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    Datenschutz in Deutschland, die größte aller Lügen! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.08.02 23:28:16 von
    neuester Beitrag 08.08.02 10:50:04 von
    Beiträge: 8
    ID: 615.283
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      schrieb am 02.08.02 23:28:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wer sammelt Daten und Informationen über den "Privatbürger"?
      Einer der größten Adresshändler in Deutschland ist die Firma Schober in Stuttgart. Schober wirbt damit, über 50 Millionen Privatadressen zu verfügen, die man bei ihm mieten kann. Über eine Milliarde Informationen sollen neben den Adressen in dieser Datei gespeichert sein.

      Datenschützer halten diese Zahlen für durchaus realistisch, denn die EDV-Systeme sind heute durchaus in der Lage, diese riesigen Datenmengen zu sortieren und zu katalogisieren. Firmen wie zum Beispiel SqribeTechnologies haben spezielle Software Programme für die Auswertung der riesiger Kundendaten entwickelt.

      Der Stuttgarter Adress-Anbieter und viele andere seiner Mitbewerber haben in den letzten Jahren ein weitverzweigtes Netzwerk der Informationsbeschaffung aufgebaut und machen damit ein Milliarden-Geschäft.

      Persönliche Daten werden auch von Banken, Versicherungen, Konzernen und Auskunfteien wie zum Beispiel der Schufa oder der Infoma gesammelt und ausgewertet. Auch hier geht es um`s Geld mit der "Vermietung" persönlicher Daten.

      Der Berliner Datenschutzbeauftragte Hans Jürgen Gartska, erklärte dem ARD-Ratgeber Recht im Interview, daß Banken, zu denen auch eigene Reiseunternehmen oder Versicherungen gehören, die Daten zum gegenseitigen Nutzen "weiter auswerten", sprich auch hier ein reger Datenaustausch stattfindet.

      Zwar dürfen die Banken den genauen Kontostand etwa Ihres Kontos nicht weitergeben. Täten sie es, würden sie damit das noch (wenn auch nur noch rudimentär) bestehende Bankgeheimnis mißachten. Doch geben die Banken Informationen zum Beispiel an die Schufa regelmäßig weiter. Ohne Schufa oder Kreditkauskunft, so behaupten die Bankverantwortlichen, kämen die Banken heutzutage gar nicht mehr aus. Bei der Schufa und anderen Auskunfteien, sowie den Adresshändlern, können Firmen konkrete Informationen über die Bonität (Zahlungsfähigkeit) eines Kunden abfragen, oder besser gegen eine Gebühr mieten.

      Auch Ihre Zahlungsfähigkeit kann mittels eines sogenannten ScoreWerts ermittelt werden.

      Renan Tangens von dem Bielefelder Datenschutzverein FoeBud. e.V. erklärt, daß sich der ScoreWert aus einer Vielzahl einzelner Faktoren zusammensetzt. Keiner kennt die Kriterien genau mit dem der ScoreWert ermittelt wird. Ein geheimer Code also, den jeder Bankmitarbeiter problemlos lesen kann. Was bislang bekannt geworden ist, ist dies: Darin sind "verrechnet" zum Beispiel der Wohnort, Ihr Beruf und Ihr Alter. Ein häufiger Wohnort oder Arbeitgeberwechsel soll - so heißt es - zum Beispiel zu einem negativen ScoreWert beitragen. Welche Informationen die Banken liefern, weiß keiner so genau. Noch nicht einmal die Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes konnten uns da genaueres sagen. Und wenn schon die "nichts genaues nicht wissen", kann auch niemand kontrollieren, mit welchen Daten gehandelt wird, reklamiert der Berliner Landesdatenschutzbeauftragte Gartska gegenüber dem ARD-Ratgeber Recht.

      Wer ist an den persönlichen Daten interessiert und wofür werden sie verwendet?
      Grundsätzlich sind alle Firmen, die Handel treiben, an diesen Daten interessiert. Eine Firma die Rasenmäher verkauft und neue Kunden sucht, oder eine Versicherung die neue Kunden für Bauspar- oder Hausratversicherungen werben will, mieten unter Umständen Ihre Adresse bei einem Adresshändler.

      Damit die Werbepost des Rasenmäherherstellers nicht an die Bewohner einer Hochhaussiedlung verschickt werden, oder die Versicherung nur solche Bürger anspricht, die noch keinen Bausparvertrag haben, müssen neben der Adresse möglichst viele weitere Informationen gesammelt werden. Ohne diese Informationen lassen sich heutzutage die bloßen Stammdaten, wie Ihre Adresse nur schlecht vermarkten, erfuhren wir aus der Szene.

      Je mehr Informationen also über Sie gesammelt werden, um so teurer ist die Adresse.
      Bei der Deutschen "Postadress", einem privaten Tochterunternehmen der Deutschen Post, werden die Adressen Paketweise verkauft. Sobald Sie umziehen, leitet die Post, meist ohne Ihr Wissen, die neue Adresse an die "Postadress" weiter, die dann Ihre neue Adresse verkauft. Die "Postadress" macht ihr Geschäft auch mit dem Tod: Sie bedient sich der Sterbedatei und wirbt damit sogar im Internet.

      Noch werden Ihre persönlichen Daten in Deutschland hauptsächlich zu Werbezwecken verkauft. In den USA gab es lange Zeit keine staatlichen Datenschutzregelungen für den Adresshandel. Behörden finanzieren sich zum Teil mit dem Verkauf von Informationen über die Bürger. Jeder kann gegen eine Gebühr von z.B. 6 Dollar erfahren, ob sein Arbeitgeber private Schulden hat oder nicht. Umgekehrt läuft die Chose natürlich auch. In den Staaten haben darum Hunderttausende keine Chance, je einen Job zu finden, weil sie irgendwann mit negativen Informationen in den Datenbanken der Auskunfteien gelandet sind. Eine Horrorvorstellung, die keiner für Deutschland ausschließen kann.

      Was kann der Verbraucher tun, um möglichst wenige Datenspuren zu hinterlassen?
      Der Bielefelder Datenschutzverein FoeBud. e.V. empfiehlt, grundsätzlich nicht an Marktforschungsumfragen teilzunehmen. Auch die Preisausschreiben, die täglich im Briefkasten landen, sollte man am besten gleich ungeöffnet in den Müll werfen.

      Verbraucher sollten auch auf Kundenkarten oder die sogenannten Paybackkarte verzichten, weil damit genaue Einkaufsprofile über einzelne Kunden erstellt werden können. Zudem würden diese Karten die Warenpreise erhöhen, weil der gewährte Preisvorteil vorher auf die Ware aufgeschlagen wird, meint Renan Tangens vom FoeBud e.V im Interview mit dem ARD-Ratgeber Recht. Auch Kreditkarten sollten Verbraucher möglichst sparsam verwenden.

      Grundsätzlich sollte man mit persönlichen Daten im Internet äußerst vorsichtig sein. Hier gibt es so gut wie gar keine Kontrolle, was damit geschieht und in welche Hände Ihre Daten gelangen. Geben Sie zum Beispiel keine Bankverbindungen online weiter und seien Sie äußerst vorsichtig mit Angaben zu Ihrer Kreditkartennummer und Ihrer Adresse.

      Wenn Sie nicht in einer Adressdatenbank landen, oder da wieder herausgenommen werden wollen, sollten Sie sich die Mühe machen und einen kurzen Brief an den Adresshändler oder das Unternehmen mit dem Sie in geschäftlicher Verbindung stehen schreiben.

      Es reicht diese kurze Mitteilung:

      Ich widerspreche der Nutzung und/oder Übermittlung meiner Daten für Werbezwecke oder für die Markt- oder Meinungsforschung (§ 28 Abs. 3 Bundesdatenschutzgesetz).

      Sie können sich auch in die so genannte Robinson-Liste eintragen lassen. Das ist eine vom Deutschen Direktmarketingverband gegründete Datenbank für alle, die keine Werbung erhalten möchten.

      Sie können unter folgender Telefonnummer sich eintragen lassen: 07156/951010.

      Oder bestellen Sie sich ein Aufnahmeformular für die Robinson-Liste beim:

      Deutschen Direktmarketing Verband
      Stichwort: "Robinson-Liste"
      Postfach 1401
      71243 Ditzingen

      Einige Datenschützer halten von dieser Liste nicht viel, weil die meisten Unternehmen keinen Datenabgleich zwischen den gekauften Adressen und der Robinson-Liste machen. Darüber hinaus wird die Werbung von den Unternehmen oft outgesourct. Das heißt, ein anderes Unternehmen wird mit der Werbung beauftragt und ob die sich dann an die Selbstverpflichtung halten, ist fraglich. Zu bedenken ist auch, dass die Robinson-Liste eine weitere Datenbank ist, in der Ihre Adresse gespeichert wird.

      Weitere sinnvolle, hilfreiche und informative Adressen finden Sie im Internet unter:

      www.foebud.org
      Adresse:
      FoeBud e.V.
      Marktstraße 18
      33602 Bielefeld

      www.lfd.niedersachsen.de

      Die Aufsichtsbehörde für den Datenschutz des Landes Niedersachsen hat die beste und umfangreichste Informationsseite zu allen relevanten Fragen rund um den Datenschutz.

      Hier finden Sie alle Adressen der Datenschutzbehörden der Länder und weitere Links zum Thema.

      Kompliment für diese Seite!

      Doch auch hier einmal rein zu schauen, kann lohnen:

      www.aktiv.org/DVD/Themen/payback.html



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      Avatar
      schrieb am 02.08.02 23:45:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      padellun und tangens sind vergessene gestalten des uralt z-netzes, die die aktuelle entwicklung verschlafen haben und nun aus ihrem bunker ulmenwall rauskriechen und die sonne sehen...

      vergesst gleich die meinung von diesen möchtegernkünstlern, oder habt ihr die zerberus-software schon vergessen ???

      die haben damals mit den daten ihrer user dem staatsanwalt schön zugespielt...
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 00:10:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schlimmer finde ich den Aufbau der Gen-Dateien.
      Und bei dem hat der größte Teil von den Politikern des Bundestages zugestimmt.

      Wenn Politiker das Wort Datenschutz in den Mund nehmen stinkt es schon gewaltig.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:21:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Fingerabdrücke von allen?

      Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat die zentrale Registrierung von Fingerabdrücken aller Menschen in Deutschland in einer Datenbank gefordert. Eine solche Datenbank wie sie auch die Regierung in Italien vorgeschlagen habe, sei eine ausgezeichnete Maßnahme zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung, sagte der stellvertretende BDK-Vorsitzende Holger Bernsee. Die Registrierung sei technisch mühelos durchzuführen. Die Fingerabdrücke sollten bei der Meldebehörde abgegeben werden, ähnlich wie ein Passfoto oder die Unterschrift.

      Ich weiß nicht, ob bei meinen Mitmenschen die Fantasie ausreicht um in unsere Zukunft blicken zu können. Und die Politiker rufen nach dem Datenschutz nur dann wenn sie selbst Mist gebaut haben, ist das nicht traurig.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 09:48:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dann müssen einige Politiker aber aufpassen, dass sie keine Fingerabdrücke auf den Schwarz- und Schmiergeldkoffern hinterlassen ;). Aber für Politiker gibt`s sicher Sonderregelungen :mad:

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      schrieb am 08.08.02 09:54:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Erinnert mich etwas an den Film Gattaca:



      In naher Zukunft hat es der wissenschaftliche Fortschritt ermöglicht, durch Gen-Manipulation im Labor den perfekten Retortenmenschen zu erzeugen. Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder wurde Vincent Freeman (Ethan Hawke) noch "traditionell" gezeugt. Chancenlos, dennoch hoffnungsvoll, heuert Vincent als Reinigungskraft bei dem gigantischen Weltraum-Konzern "Gattaca" an, um dort täglich Raketen ins All starten zu sehen - sein Traum. Um ihn in Erfüllung gehen zu lassen, lässt er sich auf einen gefährlichen Identitätswechsel mit dem gelähmten Athleten Jerome (Jude Law) ein, der dringend Geld benötigt. Mit seinem DNA-Profil gelingt es ihm, als Pilot für eine All-Mission ausgewählt zu werden. Er lernt Irene (Uma Thurman) kennen, doch nach einem verzweifeltem Mord ist ihm die Polizei dicht auf den Fersen.


      Ausnahmsweise ein sehr nachvollziehbares, spannendes und intelligentes Szenario, das die Gentechnologie in ein erschreckendes Orwell-Universum integriert. Die schöne neue Welt ist eine beängstigende, apokalyptische Offenbarung.
      Quelle: film.de
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 10:44:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wie wir die Tage auch aus Pressemitteilungen erfahren haben plant die Japanische Regierung ihre Staatsbürger mit Pin-Nummern zu versehen. Welche Fantasie benötigen wir noch.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 10:50:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Eine Eletäre Gesellschaftsschicht braucht Zukunftvisionen.


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