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    auf der Suche nach dem ZweiteHalbjahrKonjunkturAuschwung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.04.02 22:17:32 von
    neuester Beitrag 26.08.03 10:40:35 von
    Beiträge: 111
    ID: 575.345
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      schrieb am 09.04.02 22:17:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      "der bevorstehende Konjunkturaufschwung"
      "der Konjunkturaufschwung im zweiten Halbjahr"
      "der für dass zweite Halbjahr erwartete Konjunkturaufschwung"
      "wieder anziehende Nachfrage im zweiten Halbjahr"

      Diese und ähnliche Formulierungen liest man heute täglich in Analysen und Unternehmensmeldungen. Der Aufschwung im zweiten Halbjahr wird schon als feststehende Tatsache gehandelt. Weil es schließlich so kommen muss wie es kommen soll. Oder nicht?

      Seit Wochen bin ich auf der Suche nach konkreten Hinweisen für den ominösen Aufschwung - nicht ifo-Geschäftsklima, Verbrauchervertrauen und andere Erwartungswerte, sondern z.B. handfest steigende Auftragseingänge. Nichts. Totale Fehlanzeige.

      Der Gewinnrückgang bei den deutschen Zyklikern fängt gerade erst an; in 2001 lebte man noch vom hohen Auftragsbestand. Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist immer noch rückläufig. In den USA meldet gerade IBM einen heftigen Gewinneinbruch.

      Irgendwas muss ich übersehen haben, denn schließlich soll der Aufschwung unmittelbar bevorstehen, und er kann sich ja nicht bis zur letzten Sekunde versteckt halten. Wer hilft mir auf die Sprünge?
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      schrieb am 09.04.02 22:19:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Oops, da fehlt ein "f" im Titel.
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 22:26:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen, denn es könnte sich genauso gut um ein strohfeuer handeln. genau diese unsicherheit geht allerdings im allgemeinen mit dem ende einer rezession (so es denn eine war) einher - man sollte die derzeitige unsicherheit auch nicht zu hoch bewerten...es gibt auch genügend unternehmen, die mit einer langsamen steigerung der auftragseingänge rechnen bzw. diese schon zu verzeichnen haben! die erträge werden aber wohl auch im nächsten quartal noch übel ausfallen.

      was mir nicht so gut gefällt ist das verhalten der konsumenten, bei deren nachfrage in den usa bisher kaum ein einbruch der nachfrage zu verzeichnen war - die preisfrage: woher soll eine gesteigerte nachfrage kommen, wenn diese sich immer noch auf hohem niveau befindet?
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 23:04:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      wir hatten voriges jahr das selbe gehört. der aufschwung kommt im dritten quartal... tatsächlich müßten viele unternehmen in neue technologien investieren, nur woher soll das geld kommen? sie sitzen bereits auf einen berg schulden, vom kapitalmarkt wird momentan auch kein geld mehr hereingeschwemmt und der konsument kann auch nicht mehr ausgeben. das alles ist ein tödlicher cocktail.

      der aufschwung ist momentan eine fiktion mehr nicht.

      tatsächlich verdienen die unternehmen noch weniger als voriges jahr obwohl bereits kosteneinsparungsprogramme im laufen sind. es sieht einfach nicht gut aus.

      von greenspan kann man sich die wahrheit über die tatsächliche lage nicht erwarten.
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 23:17:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      @notnormal
      > es gibt auch genügend unternehmen, die mit einer langsamen steigerung der auftragseingänge rechnen bzw. diese schon zu verzeichnen haben!

      Zum Beispiel? Welche Unternehmen, bei denen der Auftragseingang in 2001 konjunkturbedingt rückläufig war, verzeichnen inzwischen wieder steigende Auftragseingänge?

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      schrieb am 09.04.02 23:20:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Abbau der Lagerbestände oder niedrige Zinsen bei moderater Inflation sind keine Fiktion.

      Der Ölpreis macht Sorgen und steht momentan im Konjunkturweg.

      :look:
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 00:13:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      Aber wir hatten auch im März nur 1,8% Inflationsrate trotz der steigenden Ölpreise. Im Einkaufskorb des statistischen Bundesamtes befinden sich wohl noch keine Eiskugeln, die noch vor einem Jahr zu 80 Pf bis 1DM gekauft werden konnten. Heute in Hamburg leider nur noch zu 80 Cent pro Stück zu erwerben.
      Mandrella, ich gebe Dir völlig recht, Ich höre auch nur von Erwartungen, diese sind wahrscheinlich für das gestiegene Verbrauchervertrauen verantwortlich.
      Bin froh, in Gold, Anleihen und Hedgefonds investiert zu sein. Ich glaube, Cash sammeln können wir mindestens noch ein Jahr. Gruß Stephen
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 11:22:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn ich mich recht erinnere, lief das erste Halbjahr 01 für die Zykliker noch sehr gut. Wenn ich von einer Erholung in der zweiten Hälfte 02 ausgehe, erwarte ich steigende Auftragseingänge erst für das 3. und 4. Quartal. Diese Erwartung wird durch den Basiseffekt der extrem schwachen Quartale des Vorjahrs gestützt.
      Da jetzt erst die Berichtssaison für Q1 beginnt, verbleiben noch einige Monate bis zu einer möglichen Enttäuschung. :)
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 19:13:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Frühindikatoren für einen Wirtschaftsaufschwung sind naturgemäß "weiche" bzw. Erwartungsindikatoren. Wer auf die harten Indikatoren wartet kann nicht antizyklisch investieren und kommt immer zu spät. Ich sehe es als Risikoprämie eines antizyklischen Investors sich auf die weichen Erwartungsindikatoren verlassen zu müssen - enorme Gewinnchancen entschädigen für diese Unsicherheit!

      Die weichen und frühen Erwartungsindikatoren wie z.B. Aktienindizes, langfristige Zinsen, Ifo-Klima etc. sprechen ja ein eindeutiges Bild: Deutliche Wirtschaftsbelebung.

      Die nachlaufenden und späten Indikatoren passen ebenso gut ins gleiche Bild: Arbeitslosigkeit und Pleiten stehen auf historischen Höchstständen.

      Die harten Indikatoren wie z.B. Auftragseingänge, Produktion, Auslastung, Wirtschaftswachstum etc. dürften den Erwartungen gemäß dann spürbar ansteigen, wenn der Aufschwung in aller Munde ist.

      Der Antizyklische Investor, der im September in zyklische Unternehmen investiert hat, sitzt jetzt bereits auf Buchgewinnen von über 100 Prozent und tut gut daran diese mit Stopkursen zu sichern und wartet nicht auf handfeste Wirtschaftsdaten, die den Aufschwung bestätigen. Die Wahrscheinlichkeit dürfte groß sein, daß bei Nichteintreffen der momentanen Erwartungen die Kursabschläge größer ausfallen als die Kursgewinne beim Eintreffen der Erwartungen!
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 23:59:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich lese immer was von Wirtschaftsflaute und Rezession, die wir momentan haben sollen/die z.Zt. zu Ende gehen sollen.
      LEUTE: Was wir bisher hatten, war nur ein laues Lüftchen, nicht der Hauch von Rezession, ein kleiner Abschwung.
      Das dicke Ende kommt erst noch, wenn wir eine Arbeitlosenquote von ca. 18-20 % haben.
      Erst dann können wir wieder vom Beginn des Endes der Rezession anfangen zu reden bzw. darauf hoffen.
      Ihr müßt alle noch sehr jung sein.
      5 Euro weniger in der Tasche sind doch noch keine Katastrohe !
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 09:41:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ist ja alles gut und schön. Wäre trotzdem ganz nett gewesen, wennn sich mal jemand mit der eigentlichen Frage beschäftigt hätte (vgl. #1,#5).
      Im übrigen (#10): 18 - 20 % Arbeitslosigkeit? Gesetzt den Fall: wer interessiert sich dann noch für Aktien ?
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 13:31:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      @DieSense Du schreibst so, als hättest Du die Depression 1929/30 miterlebt. Die Wahrscheinlichkeit, daß die momentane Situation in einer schweren Depression wie damals mündet halte ich allerdings für ausgesprochen gering.
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 21:49:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Halten wir fest: Es bestehen gewisse Voraussetzungen und Hoffnungen für einen baldigen Konjunkturaufschwung, aber noch keine konkreten Hinweise, dass dieser tatsächlich bevorsteht.

      Die Rezession dauert an:

      - Aufträgseingänge im Maschinenbau waren im Februar stärker rückläufig als im Januar
      - Konsum rückläufig; Einzelhandel erwartet schlechtes Gesamtjahr
      - IT-Umsätze im 1. Quartal unverändert schwach

      (jeweils bezogen auf Deutschland)

      Falls jemand eine handfest positive Meldung eines zyklischen Unternehmens entdeckt, würde ich mich über eine Weiterleitung in diesen Thread freuen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 10:16:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      path.to.profit, zu diesen Zahlen fehlt nicht mehr viel, wenn man nur korrekt rechnet!

      Es gibt nur ca. 24Mill. sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in Deutschland (der Rest sind vorallem Beamte, Selbständige, Frührentner und Wehrpflichtige, die alle nicht arbeitslos werden können!). Bei 4,2 Mio Arbeitslosen, die diesem Markt zur Verfügung stünden, ergibt sich eine reale AL-Quote für den März 2002 von 14,9% (4,2/28,2).

      Gruß SR
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 11:26:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es war einmal: Die Mär vom Aufschwung

      Es waren einmal sieben Zwerge, die lebten hinter den sieben Bergen. Tag für Tag suchten sie im Bergwerk nach Gold. Jeder der Zwerge war rechtschaffen, fleissig und achtete den Anderen. Wenn einer von ihnen müde wurde, so ruhte er sich aus, ohne daß die Anderen erzürnten. Wenn es einem von ihnen an etwas mangelte, so gaben die Anderen bereitwillig und gerne. Abends, wenn das Tagewerk geschafft war, aßen sie einträchtig ihr Brot und gingen zu Bett. Am siebten Tage jedoch ruhten sie.
      Doch eines Tages meinte einer von ihnen, daß sie so recht nicht wüßten, wieviel denn geschafft sei und begann, die Goldklumpen zu zählen, die sie Tag für Tag aus dem Bergwerk schleppten. Und weil er so mit Zählen beschäftigt war, schufteten die Anderen für ihn mit. Bald nahm ihn seine neue Arbeit derart in Anspruch, daß er nur noch zählte und die Hacke für immer beiseite legte. Nach einer Zeit hob ein Murren an unter den Freunden, die mit Argwohn auf das Treiben des Siebten schauten. Dieser erschrak und verteidigte sich, das Zählen sei unerläßlich, so sie denn wissen wollten, welche Leistung sie vollbracht hatten und begann, den Anderen in allen Einzelheiten davon zu erzählen. Und weil er nicht erzählen konnte, während die Anderen hackten und hämmerten, so legten sie alle ihre Schaufeln beiseite und saßen am Tisch zusammen. So entstand das erste Meeting. Die anderen Zwerge sahen das feine Papier und die Symbole, aber schüttelten die Köpfe, weil sie es nicht verstanden.

      Es dauerte nicht lange und der Controller (denn so nannte er sich fortan!) forderte, die Zwerge, die da Tagein, Tagaus schufteten, mögen ihm ihre Arbeit beweisen, in dem sie ihm Zeugnis auf Papier ablegten über die Menge Goldes, die sie mit den Loren aus dem Berg holten. Und weil er nicht verstehen konnte, warum die Menge schwankte, so berief er einen unter ihnen, die Anderen zu führen, damit der Lohn recht gleichmäßig ausfiele. Der Führer nannte sich Manager und legte seine Schaufel nieder.

      Nach kurzer Zeit arbeiteten also nur noch Fünf von ihnen, allerdings mit der Auflage, die Arbeit aller Sieben zu erbringen. Die Stimmung unter den Zwergen sank, aber was sollten sie tun? Als der Manager von ihrem Wehklagen hörte, dachte er lange und angestrengt nach und erfand die Teamarbeit. So sollte jeder von ihnen gemäß seiner Talente nur einen Teil der Arbeit erledigen und sich spezialisieren. Aber ach! Das Tagewerk wurde nicht leichter und wenn einer von ihnen krank wurde, wußten die Anderen weder ein noch aus, weil sie die Arbeit ihres Nächsten nicht kannten. So entstand der Taylorismus.

      Als der Manager sah, daß es schlecht bestellt war um seine Kollegen, bestellte er einen unter ihnen zum Gruppenführer, damit er die Anderen ermutigte. So mußte der Manager nicht mehr sein warmes Kaminfeuer verlassen. Leider legte auch der Gruppenführer, der nunmehr den Takt angab, die Schaufel nieder und traf sich mit dem Manager öfter und öfter zu Meetings. So arbeiteten nur noch Vier.

      Die Stimmung sank und damit alsbald die Fördermenge des Goldes. Als die Zwerge wütend an seine Bürotür traten, versprach der Manager Abhilfe und organisierte eine kleine Fahrt mit dem Karren, damit sich die Zwerge zerstreuten. Damit aber die Menge Goldes nicht nachließ, fand die Fahrt am Wochenende statt. Und damit die Fahrt als Geschäftsreise abgesetzt werden konnte, hielt der Manager einen langen Vortrag, den er in fremdartige Worte kleidete, die er von einem anderen Manager gehört hatte, der andere Zwerge in einer anderen Mine befehligte. So wurden die ersten Anglizismen verwendet.

      Eines Tages kam er zum offenen Streit. Die Zwerge warfen ihre kleinen Schaufeln hin und stampften mit ihren kleinen Füßen und ballten ihre kleinen Fäuste. Der Manager erschrak und versprach den Zwergen, neue Kollegen anzuwerben, die ihnen helfen sollten. Der Manager nannte das Outsourcing. Also kamen neue Zwerge, die fremd waren und nicht recht in die kleine Gemeinde paßten. Und weil sie anders waren, mußte auch für diese ein neuer Führer her, der an den Manager berichtete. So arbeiteten nur noch Drei von ihnen.

      Weil jeder von ihnen auf eine andere Art andere Arbeit erledigte und weil zwei verschiedene Gruppen von Arbeitern zwei verschiedene Abteilungen nötig werden ließen, die sich untereinander nichts mehr schenkten, begann, unter den strengen Augen des Controllers, bald ein reger Handel unter ihnen. So wurden die Kostenstellen geboren. Jeder sah voller Mißtrauen auf die Leistungen des Anderen und hielt fest, was er besaß. So war ein Knurren unter ihnen, daß stärker und stärker wurde.

      Die zwei Zwerge, die noch arbeiteten, erbrachten ihr Tagewerk mehr schlecht als recht. Als sich die Manager und der Controller ratlos zeigten, beauftragten sie schließlich einen Unternehmensberater. Der strich ohne die geringste Ahnung hochnäsig durch das Bergwerk und erklärte den verdutzten Managern, die Gründe für die schlechte Leistung sei darin zu suchen, das die letzten Beiden im Bergwerk verbliebenen Zwerge ihre Schaufeln falsch hielten.
      Dann kassierte eine ganze Lore Gold und verschwand so schnell, wie er erschienen war.

      Während dessen stellte der Controller fest, daß die externen Mitarbeiter mehr Kosten verursachten als Gewinn erbrachten und überdies die Auslastung der internen Zwerge senkte. Schließlich entließ er sie. Der Führer, der die externen Mitarbeiter geführt hatte, wurde zweiter Controller.

      So arbeitete nur noch ein letzer Zwerg in den Minen. Tja, und der lernte in seiner kargen Freizeit, die nur noch aus mühsam errungenen abgebummelten Überstunden bestand, Schneewittchen kennen, die ganz in der Nähe der Mine ihre Dienste anbot. Dann holte er sich bei ihr den Siff und verreckte elendig. Die Firma ging pleite, die Manager und Gruppenführer und Controller aber fanden sich mit großzügigen Summen gegenseitig ab und verpissten sich, um der Anklage wegen Untreue zu entgehen, ins Ausland und diese deprimierende, aber wahrheitsgetreue Mär ist aus.


      Quelle: goldseiten.de
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 11:53:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      Alles bullish !?


      Gute Stimmung und neuer Aufschwung? Es ist Skepsis angebracht und Vorsicht. Die gute Laune steht auf tönernen Füssen


      Positive Stimmung
      Die US-Investors Sentiment Indikatoren stehen auf Rekordniveaus. Die Stimmung war selten so gut wie jetzt. Gestützt auf die propagierte Besserung der Konjunktur steigen die Kurse.

      Kaufempfehlungen der Wall Street
      Die Wall Street Strategen empfehlen einen höheren Anteil von Anlagegeldern in Aktien anzulegen als zu Zeiten der bisherigen Höchstkurse. Das grosse Publikum, die small traders, sind ebenfalls rekordhoch netto long in den S&P-Futures. Das Price-Earnings-Ratio im Dow Jones ist bei über 30 und im S&P 500 bei 62. Das ist doppelt so hoch, wie im März 2000 bei den bisherigen Alltime Highs. Der Grund sind nicht die Kursanstiege sondern es ist der Gewinnzusammenbruch.

      Die historischen Durchschnittswerte liegen bei 14 und 16. Das würde bedeuten, dass der Dow Jones im 54% und der S&P um 74% sinken müssten, um auf Normalwert zu kommen. Die Rations stehen höher als zuvor im 20 Jahrhundert, was bedeutet, dass die Empfehlungen lauten, zu den höchsten je verzeichneten Kurs-Gewinnverhältnissen zu kaufen.


      Vorsicht geboten; Smart Money steigt aus
      Vielleicht werden die Bullen recht behalten. Vielleicht auch nicht. Folgende Zahlen machen skeptisch:

      In den letzten 2 Jahren sind durch die Börsenverluste 5 Billionen $ an Börsenwerten vernichtet worden. Das sind 50% des US-Sozialproduktes. Die Verluste waren nur im Jahr 1932 noch grösser. Die Insider kaufen nicht Aktien, sondern sie verkaufen sie - und zwar in einem Verhältnis von hundert zu eins, das heisst, für jede Aktie, die von Insidern gekauft wird, werden 100 verkauft. Die grossen Trader in S&P-Futures sind netto short, und zwar fast so stark wie im März 2001, kurz vor dem massiven Kursrückgang. Die Konjunkturzahlen des 4. Quartales, auf die sich alle Welt stützt, sind einmal mehr massiv verfälscht.

      Wachstum minus, nicht plus
      Für das letzte Quartal 01 wurde allgemein ein Rückgang des Sozialproduktes um 1 % erwartet. Als dann die Meldungen kamen, dass tatsächlich statt minus 1% plus 0,2% zu verzeichnen seien, brach verständlicher Optimismus aus. Die Zahlen müssen aber genauer angesehen werden.

      Der grösste Teil des Wachstums resultierte aus Regierungsausgaben auf Bundes- und Staatsebene. Mit einem Zuwachs von 36 Mia $ haben sie plus 1,59 %-punkte beigetragen. Der dürftige Zuwachs an Computerinvestitionsausgaben von 1,9 Mia $ wurde durch den "Hedonic Price Index" auf stolze 23,5 Mia $ aufgeblasen.


      Ohne diese beiden künstlichen Wachstumskomponenten hätte sich eine Schrumpfung von rund 2% eingestellt. Das zeigt sich von der Tendenz her in den Zahlen des Commerce Departments, die von 0,9%plus im 3. Quartal auf minus 0,1% gesunken sind, was der Wahrheit näher kommt, als die allgemein in den Medien verbreiteten, geschönten Ziffern.

      Dagegen sind die Nettoinvestitionen der Wirtschaft um 14% p. a. zurückgegangen, was sich mit rund minus 2%punkten niederschlägt. Ausserdem ist das Housing zurückgegangen und macht die Wachstumsrate ebenfalls leicht negativ.

      Auf Stimmung ist kein Verlass
      Die Stimmung steht einmal mehr nicht auf realen Wirtschaftsleistungen, sondern auf medialem Entertainment und der Marketingmaschinerie der Wall Street Industrie. Es könnte zu massiver Ernüchterung der Hoffnungen kommen.

      Quelle: www.mom.ch/mai
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 12:32:44
      Beitrag Nr. 17 ()
      Stephen,
      gegen Deine Zahlen ist im Grunde nichts einzuwenden. Die reale Arbeitslosigkeit ist ungleich höher als die offizielle. Mit etwas Phantasie läßt sich die Berechnung noch verfeinern (maskierte Arbeitslosigkeit, d.h. Subventionen i.w.S.).
      Schreibt man die offizielle Arbeitslosenstatistik fort – bleibt indes noch eine Menge Luft.
      Das Erreichen des „Zielwertes“ erscheint mir weder erstrebenswert - noch ausgeschlossen. Hierzu reicht ein Blick auf die verantwortlichen Akteure und häufig auch der Blick in den Spiegel.
      Mir geht es nur um die Folgen. Die kann sich jeder selbst ausmalen. (Schließlich kenne ich Deine Freunde und Nachbarn nicht.)
      p.t.p
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 18:45:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      Um noch mal zu den Wurzeln dieses Threads zurückzukommen, hier ein Ausschnitt aus einem Artikel des Handelblatt zum Thema harte Indikatoren:

      ... Die Entwicklung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands zeigt für Februar eine leichte Belebung. Der Produktionsindex ist laut Bundesfinanzministerium gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,9 Prozent gestiegen. Der jüngste Zuwachs wurde vor allem von der Bauproduktion getragen, die von den milden Temperaturen im Februar profitierte. ... /16.04.02
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 19:12:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      Um zur Frage zurückzukehren, ob zyklische Unternehmen genannt werden können, bei denen Auftragseingänge WIEDER ansteigen.

      Hier haben wir zunächst die Gruppe der Unternehmen, deren Eingänge an Bestellungen stark von Großaufträgen abhängen. Hier kann ich z. B. KBA nennen, deren Auftragseingänge im Q4 und Q1 gegenüber dem Q3 wieder deutlich höher liegen.

      Dann gibt es zyklsiche UNternehmen, deren Auftragseingänge von Sonderkonjunkturen abhängen: Krones AG verzeichnet steigende Auftragseingänge. Zu nennen sind hier z. B. auch die (ebenfalls zyklsichen) Finanzdienstleister, deren Geschäftaktivitäten seit Ende 2001 wieder zulegen können ...

      Leider helfen uns dieses Fälle aber nicht weiter, um zu erkennen, daß ein breit angelegter Wirtschaftsaufschwung am Anlaufen ist. Wie ich oben schon schrieb: Wer als freier Aktionär mit seinen zyklischen Investments auf handfeste Indikatoren wartet, dürfet Zeit seines Lebens zu spät kommen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:05:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Syrtakihans
      Der wieder steigende Auftragseingang bei KBA dürfte weniger mit einer besseren Branchenjonkunktur als mit einem Zugewinn von Marktanteilen auf Kosten der Margen zusammenhängen. KBA meldet hohe Auftragseingänge bei Bogenmaschinen, MAN Roland meldet schwache Auftragseingänge bei Bogenmaschinen, und beide melden eine stark rückläufige Umsatzrendite.

      Bei den wenigen Finanzdienstleistern, bei denen es (wieder) aufwärts geht, dürften sich (a) das branchentypisch starke 4. Quartal (z.B. bei Fondsvertrieben) und die steigenden Börsenkurse positiv ausgewirkt haben, weniger die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

      > Wer als freier Aktionär mit seinen zyklischen Investments auf handfeste Indikatoren wartet, dürfet Zeit seines Lebens zu spät kommen.

      Nö. Es gibt immer genügend Nachzügler, mit denen man mit viel geringerem Risiko von einem Aufschwung profitieren kann. Manchmal schaut die Börse voraus, aber manchmal läuft sie auch hinterher. Man denke nur an die Walter AG in 2000, oder auch die von Dir erwähnten KBA und Krones. In allen drei Fällen konnte man in aller Ruhe zu einem KGV von 6 einsteigen, als die Auftragseingänge schon längst auf Rekordniveau waren.
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:28:34
      Beitrag Nr. 21 ()
      17.04.
      Intel-Finanzchef Andy Bryant zeigte sich zurückhaltend zur weiteren Entwicklung. "Im Bezug auf makroökonomische Trends haben wir noch keine Zeichen einer Erholung gesehen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 17:11:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nun, die S&P-Indizes Midcap400 und Smallcap600 notieren bereits auf Allzeit-Hoch.
      Der breite Markt in Amiland ist also längst in der Hausse.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 16:17:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      Der breite Markt in US haussiert also, das bedeutet der Wirtschaftsaufschwung ist kein Phantom, sondern er existiert tatsächlich.
      Warum zeigen die Schwergewichte aber (noch) Schwäche?
      1. Viele haben die Rezession zu exzessiven Abschreibungen genutzt, die operativen Cash-Flows zeigten aber schon in Q4 nach oben.
      2. Die großen Indizes sind notorisch überbewertet, da Fonds und Indexaktien Bluechips übergewichten (müssen).
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:15:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hintergrund: Der verschobene Aufschwung

      "Microsoft blickt skeptisch in die Zukunft", "Transmeta steckt immer noch in Schwierigkeiten", "Sun weiter in den roten Zahlen" -- die Liste der negativen Nachrichten, die in der "Woche der Wahrheit" über den großen Teich schwappten, ließe sich noch um einige erweitern. Sie zeigen: Der Aufschwung kommt nicht so recht in die Hufe.

      Nur mit Mühe gelang es den meisten Firmenchefs, in ihren Bilanzen genügend Anlässe für den üblichen Ausblickoptimismus zu finden. Dieser klingt denn auch zum Beispiel bei Intel reichlich gedämpft, wo wenigstens das vorsichtige Umsatzziel von 6,78 Milliarden US-Dollar erreicht werden konnte. CEO Craig R. Barret wollte aber auch einen Umsatzrückgang im laufenden Quartal nicht ausschließen.

      Wie stark die Sehnsucht nach besseren Zeiten ist, offenbaren die Interpretationen des Microsoft-Ergebnisses in den Medien. Einige Kommentatoren wollten anscheinend nicht wahrhaben, dass der Softwareriese zwar absolut gesehen berauschende Zahlen und einen Gewinnanstieg meldete, dieser aber geringer ausfiel als erwartet. Und das wichtigste: Microsoft selbst bezeichnete seine weiteren Prognosen als eher bescheiden; außerdem liegt der Konzern mit der Vorhersage, 31,5 bis 32,4 Milliarden US-Dollar umzusetzen und einen Gewinn von 13,3 bis 13,6 Milliarden US-Dollar einzustreichen, unter dem, was die Börse bislang prophezeite.

      Der unter Umsatzschwund leidende Motorola-Chef Christopher B. Galvin hält zwar an der Prognose fest, sein Unternehmen werde in der zweiten Jahreshälfte in die Gewinnzone zurückkehren. Einen Hinweis auf eventuelle politische und ökonomische Zerrüttungen konnte er sich dann aber nicht verkneifen.

      Fast hätte man Galvin eine prophetische Gabe unterstellen können, als am Donnerstag ein Kleinflugzeug das Pirelli-Hochhaus in Mailand rammte. Befürchtungen eines neuerlichen Anschlags ließen die Kurse an den europäischen und nordamerikanischen Börsen in den Keller purzeln. Auch nachdem terroristische Motive ausgeschlossen wurden, herrscht weiter Ernüchterung auf den Börsenparketts oder, wie die Financial Times schreibt, Enttäuschung über die gedämpften Erwartungen der IT-Branche.

      Aber wie kann ein Firmenchef wie Samuel J. Palmisano von IBM selbst anders gestimmt sein als enttäuscht, wenn der Nettogewinn seines Konzerns fast um ein Drittel wegsackt? Nun mag er den Aufschwung, den viele seiner Kollegen gerne im zweiten Quartal gesehen hätten, später aber auf die zweite Jahreshälfte verschoben, noch nicht einmal genau terminieren. Die Besserung werde im Laufe des Jahres eintreten, meint Palmisano. Vielleicht fand er wenigstens den Bericht des Erzkonkurrenten AMD tröstlich, der zwar sein Umsatzziel punktgenau erreichte, im laufenden Quartal aber mit 5 bis 10 Prozent weniger Bruttoeinnahme rechnet.

      Nur wenige Unternehmen konnten Frohsinn verbreiten: Apple übertraf seine Erwartungen, eBay meldet Rekordzahlen, Texas Instruments scheint sich zu erholen und Samsung glänzte mit gestiegenem Umsatz und Nettogewinn auf einem sich erholenden Speichermarkt. Aber es sind eben nur wenige Rosinen im IT-Kuchen, die den schalen Beigeschmack der Krise nicht überdecken können. Womöglich behalten die ärgsten Unkenrufer unter den Wirtschaftsexperten Recht mit ihrer Voraussage, der Aufschwung in der Hightech-Branche könne noch zwei bis drei Jahre auf sich warten lassen. (anw/c`t)
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 15:45:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      @paule66, Mandrella

      interessante Aussagen von Euch:

      a) Die operativen Cash Flows zeigen schon im 4. Quartal nach oben, also nur exzessive außergewöhnliche Abschreibungen haben die KGV´s zerschossen und die KCV´s in den Himmel getragen?

      b) Der breite Markt ist längst vom breiten Aufschwung erfasst, so notieren die Midcap400 und Smallcap600 bereits auf Allzeit-Hoch.

      Sicher kann das kein Fundamental orientierter Anleger ignorieren, aber da gibt es dann noch Mandrellas Aussagen über einen aufgeschobenen Aufschwung. Inzwischen gehört es zum guten Ton eines Firmenchefs auch mal skeptisch in die Zukunft zu blicken, über Schwierigkeiten zu berichten oder rote Zahlen zu veröffentlichen. Der Bär bekommt nun auch fast täglich genauso sein Medienfutter, wie der Bulle schon seit Jahren. Es bedarf aber schon individueller Interpretationen, um nicht einseitig von Argumenten gefangen zu werden.

      Aus einer Woche der Wahrheit (Meldung der vergangenen Quartalsergebnisse) die Zukunft ablesen zu können, oder gar festzustellen ob der Aufschwung kommt ist sicher nicht möglich, aber der Bär schöpft auch nur Hoffnungen aus schlechten Zahlen, so wie der Bulle sie aus guten Ergebnissen geschöpft hat. Wenn dann sogar der Ausblickoptimismus fehlt, fühlt sich der Bär ganz sicher in seinem Handeln. Da werden vorsichtige Umsatzziele bei Intel gleich in Crashgefahren umgewandelt. Wenn dann doch mal ein Unternehmen Verbesserungen beim Umsatz und Ergebnis vorlegen kann, wird darin nur eine Sehnsucht nach besseren Zeiten bei den Kommentartoren vermutet, denn der Bär ist sich sicher, dass ein Softwareriese zwar absolut gesehen berauschende Zahlen mit einem Gewinnanstieg vorgelegt hat, aber dieser fiel sicher geringer als erwartet aus. Die neue Bescheidenheit in den Prognosen wird dann gleich als sichere Vorhersage für die nächste Katastrophe angesehen. In der Tat ist aber eher der Gewinnanstieg für den Bären die Katastrophe, so wie der Gewinneinbruch dies für den Bullen ist. Aber die Mühe macht sich kaum noch einer. Nach 7 fetten Jahren kommen eben 7 magere, das stand schon so in der Bibel und ist damit Gesetz. Wozu da noch denken? Sollte es dennoch ein Firmenchef wie jüngst bei Motorola geschehen wagen, bei schwindenden Umsatzgrößen an Gewinnprognosen festzuhalten, steht er schon als Lügner da, ohne abzuwarten, ob das Wort gehalten wird. Im übrigen muss natürlich jeder Firmenchef lange Kommentare zur politischen und ökonomischen Zerrüttung in seine Berichterstattung einbauen, damit er auch vor den Bären als ehrlich dastehen kann.

      Jeder auch noch so kleine Vorfall wird zur nationalen oder besser noch globalen Katastrophe hochgearbeitet. Als am Donnerstag ein Kleinflugzeug das Pirelli-Hochhaus in Mailand rammte, waren es wieder die Al Qaida-Kämpfer, die sich sofort in die Bärenhirne bohrten, so dass vor lauter Betäubung weltweit ein Minikurssturz ausgelöst wurde. Kaum war das erste Adrenalin verflogen und das Hirn wieder frei zum Denken, waren die Kurse auch schon wieder in Ihrer marktgerechten Ausgangsposition. Der Bär sah sich von einem Komplott umgeben, dass ihm seine Gewinnchance geraubt hat. Es wurden Verschwörungstheorien angefertigt und zweifelhafte Internetkanäle zum Beweis angeführt.

      Wenn dann mal etwas Positives passiert, wird es zur Ausnahme erklärt. Es können ja schließlich nicht alle Unternehmen verlieren. Wie war das noch mit den Eingangsaussagen von Paule66? Sind das nur die Ausnahmen oder können wir allmählich leichter damit leben, dass nicht alle 30 Dow-Werte gleichzeitig neue Umsatz- und Ergebnisrekorde melden? Wird es bald wieder normal, die Rosinen im Kuchen zu suchen oder bleibt dem Bären der schale Beigeschmack der doch nur recht kurzen Krise auf der Zunge kleben. Der Bulle sollte dennoch über die 7 mageren Jahre nachdenken, bevor er unbedarft alte Jahrzehntealte Erfahrungen linear hochrechnet.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 16:02:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      "Sollte es dennoch ein Firmenchef wie jüngst bei Motorola geschehen wagen, bei schwindenden Umsatzgrößen an Gewinnprognosen festzuhalten, steht er schon als Lügner da, ohne abzuwarten, ob das Wort gehalten wird."

      @aldibroker - ist das nicht genau die psychologische Stimmung, die zum Multiplikator eines Bärenmarktes wird?

      Schönenen Sonntag
      elmarion
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 16:39:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      @elmarion,

      ja die Stimmungen schwanken und verändern sich stündlich in die eine oder andere Richtung. Richtig heftig geht es nur zur Sache, wenn die Bullenparty Ihren Höhepunkt erlebt. Ist erst eine größere Zahl der Gäste verkatert, plätschert es so vor sich hin und kaum einer blickt noch durch, ob nun die Bären- oder Bullenparty besucht werden soll. Ich glaube in dieser Situation sind wir z.Z. börsenpsychologisch. Wenn dann tageweise die eine oder die andere Seite Oberhand zu gewinnen scheint, geben die technischen Indikatoren Handelssignale die Partyzelte zu wechseln.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 17:58:01
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das zunächst nur die Erwartungsindikatoren auf den bevorstehenden Wirtschaftsaufschwung hindeuten liegt eben in der Natur der Sache. Die damit einhergehenden Unsicherheiten und Zweifel gehören ebenso dazu und verhindern eine überbordende Entwicklung an den Kapitalmärkten - beste Voraussetzungen also für eine soliden Aufschwung ...

      Also schau`n wir mal weiter wie es mit den Auftragseingängen unserer heimischen Industrie aussieht. Zu kaum einer AG liegen bisher Zahlen zum Q1/02 vor, wir müssen also die von Q4 heranziehen. Es lassen sich einige Unternehmen finden, deren Auftragseingänge wieder stiegen - nur leider kann ich hier nur solche nennen, die einer Sonderkonjunktur bzw. Sondereinflüssen unterliegen. Was mir adhoc einfällt:

      Krones (Sonderkonjunktur PET, Bundesverpackungsordnung)
      KBA (Basiseffekt & nicht repräsentative Großaufräge)
      Dürr (Großauftrag Peugeot)
      Vogt (Großauftrag Galaxis)
      IWKA (+4% in Q1, Großauftrag von DaimlerChrysler)

      Die Sulzer AG (Schweiz) meldet: "...Insgesamt lagen die Aufträge im Konzern in der Periode Januar bis März bei 597 Mio CHF, was einem Rückgang von einem Prozent zum Vorjahr entspricht. Bereinigt um Akquisitionen, Desinvestitionen und Wechselkurseffekte stieg der Auftragseingang um vier Prozent."

      Übrigens: Der Index für die Auftragseingänge der Federal Reserve of Philadelphia verbesserte sich im April auf 12,8 von zuvor 7,3 im März.

      Ich könnte noch mehr Aspekte bringen, will aber das schöne Wetter heute Abend noch ausnutzen ...
      Schönen Abend!
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 23:21:05
      Beitrag Nr. 29 ()
      Philips überrascht mit einem Gewinn in Höhe von 9 Mio. Euro, der im ersten Quartal erzielt wurde. Nach Ansicht von Konzernchef Gerard Kleisterlee ist damit die schlimmste Flaute der jüngeren Vergangenheit überwunden: „Wir sehen den Anfang eines neuen Aufschwungs", erklärte er. Für die Zukunft erwarte man eine weitere Erholung der Kernbereiche Elektronik-Komponenten und Halbleiter, heißt es.

      Der drittgrößte Chip-Hersteller in Europa führt unerwartet günstige Ergebnis auf deutlich gestiegene Margen und bessere Ergebnisse der Tochterunternehmen zurück. Unter anderem hätten Kosteneinsparungen von 130 Mio. Euro (auf Jahresbasis) erzielt werden können. Im Februar stellte das Unternehmen bereits eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 2,6 Mrd. Euro ausgewiesen worden war.

      Analysten glaubten nicht so recht an diese Prognose und rechneten für das erste Quartal mit einem Fehlbetrag von 152 bis 444 Mio. Euro. In den ersten drei Monaten des Vorjahres hatte Philips noch einen Reingewinn von 93 Mio. Euro ausgewiesen, im Schlussquartal 2001 gab es jedoch einen Verlust von 1,06 Mrd. Euro. Der Quartalsumsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 600 Mio. auf 7,6 Mrd. Euro.

      Vor allem der Geschäftsverlauf im Halbleitersegment und beim elektronischen Zubehör sei ermutigend. Auch die Medizintechniksparte habe zum Wachstum beigetragen, heißt es. Diese Geschäftsbereiche sollen laut Kleisterlee auch künftiges Wachstum garantieren. Dennoch bleibt der Konzern im laufenden Geschäftsjahr vorsichtig bei Investitionen, Personalentwicklung und Kosten. „Wir werden weiterhin nur selektiv investieren," sagte der Unternehmenschef.

      Die überraschende Wende wird von Marktbeobachtern als Turnaround betrachtet, in den Schlüsselmärkten des Unternehmens sei eine Erholung zu beobachten.

      Autor: Klaus Singer (© wallstreet:online AG),13:19 16.04.2002
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 09:56:20
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognosen

      Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute werden immer pessimistischer, was den Konjunkturaufschwung in diesem Jahr betrifft. Statt wie im Herbst von 1,3 Prozent gehen sie in ihrem Frühjahrsgutachten nur noch von 0,9 Prozent Wachstum aus.

      Anzeichen für einen nachhaltigen Aufschwung seien nicht erkennbar. Auch bei der Arbeitslosigkeit sei keine Besserung in Sicht: Sie werde 2002 im Durchschnitt bei knapp unter vier Millionen verharren, heißt es in dem Gutachten. [...]

      (Spiegel Online)
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 00:10:16
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die Nebenwerte laufen und laufen und laufen...

      S&P 400 Midcap


      S&P 600 Smallcap


      MDAX
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 21:44:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      Guten Abend !

      Also dieses ganze Gelaber von wegen Aufschwung
      geht mir auch schon lange auf den Geist !

      Meiner (bescheidenen) Meinung nach steht die
      "westliche" Welt kurz vor dem Exitus.
      Und das ist gut so !

      Da helfen auch diese ganzen "Kloparolen" in den
      Medien nicht.
      Von einem "moderaten" Abschwung provitieren doch
      sowieso nur wieder die Reichen.

      Durch die Globalisierung hat sich diese "Superlobby"
      ihr eigenes Grab geschaufelt:
      Zugang zu Informationen über alle Machenschaften
      dieser "Kapitalistenlobby".
      Immer grössere Abzocke um immer mehr Kohle zu
      scheffeln.Keinerlei Sinn mehr für die Realität.

      "Ich bin klever, ich krieg schon meine Schäfchen
      ins Trockene" ist die angesagte Mentalität.
      Das geht nicht gut.
      Nicht mehr (hoffentlich)

      Come on baby eat the rich !

      mfg hütchenspieler
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 15:13:26
      Beitrag Nr. 33 ()
      US-BIP Q1 5,8% revidiert von 1,7% !???
      Ich bin mir nicht sicher, was man von solchen Zahlen halten soll, aber in einer Rezession sind wir wohl sicher nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 15:22:44
      Beitrag Nr. 34 ()
      Die revidierten 1,7% waren natürlich das Vorquartal.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 19:01:06
      Beitrag Nr. 35 ()
      Das starke US-Wachstum im 1. Quartal beruht auf diversen Einmaleffekten und ist keine positive Überraschung (siehe Kursverlauf der US-Börsen).

      Vielleicht sollten wir hier mal ein wenig differenzieren, statt die ganze Welt in einen Topf zu werfen. Mein Eindruck ist folgender (korrigiert mich, wenn ich mich irre):

      - US-Wirtschaft befindet sich in einer technischen und liquiditätsbedingten Reaktion auf den Schock-Einbruch im September; der "Aufschwung" steht aber auf sehr wackligen Füssen (hohe Fremdkapitalquote, überbewertete Aktien, insgesamt stetig negativer Cashflow)

      - Westeuropa sitzt in der Talsohle des Abschwungs und wartet darauf, dass es aufwärts geht; stellenweise sind Erholungstendenzen erkennbar

      - Deutschland ist die "rote Laterne" von Euroland und wird Schwierigkeiten haben, bei einem eventuellen Aufschwung mitzuhalten
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 23:08:44
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo Mandrella, so sehe ich das auch. Bei einem weiteren externen Ereignis haben wir den Double Dip auf jeden Fall. Die Aktionäre sind hypernervös, gebrannte Kinder eben. Mir wird im Moment übrigens richtig schlecht, wenn ich solche Leute, wie Herrn Schramm bei N-Tv sehe: Kaufen, kaufen, kaufen! Du solltest Dein Posting dort im Chat einreichen! Gruß SR
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 17:57:47
      Beitrag Nr. 37 ()
      Die Salzgitter-AG meldete auf der heutigen Bilanz-PK: "... In der Stahlsparte hätten in den letzten Wochen Auftragseingang und Auftragsbestand bereits spürbar angezogen."
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 12:21:43
      Beitrag Nr. 38 ()
      Deshalb in Obligationen ...

      Da braucht man solchen Blödsinn nicht ...

      und hat langfristig nur 1 % Renditeunterschied
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 19:12:05
      Beitrag Nr. 39 ()
      @LuniZ - ein schwerer Irrtum.
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 15:52:38
      Beitrag Nr. 40 ()
      Jürgen Strube, Vorstandsvorsitzender der Badischen Anilin und Sodafabriken AG, teilte auf der BPK mit: "... im ersten Quartal und den ersten Wochen des zweiten Quartal habe es bereits einen steilen Anstieg der Auftragseingänge gegeben, besonders bei Polymeren. Für eine Prognose der Ergebnisse im zweiten Quartal sei es zu früh ..."
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 23:50:38
      Beitrag Nr. 41 ()
      Das Book-to-Bill-Ratio der Chipbranche insgesamt lag im März erstmals wieder über 1.
      Micronas hat vor ein paar Tagen bei den Q1-Zahlen ein BtB von 1,38 gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 23:55:43
      Beitrag Nr. 42 ()
      Eben seh ich zum Thema Chips eine aktuelle Ad-Hoc von Elmos von heute Sonntag abend:
      Elmos erzielt einen Umsatzanstieg von 10% gegenüber Q4/01.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 01:17:18
      Beitrag Nr. 43 ()
      Ja, aus der Halbleiterbranche kommen inzwischen viele gute Nachrichten. In 2000 waren es auch die Halbleiter, die den Abschwung einläuteten, also das könnte wirklich ein positiver Frühindikator sein.

      Der Q1-Umsatz von Elmos liegt übrigens um 11% unter dem Vorjahresquartal. Der Vergleich mit Q4/01 ist nicht sehr aussagekräftig - das 4. Quartal ist bei Elmos immer relativ umsatzschwach.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:25:58
      Beitrag Nr. 44 ()
      Das Book-to-Bill bei Elmos ist mit 0,93 in Q1 allerdings enttäuschend.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 21:45:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      Elmos ist ein Automobilzulieferer und damit ein schlechter Indikator für die Halbleiterbranche insgesamt.

      Die guten Nachrichten können natürlich auch daher kommen, dass einige Firmen im letzten Jahr aufgegeben und sich z.B. aus der Speicherchipproduktion zurückgezogen haben. Dadurch geht es der Konkurrenz jetzt besser, ohne dass das Gesamt-Marktvolumen gestiegen sein muss.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 12:12:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      Welche Firmen haben den die Speicherchipproduktion aufgegeben?
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:23:10
      Beitrag Nr. 47 ()
      ... das weiß ich leider nicht, möchte aber folgenden Wortlaut einer aktuellen Pressemeldung der Pfeiffer Vacuum AG wiedergeben: "Im April konnten erstmals verstärkte Auftragseingänge aus der Halbleiterindustrie gebucht werden. Auch Aufträge aus der Glasbeschichtungsindustrie geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus."
      Pfeiffer beliefert die Ausrüster der Halbleiterindustrie bwz. diese auch direkt mit Produkten der Vacuumtechnik.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 16:46:07
      Beitrag Nr. 48 ()
      Die Zahlen von Rofin-Sinar sind aufschlußreich, da die Kunden für deren Macro-Laser im wesentlichen der Maschinenbau und die Autoindustrie und für die Micro-Laser die Elektronik- und Halbleiterbranche ist:

      Q2(März02) Umsatz Macro +22%
      Q2 Umsatz Micro -32%
      gegenüber Q2 Vorjahr

      Auch die Umsatzentwicklung nach Wirtschaftsräumen zeigt eine eindeutige Tendenz:

      HJ Umsatz USA +44% (Rüstungsaufträge?)
      HJ Umsatz Europa/Asien -20%
      gegenüber HJ Vorjahr
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 19:10:16
      Beitrag Nr. 49 ()
      Die Gildmeister-AG, ein führender Hersteller zerspanender Werkzeugmaschinen, berichtet in seinem Q1-Bericht folgendes.

      Zitat: " ... Der Auftragseingang betrug im ersten Quartal des Berichtsjahres 235,2 Mio EUR und lag damit ... leicht über dem Wert des vierten Quartals 2001 mit 234,5 Mio EUR. Nachdem wir bereits im Februar 2002 den Bestelleingang um 20% gegenüber dem mäßigen Auftragseingang des Januars steigern konnten, haben wir im März das Auftragseingangsniveau planmäßig erreicht. ... Der Auftragseingang ... betrug für die ersten vier Monate ... 312,8 Mio EUR."

      Die Gildemeisterzahlen dürften, so meine ich, ansatzweise repräsentativ für die deutsche Werkzeugmaschinenbranche sein. Groß- oder Serienaufträge spielen bei Gildemeister übrigens traditionell keine bedeutende Rolle.
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:22:20
      Beitrag Nr. 50 ()
      Charttechnische - Prognose für 16 Indizes
      Mit Umfrage
      Schaut mal rein
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 00:13:26
      Beitrag Nr. 51 ()
      Na wo is er denn, der Aufschwung.....

      ach, da kommt das Guido-Mobil -

      geben wir der FDP einfach 2 mal 18 Prozent

      und wir bekommen endlich Marktwirtschaft.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 19:21:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      Um der Überschrift gerecht zu werden: Er ist da.

      Hier eine weitere Meldung:

      Die Salzgitter AG verkündet: " ... Zu Beginn des zweiten Quartals sei durch Erlösanhebungen von rund zehn Prozent die vor allem für Flachstahlprodukte seit etwa einem Jahr anhaltende negative Preisentwicklung umgekehrt worden. Weitere Erhöhungen seien absehbar. Die Verbesserungen von Auftragseingängen und -beständen unterstrichen die positive Tendenz."
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 11:46:33
      Beitrag Nr. 53 ()
      Ist der Aufschwung schon wieder vorbei?Seite


      Von Thomas Mayer

      Diese Frage drängt sich auf, wenn man die konjunkturelle Entwicklung betrachtet. Es gibt jedoch Grund zur Hoffnung, auch wenn zu erwarten ist, dass die Erholung lange dauert. Was folgt daraus für den Anleger?

      Im Frühling dieses Jahres begannen die Konjunkturexperten und Finanzmarktteilnehmer, Optimismus hinsichtlich der weiteren Konjunkturaussichten zu versprühen. Die Geschäftserwartungen und konjunkturellen Frühindikatoren stiegen an und trieben die Zinsen auf den Terminmärkten nach oben.



      Thomas Mayer ist Director of Euroland Economic Research bei Goldman Sachs in Frankfurt


      Doch die tatsächliche Entwicklung blieb hinter den Erwartungen zurück. Viele Marktteilnehmer fragen sich inzwischen, ob denn der Aufschwung schon wieder vorbei ist, bevor er überhaupt richtig angefangen hat.

      Diese Sorge dürfte etwas übertrieben sein. Allerdings müssen wir uns auf eine eher schwache und stockende Erholung einstellen, die zudem noch mit erheblichen Risiken behaftet ist. In diesem Umfeld sollten die Anleger den Euro und hochwertige Euroland-Rentenpapiere an schwachen Tagen kaufen und Aktien an starken Tagen verkaufen.

      Wie während des Aufschwungs in den neunziger Jahren wurde die Weltwirtschaft auch im Abschwung von 2000 bis 2001 stark von Entwicklungen in den USA beeinflusst. Dabei passte der jüngste amerikanische Konjunkturzyklus nicht in das traditionelle Muster.

      Die Folgen der geplatzten "New Economy"-Blase

      Triebkraft der konjunkturellen Entwicklung waren nicht Veränderungen auf der Nachfrage-, sondern auf der Angebotsseite. Die Anwendung neuer Informations- und Kommunikations-Technologien erhöhte das amerikanische Produktivitätswachstum und löste einen Investitionsschub aus.




      Die Aussichten auf reichlich sprudelnde Gewinne ließen die Aktienpreise auf schwindelnde Höhen steigen. Als jedoch im Frühjahr 2000 viele bei den Börsengängen des Vorjahrs zunächst im Besitz der Inhaber von Internetunternehmen zurückgehaltene Aktien auf den Markt geworfen wurden, platzte die Blase im Internetsektor.

      Dies war dann der Auslöser für eine Neubewertung des gesamten Aktienmarkts, in deren Folge die Kurse und reale Investitionen auf breiter Front einbrachen und die US-Wirtschaft in die Rezession fiel. Europa konnte den rezessiven Einflüssen aus den USA zu dieser Zeit nichts entgegensetzen, da der starke Anstieg der Öl- und Nahrungsmittelpreise die Kaufkraft der privaten Haushalte unterminierte und den Konsum schwächte.
      Entgegen den allgemeinen Erwartungen brachte der 11. September keine Verstärkung des Abwärtstrends, sondern eine Zwischenerholung. Massive Zinssenkungen und ein finanzpolitischer Stimulus führte zu einem sprunghaften Anstieg der heimischen Nachfrage in den USA und einer Erholung der internationalen Aktienmärkte.

      Europa und der Rest der Welt profitierten von dem konjunkturellen Strohfeuer in den USA durch einen Anstieg der Exporte. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich und zogen die Konjunkturprognosen mit, die wiederum den Optimismus in den Unternehmen anheizten. Steigende Aktien- und fallende Bondpreise spielten die dazu passende Begleitmusik.

      Der Aufschwung ist im Kern nicht gesund

      Doch der Aufschwung ist im Kern nicht gesund: Von der heimischen Nachfrage in den USA (insbesondere dem privaten Konsum) angetrieben, führt er zu einer erneuten Aufblähung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits, das angesichts zweifelhafter Renditeaussichten in den USA auf Dauer nicht mehr finanzierbar ist.

      Die daraus folgende Abwertung des Dollars wirkt dem ursprünglich expansiven wirtschaftspolitischen Impuls entgegen, indem sie die Kaufkraft der amerikanischen Konsumenten schwächt und die Nachfrage nach Gütern aus dem Rest der Welt dämpft.

      US-Effekte wirken sich verzögert aus

      Kommt der US Konsument dann noch aus anderen Gründen unter Druck - wie jüngst durch das Auslaufen der geld- und fiskalpolitischen Impulse und den erneuten Fall der Aktienpreise - werden die rezessiven Tendenzen verstärkt. Der Zwischenerholung folgt, wenn sich das Nachlassen der amerikanischen Importnachfrage bemerkbar macht, ein neuerlicher Einbruch - zunächst in Nordamerika, danach im Rest der Welt.

      Sollte also das Wachstum in den USA im zweiten Quartal und weiteren Verlauf dieses Jahres deutlich nachlassen, dürfte die Abschwächung in Euroland mit der üblichen Verzögerung von sechs Monaten Anfang 2003 kommen.

      Eine weitere Zwischenerholung ist absehbar

      Der erneute Schwächeanfall, der sich jetzt in den USA abzeichnet und bald auch in Euroland zu spüren sein wird, wird wie sein Vorgänger Gegenreaktionen auslösen. Zum einen wird erneut einsetzender übertriebener Pessimismus wieder den Boden für positive Überraschungen bereiten. Zum anderen könnte die Geldpolitik vor allem in Euroland durch erneute Zinssenkungen der Konjunktur einen neuen Anschub geben.

      Daraus könnte eine weitere Zwischenerholung entstehen. Diese "Wellblechkonjunktur" - gekennzeichnet durch kurze Wellenbewegungen bei insgesamt schwachem Trendwachstum - dürfte sowohl in den USA als auch in Euroland so lange andauern, bis die strukturellen Probleme auf beiden Seiten des Atlantiks gelöst sind.

      In den USA müssen dazu die Aktienpreise auf ein fundamental vernünftiges Niveau sinken, was noch einen zweistelligen prozentualen Rückgang der Aktienindizes notwendig machen könnte, und das Leistungsbilanzdefizit muss auf ein finanzierbares Maß schrumpfen, was nur durch niedrigeren Konsum und höhere Ersparnis der privaten Haushalte zu erreichen ist.

      So lange dieser Anpassungsprozess anhält, wird das US-BIP schneller wachsen müssen als die heimische Nachfrage, so dass die US Wirtschaft als Lokomotive für die Weltwirtschaft ausfallen wird.

      Was in Euroland getan werden muss

      In Euroland muss die heimische Nachfrage durch strukturelle Reformen gestärkt werden. Dazu müssen durch Deregulierung, niedrigere Steuern und Lohnzurückhaltung das Investitionsklima und die Beschäftigungsaussichten - und damit das Wachstum des privaten Konsums - verbessert werden. Gelingt dies, kann Euroland einen Teil des weltwirtschaftlichen Nachfrageausfalls wettmachen, der durch die erhöhte Konsumzurückhaltung in den USA entstehen wird.

      Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis die Voraussetzungen für ein erneutes stetiges Wachstum geschaffen sein werden. Die Geschichte zeigt, dass der Abbau übertriebener Aktienbewertungen in den USA viele Jahre dauern kann.

      Schnelle Erholung nicht zu erwarten

      Mit einer schnellen Erholung der US-Wirtschaft und Finanzmärkte sollte man daher besser nicht rechnen. Auch ist die Geschwindigkeit, mit der in Euroland notwendige Strukturreformen in Angriff genommen werden, äußerst gering.

      Im günstigsten Fall könnten die in diesem Jahr neu gewählten Regierungen in Euroland die Reformen im Verlauf des nächsten Jahres auf den Weg bringen, so dass 2004 bis 2005 mit ersten Wachstumsdividenden gerechnet werden könnte.

      Die Anleger werden sich also noch bis auf weiteres auf hohe Schwankungen an den Finanzmärkten einstellen müssen. In diesem Umfeld empfiehlt es sich, Aktien und den Dollar in einen steigenden Markt hinein zu verkaufen, und hochwertige Euroland-Rentenpapiere an schwachen Tagen zu kaufen.
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 12:49:45
      Beitrag Nr. 54 ()
      Nachfragebelebung setzt sich im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2002 nicht fort

      München, Deutschland - 19. Juli 2002: Der Umsatz von EPCOS ging im 3. Quartal 2002 (April - Juni) gegenüber dem Vorquartal um 3% auf ca. 329 Mio. Euro zurück. Auch der Auftragseingang blieb mit 316 Mio. Euro unter dem Wert des Vorquartals (332 Mio.). Damit hat sich der vor einigen Quartalen einsetzende Aufschwung nicht fortgesetzt. Vor allem in Deutschland ist die Nachfrage eingebrochen, besonders betroffen davon waren die Automobilelektronik und die Telekommunikation. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im 3. Quartal wird voraussichtlich einen Verlust von ca. 16 Mio. Euro aufweisen. Damit ergibt sich ein Ergebnis pro Aktie von ca. -14 Euro-Cents. Die wichtigsten Ursachen dafür sind: - der über den Erwartungen liegende Preisverfall gegenüber Vorquartal in Höhe von 4 - 5 %, - Währungsverluste in Höhe von 7-8 Mio. Euro die sich vor allem aus der starken Abwertung des brasilianischen Real ergaben, - höhere Kostenbelastungen als erwartet aus Produktionsverlagerungen sowie aus Vorleistungen für vielversprechende Zukunftsprojekte für die Telekommunikation (Keramikmodule) und die Automobilelektronik (Piezo-Aktuatoren). Angesichts der unverändert schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet EPCOS für das laufende 4. Quartal (Juli - September) keine Verbesserung. "Die vielversprechende Belebung der Auftragseingänge in den Vorquartalen hat sich nicht fortgesetzt. Unser Geschäft läuft seitwärts, Wachstumsimpulse fehlen und der Preisdruck hält an. Dementsprechend müssen wir unsere Anstrengungen zur Kostensenkung nochmals deutlich verstärken. In allen Bereichen des Unternehmens müssen weitere Einsparungen realisiert werden", sagte Gerhard Pegam, Vorstandsvorsitzender der EPCOS AG. Zur Zeit werden zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen, die das Ergebnis im 4.Quartal voraussichtlich mit etwa 30 Mio. Euro einmalig belasten werden. EPCOS wird seine endgültigen Zahlen für das 3. Quartal am 31.Juli bekannt geben und in einem Conference Call zu Einzelheiten Stellung nehmen.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 18:33:52
      Beitrag Nr. 55 ()
      Weiter oben schrieb ich im April folgende umstrittene Sätze:

      #9
      >> Der Antizyklische Investor, der im September in zyklische Unternehmen
      >> investiert hat, sitzt jetzt bereits auf Buchgewinnen von über 100 Prozent
      >> und tut gut daran diese mit Stopkursen zu sichern und wartet nicht auf
      >> handfeste Wirtschaftsdaten, die den Aufschwung bestätigen. Die
      >> Wahrscheinlichkeit dürfte groß sein, daß bei Nichteintreffen der
      >> momentanen Erwartungen die Kursabschläge größer ausfallen als die
      >> Kursgewinne beim Eintreffen der Erwartungen!

      #19
      >> Wer als freier Aktionär mit seinen zyklischen Investments auf handfeste
      >> Indikatoren wartet, dürfet Zeit seines Lebens zu spät kommen.

      Angesichts momentaner starke Kursverluste am Markt bekommen die Bemerkungen ihre besondere Würze. Wer mit Investitionen auf konjunkturelle Erholungssignale wartete, dürfte momentan auf rd. 30 bis 40%igen Kursverlusten sitzen.
      Ich möchte hiermit belegen, daß "harte" Konjunktursignale kein Investitionsargument sein dürfen. Der Fundamantalanalyse von AGs kommt natürlich nach wie vor eine Schlüsselrolle bei: Die Perlen ausfindig machen um in Markphasen wie jetzt investieren zu können.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 19:00:41
      Beitrag Nr. 56 ()
      Die langfristigen Zinsen und die Aktienkurse fallen, das deutet bereits wieder auf ein Ende des Aufschwungs, bevor er richtig begonnen hat.
      Die Ausrüstungsinvestitionen der Firmen bleiben schwach, nur die US-Verbraucher kaufen weiter, allerdings auf Pump.
      Nur in Asien scheint es besser zu laufen.
      Eines kann ich mir aber nicht erklären: Wieso fällt der Ölpreis nicht? Das passt irgendwie nicht ins Bild.
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 14:03:03
      Beitrag Nr. 57 ()
      Die Auftragssituation in zyklischen Branchen verbessert sich zunehmend. Nachdem sich die Auftragslage bei diversen Maschinenbauern stabilisiert hat, meldet heute z.B. Data Modul wieder steigende Auftragseingänge. Trifft der vielzitierte Aufschwung nun doch noch ein? Da hat der Herr Schröder mit dem Wahltermin aber ganz großes Pech..
      Avatar
      schrieb am 23.08.02 15:16:15
      Beitrag Nr. 58 ()
      Auch Pfeiffer Vakuum, Softing, Kontron melden steigende Auftragseingänge im letzten Quartal.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 00:39:21
      Beitrag Nr. 59 ()
      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Im vierten Quartal 2002 erreichte der Umsatz 326 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von minus 64 Millionen Euro ist geprägt von 50 Millionen Euro einmaligen Sonderbelastungen. Die Sonderbelastungen setzten sich zusammen aus:

      30 Millionen Euro Restrukturierungskosten, davon 21 Millionen Euro Rückstellungen für zusätzlichen Personalabbau und 9 Millionen Euro Sonderabschreibungen auf nicht mehr benötigte Fertigungseinrichtungen. Zusätzlich wurde das EBIT durch Bestandsabbau und Bestandswertkorrekturen sowie Gewährleistungs-Rückstellungen mit 20 Millionen Euro belastet. Das Ergebnis je Aktie im vierten Quartal lag bei minus 0,53 Euro. Der Netto Cash Flow für das Berichtsquartal war positiv.

      Im Geschäftsjahr 2002 ging der Umsatz gegenüber Vorjahr um 31 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Das EBIT betrug minus 72 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern minus 39 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie beträgt in 2002 minus 0,59 Euro, das Ergebnis pro Aktie vor Restrukturierungskosten belief sich auf minus 0,26 Euro. Der Netto Cash Flow für das Geschäftsjahr betrug minus 45 Millionen Euro.

      Die Geschäftsentwicklung war seit Beginn des neuen Geschäftsjahres positiv, Auftragseingang und Umsatz lagen über den Werten der Vormonate. Bereits im laufenden Quartal rechnet EPCOS mit einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses-; Break-Even rückt in greifbare Nähe. Für das Geschäftsjahr 2003 erwartet EPCOS ein moderates Umsatzwachstum und die Rückkehr zu positivem Ergebnis und Cash Flow.

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 14.11.2002
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 12:46:11
      Beitrag Nr. 60 ()
      GUTE AUSSICHTEN FÜR 2003

      Wirtschaftsexperten rechnen mit Aufschwung

      Hamburg - "Die Anzeichen für ein Aufwärts in 2003 sind nicht mehr zu übersehen", sagte Unternehmensberater Roland Berger der "Bild". Die neuen Länder allerdings werden nach Einschätzung von Ökonomen trotz eines stärkeren Wirtschaftswachstums 2003 nicht gegenüber dem Westen aufholen können.
      Mit Hinweis auf den gestiegenen ifo-Index der Geschäftserwartungen im Dezember sagte Berger: "Die Wirtschaft schaut wieder zuversichtlicher nach vorne. Wenn Unternehmer die Zukunft optimistischer beurteilen, werden sie bald wieder mehr investieren und dann neue Arbeitskräfte benötigen." Die erforderliche Bereitschaft zur Veränderung sei in der Bevölkerung vorhanden, unterstrich Berger. Im Dezember hatten die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr erstmals seit Mai wieder etwas zuversichtlicher beurteilt.

      Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, rief zu einer sozialen Modernisierung auf: "Die politische Kraft und Konzentration muss sich darauf richten, unser Land menschlich zu modernisieren. Am Beispiel der Leiharbeit haben wir gezeigt, dass soziale Modernisierung möglich ist."

      Trotz der Gefahren eines drohenden Irak-Krieges für die Weltwirtschaft sieht der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Professor Klaus Zimmermann, "Hoffnungszeichen durch die gute Konjunkturentwicklung in den USA". Zimmermann mahnte weitere Reformen an: "Die Hartz- Reform zu Leiharbeit und Minijobs ist ein erster wichtiger Impuls für den Arbeitsmarkt. Jetzt müssen weitere Reformschritte kommen."

      Das Wachstum in Ostdeutschland ist nach Ansicht des Präsidenten des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Rüdiger Pohl, "allein auf den Sondereffekt des Programms zum Wiederaufbau nach dem Hochwasser zurückzuführen". Es handele sich nicht um einen strukturellen Aufholprozesses gegenüber den alten Ländern, sagte Pohl in einer Umfrage der "Märkischen Oderzeitung". Auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) warnte vor falschen Schlüssen aus dem stärkeren Wachstum in den neuen Ländern. "Dieser Zufallseffekt hat nichts mit der Grunddynamik zu tun", meinte RWI-Konjunkturforscher Roland Döhrn. Pohl rechnet mit rund 1,5 Prozent Wachstum im Osten. Bundesweit prognostiziert der IWH- Präsident 1,1 Prozent.

      Für den ostdeutschen Arbeitsmarkt erwarten die Institute für das kommende Jahr bestenfalls mit einer Stagnation der Arbeitslosenzahlen. "Auch hier greift das Programm zur Bewältigung der Flutfolgen", sagte Pohl. Außerdem mache sich die sinkende Zahl von Erwerbstätigen auf Grund anhaltender Abwanderung bemerkbar.

      Soweit der Artikel von Spiegel Online.


      Wenn "Experten" das Wort erteilt wird, ist zwar Vorsicht geboten, aber vielleicht liegen sie diesmal tatsächlich richtig? In der Hardware-Branche, die in 2000 den Beginn des Abschwungs einläutete, geht es bereits seit Monaten deutlich aufwärts. Überraschend gute Umsatzzahlen von Intel und AMD, steigende Speicherpreise und seit zwei Quartalen wieder steigender PC-Absatz in Deutschland. Und ein sich erstmalig wieder verbesserndes IFO-Geschäftsklima.
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 16:46:48
      Beitrag Nr. 61 ()
      Das Desaster wird aus den Staaten herüberschwappen - leider kein Aufschwung 2003.

      http://www.hackemesser.de/InterviewKurtRichebacher.html
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 00:23:44
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ende Dezember kann man nüchtern feststellen, dass der ZweiteHalbjahrKonjuntkuraufschwung ausgefallen ist.

      Wie immer stört das die Experten nicht, da der Aufschwung immerwährend revolvierend für die Vorsichtigen in sechs Monaten und für die Eiligen in drei Monaten kommen wird.

      Ende Juni 2003 werden wir dann feststellen, dass auch dieser Aufschung ausgefallen ist. Macht aber nichts, da der Aufschwung immerwährend revolvierend für die Vorsichtigen in sechs Monaten und für die Eiligen in drei Monaten kommen wird.

      usw.

      Warum ich nicht an einen Aufschwung in absehbarer Zeit glaube, erklärt Richebächer drastisch aber schnörlelos gut.
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 14:18:45
      Beitrag Nr. 63 ()
      Intel schöpft Hoffnung

      Nach einem guten Schlussquartal 2002 hofft Prozessor-Hersteller Intel auf eine weitere Belebung des Marktes. "Von einer Wende möchte ich zwar noch nicht sprechen. Es ist zumindest aber ein Trend in die richtige Richtung", sagte Jürgen Thiel, Deutschland-Chef von Intel am Mittwoch in München. Der US- Konzern hatte am Vorabend die Erwartungen der Analysten bei Gewinn und Umsatz im letzten Quartal 2002 übertroffen.

      Nicht nur der private Verbrauch beim Weihnachtsgeschäft habe zu dem Ergebnis beigetragen, auch Unternehmen investierten wieder, sagte Thiel. Intel hatte im vierten Quartal 2002 eine Milliarde US-Dollar (rund 952 Mio. Euro) Gewinn gemacht, das ist eine Steigerung von 108 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

      Zuversichtlich stimmt Thiel, dass sowohl kleine wie auch große Unternehmen vermehrt zu den Kunden zählten. "Das ist das erste Mal nach vielen Quartalen, dass wir hier einen positiven Trend sehen", sagte Thiel. Viele Firmen hätten Nachholbedarf und arbeiteten teilweise mit veralteter Technik, die nicht den heutigen Standards entspräche.

      Neben höheren Durchschnittspreisen für Computer- und Server-Chips führt Thiel das gute Geschäftsergebnis auf eine verbesserte Produktion zurück. "Das macht sich vor allem beim Gewinn bemerkbar", sagte Thiel. Eine Umstellung in den Fabriken habe den Stückpreis eines Chips um etwa 30 Prozent gesenkt.

      Die Investitionen des laufenden Jahres sollen die Herstellung weiter verbessern. "Die Folgeinvestitionen werden jedoch deutlich kleiner werden", sagte Thiel. Mit dem geringeren Kapitaleinsatz könne Intel weiter die Produktion verbessern. Der Chip-Hersteller hatte im vergangen Jahr 4,7 Milliarden US-Dollar investiert, 2003 sollen es 3,5 bis 3,9 Milliarden Dollar sein.

      Eine weitere Forcierung des Stellenabbaus steht bei Intel nach Angaben von Thiel nicht auf der Agenda. "Wir haben in den letzten zwei Jahren mehr als 10.000 Arbeitsplätze abgebaut", sagte Thiel. Neben der üblichen Fluktuation sei es auch zu Entlassungen gekommen. Ein weitere Mitarbeiterreduzierung über das natürliche Ausscheiden von Beschäftigten hinaus sei nicht geplant. (dpa)/ (tol/c`t)
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 20:30:29
      Beitrag Nr. 64 ()
      Nur um das mal kurz einzuwerfen:

      Ich finde es auch immer putzig, wenn Volkswirtschaftler vor einem "Double Dip " warnen......

      ......als hätten wir je die dafür notwendige Erholung gesehen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 21:09:37
      Beitrag Nr. 65 ()
      #62

      Ich schmeiss mich weg. Ich hab erst auf der zweiten Seite gemerkt, das der Thread sich nicht auf 2003 bezieht.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:13:49
      Beitrag Nr. 66 ()
      @mandrella

      Es ist immer wieder witzig, wie unterschiedlich Bulle und Bär den gleichen Text lesen. Der Intel-Meldung entnehme ich vor allem, dass Intel die eigenen Investionen für 2003 um über 20 % kürzt. Das ist für mich ein harter Fakt. Zweitrangig ist für mich, wenn der Deutschland-Chef sagt: "auch Unternehmen investieren wieder" oder "viele Firmen hätten Nachholbedarf." Das halte ich für weniger belastbar.

      Eher negativ sehe ich auch den Hinweis, dass 2003 weiter Personal abgebaut wird, allerdings mit verringerten Tempo, da statt Kündigungen die natürlich Fluktuation genutzt werden soll.

      keschkuh hat schon Recht, dass dieser Thread sich über das Jahr ziemlich gleich liest. Ich erinnere nur an die positiven Unternehmensnachrichten, die im Mai 2002 hier gepostet worden sind.

      Wenn damals die positiven Einzelmeldungen ein Fehlsignal geliefert haben, kann es heute natürlich anders sein und es könnte stimmen. Oder auch nicht. Die Aussagekraft dieser Betrachtung halte ich nach der Erfahrung aus 2002 eher für zufällig.

      Aussagekräftiger als Einzelmeldungen sind da schon übergeordnete Daten.

      Für die Halbleiterindustrie zeigt das SEMI-Book-to-Bill seit Monaten Werte unter 1:

      Avatar
      schrieb am 30.01.03 12:34:37
      Beitrag Nr. 67 ()
      heute positive adhoc-Meldungen aus diversen zyklischen Branchen:

      SAP: Ergebnis in 2002 gestiegen, positiver Ausblick auf 2003
      Euwax Broker: Rekordgewinn in 2002
      Bien-Haus: hoher Auftragseingang und positiver Ausblick
      Vossloh: hoher Auftragseingang und positiver Ausblick

      Die PC-Branche befindet sich weiter im Aufwärtstrend.
      Das ifo-Geschäftsklima steigt zum zweiten mal in Folge.

      Talsohle überschritten?
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 14:30:09
      Beitrag Nr. 68 ()
      @mandrella, deja vu? Hatten wir das nicht schon ?

      Da gefielen mir die positiven Meldungen früher sogar besser. Denn Bien Haus und Euwax Broker sind nicht die besten Konjunkturzeiger.


      20.4.2002
      Philips überrascht mit einem Gewinn in Höhe von 9 Mio. Euro, der im ersten Quartal erzielt wurde. Nach Ansicht von Konzernchef Gerard Kleisterlee ist damit die schlimmste Flaute der jüngeren Vergangenheit überwunden: „Wir sehen den Anfang eines neuen Aufschwungs", erklärte er. Für die Zukunft erwarte man eine weitere Erholung der Kernbereiche Elektronik-Komponenten und Halbleiter, heißt es.

      26.4.2002
      US-BIP Q1 5,8% revidiert von 1,7% !???
      Ich bin mir nicht sicher, was man von solchen Zahlen halten soll, aber in einer Rezession sind wir wohl sicher nicht mehr.

      29.4.2002
      Die Salzgitter-AG meldete auf der heutigen Bilanz-PK: "... In der Stahlsparte hätten in den letzten Wochen Auftragseingang und Auftragsbestand bereits spürbar angezogen."

      5.5.2002
      Das Book-to-Bill-Ratio der Chipbranche insgesamt lag im März erstmals wieder über 1.
      Micronas hat vor ein paar Tagen bei den Q1-Zahlen ein BtB von 1,38 gemeldet.

      6.5.2002
      Ja, aus der Halbleiterbranche kommen inzwischen viele gute Nachrichten. In 2000 waren es auch die Halbleiter, die den Abschwung einläuteten, also das könnte wirklich ein positiver Frühindikator sein.

      9.5.2002
      Die Gildmeister-AG, ein führender Hersteller zerspanender Werkzeugmaschinen, berichtet in seinem Q1-Bericht folgendes.

      Zitat: " ... Der Auftragseingang betrug im ersten Quartal des Berichtsjahres 235,2 Mio EUR und lag damit ... leicht über dem Wert des vierten Quartals 2001 mit 234,5 Mio EUR. Nachdem wir bereits im Februar 2002 den Bestelleingang um 20% gegenüber dem mäßigen Auftragseingang des Januars steigern konnten, haben wir im März das Auftragseingangsniveau planmäßig erreicht. ... Der Auftragseingang ... betrug für die ersten vier Monate ... 312,8 Mio EUR."

      Die Gildemeisterzahlen dürften, so meine ich, ansatzweise repräsentativ für die deutsche Werkzeugmaschinenbranche sein. Groß- oder Serienaufträge spielen bei Gildemeister übrigens traditionell keine bedeutende Rolle.

      23.8.2002
      Die Auftragssituation in zyklischen Branchen verbessert sich zunehmend. Nachdem sich die Auftragslage bei diversen Maschinenbauern stabilisiert hat, meldet heute z.B. Data Modul wieder steigende Auftragseingänge. Trifft der vielzitierte Aufschwung nun doch noch ein? Da hat der Herr Schröder mit dem Wahltermin aber ganz großes Pech..

      15.11.2002
      Die Geschäftsentwicklung war seit Beginn des neuen Geschäftsjahres positiv, Auftragseingang und Umsatz lagen über den Werten der Vormonate. Bereits im laufenden Quartal rechnet EPCOS mit einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses-; Break-Even rückt in greifbare Nähe. Für das Geschäftsjahr 2003 erwartet EPCOS ein moderates Umsatzwachstum und die Rückkehr zu positivem Ergebnis und Cash Flow.

      24.12.2002
      GUTE AUSSICHTEN FÜR 2003

      Wirtschaftsexperten rechnen mit Aufschwung

      Hamburg - "Die Anzeichen für ein Aufwärts in 2003 sind nicht mehr zu übersehen", sagte Unternehmensberater Roland Berger der "Bild". Die neuen Länder allerdings werden nach Einschätzung von Ökonomen trotz eines stärkeren Wirtschaftswachstums 2003 nicht gegenüber dem Westen aufholen können.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 11:37:22
      Beitrag Nr. 69 ()
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 13:20:21
      Beitrag Nr. 70 ()
      26.03.2003 - 11:32 Uhr
      Bankexperte erkennt Anzeichen für konjunkturelle Bodenbildung
      Berlin (vwd) - Die Perspektiven für die deutsche Konjunktur haben sich nach Einschätzung des Konjunkturexperten der Bankgesellschaft Berlin, Volker Nitsch, in den vergangenen Tagen "etwas aufgehellt". Es gebe "vorsichtige Anzeichen" dafür, dass die Wachstumsprognosen für Deutschland nicht weiter reduziert werden müssten und ein Jahreswachstum 2003 von 0,6 Prozent "weiterhin realistisch" bleibe, erklärte Nitsch am Mittwoch in Berlin Einige der Faktoren, die die Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Monaten belastet hätten, seien deutlich schwächer geworden.

      Rohöl habe sich inzwischen spürbar verbilligt, die Kursrückgänge an den Aktienmärkten seien gestoppt worden und die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar habe sich nicht weiter fortgesetzt. Auch wenn es noch zu früh sei, "um die Nachhaltigkeit dieser Entwicklungen abschließend zu beurteilen", habe sich eine einfache Trendfortschreibung der Negativtendenzen als falsch erwiesen, urteilt Nitsch. Zudem haben sich aus seiner Sicht die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verbessert.

      "Strukturell signalisiert die Regierungserklärung von Bundeskanzler Schröder erstmals eine gewisse ernsthafte Bereitschaft für einen Umbau des Sozialstaates". Zwar blieben die angekündigten Reformmaßnahmen hinter den Erwartungen zurück. Dennoch werden nach Meinung von Nitsch die Senkung der Lohnnebenkosten und die Lockerung des Kündigungsschutzes positive Wirkungen entfalten. Der fiskalpolitische Spielraum habe sich zudem gelockert, da der Irak-Krieg als externer Schock die temporäre Lockerung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes zulasse. Die Geldpolitik wirke weiter expansiv.

      Verschiedene Indizes wie die zuletzt erhöhten Auftragseingänge und gestiegene Industrieproduktion deuteten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft für eine konjunkturelle Belebung "bereits relativ gut gerüstet sei und sich eine "konjunkturelle Bodenbildung" abzeichne. Vor allem bei den Anlageinvestitionen habe sich offenbar Ersatzbedarf aufgestaut. Bereits im vierten Quartal 2002 seien die Investitionen erstmals seit zwei Jahren wieder überraschend gestiegen. "Zudem scheinen bei der Binnennachfrage die starken kontraktiven Effekte der Vorquartale allmählich auszulaufen, erklärte Nitsch.

      Der am Mittwoch leicht rückläufige ifo-Geschäftsklima-Index im März ändere noch nichts an der Einschätzung, wonach es vermehrt Anzeichen gebe dass der stetige Abwärtstrend der vergangenen Monate langsam an ein Ende komme. Ohnehin sei mit einem Aufschwung frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2003 zu rechnen. Der gefallene ifo-Index bestätigte allerdings dass die wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor ein "äußerst fragiler Prozess" sei, sagte Nitsch.

      Mit dem Beginn des Irak-Krieges ist für Nitsch einer der zentralen Unsicherheitsfaktoren, der die Wirtschaft seit Monaten lähmte, weggefallen Trotz aller Ungewissheiten über den weiteren Kriegsverlauf und der nach wie vor bestehenden großen Unsicherheit sei "alles in allem die Wahrscheinlichkeit, dass es in absehbarer Zeit zu einem `Regimewechsel` im Irak kommt, erheblich gestiegen", glaubt der Konjunkturexperte der Bankgesellschaft. +++ Beate Preuschoff
      vwd/26.3.2003/bp/cv
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 11:56:13
      Beitrag Nr. 71 ()
      Der gesunkene ifo-Index ist enttäuschend, wenn auch in Zusammenhang mit dem Krieg nicht besonders überraschend. Siehe selbstaktualisierende Grafik in #69.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 15:22:35
      Beitrag Nr. 72 ()
      <<Bankexperte erkennt Anzeichen für konjunkturelle Bodenbildung >>

      Das steht fuer sich. :laugh:

      (Seit wann gibt es denn die witzigen Smilies?)
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 16:27:48
      Beitrag Nr. 73 ()
      @VERTRAUmir
      Wer hätte denn diese Überlegungen aus #70 äußern müssen, damit du dich inhaltlich auf sie beziehst?:rolleyes:
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 03:26:12
      Beitrag Nr. 74 ()
      Ich habe den Text gerade noch einmal durchgelesen. Das hat mit einer ernsthaften Analyse von Konjunkturdaten nichts zu tun. Da kann man sich auch auf dem Jahrmarkt aus der Hand lesen lassen. Unabhaengig davon, wer diesen Text geschrieben haben mag.

      Allerdings:
      Die sogenannten Bankexperten sollten meiner Meinung fuer einige Jahre generell die Klappe halten.


      Dieser Thread hatte gestern einjaehriges Bestehen. Der DAX hat sich innerhalb dieses Jahres halbiert. Die Experten machten Hoffnung auf einen bevorstehenden Aufschwung im 2. Halbjahr 2002. Jetzt kommen die gleichen Sprueche auf niedrigem Niveau fuer 2003. Irgendwann werden sie bestimmt Recht haben. Das ist wie bei Leuschel, der zehn Jahre lang Crash gepredigt hat. Irgendwann stimmt`s dann schon.

      Wer niemals zum Ausstieg aus den Aktien raet, sollte vorsichtig sein, wenn es um den Einstieg auf niedrigem Niveau geht. Ich kenne keinen Bank-Experten, der jemals raus aus Aktien gesagt haette. Dafuer hiess und heisst es staendig rein, rein, jetzt ist es billig.
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 11:09:26
      Beitrag Nr. 75 ()
      @VERTRAUmir
      Das sind doch Argumente!:) Und leider hast du Recht.

      Aber im einzelnen:
      Wie siehst du den Ölpreis, wenn der Krieg absehbar (6 Wochen???) für beendet erklärt wird ( Sadam entmachtet, Ölfelder unter militärischer Kontrolle, ansonsten Chaos im Land)?

      Wie wird der Dollar dann kurzfristig reagieren?

      Gibt es einen Investitionsstau bei Unternehmen und Konsumenten auf Grund der geopolitischen Unsicherheiten?

      Wird es eine Flucht aus Anleihen geben und wie reagiert der Aktienmarkt darauf?

      >Die Experten machten Hoffnung auf einen bevorstehenden Aufschwung im 2. Halbjahr 2002.

      Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau würde mir schon reichen. Ich verstehe ohnehin nicht, warum Unternehmen, die nicht wachsen, als wertlos betrachtet werden.

      >Irgendwann werden sie bestimmt Recht haben.

      Ich hoffe, dass dieser Thread bis dahin nicht vergessen sein wird. Die Chancen, den Wendepunkt zu entdecken, sinken ja nicht durch die Dauer der Beobachtung.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 17:53:09
      Beitrag Nr. 76 ()
      @pantharei

      Oel
      Beim Oel denke ich, dass der Preis im Jahresmittel 2003 ungefaehr auf dem Niveau von 2002 liegen wird. Ich erwarte keinen nachhaltigen Anstieg. Glaube aber auch nicht, dass die Besetzung der Oelfelder zu Preisen unter 20$ je Barrel fuehren wird. Die Risiken nach oben schaetze ich allerdings hoeher ein als nach unten (Kurden, Iran, Niger, Venezuela, wachsender chinesischer Bedarf)

      Kurzfristige Dollarentwicklung
      Kurzfristige Entwicklungen im Waehrungsbereich sind irrelevant. Fuer die deutsche Exportwirtschaft werden sich meiner Meinung nach die terms of trade in 2003 weiter verschlechtern.

      Investitionsstau
      Den Ausdruck Investitionsstau halte ich fuer Unsinn. Sind die Kapazitaeten ausgelastet und Auftraege da, wird investiert. Ansonsten nur das Noetigste. Bei den Konsumenten halte ich die Idee eines Investitionsstaus fuer besonders komisch. Jeder soll das an seinem eigenen Verhalten pruefen. Man schiebt vielleicht Anschaffungen auf. Man kauft dann aber hinterher nicht doppelt und dreifach.

      Flucht aus Anleihen
      Flucht aus Anleihen ist gleichbedeutend mit hoeheren Zinsen und einem Credit-Crunch bei den Unternehmensanleihen. Megapleiten waeren die Folge. Kaeme es zu einer Flucht aus Anleihen waeren auch viele Banken und Versicherungen in Bedraengnis. Auf den Aktienmarkt haette dies sehr negative Auswirkungen.
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 13:53:27
      Beitrag Nr. 77 ()
      @VERTRAUmir

      Sorry für die späte Antwort. Ich war die letzten Tage anderweitig gefragt.

      Sehr instruktiv für mich ist deine Aussage zu den Anleihen. Hier habe ich fälschlicher Weise angenommen, dass ein dringender Bedarf an Eigenkapital gut für Eigenkapitalgeber wäre. Wenn, dann träfe dies wohl nur auf die noch nicht investierten zu.

      Persönlicher Konsum: Abgesehen von Nahrungsmitteln und Kommunikation ist eine Verdopplung der Ausgaben keine große Sache. Aber die Rückkehr zur Normalität seitens der Verbraucher würde mich zufrieden stellen.

      Das Oel muss natürlich langfristig teurer werden, da es eine endliche Resource ist und die seit Jahrzehnten befürchtete Motorisierung Chinas gerade in Schwung kommt. Eine Zwischenphase mit Benzinpreisen etwas unter einem Euro würde in der jetzigen Situation schon eine deutliche Erleichterung darstellen.

      Investitionsstau
      Ich denke, es sind einige Investitionspläne zurück in die Schublade gewandert wegen der hohen Planungsunsicherheit. Wenn hier jemand den Anfang macht, so folgen daraus Aufträge und höhere Auslastungen für die beauftragten Unternehmen.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 15:52:58
      Beitrag Nr. 78 ()
      in #75 hieß es:
      ..., wenn der Krieg absehbar (6 Wochen???) für beendet erklärt wird ( Saddam entmachtet, Ölfelder unter militärischer Kontrolle, ansonsten Chaos im Land)?

      Dazu jetzt folgende Meldung:
      "14:50 - IRAK-KRIEG/USA planen Isolierung von Bagdad und frühe Sieg-Erklärung (Medien)
      WASHINGTON (AWP/dpa-AFX) - Die USA wollen den Sieg im Irak nach Medienberichten schon erklären, auch wenn die Hauptstadt Bagdad noch nicht voll unter US-Kontrolle ist. Das berichteten mehrere US-Medien am Freitag unter Berufung auf das Pentagon. Eine Übergangsverwaltung könne schon in der nächsten Woche ernannt werden, hieß es. "Das Ziel ist nicht unbedingt, Gebäude einzunehmen und Gegenden zu besetzen", zitierte die "Washington Post" einen Pentagonbeamten.

      Das Militär wolle Bagdad isolieren und das Regime Saddam Husseins für "irrelevant" erklären, selbst wenn der Präsident noch lebe, berichtete der US-Sender CNN. Generalstabschef Richard Myers hatte durchblicken lassen, dass ein Vormarsch in die Straßen von Bagdad nicht unbedingt vorgesehen ist. "Die taktische Situation könnte ganz anders sein, als wir erwarten", sagte Myers am Donnerstag. "Wenn Bagdad isoliert ist, ... kann es das Land nicht mehr kontrollieren. Dann ist es fast irrelevant, was in Bagdad passiert." /oe/DP/mur/fp"
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 20:54:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hey, das nenne ich innovative Kriegführung - statt den Gegener zu besiegen, erklärt man ihn einfach für irrelevant. :laugh:

      Was passiert, wenn der Krieg beendet ist oder als beendet angesehen wird? Dann wird die Börse sich wieder den fundamentalen Wirtschaftsdaten zuwenden, bis zum nächsten Krieg (im Iran?)
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 10:21:17
      Beitrag Nr. 80 ()
      Es gibt auch weiterhin Anschläge und Gefechte in Afghanistan, die aber keine Wirkung mehr auf das Wirtschaftsgeschehen entfalten. Deshalb hatte ich eine vorzeitige Erklärung des Kriegsendes im Irak erwartet.

      Der "Frieden" wird sich auf die fundamentalen Daten auswirken. Ein neuer Krieg wird sicher nicht mehr in diesem Jahr vom Zaun gebrochen. Wann sind eigentlich die nächsten Wahlen in den USA?

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 10:36:19
      Beitrag Nr. 81 ()
      @pantharei

      Nicht auszudenken, was passiert, wenn man sich nach dem Kriegsende wieder auf die realen Konjunturdaten besinnt. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 10:36:27
      Beitrag Nr. 82 ()
      Die Konjunkturdaten sind bekannt.
      Was wir noch nicht kennen ist
      die Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Erwartung der Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Veränderung der Erwartung der Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Veränderung der Konjunkturdaten durch die veränderte Erwartung...
      Die Lage ist ernst, aber auch hoffnungslos??
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 16:19:41
      Beitrag Nr. 83 ()
      Veränderung der Konjunkturdaten:
      US/Einzelhandelsumsatz März +2,1 (PROG: +0,4) Proz gg Vm
      Veränderung der Erwartungen:
      US/Index Uni Michigan April (1. Umfrage) bei 83,2 (PROG: 79,6)

      Darin ist das Kriegsende noch nicht voll enthalten.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 21:57:13
      Beitrag Nr. 84 ()
      <<Die Konjunkturdaten sind bekannt.
      Was wir noch nicht kennen ist
      die Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Erwartung der Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Veränderung der Erwartung der Veränderung der Konjunkturdaten,
      die Veränderung der Konjunkturdaten durch die veränderte Erwartung...>>



      Wir kennen zum Beispiel die Veränderung der Erwartung der Veränderung:



      Es wäre das erste Mal, dass das Konsumentenvertrauen ein früheres Rezessionstief unterschritten hätte, ohne eine Rezession anzuzeigen.
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 22:31:48
      Beitrag Nr. 85 ()
      Ich denke durchaus, dass man Trends feststellen kann.


      1. Die Wurzel allen Übels:




      2. Die Immobilienblase

      Anm.: In 2002 haben die Hypothekenausweitungen durch Refinanzierungen rd. 200 Mrd zum US-Konsum beigetragen. In den letzten Monaten haben sich die Umschuldungen nochmals beschleunigt. Preisfrage: Wieviel werden die Refinanzierungen in der Zukunft zum Konsum beitragen? Wie weit können die Hypothekenzinsen noch weiter sinken?






      3. Der Inflationstrend
      Anm.: Die US-Zinsen sind derweil auf 40-Jahrestief




      4. Umsätze von Ladenketten




      5. Der US-Arbeitsmarkt

      Die Arbeitslosmeldungen liegen wöchentlich 50.000 - 100.000 über dem langjährigen Mittel. Trotzdem steigt die durch eine Umfrage festgestellte Arbeitslosenquote nicht an. Der Industriesektor hat deutlcih stellen abgebaut, während die Staatsstellen ausgeweitet worden sind. Preisfrage: Wird sich das zukünftig fortsetzen.





      6. Das Fass ohne Boden

      Anm.: Der Staatshaushalt hat durch Steuer- und Ausgabenprogramme im letzten Fiskaljahr 250 Mrd. $ in die Wirtschaft gepumpt. In diesem Jahr zusätzliche 150 Mrd. $ sein. Preisfrage: Mit wieviel Mrd. $ wird der Staat im nächsten und übernächsten Jahr die Konjunktur stützen oder existieren Grenzen bei der Staatsverschuldung?

      Avatar
      schrieb am 14.04.03 10:35:24
      Beitrag Nr. 86 ()
      Hallo VERTRAUmir,
      danke für die übersichtliche und anschauliche Darstellung der amerikanischen Probleme.
      Ich nehme an, nicht für alle Parameter erwartest du eine Fortsetzung der Trends. Eine weiter steigende Verschuldung und steigendes Handelsdefizit, Refinanzierungen etc. wäre ja eine Fortsetzung des Raubbau mit stimulierender Wirkung für die Konjunktur.
      Ich habe das so verstanden, dass entweder der Zusammenbruch des Systems oder aber eine Umkehrung dieser Trends in die Rezession führen.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 12:44:17
      Beitrag Nr. 87 ()
      Genau! Wenn ein Baum versucht, in den Himmel zu wachsen, fällt er um.

      Die Prognose eines genauen Zeitpunktes ist unmöglich. Man weiß nur, dass er starken Wind kaum noch aushalten kann und beim nächsten Sturm fällig ist.

      Wenn ich einen Tipp abgeben sollte, würde ich auf ein zweites Halbjahr tippen. Das eignet sich für Prognosen besonders gut. Frag jetzt aber nicht welches Jahr.
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 13:26:08
      Beitrag Nr. 88 ()
      Du hast Recht, wir sollten mal einen neuen Thread zum Thema Konjunktur aufmachen. Meine Beiträge bezogen sich nicht auf einen "angekündigten Aufschwung im 2. Halbjahr 2002" oder eines anderen Jahres.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 11:18:38
      Beitrag Nr. 89 ()
      Vielleicht isses ja so:

      1. Konsumklima und Investitionsklima hellt sich auf. Auftragseingaenge und Boersen steigen deutlich. Und das nicht trotz, sondern gerade wegen der angefuehrten US-Probleme. Schliesslich verschlimmern die sich dauernd, was aber bis zum Kippen wirtschaftsfoerdernd wirkt. Geradezu einen Boom bekommen wir bei einem Oelpreis deutlich unter 20$. Dann kann naemlich das US-Leistungsbilanzdefizit sogar ins Positive drehen.
      2. Der Aufschwung wird abrupt abgewuergt, weil irgendwo in der Kette ein Dominosteinchen kippt.

      Zudem sollte man die Amis nicht unterschaetzen, schliesslich bestehen die Probleme schon laenger. Letztes Jahr haben sie die Immo-Blase aus dem Hut gezaubert und dieses Jahr ist das Oel dran. Sowohl bei den Immo-Zinsen als auch beim Oel ist noch Spielraum nach unten. Und sicher haben sie noch was anderes in petto.

      Der Oelpreis ist fuer die US-Wirtschaft ungemein wichtig. Und bei uns kommt es nur auf die US-Wirtschaft an.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 11:43:01
      Beitrag Nr. 90 ()
      #85

      Was passiert mit den Bildchen in #85 bei einer MASSIVEN AUSWEITUNG DER DOLLARGELDMENGE und gleichzeitigem Untenhalten der FED-Zinsen?

      1. Trade Deficit: Wird erstmal noch viel schlimmer in Dollar, sonst besser.
      2. Die niedrigen FED-Zinsen werden wie bisher ueber Fannie und Freddie an den Immo-Markt weitergegeben. Wegen der Geldmengenausweitung steigen die Immo-Preise in Dollar wieder. Also besteht weiterer Refinanzierungsspielraum. Neubauten lohnen sich, daher weiterhin hohe Anzahl Baugenehmigungen.
      3. Da der Nahe Osten zum Dollarraum gehoert, bleiben die Oelpreise unten bzw. steigen laengst nicht so stark wie der Geldmengeneffekt. Kurzfristig steigt Import massiv an, Export faellt. Mittelfristig gleicht sich das aus. Wenn Haupthandelspartenr ebenfalls ihre Geldmenge ausweiten, um zB ihren kaputten Sozialstaat zu subventionieren, aendert sich sogar nix - bis auf relativ billiges Oel.
      4. Mehr Geld - mehr Umsatz.
      5. Mehr Geld - mehr Arbeit.
      6. Das Hauptproblem der externen Verschuldung loest sich in Wohlgefallen auf, denn diese erfolgte fast ausschliesslich in Dollar. Und den kann man bis zum Abwinken drucken.

      Klar bleiben die Probleme:
      1. Fehlallokation von Kapital wird nicht korrigiert bzw. verstaerkt sich.
      2. Inflation.
      3. Alles ziemlich labil. Aber im gegensatz zu den Europaeern haben die Amis mit dem Militaer und ihrer Finanzmacht zwei Haemmer, um ggf. and er richtigen (oder falschen) Stelle draufzuhauen.

      Kombiniert mit dem Ziel eines niedrigen Oelpreises, werden die Amis das durchziehen. Wenn die OPEC nicht freiwillig mitspielt, wird man insbesondere Saudi-Arabien zu ueberzeugen wissen. So richtig demokratisch sind sie ja noch nicht.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 11:47:53
      Beitrag Nr. 91 ()
      Seit zwei Wochen habe ich den Eindruck, dass der DAX versucht, soch vom Dow Jones abzukoppeln. Das gestrige Minus im Dow Jones hat sich mal wieder nicht im DAX ausgewirkt. Auf die USA zu schielen könnte für Investments in Europa derzeit die falsche Strategie sein..
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 12:18:18
      Beitrag Nr. 92 ()
      "soch" -> "sich"
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 13:34:46
      Beitrag Nr. 93 ()
      Irgendwie erschien es mir schon lange logisch, dass bei Dollarschwäche und (inzwischen) weitlich bekannten Wirtschaftsproblemen in USA die Börsen anderer Regionen und auch Europa profitieren müssten. (Wer hat denn in den letzten 15 Monaten noch in $ investiert?) Taten sie bisher aber nicht, im Gegenteil waren die Verluste hier wesentlich höher als in Amerika.
      Vielleicht hat die Kriegsangstbörse diese Bewegung überlagert. Jedenfalls scheint mir jetzt das Umschichten von Dollar in Euro auch zu divergierenden Marktrends zu führen.
      Vielleicht hilft auch das internationale Misstrauen gegen die Bush-Administration eine Favorisierung Europas voranzubringen.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 14:24:19
      Beitrag Nr. 94 ()
      Taten sie bisher aber nicht, im Gegenteil waren die Verluste hier wesentlich höher als in Amerika.
      Wenn man bei den US-Boersen noch 25% Dollarverlust abzieht, dann sieht es aehnlich aus.

      Eine wichtige wenn auch zu erwartende Meldung:
      US-Dollar soll Waehrung im Irak werden
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,245335,00.html
      Da die Waehrung den Wert der Gueter abdeckt, heisst das, dass die Amis die Gueter des Irak umsonst bekommen. Okay, abzueglich Papierdruckkosten.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 15:37:42
      Beitrag Nr. 95 ()
      "Seit zwei Wochen habe ich den Eindruck, dass der DAX versucht, soch vom Dow Jones abzukoppeln. Das gestrige Minus im Dow Jones hat sich mal wieder nicht im DAX ausgewirkt. Auf die USA zu schielen könnte für Investments in Europa derzeit die falsche Strategie sein.."


      Dann schauen wir uns mal den DAX von heute (17.4.) an.

      Was ist denn da um 14.30 Uhr für komische Bewegung.
      Ach ja, wöchentliche Arbeitsmarktzahlen der USA etwas schlechter als erwartet.



      Ich verfolge die Indizes seit langer Zeit.
      Der DAX dackelt nach wie vor jeder Bewegung der US-Börsen hinterher. Es gibt allenfalls mal zusätzliche Übertreibungen.

      Genauso kann intraday eine enge Korrelation zwischen dem Wechselkurs €/$ und den US-Börsen festgestellt werden.

      Abkoppeln sieht anders aus
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 15:53:23
      Beitrag Nr. 96 ()


      Wenn das so weiter geht, dann nimmt die Sensibilität gegenüber den US-Nachrichten langsam ab. Bei den immer noch hohen Volatilitäten beeinflussen natürlich die US-Daten die Tageskomik.

      ciao und frohe Ostern!
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 16:26:51
      Beitrag Nr. 97 ()
      Wenigsten die amerikanischen Verbraucher zeigen sich vom Kriegsende beeindruckt:

      WDHLG-TABELLE-US-Verbrauchervertrauen im April stark gestiegen~


      New York, 29. Apr (Reuters) - Der Index des
      US-Verbrauchervertrauens ist im April auf 81,0 Punkte
      geklettert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board
      veröffentlichte am Dienstag in Washington folgende Zahlen: APR 2003 MÄR 2003 Gesamtindex 81,0 61,4 (rev. v. 62,5) Index der gegenwärtigen Bedingungen 75,3 61,4 (rev. v. 62,4) Erwartungsindex 84,8 61,4 (rev. v. 62,5) NOTE: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den
      Berichtszeitraum im Schnitt mit einem Anstieg des Gesamtindexes
      auf 69,8 Punkte gerechnet. fri/ast
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 10:45:17
      Beitrag Nr. 98 ()
      Vor zehn Tagen hat es Greenspan gesagt und jetzt haben wie es amtlich:



      "Der Aufschwung kommt im zweiten Halbjahr. Alle Konjunktursignale sind positiv."
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 10:59:38
      Beitrag Nr. 99 ()


      Es gibt keinerlei Probleme bei Auftragseingang und Beschäftigung!
      Die deutsche Exportwirtschaft begrüßt den Euroanstieg gegenüber Dollar, Yen und Pfund!

      Die Gewinnexplosionen werden alle Zweifler in die Hölle der Wirtschaftsprüfer katapultieren!
      Den Widerstand werden wir in der Notenpresse zerquetschen!
      Der niedrige Ölpreis wird uns alle segnen. Allah sei Dank!



      .
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 12:23:14
      Beitrag Nr. 100 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 13:26:48
      Beitrag Nr. 101 ()
      Endlich mal eine unabhängige und vertrauenswürdige Quelle! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 15:00:16
      Beitrag Nr. 102 ()
      Spaß beiseite - Ernst auf den Tisch ;)

      Die Gildemeister AG meldet für den April gestiegene Auftragseingänge, welche in Q1 noch unter den Vergleichszahlen des Vorjahres lagen. Man rechne mit weiter steigenden Auftragseingängen in Q2 und einer konjunkturellen Erholung in H2. GENAU das gleiche in grün wie 2002.
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 21:30:32
      Beitrag Nr. 103 ()
      Tja, das ominöse zweite Halbjahr..

      Die unterstrichene Passage halte ich für eine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zutreffende Prognose:


      Meldung vom 09.05.2003 10:03
      Intel und AMD sehen ein Ende der Branchenflaute

      Das Ende der Branchenkrise ist in Sicht. Davon geht zumindest Intel-COO Paul Otellini aus. Gegenüber dem Handelsblatt sagte er: "Die Halbleiter-Industrie wird in diesem Jahr wieder wachsen". Das Geschäft mit Firmenkunden werde durch den anstehenden Zyklus zum Austausch der veralteten Büro-Computer in Gang kommen. Noch einfacher seien Privatkunden von der Neuanschaffung eines leistungsfähigeren Rechners zu überzeugen.

      Im wichtigen Markt China sei der Absatz ungebrochen. "Die Chinesen kaufen nur neueste Technologie, das ist spektakulär. Für uns ist das der wichtigste Markt in Asien und das wird auch so bleiben," so Otellini. Weder die Ausbreitung der Lungenkrankheit SARS noch der Irak-Krieg hätten bislang negative Auswirkungen auf das Geschäft von Intel gehabt.

      Auch AMD-Chef Hector Ruiz teilt den Optimismus des Intel-Managers: "Wir gehen davon aus, dass sich der Markt stabilisiert, und wir hoffen daher auf eine Erholung im zweiten Halbjahr", sagte Ruiz. (tol/c`t)
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 21:39:38
      Beitrag Nr. 104 ()
      "Vorteile des starken Euro überwiegen"

      Europischen Unternehmen wird angesichts des Euro-Höhenfluges bange. Doch statt über sinkende Exportchancen zu jammern, sollten sie die Vorteile entdecken. Europa, so die Meinung vieler Volkswirte, kann mit einem starken Euro sehr gut leben.

      Hamburg - Die Rechnung ist eigentlich recht simpel: In Europa sind die Zinsen am Geldmarkt doppelt so hoch wie in den USA, und auch Anleihen rentieren besser. Also raus aus dem Dollar, rein in den Euro. Deshalb ist der Dollar kräftig ins Rutschen gekommen, ein Ende ist noch nicht in Sicht.

      Die höheren Zinsen in Europa reichen aber nicht aus, um die rasante Klettertour des Euro zu erklären. "Die USA sind als Anlageplatz längst nicht mehr so attraktiv wie noch vor wenigen Jahren", sagt Lothar Hessler, Volkswirt bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Vor allem das gigantische Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten habe dafür gesorgt, dass sich Investoren nach Alternativen umschauen. "Euroland ist nicht mehr bereit, einen großen Teil des US-Defizits zu finanzieren", sagt Hessler. Da spiele es auch nur eine geringe Rolle, dass Marktbeobachter vor einer zu schnellen und zu starken Aufwertung des Euro sprechen. Das Defizit und die hohe Verschuldung der US-Haushalte bestimmen die Diskussion: Und das schiebt den Euro kräftig an.

      Amerikanisches Jahrzehnt ist vorbei

      Gernot Griebling, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, schlägt in die gleiche Kerbe: "Das amerikanische Jahrzehnt an den Finanzmärkten ist vorbei". Die USA benötigten derzeit rund zwei Milliarden Dollar pro Tag, um ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren, rechnet er vor. "In Zeiten boomender Kapitalmärkte, in denen Unternehmen hohe Gewinne erzielen und ausländische Investoren mit hohen Renditen belohnt werden, war das ohne Schwierigkeiten möglich", so Griebling weiter. Doch dieses Vertrauen sei nach dem Platzen der Börsenblase geschwunden. Immer mehr Investoren - asiatische Zentralbanken wie auch Anleger - schichteten daher ihre Dollar-Anlagen in Euro um.

      "Euro ist noch nicht überbewertet"

      Der Abschied der Investoren aus den USA macht den Euro stark, obwohl die jüngsten europäischen Konjunkturdaten alles andere als berauschend sind. Die Wachstumsaussichten in Europa sind mau, doch wirkt dies auf viele Investoren weniger bedrohlich als die Milliardenlöcher im US-Haushalt. "Da derzeit diese Risken im Vordergrund stehen, ist der Euro auch bei 1,15 US-Dollar noch nicht überbewertet", sagt Griebling.

      Hohe Kaufkraft, geringe Inflation durch starken Euro

      Obwohl vor allem die Exportorientierten Unternehmen über den rasanten Euro-Aufschwung stöhnen, müsse Europa angesichts des Höhenfluges der Gemeinschaftswährung nicht bange werden. "Die Vorteile eines starken Euro überwiegen", betont Griebling. Dadurch würden zum Beispiel ausländische Importe billiger, und die Energiekosten fielen deutlich. Das entlaste sowohl Unternehmen als auch die privaten Haushalte, so dass mehr Geld für Investitionen und den Konsum frei werde.

      In Deutschland mögen einzelne Unternehmen, die einen großen Teil ihrer Produkte in den USA verkaufen, unter dem starken Euro leiden. Doch rund 42 Prozent der deutschen Exporte bleiben ohnehin innerhalb des Euro-Raums. "Deutschlands Ausfuhren in die EU-Beitrittskandidaten haben wertmäßig zuletzt sogar leicht höher gelegen als die in die USA", erklärt Griebling. Außerdem sei die Konjunkturlage der einzelnen Handelspartner ohnehin wichtiger als die viel diskutierten Währungsschwankungen.

      "Gesunder Prozess"

      "Mittelfristig importieren wir Stabilität über einen starken Euro", ergänzt Hessler. Es gehe auch darum, dass sich Ungleichgewichte zwischen den einzelnen Ländern ausgleichen: Entweder entdecken die USA das Sparen oder ihr Defizit wird über eine weitere Abwertung ihrer Währung heruntergebracht. Langfristig sei es für alle Handelspartner sinnvoll, dass das US-Defizit deutlich sinkt.

      Wenn die einzelnen EU-Länder ihre strukturellen wirtschaftlichen Probleme durch politische Reformen in den Griff bekommen, braucht die europäische Volkswirtschaft einen starken Euro nicht zu fürchten. "Wir können mit einem Euro bei 1,20 Dollar leben", meint der HSBC-Experte. "Allerdings müssen wir uns der Realität stellen, dass wir auch in den kommenden Jahren nur vergleichsweise geringes Wachstum haben werden - und gleichzeitig die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu lösen haben."

      Der Euro werde nach Einschätzung von Hessler stark bleiben und vorerst nicht unter die Dollar-Parität zurückgehen. Dies werde zwar kurzfristig Belastungen und Risiken bringen, sei aber langfristig ein "gesunder Prozess". Statt auf die EZB zu schimpfen, könnte zum Beispiel Deutschland Arbeitskosten senken, die Konsumenten entlasten und damit die Binnenkonjunktur stimulieren - wer seine Hausaufgaben erledige, brauche sich um eine starke Währung nicht zu sorgen.

      Der starke Euro erhöht durch die billigeren Importe nicht nur die Kaufkraft der Konsumenten, sondern senkt auch das Inflationsrisiko. Die Notenbank erhält dadurch mehr Spielraum, um bei Bedarf die Zinsen zu senken. Die Kritik an der Entscheidung der EZB, die Zinsen zunächst unverändert zu lassen, hält LBBW-Analyst Griebling deshalb für ungerechtfertigt. "Es macht Sinn abzuwarten, ob sich die derzeit schwachen Konjunkturprognosen bestätigen. Außerdem ist es möglich, dass der Euro nach seiner rasanten Klettertour bald wieder auf ein Niveau von 1,10 Dollar konsolidiert - in diesem Fall wäre eine Zinssenkung verfrüht gewesen."

      (Spiegel Online vom 9.5.)
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 20:52:32
      Beitrag Nr. 105 ()
      Was würden wir nur machen, wenn wir das zweite Halbjahr nicht hätten.


      Washington (vwd) - US-Finanzminister John Snow hat erneut seine Erwartung geäußert, dass das Wachstum der US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird. Bis zum vierten Quartal werde sich das Wachstum auf eine Rate von 2,5 bis drei Prozent erhöhen, sagte Snow am Dienstag vor einem Ausschuss des Senats. Zugleich räumte der Minister jedoch ein, dass das Wachstum der US-Wirtschaft "unausgeglichen" und die Erholun zu langsam verlaufe. Zudem steige die Arbeitslosigkeit und die Unternehmen investierten nur zögerlich.
      vwd/DJ/20.5.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 01:37:44
      Beitrag Nr. 106 ()
      Zum Glück(*) gibt es beliebig viele zweite Halbjahre ;)

      (*) sowohl für die Bären als auch für die Value-Schnäppchenjäger
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 12:25:01
      Beitrag Nr. 107 ()
      21.05.03

      BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäischen Zentralbank (EZB) wird die gesunkenen Inflationsgefahren nach Ansicht von EU-Währungskommissar Pedro Solbes bei ihrer Zinspolitik berücksichtigen. "Die EZB wird das sicher genau analysieren und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen", sagte Solbes am Mittwoch in Brüssel. Er reagierte damit auf die Frage, ob die EZB durch die Aufwertung des Euro neuen Spielraum für eine Zinssenkung erhalte.

      Der Höhenflug des Euro, der nahe seines Einführungskurses von 1999 notiert, drückt nach Einschätzung von Solbes in der Eurozone die Öl- und Importpreise und damit den Preisauftrieb insgesamt. Die Kursentwicklung des Euro spiegele die Marktgegebenheiten wider. "Trotz des niedrigen Wachstums in Europa sind die wirtschaftlichen Eckdaten gesund", sagte Solbes. Dies sei die Voraussetzung für eine Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr.

      Die EU-Kommission geht für 2003 von einem Wirtschaftswachstum von einem Prozent in der Eurozone aus./rw/jha/zb
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 12:28:54
      Beitrag Nr. 108 ()
      Noch knapp 40 Tage und alles wird gut ...
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 13:15:12
      Beitrag Nr. 109 ()
      (Fast) Jeder weiß, daß unser System ohne Wachstum zusammenbricht.
      Da ist es doch logisch, daß die Protagonisten immer wieder dieses Wachstum herbeireden, damit das Vertrauen der Leute in ihre Ersparnisse/Lebensversicherungen und sonstigen Finanzanlagen, also in die Währung überhaupt, erhalten bleibt.
      An diesem (nur durch Erfahrung, nicht durch Überlegung begründetem) Vertrauen der Masse hängt mittlerweile alles.
      Aber wie lange noch, das ist die Preisfrage.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 18:19:56
      Beitrag Nr. 110 ()
      Mittwoch 6. August 2003, 17:50 Uhr
      DIW sieht keinen Konjunkturschub im zweiten Quartal
      Berlin (AP) Trotz einiger verbesserter wirtschaftlicher Stimmungsindikatoren ist für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Konjunkturschub nicht erkennbar. Alles in allem dürfte die Stagnationsphase der deutschen Wirtschaft auch im dritten Quartal dieses Jahres anhalten, heißt es in dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Bericht über die konjunkturelle Entwicklung.

      Nach vorläufigen Berechnungen des DIW war die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland im zweiten Quartal ANZEIGE

      weiter rückläufig. Das bereinigte Bruttoinlandsprodukt sei gegenüber dem Jahresanfangsquartal um 0,2 Prozent gesunken. Aufschwungtendenzen seien nicht erkennbar geworden.

      Nicht nur die binnenwirtschaftliche Dynamik fehle, hieß es. Durch die Euro-Aufwertung und die sich ausbreitende Schwäche in den übrigen Ländern des Euro-Raumes blieben nun auch die außenwirtschaftlichen Impulse aus. Im Ergebnis hätten die realen Konsumausgaben der Haushalte abgenommen. Nach dem Zwischenhoch zu Jahresbeginn hätten die Haushalte ihre Ausgaben nun dem Kaufkraftentzug angepasst, der aus den gestiegenen Beitragssätzen bei der Sozialversicherung resultiere.

      In der Industrie stagnierten die Ausrüstungsinvestitionen. Immerhin würden seit Ende 2002 keine Rückgänge mehr verzeichnet, die rezessiven Tendenzen schienen überwunden, wie es im Bericht heißt. Die Bauinvestitionen seien nach einem erheblichen wetterbedingten Rückgang in den ersten Monaten des Jahres nochmals unter das Vorquartalsniveau gerutscht. Neben der gedämpften Auslandsnachfrage seien auch die Einfuhren unter das Niveau des Jahresanfangsquartals gefallen. Das Preisauftriebstempo schwächte sich nach Angaben der Berliner Forscher im zweiten Quartal merklich ab.

      Bei den Ölpreisen scheint der Höhepunkt laut DIW-Wochenbericht überschritten. Bis zum Jahr 2010 dürfte die Produktion in einigen wichtigen OPEC-Ländern geringer steigen, als geplant. Wenn sich das weltwirtschaftliche Wachstum in den kommenden Jahren wieder beschleunige, könnte es der OPEC bei dem eher langsamen Wiederaufbau der Ölindustrie in Irak gelingen, den Ölpreis im Zielkorridor zwischen 22 und 28 Dollar zu halten. Vermutlich werde sich das Preisniveau eher am oberen Rand einpendeln, wo es derzeit wegen knapper Lagerbestände auch liege.

      http://www.diw.de
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 10:40:35
      Beitrag Nr. 111 ()
      ifo-Index steigt überraschend stark an

      Die Anzeichen für eine Besserung der deutschen Konjunktur mehren sich. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im August überraschend stark angestiegen.

      Der Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei von 89,3 Punkten im Juli auf 90,8 Punkte im August gestiegen, teilte das ifo-Institut am Dienstag in München mit. Das ist der vierte Anstieg in Folge. "Die neuen Umfragedaten untermauern die ifo Prognose einer konjunkturellen Belebung im zweiten Halbjahr", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

      Experten hatten zuvor mit einer Verbesserung des Index auf 90,0 Punkte gerechnet. Der Geschäftsklima-Index des Münchner ifo-Institus hatte sich im Vormonat um 0,4 Punkte verbessert. Nach Ansicht der Deutschen Bank ist nicht nur die Entwicklung des Gesamtindex, sondern auch die Einschätzung der aktuellen Lage "sehr wichtig" für die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung. Um die Wahrscheinlichkeit eines Konjunkturaufschwungs zu erhöhen, müsste sich auch die aktuelle Lageeinschätzung allmählich bessern.

      Die Einschätzung der Lage kletterte im August von 78,7 Punkten im Vormonat auf 79,9 Zähler und übertraf damit ebenfalls die Erwartung der Experten, die zuvor mit 79,3 Punkten gerechnet hatten. Bei der Erwartung ergab sich ein Anstieg von 100,2 auf 102,1 Punkte. Volkswirte hatten hier lediglich 101,1 Punkte erwartet.

      Aus Sicht der meisten Bank-Experten sind die fortgesetzte Abwertung des Euro und positive Signale aus den USA für die Erhöhung des Index veranwortlich.


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