geht das ??????? - 500 Beiträge pro Seite

[straßenköter]

@alle

ich habe im urlaub wieder mal viel zeit gehabt, um zu lesen. u.a. ist mir ein artikel über aktienanleihen in die hände gefallen. eigentlich halte ich von aktienanleihen nicht viel, da sich ein möglicher gewinn auf die zinszahlung beschränkt, obwohl man bei fallenden kursen kräftig dabei ist. meine überlegung war aber nun diese: angenommen ich kaufe eine hochprozentige aktienanleihe (z.b. wkn: 731328, basiswert: telekom, kupon: 20 %, fällig: 29.11.02, Basis: 19,92 euro, Kurs etwa 101). dann kaufe ich mir eine put-option (keinen optionsschein !!!) auf die telekom mit gleicher laufzeit und ähnlichem basiskurs. jetzt meine fragen:
1. kann ich aktienanleihe und option so zusammenstellen, dass ich einen garantierten gewinn habe (unabhängig von der kursentwicklung) oder frißt mir die prämie für die option die 20 % weg ?
2. hat hier jemand schon so etwas probiert ?
3. wie hoch ist die prämie, die ich für option bezahlen muss (ich weiss: abhängig von volatiltät des basiswertes) ?
4. kann ich als privatanleger überhaupt optionen kaufen ?


bin schon auf eure antworten gespannt.

straßenköter

[eschdi]

Optionen kannst du an der Eurex kaufen. Wenn du dir das so zusammenstellst erhälst du eine Art Garantiezertifikat, das kannst du dir aber einfacher bei irgendeinem Emmitenten kaufen!!! Einfach z.B. bei Consors danach suchen.

[straßenköter]

@eschdi

habe ich mir irgendwie gedacht, dass andere schon vor mir da waren. bei consors habe ich leider nichts auf die schnelle gefunden. läuft das unter der bezeichnung garantiezertifikat ? hast du so etwas schon mal gekauft ? wie sind die renditen ?

straßenköter

[BoNow]

Aktienanleihe + Put klappt meiner Meinung nach nicht:

Die Aktienanleihe ist nichts anderes als "sichere Anlage" plus Short Put. Mit dem Kauf des Long Puts eliminierts du das Put-Risiko.

Allerdings darfst du nicht vergessen, dass die IV für deinen Short Put niedriger ist (der Emittent kauft dir den Put ab) als für den Long Put (der E. verkauft dir den Schein).

Klappt also nicht mit einem Sorglos-Garantiezertifikat.

[straßenköter]

@bonow

danke erst einmal für deine erläuterungen. du beschreibst zunächst einmal das, was ich machen will, nämlich das risiko zu eliminieren. den satz beginnend mit "allerdings" verstehe ich nicht. was ist bei dir IV ? IV kenn ich nur als insolvenzverwalter. deiner begründung kann ich nicht ganz folgen. vielleicht hilfst du mir nochmal auf die sprünge !!!

straßenköter

[Private_Ryan]

Hallo straßenköter,

IV ist die implizierte Volatilität; das Instrument zur Errechnung des Optionspreises. Da der Emitent auch Geld verdienen will, wird er die Option in der Aktienanleihe nicht teurer pricen, als sie tatsächlich am Markt ist, sondern niedriger!

[straßenköter]

@privat_ryan

irgendwie habe ich einen denkfehler. die option auf den basiswert kaufe ich doch nicht beim emitenten, sondern an der eurex (irgendein anleger nimmt die gegenposition ein, geht also short und kassiert die prämie). ich weiß jetzt nicht wie hoch die volatilität bei der telekom-aktie ist, aber sie dürfte im moment zurückgehen, d.h. dass auch die prämie sinken dürfte. ich kann mir nicht vorstellen, dass die prämie so hoch ist, dass der 20 %ige kupon nicht ausreichen würde, um am ende ein plus zu machen !! oder habe ich einen generellen denkfehler ?

straßenköter

[Private_Ryan]

Hallo,
der generelle Denkfehler liegt darin, daß sogenanntes "Free-Money" eigentlich nicht zu verdienen ist. Bei den Investmentbanken sitzen einige schlaue Köpfe, die nur solche Geschäfte durchführen, bzw. den ganzen Tag danach suchen. Emittenten haben kein Geld zu verschenken, d.h. nur ein Pricing-Fehler würde Dir zu einen Arbitragegewinn verhelfen, da Emittenten v. Aktienanleihen die Marktpreise für Optionen beobachten, und sich dann Ihre Marge reinrechnen.

Wir Können einfach mal eine Beispielrechnung durchführen: 1.ooo Euro Anleihe, die Zahlen der Einfachheit halber gerundet!

Zinsertrag: 200 Euro
./. Kursverlust, da Kurs 101%, Tilgung jedoch zu 100%: 10 Euro
Finanzierungskosten/ risikoloser Zins bei Alternativanlage ca. 3,5%: 35 Euro

D.h. Du würdest netto 155 Euro für ca. 50 Telekom Puts (1.000 Euro dividiert durch 19,92 Euro). Um Dein Risiko zu hedgen, müßtest Du 50 Puts m. Basispreis 20 kaufen, Eurex b. Dezember 2002. Wenn Du diese unter 3,10 Euro kriegst machst Du, Gebühren etc. vernachlässigt, machst Du Gewinn.

Viel Glück!

[straßenköter]

@privat_ryan

vielen dank für deine ausführungen. dein beispiel ist einleuchtend. das problem ist also in der tat die hohe prämie, so dass ich davon ausgehe, dass zum zeitpunkt der emission nichts zu verdienen ist, da der emitent das risiko (sprich die volatilität) genau hineinrechnet. ich werde aber trotzdem mal verfolgen, was passiert, wenn die volatilität nach der emission sinkt und der kurs in der nähe des basispreises verharrt.
insgesamt gehe ich aber mal davon aus, dass es theoretisch so nichts zu verdienen gibt. wäre auch zu einfach gewesen.

viel glück für dich

straßenköter

[straßenköter]

@privat_ryan


eine frage hätte ich noch: ich habe auch deine ausführungen zu einer bilanzierungsfrage in einem anderen thread gelesen. kann es sein, dass du im bank- oder börsenbereich arbeitest ? dein wissen macht jedenfalls den eindruck, dass du mehr als ein "hobbyaktionär" bist.

straßenköter