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    Ehe ihr alle in den Urlaub verschwindet........... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.12.01 09:32:05 von
    neuester Beitrag 21.12.01 10:06:04 von
    Beiträge: 8
    ID: 524.746
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      schrieb am 20.12.01 09:32:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      ein kleines Dankeschön für alle User. Dabei sind ein paar Rezepte, Geschichten, Gedichte und Satire. Viel Spass beim lesen.




      Weihnachten: ein Fest der Freude, ein Fest des Friedens...


      Und für die Vorweihnachtszeit gilt dies ganz besonders. Habe dies meinem Nachbar erläutert, der mir in dieser Hinsicht voll zustimmt. Die kalte Witterung läßt die Gedanken klarer hervortreten, der Alltag mit seinen dummen Streitereien tritt zurück und macht wirklich Wichtigem Platz. Mein Nachbar erzählt mir, daß er in diesem Jahr beabsichtige, seine Tanne im Garten mit hübschen Lichtern zu schmücken. Wegen der Stimmung. Finde das toll.

      Seit gestern hat mein Nachbar einen Tannenbaum illuminiert. Kleine Lämpchen, ca. 20 Stück weiß. Sieht hübsch aus, sagt die ganze Nachbarschaft. Habe beschlossen, mich solidarisch an der Weihnachtsstimmung zu beteiligen und mich im Baumarkt nach kleinen Lämpchen umgesehen. Natürlich sollte die Menge nicht zu spärlich ausfallen, von wegen der Wirkung und so. Erstand kurzentschlossen eine 50er Lichterkette mit extrastarken Lämpchen, brilliantweiß. Werde sie gleich heute abend montieren.

      Komische Sache. Mein Nachbar scheint meinen Wunsch zur gutnachbarlichen Zusammenarbeit zwecks Verschönerung der Straße mißverstanden zu haben. Heute morgen waren bei ihm sämtliche Tannenbäume sowie zwei Kirschbäume und eine Platane mit Lichterketten versehen. Eine flüchtige Zählung mit dem Feldstecher ergab eine Rate von mindestens 80 Lämpchen je Baum. Soll das ein Wettkampf sein? Ist doch erwachsenen Menschen unwürdig.


      Kam heute Mittag zufällig im Baumarkt vorbei.


      Wußten Sie, daß man bei Abnahme von 15 Lichterketten a 150 Leuchteinheiten Sonderrabatte erhält? Besonders effektvoll seien blinkende Ketten, vorzugsweise die 250er-Einheiten mit Hochspannungssicherheitstransformator und induktiver Anschaltung. Da ich das für übertrieben halte, habe ich für die große Tanne lediglich 2 davon gekauft. Komme unter Einsatz von zwei Gummibäumen auf jetzt 14 behängte Gewächse. Ein Odem des Friedens geht vom Garten aus.

      Eine Kampfansage. Mein verschwendungssüchtiger Nachbar hat den kompletten Zaun mit Leuchtkörpern behängt. Ca. 1000 rhythmisch blinkende Lampen in geschmacklosestem technicolor. Die Farbe bringt einen Stich ins proletarisch-billige in die Weihnachtsbeleuchtung. Das bestätigt auch mein Elektriker, der an unserer Fassade Leuchtsterne und die biblischen Motive angebracht hat. ?Wenn schon Farbe, dann aber leuchtend-kräftige Halogenstrahler wie diese hier.“





      Die rhythmisch blinkenden Figuren an sämtlichen Fenstern verursachen schlimme Kopfschmerzen, die auch bei Betrachtung meiner neu angebrachten 5000-Watt-Licht-bogen-Himmelstrahler nur wesentlich besser werden. Sie werfen rhythmisch zuckende Lichtfinger in den wolkenverhangenen Himmel und geben einen interessanten Kontrast zu den lasergesteuerten Beamern, die auf den Wolken interessante Bilder und Szenen aus der Weihnachtsgeschichte schreiben. Dagegen sind die neu installierten Lauflichter an den Fassadenkanten des Hauses meines intriganten Nachbarn geradezu lächerlich profan.


      Hatte heute Besuch eines Technikers der städtischen Stromwerke, der den fulminanten Anstieg meines Stromverbrauches für einen Defekt im Leitungssystem hielt. Unsere Unterhaltung wurde stark gestört durch das elektrische Glockengeläut auf dem Nachbargrundstück, das mit 38 Kupferglocken elektronisch gesteuert die bekanntesten 40 Weihnachtslieder spielt. Der Techniker empfahl mir, einen neuen Industrietrafo setzen zu lassen und im Abrechnungssystem auf Gewerbeabrechnung für mittelgroße Betriebe umzusteigen, wegen der günstigeren Grundgebühren. Beim Weggehen meinte er kopfschüttelnd, ob ich nicht etwas gegen dieses Glockenradau unternehmen wolle. Zeige ihn meine neuen 2000-Watt Außenlautsprecher mit Punktcharakteristik und die zugehörige Abspielstation für das Unterhaltungsband ?Stille Nacht“. Heute Abend gehe ich auf Sendung.

      Habe einen Beamer installiert, der auf das Garagentor die Neuverfilmung der Jesusgeschichte mit Charles Heston in der Hauptrolle projiziert. In Reserve halte ich noch eine Kopie der ?10 Gebote“. Da kann mein geschmackloser Nachbar mit den Außenlautsprechern in der Rezitation der Weihnachtsgeschichte natürlich einpacken, zumal, der Schneewerfer auf meinem Dach durch die erzeugten Schneemengen alle Geräusche stark zu dämpfen pflegt. Mehrere strategisch angebrachte Heizstrahler halten dabei die illuminierten Gartenbäume schneefrei.









      Die Menschenmassen in unserer Straße nehmen langsam unübersehbare Ausmaße an. Dabei kann ich voller Stolz feststellen, daß das Ausblasen von feinen Silbersternen vor dem Haus die allgemeine Bewunderung auf dieser Seite der Straße konzentriert. Da kann auch das Rentiergespann mit Kinderbelustigung meines Nachbarn nichts daran ändern. Zumindest seit meinen kostenfreien Ausschank von Getränken und der Verteilung von Gebäckteilen.

      Etwas Merkwürdiges ist passiert. Die Stadtverwaltung hat alle weihnachtlichen Zurschaustellungen in meiner Straße verboten, mit dem völlig irrelevanten Argument, hier werde ein nicht genehmigter Weihnachtsmarkt abgehalten. Ich bin fassungslos. Und das an Weihnachten, dem Fest des Friedens und der Besinnung!!!!








      Hier ein kleiner Vorschlag für euer Weihnachtsmenue.


      Ente a la Orange mit Kartoffelklößen



      Rezept für 4 Personen


      Die ENTE

      1 Ente (1,5 bis 1,8 kg)

      Salz und Pfeffer

      2 EL Speiseöl

      3 Schalotten, grob gewürfelt

      1 Möhre grob gewürfelt

      1 Lorbeerblatt

      1 Rosmarinzweig

      200 ml Orangensaft

      150 ml dunkler Gemüsefond


      Die gewaschene und getrocknete Ente mit Salz und Pfeffer würzen und in heißem Öl von allen Seiten anbraten. Auf die Schalotten und die Möhre setzen, Kräuter beigeben, mit O.Saft und Geflügelfond begießen. Im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad 1 bis 1,5 Stunden braten. Öfters übergießen.

      Die fertige Ente aus dem Bräter nehmen, kurz auskühlen, Keulen und Brustfilet auslösen und in eine Pfanne geben.



      ***



      DIE ORANGENSAUCE


      200 ml Orangensaft

      80 g Zucker

      3 EL Essig

      Salz und Pfeffer

      1 EL Speisestärke

      Schale von 1 Orange

      Filets von 1 Orange


      Den Zucker in einer Pfanne karamellisieren und mit dem O-Saft und dem entfetteten Bratenfond ablöschen. Essig zufügen und etwa 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und einkochen lassen. Mit in Wasser angerührter Speisestärke die Sauce leicht binden. Die in Streifen geschnittenen Orangenschale in heißem Wasser blanchieren und mit den Orangenfilets auf die Ente legen. Die Orangensauce durch ein Sieb passieren und über die Ente gießen. Das Ganze etwas ziehen lassen, eventuell nochmals kurz erwärmen.



      Die Kartoffelklöße


      250 g rohe Kartoffeln

      250 g Pellkartoffeln

      1 EL Stärkemehl

      1 Ei

      Salz, Pfeffer, Muskatnuss

      1 EL gehackte Petersilie

      50 g Butter

      2 Schalotten in Würfeln geschnitten

      4 EL Semmelbrösel


      Die rohen Kartoffeln schälen, reiben und in einem Tucj gut ausdrücken. Die Pellkartoffeln noch heiß durch eine Kartoffelreibe drücken und zu den rohen Kartoffeln geben. Stärkemehl und Ei unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen, die Petersilie beigeben. Den Teig etwa 30 Minuten ruhen lassen.
      In einem großen Topf reichlich gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Mit einem Eisportionierer aus dem Teig Klöße formen und im siedenden Wasser garen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.
      Die Butter in einer heissen Pfanne zerlaufen lassen. Die Schalotten beigeben und anschwitzen. Das Ganze mit Semmelbrösel binden. Mit Salz und Pfeffer würzen und die fertigen Kartoffelklöße darin wälzen.



      ****



      Geeiste Zimtsterne mit Vanille und Schokoladeneis

      ZUTATEN

      Kräutertempurateig:

      3 Eigelb
      2 Eier
      100 g Zucker
      1 TL Zimt, gemahlen
      500 ml geschlagene Sahne
      2 cl Rum
      100 g Sahne
      20 g Staubzucker


      Vanillesauce:

      125 ml Sahne
      60 ml Milch
      Mark, ausgekratzt von 1 Vanilleschote
      30 g Zucker
      3 Eigelb


      Schokoladen-Ingwer-Sauce:

      1/8 l Sahne
      20 g Zucker
      10 g Kakaopulver
      2 Eigelb
      2 TL Ingwer, gehackt



      ZUBEREITUNG
      Eigelbe, Eier und Zucker über dem Wasserbad zunächst warm aufschlagen. Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und dann mit dem Handrührgerät kalt schlagen. Den gemahlenen Zimt einrühren und die geschlagene Sahne und den Rum unterheben. In ein Blech, welches vorher mit Klarsichtfolie ausgelegt wurde, 1,5 cm hoch eingießen und vier Stunden gefrieren lassen.

      Die Sahne mit dem Staubzucker steif schlagen, dünn auf die Zimtmasse streichen und nochmals anfrieren lassen.

      Sahne, Milch, Vanillemark und Zucker einmal aufkochen. Diese Flüssigkeit in die Eigelbe einrühren und über einem heißen Wasserbad aufschlagen, bis die Masse eine Bindung bekommt. Anschließend kaltrühren.

      Sahne, Zucker, Kakaopulver und die Eigelbe in einer Schüssel über Wasserbad warm aufschlagen, bis die Masse dickflüssig ist. Den Ingwer beigeben und etwa eine Stunde ziehen lassen. Danach durch ein Sieb passieren. Aus der Parfaitmasse Sterne ausstechen und mit Vanille- und Schokoladensauce anrichten.

      Mit Weihnachtsornamenten aus Schokolade dekorativ garnieren.


      ****




      Überlegung



      Am feierlichsten ist die Weihnacht dort,

      wo dich die Schönheit der Natur umfängt

      und still dein Sinnen aus der Enge fort

      dem All verbindend in die Weite lenkt.




      ****



      Etwas Leckeres zum Aufwärmen!


      Dezembertee


      Für ca. 10 Gläser
      300 g Honig,1 l heißer schwarzer Tee
      Saft von 2 Zitronen,Saft von 2 Orangen
      300 ml Orangenlikör,1 TL Zimtpulver
      250 g geschlagene Sahne

      Den Honig im Tee unter Rühren auflösen.
      Dann Zifronen- sowie Orangensaft, Orangen-likör und Zimt dazugeben.
      Den Punsch in einem Topf unter Rühren erhitzen, aber nicht kochen lassen.
      Das Getränk in hitzebeständige Gläser füllen und mit einer Sahnehaube garnieren

      ***



      (Nach der Melodie: "Morgen, Kinder, wird`s was geben!")

      von Erich Kästner









      Morgen, Kinder, wird`s nichts geben!

      Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.

      Mutter schenkte euch das Leben.

      Das genügt, wenn man`s bedenkt.

      Einmal kommt auch eure Zeit.

      Morgen ist`s noch nicht soweit.



      Doch ihr dürft nicht traurig werden.

      Reiche haben Armut gern.

      Gänsebraten macht Beschwerden.

      Puppen sind nicht mehr modern.

      Morgen kommt der Weihnachstmann.

      Allerdings nur nebenan.



      Lauft ein bißchen durch die Straßen!

      Dort gibt`s Weihnachtsfest genug.

      Christentum, vom Turm geblasen,

      macht die kleinsten Kinder klug.

      Kopf gut schütteln vor Gebrauch!

      Ohne Christbaum geht es auch.



      Tannengrün mit Osrambirnen -

      Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!

      Reißt die Bretter von den Stirnen,

      denn im Ofen fehlt`s an Holz!

      Stille Nacht und heil`ge Nacht -

      Weint, wenn`s geht, nicht! Sondern lacht!



      Morgen, Kinder, wird`s nichts geben!

      Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!

      Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!

      Gott ist nicht allein dran schuld.

      Gottes Güte recht so weit ...

      Ach, du liebe Weihnachtszeit!



      ***


      Die `wahre` Weihnachtsgeschichte


      Hallo Allemiteinander!

      Und es begab sich zu der Zeit... aber diesen ganzen Salm kennt ja eh jeder und deshalb werde ich ihn weglassen, obwohl Herodes ein ganz, ganz schlimmer Finger war und eine Verfilmung seiner Kinder- massenmeuchelung sicher ein Kassenschlager wäre. Setzen wir also dort ein, wo ein Zimmermann, der so arm war, daß er nicht einmal einen Familiennamen hatte, sich mit seiner hochschwangeren Frau aufmachte, um nach Betlehem zu ziehen.

      Josef, den seine Kumpels kurz `Jossl` nannten, grummelte den ganzen Weg lang. Erstens mußte er mit seinen windigen Sandalen laufen, während seine Frau bequem aus dem Esel ritt und zweitens gingen ihm andauernd die Worte seiner Kumpels durch den Kopf. "Jossle, bist Du denn völlig meschuggen? Wie will dei Frau noch Jungfrau sein, wenn se is schwanger?" oder "In der letzten Zeit is dei Frau immer verdächtig lang beim Ölhändler Cohn jewesen!" und Ähnliches mußte er sich tagein und tagaus von seinen Kumpels Mosche und Izak anhören.

      So kam ihm der Erlaß, daß jedermann in seinen Geburtsort gehen sollte, um sich zählen zu lassen, gerade recht. Er kam sich ja selbst wie ein Idiot vor, daß er seiner Frau diesen Blödsinn mit dem `Heiligen Geist` glaubte, aber wenn er`s nicht tat... uihhh! Maria war eine äußerst streitbare und zänkische Frau, wenn es nicht nach ihrem Willen ging und so akzeptierte er halt diese dumme Ausrede für ihr ehebrecherisches Treiben. `Pah, heiliger Geist! Der berauschende WeinGEIST des Ölhändlers wird se jefügig gemacht haben!` und "Hab ich se nich zur Frau jemacht, am ersten Abend als wir waren allein im Olivenhain?!" ging es Josef durch den Kopf.

      Da seine Frau andauernd Pausen machen wollte und so das Tempo drosselte, kam es, wie es kommen mußte. Statt am Tage, kamen sie mitten in der Nacht in Betlehem an und alle Fremdenzimmer waren belegt. Selbst die Betten im RVJM - im Römischen Verein Junger Männer - waren alle belegt und so irrten sie ziellos durch den Ort. "Ich denk, Du hast hier so gute Beziehungen und dann findeste nich ma a Zimmer für uns!?" keifte Maria andauernd und Josef war kurz vor dem Nervenzusammenbruch.

      Sie bogen gerade in die `Wir gebbe nix`-Straße ein, als Maria einen offenstehenden Stall entdeckte. "Sag was Du willst, ich MUSS jetzt irgendwo rein und niederkommen. Also laß uns in den Stall dort gehen!". "Aber..." wollte Josef entgegnen, doch Maria war schon vom Esel gefallen und schleppte sich mühsam in den Stall. Josef zuckte mit den Achseln und folgte ihr gehorsam. Kaum hatte er den Esel vor dem Stall angebunden, hörte er seine Frau auch schon keuchen und schreien.

      Zum Glück war Josef vor Wochen beim Schwangerschaftstraining gewesen und konnte seine Frau hilfreich unterstützen. "Atmen... tief atmen! Und jetzt pressen! P-R-E-S-S-E-N!!!" wies er sie an und Maria atmete und preßte und preßte... plötzlich machte es laut und vernehmlich -PLOPP- und das nackte, schleimige, unansehnliche Gör schoß aus ihr heraus, pralle von der nahe stehenden Krippe ab, klatschte dem im Stall stehenden Ochsen gegen die Seite und fiel neben Maria ins dreckige Stroh. Josef hob den Balg an der Nabenschnur hoch und ließ es wie einen Uhrpendel hin- und herschwingen. Als das keinen Erfolg zeigte, versetzte er dem Kind eine schallende Ohrfeige - "Wirste wohl atmen, Du Kind der Schande!?"

      "Buähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!" plärrte das Balg los und vorbei war`s mit der beschaulichen Ruhe im weihnachtlichen Stall! "Wirste wohl still sein, Du außerehelicher Sohn eines lüsternen Ölhändlers! Du weckst ja noch die ganze Nachbarschaft!" herrschte Josef das Kind an und versetzte ihm erneut eine schallende Ohrfeige. "JOSEF!!!" vernahm er vom Boden, wo seine Frau noch immer mit ordinär gespreizten Schenkel lag. "Ich mein ja nur, wenn nu die Leit kommen und uns aus dem Stall werfen täten!" Achtlos schob Maria die schleimige, glibberige Nachgeburt zur Seite und raffte sich mühsam auf. "Das laß man ruhig meine Sorge sein!" sagte sie und biß gekonnt die Nabelschnur des kleinen Jesuskindes durch. "Und räum den ekeligen Dreck hier weg!" herrschte sie Josef an.

      Während Josef seinen Aufgaben nachging, herzte und küßte Maria das Kind, versetzte dem Ochsen einen Hieb und legte das Gör dann in die freigewordene Futterkrippe. Und so herrschte plötzlich ein besinnliches Bild der Eintracht, des Friedens und Glücks in diesem kleinen schnuddeligen Stall. Plötzlich wurde die Decke am Eingang zur Seite gerissen und drei finster dreinblickende Gesellen, gesellten sich zu Maria, dem Kind und dem Einfallspinsel Josef.

      "Machla me chuktu ib`n absa kal...ähhh... ich vergaß. Seit gegrüßt edle Mutter. Wir sind drei Magi... ähhh... Weise aus dem Morgenland und sind gekommen, daß Kindlein zu preisen!" grüßte einer von ihnen. Mißtrauisch beäugte Maria die drei Eindringlinge, von denen einer sogar schwarz war... SEHR bedenklich! Alle Drei waren in seltsame Lumpen gehüllt, rochen streng und hatten so einen gierigen Blick, wenn sie zur Krippe mit dem kleinen, unschuldigen, nackten, hilflosen Knaben schauten...

      Schützend stellte sich Maria zwischen die seltsamen Typen und ihrem Kind, griff zur Heugabel und hielt diese drohend in Richtung der Eindringlinge. "Aber ehrenwerte Frau, wir wollen dem Knaben nichts Böses! Wir folgtem dem Stern, um ihm zu preisen!" Maria machte zwei Schritte vorwärts und drängte die in Lumpen gehüllten Ausländer aus dem Stall. "Ich weiß genau, was ihr Ungläubigen von meinem Sohn wollt, ihr Pederasten! Laßt euch noch einmal hier sehen und ihr bekommt die Heuforke hinein bis zu den Zinken! Schleicht euch!" Mit angsterfüllten Blicken flohen die Weisen... während Maria noch die halbe Nacht lang hinter ihnen her fluchte.

      Und so endet meine kleine Weihnachtsgeschichte. Die allseits bekannte Form wurde von den Weisen verbreitet, die somit mit die ältesten Geschichtsfälscher der Geschichte sind.

      Ich wünsche euch ein gesegnetes Weihnachtsfest!

      Amen




      ****



      Weihnachtsmarkt für Börsianer








      Ich hatte mich gerade erst an der Theke des Lokales meines Vertrauens niedergelassen, als sich mit einem geschmetterten `Hallo` eine vertraute Stimme rechts neben meinem Ohr vernehmen ließ.
      Ich begann mich umzudrehen, um den Verursacher der Lautäußerungen darauf hinzuweisen, dass er mir noch diverse Barschaften zu schulden pflege, als ich erstaunt erstarrte.
      Mein Freund Rudi, regelmäßigen Lesern dieser Kolumne kein ganz Unbekannter, schwang sich neben mir auf einen Barhocker und bedeutete dem Wirt, er möge für uns zwei Bier zapfen, bevorzugt auf meine Kosten. Überraschenderweise war er jedoch in einen roten Wollmantel mit Spitz-Kapuze und weißen Umnähern gekleidet, und sein Gesicht zierte ein großer weißer Bart.
      "Du bist als Weihnachtsmann unterwegs? Jetzt schon?"
      Rudi schob den Bart nach oben auf die Stirn und genehmigte sich einen großen Schluck. "Alles nur Marketing: Hier, das ist die eigentliche Geschäftsidee!"
      Ich starrte auf ein großes Schild am Stiel mit der Aufschrift: `Jetzt W-Aktien zeichnen`
      "Aber..."
      "Weihnachtsaktien! Moment, ich muss ordern!" Das Handy am Ohr, schien er irgendwelchen Neuigkeiten zu lauschen, denn seine Stirn zog sich in Falten. "Sofort die Weinbrand-Genussscheine für 15einViertel raus, dafür 160 Krawatten zu fix 8einhalb, maximal 12dreiviertel. Pass auf die Baumanleihen auf: Wenn die unter 17 gehen..." Er beendete sein Gespräch.
      "Äh...?"
      "Mein Makler. Jetzt sag bloß, Du bist nicht auf dem Weihnachtsmarkt??"
      "Nun, dieses Jahr war es am Sonntag so kalt, die Kinder wollten nicht, und der Hund..."
      "Ich spreche vom Weihnachts-Anleihenmarkt. Lebst Du hinter dem Mond? Ist der absolute Renner! "
      Er trank noch einen Schluck Bier.
      "Was bekommst Du zu Weihnachten?"
      Ich blickte trübe in die vergangenen Jahre. "Meistens Krawatten"
      "Aha! Und was machst Du damit?"
      "Ich hänge Sie in den Schrank"
      "Siehst Du: hier kommt der moderne Anleihemarkt ins Spiel! Warum gibst Du nicht Krawattenwertgutscheine aus und verkäufst sie einfach?"
      "Wer soll die kaufen? "
      "Händler. Ambitionierte Privatleute. Personen, die in ihre Altersvorsorge investieren."
      "Aber... ich habe die Krawatten doch noch gar nicht!"
      "Das nennt man dann Optionen. Kein Mensch will ja in Wirklichkeit Deine Krawatte. Schau hier, ich habe hier Optionsscheine zu 5,80 für 5 Krawatten gekauft. Die werden aber momentan mit 6einhalb notiert. Weil irgend so ein Politiker geäußert hat, dass Krawatten zu Weihnachten was Wichtiges sind. Da schließt der Markt auf Nachfrage nach Krawatten."
      "Und was mache ich damit??"
      "Handeln. Verkaufen. Das Risiko ist natürlich für beide Seiten enorm. Zum Stichtag musst Du für den vereinbarten Preis die Krawatten liefern können, bzw. abnehmen. Also nur etwas für Leute mit stahlharten Nerven..."
      "Ich bekomme aber auch viel Pralinen..."
      "Das ist gut! Gib einfach Genussscheine heraus. Pralinen stehen momentan ziemlich gut"
      Er studierte intensiv ein Büchlein mit handschriftlichen Notizen
      "Bei den Pralinen läuft der Bulle. Am neuen Pralinenmarkt haben wir in den letzten Wochen ganz enorme Zuwächse gemacht. Ich könnte Dir 6,50 für jeweils 5 geben, und das ist ein guter Preis...!"
      Ich starrte auf die vor mir liegenden Papiere.
      "Also, das mit den Krawatten scheint mir interessant zu sein. Dann kann ich ja quasi jetzt schon das Geld für die Geschenke ausgeben, die ich erst noch bekommen werde?"
      "Genau!"
      "Aber ich bekomme auch manchmal seeehr hässliche Krawatten..."
      "Gut dass Du das sagst! Als quasi Hoch-Risikoanleihen! Das muss nämlich als kursrelevanter Faktor bei der Weihnachtsbörsenaufsicht gemeldet werden. Oder wenn mit der Schenkung von hochwertigen Seidenkrawatten als Weihnachtsgratifikation zu rechnen ist. Das erhöht natürlich den Wert der betreffenden Tranche und könnte als Insiderhandel gewertet werden"
      "Und das lohnt sich alles?"
      "Ich bitte Dich! Das ist New economy! Und das Tolle ist: Alle haben was davon. Du kannst Deine Weihnachtssachen loswerden und ne gute Mark machen. Und für die Profis kann der Handel zu einer echten beruflichen Alternative werden!"
      "Aha." Langsam schien das Ganze vernünftige Züge anzunehmen. "Und da kann man Geld machen?"
      "Aber hallo!" Schau Dir die Werte der Ramschanleihen an: Das sind echte Hochrisikopapiere, da die Geschmacklosigkeitsgrenze bei Geschenken naturgemäß keine untere Grenze kennt. Seit aber 70er Jahre Kitsch wieder absolut trendy ist, können da echte Schnäppchen dabei sein."
      "Und wenn man nach Weihnachten die ausgegebenen Geschenke doch nicht hergeben will?"
      "Ist doch kein Problem! Dann zahlt man dem Inhaber den aktuellen Handelswert + Nichtrückgabeaufschlag in Bar aus. Übrigens sind Optionsscheine als Geschenke der absolute Renner!"
      "Wieso das denn?"
      "Na ist doch logisch: Wie viel Krawatten kriegst Du im Schnitt, weil die Leute nicht wissen, was sie Dir schenken sollen?"
      "10"
      "Und wie viele verschenkst Du?"
      "Auch 10"
      "Na also: Du gibst einfach jetzt 10 Optionsscheine für Krawatten aus, die Du ja nach Weihnachten bekommen wirst. Dann verschenkst Du einfach die Krawattenoptionsscheine direkt. Der Optionsschein ist ja so gut wie eine Krawatte, und zu Weihnachten bekommst Du ja sowieso welche. Und dann haben Dich Deine Weihnachtsgeschenke überhaupt nichts gekostet."
      Ich kratzte mich nachdenklich am Kopf. "Das heißt aber auch: wenn das jeder macht, ja, dann verschenke ich Gutscheine und bekomme auch Krawatten als Gutscheine. Dann hat kein Mensch irgendetwas bezahlt, und trotzdem hat jeder eine Krawatte gekriegt?? Geht das denn?"
      "Äh... gute Frage."
      Ich ließ Rudi ratlos in seinen Papieren blätternd am Tresen zurück.
      Weihnachtsstern-Schuldverschreibungen werden jetzt am Neuen Weihnachtsmarkt in Kombination mit Tannenbaumoptionen gehandelt. Ob ich zeichnen soll...?"



      ***



      In diesem Sinne, viel Erfolg und schöne, geruhsame Feiertage.


      Nussie :kiss:
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 09:44:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Nussie,
      DANKE, und natürlich wünsch ich Dir das auch!

      Paraflu
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 10:44:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi nussie :kiss:, hier ein wenig O-Ton Süd ;):

      Da Heiligomd vor a paar Jor, zufällig grod a Sonntag wor. Sogt d´Frau zum Mo, geh dua de schicka, du muaßt jetz no an Christbam schmücka.Da Vata is glei ausseganga und hod as herrichten ogfanga. An Bam auf´d richtige Läng hergsägt in Christbamstända einegsteckt. Na kemman Kugln, Kerzn, Sterna, das Kripperl aa samt da Laderna. Auf d´letz, ja Himme - Donnawetta do feid auf oamoi des Lamedda!

      Do frogt da Mo d´Frau, ge, kimm moi her ham mir denn koa Lamedda mehr? Da Muatta schlogt scho glei des Gwissn des oid Lamedda hams weggschmissn, vergessn hod´s a neis zum kaffa zum herleicha is jetz glei glaffa aba d´nachbarn, drunta, drüwa, koana hod Lamedda üwa.

      Und olle Gschäfta ham heid gschlossn bei de Kinda san glei Tränen gflossn. Do sogt da Vata zu der Mama “Jetz geh zua des is koa Drama“ Schmück ma hoid an oid-deutschn Bam wenn mia koa Lamedda ham. Doch d´Frau und Kinda jammern glei wir wolln Lamedda, mei o mei. A Bam und koa Lameddaschimma, do gfoid uns s´ganze Christfest nimma.

      Jetz überlengs a Stund lang scho wos gangad ois Lamedda no? Hoid sogt da Vata, jetz wird’s bessa, do san 2 Dosen Hengstenberg-Mildessa. Do nemma hoid des Sauerkraut des wird ois Christbamschmuck umbaut. A so a Glück jetz fehlt nix mehr Wei, doa an Dosenöffner her. An Deckel aufgschraubt und aufbogn de Kraudfaden oanzeln aussazogn. Zum Triggen übern Ofa ghängt scheeaufbasst dass a nix versengt. Und jetza kommt da Höhepunkt jetz werds in Silberbronz eitunkt de Krautfadn strahln im Silberkleid O freue dich, du Christenheit. Da Bam war wirklich sche wia nie
      A wengal gschmeckt hods nach Chemie. A wengal hod se d`Oma gwundert ja, ja, hods gsogt, des technische Jahrhundert.

      A baar Tog drauf hams a no Festa. Am Sonntag wars, es war Silvester. Hod d´Mama gsogt, heit kennts eich freia, heid omd steigt de Silvesterfeia. D´Verwandtschaft ham ma a ois Gäste, Do gibt’s von allem nur des Beste. Weisswürscht, Brotwürscht, Sauerkraut -- jessas do hod d´Mama gschaut. Des Kraut, des hängt am Bam no dro und glenzt wia a Silberkron, vagessn hods a neis zum kaffa zum Herleicha is jetzart glaffa. Aba, d´Nachbarn, drunta, drüwa koana hod a Kraut mehr üwa. Und olle Gschäfta ham heid gschlossn, Bruada, do hams gschaut - vadrossn.

      Doch da Vatta wird zum Retta, hoid vom Bam glei des Lamedda. Mit Nitro und mit viel Bedacht hod er des Silber owagmacht. Hod´s Kraut aa glei no sauba gwassert, vui Essig dro so dass grod passert, dazua no Nelkn, Pfeffer, Soiz an Zwiefe, Loorbeer und a Schmoiz. Dann werd des Ganze gscheid erhitzt a wengal hods no glänzt und blitzt.

      No hams de Würscht und s´Kraut auftrogn und d`Oma sogt, des muaß i sogn „Des Kraut hod heid an bsondern Gschmogg so richtig rass, grod wie i´s mog“ So is zum guadn End no komma, Aufs letzte hams olle Abschied gnomma, de Tanta Mare sogt sogar „Sche war´s, boid so wia olle Jahr“ Bloß oins des wundert mi fei scho sunst habt´s am Bam Lamedda dro! Do reagiert da Vata gschickt ja mia ham heia oiddeutsch gschmückt

      I hoff, Eich hats gfeit. Un denkst ons Lamedda!
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 10:57:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie waars, wenn ma heuer beim Feiern und Schenka
      auf Weihnachten wieder an Weihnachtn denka?
      In Gedankn a wengerl nach Bethlehem genga,
      einhaltn, a bisserl, im Hetzn und Renna,
      a bisserl mehr weinachtlich aa da drinna
      dankbar auf d``selbige Heilsnach uns bsinna?
      Net oiwei bloß d`Händ` grad aufhaltn,
      von Empfänger öfter auf Absender schaltn,
      a bisserl mehr gebn und a bisserl mehr teiln,
      de andern beim Tragn helfa bisweiln.
      Net bloß vom Guatn und Schöna redn,
      sondern aa danach handln und aa danach lebn.
      Wach sein und auf de Gelegenheit paßn
      und net alle vier bloß grad sein laßn.
      Genau wie de Hirtn vom Schlafa aufwacha
      und bal oaner oklopft, de Tür eahm aufmacha.
      Wos Not duad, a Liacht im Dunkeln ozündn,
      as erste guate Wort wieder findn,
      a bisserl mehr miteinander aa redn
      und net bloß stur sei Meinung vertretn.

      Des Redn vom Friedn net so auffaßn,
      dass mia bloß selber wolln in Friedn wern glaßn,
      um an Friedn se in der nächstn Näh plagn,
      a bös Wort verschlucka und liaber net sagn.
      De Zeit net bloß mitm Jammern verliern,
      net wehleid bloß in uns selber neistiern.
      Net in allem a Haar in der Suppn drin finden
      de Frohbotschaft fröhlich weiterverkünden.
      A bisserl mehra von Ihra betroffn,
      wieder mehr glaubn und wieder mehr hoffn.
      Net voller Angst in de Zukunft schaun:
      "Fürchtet euch nicht!" Mia solln mehr vertraun!
      An Blick auf des zuagsagte Heil wieder lenka
      und auf Weichnatn drum wieder an Weihnachten denka.

      Mit den besten Weihnachtsgrüßen



      euch allen schöne geruhsame tage
      cu
      co_mex
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 11:32:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Danke greetea und CO_MEX

      :cry: Könnt ihr das noch übersetzen? Ich kann kein Dialekt! :cry:

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      Avatar
      schrieb am 20.12.01 23:05:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      :D:D:D
      schöne geschichten - mal ne echte alternative zu den klassikern.;)
      thanx:kiss:
      dir auch ein schönes und besinnliches fest.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 23:51:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      von mir auch alles gute ;)

      genova
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 10:06:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Weiße Weihnacht

      > 8. Dezember 18:00
      > Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine
      > Frau
      > und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster
      > gesessen
      > und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben.
      > Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch
      > verheiratet. Ich liebe Schnee.
      >
      > 9. Dezember
      > Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem
      > Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein
      > phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben?
      > Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte.
      > Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich
      > wieder wie ein kleiner Junge.
      > Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag
      > kam
      > der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder
      > zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles
      > Leben!
      > 12. Dezember
      > Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine
      > Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, daß ich mir keine Sorgen machen soll, wir
      > werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten
      > wäre
      > schrecklich ! Bob sagt, daß wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben
      > werden, daß ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, daß das
      > möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh, daß er unser Nachbar ist.
      > 14. Dezember
      > Schnee, wundervoller Schnee ! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf
      > * 20 Grad gesunken. Die Kälte läßt alles glitzern. Der Wind nahm mir
      > den
      > Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der
      > Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben.
      > Mir war nicht klar, daß ich soviel würde schaufeln müssen, aber so komme
      > ich
      > wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.
      >
      > 15. Dezember
      > 60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft.
      > Und
      > Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extraschaufeln. Habe den
      > Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom
      > ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich sind wir nicht in Alaska.
      >
      > 16. Dezember
      > Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich
      > Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht.
      > Das finde ich ziemlich grausam.
      >
      > 17. Dezember
      > Immer noch weit unter Null. Die Straßen sind zu vereist, um irgendwohin zu
      > kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Mußte mich in Decken wickeln, um
      > nicht
      > zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und
      > zu
      > versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen
      > sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat!
      > Ich hasse es, in meinen eigenen Wohnzimmer zu erfrieren!
      >
      > 20. Dezember
      > Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug
      > letzte
      > Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene
      > Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum
      > Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie
      > Hockey spielen müssen. Ich glaube, daß die lügen. Wollte eine Schneefräse
      > im
      > Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche
      > rein. Ich glaube, daß die lügen. Bob sagt, daß ich schaufeln muß oder die
      > Stadt
      > macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, daß er lügt.
      >
      > 22. Dezember
      > Bob hatte recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 cm von
      > dem weißen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, daß es bis August nicht
      > schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war
      > zum
      > Schaufeln und dann mußte ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen,
      > gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe
      > versucht für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an
      > seinem Lastwagen hat, aber er sagt, daß er zu viel zu tun hat. Ich
      > glaube,
      > daß der Wichser lügt.
      >
      > 23. Dezember
      > Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau
      > wollte, daß ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe keine
      > Zeit - ich muß SCHAUFELN !!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem
      > Monat gesagt? Sie sagt, Sie hat, aber ich glaube, daß sie lügt.
      > 24. Dezember
      > 20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben,
      > daß ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall.
      > Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich
      > ihn
      > an
      > seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiß genau, daß er sich hinter der
      > Ecke
      > versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt
      > er
      >
      > mit 150 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die
      > Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir
      > Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine
      > Zeit.
      >
      > Mußte nach dem Schneepflug Ausschau halten.
      >
      > 25. Dezember
      > Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der Scheiße. Eingeschneit.
      > Der Gedanke an Schneeschaufeln läßt mein Blut kochen. Gott, ich hasse
      > Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende
      > gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau
      > sagt,
      > daß ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, daß sie eine Idiotin ist.
      > Wenn
      > ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muß, werde ich sie umbringen.
      > 26. Dezember
      > Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher
      > gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.
      >
      > 27. Dezember
      > Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind
      > eingefroren.
      >
      > 28. Dezember
      > Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT
      > MICH VERRÜCKT !!!
      >
      > 29. Dezember
      > Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, daß ich das Dach freischaufeln muß, oder
      > es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie
      > blöd hält der mich eigentlich?
      >
      > 30. Dezember
      > Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000
      > DM
      > Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter
      > vorhergesagt.
      >
      > 31. Dezember
      > Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.
      > 8. Januar
      > Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben.
      > Warum bin ich an das Bett gefesselt ?


      FROHE WEIHNACHTEN WÜNSCHT
      spooky


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