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    Meine Frauen und meine Aktien - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 19.08.02 06:15:58 von
    neuester Beitrag 25.12.06 18:16:32 von
    Beiträge: 758
    ID: 621.666
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 17:44:02
      Beitrag Nr. 501 ()
      sräd :D
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 01:16:01
      Beitrag Nr. 502 ()
      @wolf

      wo du recht hast hast du recht. Allerdings ist ja keiner gezwungen, bestimmte Threads anzuwählen und zu lesen. Man kann es auch bleiben lassen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 17:57:27
      Beitrag Nr. 503 ()
      @ Wolfsbane



      Wird die Liebesgeschichte zwischen Lara und Wolf etwa noch unglücklicher und dramatischer?

      :confused: :eek:

      "Die Leiden des jungen Werther" endeten mit dem Selbstmord des enttäuschten Helden. Wie willst Du das überbieten? Begeht der Held deiner Lovestory vielleicht zuletzt ein Selbstmord-Attentat auf einen Metastasen bildenden "SM-Stammtisch"?
      Das wäre immerhin ein zeitgemäßes Finale, denn in den Nachrichten ist seit Monaten andauernd die Rede von sowas.

      :confused: :eek: :eek: :laugh: ;) :laugh: :laugh: :laugh:

      Mannomann, was für eine bekloppte Geschichte... Warst Du wenigstens besoffen, als Du dir diese ganzen Horror-Stories ausgedacht hast?
      :O :p :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 19:29:45
      Beitrag Nr. 504 ()
      Fortsetzung:


      Ich wandte meinen Blick von Heini ab, denn ich hatte einen leeren Magen und hätte höchstens Galle erbrechen können, was Schmerzen mit sich brachte, und somit allenfalls einem Masochisten zusagte. Andere Gäste hatten sich gerade den Bauch gefüllt, ließen an der Theke die teilweise nicht ganz leergeräumten Teller zurück, und kehrten in die dichtgedrängte Tafelrunde zurück.
      Die Frau mit der Glatze räumte ihren Platz am Tisch mit gehetztem Blick und stolperte in kniehohen Stiefeln auf ungefähr dreißig Zentimeter hohen spitzen Absätzen zur Theke, wo sie übriggebliebene Beilagen verputzte und sogar trockenes Brot mit offensichtlichem Heißhunger vertilgte. Ich hatte keine so dicke Frau mehr so gierig essen sehen, seit eine Ex-Freundin im 8.Monat schwanger gewesen war.
      Einer der Rückkehrer trug einen anscheinend selbstgestrickten Pullover und berichtete plötzlich von seiner Ex-Frau. Nach seiner Aussage kam er gut damit zurecht, daß sie sich inzwischen angeblich als Masochistin geoutet und ihn wegen eines Sadisten verlassen hatte. Er versuchte die Anwesenden zu überzeugen, daß er ihrer Veranlagung auch schon Rechnung getragen hatte, indem er bei regelmäßigen und zahlreichen, nicht nur von ihr engagiert ausgetragenen ehelichen Ringkämpfen stets konsequent gekämpft, und jeden der seltenen Siege maßlos genossen hätte. Er erinnerte mich an fünfzehnjährige Klassenkameraden, die immer äußerst stolz gewesen waren, wenn sie mal wieder ein halbwegs attraktives Mädchen in der Pause zwischen zwei Schulstunden vor der ganze Klasse niedergerungen, auf den Rücken gelegt und hemmungslos durchgekitzelt hatten. Ungefähr jedes zehnte Wort lautete "masochistisch" oder "pervers", wobei seine Augen jedesmal genauso glänzten, wie einst die meiner zwöfjährigen Kusinen, wenn sie in Abwesenheit der Erwachsenen ach so schlimme Wörter wie "Orgasmus" oder "Vorhaut" aussprachen.
      Als die Glatzenfrau zurück zur Gesprächsrunde kam, fiel mir auf, daß auch ein glätzköpfiger, ebenfalls frischgeschorener Mann anwesend war. Er trug wie sie ein Hundehalsband. Ich schätzte sein Alter auf etwa 280 Jahre, denn Hundejahre zählten bekanntlich siebenfach.
      "Wuff", sagte ich spaßeshalber in seine Richtung. Der Blick, mit dem er mir antwortete, mahnte mich, beim Verlassen der Kneipe bis zum Ausgang mit dem Hintern an der Wand entlang zu gehen.
      "Bist du aktiv oder passiv?", fragte mich eine ungefähr zwei Meter große Frau, an deren sehr umfangreichem Körperbau ihr blaues Kleid aus Lack wie ein Müllsack aussah.
      "Radioaktiver Passivraucher", sagte ich.



      (to be continued)





      @ Standing Bull


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 11:08:57
      Beitrag Nr. 505 ()
      Nanu?
      :confused:
      Habe ich alle vergrault?
      :eek:
      Nicht mal "prof 19" meldet sich mehr!
      :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 23.12.02 00:22:00
      Beitrag Nr. 506 ()
      @wolfsbane

      1. Naja, hab auch nicht immer Muse. Wenn keine Börse ist, dann ist auch WO nicht mehr so interessant. Über Weihnachten dürfte es ebenso sehr still werden. Ich werde wohl auch an einem Schachturnier teilnehmen.

      2. Ansonsten wollte ich hier was über Liebe, Sex und Beziehungen lesen, so wie die früheren Kapitel eben gestrickt waren. Ich nehme mal an, das geht vielen anderen Lesern genau so, vor allem den weiblichen, aber auch den männlichen.

      3. Wer liest schon gerne von Glatzköpfen in Lack und Nieten, die auf der untersten Schiene durchs Leben robben? Da kann ich mir gradesogut auch Wallraff antun "ganz unten", als Türke mit braunen Kontaktlinsen ausgerüstet und die Dreckseite der deutschen Gesellschaft berichtend.

      4. Man sollte den netten Ton wahren, es bringt auch nichts, wenn sich zwei die Bälle zuspielen (zB W und M), das törnt andere eher ab, und euch bringt es dann auch nichts. Also, was soll`s.

      mfG Prof19 :look:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 00:50:23
      Beitrag Nr. 507 ()
      @ Prof 19


      Okay, dann schließe ich die Schilderung des SM-Stammtischs hiermit ab, bringe die Lara-Episode zuende und schreibe danach wieder was Lustiges.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 01:36:42
      Beitrag Nr. 508 ()
      Fortsetzung:

      Nach dem Besuch bei den SM-lern fühlte ich mich irgendwie besudelt. Als ich wieder zuhause eintraf, klingelte gerade das Telefon. Es war Lara.
      "Wie geht es dir?", fragte sie.
      "Ich bin gesund. Aber im Moment habe ich keine Lust auf Experimente."
      Vor meinem inneren Auge sah ich mich wieder beim SM-Stammtisch und bekam Brechreiz.
      "Wie meinst du das?"
      "Ich bin viel normaler, als ich dachte."
      "Wie bitte? Hörmal, normale Männer kann ich haben, wenn ich nur mit den Fingern schnippe. Manche von denen sind sogar reich. Die würden mir alles kaufen, was ich will. Aber ich will was anderes. Ich hoffe, du kannst es mir geben. Sonst muß ich mir dafür jemand anders suchen."
      "Jetzt werde mal nicht hysterisch. Du kriegst, was du bestellt hast. Ein Mann, ein Wort!"
      "Ich wußte, daß du genau wie die anderen bist und auch Skrupel kriegst!"
      Sie schnaubte verächtlich.
      "Nein, nein, ich bin ein echtes Schwein. Versprochen! Reiz mich bloß nicht!"
      Da mußte ich durch.
      Zwei Tage hatte ich noch, mich darauf einzustimmen.

      "Zieh dich aus!", befahl ich harsch.
      Sie legte ihren Trenchcoat ab.
      Darunter war sie nackt.
      Ich schloß das Hotelzimmer ab.
      "Soll ich die Stiefel auch ausziehen?", fragte sie.
      "Halt die Klappe und dreh dich um!", knurrte ich.
      Sie gehorchte.
      Ich ließ die Reitpeitsche aus meinem linken Ärmel gleiten. Endlich konnte ich den linken Arm wieder anwinkeln. Ich warf meine Jacke auf das Doppelbett.
      "Bück dich!", befahl ich.
      Diesmal gehorchte sie nur zögernd. Ich wechselte die Reitpeitsche in die rechte Hand. Mit der Linken faßte ich sie ins Genick, um sie noch weiter herunterzudrücken.
      "Drück das Kreuz durch", kommandierte ich. "Oder hast du einen Buckel?"
      Sie seufzte. Dieses Geräusch vermischte sich mit dem Zischen der durch die Luft fahrenden Reitpeitsche.
      "Au!", schrie sie.
      Ich brauchte alle meine Kraft, um sie mit meiner linken Hand unten zu halten.
      "Zappel nicht so, du Luder! Sonst verliere ich die Geduld!"
      Ich traf ihren Hintern noch einmal mit der gleichen Strenge.
      "Aua! Was habe ich denn getan?", fragte sie.
      "Diese Aufsässigkeit wird dir noch vergehen", sagte ich.
      Die nächsten beiden Treffer folgten in rascher Folge.
      "Aua, aua! Das tut weh!"
      "Halt die Klappe! Ab jetzt wirst du nur noch reden, wenn ich dich etwas frage!"
      Ich klopfte mindestens ein dutzendmal auf ihre Kehrseite.
      "Hast du mich verstanden?"
      "Ja", sagte sie sanft.
      "Wirst du dich auch daran halten?"
      Sie sah über die Schulter nach hinten.
      "Ich weiß nicht", sagte sie mit herausforderndem Blick.
      "Gleich weißt du es."
      Ich klemmte die Reitpeitsche unter die rechte Achselhöhle und faßte Lara zwischen die Beine. Danach wischte ich mir die Hand an meiner Jacke ab.
      "Ich halte eine Menge aus!", sagte sie bebend und schnaubend, aber mit Stolz.
      "Dir tut dein Hintern wohl noch nicht genug weh, was?"
      "Der kann eine Menge aushalten."
      Ich öffnete meine Hose.
      "Du kannst machen, was du willst, aber um Mitternacht muß ich meinen Mann anrufen!", flötete sie.
      "Wen?", krächzte ich.
      "Meinen Freund. Ich nenne ihn meistens meinen Mann, denn wenn es nach ihm ginge, wären wir längst verheiratet."
      "Ihr lebt zusammen?"
      "Oui."
      "Ich dachte, das wäre eine Beziehung zwischen jetsettenden Karrieristen, die sich nur gelegentlich treffen."
      "Quatsch."
      "Das vermiest mir jetzt aber die ganze Stimmung", klagte ich.
      "Wieso? Habe ich behauptet, daß ich noch Jungfrau wäre?"
      Ich sah mir ihren geröteten Po an. Ich fragte mich, wie sie es ihrem Mann erklären wollte, wenn diese Rötung noch über unser Treffen hinweg eine Weile anhielt.
      "Was ist jetzt?", keifte sie. "Machst du jetzt garnicht mehr weiter? Mir wird langweilig!"


      (to be continued)



      :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 11:43:06
      Beitrag Nr. 509 ()
      Bälle zuspielen? :confused: :confused:

      Gut, aber Prof hat recht. Die Stammtischszenen haben mich echt angeekelt. Was aber nur davon kommt, daß Du das echt eindrucksvoll GE- und BEschrieben hast. Kompliment.

      Aber mal zum letzten Kapitel: Das ja jetzt ein herber Schlag für Wolf... Da hatter sich so angestrengt und nu?
      Hatse doch einen Mann!

      Jedenfall: ALLEN EIN FROHES FEST UND ALLES GUTE GUTE FÜR DAS NEUE JAHR! LAßT ES RICHTIG KRACHEN!

      Stephanie
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 13:31:36
      Beitrag Nr. 510 ()
      @myriamsteph

      nicht weiter tragisch .. die Dame nimmt es mit Gelassenheit -

      und wenn man(n) sich auf solche Abenteuer einläßt, muß er eben auch mit Querschlägern rechnen ;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 14:48:02
      Beitrag Nr. 511 ()
      Na hoffentlich nimmt es Wolf auch nicht weiter tragisch.
      Sonst ist auch Ute enttäuscht, weil kein Happy End, bei dem "jewönlich abjeblend` wird"....

      Aber der Vorschlag von STANDING BULL war auch nicht schlecht, von wegen Selbstmord-Attentat......

      Dann wär allerdings die Geschichte auch bald zuende..:cry:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 15:23:50
      Beitrag Nr. 512 ()
      ich kann den Fortgang dieser Geschichte unmöglich beeinflussen, weil ich auf diesem Gebiet nicht genügend Erfahrungen habe.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 18:23:15
      Beitrag Nr. 513 ()
      @ myriamsteph

      Danke, daß Du meine Vörschläge würdigst.
      :kiss:


      @ prof 19

      Lass mich mal machen!
      :cool:


      @ Wolfsbane

      Eigentlich handelt die Geschichte doch von Melanie und ihrer Suche nach dem Glück. Der Ich-Erzähler ist da doch nur eine Episode. Kalle ist der eigentliche Held. Also konzentriere dich auf Melanie und Kalle. Den restlichen Kram kannst Du wegschmeißen. Wenn Wolfsbane später noch selber vorkommen soll, dann lass ihn doch z.B. unschuldig im Knast landen, und schildere immer nebenbei, wie er dort über die Jahre immer wieder zusammengeschlagen und übel mißbraucht wird.
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :eek: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 18:49:54
      Beitrag Nr. 514 ()
      :mad:



      @ Standing Bull


      Bist Du etwa ein(e) Lektor(in) aus MÜNCHEN ?
      Wenn jetzt auch noch der Vorschlag kommt, daß ich 90% der Handlung durch detaillierte Beschreibungen von bunten Gärten, schönen Kleidern und raffinierten Frisuren ersetzen soll, weiß ich, wer Du bist!

      :cry: :cry: :cry:

      Meine Vergangenheit holt mich wieder ein. :(

      Entschuldige, aber deine Vorschläge gefallen mir immer noch nicht, obwohl ich mittlerweile doppelt so alt geworden bin.
      :cry: :cry:

      Auch wenn Du jetzt wieder sagst, daß ich zu unprofessionell bin, um jemals ein Buch zu veröffentlichen- drauf gesch... !!!!
      Dann eben nie!:mad: :mad: :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 03:12:15
      Beitrag Nr. 515 ()
      @Wolf

      da mußt du einfach durch, Weihnachten hin oder her - SB und andere sind hinter her, wollen tausend Szenen die duch nicht abliefern kannst/willst... einziges Problem: Ohne Publikum kein Fun, keine Action, keine Kohle.

      mfG Prof19 :look:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 12:44:58
      Beitrag Nr. 516 ()
      Hallo Wolfsbane,
      deine Kritiker im Thread erinnern mich an ein von Buch Ephraim Kishon.
      Es könnte „Mein Freund Jossele“ oder „Kein Applaus für Podmanitzki“
      gewesen sein.
      Auf jeden Fall wurde jemand durch positive Kritiken behutsam aufgebaut.
      Nur um diesen Menschen anschließend durch beißende Kritiken niederzumachen.
      Da ich nicht davon ausgehe, dass du hier ein Internet Projekt „Wir schreiben gemeinsam
      ein Buch“ starten möchtest, würde ich vorschlagen, dass du einfach so weiterschreibst
      wie dir es gefällt.
      Du kannst sicher sein das du hier mehr Leser als die wenigen Poster hast.

      Ich freue mich auf die weiteren Fortsetzungen.
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 15:09:11
      Beitrag Nr. 517 ()
      ich auch

      fröhliche Weihnachten

      P.S: Kishon passt gut, ein wenig Satire hat noch nie geschadet...
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 15:58:06
      Beitrag Nr. 518 ()
      @ll

      Fröhliche Weihnachten!


      (WARNUNG: Der folgende Text könnte für kontraproduktiv für weihnachtliche Stimmung sein!)



      Fortsetzung:

      "Vielleicht sollten wir das Ganze lieber lassen", sagte ich lustlos.
      "Lassen? Was? Warum denn? Bis jetzt war es doch in Ordnung."
      Ich machte meine Hose wieder zu.
      "Ach, es war in Ordnung? Gibst du mir jetzt auch noch Noten?"
      "Kannst du haben", sagte sie. "Aber bis jetzt ist es nur eine Vier Plus."
      "Sonst noch was?"
      "Ja! Hau mal ein bischen höher und ein bischen mehr links!"
      "Damit sich der Schmerz besser verteilt?"
      Sie sah über die Schulter nach hinten und zog eine Augenbraue hoch.
      "Nein, da juckt es."
      "Vielleicht solltest du rausgehen und dich an einem Baumstamm scheuern."
      "Nein, ich bin doch kein... Borstenvieh."
      Sie wackelte mit dem Po.
      "Na gut", sagte ich.
      Erneut hob ich das Werkzeug.
      "Ich stelle mir gerade vor, man hätte mich damals erwischt, als ich Hasch aus Thailand über die Grenze schmuggelte. Thailand ist hart. Wahrscheinlich hätte man mich gefoltert und immer wieder vergewaltigt." Sie erschauerte. "Bitte, bitte, schlag mich jetzt! Schimpf mit mir! Das ist so aufregend! Oh Gott!"
      Mechanisch klopfte ich auf ihren Po. Diesmal zielte ich höher und mehr nach links.
      "Oh nein, bitte tun sie mir nichts", faselte sie mit hoher Stimme. "Das gehört mir nicht... Parlez-vous Francais? Do you speak Englisch? Oh, bitte, bitte..." Sie räusperte sich. Ihre Stimme klang jetzt mindestens eine Oktave tiefer. "Los, spiel mit! Hau mal fester drauf!"
      "Noch fester?", fragte ich. "Das tut mir dann mehr weh, als dir!"
      "Jaja", keifte sie. "Das hat mein Vater auch immer gesagt!"
      "Nein, davon tut mir meine Hand wirklich mehr weh, als dir dein Hintern. Ich bin gestern beim Inline-Skaten gestürzt und habe mir die Hand geprellt. Das tut sauweh. Ich bin nicht wie du. Ich mag keine Schmerzen."
      "Bei mir tut es nicht mehr weh", erklärte sie."Zuerst hat es wehgetan und gebrannt, aber jetzt habe ich ein angenehm warmes, wohliges Gefühl. Das will ich auch behalten. Also hau weiter! Ist mir doch egal, ob dir hinterher deine Hand abfällt! Ich habe Haue verdient, also gib sie mir!"
      Sie schob sich eine Hand zwischen ihre Beine.
      "Oh ja, ich habe es verdient", sagte sie mit nachlassender Stimme. "Ich fühle, wie ich es verdient habe! Gib es mir!"

      (to be continued)



      Wer versteht schon die Frauen????
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 20:15:06
      Beitrag Nr. 519 ()
      Hm, wer versteht schon die Frauen?
      Die sind halt so wie sie sind, das merkt man doch wie sie sind...

      Ich nehme zur Kenntnis, dass es anfangs weh getan hat udn später nicht mehr, sondern dass die Schläge sexuelle Gefühle erregt haben. Da gibt es nicht viel zu verstehen, das ist einfach so.

      Ersparen wir uns psychologische Erklärungen - die könnte man zwar jederzeit bieten, die Frage ist nur: was wird dadurch besser oder anders?
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 00:10:27
      Beitrag Nr. 520 ()
      @ Prof 19

      Das war eine rhetorische Frage.
      ;) :laugh:



      @ Standing Bull

      Wahrscheinlich bist Du doch kein(e) Lektor(in) aus München, denn sonst hättest Du mir garantiert zuerst von der Finanznot der Verlagsbranche erzählt.
      Und wenn Du diese eine Lektorin wärst, würdest Du mich auch wieder andauernd nach meiner Mutter fragen.
      Hoffentlich lerne ich irgendwann mal eine Lektorin kennen, die sich nicht nur für meine Ersparnisse oder meine Mutter interessiert.
      :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 00:17:08
      Beitrag Nr. 521 ()
      @Wolfsbane ;)

      Noch was zur Lektorin: Da mußt du ja einen Schock für`s Leben bekommen haben. So eine Sauerei.

      FAZIT:
      steck`s weg und mach`s halt besser!
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 14:03:21
      Beitrag Nr. 522 ()
      Fortsetzung:



      Ich knöpfte meine Hose zu, setzte mich in einen Sessel und massierte meine schmerzende Hand. Wenn sie am Montag immer noch so wehtat, mußte ich sofort wieder zum Arzt.
      Lara richtete sich auf, ordnete ihr Haar, warf mir einen triumphierenden Blick zu, und ließ sich schließlich seufzend rücklings auf das Bett fallen.
      "Das war geil", sagte sie. "Du hast mich echt wie deine Hure behandelt. Mein Freund hätte das nie gebracht. Der guckt mich immer nur mit seinem blöden Dackelblick an, wenn er was will. Aber meistens will er sich sowieso nur bei mir ausheulen. Das ist eine furchtbare Qual. Du bist besser."
      "Jau", knurrte ich.
      Sie legte sich auf die Seite und fragte: "Hälst du das auch die ganze Nacht durch?"
      Ich fühlte mich wie ein Animateur, der unbezahlte Überstunden machen sollte
      "Hast du wirklich mal Drogen geschmuggelt?"
      "Ja, und? Das war geil. Ich habe jemanden einen kleinen Gefallen getan. Das Zeug paßte in eine Zigarettenschachtel. Ich habe sie in die Brusttasche meines Kostüms gesteckt und bin aufrecht durch den Zoll marschiert. Mich hält keiner an!"
      Sie zeigte wieder diesen arroganten Gesichtsausdruck, mit dem sie Kellner strammstehen lassen konnte.
      "Guck nicht so!"
      "Warum? Willst du mich dann küssen?"
      "Nein."
      "Willst du mich schlagen?"
      "Nein."
      Ihr Miene wandelte sich.
      "Dann kann ich eigentlich auch zurück nach Hause gehen. Du willst mich nicht küssen, du willst mich nicht schlagen, du willst garnichts von mir!"
      "Ich will dich besser kennenlernen."
      "Nein, das sollst du nicht. Ich habe keine Lust auf eine neue Beziehung. Zwischen uns soll es nur Spaß und sonst garnichts geben. Nur Spaß. Ich dachte, das hättest du verstanden!"
      Ich massierte weiter meine Hand.
      "Du willst also wieder heim?"
      "Nicht wirklich", antwortete sie. "Mein Freund ist jetzt schon so lange arbeitslos. Der hängt nur rum, grübelt, und betrinkt sich. Wenn ich heimkomme, muß ich ihm was zu essen machen, lüften, und mir sein Geheule anhören. Neuerdings sagt er mir andauernd, daß ich zu gut für ihn bin, und daß er sich entschuldigt, weil er ein Versager ist. Wenn ich ihn jetzt verlasse, landet er als Penner unter einer Brücke. Dann hätte ich vielleicht doch ein schlechtes Gewissen."
      "Er klammert sich also an dich und appelliert an dein Mitleid?"
      "Ja, das kann er. En bischen Zeit gebe ich ihm noch, aber nicht mehr viel."
      "Und danach?"
      "Ich werde zum erstenmal in meinem Leben Single! Als Single hat man viel mehr Spaß. Das hast du mir gerade bewiesen."
      Ich setzte mich zu ihr auf das Bett. Sie streckte sich seufzend.
      "Ich glaube nicht, daß es dir Spaß gemacht hätte, in einem asiatischen Gefängnis zu sein."
      "Natürlich nicht!", rief sie ärgerlich. "Aber die Vorstellung ist geil. Eine Gefangene wie ich ist doch der Traum jedes Gefängniswärters!"
      Sie sprang hoch, lief in den Flur, schaltete das Licht ein, und posierte nackt vor dem großen Spiegel neben der Garderobe.
      "Ich bin schön!", rief sie verzückt. Kichernd drehte sie sich so, daß sie ein bischen von ihrem immer noch geröteten Po sehen konnte. "Ich bin schön!"
      Sie sah zu mir herüber, lächelte, blickte dann wieder in den Spiegel, strich durch ihr Haar, und brachte sich erneut in Pose.
      Schließlich hörte ich sie selig lächelnd sagen: "Ich mache Männer verrückt!"


      (to be continued)



      @ Prof 19


      So ist das in Deutschland eben. Viele Verlage leben von der Eitelkeit der Autoren. Um diese weiter anzustacheln, wird gern ein weiblicher Lektor vorgeschickt. Dann hält man den Autor so lange hin, bis er "freiwillig" anbietet, dem armen Verlag diskret einen "Zuschuß" zu "spenden", von dem dann das Buch gedruckt und der "Lektorin" eine Prämie gezahlt werden kann. Hat der Autor dafür kein Geld, hat er vielleicht eine liebe Mama, die Geld hat, und aus lauter Liebe vielleicht sogar hinter seinem Rücken mit dem Verlag Geschäfte macht, damit der Sohn glücklich ist.
      :laugh: :laugh: :laugh:

      Darum gibt es in Deutschland auch so extrem viele hochnäsige Verleger, die das große Lesepublikum verachten und sich dabei ganz toll vorkommen. Ihre eigentlichen Kunden sind schließlich die Autoren, und umso arroganter diese Verleger auftreten, desto mehr Geld kassieren sie, und desto sicherer sind sie davor, von den ärmeren Autoren oder dem Publikum durchschaut zu werden.
      :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 19:38:47
      Beitrag Nr. 523 ()
      hi wolfsbane,
      schoene feiertage wuensche ich dir, du goennst dir ja keine pause ;)


      gruesse, p.
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 21:31:50
      Beitrag Nr. 524 ()
      hi wolfsbane

      nun hast du es aber wirklich raus. Klasse!
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 22:09:07
      Beitrag Nr. 525 ()
      @prof19
      #521
      deshalb verhaut er sie ja jetzt, seine frauen, anstatt der lektorin. das buchprojekt dürfte damit zwar kurzfristig nicht befördert werden, weil verlagsdamen s/m-avancen am telefon eher nicht so klasse finden, aber mglw. erlangen die texte in dieser leidenschaftsphase eine neue reife, die ihnen den weg in den druck ebnet :rolleyes:
      ;)
      gruss
      cabinda

      ***


      p.s. @wolfsbane,
      net schlecht! wie gut, dass es mehrere ebenen gibt - die fantasie des schriftstellers, die realität seines alltags, den auktiorialen und den nicht-auktorialen erzähler... und nun gibt`s auch noch den virtuellen austausch über alle diese treppenstufen hinweg zwischen virtual und real life - das leben ist spannend. what a playstation! frohe weihnachten.
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 22:16:04
      Beitrag Nr. 526 ()
      @ cabinda


      Welcome bäck! *knuddel*

      :kiss:

      Ich wünsche Dir (nachträglich) ein schönes Fest!

      Aber...
      :eek:
      ... wann habe ich je (angeblichen) Verlagsdamen Avancen gemacht?
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.12.02 18:51:35
      Beitrag Nr. 527 ()
      Fortsetzung:


      Lara hatte etwas zu breite Schultern und Hüften, aber wenn sie unbekleidet herumstand, wirkte sie in jeder Haltung wie gemalt. Ihre Proportionen und Gesten schienen der geschulten Fantasie eines genialen alten Meisters entsprungen zu sein.
      Ich setzte mich wieder in den Sessel und beobachtete fasziniert ihr selbstverliebtes Treiben. Es kam mir vor, als wäre Lara alle Frauen gleichzeitig. Einen Moment lang vergaß ich mich selbst. Meine Aufmerksamkeit erreichte die Intensität jenes faszinierten Staunens, zu dem eigentlich nur Kinder fähig waren.
      Als ich ein Klingeln hörte, erschrak ich, weil es mir vorkam, als würde ich schlafen und nun aus einem schönen Traum gerissen werden.
      Lara lief zu ihrem auf dem Nachtschränkchen liegenden Handy. Sie meldete sich mit "Ja". Dann verdrehte sie die Augen. "Ja, ich bin jetzt in München und in der Pinakothek. Ich kann jetzt nicht telefonieren. Glaubst du denn, ich lüge?" Sie zog eine Augenbraue hoch. "Na also. Gut.Tschüß."
      Ich schüttelte schweigend den Kopf.
      "Was ist los?", fragte sie ärgerlich.
      "Du hättest mir sagen sollen, daß du mit jemandem zusammenlebst", antwortete ich.
      "Warum? Das geht dich doch garnichts an", sagte sie. "Oder willst du mich heiraten?"
      Ich schwieg.
      "Du kannst mich doch sowieso nur an den Wochenenden treffen! Ich bin hier, und du kannst alles mit mir machen. Warum beschwerst du dich dann?"
      "Wer beschwert sich denn?", fragte ich. "Das war nur eine Feststellung."
      Sie legte das Handy beiseite, nahm eine Bürste aus ihrer Handtasche, setzte sich schräg auf das Bett und bürstete sich ihre unglaublich lange Mähne.
      Ich dachte an die Legende von der Loreley.
      "Du hättest mir sagen sollen, daß du ein Moralapostel bist und mit einer Affäre Schwierigkeiten hast. Ich war immer ehrlich zu dir und habe dir gleich gesagt, daß ich nichts Festes will, oder? Ich war immer ehrlich zu dir, aber du warst nicht ehrlich. Ich sage immer die Wahrheit, aber du nicht!"
      Ich grinste.
      "Soso, ich sage also nicht die Wahrheit, weil ich vergaß, zu erwähnen, daß ich mir eifersüchtige Gatten manchmal auf die Nerven fallen."
      "Mais oui."
      Sie verdrehte die Augen. Obwohl sie log, war sie ehrlich empört. Sie war einfach ärgerlich, weil ich mich nicht so benahm, wie sie es wünschte. Ihre Empörung besaß etwas Aristokratisches. Nein, sie log nicht wirklich. Es waren nur Worte. Sie hatte reale Gefühle und echte Wünsche. Das war alles, was zählte. Ich wollte sie lieber küssen als bestrafen, und daran wurde mir klar, daß ich sie liebte. Ich konnte jede Frau mögen, wenn sie nett und gut war, aber nur Lara konnte ich auch dann lieben, wenn sie zickig und unmoralisch war.
      "Du hast wohl auch die Wahrheit gesagt, als du deinem Mann erzähltest, daß du in München bist, wie?"
      Sie stutzte. Statt mich einzuschüchtern, versuchte sie es jetzt auf die nette Art.
      "Das war doch nur Telefon."
      "Was soll das denn sein? Weibliche Logik?"
      Ich hätte sie zwar lieber geküßt, als mit ihr zu schimpfen, aber küssen konnte ich sie auch später noch. Hingegen wußte ich nicht, wann ich wieder Gelegenheit dazu bekam, sie unter Druck zu setzen. Ich wollte alles. Ich wollte jede Seite ihres Verhaltens und Denkens kennenlernen und erforschen.
      "Ich habe nicht gelogen. Ich habe die Dinge nur ein bischen vorweggenommen. Ich fahre doch demnächst wirklich irgendwann mal nach München, und dann stimmt es schließlich."
      Es handelte sich prinzipiell um die die gleiche Ausrede, mit der sich später einer der größten Betrüger des Neuen Marktes vor Gericht verteidigte, als man ihm vorwarf, seine Buchführung mit Scheingeschäften enorm aufpoliert zu haben.
      "Soll ich dich bestrafen?", fragte ich.
      Sie begann schwer zu atmen. Schließlich legte sie die Bürste fort und krabbelte quer über das ganze Doppelbett zu meinem Sessel.
      "Ja", sagte sie unterwürfig.
      "Weil du mich und deinen Mann angelogen hast?"
      "Nein, du Blödmann, sondern, weil es einfach geil ist. Und jetzt tu es, sonst kriegst du es selbst!"
      Ich sprang auf und klatschte ihr mit der bloßen Hand auf den Hintern, daß man das Geräusch bis auf den Flur hören konnte.
      "Aua", sagte sie. "Bitte nicht, bitte... ein bischen fester..."

      (to be continued)

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 02:06:02
      Beitrag Nr. 528 ()
      @Wolfsbane

      Kompliment, es pusselt sich. Sehr schöne Passagen und sehr ehrlich erzählt.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 02:20:57
      Beitrag Nr. 529 ()
      hi Leute

      habe mal bis # 490 zurückgeblättert um den Anfang von wolfs Story zu finden, meine Frage, lohnt es sich, den Anfang zu suchen?
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 18:09:53
      Beitrag Nr. 530 ()
      Hallo Castaloni,


      ob Dir der Anfang der Geschichte gefällt, kann niemand vorhersagen. Klick einfach mal auf den Icon, der wie ein aufgeschlagenes Buch aussieht, statt auf den mit der "20", und versuche das Ganze zu lesen. Wenn Dir nicht gefällt, was ich geschrieben habe, gebe ich Dir zur Entschädigung ein Bier aus!
      (Dieses Angebot ist eine Einzelaktion und nicht übertragbar.)
      :laugh: :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 02:24:36
      Beitrag Nr. 531 ()
      @castaloni

      insofern, als es der einzige Roman auf WO ist, sollte man ihn schon gelesen haben...
      Avatar
      schrieb am 28.12.02 19:27:03
      Beitrag Nr. 532 ()
      Fortsetzung:


      In der Nacht träumte ich wieder, ich wäre zum Heiraten in der Kirche. Diesmal sollte ich Lara heiraten. Als der Pfarrer sie fragte, ob sie mich ehelichen wollte, antwortete sie, daß sie vorher noch mal eben ihren Freund anrufen müßte. Ich versuchte ihr das Handy zu entreißen, aber sie kämpfte wie eine Tigerin. Mein Kampfsport-Trainer und mein Vater riefen mir Ratschläge zu, aber der Pfarrer und meine Mutter feuerten Lara an. Als die Braut ihre Pumps in die Hand nahm und mir damit ein blaues Auge schlug, während sie mit ihrem Freund telefonierte, wachte ich völlig verkrampft und zappelnd auf.
      Lara schlief. Ihre geschlossenen Augen bewegten sich kaum. Ich lauschte ihrem ruhigen Atem und entspannte mich. Sie sah wie ein müder Engel aus. Der Anblick versetzte mich in eine Art wohliger Trance.
      Es wunderte mich, daß sie neben mir liegen und so fest schlafen konnte, obwohl ich zuvor alle diese gemeinen Sachen mit ihr gemacht hatte. Andererseits war es ihr ausdrücklicher Wunsch gewesen. Vor dem Einschlummern hatte sie zufrieden und angenehm erschöpft ausgesehen. Aus ihrer Sicht schien das einen Sinn zu ergeben.
      Ich wollte sie küssen, aber ich wollte sie nicht wecken. Ich beobachtete sie, um sie sofort zu küssen, wenn sie aus irgendeinem Grund erwachte. Im Wachzustand war sie schön, aber sehr kompliziert und anstrengend. Im Schlaf war sie nur schön, schön, schön.
      Plötzlich öffnete sie die Augen.
      Ich konnte meine Überraschung nicht verbergen.
      Sie lächelte und wollte mich küssen. Als ihre superlangen Haare dazwischenkamen, wurde sie ganz hektisch. Sie strampelte unter der Decke herum, rollte sich hin und her, strich ihr Haar nach hinten und küßte gierig mich mit weit offenen Augen.
      "Was ist mit dir?", fragte sie nach einer Weile.
      "Warum?"
      "Du bist auf einmal so kuschelig. Wie ein großer Teddybär."
      "Ich bin jetzt ein dreißigjähriger Teddybär."
      "Was?"
      "Ich habe heute Geburtstag."
      "Warum hast du das nicht eher gesagt?"
      "Ich dachte, du magst keine Sentimentalitäten."
      Sie kicherte und drückte ihre weichen Hände auf meine Brust, was mich sehr an Katzentritte erinnerte.
      "Wünscht du dir etwas Besonderes?", fragte sie.
      "Nein, ganz im Gegenteil. Ich wünsche mir etwas, das sehr natürlich und sehr normal ist, wenn man mit einer schönen Frau neben sich in einem Bett aufwacht..."
      Sie rieb einen Oberschenkels an mir. Es war derselbe Rhythmus, in dem mein Herz schlug.




      (to be continued)




      @ Prof 19

      Es gibt hier noch einen Roman: "RUF! RUF MICH AN!" von Mia Wallace.










      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 12:13:04
      Beitrag Nr. 533 ()
      Jetzt ist der Kreis geschlossen. Ich bin da angelangt, wo alles begann- am 30.Geburtstag.
      Wer nur auf ein Happy-End gewartet hat, kann sich jetzt zufrieden verabschieden...
      :D
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 21:39:15
      Beitrag Nr. 534 ()
      Bald geht es weiter. Die besten Sachen kommen erst noch. :p
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 09:41:23
      Beitrag Nr. 535 ()
      hallo wolfsbane,

      ich habe heute deinen thread gefunden und bin total
      begeistert. stehe noch total am anfang.
      aber mach so weiter;)

      Adio
      TP;):)
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 00:10:00
      Beitrag Nr. 536 ()
      Vielleicht sollte es möglich sein, den Thread mal irgendwie ein bischen aufzuräumen... Einiges ist doppelt...

      :rolleyes: :cry:
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 01:02:31
      Beitrag Nr. 537 ()
      Fortsetzung:

      Ich legte meine Hand auf ihre Taille. Wir rückten näher aneinander.
      "Du kannst wirklich unheimlich lieb sein", stellte ich fest.
      "Mais oui."
      "Aber als wir uns kennenlernten, kamst du mir ganz anders vor."
      "Man darf es den Männern nicht zu einfach machen, sonst wissen sie einen nicht zu schätzen."
      "Ja. Sollen wir jetzt immer so lieb zu einander sein?"
      Sie legte den Kopf in den Nacken und machte eine arrogante Miene.
      "Ich wußte es! Du bist wie alle Männer!"
      "Natürlich bin ich das", knurrte ich. "Wo ist das Problem?"
      "Du sagtest, du würdest mich wie deine Hure behandeln."
      Sie nahm ihr Bein von mir und zog sich ein Stückchen zurück.
      "Quatsch", sagte ich. "Dann wäre ich nach einer halben Stunde wieder abgehauen."
      "Du wolltest nur Sex mit mir. Du wolltest ruppig und gemein zu mir sein."
      Ich verdrehte unwillkürlich die Augen.
      "Hörmal, Schnuckelchen, vielleicht willst Du nur einen richtigen Kerl, der dir Geborgenheit gibt."
      "Merde! Geborgenheit habe ich zuhause! Ich ersticke daran!"
      "Aha."
      "Ja, ich ersticke daran! Ich will ein Single sein. Als du mich geschlagen hast, war ich sicher, daß du nicht in mich verliebt bist. Alle Männer verlieben sich immer in mich! Merde! Ich will einfach nur mal Spaß haben und mich entspannen! Mit irgendeinem Kerl, der auch einfach bloß Sex will, und sich sonst nichts aus mir macht. Ich dachte, daß du so bist. Aber auch du klammerst dich an mich!"
      Ich legte mich auf den Rücken und starrte unter die Decke.
      "Nein, ich klammere mich nicht an dich", sagte ich.
      "Doch! Du hast heute deinen 30.Geburtstag, aber statt dich mit deinen Freunden zu treffen, willst du nur mit mir zusammen sein..."
      "Aber ich treffe mich doch heute abend mit meinen Freunden!"
      "Unsinn, der Abend ist doch schon lange vorbei! Die halbe Nacht ist auch schon vorbei!"
      Ich faßte mich an den Kopf.
      "Nein, Schätzchen, es ist jetzt früh am Morgen. Ich habe erst seit fünf Minuten Geburtstag."
      Sie erschrak.
      "Es ist nach Mitternacht? Ich muß meinen Mann anrufen!"
      Sie warf sich im Bett herum und griff nach ihrem auf dem Nachttischchen abgelegten Handy. Zwei Minuten später hörte ich sie "Hallo" sagen.
      Ich stand auf und ging zur Toilette.




      (Fortsetzung folgt)


      :cool:
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 18:40:11
      Beitrag Nr. 538 ()
      Letzte Fortsetzung für dieses Jahr!!!


      Die Kacheln im Badezimmer weckten bei mir Assoziationen an ein Labor. Das verstärkte mein Gefühl, eine Labor-Ratte zu sein. Vielleicht war das mein Schicksal. Als Sechsjähriger hatte ich Melanies dabei geholfen, zu lernen, die ältere Schwester meines späteren Kumpels Willi nachzuahmen, und als Dreißigjähriger half ich Lara, zu erkunden, inwieweit ihre masochistischen Fantasien ihr auch in der Realität Befriedigung bereiteten. Ich war jetzt fünfmal so alt, und vielleicht war ich auch fünfmal so klug, aber dafür hatte ich jetzt auch eine hundertmal so neurotische und hundertfach vermurkste Freundin. Alles wiederholte sich und wurde nur immer noch verrückter. Auch, daß Lara mich verleugnete, war nicht neu. Melanie hatte mich einst auch bei jedem Treffen ermahnt, ihrem älteren Bruder nichts von uns zu berichten, da sie ihm stets erzählte, nur ihre im gleichen Zweifamilienhaus wohnende Freundin Yvonne zu besuchen.
      Als ich zurückkam, räkelte sich Lara verführerisch auf dem Bett.
      "Alles erledigt", sagte sie seufzend. "Jetzt kannst du mich wieder wie deine Hure behandeln."
      Ich konnte dieses "wie deine Hure"-Gequatsche nicht mehr ertragen!
      "Okay. Dann zieh dich an. Ich bringe dich dorthin, wo man Huren hinbringt."
      "Wirklich? Das wollte ich schon immer mal sehen..."
      "Zieh dich an!"
      "Soll ich wieder nur die Stiefel und den Mantel anziehen?"
      Sie besaß anscheinend überhaupt kein Gefahrenbewußtsein. Einige Jahre zuvor war mir mal an einem Großstadt-Bahnhof eine echte Hure über den Weg gelaufen, hatte mich über die Bars des Ortes ausgefragt, um sich dort zu bewerben, und mich um Begleitung gebeten. Einen Abend lang war ich Zuhälter gewesen.
      "Ist mir doch egal", sagte ich. "Aber nimm ein Kopftuch mit!"
      "Ja, ich gehorche", stieß sie hektisch hervor.
      Ich öffnete die Tür zum Flur, obwohl sie noch halb nackt war.
      "Und beeil dich", knurrte ich.
      Schweigend und mit gesenktem Blick kam sie schließlich zu mir. Sie erinnerte mich immer mehr an die Frau, der ich einst einen Job in einer Bar verschafft hatte. Manchen Frauen war nicht anders zu helfen.

      (to be continued)


      :( :mad: :mad: :cool:
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 04:45:21
      Beitrag Nr. 539 ()
      :rolleyes: Mein Vorsatz für 2003: Besser schreiben!


      Vielleicht klappt das jetzt schon...



      Fortsetzung:

      Ich erinnerte mich an die Autobiographie eines berühmten Sportlers, der früh vom Boxen zum Gewichtheben gewechselt war, nachdem er gesehen hatte, wie es "am unteren Ende" des Profi-Boxens zuging.
      Vielleicht erzielte ich bei Lara einen ähnlichen Lernerfolg, wenn ich ihr die Straße zeigte, von der sie bisher nur gehört hatte.
      "Ist die Herbert-Strasse in Hamburg genauso?", fragte sie.
      "Nicht genauso, aber sehr ähnlich."
      "Ich hatte mir das anders vorgestellt. Ich dachte, diese Frauen würden pausenlos arbeiten, aber sie stehen sich bloß die Füße platt."
      "Dachtest du, die würden ohne Ende befriedigt?", fragte ich. "Nein, viele Männer kommen nur zum Gucken, oder um die Huren zu veräppeln. Die Männer, die genug Geld und Mut haben, mit einer der Frauen auf ihr Zimmer zu gehen, wollen oft nur irgendwie bedient werden."
      "Ich habe auch gedacht, die wären alle häßlich, aber manche von denen sehen sehr schön aus."
      "Natürlich", sagte ich. "Darum geht mir dein ständiges Gerede von Schönheit auch so auf die Nerven."
      Sie schwieg, bis wir am Ende der Straße angelangt waren, und ich den Blinker setzte. Während ich darauf wartete, daß der Verkehr nachließ, und ich mich endlich einordnen konnte, rief sie laut den Namen des Profi-Spielers, der am vergangenen Wochenende vor unseren Augen beim Backgammon viel Geld und eine schallende Ohrpfeige eingesteckt hatte.
      "Herb?", wiederholte ich fragend.
      Sie wies auf einen Mann, der im Schatten einer Mauer in der Nähe des Eingangs zur Straße der Huren kauerte.
      "Ja, der hat rote Dreadlocks. Er tut so, als wenn er heruntergekommen, besoffen und versackt wäre, aber er hat mich gerade hellwach angesehen und das Gesicht verzogen."
      Der Bursche saß dort mit weit gespreizten Beinen und an den Knien akkurat aufgetrennten Jeans vor einer dekorativ postierten, halbvollen, durchsichtigen Pulle, an der jegliches Etikett fehlte, die aber von der Form her auf Schnaps schließen ließ.
      "Und was soll das?", fragte ich.
      "Manche Schwule sind besonders scharf darauf, sich Typen an Land zu ziehen, die selber nicht schwul sind, sondern sich nur aus Not hergeben..."
      "Jaja, schon gut", unterbrach ich. Sowas wollte ich nicht wissen, denn sobald man aus Versehen etwas Kritisches über Schwule weitererzählte, galt man bei vielen Leuten gleich als Nazi. Am besten hatte man keine Ahnung.
      "Ich bin nicht weltfremd", sagte sie. "Ich weiß über vieles besser als du Bescheid. Wenn du über Herb urteilst, solltest du daran denken, daß man durch das Zocken an der Börse genauso abstürzen kann", sagte sie.
      "Jau."
      Endlich konnte ich aus der Straße herausfahren.
      "Und wenn wir gleich wieder im Hotel sind, möchte ich was spielen, nämlich, daß du mich vorhin in einem Schaufenster gesehen und irgendjemandem abgekauft hast, damit du dann mit mir machen kannst, was du willst, und so oft du es willst."
      "Sowas ist illegal", knurrte ich.
      "Wir spielen es doch nur", sagte sie lächelnd.
      "Du machst mich noch verrückt."
      Sie tätschelte meinen rechten Oberschenkel.
      "Ich weiß." Sie kicherte. "Das kann ich gut."

      (to be continued)


      :eek: :D
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 04:47:11
      Beitrag Nr. 540 ()
      :rolleyes: Mein Vorsatz für 2003: Besser schreiben!


      Vielleicht klappt das jetzt schon...



      Fortsetzung:

      Ich erinnerte mich an die Autobiographie eines berühmten Sportlers, der früh vom Boxen zum Gewichtheben gewechselt war, nachdem er gesehen hatte, wie es "am unteren Ende" des Profi-Boxens zuging.
      Vielleicht erzielte ich bei Lara einen ähnlichen Lernerfolg, wenn ich ihr die Straße zeigte, von der sie bisher nur gehört hatte.
      "Ist die Herbert-Strasse in Hamburg genauso?", fragte sie.
      "Nicht genauso, aber sehr ähnlich."
      "Ich hatte mir das anders vorgestellt. Ich dachte, diese Frauen würden pausenlos arbeiten, aber sie stehen sich bloß die Füße platt."
      "Dachtest du, die würden ohne Ende befriedigt?", fragte ich. "Nein, viele Männer kommen nur zum Gucken, oder um die Huren zu veräppeln. Die Männer, die genug Geld und Mut haben, mit einer der Frauen auf ihr Zimmer zu gehen, wollen oft nur irgendwie bedient werden."
      "Ich habe auch gedacht, die wären alle häßlich, aber manche von denen sehen sehr schön aus."
      "Natürlich", sagte ich. "Darum geht mir dein ständiges Gerede von Schönheit auch so auf die Nerven."
      Sie schwieg, bis wir am Ende der Straße angelangt waren, und ich den Blinker setzte. Während ich darauf wartete, daß der Verkehr nachließ, und ich mich endlich einordnen konnte, rief sie laut den Namen des Profi-Spielers, der am vergangenen Wochenende vor unseren Augen beim Backgammon viel Geld und eine schallende Ohrpfeige eingesteckt hatte.
      "Herb?", wiederholte ich fragend.
      Sie wies auf einen Mann, der im Schatten einer Mauer in der Nähe des Eingangs zur Straße der Huren kauerte.
      "Ja, der hat rote Dreadlocks. Er tut so, als wenn er heruntergekommen, besoffen und versackt wäre, aber er hat mich gerade hellwach angesehen und das Gesicht verzogen."
      Der Bursche saß dort mit weit gespreizten Beinen und an den Knien akkurat aufgetrennten Jeans vor einer dekorativ postierten, halbvollen, durchsichtigen Pulle, an der jegliches Etikett fehlte, die aber von der Form her auf Schnaps schließen ließ.
      "Und was soll das?", fragte ich.
      "Manche Schwule sind besonders scharf darauf, sich Typen an Land zu ziehen, die selber nicht schwul sind, sondern sich nur aus Not hergeben..."
      "Jaja, schon gut", unterbrach ich. Sowas wollte ich nicht wissen, denn sobald man aus Versehen etwas Kritisches über Schwule weitererzählte, galt man bei vielen Leuten gleich als Nazi. Am besten hatte man keine Ahnung.
      "Ich bin nicht weltfremd", sagte sie. "Ich weiß über vieles besser als du Bescheid. Wenn du über Herb urteilst, solltest du daran denken, daß man durch das Zocken an der Börse genauso abstürzen kann", sagte sie.
      "Jau."
      Endlich konnte ich aus der Straße herausfahren.
      "Und wenn wir gleich wieder im Hotel sind, möchte ich was spielen, nämlich, daß du mich vorhin in einem Schaufenster gesehen und irgendjemandem abgekauft hast, damit du dann mit mir machen kannst, was du willst, und so oft du es willst."
      "Sowas ist illegal", knurrte ich.
      "Wir spielen es doch nur", sagte sie lächelnd.
      "Du machst mich noch verrückt."
      Sie tätschelte meinen rechten Oberschenkel.
      "Ich weiß." Sie kicherte. "Das kann ich gut."

      (to be continued)


      :eek: :D
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 04:52:48
      Beitrag Nr. 541 ()
      :rolleyes: Mein Vorsatz für 2003: Besser schreiben!


      Vielleicht klappt das jetzt schon...



      Fortsetzung:

      Ich erinnerte mich an die Autobiographie eines berühmten Sportlers, der früh vom Boxen zum Gewichtheben gewechselt war, nachdem er gesehen hatte, wie es "am unteren Ende" des Profi-Boxens zuging.
      Vielleicht erzielte ich bei Lara einen ähnlichen Lernerfolg, wenn ich ihr die Straße zeigte, von der sie bisher nur gehört hatte.
      "Ist die Herbert-Strasse in Hamburg genauso?", fragte sie.
      "Nicht genauso, aber sehr ähnlich."
      "Ich hatte mir das anders vorgestellt. Ich dachte, diese Frauen würden pausenlos arbeiten, aber sie stehen sich bloß die Füße platt."
      "Dachtest du, die würden ohne Ende befriedigt?", fragte ich. "Nein, viele Männer kommen nur zum Gucken, oder um die Huren zu veräppeln. Die Männer, die genug Geld und Mut haben, mit einer der Frauen auf ihr Zimmer zu gehen, wollen oft nur irgendwie bedient werden."
      "Ich habe auch gedacht, die wären alle häßlich, aber manche von denen sehen sehr schön aus."
      "Natürlich", sagte ich. "Darum geht mir dein ständiges Gerede von Schönheit auch so auf die Nerven."
      Sie schwieg, bis wir am Ende der Straße angelangt waren, und ich den Blinker setzte. Während ich darauf wartete, daß der Verkehr nachließ, und ich mich endlich einordnen konnte, rief sie laut den Namen des Profi-Spielers, der am vergangenen Wochenende vor unseren Augen beim Backgammon viel Geld und eine schallende Ohrpfeige eingesteckt hatte.
      "Herb?", wiederholte ich fragend.
      Sie wies auf einen Mann, der im Schatten einer Mauer in der Nähe des Eingangs zur Straße der Huren kauerte.
      "Ja, der hat rote Dreadlocks. Er tut so, als wenn er heruntergekommen, besoffen und versackt wäre, aber er hat mich gerade hellwach angesehen und das Gesicht verzogen."
      Der Bursche saß dort mit weit gespreizten Beinen und an den Knien akkurat aufgetrennten Jeans vor einer dekorativ postierten, halbvollen, durchsichtigen Pulle, an der jegliches Etikett fehlte, die aber von der Form her auf Schnaps schließen ließ.
      "Und was soll das?", fragte ich.
      "Manche Schwule sind besonders scharf darauf, sich Typen an Land zu ziehen, die selber nicht schwul sind, sondern sich nur aus Not hergeben..."
      "Jaja, schon gut", unterbrach ich. Sowas wollte ich nicht wissen, denn sobald man aus Versehen etwas Kritisches über Schwule weitererzählte, galt man bei vielen Leuten gleich als Nazi. Am besten hatte man keine Ahnung.
      "Ich bin nicht weltfremd", sagte sie. "Ich weiß über vieles besser als du Bescheid. Wenn du über Herb urteilst, solltest du daran denken, daß man durch das Zocken an der Börse genauso abstürzen kann", sagte sie.
      "Jau."
      Endlich konnte ich aus der Straße herausfahren.
      "Und wenn wir gleich wieder im Hotel sind, möchte ich was spielen, nämlich, daß du mich vorhin in einem Schaufenster gesehen und irgendjemandem abgekauft hast, damit du dann mit mir machen kannst, was du willst, und so oft du es willst."
      "Sowas ist illegal", knurrte ich.
      "Wir spielen es doch nur", sagte sie lächelnd.
      "Du machst mich noch verrückt."
      Sie tätschelte meinen rechten Oberschenkel.
      "Ich weiß." Sie kicherte. "Das kann ich gut."

      (to be continued)


      :eek: :D
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 05:00:07
      Beitrag Nr. 542 ()
      SCHEISSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


      Zweimal ist das Fenster mit der Voransicht EINGEFROREN, als ich auf "Absenden" klickte. Ich dachte schon, die Verbindung wäre abgeklappt. Aber jetzt ist wieder alles dreimal da. Mich wundert schon, daß es nicht TAUSENDFACH da ist.






      :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 09:27:51
      Beitrag Nr. 543 ()
      @Wolfsbane
      @Myriamsteph

      Schönes Neues euch beiden und natürlich auch all den anderen.

      Ich freue mich über den nunmehr erotischen Fortgang der Geschichte. Was nützte es, schriebest du für dich selbst, dann bräuchtest du es ja nicht veröffentlichen.

      Wenn man also das Veröffentlichen in den Vordergrund rückt, dann ist man auch verpflichtet, für seine potentiellen Leser zu schreiben. Der Kompromiss sollte natürlich niemals zum Verrat an der eigenen Sache führen.

      So gesehen hast du ja ganz gut die Kurve gekriegt...

      HNY Prof19 :look:
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 12:24:26
      Beitrag Nr. 544 ()
      Hi Prof!
      Auch Die ein erfolgreiches NEUES JAHR! Gesundheit und so und alles was Du Dir wünschst.

      Für mich hat alles super begonnen!

      ;)

      Steph
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 14:04:44
      Beitrag Nr. 545 ()
      @ Prof 19
      @ Steph


      Ich wünsche Euch ebenfalls ein Gutes Neues Jahr.



      Fortsetzung:


      Ehe ich mit Lara irgendwelche weiteren Spielchen trieb, wollte ich erst noch ein bischen Aufklärung über ihre Motive. Darum fragte ich auf dem Rückweg zum Hotel nach einer Sache, die mir nicht aus dem Kopf gehen wollte.
      "Sagtest du gestern abend, daß dich dein Vater geschlagen hätte?"
      "Ja, das hat er getan. Und?"
      "Es gibt eine Theorie, wonach streng erzogene Mädchen sich manchmal zu Masochistinnen entwickeln, weil ihre Väter sie immer noch schlagen, wenn sie bereits sexuell erwachen..."
      "Da hat mein Vater erst angefangen, mich zu prügeln!", stieß sie hervor. "Bis dahin hat er immer nur gelacht, wenn ich mit Jungs rumgezogen bin. Als es dann aber immer leichter wurde, auch die älteren Jungs zu veräppeln, und die plötzlich alles mit sich machen ließen, hat mein Vater seinen Humor verloren und mich oft nach dem Heimkommen beschimpft, versohlt und bedroht. Auf einmal war es böse, Jungs an der Nase herumzuführen. Ich kapierte garnicht, was er damit meinte, wenn er brüllte, daß aus mir noch eine Hure werden würde, oder wieso er mich in ein Erziehungsheim stecken und mir kein Studium mehr bezahlen wollte..."
      "Ich verstehe das gut", sagte ich. "In der Pubertät wird manchmal aus einem häßlichen Entlein ein Schwan, und dann meinen die Mädchen, daß sie auf einmal ..."
      "Blödsinn!", rief sie dazwischen. "Ich war immer schön! Ich war ein bildschönes Kind! Ich kann dir Fotos zeigen! Die anderen Kinder wollten immer alle meine Freunde sein! Alle- Mädchen und Jungs! Ich war wie eine kleine Prinzessin! Ich hatte nie Komplexe! Als ich in die Pubertät kam, fand ich daran nichts Besonders. Ich habe ab und zu ein bischen geblutet, aber für eine gesunde, fitte Frau sind die Tage überhaupt kein Problem. Ich habe erst richtig gemerkt, daß sich was geändert hatte, als die anderen Mädchen zu mir zickig, und die Jungs dafür noch netter wurden."
      "Und als dein Vater dich dann verhaute und als Hure beschimpfte."
      "Ja. Ich fand es zuerst nur blöd, daß die Jungs mich plötzlich immer anfassen wollten, aber wenn ich dann daran dachte, daß ich Prügel bekommen würde, wenn mein Vater herausfand, was die Jungs taten, wurde es... prickelnd."
      "Und als du alt genug warst, um einen Freund zu haben?"
      "Dann hat er natürlich damit aufgehört und es wurde wieder langweilig. Meine Freunde mußten immer Gleitmittel nehmen, wenn sie mit mir schlafen wollten. Ich habe mir das gefallen lassen, weil es eben dazugehörte, wenn man einen Freund hatte."
      "Ich brauchte kein Gleitmittel..."
      "Nein. Darum verstehe ich auch nicht, daß du immer noch zweifelst, ob du mit mir das Richtige tust. Einen deutlicheren Beweis gibt es doch garnicht."
      Ich fuhr auf den Hotelparkplatz.
      "Habe ich eigentlich Ähnlichkeit mit deinem Vater?", fragte ich.
      "Nur wenn du dich aufspielst."
      "Du meinst, wenn ich dir Angst mache?"
      Ich stellte das Licht und den Motor ab.
      Sie kicherte.
      "Du kannst mir keine Angst machen!"
      "Hast du keine Angst, daß ich dich zu feste... abklopfe?"
      "Nein. Früher hatte ich immer nur Angst, daß er mich wirklich in ein Internat steckt, oder mich nicht beim Studieren unterstützt. Das war viel schlimmer als die Schläge. Aber jetzt bin ich eine erwachsene Frau. Ich kann alleine leben und habe einen guten Job. Das kann selbst mein Vater mir nicht mehr nehmen. Darum kannst du mir niemals solche Angst machen, wie er damals. Du bist höchstens eine harmlose Kopie..."
      "Eine Parodie?", knurrte ich fragend.
      Sie kicherte.
      "Ja. Du tust so, als hättest du soviel Macht wie er, aber du hast nur die Macht, die ich dir gebe, und die ich dir wieder wegnehmen kann. Das ist lustig. Tief in mir drinnen lauern immer noch die alten, sinnlos gewordenen Ängste. Ich sehe manchmal immer noch das Bild meines wütenden Vaters vor mir. Aber du hast gerade genug Ähnlichkeit mit ihm, daß ich das alte Bild durch ein neues, harmloses ersetzen kann."
      Ich nickte.
      "Wie bei einer Computer-Festplatte", sagte ich grübelnd. "Wenn man Daten normal löscht, werden sie nur aus dem Verzeichnis gestrichen, und können später wieder auftauchen. Will man alten Mist, der einen belastet, wirklich loswerden, muß man die Daten überschreiben."
      Sie löste ihren Gurt und umarmte mich.
      "Es ist so entspannend, wenn nur du gemein zu mir bist", flüsterte sie seufzend.
      "Das kannst du haben!", knurrte ich mit meiner bösesten Stimme. "Warte nur, bis wir oben sind! Dann hat dein Hintern wieder Kirmes!"
      Ich stellte fest, daß ich die fiesesten Sprüche klopfen konnte, ohne Grimassen zu schneiden. Solange Lara ihr hübsches Gesicht in meinen Jackenkragen drückte, durfte ich mir solchen Aufwand auch ersparen. Sie klammerte sich trotzdem noch fester an mich und seufzte noch tiefer und länger.
      "Wehe, du erzählst mir noch einmal solche blöde Psycho-Kacke!", schimpfte ich.
      Sie reagierte darauf mit einer sehr sanften Stimme, aber auch mit einem unüberhörbaren, provokanten Unterton: "Dann zeig es mir doch! Ich will nicht länger warten! Ich will immer alles sofort haben!"


      (to be continued) :p
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 14:15:11
      Beitrag Nr. 546 ()
      nun wird es aber sehr besinnlich... aber warum nicht, zu hart war ja auch nicht das Wahre. mal sehen, ob wir der Wahrheit allmählich näher kommen?
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 14:49:54
      Beitrag Nr. 547 ()
      Prof:

      WELCHE WAHRHEIT??????:D

      @wolf: Hahahah "dann hat der Hintern aber Kirmes..." schön ausem HaPe-Kerkeling Film! Das gefällt mir!

      Lara ist wirklich eine bedauernswerte Frau! Mein Gott, dieses Leben muß so anstrengend sein...

      S
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 14:58:58
      Beitrag Nr. 548 ()
      @myriamsteph

      wollen wir nicht alles breitwalzen :D
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 14:59:51
      Beitrag Nr. 549 ()
      uff, diese Grinsemichel sind ja gar zu krass... wolf, bitte nicht böse sein!
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 15:51:42
      Beitrag Nr. 550 ()
      ja Wolfi, nicht bööööööse sein!

      Jedenfalls geht es ja weiter....wir sind alle sehr gespannt!

      S
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 12:30:29
      Beitrag Nr. 551 ()
      Also mittlerweile warst Du schon auf Seite 3!
      Das geht ja gar nicht!
      Hast Du verschlafen?????? :D

      Frisch ans Werk!
      Sollten man sich nicht mehr lesen... Allen ein tolles Wochenende... ich könnte mich an diese 2-Tage-Woche gewähnen....:cool:
      Steph
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 12:50:56
      Beitrag Nr. 552 ()
      Fortsetzung:


      Nachdem ich das Hotelzimmer von innen abgeschlossen hatte, sah ich mich nach Lara um. Sie stand abwartend in der Mitte des Raumes. Ich sah ihr in die Augen. Sie senkte den Kopf und lächelte. Ich ging auf sie zu. Sie legte den Kopf auf die Brust und lächelte noch breiter. Als ich sie nächster Nähe anstarrte, drehte sie den Kopf zur Seite und gluckste.
      Aus ihrer Sicht machte das alles wahrscheinlich einen Sinn. Vielleicht war ihre Freundin wirklich eine Domina und hatte sie auf dieses Treffen vorbereitet. Entgegen meinen früheren Erfahrungen mit Masochisten ließ Lara sich kontrollieren. Wenn man die Rolle des Beherrschers annahm, brauchte man sich nicht pausenlos aufzuregen.
      Heimlich staunte ich, wie sehr sich ihr aktuelles Benehmen von dem in der Öffentlichkeit unterschied. Möglicherweise besaß sie tatsächlich eine innerlich zerrissene Persönlichkeit und konnte nur ganz zufrieden sein, wenn sie alle für sich Verantwortung an jemand anderen abgab, dann diese Person zufriedenstellte und sich mit deren positiver Beurteilung identifizierte.
      "Wie bist du auf die Idee gekommen, deinen Mann zu betrügen, du Luder?", fragte ich.
      Sie sah mich aus den Augenwinkeln von unten an und zog eine Augenbraue leicht hoch.
      "Beschimpfungen mag ich nicht", sagte sie sachlich, aber mit einem leichten Knurren.
      "Aber Haue!"
      "Ja."
      Sie seufzte.
      "Schmerzen Schläge nicht mehr als Worte?", fragte ich.
      "Das ist dann Tapferkeit. Aber mich beschimpfen zu lassen, habe ich einfach nicht nötig."
      "Zieh dich aus!", befahl ich. "Und dann stelle dich wieder genauso hin!"
      Sie legte lächelnd ihre Kleider ab.
      "Du wagst es, mich zu belehren, Prinzessin?"
      Jetzt lächelte sie wieder.
      Ich schlug ihr auf den nackten Po.
      Sie stieß ein "Huch!" hervor und biß sich auf die Lippen.
      "Ist das eine Antwort?", fragte ich streng.
      Ich haute ihr erneut auf den Po.
      Ihr Oberkörper zitterte.
      "Ist dir kalt?", fragte ich.
      Wieder dieses Zittern. Schüttelfrost? Nein, es war nur der Oberkörper.
      "Hör auf, rumzuwackeln!", befahl ich. "Aber ich werde meiner kleinen Prinzessin schon beibringen, Haltung zu bewahren!"
      Während ich solchermaßen herummotzte, sah ich ihr über die Schulter. Das Zittern in ihrem Oberkörper entpuppte sich als verschlucktes Gekicher. Wenn ich mit Lara schimpfte, preßte sie die Lippen zusammen und schüttelte sich. Etwas so Albernes hatte ich bisher nur in "Das Leben des Brian" gesehen.
      "Schmeich dich zu Poden", sagte ich in Anlehnung an den "Pontius Pilatus" bei "Brian".
      "Was?", fragte sie ärgerlich.
      So schnell ich konnte, wechselte ich wieder in den rüden Befehlston, der ihr so gut gefiel.
      "Du hast hier keine Fragen zu stellen! Hast du deine Ideen aus der Schundpresse?"
      Ihre Reisetasche lag immer noch auf dem Stuhl. Der Titel einer "Miss Interdent" ragte heraus.
      Lara nickte.Ich hielt ihr die Zeitschrift unter die Nase. Wieder nickte sie.
      "Hast du die durch?", fragte ich.
      Erneut nickte sie.
      "Jetzt zeige ich dir, was dieser Schund wert ist!" Ich zerriß die Illustrierte und verstreute das Papier auf dem Boden. "Du wirst jetzt auf alle Viere gehen und die Schnipsel vom Poden, äh, Böden... aufheben. Dann weißt du, was du von solchem Schund zu halten hast!"
      Sie nickte. Langsam ließ sie sich nieder und begann ihr Werk. Sie bemühte sich offensichtlich, möglichst oft mit ihrem Hinterteil vor meinen Augen herumzuwackeln. Jeden Schnipsel nahm sie zum Anlaß, sich unterwürfig umzusehen.
      Ich setzte mich in einen Sessel und sah ihr zu. Eine der Regeln für Menschenführung, die ich zu allererst gelernt hatte, lautete: "Wer aufpassen muß, kann nicht selbst mitarbeiten."
      "Brav", sagte ich ab und zu. Jedesmal erntete ich einen Seufzer. Schließlich kam Lara zu mir gekrabbelt und legte die Teile der Illustrierten vor meine Füße. Ich ärgerte mich, daß ich zu faul gewesen war, die Zeitschrift in noch mehr Teile zu zerreißen.
      "Hast du apportiert?", fragte ich, als sie lächelnd in ihrer niedrigen Haltung verblieb.
      Sie nickte.
      "Möchtest du gern ein kleines Hündchen sein?"
      Sie nickte.
      Ich stellte ein paar weitere doofe Fragen, aber jedesmal nickte sie. Ich hätte Chinesisch reden können, und sie hätte trotzdem weiter schweigend zu allem genickt. Irgendwie fühlte sie ich bei diesem Spiel sauwohl. Vielleicht war sie als Kind in einen Hund verliebt gewesen, und hatte sich seit damals immer gewünscht, irgendwann so innig geliebt zu werden, wie sie ihn geliebt hatte.
      "Will das brave Hündchen zur Belohnung einen Knochen?", fragte ich.
      Erneut nickte sie schweigend, aber diesmal bekam sie rote Wangen und mußte schlucken.
      Allmählich wurde es Zeit, auch mal an meine eigenen Bedürfnisse zu denken.
      Ich öffnete den Reißverschuß.

      (to be continued)



      @ Steph

      Ja, ich habe heute morgen verschlafen und zuerst woanders etwas gepostet. Na und?


      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 12:59:06
      Beitrag Nr. 553 ()
      @Wolfsbane

      hast du tatsächlich woanders zuerst gepostet? Wo denn?
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 13:01:58
      Beitrag Nr. 554 ()
      @ Prof 19


      Das andere ist nur ein "Fan-Fiction"-Krimi ...
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 13:26:46
      Beitrag Nr. 555 ()
      Huuuuuuaaaahhhh
      Das noch vorm Wochenende!

      Mit Abstand eines der besten Kapitel!


      @Wolf
      natürlich darf auch ein Autor mal verpennen....:)
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 14:16:53
      Beitrag Nr. 556 ()
      also ich finde dieses "lara und wie ich sie haue Gequatsche" ziemlich langweilig und langatmig. Da ist irgendwie total der drive draußen. :yawn:
      Allen noch ein schönes neues Jahr! :)
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 14:58:55
      Beitrag Nr. 557 ()
      Habe mir gerade mal die Zeit genommen, mi die anderen Sräds im Sofa-Forum anzusehen.
      das Niveau ist auf der untersten Stufe!
      GRAUENVOLL!

      Da kann ich es nur verstehen, daß man sich ärgerst wegen solchem Schwachsinn bis auf Seite 4 und 5 durchgereicht zu werden. :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 15:03:46
      Beitrag Nr. 558 ()
      @virgilja
      @myriamsteph

      Eure neuesten Kommentare zeigen wiedermal prima, wie unterschiedlich Menschen sein können. Schön, wenn man trotzdem miteinander redet.



      :look: ;) :D
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 15:20:33
      Beitrag Nr. 559 ()
      genau!:kiss:
      Mir hat es echt gefallen. Keine Schleimerei!

      S
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 17:24:47
      Beitrag Nr. 560 ()
      erster eindruck: der autor schreibt offenbar sehr gerne dialoge. schon mal an ein theaterstück gedacht?
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 21:39:26
      Beitrag Nr. 561 ()
      aha, nun kommt ein .exe-Perte

      ansonsten: finde ich auch, dass Wolf sich mal ans Theater wenden sollte.

      @myriamsteph :kiss:

      B
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 12:28:23
      Beitrag Nr. 562 ()
      @ .exe


      Hast Du denn einen konkreten Vorschlag?

      Manche Theaterstücke kommen nie zur Aufführung, weil sich (vielleicht zu Unrecht) kein Theater-Verlag vorstellen kann, daß sich irgendein Theater dafür interessieren würde, oder weil kein (Amateur-)Theater dafür das passende Ensemble hat.

      Wenn ich ein Stück schreibe, möchte ich lieber den Weg gehen, daß ich zuerst mit einer Theater-Gruppe Kontakt aufnehme, etwas für deren Möglichkeiten verfasse, und im Falle eines Erfolgs bei der Erstaufführung anschließend einen Theater-Verlag kontaktiere.

      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 13:49:55
      Beitrag Nr. 563 ()
      hi wolf,

      klar habe ich einen konkreten vorschlag :D

      ich kenne bei uns im ort ein theater, d.h. ich kenne dort den lichtmann (für die beleuchtung zuständig). die suchen eigentlich immer neue stücke. der hat sogar schon mal mich gefragt, ob ich nicht was auf lager habe. damals habe ich abgewunken.
      schau mal hier rein: http://www.lofft.de/ da bekommst du einen einblick über die möglichkeiten der truppe.
      wenn du willst, gehe ich mal mit einem skript von dir los. das wird bestimmt was.
      am besten ist, du schreibst einen publikumsrenner, denn publikum ist dort meistens recht dünn gesät. obwohl jedesmal auch viel nackte haut - extra? - zu sehen ist.

      .exe :D
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 14:54:16
      Beitrag Nr. 564 ()
      Hallo Wolf bin erst bei Posting 100, ist eine super Geschichte :) Ich hätte die Story sehr gern als Buch... Im Internet lesen ist leider etwas schwieriger... Deine Lektoren sind doch blöd :( Schade, aber vielen Dank für Deine Mühen, mach mal bitte weiter! :)
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 15:27:49
      Beitrag Nr. 565 ()
      Wolf

      Ich bin mir sicher, wenn du dich richtig anstellst, wirst du auch gespielt bzw. gedruckt. Vermutlich bist du heute auch ein gutes Stück weiter als damals zu Zeiten der Ablehnung durch gewisse Verlage. Im Übrigen: Verlage haben das so an sich, dass sie alles ablehnen, was sie nicht kennen. Da sollte man nicht zu viele negativen Schlüsse draus ziehen. Denke positiv und bringe deine Sachen eins nach dem andern zu einer gewissen Reife und auch Akzeptanz beim Publikum, und der Erfolg wird nicht ausbleiben.

      Ich lese momentan das Buch von Dieter Bohlen, jenseits aller Vorurteile. Der musste auch total hart und lange um seinen Erfolg kämpfen. Nicht gleich die Nase rümpfen, der Mann hat`s durchaus drauf. Elitäres Gequassel ist nichts, wovon man leben kann. Am Ende musst du selbst sehen, welche Kompromisse du einzugehen bereit bist. Viel Glück!

      B
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 01:20:33
      Beitrag Nr. 566 ()
      @ prof 19



      Auf dem Weg zum Publikum muß man erstmal an den Lektoren vorbei. Diese halten aber oft garnichts vom Publikum, sondern haben ganz andere Ideale. Beim großen Publikum kann man mit intellektuellem Gesäusel wenig erreichen, aber um bei gewissen Lektoren Anerkennung zu finden, muß man dann doch intellektuelles Gesäusel verzapfen.
      Man hat, wenn man nicht Dieter Bohlen heißt, eigentlich nur die Wahl zwischen zwei Übeln.
      Entweder schreibt man unterhaltsam, und der Weg zum Publikum wird einem versperrt, oder man schreibt für die Lektoren und disqualifiziert sich damit für das große Publikum.

      Bei den Literatur-Agenturen wird man heutzutage meistens nur gefragt, ob man vielleicht schon erfolgreiche Bücher veröffentlich hat und den Verlag wechseln will...

      Ob ich heute besser als früher schreibe, ist eine akademische Frage. Als ich mich in einer Münchener Schreibwerkstatt erkundigte, wie man schreiben müsse, um einen Verlag für sich zu interessieren, bekam ich immer die gleiche Antwort:
      "Du hast doch sowieso keine Chance!"

      Ich würde mittlerweile viel besser schreiben, wenn mir das Schreiben nicht immer wieder vermiest worden wäre.
      Zuletzt habe ich mit dem Schreiben nur darum wieder angefangen, weil ich, während ich schreibe, nicht spekulieren und mit Aktien Geld verlieren kann. Solange ich mich weigere, heimlich Druckkostenzuschüsse zu zahlen, verschwende ich mit dem Schreiben nur Zeit, aber kein Geld...



      :mad: :D ;)
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 01:50:19
      Beitrag Nr. 567 ()
      schade, gerade jetzt kann man mit Aktien wieder richtig Geld verdienen. Für einige Tage...
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 14:54:03
      Beitrag Nr. 568 ()
      @ prof 19



      Mein Depot ist aufgelöst.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 16:49:35
      Beitrag Nr. 569 ()
      Wolf,

      ich hatte mal vor einigen Jahren zu schreiben begonnen. Damals - mit 17 - wollte ich eigentlich nur Schreibmaschine lernen, aber die Fingerübungen waren zu langweilig. Also fing ich an, stundenlang Geschichten zu schreiben. Als Genre hatte ich mir SF ausgesucht. Ich war davon überzeugt, meine Geschichten sind gut genug, um auch gedruckt zu werden, also habe ich alle deutschen Verlage, die SF im Programm haben, ständig mit meinen Manuskripten zugemüllt.

      Aus heutiger Sicht, viele Jahre später und um einige Einsichten und Weisheiten reicher, bewundere ich die Geduld der Lektoren. Besonders Wolfgang Jeschke vom Heyne Verlag fand immer die Zeit, wirklich auf meine Geschichten einzugehen, und mir klarzumachen, warum er sie besser doch nicht veröffentlicht.

      Eines Tages kam aber ein Brief mit einer Honorarabrechnung. Der Heyne-Verlag hatte tatsächlich 2 Stories abgekauft. Wow! Dafür gab`s immerhin 200 DM. Für ungefähr 2 Monate Arbeit. Aber um das Geld ging es mir gar nicht. Allein die Tatsache, daß tatsächlich zwei meiner Stories veröffentlicht wurden, war schon Belohnung genug. Es waren die wertvollsten 200 DM, die ich je verdient habe.

      Mir wurde aber auch klar, daß man damit nicht reich werden kann. Also hab` ich mir dann die Schriftsteller-Karriere erst einmal abgeschminkt und bin auf die Uni. Das ist jetzt über 20 Jahre her, und aus finanzieller Sicht war es sicherlich die richtige Entscheidung. Aber kein anderer Job gibt einem die Befriedigung und die Erfolgserlebnisse wie das Schreiben.

      Wenn Du also die Gelegenheit und vor allem die Zeit hast, weiter an Deinen Geschichten zu schreiben, dann würde ich mir das nicht vermiesen lassen. Ich würde heute zuerst einmal eine Story als PDF-File ins Internet stellen. An den Download-Zahlen und am Feedback siehst Du dann schon, wie die Story ankommt und was Du ev. ändern mußt. Die Leser sind oft die besten Lektoren. Dann kannst Du die Manuskripte direkt an die Verlage schicken. Bei der ersten Veröffentlichung geht es ja nicht um große Honorare. Hauptsache, es wird mal was gedruckt. Warum also über Agenten gehen? Und wenn erst einmal das erste Buch gedruckt ist, dann sieht man weiter. Ich halte nichts davon, einem Verlag für den Druck auch noch Geld zu zahlen, was einem ja sehr oft angeboten wird. Das befriedigt zwar das Ego des Autors, bedeutet aber nur, daß das Buch nicht gut genug war, um einen Publisher zu finden.

      Ich denke mal, daß Deine Geschichte hier durchaus im Trend liegt. Die Dialoge sind gut, die Handlung vielfältig und die Charaktere abartig genug, um interessant zu sein. Was ich vermisse, ist eine Situationsbeschreibung. Z.B. Wolf ist mit Lara in einem Hotelzimmer. Wie sieht das Zimmer aus? Ist es eine heruntergekommene, schäbige Absteige? Verschlissene, fleckige Möbel? Das schafft erst die richtige Atmosphäre für die Handlung. Das fehlt leider komplett in Deiner Geschichte.

      Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Schreiben. Die Idee mit dem "Literaturthread" war gut.
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 21:30:01
      Beitrag Nr. 570 ()
      @Mad Henry

      mir gefällt dein Zuspruch und deine Solidarität.

      Dein Verlangen nach detaillierten Szenenbeschreibungen vermag ich jedoch nicht zu teilen. Ich konnte mir bisher auch immer eine passende Umgebung vorstellen. Eine davon abweichende Beschreibung hätte mich unter Umständen gestört, ich weiß es aber nicht. Jeder kennt ja den befremdenden Effekt von grafischen Illustrationen in einem Roman, einer Story etc. Die Identifikation mit den Figuren klappt im vorliegenden Text offenbar deshalb so gut, weil der Dialog so sehr im Mittelpunkt steht. Bei erotischen Geschichten sind ja die beteiligten Charaktere das Wesentliche. Bei SF spielt die Umgebung eine ungleich größere Rolle.

      Mich würde im übrigen interessieren, wie Wolf zu deinem Vorschlag denkt.

      mit besten Grüßen
      Prof19
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 21:31:16
      Beitrag Nr. 571 ()
      oops: wie => was
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 00:47:30
      Beitrag Nr. 572 ()
      @ Mad Henry
      @ Prof 19


      Als ich sieben Jahre alt war, schenkte mein Opa mir Bücher von Karl May. Er sagte mir, Karl May sei ein sehr guter Schüler gewesen, wäre wie der "Graf von Monte Christo" durch Neider unschuldig in den Knast gekommen, hätte dort mangels anderer Arbeitsmöglichkeiten mit der Schriftstellerei angefangen und damit Glück gehabt.
      Damals dachte ich mir, wenn ich auch mal unschuldig im Knast landen sollte, würde ich es auch mit der Schriftstellerei versuchen.
      So kam ich auf den Gedanken, Schriftsteller zu werden. Mein Opa hatte die kindliche Seele eines anscheinend debilen (sonst wäre es unmöglich gewesen) Siebenjährigen mit dieser Idee verseucht.
      Als ich im dritten Schuljahr war, las ich Wollenschlägers bei Rowohlt verlegte May-Biographie und war von Mays Kapriolen geschockt. Ich verwarf die Idee, nach irgendeiner persönlichen Katastrophe Zuflucht in der Schriftstellerei zu suchen.
      Damals interessierte ich mich sehr für Geschichte. Um mehr darüber zu lernen, las ich auch historische Romane. Ungefähr zu dieser Zeit lief die vierteilige Verfilmung von Golo Manns "Wallenstein" im TV. Da die idiotische Idee, Schriftsteller zu werden, für mich nichts Neues mehr war (mit fast zehn Jahren war ich längst zu alt, um jetzt noch originär auf sowas zu kommen), dachte ich mir, wenn ich einst wie Golo Mann als Geschichtsgelehrter alles erreicht hätte, könnte ich vielleicht auch als Hobby oder Krönung meiner Karriere ein Buch schreiben.
      Am Gymnasium wurde mir das Fach Geschichte gleich vermiest. Stattdessen begann ich mich für Psychologie zu interessieren, denn das war kein Schulfach und konnte mir daher auch nicht vermiest werden.
      Damals dachte ich mir, wenn ich wirklich mal Psychologe werden und keine Anstellung finden sollte, würde ich populäre Ratgeber schreiben und mich als Psycho-Guru versuchen.
      Schließlich kam ich in die Pubertät und entdeckte mithilfe des Leseausweises meiner Eltern die Erwachsenen-Abteilung der Stadtbücherei. Meine bevorzugte Lektüre waren Romane von Henry Miller.
      Damals dachte ich mir, wenn ich selbst Romane schriebe, könnte ich vielleicht wie Henry Miller auch nur mit Mühe überleben, aber dabei jede Menge lose Frauenzimmer kennenlernen...
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


      In teure Software zu investieren und diesen Roman druckfertig zum Download anzubieten, finde ich wenig erfolgversprechend. Klick- oder Downloadzahlen beeindrucken heutzutage kaum noch jemanden.
      Ich kann nur hoffen, daß durch Mundpropaganda möglichst viele Leute diesen Thread ansehen, und irgendwann jemand dabei ist, der eine meiner Geschichten verfilmt oder ans Theater bringt.


      Vielen Dank für Eure Ermutigungen.


      :)
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 01:09:45
      Beitrag Nr. 573 ()
      Wolf,

      eine PDF-Datei erzeugst Du in nullkommanix aus jedem Word-File oder Textdatei. Brauchst dazu auch keine teure Software. Hat den Vorteil, daß die Datei nicht so einfach verändert werden kann.

      Es gibt Literaturforen mit hohen Besucherzahlen, da kannst Du Deine Werke kostenlos publizieren und bekommst auch entsprechend Feedback.

      Der Thread ist gut, aber mühsam zu lesen - speziell, wenn jemand später einsteigen möchte. Du solltest unbedingt eine "Komplettversion" als Datei anbieten.

      Deine Schilderung, wie Du zum Schreiben gekommen bist, hat mir gut gefallen. Ich denke mal, entweder man schreibt gerne, oder eben nicht. Nur vom Hobbyliteraten zum Profi ist es ein weiter, weiter Weg. In Deutschland verdienen z.B. nur 2 Autoren mit SF (mein Genre) richtig viel Geld: Hohlbein und Eschbach ("Das Jesus-Video" ). Wahrscheinlich habe ich trotzdem die letzten 20 Jahre mehr Geld verdient als die beiden zusammen. Wäre ich "Schriftsteller" geworden, könnte ich mir jetzt kaum diesen Internet-Zugang leisten. Also wird`s wohl darauf hinauslaufen, sich irgendwann zur Ruhe zu setzen, und dann unter Palmen den Roman zu schreiben, der einem seit zwanzig Jahren durch den Kopf spukt. Just for fun.
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 06:16:31
      Beitrag Nr. 574 ()
      @ Mad Henry


      Ich dachte, um PDF-Dateien nicht nur lesen, sondern auch erstellen zu können, bräuchte man Profi-Software von Adobe. Nur bei MacOSX soll es anders sein.

      Übrigens bin ich unter dem Namen "Wolfsbane" in zehn deutschsprachigen Literatur-Foren präsent.


      Seitdem Du dich von der aktiven Schriftstellerei verabschiedet hast, hat es in den vielen Verlagen grosse Einsparungen gegeben.
      Manche Verlage haben "Outsourcing" betrieben. Statt Lektoren einzustellen, arbeitet man mit Agenturen zusammen, die praktisch die Aufgaben der Lektoren übernehmen und erfolgsbezogen bezahlt werden.


      Der beste Schriftsteller aller Zeiten ist für mich Edgar Rice Burroughs. Er ließ "Tarzan"- als Warenzeichen registrieren. Er hat nur wenige Romane geschrieben, aber er hat prächtig am Merchanising verdient: Filme, Trickfilme, Hörspiele, Comics...
      :lick:
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 06:56:41
      Beitrag Nr. 575 ()
      Guten Morgen, Wolfsbane.

      Adobe kannst du dir von Kazaa runterladen, aber es gibt auch ein kostenloses msft-tool in dem du deine Word-Dateien ins PDF-format drucken kannst. Frag mich aber nicht, wo.
      Was deine Foren betrifft: lass mal gucken, welche das sind!
      Ich bin gespannt.

      beste Grüße
      .exe
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 11:54:57
      Beitrag Nr. 576 ()
      Wolf,

      ja, es hat sich wohl viel geändert in den letzten 20 Jahren. :) Das die Verlage nicht mehr selbst lektorieren, ist mir in der Tat neu. Ob das aber unbedingt besser ist, glaube ich nicht. Wenn die Agenten nur nach dem späteren kommerziellen Erfolg der Bücher bewertet werden, dann erzeugt das nur noch Mainstream-Literatur. Früher hatten die Lektoren eine sehr starke Stellung im Verlag.

      Bitte nenne uns doch mal die Deiner Meinung nach besten Literaturforen. Welche sind am aktivsten, von den Usern her gesehen?

      Um PDF-Files zu erstellen verwende ich FinePrint pdfFactory. Ich glaube, es gibt davon auch eine kostenlose Version als Download. Solange Du die Version nicht registrieren läßt, erscheint eben auf jeder Seite so ein (kleiner) Hinweis "erstellt mit pdfFactory".
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 12:49:49
      Beitrag Nr. 577 ()
      Huch!
      Das wird ja hier eine ganze Software-Seite!

      Also, Wolf - Theater-Gruppe ansehen, mit denen sprechen,Vertrag machen und jöö.

      Wie gesagt, kleinere Theater-Verlage kann man natürlich ansprechen. Die sind immer an neuen Dingen interessiert.

      Allerdings kann es passieren, daß dann da Dein Stück für längere Zeit "rumliegt", wenn sich kein Theater-Verein dafür interessiert.

      ich würde auf jeden Fall den Thespis-Verlag in Berlin ansprechen. Der Ansprechpartner dort ist gut drauf.
      Adresse und Telefon, bzw. email besorg ich Dir!
      :kiss: Steph
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 13:09:55
      Beitrag Nr. 578 ()
      @ myriamsteph: Dankeschön!:kiss:


      @ Mad Henry: Die Verlage lektorieren schon noch selbst, aber sie arbeiten großenteils mit Agenturen, weil diese schon vorfiltern, dann "fertige" Manuskripte anbieten, und die oft schwierigen Autoren betreuen. Wenn ein Verlag alles selber machen will, müssen die Lektoren sich durch eine Flut von Schrott wühlen, alle halbwegs interessant wirkenden Manuskripte komplett durchlesen, die Autoren zu Verbesserungen anleiten etc. In der SF-Szene ist das etwas anders, weil da durch die Festlegung auf ein Genre keine solchen Unmassen von Manuskripten kursieren, eine eher familiäre Atmosphäre herrscht, und die SF-Fans im Falle einer interessanten Vision auch bereit sind, literarische Mängel m.E. zu tolerieren. Die Lektoren für SF können zudem nicht so eingebildet wie manche "Kollegen" sein, weil SF von vielen Snobs immer noch als "trivial" abgetan wird, was zu einem gewissen Solidaritätseffekt zwischen SF-"Profis" und SF-Fans führt...


      :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 22:50:06
      Beitrag Nr. 579 ()
      Morgen kommt ein neues Kapitel. Wenn ich die Episode mit "Lara" hier abgeschlossen habe, mache ich daraus ein Theaterstück in drei Akten.
      "Meine Frauen und meine Aktien" geht nach dem Abschied von "Lara" weiter, auch wenn ich ursprünglich etwas anderes geplant hatte.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 22:59:37
      Beitrag Nr. 580 ()
      Wolf,

      auch auf die Gefahr hin, daß ich nerve... aber empfehle doch bitte mal ein Literaturforum. Habe mich mal umgeschaut. Es gibt ja inzwischen hunderte von Foren! Bis man sich da durchgewühlt hat, kann es Monate dauern. Eine Empfehlung + Deine Erfahrungen sind daher willkommen.

      Viel Glück mit dem Theaterstück. Wirst dann aber viel kürzen müssen. Sonst wird daraus noch ein "Dr. Schiwago" mit 6 Stunden Dauer...
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 09:53:48
      Beitrag Nr. 581 ()
      Fortsetzung:

      Ich beschäftigte Lara so lange, daß mir nichts mehr einfiel. Sie erinnerte mich an manche Kinder schmerzlich gleichgültiger Eltern, die einfach Strafen provozierten, um Beachtung zu erzwingen. Irgendwann begann ich zu ermüden, während sie immer witer aufblühte, und mich fragte, ob das Ganze eine Art Energietransfer darstellte . Endlich erkundigte sie sich höflich, ob sie sich nun ein bischen ausruhen dürfte. Sie wirkte irgendwie gesättigt. Ich verbarg meine Erleichterung, so gut ich konnte, als ich es ihr dann gestattete.
      Lara bewegte sich zum Bett und legte sich hin. Als sie mit geschlossenen Augen ruhig auf der Seite lag, leistete ich ihr Gesellschaft. Die Matraze quietschte leise. Lara quittierte es mit einem leisen Lächeln. Diesmal sah sie im Schlaf noch schöner aus. Ihr Atem hörte sich tiefer, ruhiger und regelmäßiger an. Sie zu betrachten und zu lauschen, entspannte mich mehr, als wenn ich selbst schlief. Sobald ich mich in ihren Anblick versenkte, erreicht ich unwillkürlich auf Anhieb einen Zustand, den ich jahrelang mit Meditationsübungen erfolglos erstrebt hatte.
      Während sie weiter entspannt atmete, sah sie mich plötzlich an. Ich erschrak, war aber zu sehr in Trance, um zu zucken. Sie stutzte. Dann lächelte sie. Ihre Augen bekamen einen gewissen Glanz. Mit einer Sanftheit, die das absolute Gegenteil von meiner an ihr verübten Behandlung darstellte, strich sie über mein Gesicht und sagte: "Ruh dich jetzt auch aus. Du siehst müde aus."
      "Ja?"
      Sie nickte mit besorgter Miene. Ihre Stimme wurde kuschelig und eindringlich: "Ja, schlaf jetzt auch. Schlaf schön." Lächelnd schloß sie die Augen. Mit einem Seufzer streckte sie sich, ehe sie wieder in ihre Schlafhaltung zurückkehrte.
      Ich stand auf, zog mich aus, und legte meine Klamotten über einen Stuhl.
      Beim Vorbeigehen sah ich auf dem dunklen Bildschirm des ausgeschalteten Fernsehers ein schemenhaftes Spiegelbild.
      Einen kleinen Moment lang hatte ich eine gespenstische Wahrnehmung. Ich sah mich als einen meiner ehemaligen Mathe-Lehrer. Mit Mathe-Lehrern war ich nie gut klargekommen. Anders als zum Beispiel Biologen, die sich an Vielfalt begeisterten, wurden Mathematiker grundsätzlich von der Einstellung angetrieben, für Normalmenschen unverständliche Problemen zu definieren und dabei für jede Aufgabe nur eine einzige, alles beherrschende Lösung gelten zu lassen. Einige meiner Mathe-Lehrer hatten das Leben angestrengt wie mit Scheuklappen betrachtet und ihrer Umwelt diese Einstellung aufzuzwingen versucht. Der übelste meiner ehemaligen Mathe-Lehrer war nicht nur ein nach völlig eigenen Regeln zensierender Despot, sondern auch ein offener Sadist gewesen. Die Eltern und Kollegen hatten ihm seiner äußerst netten Frau zuliebe einiges nachgesehen. Es war mir immer unverständlich geblieben, warum so ein Schwein eine nette Gattin halten und und immer wieder widerlich zufrieden aussehen konnte. Jetzt bekam ich eine Ahnung davon. Ich ekelte mich vor mir selbst, obwohl ich nur auf eine danach verlangende Frau dominierte, statt mich zwanghaft daran aufzugeilen, selbst lediglich leicht individualistische Kinder durch Anschreien im Unterricht und "Hilfsheriffs" auf dem Schulhof zu traumatiseren, sowie ihnen durch willkürlich begründete Zensuren das ganze Leben kaputtzumachen. Mit dem, was man am SM-Stammtisch "Real-Sadismus" nannte, hatte ich nichts zu schaffen. Trotzdem schien in meinem Weltbild die Grenze zwischen "Gut" und "Böse" fließend geworden zu sein.
      Ich bettete mich neben Lara und deckte sie zu.
      Als ich Stunden später aufwachte, schlief sie mit dem Rücken zu mir in Sprinterstellung.
      Die Decke hatte sie zwischenzeitlich wieder abgeworfen.
      Das tat mir irgendwie weh.
      Typisch Lara.

      (to be contined)




      @ Mad Henry


      Für mich gibt es derzeit "nur" zehn interessante deutsche Seiten für Literatur. Diese hier sind unbedingt dabei:

      "www.leselupe.de"
      "www.kurzgeschichten.de"
      "www.story-zone.de"
      "www.x-matic.com"
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 12:19:29
      Beitrag Nr. 582 ()
      Die Abhandlung über Mathe-Lehrer kann ich nur allzugut nachvollziehen!
      Für mich wird das ewig ein Trauma bleiben.

      Wie liegt man eigentlich auf dem Rücken in Sprinterstellung?
      Ich probier das heute Abend aus! :laugh:

      Steph
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 12:40:14
      Beitrag Nr. 583 ()
      @myriamsteph

      Sprinterstellung: nicht auf dem Rücken, sondern mit dem Rücken zu Wolf...

      :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 12:50:13
      Beitrag Nr. 584 ()
      Ach thoooooooooooooooooooooooooooooooooooo:(
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 13:54:59
      Beitrag Nr. 585 ()
      @myriamsteph

      aber was du dir ausgedacht hast, ist vielleicht viel
      lustiger?

      hmmm ;)
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 14:00:17
      Beitrag Nr. 586 ()
      Beim letzten Posting haben sich Fehler eingeschlichen. Richtig hätte es so anfangen müssen:
      "Ich beschäftigte Lara so lange, daß mir nichts mehr einfiel. Sie erinnerte mich an manche Kinder schmerzlich gleichgültiger Eltern, die einfach Strafen provozierten, um Beachtung zu erzwingen. Irgendwann begann ich zu ermüden, während sie immer weiter aufblühte, und ich mich fragte, ob das Ganze eine Art Energietransfer darstellte..."


      Fortsetzung:

      Ich bewegte mich leise, um sie nicht aufzuwecken. In ihrer Schlafstellung ließ sie mich an eine Tigerin im Sprung denken. Das beunruhigte mich, denn aus Büchern wußte ich, daß Tigerinnen nicht nur Einzelgängerinnen waren, sondern den Partner nur für die unmittelbare Dauer des Geschlechtsaktes duldeten. Viele Tigermännchen waren in Zoos totgebissen worden, weil die Menschen zu dumm gewesen waren, um sie gleich nach dem vollzogenen Verkehr von dem frisch begatteten Weibchen zu trennen.
      Um sie schlafen zu lassen, rasierte ich mich naß und leise. Anschließend schlich mich zurück und setzte mich vor ihr auf den Boden.
      Lara war eine starke Frau. Man sah ihr an, daß sie jahrelang Krafttraining betrieben hatte. Ich erinnerte mich an den Begründer des Bodybuilding, Eugen Sandow, der hundert Jahre zuvor vehement für das Recht der Frauen auf sportliche Betätigung eingetreten war. Damals hatte man Frauen noch als lediglich schwächere Version des Mannes und Schwäche allgemein als weiblich angesehen. Sandow hatte das dementiert, und dem entgegengestellt, daß die gleichen Übungen bei Frauen eine ganz andere Wirkung als bei Männern entfalten und ihnen "Anmut" verleihen könnten. Lara bewies seine Meinung. Als Sechzehnjähriger war ich ein großer Fan von Sandow gewesen, der schon lange vor der Entwicklung leistungssteigernder Drogen wie Anabolika sehr dicke Arme gehabt hatte; die "Emanzen" in meiner Schule, eine Truppe von häßlichen Frauen, nicht weniger hartherzig und verblendet als eine SS-Schlägertruppe gewesen waren, hatten mich deshalb bei jeder Gelegenheit als Sexisten beschimpft und das Recht der Frauen auf Sport für wertlos angesehen, da sie mehr vom Recht auf fettige Haare und Übergewicht gehalten hatten. Lara war genau die Frau, von der ich damals geträumt hatte.
      Sie schlug die Augen auf.
      Einen Moment lang betrachtete sie mich. Dann tauchten ein kurzer Schrecken und schließlich Verärgerung in ihrer Miene auf.
      "Was ist?", fragte sie.
      "Ich sehe dich nur an."
      "Oh", sagte sie naserümpfend.
      "Alles okay?"
      Sie sprang auf und zog sich flott an.
      "Ja, alles okay", antwortete sie mit abgewandtem Gesicht. "Mich beunruhigt nur, wie du mich gerade angesehen hast!"
      "Ich habe dich nur ein bischen bewundert."
      "Oh", stieß sie hervor.
      Auch wenn sie einfach vor mir stand, besaß sie wieder diese sagenhafte Anmut. Als sie zum Bad ging, wirkte es wieder berauschend schwerelos. Vielleicht war das der Grund für ihre Eigenartigkeit. Wenn sich ein Astronaut zu lange in der Schwerelosigkeit aufhielt, bauten sein Gleichgewichtssinn und seine Muskulatur ab. In gewisser Weise war es bei Lara genauso. Für eine so schöne und intelligente Frau wie sie war alles viel zu einfach. Das Leben unterforderte sie und hatte dadurch ihr seelisches Gleichgewicht und ihre psychische Widerstandskraft geschwächt.
      Ich blickte aus dem Fenster. Irgendwie war die Welt für mich nicht mehr ganz so wie früher.
      "Willst du frühstücken?", fragte sie.
      "Ja", sagte ich, ohne mich umzudrehen.
      "Schön. Ich habe Hunger."
      Ich zog mich komplett an. Lara stellte sich vor den Garderobenspiegel und kämmte ihr unglaublich langes Haar.
      "Du siehst schon wieder aus, als wenn du gerade zum Friseur kommst", sagte ich.
      "Dabei habe ich mich nur eine Minute lang gekämmt! Ich gehe nur selten zum Friseur, aber dann zu einem wirklichen Könner. Der schneidet einem die Haare so, daß sie immer richtig fallen. Die Frauen, die darüber klagen, daß lange Haare zuviel Arbeit machen, haben meistens keinen guten Friseur. Statt mit Haarfestiger an ihren vermurskten Fransen rumzudoktern, sollten die das Geld lieber mal für einen echten Meister ausgeben. Das ist letzten Endes billiger und spart viel Arbeit."
      Friseure waren mir immer suspekt gewesen. Oft hatte ich sie gehaßt, wenn sie wiedermal einem eigentlich hübschen Mädchen ihre schönen langen Haare abgeschwatzt hatten, um ihr auf dem Kopf für viel Geld sowas wie ein Vogelnest zu bauen, dessen täglicher Wiederaufbau jeden Morgen mindestens eine halbe Stunde Zeit kostete, bis das ganze Elend mittelfristig in einem kurzen Männerhaarschnitt mit oder ohne Strähnchen endete.
      Lara war mehr, als ich mir jemals erträumt hatte. Eine Frau, die nicht nur schön und langhaarig war, sondern morgens in der Toilette weniger Zeit als ich brauchte.
      Das war nicht meine Traumfrau.
      Das war Overkill.
      "Fertig!"
      Sie legte die Bürste weg und strahlte mich an.
      "Oh", sagte ich.

      (to be continued)



      @all

      Das einzige, was ich früher noch mehr als Mathematik-Lehrer haßte, waren Friseure !
      :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:


      @ Prof 19

      Das spricht der Fachmann!
      ;)
      Immer muß man den Frauen erklären, wie sie sich hinlegen müssen...:p :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 18:57:17
      Beitrag Nr. 587 ()
      kleiner Tippfehler?

      Sie legte die Brüste weg und strahlte mich an.
      "Au", sagte ich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 18:57:44
      Beitrag Nr. 588 ()
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 13:51:38
      Beitrag Nr. 589 ()
      Gestern habe ich zwei Kapitel gepostet.
      Heute ist meine treueste Leserin myriamsteph offline.
      Also gönne ich mir heute mal eine Pause...

      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 19:35:19
      Beitrag Nr. 590 ()
      @Wolfsbane

      naja, wie treu sind Frauen wirklich - ein Kapitel für sich :D
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 10:52:14
      Beitrag Nr. 591 ()
      höhöhöhöhöhhööö PROF!
      Ich bin hier wirklich eine treue Leserin!
      Und wenn ich mich für etwas entschieden habe, bin ich auch treu!
      Bis ich die Sache beende!
      SOCH!
      Na, ich denke mal, heute mittag darf ich wieder was von Wolf lesen!
      Tschüssi bis dann!
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 12:16:40
      Beitrag Nr. 592 ()
      Det war ja nüscht!
      Naja, dem Autor sei auch eine kreative Pause gegönnt!
      :kiss:
      Stephanie
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 13:06:11
      Beitrag Nr. 593 ()
      :eek: Ooops! :eek: Ich bin zu spät gekommen!

      @ Steph Sorry




      Fortsetzung:


      Das Frühstücksbuffet ließ nichts zu wünschen übrig. Lara ließ ihren Blick prüfend schweifen. Ich liebte es, wenn sie das tat. Manchmal ging sie in einer Beschäftigung so gänzlich auf, daß sie sich nicht mehr darum kümmerte, wie sie auf ihre Umwelt wirkte. Dann war sie die unverdorbene und echte Lara, die sich sonst hinter all der erworbenen Arroganz gründlich versteckte. Dann erschien vor meinem inneren Auge eine Tigerin, die aus Liebe für ihre hungrigen Jungen zu einer perfekten Jägerin wurde und aus ihrer Weiblichkeit überlegene Stärke bezog. Dann wollte ich sie haben, und zwar nicht nur für den Rest meiner Zukunft, sondern auch rückwirkend. Das aus meiner Jugend vertraute Gefühl der Leere und Einsamkeit, das ich oft am schmerzlichsten in direkter Gegenwart einer netten und hübschen, aber nicht wirklich passenden Partnerin gefühlt hatte, stieg nach langer Zeit wieder in mir auf. Meine Vergangenheit erschien mir wie ein Puzzle, bei dem stets ein Teil gefehlt hatte- Lara! Mich mit anderen Mädchen oder Frauen ergänzen zu wollen, war so gewesen, als hätte ich mir ein falsches Puzzlestück mit der Schere passend schneiden wollen.
      Ich setzte mich in einiger Entfernung, um sie besser beobachten zu können.
      Irgendwann wirkte sie ein wenig beunruhigt und guckte sich um. Als sie mich entdeckte, und merkte, daß ich sie ansah, erschien ein umwerfendes, ehrliches Lächeln auf ihrem Gesicht. Wiedermal war ich glücklich über das männliche Privileg, seine Gefühle gänzlich verbergen zu dürfen.
      Sie kam beschwingt auf mich zu. Beim Hinsetzen schien sie die Nase zu rümpfen, aber an ihrem gleichermaßen entspannten wie aufmerksamen Blick erkannte ich, daß sie den Kopf nur so hoch hielt, weil ihre langen Haare sonst nach vorn gefallen wären und schätzungsweise den ganzen Tisch bedeckt hätten.
      Als ihr Po die Sitzfläche berührte, zuckte sie zunächst wieder hoch. Ich betrachtete das mit Sorge. Momentan hatte ich eine totale Aggressionshemmung. Ich wollte nur, daß es ihr gut ging.
      Es erschreckte mich ein wenig, als ihre Schmerzensmiene sich dann in ein leicht diabolisches Lächeln verwandelte.
      "Alles in Ordnung?", fragte ich.
      "Mehr als das", antwortete sie. "Treffen wir uns am nächsten Wochenende wieder?"
      "Das geht."
      Sie schob unauffällig eine Hand unter ihren Po.
      "Von mir aus auch." Sie blickte sich aus den Augenwinkeln um, ehe sie ihre Hand wieder hervorzog. "Ich ahnte ja, dass mir sowas Spaß machen würde..." Sie senkte ihren Kopf und sah mich von unten an. "Aber dass es mir soviel geben würde..." Der Ernst verschwand aus ihrer Miene und wich einem Lächeln. "Das machen wir wieder!"
      Ich guckte und lauschte. Ich versuchte nicht, irgendetwas zu begreifen. Ich machte keine Pläne.
      "Ja", sagte ich mit gespielter Gleichgültigkeit.
      "Du hast ein gutes Hotel ausgesucht", lobte sie.
      "Ja, es ist preiswert und gut."
      Sie nickte.
      "Es ist so preiswert, dass hier anscheinend hauptsächlich Monteure sind!"
      Ich schaute mich um. Wir waren fast auschließlich von Männern umgeben. Keiner sah nach Urlaub aus. Alle wirkten ziemlich farblos. Ein oder zwei von ihnen konnten vielleicht Vertreter sein.
      "Ja."
      "Sehr gut", sagte sie. "Dann treffe ich hier wenigstens keine Kollegen oder Bekannte."
      "Siehst Du."
      "Was machst Du da?"
      Ich zuckte schweigend wieder mit den Schultern.
      "Du weiß es selber nicht?", fragte sie verblüfft.
      "Meine Nackenmuskulatur krampft. Ich versuche mich ein bischen zu lockern."
      "Oh! War ich das etwa?"
      "Nein, von Dir tut mir nur meine Hand weh!"
      "Oh! Zeig mal her!"
      Ich legte mein Käsebrötchen auf den Teller.
      "Ja, das fühlt sich nicht gut an." Sie massierte meine Flosse. "Du solltest Salbe drauftun."
      "Du auch", sagte ich.
      "Ach, bei mir ist das kein Problem. Das fällt meinem Mann garnicht auf. Aber deine Hand macht mir mehr Sorgen."
      Die anderen Gäste guckten ohne Ausnahme mehr oder weniger auffällig zu uns herüber. Diesmal sah ich in den Mienen der anderen Männer aber keine Gier, Aggression oder Herausforderung, sondern bloß Neugier, Enttäuschung und Frust.
      Lara versuchte meine Hand zu massieren. Das tat weh, aber ich konnte es verbergen, und die anderen Männer guckten alle so schön neidisch.
      "Tut das weh?", fragte sie.
      "Ich kann es ertragen", knurrte ich mit Pokerface.
      Sie versuchte es anders.
      "Soll ich so tun?"


      (to be continued)


      :D
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 13:06:24
      Beitrag Nr. 594 ()
      @myriamsteph

      nach deiner Treueerklärung bin ich ja mal gespannt auf weitere Ergüsse...
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 13:07:15
      Beitrag Nr. 595 ()
      aaahh, das ging ja nur um Sekunden daneben.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 16:19:38
      Beitrag Nr. 596 ()
      Hob ich mich vermäässn?
      Is so bessä?

      Wolf, ich lach mich weg!:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Steph
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 14:29:37
      Beitrag Nr. 597 ()
      Fortsetzung



      "Geht es dir jetzt gut?", fragte sie nach einer Weile des Massierens.
      "Nicht ganz", sagte ich höflich.
      "Was soll ich den für dich tun?", fragte sie weiter.
      "Ich habe Hunger."
      "Soll ich dich etwa füttern?", fragte sie besorgt.
      "Nein, laß einfach meine Hand wieder los."
      "Oh."
      "Dann kann ich mir schon selbst ein Brötchen schmieren."
      "Oh."
      Wir widmeten uns beide wieder dem Frühstück. Lara wirkte jetzt ein bischen schüchtern. Sie war schweigsam und vermied direkten Sichtkontakt.
      "Du kannst sehr mitfühlend sein", stellte ich fest.
      "Oh", sagte sie.
      "Ich glaube, du bist garnicht so, wie du dich immer gibst."
      "Oh."
      "Ich glaube, du bist eigentlich eine ganz normale Frau."
      "Nein, ich bin absolut nicht wie andere Frauen!", protestierte sie. "Die anderen Frauen hassen mich. Die meinen immer, ich würde ihnen ihre Männer ausspannen. Aber was soll ich mit einer ganzen Kompanie Flaschen."
      "Sie mögen dich nicht, weil du hübscher bist..."
      "Ich bin schön", verbesserte sie. "Du machst immer dieselben Fehler!"
      Allmählich wurde sie richtig wach und steigerte sich wieder in ihren normalen Zustand hinein.
      "Aber abgesehen davon bist du wie sie."
      "Nein, ich bin definitiv nicht wie andere Frauen. Ich bin Französin."
      "Dann bist du eben wie andere Französinnen."
      "Aber ich kann mich mit anderen Frauen nicht unterhalten, ausser über berufliche Dinge. Wenn es um Privates geht, kann ich besser mit Schwulen reden."
      "Was?"
      "Ja. Die wissen, wie man lebt und Spaß hat. Die haben wirklich Spaß, glaube es mir."
      Ich räusperte mich.
      "Meinetwegen", sagte ich."Jedenfalls glaube ich, daß ich nicht so mit dir umgehen sollte, wie ich es tue."
      "Nein, das ist schon okay so. Das ist ja nur Spaß. Der Mann, der mir zum erstenmal erzählt hat, wieviel Spaß es macht, dominiert zu werden, läßt es sich genauso machen." Sie sah mich zornig an. "Und danach geht er wieder zu seiner Frau und seinen Kindern."
      Die Vorstellung, daß ein Familienvater solchen versteckten Neigungen nachging, verursachte mir Übelkeit. Ich hätte das niemals eingestanden, denn wahrscheinlich hätten mich Sozialpädagogen und verwandte Berufsgruppen dafür als Nazi beschimpft, und Psychologen mir eine Homophobie diagnostiziert, aber ich legte mein Brötchen aus der Hand und schluckte ein paarmal.
      "Ich will nicht, daß du nett zu mir bist", sagte sie ärgerlich. "Wenn du nett wirst, bist du mich los. Ich habe genug von verliebten Trotteln, die bei mir wie Butter in der Sonne sind, und die ich dann nie mehr abschütteln kann. Wenn ich merke, daß du dich in mich verliebst, ist unsere Bekanntschaft zuende."
      "Und woran würdest du das merken?", fragte ich zwischen zwei Schlucken Kaffee.
      "Ich würde es annehmen, wenn du Skrupel bekämst, das zu tun, wofür ich dir die Chance, mich kennenzulernen, gegeben habe", antwortete sie.
      "Oder du könntest dich in mich verlieben."
      Sie legte alles aus der Hand und sah mir in die Augen.
      "Du bist der Richtige", sagte sie.
      "Oh ja?"
      "Ja. Du bist nicht nur dominant, sondern gleichzeitig total witzig." Sie kicherte. "Das ist wirklich eine ganz unglaubliche Kombination!"
      Sie hielt die Hand vor den Mund und wandte den Blick von mir ab.
      Die Kerle um uns herum guckten plötzlich noch neidischer und gedemütigter als bisher.
      "Du bist so witzig!", rief sie.
      "Hahaha", sagte ich.

      (to be continued)
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 14:39:54
      Beitrag Nr. 598 ()
      VIELEN VIELEN DANK FÜR DIE ACH SO TOLLEN WARTUNGSARBEITEN.

      Na, Wolf, hat ja noch geklappt!
      Schönes Wochenende allen!
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 17:07:53
      Beitrag Nr. 599 ()
      Ich nähere mich dem 20.000sten Klick...
      :eek:
      Was passiert denn, wenn ich so weit komme?
      :rolleyes:
      Verlangt Hans Eichel dann dafür Steuern von mir??
      :confused: :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 01:18:45
      Beitrag Nr. 600 ()
      @Wolfsbane

      Ja hast du denn die AGB von WO nicht gelesen? Ab 20000 Clicks bist du gewerblich, also über der Freigrenze und zahlst 1 ct / Click an WO ( nicht an Eichel zahlen! Der hat schon genug zu tun ).

      Also pass auf, sonst mach ich dich noch arm. 20000 Clicks sind immerhin 200€. Davon musst nicht du, sondern WO Steuern zahlen (sofern sie über der Freigrenze für Geringverdiener liegen). Einer zahlt halt immer - oder besser gesagt, einer kriegt immer Ermäßigung...

      Mit freundlichen Grüßen - und WEITER SO -

      Prof19 :look:
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 16:34:14
      Beitrag Nr. 601 ()
      prof,

      dann hast Du aber das Kleingedruckte in den AGB`s lesen sollen. Wer Posting #600 veröffentlicht, übernimmt alle Kosten eines Threads, also auch die 1 ct/Click. Allerdings könntest Du das hier als Kultursponsering wieder steuerlich absetzen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 22:46:30
      Beitrag Nr. 602 ()
      @Mad Henri

      :laugh:

      und zahlen ab jetzt alle Poster einen ct? An wen?
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:14:05
      Beitrag Nr. 603 ()
      @ prof 19



      Hoffentlich ist Henry mit dem "y" nicht so eigen wie myriamsteph...
      Du hast ihn nämlich mit Henri angeredet und damit den gleichen Fehler wie ich ("miriamsteph" ) begangen.

      :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:21:12
      Beitrag Nr. 604 ()
      Bei prof klemmt nur die y-Taste. ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:42:24
      Beitrag Nr. 605 ()
      um ehrlich zu sein, mein Analphabet hat gar kein y, kenne ich nicht...

      ich schreibe Sisifuß, Miriam, Henri usw, als ob es sich um Sowrcrowd handelte.
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:52:41
      Beitrag Nr. 606 ()
      oops, habe mich vertippt

      "kaufe ein s" und schreibe Sissifuß
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 01:41:11
      Beitrag Nr. 607 ()
      Fortsetzung:


      Wir packten unsere Sachen und checkten aus.
      Lara summte fröhlich Kinderlieder.
      Wir stiegen in mein Auto.
      Irgendwie machte es mich an, als ich sah, wie akkurat sie den Sicherheitsgurt über ihre Brust legte.
      "Was ist?", fragte sie.
      Ich überlegte. Mit Bewunderung konnte sie nicht umgehen. Die einzige Reaktionen, die sie dafür in petto hatte, war Arroganz und Ablehnung. Ich mußte ihr irgendeine Geschichte erzählen.
      "Also, mir fiel gerade die Geschichte ein, die mir mal eine Ex-Freundin erzählt hat. Die hatte sich den Wagen meines Nachfolgers ausgeliehen, und zwar einen Nobelschlitten mit Automatik. Als sie den Wagen an einer Ampel ausrollen ließ, wollte sie auskuppeln, aber da es keine Kupplung gab, trat sie aus Versehen voll auf die Bremse. Sie wurde so in den Gurt geschleudert, daß man tagelang den Abdruck des Gurtes zwischen ihren Brüsten erkennen konnte."
      "Das hätte ich auch gern", sagte sie.
      "Rede keinen Unsinn", sagte ich.
      "Ich rede keinen Unsinn", fauchte sie.
      "Doch."
      Wir fuhren los.
      "Bist du ein Einzelkind gewesen?", fragte sie.
      "Ja, und?"
      "Vielleicht bist du darum manchmal so seltsam."
      Ich schwieg.
      "Vorhin, als wir zum Frühstück runtergingen, hätte es mir nichts ausgemacht, wenn ich in einem dünnen Nachthemd gewesen wäre, und einen für alle sichtbar verstriemten Rücken gehabt hätte."
      Ich guckte in den Spiegel. Mein Gesicht rötete sich.
      "Habe ich dich etwa auf den Rücken geschlagen?", fragte ich.
      "Nein", sagte sie. "Aber wenn, dann hätten es meinetwegen alle sehen dürfen."
      "Mir wird gleich schlecht", warnte ich.
      "Selbst wenn ich völlig nackt und blutend..."
      Ich drehte das Radio voll auf. Jetzt hatte ich die Schmerzen nur noch in den Ohren, anstatt auch dazwischen.

      (to be continued)



      :cool:
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 12:26:01
      Beitrag Nr. 608 ()
      Richtig Wolf.....Schön Musik hören!
      Langsam spinnt Lara wirklich!
      Sie soll es mal nicht zu weit treiben.....

      Aber mal in echt: kann nicht bald mal eine andere Tussi in Wolfs Leben treten?

      myriamsteph
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:00:54
      Beitrag Nr. 609 ()
      @myriamsteph

      wen meinst du da?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:04:13
      Beitrag Nr. 610 ()
      @ prof 19

      Sie meint, daß jetzt mal Zeit für neue Themen wie "Schöne Nachbarin" oder "Frau mit Kind" wäre.
      Ich suche nur noch nach einem passenden Übergang, um das Thema "SM" abzuschließen und wieder was wirklich Lustiges zu erzählen...



      :D
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:08:47
      Beitrag Nr. 611 ()
      @Wolfsbane

      Also mir macht diese Lara-Sache richtig Mut. Keine Frau auf Erden, und sei sie noch so neurotisch, hat nicht doch mal ein paar nette Momente, ein nettes Lächeln, eine einladende Geste, einen allzumenschlichen Charakterzug. Ist das nicht Balsam auf die Wunden der Männer, die immerzu mit solchen Zicken rumturnen?

      Noch stressfreier wird`s, wenn man nur noch Mensch-ärgere-dich-nicht spielt, zusammen einen Kaugummi aufbläst und sich was vom Sandkasten erzählt. Ab und an auch ein kleines Gimmick, also zB. eine Puppe (muss ja nicht das teuerste Modell sein), ein Kinderbild (Originale hüten!).

      So eine Frau wie Lara fände ich mal ganz lustig, würde das mit dem Verhauen, den Striemen usw. aber versuchen zu vermeiden.

      Prof19 :)
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:37:17
      Beitrag Nr. 612 ()
      Ich sachs ja immer wieder: KERLE!

      Mann, Prof. Klapt das mit den "Normalen" nicht?
      Warum immer diese Extreme?

      ich versteh das nicht!

      wahrscheinlich kann man/frau in der heutigen Männerwelt gar nicht mehr landen, wenn man nicht so spinnernd ist?!?

      Ich bin soooo froh, daß ich viele liebe Menschen habe, die mein "normales Leben" (Arbeit, Wohnung, Hobby, Freizeit, Sex) O.K. finden! HURRA!

      Ich freu mich auf lustige Kapitel, weil die Lara-Sache find ich jetzt mehr als ausgereizt.....

      @Wolf: ich weiß, daß Du humorvoll schreiben kannst...Gib`s uns :D :D
      Steph
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:57:18
      Beitrag Nr. 613 ()
      @myriamsteph

      das war ja jetzt nichts gegen dich. im Gegenteil, ich sagte ja schon, Kinderlieder, Kaugummi, Mensch-ärgere-dich-nicht usw, ist das denn nicht alles ganz normal?

      Nun zu deinem Themenkatalog:

      Arbeit muss sein zum Geldverdienen, wird irgendwann Routine
      Wohnung schön einrichten ist gut, sich wohl fühlen :)
      Hobby hier wird es spannend, wenn man es teilen kann, wenigstens tolerieren
      Freizeit das A und O der Partnerschaft
      Sex ist schön, aber nicht alles

      Hmmm, klappt das mit den "Normalen" nicht?
      Für mich sind (fast) alle irgendwo normal. Hab halt eine grosse Bandbreite in der Toleranz. An sich ist ja auch jeder Mensch etwas Besonderes.

      Lara wurde hier vorgestellt als Frau mit gutem Aussehen und hohem Selbstbewusstsein, das sie ab und zu in den Schmutz zieht, freiwillig. So lange sie Herr des Verfahrens ist. Das kenne ich doch irgendwo her... Auf jeden Fall macht es mich an, daß sie auch im Selbstbewusstsein diese Bandbreite hat. Und hier mein Traum: Dass sie diese verlässt und für mich zum Kind wird, dass wir beide einfach diese ganzen Rollenspiele sausen lassen und Kinderlieder summen, das hat schon was.

      Prof19

      P.S: Hast du was gegen Lara? Könnte das sein?
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 14:17:37
      Beitrag Nr. 614 ()
      @ prof 19


      "So eine Frau wie Lara fände ich mal ganz lustig, würde das mit dem Verhauen, den Striemen usw. aber versuchen zu vermeiden."

      Als ich das las, fragte ich mich, ob ich beim Schreiben etwas ausgelassen habe, oder ob Du vielleicht nur die Teile liest, die dir gefallen.
      Der Protagonist muss so streng zu Lara sein, damit sie ihn akzeptiert und ihre normale Rolle als eitle, arrogante "Rührmichnichtan"-Zicke ablegen kann.
      Diese beiden Sachen lassen sich bei Lara nicht trennen, obwohl der "Held" es immer wieder versucht. Darum trennt er sich schließlich von Lara.
      :mad: :laugh:



      @ myriamsteph


      Da die alten Rollenschemata durch Emanzipation etc. völlig außer Kraft sind, kann man(n) gegenüber fremden Frauen nur im Trüben fischen. Anders ist es, wenn die Frau sich zu einer Minderheit bekennt- dann weiß man(n) wieder, welches Verhalten von einem erwartet wird. Wenn man(n) alt genug ist und somit viele seelische Narben von willkürlichen Abfuhren und Angriffen egoistischer, selbstgerechter und neurotischer Frauen hat, gibt einem das ein gewisses Gefühl der Sicherheit.
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 14:34:31
      !
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      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:09:34
      Beitrag Nr. 616 ()
      ASTREIN!
      So isses!

      @prof Nö. hab nichts gegen Lara, warum?
      Wie gesagt, das Thema ist abgenudelt. Will was Neues!
      S
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:30:47
      Beitrag Nr. 617 ()
      @myriamsteph

      der Held ist eben ziemlich farblos im Vergleich zu Lara, daher gibt es dir nicht viel?

      bei Literatur stehe ich schon auf interessante Charaktere, sonst brauche ich ja gar nichts mehr zu lesen und schaue mir irgend eine Soap im TV an, oder meine Nachbarin...
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:36:54
      Beitrag Nr. 618 ()
      @virgiljia

      ein(e) weibliche(r) Virgil(in) - schöne Idee...


      Überlebenskampf, naja, ist was dran. Man(n) macht sich das nicht immer so klar, vor allem im Überschwang der Hormone denken manche junge Kerle immer nur an das eine.

      Daß gerade die Frauenseele besonders empfindsam ist, kommt heute oft viel zu kurz. Und wenn die Frauen dann erst noch loslegen, um einen Mann zu erobern, und ne Abfuhr kriegen... oder wie war das gedacht?

      freundliche Grüße
      B
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 16:57:59
      Beitrag Nr. 619 ()
      @ prof 19


      Der "Held" ist aus folgenden Gründen "farblos":

      1. Die Geschichte wird in der "Ich-Form" erzählt. Wenn der "Held"/ Erzähler noch mehr von sich selbst reden würde, käme das Wort "ich" in jedem Satz dreimal vor. Das wäre unerträglich.
      2. Umso genauer der "Held" beschrieben wird, desto weniger Leute können sich mit ihm identifizieren. Mit jedem Detail würde mindestens ein Leser vom Protagonisten entfremdet. Der Leser müßte den Eindruck bekommen, daß man nur solche Erlebnisse wie Wolf haben kann, wenn man aus derselben Stadt kommt, im selben Schachklub ist, haargenau dasselbe Aussehen hat etc. etc.
      Dabei können die ganzen Sachen eigentlich jedem Mann/ Spekulanten passieren.
      3. Wenn ich den "Helden" genau beschreibe, gibt es garantiert jemanden, der sich oder einen seiner Bekannten darin wiedererkennt und ein potentieller Feind oder Quälgeist wird. Ich habe bei Lesungen mit diversen Autoren darüber geredet; fast jeder kannte so einen Fall.



      @ virgilja


      Manche Frauen benutzen Männer als Prügelknaben. Wenn sie schlecht drauf sind, weil sie im Beruf Mist gemacht haben, oder wenn sie sich von ihrem Partner etwas Unangenehmes sagen lassen und es schlucken mußten, donnern sie sich auf, gehen in die Disco oder Kneipe, locken Männer an, und machen sie dann zur Sau.
      Der einzige Grund ist, daß sie sich abreagieren und ihr Selbstbewußtsein wieder auffrischen wollen.

      Andere Frauen locken Männer an, weil sie sehen wollen, wie ihr Freund die Deppen dann vermöbelt.

      Es gibt auch verheiratete Frauen, die zu Single-Parties fahren, sich im Taxi-Bus gegenseitig neue Namen geben, dann aus Jux die Männer scharfmachen, bis denen die Hose qualmt, und ihnen dann "ihre" Telefonnummer geben, die sich später als die Nummer der Telefonseelsorge entpuppt.

      Viele Frauen interessieren sich auch nur für das Aussehen, den Job, das Auto, oder die Penisgröße eines Mannes, und wenn eine dieser Sachen ihnen nicht gut gefällt, reden sie ihm ein, er hätte einen schlechten Charakter, nur weil sie nicht zugeben wollen, daß sie oberflächlich und berechnend sind- und mancher Mann rennt dann tatsächlich zum Psychater, statt zum Schneider oder Autohändler bzw. (wg. "Verbraucherkredit" ) zur Bank.

      Es hat schon seinen Grund, daß manche Männer sich eine Frau aus dem Ausland nehmen, auch wenn sie dafür Vermittlern viel Geld bezahlen müssen.


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 20:54:46
      Beitrag Nr. 620 ()
      @Wolfsbane

      oh herrje

      Frauenimport aus dem Osten, oder wie ist das gedacht?

      Und du glaubst, die sind besser als die hiesigen?

      :look:
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 10:15:40
      Beitrag Nr. 621 ()
      Fortsetzung:


      Lara drehte die Musik leiser.
      Ich drehte sie wieder lauter.
      Sie drehte sie erneut leise und hielt die Hand drauf.
      "Ich will Musik", knurrte ich.
      "Wenn du mal eine Geschichte über mich schreibst, darfst du nicht verraten, daß ich Französin bin, hörst du?"
      "Was ist los?"
      "Wenn du mal eine Geschichte über mich schreibst, darfst du nicht verraten, daß ich Französin bin!"
      "Warum sollte ich eine Geschichte über dich schreiben?"
      "Das weiß ich doch nicht", sagte sie schulterzuckend. "Ich wollte es nur klarstellen."
      Sie drehte die Musik wieder lauter und kreuzte die Arme vor der Brust.
      Ich stellte das Radio ab.
      "Was ist denn jetzt los?", fragte ich.
      "Warum bist du denn jetzt beleidigt?", erkundigte sie sich pikiert.
      "Sehe ich wie ein Hausmann aus? Sehe ich aus, als wenn ich bis zur Einschulung gestillt worden bin? Trage ich eine Latzhose? Zitiere ich Alice Schwarzer?"
      "Nein. Wieso?"
      "Warum sehe ich dann wie ein Schriftsteller aus?"
      Sie schwieg.
      Ich kam immer mehr in Rage. Ich hatte jahrelang in Münster gearbeitet.Wenn man dort einen Deutschen "Schriftsteller" genannt hatte, war das so gewesen, als wenn man zu Engländern "Motherfucker" sagte.
      "Wenn ich das gewußt hätte", knurrte ich mühsam, "wären wir uns nie begegnet."
      "Hast du nie Gedichte geschrieben?", fragte sie.
      "Was?"
      Fast hätte ich mich erbrochen. Ich mußte wieder daran denken, wie man in der Grundschule versucht hatte, mir das Stricken und Häkeln beizubringen.
      "In der Pubertät schreibt doch jeder Gedichte", meinte sie.
      "Habe ich dich gestern abend aus Versehen am Kopf getroffen?", fragte ich. "Soll ich anhalten und dich raussschmeißen? Willst du zu Fuß gehen? Ich hasse Gedichte! Das ist doch etwas für... Deutsch-Lehrer!"
      "Aber du hast doch mal gesagt, du hättest schon geschrieben!"
      "Ja, ich war Pressewart von einem Schachklub. Ich habe auch mal meine Pannen mit Autos aufgeschrieben und als Leserstories an eine Anzeigenzeitschrift geschickt, weil man dafür jedesmal 100 Mark bekam... Außerdem habe ich mir in den letzten Jahren oft Geschichten ausgedacht, um im Internet meine Aktien zu pushen. Aber darum bin ich noch lange kein Schriftsteller. Wenn ich schreibe, dann nur, weil es mir was nutzt, und nicht, weil ich krank wäre."
      Inzwischen waren wir am Bahnhof angekommen.
      Ich fuhr auf einen Parkplatz.
      Lara machte keinerlei Anstalten, auszusteigen.
      Ich sah auf meine Armbanduhr.
      "Aber es gibt auch Zeitschriften, die für Geschichten über Sex Geld bezahlen", sagte sie.
      "Ja, einmal habe ich eine Geschichte an einer Männerzeitschrift geschickt", gab ich zu. "Die haben mir auch 100 Mark bezahlt. Aber seitdem bekomme ich andauernd Werbung für Pornofilme. Wahrscheinlich haben die diesen Schreib-Wettbewerb nur veranstaltet, um Adressen zu kriegen, an die sie ihren Schund schicken können."
      "Natürlich", sagte sie schnippisch. "Aber darum möchte ich trotzdem nicht, daß..."
      "Schon klar", unterbrach ich sie.
      Sie seufzte.
      "Wie sieht es nächstes Wochenende aus?", fragte sie.
      "Schachturnier", sagte ich.
      "Da habe ich sowieso keine Zeit", sagte sie.
      "Gut."
      "Und das Wochenende danach?"
      "Da habe ich noch nichts vor."
      "Also abgemacht", sagte sie. "Nächstesmal komme ich zu dir."


      (to be continued)




      @ Prof 19

      Gestern stand ich noch unter dem Eindruck meiner Erlebnisse vom Wochenende, d.h. unter Schock.
      :cry: :( :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 12:07:33
      Beitrag Nr. 622 ()
      Hi @ all!
      Macht Wolf in zwei Wochen Schluß mit Lara? Wird er DOCH eine Geschichte über sie schreiben?
      Wir Lara den Zug erreichen? Oder Wolf? Wird Wolf je eine ander lieben können?
      Fragen über Fragen.......

      Steph:cool:
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 13:39:07
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.01.03 14:30:34
      Beitrag Nr. 624 ()
      @ Virgiljia


      Wenn man zu einer normalen Schule geht, kann man sich seine MitschülerInnen leider nicht aussuchen.
      Wenn man noch jung ist, kann man auch nicht glauben, dass manche Frauen es schaffen, sich und ihr Aussehen so gründlich abzuwirtschaften, daß sie schon mit Anfang zwanzig älter als ihre eigene Mutter aussehen.
      Wenn man(n) 30 Jahre alt ist und sich sich aus Versehen in eine Kneipe verirrt, trifft man meistens irgendwelche früheren Klassenkameraden, die schon geschieden sind und einem was vorheulen.
      Wenn man einen großen Bekanntenkreis hat, hört man auch die tollsten Geschichten von Barkeepern, Taxifahrern und ähnlichen Professoren der Universität des Lebens

      Ich kann eigentlich noch glücklich sein. Jedesmal, wenn sich bei mir eine Frau als notorische Lügnerin o.ä. entpuppt, stelle ich fest, daß andere Männer damit noch viel mehr Pech hatten und jetzt Alimente zahlen oder verliehenes Geld abschreiben müssen, aber das geben diese Kerle aber immer erst zu, wenn sie meinen, daß man selbst auf die Nase gefallen ist- ansonsten wird meistens aus Eitelkeit bzw. Scham ohne Ende gelogen.

      Was ich am letzten Wochenende erlebt habe, werde ich hier noch literarisch verarbeiten.
      Nur Geduld...
      :D
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 17:22:32
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.01.03 19:03:19
      Beitrag Nr. 626 ()
      @virgiljia

      grade sehe dein Posting zum Thema "Privatmasseur (lechz)"

      also, nichts tu ich lieber als massieren ... :lick:

      Bernhard
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 21:08:07
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.01.03 21:43:01
      Beitrag Nr. 628 ()
      @virgiljia

      hmm, was soll`s denn kosten? :kiss:
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 22:22:03
      Beitrag Nr. 629 ()
      @ Prof 19

      Allmählich sollte ich mal einen Roman über Dich schreiben.


      @ Virgilja

      Es freut mich, daß Du dich wieder mit Beiträgen meldest. Ich finde das so prima, daß ich es mir nicht verkneifen konnte, Dich ein bischen zu provozieren, damit Du am Ball bleibst und schön weiter diskutierst.
      So bin ich jetzt auch zu der Gewißheit gelangt, daß Du nicht nur im Internet eine Frau bist.
      :D :kiss:




      Fortsetzung:


      Als wir den Bahnhof betraten, blieb Lara vor einem Informationskasten stehen. Sie sah sich den Fahrplan an, zeigte auf einen bestimmten Zug, und fragte: "Wenn ich den nehme, bin ich eine Dreiviertelstunde unterwegs. Wie lange fahre ich dann noch zu dir?"
      "Wenn ich dich mit dem Auto abhole und nicht im Verkehr steckenbleibe, dauert es mindestens noch eine halbe Stunde, bis wir bei mir sind."
      "Und wenn ich mit dem Zug zu dir fahre?", fragte sie trotzig.
      "Mit dem Bummelzug kommst du fast genauso schnell in unser Kaff. Du mußt nur beim Umsteigen fast eine ganze Stunde auf den Anschlußzug warten und schließlich weitere zehn Minuten für den Weg von unserem Bahnhof zu mir rechnen."
      Sie zog die Nase kraus.
      "In der ganzen Zeit könnten wir auch schon wieder ganz andere Sachen machen."
      "Ja", sagte ich nachdenklich.
      "Im Zug zu sitzen, ist nicht so spannend."
      "Ja."
      "Als Frau am Bahnhof rumzuhängen, ist auch nicht ideal."
      "Ja."
      "Und wenn ich mit dir im Auto sitze, und wir im Stau stecken, und ich die ganze Zeit daran denken muß, was du alles mit mir tun würdest, wenn wir schon irgendwo hinter verschlossenen Türen wären, ist das bestimmt unerträglich, denn ich will immer alles sofort haben!"
      "Oh", sagte ich.
      "Wie wäre es dann, wenn wir uns in der Mitte treffen? Ich komme dir entgegen und wir nehmen uns wieder ein Hotelzimmer. Dann brauchst du nicht so weit zu fahren, aber aufräumen brauchst du auch nicht."
      "Okay."
      Sie sah mich forschend an.
      "Wenn wir in der Öffentlichkeit sind, wirkst du garnicht dominant", sagte sie tadelnd.
      Ich schob die Unterlippe vor.
      "Wehe, das läuft nicht so, wie ich gesagt habe!", knurrte ich.
      "Ich habe doch gesagt, wie es läuft", meinte sie grübelnd.
      "Aber ich habe dazu okay gesagt", knurrte ich noch drohender.
      Sie umarmte mich. "Ich tue alles, was du sagst, Meister."
      Immer wenn sie sich so an mich drückte, fühlte ich die Gewißheit, daß das ganze Theater sich für mich lohnte.
      Sie seufzte.

      Am Abend traf ich mich in meiner Stammkneipe mit ein paar guten Freunden. Melanie und Kalle waren auch dabei.
      "Irgendwann findest du auch noch mal die richtige Frau", sagte Melanie.
      Aus ihrem Mund klang das wie Hohn.
      Kalle sah sie an. "Erinnerst du dich noch an die Töle, die er abends auf der Straße aufgerissen hatte? Die steckbrieflich gesucht wurde?" Er lachte fröhlich.
      "Ich habe die nicht auf der Straße angesprochen", protestierte ich. "Die hat auf einer Parkbank gestrickt."
      "Im Dunkeln!", rief er.
      "In der Dämmerung", verbesserte ich.
      "Warum gibst du dich immer mit solchem Müll ab?", fragte Melanie. "Warum suchst du dir nicht eine ganz normale Frau?"
      "Er ist doch selber nicht ganz normal", sagte Kalle.
      "Jau", sagte ich.
      "Du hast Komplexe", sagte Melanie.
      "Nein", widersprach ich. "Da ich immer ein Außenseiter war, habe ich mich stets von Frauen angezogen gefühlt, die ebenfalls Außenseiter waren."
      "Er meint", begann Kalle, "daß nur bekloppte Frauen wirklich Persönlichkeit haben."
      Ich nickte. "Das habe ich wirklich lange geglaubt. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht."
      Melanie zog die Nase kraus. Einen Moment lang guckte sie genauso, wie Lara am Bahnhof. "Aber es gibt doch auch nette Frauen mit viel Persönlichkeit", sagte Melanie, "die ein normales Leben führen und Kinder haben wollen. Frauen, denen es gefällt, für ihren Mann und ihre Familie da zu sein, und denen das absolut genug ist, um glücklich zu sein. Wer sagt denn, daß das falsch oder zuwenig ist?"
      Ich zuckte mit den Schultern. "Warum fragst du uns? Es sind doch nicht die Männer, sondern die Emanzen, die immer sagen, daß das zuwenig wäre, und die auf Hausfrauen runtersehen."
      "In Amerika hat jede reiche weiße Karrierefrau eine mexikanische Perle, die ihr für wenig Geld alle anstrengenden Arbeiten wie Kochen und Putzen abnimmt", sagte Kalle.
      Lara legte auch viel Wert auf die Tatsache, daß sie zweimal pro Woche eine Putzfrau kommen ließ.
      "Jau", sagte ich.


      (to be continued)
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 11:10:43
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.01.03 11:16:50
      Beitrag Nr. 631 ()
      Fortsetzung:



      Am nächsten Wochenende begegnete mir eine neue Nachbarin. Sie hatte ein hübsches Gesicht und fast so lange Haare wie Lara, aber sie wirkte zierlicher und weniger dominant. Im ersten Moment fand ich es schade, daß sie zwar Interesse zeigte, jedoch scheu wirkte, aber als ich sie in Gedanken mit Lara verglich, gefiel sie mir dadurch umso besser. Ich grüßte zurück und ließ sie zunächst laufen.
      Seit ich eine Nacht mit Lara verbracht hatte, übte die Vorstellung, eine Frau zu dominieren, nicht mehr den alten Reiz auf mich aus. Ich dachte ernsthaft darüber nach, unsere Verabredung abzusagen. Da sie mir jedoch täglich mehrmals liebevolle SMS-Botschaften schickte, und mich fast jeden Abend über das Festnetz anrief, versuchte ich mich wieder zu motivieren, indem ich in ein "Fachgeschäft" ging und mir einschlägiges Material anguckte. Zu meiner Überraschung sah ich eine Reitgerte aus reinem Kunsstoff, die sich in Teleskop-Manier zusammenschieben ließ. Das Teil wirkte nicht sehr belastbar, aber schließlich wollte ich keine Postkutsche lenken, sondern lediglich alberne Spielchen machen. Jetzt brauchte ich nicht mehr mit einem großen Koffer oder einem steifen Arm zu reisen, um Lara in einem Hotelzimmer zu klopfen.
      Mit meiner Neuerwerbung in der Innentasche der Jacke machte ich mich auf dem Weg zu meinem Parkplatz. Mein Auto stand auf einem freien Parkplatz, also am Stadtrand. Unterwegs kriegte ich Durst und kam an dem Lokal vorbei, indem sich jeden dritten Dienstag "Experten" trafen. Ich sah in eines der Fenster, wurde selbst gesehen, fühlte mich dadurch einen Moment lang wie ein Spanner, und ging schließlich hinein.
      Der langhaarige Heini guckte mich streng an. Vielleicht sollte das dominant wirken. Vielleicht mußte er auch nur bereits seit einer Stunde dringend zur Toilette.
      "Zitrone", die hier nur "Helene" genannt wurde, dominierte das allgemeine Gespräch. Sie schien jetzt diplomierte Sexualberaterin zu sein. Mir fiel auf, daß sie zumindest Altersweisheit besaß. Ich setzte mich auf den freien Stuhl, der am weitesten von ihr entfernt war.
      Mir kam der spontane Gedanke, mal zu fragen, ob es hier außer mir noch Leute gab, die das Problem hatten, daß ihnen SM mit zunehmender Beschäftigung und Ausübung immer blöder vorkam, und das sich der "passive" Partner nach und nach als der wirklich dominante Partner entpuppte, aber ich kriegte kein Wort dazwischen. Alle waren heftig damit beschäftigt, sich zu outen und zu rechtfertigen, obwohl man sich doch schon allein durch seine Anwesenheit bei einem solchen Treffen outete und sich vor seinesgleichen nicht entschuldigen mußte. Als ich schon wieder gehen wollte, wurde neben mir ein Stuhl frei, weil ein Kerl wortlos ging, der so aussah, als hätte sein Bewährungshelfer ihm verboten, abends länger draußen zu sein. Ehe ich meinen Deckel fand, nahm sich Helene den Stuhl neben mir, stellte ihn so, daß sie mir den Rücken zudrehte, und nahm sich einen schüchternen vierzigjährigen Mann vor, der sich nach eigener Aussage noch nicht entscheiden wollte, ob er nun ein Sadist oder Masochist werden wollte. Die Leute, die diesen Stammtisch veranstalteten, waren ohne Ausnahme Sadisten, die neues Material suchten, und Helene jetzt dazu benutzten, unentschiedenen, labilen Menschen einzureden, daß beim SM Nehmen seliger als Geben sei. Helene hatte dafür immerhin schon ein Handy kassiert.
      Leider konnte ich meine Jacke nicht anziehen, weil Helene mit einem Stuhlbein darauf parkte.
      Ich sagte zehnmal "Könntest du bitte...", ehe sie sich endlich zu mir umsah. "... die freundliche Geneigtheit besitzen..."
      Sie fiel mir ins Wort.
      "Ich verbitte mir jegliche Belästigung meiner Person!", rief sie schrill.
      Ruckartig wandte sie sich wieder um.
      Dann rückte sie den Stuhl zurecht, als wollte sie ein Loch in meine Jacke bohren.
      "Hallo!"
      Ich tippte ihr auf die Schulter. Anscheinend war das durch den Latex-Panzer nicht zu merken.
      "Laß Helene in Ruhe!", rief Heini, wobei er halb hinter einem großen Kerl in Deckung ging, der eine Schirmmütze aus Latex trug, und zu Heinis Worten begleitend knurrte.
      "Ich gehe mal pinkeln", sagte ich.
      Selbst diese Punks mußten kapieren, daß ich das nur tat, um ihnen eine Pause zum Nachdenken zu geben.
      Als ich zurückkam, war meine Jacke tatsächlich frei. Ich zog mich an, bezahlte meinen Deckel, erntete wieder einen üblen Blick von Heini, der auffällig an einer Sammeldose herumfummelte, in die seiner Meinung nach jeder Besucher pro Abend eine Mindestsumme einzahlen sollte, und ging nun direkt zu meinem Wagen. Es war nicht mehr weit.
      Nachdem ich das Ortsschild hinter mir gelassen hatte, fühlte ich mich wieder wohler. Mir fiel auch wieder ein, daß ich mir dieses praktische Teleskop-Ding gekauft hatte. Das war so klein, daß man es mit sich tragen konnte, ohne daß es irgendwie auffiel oder sonstwie störte.
      Man merkte nicht einmal, daß man es in der Jacke hatte.
      Wo war dieses Ding eigentlich?
      Ich hielt an und suchte vergeblich.
      Stattdessen fand ich einen Flyer des SM-Stammtisches in meiner Jacke. Ich rief die angebene Nummer von Heini an. Es war eine Handy-Nummer.
      "Ich habe bei euch wohl meine Teleskop-Reitgerte verloren."
      "Ja, nein, die haben wir sichergestellt", sagte er in wirklich fiesem Ton. "Aber die kannst du heute nicht mehr zurückbekommen. Wir müssen uns damit erst noch... beraten."
      Er keuchte kurz, aber vernehmlich.

      Als ich Lara vom Bahnhof abholte, strahlte sie mich an.
      Ich war leider nicht so gut gelaunt.
      "Was ist mit dir?", fragte sie in meinem Auto.
      "Nichts."
      "Wohin fahren wir?"
      "Wohin willst du denn?"
      "Was essen", sagte sie.
      "Dann fahre ich mal weiter."
      Ich brachte sie zu dem kleinen Restaurant, in dem Justine arbeitete.
      "Wollen wir ins Kino?", fragte sie.
      "Nein", antwortete ich.
      "Da ist aber ein Kino drin", sagte sie.
      "So weit gehen wir nicht. Wir setzen uns nur in den Vorraum."

      Lara suchte uns einen Tisch aus.
      "Hier?", fragte sie.
      "Ja, nur hier", knurrte ich rollengerecht.
      Zufrieden lächelnd setzte sie sich.
      Wenig später brachte uns Justine die Speisekarte. Sie notierte unsere Getränkebestellung und tat so, als würde sie mich nicht kennen.
      "Die tut so, als würde sie dich kennen", sagte Lara.
      "Ganz im Gegenteil", widersprach ich.
      "Du bist eben keine Frau."
      "Das habe ich auch nie behauptet."
      "Warst du schon oft hier?", fragte sie gereizt.
      "Ich bin deinetwegen hier", antwortete ich. "Du hast so getan, als wäre ich Schriftsteller. Ausser dir gibt es nur eine einzige Person, die mich ebenfalls für einen Schrifsteller hält. Das ist diese Kellnerin."
      "Also kennst du sie doch!"
      "Ich gehe oft ins Kino und habe hier schon häufiger etwas bestellt."
      Justine brachte uns die Getränke und fragte "Haben sie schon ausgesucht?"
      "Wir melden uns, wenn wir soweit sind!", fauchte Lara.
      Erschrocken sah ich zu Justine. Sie reagierte aber völlig anders, als ich erwartet hatte.
      Sie buckelte.
      "Entschuldigung", sagte sie.
      Lara lächelte maliziös.
      Justine ging zur Theke.
      "Warst du etwa mal in die Kleine verliebt?", fragte Lara mit höhnischem Unterton. "Müßte doch eigentlich genau dein Typ sein."
      "Ich bin deinetwegen hier", wiederholte ich. "Du hast doch so große Angst, daß ich eine Story über dich schreiben könnte."
      "Und?"
      "Über diese Kellnerin hat jemand eine Story geschrieben."
      "Hat er die auch veröffentlicht?"
      Ich nickte.
      "Ja. Zuerst las er sie bei einer Poetry-Party vor, dann erschien sie in einem Sammelband, und schließlich in einer großen Illustrierten. Er nannte sogar den Namen des Restaurants und ihren richtigen Namen. Sie fand es toll."
      Lara zündete sich eine Zigarette an.
      "Wahrscheinlich ist sie dadurch zum ersten Mal in ihrem Leben beachtet worden", sagte sie gehässig. "Ich bin aber nicht nur eine Kellnerin."
      Justine eilte herbei, um Lara auf ihre Zigarette anzusprechen.
      "Hier können sie nicht rauchen", sagte sie betroffen.
      "Das tue ich doch schon", sagte Lara schnippisch.
      "Aber da drüben hängt ein Schild, das hier die Nichtraucherecke ist."
      Lara sah sich kurz um.
      "Da drüben ist noch eine Ecke frei", sagte sie, während sie durch Justine hindurchsah. "Hängen sie das Schild doch dorthin. Da paßt es. Hier wird ja doch geraucht."
      Justine seufzte. "Haben sie sich jetzt entschieden?"
      "Wieso? Haben wir gerufen?", fragte Lara.
      Justine machte erneut einen krummen Rücken und taperte mit hängendem Kopf zur Theke.
      Einige Minuten später wurde sie tatsächlich von Lara gerufen. Sie ließ sich zwei der Gerichte beschreiben, konnte sich dann aber immer noch nicht entscheiden. Sie rief Justine noch zweimal, um sich Teile der Speisekarte erklären zu lassen, ehe sie verlangte, daß Justine ihr eine Probe der Guacomole brachte. Justine blieb anwesend, als Lara kostete. Lara sah sie ärgerlich an, zog die Prozedur in die Länge, und reichte das Schälchen schließlich mir, um mir dann detaillierte Fragen zu meiner Meinung über diese Beilage zu stellen und Justine fortzuwinken.
      "Wie die schon angezogen ist", lästerte Lara.
      "Du hattest bei unserer letzten Begegnung dasselbe an", sagte ich ärgerlich, obwohl es nicht stimmte.
      Sie überlegte.
      "Das könnte sein. Aber inzwischen habe ich die Sachen meiner Putzfrau gegeben. Die freut sich darüber immer ganz tierisch. Wahrscheinlich kommt unsere kleine Kellnerin auch so zu ihrer Garderobe."
      Ich zog die Augenbrauen hoch und atmete tief ein.
      "Du bist sehr uncharmant", sagte ich
      "Wenn ich jemals hier lande, darfst du über mich schreiben, was du willst", sagte Lara mit betonter Gleichgültigkeit.
      "Und wenn ich noch einmal mit dir in ein Restaurant gehe, darfst du mich HEINI nennen", sagte ich.
      "Schlag mich doch", sagte sie schnippisch.
      "Vielleicht ist das Zeitverschwendung."
      Ich wußte bereits endgültig, daß ich mich nie wieder mit ihr verabreden würde.
      "Zeitverschwendung? Ich?".
      Sie rümpfte die Nase, strich ihr wie immer perfekt liegendes Haar nach hinten und guckte mich zornig an.
      "Zeitverschwendung", wiederholte ich.


      (to be continued)




      @ Virgilja

      Wenn Dir die Figur der "Lara" aus einem Roman oder Film bekannt vorkommt, dann nenne mir doch bitten den/ die Titel. Ich würde diese Geschichte gern lesen bzw. sehen.
      Für mich wäre das noch viel interessanter als für die meisten Leute...


      ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 12:21:15
      Beitrag Nr. 632 ()
      OH MEIN GOTT, in mir meldet sich das Helfersyndrom!
      ARME ARME ARME Justine.
      Und ich sehe, daß Wolf ENDLICH die Schnauze voll von Lara und ihrem Benehmen hat.
      Boa, jetzt legt die ja ein Benehmen an den Tag....

      Mich würde auch interessieren, ob LARA schon irgendwo beschrieben wurde...?

      S
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 12:31:36
      Beitrag Nr. 633 ()
      @ myriamsteph


      Frauen unter sich!

      :D :laugh: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 21:16:49
      Beitrag Nr. 634 ()
      20.000 Klicks schaffen und dann sterben...
      :eek: :rolleyes: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 21:21:14
      Beitrag Nr. 635 ()
      @Wolfsbane

      wenn es nach dem ging, wäre ich schon längst tot.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 09:53:34
      Beitrag Nr. 636 ()
      Vor einigen Tagen habe ich wiedermal einen Auszug aus diesem Sräd in diversen Literatur-Foren gepostet, um für wallstreet-online Werbung zu machen.
      Jetzt sind in zwei dieser Foren Diskussionen entstanden, um die ich mich mal kümmern muß.
      Morgen gibt es hier wieder ein neues Kapitel.
      Heute gibt es keines.
      Gestern gab es schließlich sogar zwei ...
      :eek: :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:07:50
      Beitrag Nr. 637 ()
      Schade schade schade!
      Aber kümmer Dich mal!
      Freu ich mich halt auf morgen!
      :)
      Stephanie
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:18:35
      Beitrag Nr. 638 ()
      @ myriamsteph
      :) :kiss: :)
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:41:15
      Beitrag Nr. 639 ()
      Auch so! :kiss:
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 21:54:21
      Beitrag Nr. 640 ()
      Ich quäle mich hier immer noch mit diesem einen Sräd ab, und andere eröffnen an einem einzigen Tag ein Dutzend Sräds...
      :eek: :rolleyes: :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 01:45:35
      Beitrag Nr. 641 ()
      @Wolfsbane

      die Threads haben eben auch unterschiedlichen Anspruch
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 11:55:06
      Beitrag Nr. 642 ()
      Mein Reden!:D :D :D
      Steph
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 18:02:39
      Beitrag Nr. 643 ()
      Wer mal einen Krimi von mir lesen möchte, findet die Story "In vorderster Linie" unter "FanFiction" auf
      folgender Seite:

      http://www.cobra11zone.de.vu/

      :eek: ;)
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 00:44:52
      Beitrag Nr. 644 ()
      Fortsetzung:


      Laras Zorn verflog, als uns das Essen serviert wurde. Sie wartete, bis Justine wieder gegangen war. Dann urteilte sie: "Nicht schlecht."
      Sie aß mit großem Appetit und strahlte mich zwischendurch an.
      Manchmal schien sie so einfach zu sein. Dann liebte ich sie und trauerte um die viele verlorene Zeit, nämlich die Zeit vor ihr. Aber jedesmal, wenn ich mich gerade vor der Erkenntnis beugte, daß sie mein Schicksal wäre, tat sie wieder etwas Närrisches oder Gemeines.
      Ich verdrängte diese Problematik und freute mich darüber, daß Lara zumindest für die Dauer des Essens glücklich und anspruchslos war. Leider währte dieser Zustand nicht lange.
      "War mal was zwischen dir und dieser Person?", fragte sie.
      "Nein. Ich habe mich nur ab und zu mit ihr unterhalten."
      "Worüber?"
      "Über dieses Literaturkram. Sie mag Künstler."
      "Niemand mag Künstler", sagte Lara.
      "Zumindest mag sie langhaarige Burschen aus reichem Hause, die immer lächeln und genug Taschengeld haben, um ihre aus den Fingern gesaugten Texte selber drucken zu lassen."
      "Du bist nichts von alledem", stellte Lara fest.
      "Bis kurz vor unserer ersten Begegnung hatte ich auch lange Haare. Es reichte schon fast für einen Pferdeschwanz. "
      "Mit langen Haaren siehtst du garantiert wie ein Catcher, statt wie ein Künstler aus", sagte sie lachend.
      "Und wonach sieht Justine deiner Meinung nach aus?"
      "Nach einem Hippie. Bestenfalls nach einem Groupie. Gefällt die dir etwa?"
      "Ist doch egal", sagte ich schulterzuckend.
      "Ja", sagte Lara.
      Wir bezahlten getrennt. Lara gab Trinkgeld. Ich nicht.

      Als wir am nächsten Morgen im Hotel frühstückten. war Lara sehr nachdenklich.
      "Du stehst nicht auf mich", sagte sie.
      "Doch", sagte ich.
      "Nein", widersprach sie. "Es macht dir keinen Spaß, mich zu schlagen."
      Ich schwieg.
      "Oder du hast mir von Anfang an etwas vorgemacht. Du bist eigentlich viel zu nett. Ein großer Teddybär!"
      Ich legte mein Brötchen aus der Hand.
      "Hast du dich schon einmal mit der SM-Szene beschäftigt?"
      "Warum?", fragte sie.
      "Vielleicht habe ich nur den schlechtesten aller SM-Stammtische erwischt, aber wenn ich an diese Möchtegern-Satanisten denke, sehe ich vor meinem inneren Auge lauter Mißgeburten."
      "Hast du da etwa von mir erzählt?", fragte sie bedrohlich.
      "Unmöglich", antwortete ich. "Die Leute dort wollen nur sich selbst reden hören. Der Obermotz beteuert ständig, daß er keine Person gegen ihren Willen quält, seine Vorzeige-Sklavin beteuert ständig, daß es nichts Geileres gibt, als wenn man einem möglichst degenerierten und möglichst feigen Schwächling ermöglicht, sich auch mal irgendwie stark zu fühlen, und die Neulinge faseln pausenlos davon, daß sie schon immer Sadomasochisten gewesen wären."
      "Ich kenne solche", sagte sie. "Darum war ich auch so froh, als ich dich kennenlernte."
      "Das habe ich damals garnicht richtig verstanden", gab ich zu.
      "Jetzt verstehst du es", sagte sie.
      "Ich will Schluß machen."
      Sie stampfte mit dem Fuß auf.
      "Ich wußte es!"
      "Was wußtest du?"
      "Du stehst nicht auf mich!"
      "Doch. Aber ich habe keine Lust mehr, dich zu schlagen."
      "Sollen wir tauschen?", fragte sie.
      "Nein."
      "Es gibt nur zwei Arten von Menschen. Man ist entweder aktiv oder passiv."
      "Das ist Schwarzweißdenken und deiner nicht würdig."
      "Sowas muß ich mir nicht sagen lassen", fauchte sie.
      "Was genau meinst du denn jetzt?", fragte ich.
      "Das muß ich mir nicht sagen lassen", wiederholte sie mit zunehmendem Zorn.
      "Okay, dann sage ich jetzt nichts mehr."
      "Ich höre sowieso nicht mehr auf dich", sagte sie.
      Wenig später brachte ich sie zum Bahnhof. Sie verschwand grußlos im Zug.

      Daheim fand ich ein Päckchen in meinem Briefkasten, das der Bote falsch zugestellt hatte. Es war an eine Nachbarin adressiert. Der Postbote verwechselte unsere Namen oft. Ich hielt es für angebracht, das Problem mit ihr zu erörtern. Vielleicht sollte man sich bei der Post beschweren.
      Als ich mit dem Päckchen in der Hand bei ihr klingelte, öffnete aber nicht die blonde Doris, die nie grüßte sondern das freundliche Lara-Double.
      "Hi", sagte sie erfreut.
      "Hi. Ich habe ein Päckchen für Doris."
      "Arbeitest du für einen privaten Kurierdienst?"
      "Nein. Das Teil ist bloß falsch eingeworfen worden."
      "Willst du reinkommen? Sie kommt gleich zurück. Dann kannst du es ihr selber geben."
      Sie stellte sich in Positur. Mit ihrem Lächeln, der gutsitzenden Jeans und der weißen Bluse erschien sie mir wie das absolute Gegenteil von Doppel-Doris, die meistens eine steinerne Miene zeigte, sich in schwarze Stretchhosen quetschte, und darüber unförmige Pullover trug.
      Ich sah kurz auf meine Uhr und zog die Stirn in Falten, ehe ich "Okay" sagte.
      Sie drehte mir den Rücken zu und ging gemessenen Schrittes zu einem großen Sofa.
      "Schön. Ich wohne übrigens nur zur Überbrückung hier. Mein Ex-Freund rückt meine Möbel nicht raus. Sonst hätte ich meine neue, eigene Wohnung schon längst bezogen."
      "Oh", sagte ich.
      Dann schloß ich die Tür hinter uns.


      (to be continued)

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 01:32:09
      Beitrag Nr. 645 ()
      Oh wie schade, da wurde aber Lara Knall auf Fall abserviert. Dabei war sie doch was von allem:

      so lieb
      so schön
      so zickig
      so kompliziert
      so fordernd
      so egoman
      so abwechslungsreich
      ...
      sie wird mir fehlen :(

      Prof19
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 12:58:15
      Beitrag Nr. 646 ()
      Fortsetzung

      Die rothaarige Untermieterin von Doppel-Doris hieß ebenfalls Doris. Sie waren einst aus ganz unterschiedlichen Gründen in demselben Erziehungsheim gewesen. Doppel-Doris hatte zu oft Jungs verprügelt, und sich dann auf sie geworfen, um Leben zu vernichten, und die rothaarige Doris hatte zu oft das genaue Gegenteil getan.
      Als sie mir ihre einstigen Verfehlungen im Detail vermittelte, klingelte es an der Tür.
      „Doris hat wohl wieder ihren Schlüssel vergessen!“, rief Doris.
      Sie brachte ihre Kleidung in Ordnung.
      Ich tat schweigend das gleiche.
      „Gehst du an dir Tür?“, fragte sie. „Du wolltest doch sowieso mit ihr selbst reden!“
      Die letzten Worte dieses Satzes wurden von aggressivem Hundegebell übertönt.
      „Oh nein!“, rief sie. Dann hielt sie sich erschrocken den Mund zu.
      „Was ist los?“, fragte ich leise.
      „Das ist mein Freund.“
      „Dein Freund?“
      „Mein Ex!“
      „So.“
      „Ja, der will immer noch was von mir!“
      Der Kerl klingelte Sturm.
      „Der vermisst dich wohl sehr“, sagte ich. „Hast du nicht mir ihm Schluss gemacht?“
      „Er will noch etwas anderes“, sagte sie.
      Wieder bellte der Hund. Es hörte sich nach einem sehr großen Tier an.
      „Und was?“
      „Geld“, sagte sie.
      Der Hund wurde immer lauter.
      „Geld?“, wiederholte ich. „Warum?“
      Sie zuckte mit den schmalen Schultern.
      „Was weiß ich!“, rief sie. „Ablöse oder so!“
      „Wie bitte?“
      „Also, gehst du jetzt zur Tür?“, fragte sie. „Der Krach muss doch ein Ende haben. Oder findest du das gemütlich?“
      „Und was soll ich sagen?“
      „Sag, dass Doris nicht da ist. Sie ist auch nicht da.“
      „Okay.“
      Ich stand auf und ging zur Tür. Ehe ich öffnete, sah ich mich um. Doris versteckte sich. Ich fasste die Klinke an. Der Hund kratzte knurrend an der Tür.
      „Sitz!“, brüllte ich.
      Dann riss ich die Klinke herunter.
      Ich erblickte ich einen exotisch wirkenden, langhaarigen, zornig guckenden, stämmigen Mann. Schließlich schaute ich auf den neben ihm sitzenden, riesigen Mischlingshund. Als ich dem Tier in die Augen sah, sprang es mich ohne Vorwarnung an.

      (Fortsetzung folgt)




      @ Prof 19


      Über die Geschichte mit "Lara" gingen die Meinungen stark auseinander.

      Triuls wollte mich bewegen, die Figur völlig umzukrempeln.

      Myriamsteph war es definitiv leid, davon zu lesen.

      Virgilja nahm sie zum Anlaß, mir vorzuwerfen, ich hätte völlig unrealistische Erwartungen gegenüber Frauen.

      Sie wird übrigens noch ein paarmal KURZ auftauchen...



      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 20:51:53
      Beitrag Nr. 647 ()
      Auch ein Ende :


      Der Held wird von einem riesigen Hund gefressen

      Jetzt brauche ich nur noch eine Schlußbemerkung à la "Gordon Pym" in (Kursivschrift!) hinzufügen:
      "Hier enden die Erinnerungen, die WOLF einer Krankenschwester diktierte, ehe er bei der dritten OP durch unvorhergesehene Komplikationen verstarb..."

      :cry: :rolleyes: :cry:
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 13:03:45
      Beitrag Nr. 648 ()
      Schade, warum wird nicht Lara gefressen??? :D
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 13:09:32
      Beitrag Nr. 649 ()
      Wolf vom Wolf gefressen ... sieht so ein würdiger Abgang aus :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 14:02:03
      Beitrag Nr. 650 ()
      Fortsetzung


      Der Hund legte seine Pfoten auf meine Schultern und leckte mir mit seiner Zunge, deren Größe etwa dinA5 entsprach, quer über das Gesicht.
      "Laß das!", befahl der Mann. "Das ist ein Fremder! Du bist ja wie Frauchen!"
      "Frauchen?"
      "Doris", präzisierte er.
      Ich versuchte mein Gesicht mit den Händen zu schützen.
      "Platz!", rief der Mann. Er riß an der Leine. Beim zweiten Versuch gelang es ihm, das Tier von mir zu trennen. Leise jaulend ging der Hund wieder auf alle Viere.
      "Das ist wirklich ein sehr liebevoller Hund", sagte ich.
      "Ja, er braucht einen Maulkorb."
      "Ja", sagte ich.
      "Platz!", rief er.
      Der Hund legte sich widerwillig auf den Bauch. Dabei schüttelte er den Kopf, daß die großen Schlappohren hin und her flogen.
      "Ich bin nur der Nachbar", sagte ich. "Doris ist nicht da."
      "Und was machst du hier?"
      "Den Computer reparieren."
      "Ich suche meine Freundin. Ich muß mit ihr sprechen", sagte er. "Wegen ihrer Möbel."
      Ich zuckte mit den Schultern, was den Hund neugierig den Kopf heben ließ.
      "Platz!", brüllte der Mann. Dann sah er mich an. "Selbst aus dem Sitz kann er noch sehr hoch springen."
      "Habe ich gesehen."
      "Wenn du meine Freundin siehst, dann bestelle ihr, daß sie sich bei mir melden soll."
      "Wegen der Möbel."
      "Genau. Sonst kann die andere Doris ihr das auch bestellen."
      "Okay."
      Er ließ seinen Hund wieder aufstehen, drehte sich um, und ging fort.
      Ich schloß die Tür.
      Sofort kam seine Ex-Freundin aus ihrem Versteck und bedankte sich.
      "Du hast mir das Leben gerettet!", flötete sie. "Ich tue alles für dich!"
      "Gut zu wissen", sagte ich belegt.
      "Was ist jetzt dein größter Wunsch?", fragte sie.
      "Mir das Gesicht zu waschen!"
      Sie verstand.


      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 12:23:50
      Beitrag Nr. 651 ()
      Seite 5 fand ich jetzt sehr frustrierend!
      Muß das Dingen mal schnell wieder auf Seite 1 holen!
      He, Ihr sogenannten Fans, enttäuscht, daß die SM-Geschichte ein Ende gefunden hat.... Wart wohl doch alle ganz scharf drauf, WAAAAAAAS:D :D :D :D

      Na, Ich freu mich, daß Wolf mal wieder mehr Humor bringt!
      höhöhöhöhöhöh:laugh: :laugh: :laugh:

      Schönen Tag allen
      Steph
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 22:39:13
      Beitrag Nr. 652 ()
      Fortsetzung

      Kaum hatte ich den Geruch von Hundespeichel und halb verdautem Tierfutter aus der Nase, kam Doppel-Doris in die Wohnung.
      "Was ist denn hier los?", fragte sie.
      "Er hat deine Post gebracht", antwortete Doris.
      Wir saßen zusammen auf dem Sofa.
      "Sind wir verheiratet?", fragte die Wohnungsinhaberin.
      "Nein. Warum?"
      Ich schwieg.
      "Normalerweise treiben es dich nur verheiratete Frauen mit den Postboten!"
      Ich grinste, aber die rothaarige Doris fand es nicht amüsant. "Du hast aber wieder eine Laune!", schimpfte sie.
      "Logo", sagte Doppel-Doris. Sie guckte streng und zog die Schultern zurück. "Wo ist denn mein Brief? Oder mein Paket?"
      Doris sprang auf und gab ihr das Ding.
      "Darauf warte ich schon lange", sagte die Blonde.
      "Dann bist du jetzt ja beschäftigt und ich kann dich ruhig allein lassen, oder?", fragte Doris.
      "Ich habe nie Langeweile", sagte Doppel-Doris.
      "Also hast du auch nichts dagegen, wenn ich ins Kino gehe, oder?"
      "Nee."
      "Darauf hätte ich jetzt auch Lust", sagte ich.
      "Das ist gut", jubilierte die rothaarige Doris. "Du mußt nämlich fahren!"

      (Fortsetzung folgt)



      @ Myriamsteph

      Waren die Geschichten mit "Lara" denn nicht auch witzig?
      :eek: :rolleyes: ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 22:31:43
      Beitrag Nr. 653 ()
      Fortsetzung:


      Wir gingen zu meinem Auto.
      „Hast du schon einmal daran gedacht, dir einen Mercedes zu kaufen?“, fragte sie.
      „Ja“, gab ich zu.
      „Und?“
      „Ich bevorzuge Fronantrieb.“
      „Frontantrieb?“
      „Ja, Vorderradantrieb.“
      Sie zog die Stirn in leichte Falten.
      „Die Mercedes haben doch auch alle den Motor vorn.“
      Machte sie Witze? Ich sah sie genau an, konnte aber kein Anzeichen dafür entdecken. Vielleicht war es trotzdem ein Witz. Buster Keaton hatte auch andauernd die Leute zum Lachen gebracht, ohne dabei selbst zu lachen.
      „Ja, darum überlege ich auch noch“, sagte ich schließlich.
      „Hast du Zentralverriegelung?“, fragte sie.
      Ihre Hand lag bereits auf dem Türgriff.
      „Nein.“
      „Aber wir steigen doch jetzt ein, oder?“
      Ich sah auf meine Uhr.
      „Wir haben noch genug Zeit. Es ist nicht weit. Wir könnten zu Fuß gehen.“
      Ich dachte an mein erstes Treffen mit Lara. Es war schön gewesen, mit ihr spazieren zu gehen. Nachdem sie mir nur noch hinter verschlossenen Türen erlaubt hatte, zutraulich zu werden, hatte ich mich wie ein Gigolo gefühlt. Wenn ich mit der ebenfalls rothaarigen Doris durch die Stadt ging, bekam ich vielleicht wieder das gleiche Gefühl wie damals bei Lara.
      Sie war zwar nicht so auffällig schön und elegant, und vor allem war sie weit weniger klug, aber ich fand diese Unterschiede vorteilhaft. Ich hatte keine Lust, ständig von anderen Männern aggressiv gemustert zu werden und anstrengende Diskussionen über sexuelle Spielarten und ihre Berechtigung zu führen.
      „Ich möchte vorher gern essen gehen. Ich habe Hunger!“, sagte sie.
      „Okay. Auf dem Weg zum Kino kommen wir an ein paar guten Freßläden vorbei. Ich lade dich auch ein.“
      „Ich will aber nicht hier essen gehen“, jammerte sie. „Ich will mal etwas anderes sehen.“
      „Okay. Gehen wir nächstes Mal auswärts essen. Aber heute wollen wir hier ins Kino, und erst raus zu fahren, um dann unter Zeitdruck wieder heimzukehren, um den Anfang vom Film nicht zu verpassen, finde ich ziemlich stressig.“
      „Aber ich will nicht hier ins Kino.“
      „Nein? Gefallen dir die Filme nicht, die hier laufen?“
      „Ich habe keine Ahnung, was hier läuft“, sagte sie schnippisch. „Ich will einfach nicht hier ins Kino. Es ist mir zu klein. Da ist nichts los. Anderswo hat man mehr Auswahl.“
      „Und wo willst du ins Kino?“, fragte ich.
      „Weiß ich nicht.“
      „Welchen Film willst du denn sehen?“
      „Weiß ich nicht. Darum will ich auch irgendwo ins Kino, wo viel Auswahl ist.“
      Ich sah wieder auf meine Uhr.
      „Und ich will vorher noch etwas essen“, fügte sie hinzu.
      „Okay“, sagte ich.
      Eine Dreiviertelstunde später saßen wir in dem Restaurant, in dem ich auch schon mit Judith und Lara gewesen war. Justine bediente. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen und wirkte abwesend.
      Wie schon bei Lara, tat sie auch diesmal so, als würde sie mich nicht kennen. Das war mir angenehm, denn wie sie jetzt aussah, wäre mir alles andere peinlich gewesen. Ich war ihr gegenüber zu keinerlei Freundschaft oder Solidarität verpflichtete, nachdem sie mich trotz all meiner Bemühungen immer wieder abgewiesen hatte. Es war keineswegs meine Schuld, wenn sie mir irgendeinen langhaarigen Burschen vorzog, der sie anscheinend unter Drogen setzte.
      Doris kam mit der Speisekarte noch schlechter als Lara klar. Sie murmelte „Komische Sachen haben die hier“ und blätterte fahrig herum. Schließlich knallte sie die Karte auf den Tisch und fragte: „Weißt du, was davon gut schmeckt?“
      Nachdem ich zwei Gerichte bestellt hatte, fragte sie mich, in welches Kino wir nach dem Essen gehen sollten.
      „Das kommt darauf an, was für einen Film du sehen willst“, sagte ich. „In dieser Stadt gibt es mehrere Kinos. Zu diesem Restaurant gehört auch ein Kino. Wir können uns gleich hier einen Film ansehen.“
      „Und was läuft hier?“
      Ich wies auf die Plakate. „Du brauchst dich doch nur umzusehen.“
      Sie verdrehte den Kopf in alle Richtungen. Danach sah sie mich wieder genauso unschlüssig wie nach der Betrachtung der Speisekarte an.
      „Ich weiß nicht“, sagte sie. „Lass uns einfach zum Kino-Center fahren.“
      „Da laufen nicht unbedingt die besten Streifen.“
      Ich reichte ihr eines der Programmhefte, die hier an mehreren Stellen auslagen.
      „Bitte schön“, sagte ich. „Jetzt kannst du dir schon, während wir auf das Essen warten, den Film aussuchen, den wir uns nachher ansehen.“
      Sie verzog das Gesicht und blätterte das Heftchen mit mürrischer Miene durch.
      „Vielleicht sollten wir auch auf Kino verzichten und irgendetwas anderes machen“, schlug ich grinsend vor.
      Sie quengelte „Ich will aber ins Kino“, blätterte erneut gereizt das Heft durch, sah sich alle großen Bilder an, und knallte das Heft dann zornig vor mir auf den Tisch.
      „Das sind alles Filme, von denen ich noch nie gehört habe“, sagte sie. „Such du einen aus!“
      Nun brachte Justine das Essen. Inzwischen schaute sie ausgesprochen verächtlich auf mich herunter. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich immer noch keinen berühmten Roman geschrieben und mir obendrein wieder einen normalen Männer-Haarschnitt zugelegt hatte.
      „Hast du eine Freundin?“, fragte sie, als Justine wieder gegangen war.
      „Ich habe heute morgen mit ihr Schluss gemacht“, sagte ich.
      „Warum?“
      „Sie fing an, mir auf die Nerven zu fallen“, knurrte ich drohend.
      „Wie sah sie aus?“
      „Ungefähr wie du“, antwortete ich.
      „War sie hübscher als ich?“
      „Sie trug die Haare etwas anders“, sagte ich ausweichend.
      „Kürzer?“
      „Nein, noch länger.“
      „Ich kann sie mir auch noch länger wachsen lassen.“
      „Außerdem“, sagte ich zwischen zwei Bissen, „hat sie ihre Haare nicht gescheitelt, sondern einfach immer nach hinten gekämmt.“
      Doris legte ihr Besteck ab, griff sich mit beiden Händen in die Haare, strich sie über die Schultern nach hinten und schließlich auch aus der Stirn.
      Diese Reaktion und das optische Ergebnis sorgten dafür, dass meine Hände leicht zitterten und das Stückchen Fleisch von meiner Gabel fiel.
      Sie lächelte.


      (Fortsetzung folgt)

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 05:20:41
      Beitrag Nr. 654 ()
      Fortsetzung

      Als Justine kassieren wollte, machte Doris einen sehr lässigen und sehr unbeteiligten Eindruck. Nachdem ich für uns beide bezahlt hatte, verließ sie das Lokal fluchtartig.
      Als ich sie einholte, sah ich sie mit ihrem Handy telefonieren. Anscheinend rechtfertigte sie sich.
      "Ich gehe ins Kino", hörte ich sie sagen. "Ja. Es ist ein Nachbar. Es ist nichts dabei!" Nach ein paar weiteren Worten steckte sie ihr Handy wieder ein.
      "Wer war das?", fragte ich.
      "Was geht dich das an?"
      "Immerhin hat er sich nach mir erkundigt."
      "Das war mein Schwager", sagte sie. "Der Mann meiner Schwester. Rene."
      "Aha", murmelte ich nachdenklich. "Der kümmert sich wohl sehr um dich."
      "Meine Schwester macht sich immer Sorgen", sagte Doris. "Sie ist ja auch die Ältere."
      Wir fuhren zum größten Kino der Stadt. Unterwegs erzählte ich ihr, wovon der Film handelte, den ich für uns ausgesucht hatte. Sie war mit meiner Wahl einverstanden.
      Am Schalter mußten wir lange anstehen. Vor uns waren vier Jugendliche, die trotz Internet, trotz Fernseh-Werbung, trotz Rezensionen in den Zeitungen und trotz der in diesem Gebäude sehr verschwenderisch ausgelegten Programm-Hefte keine Vorstellung von den laufenden Filmen besaßen und sich jeden Streifen vom Kartenverkäufer beschreiben ließen, um dann darüber zu diskutieren.
      Schließlich schaffte ich es doch noch, zwei Karten zu bekommen. Als ich die Tickets vorzeigte, begann Doris auf sehr peinliche Weise um Popcorn zu winseln. Der Kartenabreißer grinste und sah mich leicht mitleidig an. Ich wurde sauer. Am liebsten hätte ich Lara geholt, um zu sehen, wie er so eine Frau an meiner Seite verkraftet hätte.
      Während des Films fabrizierte Doris mit dem Popcorn, das immer überall zwischen uns war, einen unglaublichen Krach. Noch lauter wurde sie, wenn sie lachte, was sie aber nur tat, wenn außer ihr gerade niemand irgendetwas lustig fand.
      Nach dem Ende der Vorstellung rannte sie zur Toilette. Als sie zurückkam, telefonierte sie mit Rene, ihrem Schwager. Anschließend erklärte sie mir, daß sie leider nicht mit mir nach Hause fahren könnte, weil sie auf die Kinder ihrer Schwester aufpassen müsse. Ich sollte sie bei einem Restaurant absetzen.
      "So spät mußt du noch babysitten?", fragte ich ungläubig.
      "Ja."
      Unterwegs zum Restaurant fragte sie mich, ob ich sie am nächsten Tag von der Arbeit abholen würde. Danach könnten wir vielleicht wieder essen gehen und vielleicht sogar wieder einen Film gucken.
      Mir kam die ganze Sache seltsam vor. Vielleicht wollte sie bloß testen, ob ich es ernst meinte.
      Vielleicht nutzte sie mich aber auch bloß aus.
      "Wenn ich mit dem Bus nach Hause fahre, lauert mir wieder mein Ex-Freund auf", klagte sie.
      "Na gut", sagte ich.
      Sie wirkte sehr fröhlich, als sie sich vor dem Restaurant von mir verabschiedete. Anscheinend hatte ihr der Abend gefallen.

      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 15:01:53
      Beitrag Nr. 655 ()
      :eek:
      Die Klickrate geht in den Keller!
      :eek:
      Tja, dann muß ich wohl doch wieder über "Lara " schreiben...
      :rolleyes:
      Mit DORIS erlebt der Held sowieso rasch seinen übelsten Reinfall...
      ;) :laugh:
      Danach weiß er "Lara" wieder zu schätzen...
      :p
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 16:17:25
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.01.03 22:46:15
      Beitrag Nr. 657 ()
      och, ich finde Wolfsbane hält sich ganz gut - verglichen mit den Aktienindizes...

      aber er hat ja sowieso keine Aktien mehr.

      Alternativer Threadtitel: Meine Frauen und meine Shorts
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 10:50:16
      Beitrag Nr. 658 ()
      @ Virgilja



      Myriamsteph findet die Story (wieder) lustig.
      Warum findest Du die Story deprimierend ?
      Wie paßt das zusammen?
      :rolleyes:
      Oder seid ihr beide meschugge?
      :confused:
      Wem soll ich es jetzt recht machen?
      :confused:


      Wenn es mehr Interesse gäbe, hätte ich die "Doris"-Episode schon beendet und die Pointe gebracht...
      Danach macht der Held Erfahrungen mit Damen aus einer Internet-"Singlebox"...
      Das wird definitiv lustig...
      :laugh:

      Was ist überhaupt dran deprimierend, wenn der Held mit einer Traumfrau zusammen ist, von der die meisten Männer nicht einmal den kleinen Finger kriegen, und mit der er Sachen machen kann, von denen die meisten Männer höchstens heimlich träumen? Und wenn er dann mit ihr Schluß macht und schon am selben Tag wieder ein Date hat?
      :confused:

      Ich habe mich schon eher gefragt, was Du überhaupt willst. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen.
      Das ist bei Roman-Figuren auch so.
      Wenn ich bei einer Frau die Stärken schildere, motzt Du.
      Wenn ich bei derselben Frau ausgleichend die Schwächen schildere, motzt Du.
      So oder so wirfst Du mir vor, ich würde zu hohe Ansprüche stellen.
      Was soll ich dann überhaupt noch schildern?
      Soll ich die Frauen völlig weglassen?

      Ich habe oft genug geschildert, daß der Held bei seinen Frauenbekanntschaften zahllose Zugeständnisse macht, wenn eine Frau ein oder zwei Eigenschaften hat, die ihm gefallen.
      Trotzdem behauptest Du, er oder ich würden nach der perfekten Frau (sowas würde mir in Wirklichkeit eher Angst machen) suchen.
      Was soll das???
      :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :mad: :rolleyes: :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 14:27:18
      Beitrag Nr. 659 ()
      Ohohohohoooo
      Armer Wolf, wieder so ne Psycho-Tante.
      Es ist wahr, LARA`S Verhalten in diesem Restaurant-Kino war echt lustiger. Die war schon so affektiert, daß ich wieder drüber lachen konnte.
      Aber diese Doris?????
      Die scheint ja nun wirklich nischt inner Birne zu haben. Und dann diese dummen Ausflüchte. Merkt den dieser Woolf wirklich nix?
      ANSCHEINEND HAT IHR DER ABEND GEFALLEN......
      Huhuuuhhhhuuuuu:laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Die hält sich schön mehrere Eisen im Feuer!
      Bin gespannt, wie die Beziehung endet.
      Da war er mit lara wirklich besser dran!
      Steph
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 14:58:02
      Beitrag Nr. 660 ()
      :tschüssi:
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 17:32:33
      Beitrag Nr. 661 ()
      @ myriamsteph


      Schön, daß Du wieder da bist!

      Du drückst Dich immer so aus, daß ich verstehe, was Du willst.

      Bei anderen bin ich mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt selbst verstehen, was sie wollen...
      :rolleyes: :laugh: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 21:19:46
      Beitrag Nr. 662 ()
      Fortsetzung


      Am Montagabend fuhr ich zu dem Kaufhaus, in dem Doris Sachen verkaufte, über die sie nicht reden wollte. Sie hatte mich für 20.00 Uhr an den Personalausgang bestellt, aber ich war viel zu früh losgefahren, um nicht wegen eines möglichen Staus zu spät zu kommen. Ich ging durch die verschiedenen Etagen und hielt nach ihr Ausschau, ohne sie zu finden. Um 20.00 Uhr saß ich wieder in meinem vor dem Personalausgang geparkten Auto.
      Ich musste zehn Minuten warten.
      Sie wirkte angespannt.
      „Wie geht es?“, fragte ich.
      „Fahr los“, sagte sie kalt.
      „Wie bitte?“
      „Fahr los“, wiederholte sie.
      „Wie wäre es mit einer Begrüßung?“, erkundigte ich mich.
      „Hallo, ich habe Hunger. Du wolltest doch mit mir essen gehen, oder?“
      „Jau“, sagte ich.
      „Ich habe jetzt wirklich Hunger!“
      „Schon gut“, sagte ich.
      „Ich musste richtig malochen!“
      „Waren die Kunden so anstrengend?“
      Sie sah mich auf eine Weise an, dass ich mir blöd vorkam.
      „Du arbeitest doch im Verkauf, oder?“
      „Natürlich“, sagte sie.
      „Wo denn?“, fragte ich.
      „Ich verkaufe Zeugs. Im Laden“
      „Vorhin war ich da drin und habe umgeguckt. Ich habe dich aber nirgendwo gesehen!“
      Jetzt wurde sie böse.
      „Du spionierst mir nach!“, schrie sie. „Das ist unglaublich!“
      Ich zuckte mit den Schultern. „Ich war zu früh und hatte Lust auf einen Einkaufsbummel.“
      „Das ist unglaublich“, sagte sie zornig. „Ich habe bei der Arbeit sowieso keine Zeit, mit dir zu reden. Jetzt will ich was essen.“
      „Und in welches Restaurant willst du?“, fragte ich.
      „Ist mir egal. Hauptsache, Essen!“
      „Am Samstag habe ich das Restaurant ausgesucht, aber du konntest mit der Speisekarte nichts anfangen. Gibt es einen Laden, wo dir die Speisekarte besser gefällt?“
      „Fahr los“, sagte sie. „Ich erkläre dir den Weg.“

      Doris führte mich in ein sehr billiges Restaurant. Ich nahm das als Indiz, dass sie diesmal ihr Essen selbst bezahlen wollte. Der Kellner sah uns seltsam an.
      Doris tat so, als würde sie in die Speisekarte gucken, und bestellte dann auswendig.
      „Das steht nicht mehr auf der Karte“, sagte der Kellner.
      „Ich will das aber haben“, sagte sie zornig.
      „Es tut mir leid, aber das geht nicht“, sagte er.
      „Dann bringen sie mir etwas möglichst Ähnliches!“, rief sie zornig.
      Wenn sie schlecht gelaunt war, benahm sie sich noch ätzender, als ich es jemals von Lara erlebt hatte. Ihre Stimme konnte so fies klingen, dass einem übel wurde. Selbst zänkisches Gezeter von der Umweltschützerin Sabine hatte sich vergleichsweise lieblich angehört.
      Als wir aßen, verging mir beinahe schon wieder der Appetit. Tischmanieren schien Doris sich für das Wochenende aufzuheben.
      „Ah, ist das lecker“, nuschelte sie immer wieder auf eine Weise, dass die anderen Gäste sich umsahen, weil es tönte, als wenn eine Besoffene einen Orgasmus simulierte.
      Wieder blieb die Rechnung allein auf mir hängen.
      Kaum hatte ich bezahlt, servierte sie mir eine Neuigkeit.
      „Ich kann heute nicht mit dir ins Kino gehen“, sagte sie klagend. „Ich muss gleich wieder auf die Kinder von meiner Schwester aufpassen.“
      „Schon wieder?“, fragte ich.
      „Die sind doch noch ganz klein!“
      „Wie klein denn?“
      Sie zeigte es mir mit der Hand. Ich wandte meinen Blick ab und sah auf meine Armbanduhr. „Und wann musst du da hin?“, erkundigte ich mich.
      „Sofort“, sagte sie.
      „So früh? Am Samstag war es viel später!“
      „Ja, aber da hast du auch gemotzt und wolltest es nicht glauben.“
      Ich konzentrierte mich auf meinen Atem. Nur keinen Koller kriegen.
      „Was ist?“, fragte sie. „Ich bin eben ein Familienmensch. Hast du etwas gegen Kinder? Wenn ich mal heirate, will ich auch Kinder kriegen.“
      Ich sah sie kopfschüttelnd an.
      „Wenn du nicht solche Ähnlichkeit mit meiner Ex-Freundin hättest...“
      Reflexartig strich Doris ihre langen roten Haare wieder aus der Stirn und nach hinten.
      Ich stockte. Doris war eine Schmarotzerin, aber sie kostete mich praktisch nicht mehr als Lara. Für Lara hatte ich immer viel weiter fahren müssen. Wenn ich bei Doris jede zweite Fahrt vergeblich machte, hatte ich, statistisch gesehen, trotzdem pro Treffen niedrigere Spritkosten. Mit Doris brauchte ich auch nicht in Hotels zu gehen. Lara übernahm immer die Hälfte der Hotelkosten, aber meine Hälfte kostete immer noch mehr, als Doris abzufüttern.
      Ich war jetzt dreißig Jahre alt und durfte kein Idealist mehr sein. Ich musste realistisch denken. Ich wollte poppen, ohne arm zu werden.
      “Du solltest dir einen Mercedes kaufen”, sagte Doris.
      Erstmals an diesem Abend lächelte sie.
      “Warum?”, fragte ich.
      “Das ist ein gutes Auto.”
      “Mein Auto ist auch gut.”
      “Ja, aber die Marke kennt doch keiner. Du setzt dich doch bestimmt auch nicht gern in ein Auto, von dem du noch nie gehört hast!”
      “Und von welchen Automarken hast du schon gehört?”, fragte ich.
      “Ich kenne mich mit Autos nicht gut aus.”
      “Okay. Von welchen Marken hast du schon gehört?”
      Sie zuckte mit den Schultern. “Mercedes.”
      “Und sonst noch? BMW? Audi?”
      “Ich habe doch gesagt, dass ich mich mit Autos nicht auskenne!”, nörgelte sie. “Ich kenne Mercedes. Das reicht doch! Das sind die besten! Das Beste ist doch immer gut, oder?”
      Ich schüttelte den Kopf. “Es kann dir doch egal sein, welches Auto ich fahre.”
      “Nein”, sagte sie. “Du musst mich morgen wieder abholen.”
      “Ja? Muss ich? Und wieso?”
      Statt zu antworten, fummelte sie wieder an ihren Haaren herum.
      “Soll ich dich morgen wieder zu deiner Schwester bringen?”, fragte ich.
      “Nein”, antwortete sie hektisch. “Morgen machen wir, was du willst!”
      Das hörte ich brauchbar an. Auf Dauer war Doris untragbar, aber zur Überbrückung war sie gut genug.
      “Was ich will?”
      “Ja, genau”, sagte sie unterwürfig.

      (to be continued)
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 06:05:39
      Beitrag Nr. 663 ()
      Leider wurde dieser Thread nur angeklickt, wenn er auf Seite 1 oder 2 des Inhaltsverzeichnisses stand.
      Zuletzt wurde der Thread jeden Tag in kürzester Zeit
      bis auf Seit 5 oder weiter durchgereicht. Dorthin, wo keiner mehr etwas vermutet...
      Leider hat dieser "Dinosauerier" sich selbst überlebt. Er ist nicht mehr zeitgemäß. Das liegt an Leuten wie "TonyWonderful", die gern 4-5 Threads gleich hintereinander fabrizieren und es pro Tag leicht auf 20 Stück bringen.
      Der Stand der Dinge ist erkennbar an Titeln wie "Wer will mal mit dem SOFA-KÖNIG telefonieren" oder "Ich habe heute 400 Postings geschafft und nebenbei auch noch telefoniert!" ...
      Früher habe ich auf Literaturseiten für das Sofa Werbung gemacht. Das muß ich jetzt ebenfalls aktualisieren.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 09:36:39
      Beitrag Nr. 664 ()
      @Wolfsbane

      Sei nicht frustiert! Es liegt nicht einfach nur an den anderen Usern in WO, die andere Threads und Postings schreiben.

      Wieviele deine Story lesen, hängt auch davon ab, wieviele sie in ihre Favoritenliste aufgenommen haben, und wieviele sie dort wieder gestrichen haben.

      Wenn du in einem bestimmten Stil angefangen hast, der gut ankam, und hast dann eine bestimmte Lesergruppe um dich geschart, kannst du nicht plötzlich das Thema wechseln, den Stil. Es bringt auch nichts, andere zu konsultieren, was man ändern sollte. Du hast anfangs geschrieben, du möchtest keinerlei Einmischung oder Ratschläge, allenfalls bei orthographischen Korrekturen. Das fand ich richtig, es ist eine Haltung, die Authentizität verspricht.

      Die Lara-Geschichte war interessant, sie kam aber nicht zu einem schlüssigen Ende, irgendwie hat man zunehmende Verzettelung festgestellt. Viele Köche verderben den Brei. Die Doris-Geschichte bringt nicht mehr so viel, sie ist nicht Fisch noch Fleisch. Sie bringt nicht das selbe rüber, wie die Geschichten davor: Authentizität. Dein schöpferischer Prozess wurde Opfer einer Fremdeinwirkung.

      Wenn du das Ganze mal veröffentlichen willst, solltest du an der Lara-Geschichte weiter herumfeilen. Ob diese Sammlung einen guten Schluss braucht, musst du selbst entscheiden.

      Viel Glück und Energie für dein Vorhaben,

      Prof19 :)
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 13:59:57
      Beitrag Nr. 665 ()
      Wolf,

      ich würde mich nicht davon beeinflußen lassen, auf welcher Seite auf dem Sofa der Thread landet. Deine Leser finden den Thread auch auf Seite 42.

      95% der Threads hier sind absoluter Schwachsinn. Aber trifft das nicht auch auf das Fernsehprogramm zu? Auf die Zeitschriften am Kiosk? Diese Inhalte werden produziert, weil anscheinend dafür Bedarf besteht.

      Sei also froh, daß Deine Leser zu den restlichen 5% gehören!

      Was Deine Romanfigur "Wolf" betrifft, so würde ich einfach seine Geschichte erzählen. Ohne Beeinflußung von Außen. Wenn man es aber jedem Leser recht machen will, dann landet Wolf am Ende in der Irrenanstalt. ;)
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 14:32:05
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.01.03 16:49:32
      Beitrag Nr. 667 ()
      @virgilia
      Jo, ich habe auch laufend Angst, er sei schon drin, oder kurz vor der Einweisung.
      Das hält doch kein Schwein aus, so viele meschuggene Weiber!
      Vielleicht sollte Wolf mal seine homosexuelle Seite entdecken :laugh: :laugh: :laugh:

      @Wolf
      war wieder ein Scherz!
      Steph
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 12:14:25
      Beitrag Nr. 668 ()
      Tja, Wolf will sich hier jetzt endgültig verabschieden!
      Das ist ziemlich schade.
      Mach ne Schaffenspause und setz neu an!
      Alles Gute!
      *drück*
      Steph
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 22:23:11
      Beitrag Nr. 669 ()
      @ Virgilja


      Wen meinst Du mit "bekloppte Weiber"?

      Irgendjemand aus der Geschichte??
      :confused:


      Oder die Personen, die mich im richtigen Leben nerven- wie Tony(a) Wonderful ???


      :confused: :laugh: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 14:38:58
      Beitrag Nr. 670 ()
      Wolf

      schreib mal einen schönen und spannenden Schluss, in dem sich Männlein und Weiblein (unter den Lesern) wiederfinden, und du hast die Sache wenigstens ordentlich hinter dich gebracht. Wenn du was Gutes ablieferst, kommen auch die Klickraten.

      happy writes
      Prof19

      P.S:
      happy trades kann man dir ja nicht mehr wünschen
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 20:06:55
      Beitrag Nr. 671 ()
      Wolf,

      hab` gerade Deinen Abschiedsthread gelesen. Lass Dich doch von so ein ein paar Blödmännern nicht anmachen! Wie ich schon mal sagte: Du schreibst für die 5% der WO-User, auf die es wirklich ankommt. Wenn Du in eine Kneipe gehst, unterhältst Du Dich dann mit den ganzen Pickelgesichern, die sich den ganzen Abend an ihr Glas Bier klammern, oder kommst Du wegen Deinen Kumpels? Na also.

      Wir sind Deine Leser, Wolf. Nicht diese Schwachmaten.

      Was eine neue Version der Story betrifft, ich denke, das ist eine gute Idee. Unter der häppchenweise Veröffentlichung hat sicherlich der rote Faden etwas gelitten.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 01:46:49
      Beitrag Nr. 672 ()
      Wie, keine Fortsetzung mehr? Der Thread gehört zum täglichen Standartprogramm.

      Wäre schade.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 10:25:12
      Beitrag Nr. 673 ()
      Wolf

      deine stillen Leser wagen sich aus der Ecke: PROTEST
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 10:31:53
      Beitrag Nr. 674 ()
      lohnt sich das warten auf weitere episoden?

      grüße vom nachtangler
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 10:52:04
      Beitrag Nr. 675 ()
      Hey,
      ich habe auch bis jetzt zu den stillen Lesern gehört. Ich will mich ja nicht beschweren, aber was man angefangen hat, sollte man auch zu Ende bringen.

      Ein ansonsten enttäuschter
      Champion99
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 11:23:50
      Beitrag Nr. 676 ()
      wo bleibt denn die fortsetzung :mad: :mad: :(


      na komm schon woelfi, auf geht`s :kiss: :D
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 01:48:22
      Beitrag Nr. 677 ()
      Nun wird`s ja langsam zum Skandal!

      Hey Wolf, kannst du bitte, bitte hier ordentlich fertig machen?

      Ich habe da noch eine Frage: Wieso ist denn das mit Lara so plötzlich zu Ende gegangen? Wìeso hat es euch nichts mehr gegeben, es war doch für beide so erquickend und erfüllend. Dieses Ende fand ich sehr kurz angebunden.

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 04:30:42
      Beitrag Nr. 678 ()
      hi wolf,

      was ist jetzt mit dem theaterstück, wirds eins geben?
      du kannst dir aber zeit damit lassen bis in den sommer. ende august sollte aber das stück sowie ein konzept stehen, dann besteht aussicht auf finanzielle förderung, denn eine produktion kostet im minimalfall 10 teuro und im mittelprächtigen 20. im förderungsfall - da werden fünf projekte ausgewählt die dann zu den kernproduktionen gehören - sind die probenräume kostenlos und du hast gute zeiten für die aufführung bzw. kann dann beliebig die aufführungszeit verlängert werden.
      wenn nicht gefördert wird, läuft es auf obige summen hinaus, von denen dann die einnahmen abgezogen werden.
      schreib einen publikumsrenner und du wirst reich :D
      allerdings fasst das lofft hier in leipzig nur maximal 100 zuschauer.

      .exe
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 01:30:22
      Beitrag Nr. 679 ()
      na Wolf,

      das sind ja tolle Aussichten :)
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:27:15
      Beitrag Nr. 680 ()
      Ob sich Wolf überhaupt das hier alles schon durchgelesen hat?
      Ich finde auch, man soll sich von den Schwachmaten nicht beindrucken lassen!
      Hau rein und schreib uns einen...:D :D
      Steph
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 18:39:56
      Beitrag Nr. 681 ()
      Kommt da noch was?
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 19:00:37
      Beitrag Nr. 682 ()
      noch warten alle gespannt, bis der Künstler seine Pause beendet hat.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 19:41:53
      Beitrag Nr. 683 ()
      Hi @ll





      Da sich ein gewisses Interesse abzeichnet, das mich in dieser Form nun doch überrascht, werde ich noch eine Fortsetzung posten.
      :look:

      Theoretisch kann ich diese Geschichte endlos fortsetzen...

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 20:30:20
      Beitrag Nr. 684 ()
      @wolfsbane

      hast du unsere Gebete doch noch erhört, oh Meister!

      Zusatzwunsch: kannst du den Schluss mit Lara nicht etwas subtiler, netter, herz-po-schmerzlicher machen? Dieser CI am Bahnhof hat mich ehrlich gesagt nicht befriedigt. Ich nehme an, er ist bei dir auch eher aus der Not geboren denn aus der Tugend.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 20:53:55
      Beitrag Nr. 685 ()
      @ Prof 19



      Die Lara-Geschichte habe ich tatsächlich in aller Eile beendet, weil Myriamsteph darüber so sehr klagte und den Abgang von Lara nachhaltig anmahnte.
      Die Lara-Episode hat noch ein Nachspiel...
      ;)

      Übrigens würde ich so ein bischen Genörgel nicht als "Gebet" bezeichnen...
      :rolleyes:

      Ich dachte wirklich schon, das Ganze würde niemanden mehr interessieren, zumal seit langem keine Boardmails mehr bei mir eingegangen sind. Wenn Myriamsteph mich nicht darauf hingewiesen hätte, daß es hier Klagen gab...

      CU
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 00:26:10
      Beitrag Nr. 686 ()
      @Wolfsbane

      Der Dichter sollte nicht einer einzelnen Muse verfallen, sondern dem Epos zuliebe seine Seele (und was weiß ich noch alles) im Zaum halten.

      Ich weiß sehr wohl, wie Lara noch in dir brennt, also laß uns dran teilhaben. Egal ob als Vorspeise, Hauptgericht oder Nachspeise.

      Meine Devise: wo es darum geht, auch noch den vorletzten Knoten der Seele mit Nußöl und Balsamico zu kredenzen, soll man sich nicht mit Griesbrei zufrieden geben!

      Und komm mir ja nicht mehr mit all diesen Untere-Mittelklasse-Schauplätzen, verdreckten Bahnhöfen, verrauchten Kneipen voller Penner, kulturell unterversorgten Bedienungen und unfreundlichen Obern. Bitte bringe doch mal was mit Niveau, ich meine Lara hat ja Niveau, aber das Drumherum sollte halt auch stimmen.

      Unterschätze mal bitte deine Leser in Wallstreetonline nicht - alles machen die auch nicht mit. Ansprüche sollten zumindest formuliert werden dürfen.

      P.S: war nur Spaß ;)
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 15:11:37
      Beitrag Nr. 687 ()
      wir wollen wissen, wie Wolf weitermacht

      wir warten :confused:

      weiter Wolf! :look:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 01:59:37
      Beitrag Nr. 688 ()
      @ Prof 19



      Wenn Du einen Roman lesen willst, kauf Dir doch ein Buch.
      Oder gehe in die Leihbücherei.


      Ich finde die Leute hier nur noch zum Speien.

      Von dem Lob irgendwelcher Leute, die sich einbilden, dass sie ein Recht darauf hätten, daß ich ihnen den (Mittags-)Pausen-Clown spiele, und die sich aus Feigheit oder noch niederen Motiven hinter der Anonymität verstecken, habe ich auch nichts..

      In der Bibel steht, daß man keine Perlen vor die Säue werfen soll

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:51:46
      Beitrag Nr. 689 ()
      hmmm...

      #685 von Wolfsbane

      Die Lara-Geschichte habe ich tatsächlich in aller Eile beendet, weil Myriamsteph darüber so sehr klagte und den Abgang von Lara nachhaltig anmahnte.
      Die Lara-Episode hat noch ein Nachspiel...


      Also, zeig`s ihr!

      CU
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 17:53:25
      Beitrag Nr. 690 ()
      Ziemlich viele Klicks in Anbetracht dessen, dass schon seit Wochen nichts neues mehr kam. Ausserdem liegt der Thread schon auf Seite 4
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 19:57:29
      Beitrag Nr. 691 ()
      @hferch

      wieso auf Seite 4? Und woher sollen die Klicks kommen?

      es gibt halt eine Menge Fans, die wollen wissen, wie es weitergeht.

      Wolfilein, Lara vor, noch ein Tor!

      :look:

      (nun wieder auf Seite 1, gelle!)
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 12:51:47
      Beitrag Nr. 692 ()
      Neee, JETZT wieder auf Seite 1!
      Aber wir haben keine Chance.......
      SOGAR ICH möchte jetzt doch noch ein Ende lesen!

      Steph
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 03:32:46
      Beitrag Nr. 693 ()
      tja Steph man haz nich leicht
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 13:57:28
      Beitrag Nr. 694 ()
      Schreibt Euch doch selbst ein Ende!
      Die "Harry Potter"-Fans schreiben sich doch auch immer ihre eigenen Geschichten, wenn Joanne Rowling nichts liefert.
      :eek: :laugh: :cool:
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 17:25:04
      Beitrag Nr. 695 ()
      naja, wir hätten schon noch gerne was aus der Feder des Meisters.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 22:40:03
      Beitrag Nr. 696 ()
      Fortsetzung

      Als ich sie das nächste Mal von der Arbeit abholte, war ich wieder sehr pünktlich. Anstatt im Haus nach ihr zu suchen, wartete ich brav im Wagen. Ich vertrieb mir die Zeit mit meinem Notebook, indem ich gegen ein Schach-Programm spielte.
      Doris erwischte mich dabei.
      “Was machst du da?”, fragte sie in drohendem Ton.
      “Schachspielen”, antwortete ich.
      “Mit deinem...” Sie hielt die Luft an, als sei litte sie unerträgliche Schmerzen. “... Computer?”
      Ich schloss alle Programme und fuhr das Betriebssystem herunter.
      “Jetzt höre ich damit auf”, sagte ich.
      Mürrisch setzte sie sich auf den Beifahrersitz.
      Ich klappte den Laptop zu und legte ihn auf den Rücksitz.
      “Wir können jetzt fahren”, sagte sie in herrischem Ton.
      “Redest du mit deinen Kunden auch so?”, fragte ich ärgerlich.
      “Nur, wenn sie es verdient haben.”
      “Wie bitte? Ich dachte, sobald sich ein Kunde beschwert, würdet ihr gleich abgemahnt?”
      “Quatsch”, sagte sie. “Warum sollen die sich beschweren. Fahr endlich los. Ich will jetzt sofort nach Hause!”
      “Nach Hause?”, fragte ich.
      “Ja, nach Hause. Ich bin todmüde. Ich muss schlafen!”
      Allmählich zweifelte ich an ihrer geistigen Gesundheit. Ich wollte sie nur noch loswerden. Als ich den Parkplatz verließ und in den Kreisverkehr fuhr, hellte sich ihre Laune schlagartig auf. Sie griff an mein Lenkrad und hupte wie bescheuert. Mit der anderen Hand winkte sie den Kollegen zu, die den Kreisverkehr in alle anderen Richtungen verließen.
      Sie hatte wirklich schöne Hände.
      Einen Augenblick sah ich direkt in ihr Gesicht, als sie mit geradezu kindlicher Freude offen lachte. Das berührte mich.
      Vielleicht gab es für alles eine einleuchtende Erklärung.
      Ich lieferte sie bei Doppel-Doris ab. Als sie durch die Tür ging, hielt ich sie im Nacken fest und fragte: “Was sagt man?”
      “Ich bin müde und will jetzt schlafen. Tschüß!”
      Sie knallte die Tür hinter sich zu.
      Ich ging in meine alte Stammkneipe und bestellte mir ein paar Pils, während ich überlegte, wo meine Dominanz plötzlich geblieben war.
      Wenigstens nervten mich die anderen Stammgäste nicht wie früher mit Lobeshymnen auf die Aktien der Deutschen Telekom.
      Irgendwann wankte ich heim. Schon von weitem erblickte ich eine Mercedes-Limousine, der ein sehr kleiner und sehr dicker Mann entstieg. Ich hatte ihn schon oft gesehen und hielt ihn für den Freund von Doppel-Doris.
      Ein paar Minuten später war ich auf dem Bürgersteig nur noch etwa zwei Meter von dem Mercedes entfernt. In diesem Moment rannte der kleine, überaus bunt gekleidete Dicke zu seinem Auto. Doris kam ihm eilig nach. Hektisch setzten sie sich in den Wagen und rasten davon. Nun kam auch Doppel-Doris in meine Richtung gestürmt. Sie schüttelte die Fäuste und schimpfte.
      “Alles in Butter auf dem Kutter, Mutter?”, fragte ich.
      “Dieses Gesindel!”, rief sie zornig.
      “Wer?”, fragte ich. “Doris?”
      “Ja, Doris und ihr Stecher! Rene!”
      “Ihr Freund hat denselben Namen wie ihr Schwager?”, fragte ich.
      Doris schüttelte den Kopf. “Du bist wirklich besoffen!”
      “Wieso?”, fragte ich. “Wenn ihr beide Doris heißt, können doch auch zwei Männer Rene heißen?”
      “Theoretisch geht das.” Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. “Aber sie hat keinen Rene als Schwager.”
      “Sie hat aber immer mit einem Rene telefoniert, wenn sie mit mir zusammen war”, erklärte ich, “und das war ihr Schwager.”
      “Du glaubst aber auch wirklich alles!”, rief Doppel-Doris. “Die hat keinen Schwager! Die hat nicht einmal eine Schwester! Die hat in deiner Gegenwart mit ihrem Stecher telefoniert und dich total verarscht!”
      “Das ist zu krass”, sagte ich kopfschüttelnd. “So besoffen bin ich nicht, um das zu glauben. Die verarscht mich wegen diesem kleinen alten Fettsack, der immer Panik in den Augen hat, wenn mein Schatten auf ihn fällt?”
      Doppel-Doris lachte. “Der hat aber einen Mercedes und ein eigenes Geschäft und viel Kohle. Meinst du, dann guckt Doris noch nach anderen Sachen?” Sie wieherte vor Lachen.
      Ich schüttelte den Kopf.
      “Warum sollte ihr das so wichtig sein?”, fragte ich. “Sie verdient doch selber gutes Geld.”
      “Als Putzfrau?”, fragte Doppel-Doris.
      “Wieso Putzfrau?”, fragte ich. “Ich denke, sie arbeitet im Verkauf.”
      “Im Verkauf?” Doppel-Doris sah mich ungläubig an. “Als Analphabetin?”
      “Du meinst, sie ist Legasthenikerin.”
      “Nein. Legastheniker sind intelligent. Doris ist strohdumm. Die kann einfach nicht lesen.”
      Ich rieb mir die Stirn.
      “Was?”, fragte ich.
      “Sie kann nicht schreiben, sondern nur malen”, sagte Doppel-Doris. “Sie malt sich ihr Gesicht hübsch an und verarscht Männer. Sonst kann sie nichts- erst recht nicht lesen oder schreiben!”
      “Krass”, murmelte ich.
      “Hast du ihr Kohle geliehen?”
      “Nee.”
      “Ihr Ex-Freund ist praktisch pleite. Trotzdem will er ihr noch beim Umzug helfen und ihr die Möbel zu ihrer neuen Wohnung bringen. Sie ist aber zu faul, irgendwo einzuziehen, solange ich sie noch durchfüttere. Aber damit ist jetzt Schluss!”
      “Hast du sie rausgeworfen, weil sie mich so unglaublich belogen hat?”, fragte ich.
      “Nee, wieso? Das hast du doch gar nicht besser verdient, wenn du den Frauen bloß auf den Arsch guckst, anstatt dich für ihren Charakter zu interessieren.”
      “Oh”, sagte ich nachdenklich.
      “Nee, die beiden haben zu laut rumgevögelt. Und als ich sagte, dass ich bei dem Getöse nicht schlafen kann, haben sie mich eingeladen, mitzumachen!”
      Ich versuchte mir das bildlich vorzustellen.
      Doppel-Doris sah mir ins Gesicht, wurde zornig, drehte sich ruckartig um und dampfte ab.
      Ich drehte mich ebenfalls um und ging zurück zur Kneipe.
      Dort gab es bestimmt immer noch Bier.

      ...


      :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 01:18:13
      Beitrag Nr. 697 ()
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 17:53:42
      Beitrag Nr. 698 ()
      Der Thread wird immer noch angeklickt.
      *wunder*
      Dann muß ich mich wohl mal wieder aufraffen und ein neues Kapitel posten
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 00:27:34
      Beitrag Nr. 699 ()
      man wird es dir danken!

      :look:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 23:06:16
      Beitrag Nr. 700 ()
      Als ich irgendwann endlich doch im Bett lag, klingelte das Telefon. Es war Lara. Ich freute mich, ihre Stimme zu hören, und ich konnte es überhaupt nicht verbergen.
      “Bist du besoffen?”, fragte sie gereizt.
      “Jau.”
      “Oh.”
      “Hast du damit ein Problem?”, fragte ich.
      “Bist du darauf auch noch stolz?”
      “Stolz? Nein.”
      “Hast du dich meinetwegen betrunken?”
      “Wieso?”, fragte ich irritiert.
      “Weil ich mir so etwas schon dachte”, sagte sie. “Von mir kommt man nicht so einfach los. Darum rufe ich an.”
      “Nett von dir”, sagte ich, obwohl ich nicht wirklich verstand, was sie meinte.
      “Also sollen wir uns wieder treffen?”, fragte sie.
      “Meinetwegen”, antwortete ich.
      “Meinetwegen? Das hört sich nicht richtig begeistert an.”
      “Warum soll ich mich hier am Telefon in irgendetwas hineinsteigern?”, fragte ich. “Von hier aus kann ich dir doch sowieso nichts tun.”
      “Stimmt”, gab sie zu. “Und nächstes Wochenende?”
      “Okay.”
      “Ich muss Schluß machen!”, rief sie. “Er kommt! Ich rufe gleich wieder an!”
      Sie legte auf.
      Ich hätte mich erbrechen können. Das lag jedoch nicht am Bier. Es lag an dem albernen Spiel, das Lara mir aufzwang. Ich sollte sie dominieren und ihren Mann für einen unwichtigen Versager halten, aber trotzdem musste ich den Mund halten, wenn sie in meiner Gegenwart mit ihm telefonierte, und trotzdem hatte sie Angst, dass er von mir erfuhr.
      Nach über einer Stunde hatte sie sich immer noch nicht gemeldet. Ich rief ihr Handy an. Es dauerte ziemlich lange, bis sie das Gespräch annahm. Im Hintergrund hörte ich Musik und laute Stimmen.
      “Wo bist du?”, fragte ich.
      “Wonach hört es sich denn an?”
      “Nach einer Kneipe.”
      “Ja, ich bin in unserer Stammkneipe.”
      “Unserer Stammkneipe?”
      “Ja, wo mein Mann und ich immer hingehen.”
      “Hast du keine Angst, so spät abends noch als Frau allein unterwegs zu sein?”, fragte ich.
      “Wieso allein? Er ist doch auch hier. Es war schließlich sein Vorschlag. Er sitzt nur in einer anderen Ecke.”
      “Ich dachte, zwischen euch beiden liefe nichts mehr?”
      “Sei doch nicht immer so unflexibel und moralisch!”, schimpfte sie. “Warum soll ich mich querstellen, wenn er mal einen guten Vorschlag macht?”
      “Du wolltest mich anrufen”, knurrte ich. “Und?”
      “Ich habe es mir eben anders überlegt”, sagte sie.
      “Du wolltest lernen, zu gehorchen.”
      “Ja, na und? Du bist doch nicht hier! Ich will immer alles sofort haben!”
      “Was soll das jetzt schon wieder heißen?”, fragte ich.
      “Vielleicht lerne ich hier heute Abend noch jemanden kennen, mit dem es auch klappt”. erklärte sie. “Ich will eben immer alles sofort haben. Ja, wenn du jetzt hier wärst...”
      “Ich kann jetzt aber nicht bei dir sein!”, brüllte ich. “Was soll das?”
      “Was das soll? Ich will einfach Spaß haben, sonst nichts. Das sagte ich dir doch gleich zu Anfang unserer... Bekanntschaft, oder? Ich war immer ehrlich zu dir!”
      “Du hast auch gesagt, dass dich nur Sadomaso-Sex erregt, und sich außer mir keiner trauen würde, dich zu bestrafen.”
      “Jetzt wäre normaler Sex aber eine Abwechslung und auch nicht schlecht. Mal sehen, was sich heute nacht noch ergibt.”
      “Das stinkt mir”, knurrte ich.
      “Ich muss jetzt Schluss machen”, sagte sie. “Er kommt.”
      Sie legte auf.
      Ich ging ins Bad, kotzte, legte mich dann ins Bett und schaltete dann den Fernseher ein. Ich stieß auf einen mir noch unbekannten Film, in dem ein paar hübsche Schauspielerinnen auftraten. Es ging um junge Mädchen, die wegen angeblicher moralischer Verfehlungen in ein sehr strenges katholisches Erziehungsheim kamen, wo man ihnen mit härtester Prügel und viel Arbeit austreiben wollte, sich gegenüber dem männlichen Geschlecht verführerisch zu benehmen. Wenn die Nonnen eines dieser Mädchen besonders hart bestrafen wollten, schnitten sie ihr die Haare ab. Die Heldin hatte besonders lange Haare und verteidigte sich gegen alle Vorwürfe, indem sie immer wieder erklärte, dass die Männer ihr nur nachliefen, weil sie einfach schön sei, und Schönheit ohne Eitelkeit wäre keine Sünde. Als sie endlich das Heim verlassen konnte, benahm sie sich als Folge der langen Behandlung gegenüber Männern völlig anders als vorher, nämlich ablehnend und unnahbar.
      Obwohl ich sehr betrunken war, erkannte ich die Parallelen. Lara war auch katholisch, machte einen Kult aus ihren Haaren, sprach ständig von ihrer Schönheit, versuchte aber gleichzeitig völlig uneitel zu wirken, und benahm sich auf der Strasse total unnahbar. Und sie schien Haue gewöhnt zu sein, wenn auch nicht von Männern.

      Am nächsten Wochenende trafen wir uns wieder in einem Hotel. Sie erklärte mir, dass sie ihren Mann und mich zwischenzeitlich mit jemandem aus ihrer gemeinsamen Stammkneipe betrogen hätte. Als ich zornig wurde, lachte sie nur, und als sie merkte, dass mich das noch zorniger machte, lachte sie noch lauter.
      Ich bestrafte sie diesmal sehr gründlich.
      Sie war äußerst zufrieden.
      Beim Frühstück machte ich ihr aber ein Geständnis, das sie nachhaltig erschütterte.
      “Bei dir war es für mich das erste Mal.”
      Sie sah mich unverständig an.
      “Du warst noch Jungfrau?”
      “Quatsch”, sagte ich. “Aber ich habe noch nie vorher eine Frau geschlagen.”
      “Was?”
      Sie guckte völlig schockiert.
      “Außer beim Schach”, sagte ich grinsend.
      “Mach dich nicht über mich lustig!”, fauchte sie.
      Ich zuckte mit den Schultern.
      “Du hast mich angelogen”, sagte sie.
      “Du warst doch zufrieden, oder?”
      “Du hast mich angelogen”, wiederholte sie stur.
      “Inzwischen habe ich aber reichlich Übung”, sagte ich.
      “Das gilt nicht”, sagte sie.
      “Das gilt nicht?”
      “Du hattest mich angelogen. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals einverstanden gewesen, mich schlagen zu lassen!”
      “Bitte nicht so laut”, flüsterte ich. “Die anderen Gäste gucken schon.”
      “Das ist mir egal! Du hast mich angelogen!”
      “Irgendwann ist immer das erste Mal”, sagte ich.
      “Ein Anfänger!”, zischte sie. “Unglaublich! Was ich mir nicht alles gefallen lassen muss! Das ist wirklich zuviel!”
      Bis zum Abschied sprach sie nur noch soviel mit mir, wie unbedingt nötig war.
      Nach diesem Wochenende wollte sie nichts mehr mit mir zu tun haben.
      Es war vorbei.
      Ich musste mich damit abfinden.
      Es dauerte lange.
      Sehr lange.
      Aber ich war in dieser Zeit nicht untätig.
      Und ich war keineswegs allein...


      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 01:31:04
      Beitrag Nr. 701 ()
      Nicht soviel zeitlichen Abstand zwischen den Forsetzungen halten, sonst wird es unübersichtlich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:42:34
      Beitrag Nr. 702 ()
      Fortsetzung

      Ehe ich mich in neue Abenteuer stürzte, verabredete ich mich erst wieder mit Kalle. Wir trafen uns in einer Kneipe und spielten Schach. Natürlich Blitz-Schach. Zwischen den höchstens zehn Minuten dauernden Partien berichtete ich ihm unter großen Auslassungen sukzessive von meiner Affäre mit Lara. Er trank jedes Mal viel Bier und schwieg. Nach zwei Stunden wurde er von Melanie abgeholt. Sie setzte sich zu uns. Jetzt stellte sich heraus, dass Kalle doch gut zugehört hatte, denn er gab meinen Bericht lückenlos und durch eigene Kommentare ergänzt an sie weiter, wobei er immer wieder so heftig lachen musste, dass sein Gerede beinahe völlig unverständlich wurde.
      “Warum tust du dir das immer wieder an?”, fragte Melanie mit einer typisch weiblichen Mischung aus Besorgnis und Amüsiertheit.
      “Was meinst du?”, fragte ich.
      “Ich meine, du solltest allmählich kapiert haben, dass die Frauen, die im Internet Partner suchen, krass übergewichtige Mauerblümchen oder psychopathische Fremdgängerinnen sind...”
      “Oder Fakes”, warf Kalle ein.
      “Also warum suchst du immer nur im Internet nach Partnerinnen?”, fragte sie.
      “So ist das nicht”, sagte ich. “Aber im richtigen Leben begegnen mir nicht oft interessante Frauen.”
      “Wenn du nur zum Schachspielen aus dem Haus gehst, ist das deine eigene Schuld”, sagte sie. “Welche Frau interessiert sich denn schon für Schach? Du musst mal etwas anderes machen.”
      “Soll ich mich bei der Volkshochschule für einen Häkel-Kurs anmelden?”, fragte ich.
      “Brauchen wir was Gehäkeltes?”, lallte Kalle.
      “Lasst eure Witze!”, schimpfte sie.
      “Willst du auch noch ein Bier?”, fragte Kalle.
      “Jau.”
      “Kannst du eigentlich tanzen?”, fragte Melanie.
      “Nur wenn ich besoffen bin”, sagte ich.
      “Das haben wir gleich geschafft”, krähte Kalle, während er nach der Kellnerin winkte.
      “Ich meine richtiges Tanzen”, sagte Melanie.
      “Nee.”
      “Dann solltest du das endlich mal lernen!”, sagte sie.
      “Jau”, sagte ich. Darüber musste ich später noch einmal nachdenken. Wenn ich allein und wieder nüchtern war.
      “Ach, dir ist doch nicht zu helfen!”, rief sie.
      Endlich kam die Kellnerin. Sie nahm die Bestellung auf. Zwei Bier. Eines für Kalle und eines für mich.
      “Doch, ich habe ihm gerade geholfen”, sagte Kalle.
      Ich sah der Kellnerin hinterher.
      “Habe ich dir geholfen, indem ich Bier nachbestellt habe?”, fragte er.
      “Jau.”

      (Im nächsten Kapitel lernt der Held tanzen! :laugh: )
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 12:07:07
      Beitrag Nr. 703 ()
      Wird jetzt endlich der Tango verbraten?
      Scheint mir, als hätte Wolf inzwischen ein kleines Alkohol-Problem!
      Schon das zweite mal hinereinander bsoffen... Ts ts ts !

      Steph
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:30:47
      Beitrag Nr. 704 ()
      Wolf hat kein Alkohol-Problem und wird nach diesen beiden alkoholreichen Abenden wohl wieder mindestens ein halbes Jahr lang keinen Alkohol mehr anrühren oder höchstens im Abstand von mehreren Wochen ab und zu ein einzelnes Bier trinken.
      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:36:25
      Beitrag Nr. 705 ()
      Fein ds dieser Thread mal wieder gepflegt wird.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 11:48:08
      Beitrag Nr. 706 ()
      finde es spitze, daß nach langer Pause Wolfbane wieder fortsetzungen schreibt.
      fühle mich wieder wie 12, sprich Bravo Bildgeschichte LOL :laugh:

      Danke Wolfsbane
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 17:38:09
      Beitrag Nr. 707 ()
      Am Wochenende kommt von mir wieder was- und zwar im ursprünglichen Stil...
      :p


      Nachdem ich drei "Alarm für Cobra 11"-Fan-Stories von insgesamt über 90 Seiten Umfang geschrieben habe, muss ich mich erst wieder in diesen Thread hineinfinden.
      :rolleyes:

      Abgesehen davon mußte ich auch eine Pause machen und etwas Distanz zu den von myriamsteph lektorierten Kapiteln finden, um wieder so wie vor ihrer intensiven Einflussnahme schreiben zu können.
      :D :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 11:18:17
      Beitrag Nr. 708 ()
      Fortsetzung:

      Während Yvonne, unsere Kellnerin, die leeren Gläser auf ihr Tablett stellte, wechselten sie und Melanie einige Blicke. Dann entfernte sie sich schweigend, und Melanie starrte Kalle an, der sichtlich nervös wurde.
      “Ist was?”, fragte ich.
      “Nein”, antwortete Melanie. “Wie kommst du darauf?”
      “Vielleicht habe ich einfach zuviel getrunken und sehe Gespenster”, sagte ich. Tatsächlich sah ich Lara vor mir, als ich in Melanies Augen blickte.
      “Ich bringe mal das alte Bier weg”, nuschelte Kalle.
      Er stand auf und ging zu den Toiletten.
      “Früher war hier mehr los”, stellte Melanie fest. “Oder?”
      Sie sah sich um.
      Wenn Lara so den Kopf verdrehte, bewegte sich ihr langes, weiches Haar dabei auf sanfte Weise, indem der Teil, der gewöhnlich auf ihren Rücken fiel, über ihre Schultern strich. Sie strich das Haar dann jedes Mal mit einer ebenso sachten Bewegung wieder nach hinten.
      Melanies etwas kürzeres Haar kam dabei stattdessen ins Schwingen. Mit einer Bewegung ihres Kopfes schwang sie das Haar wieder zurück.
      Gleichzeitig riss sie für ein paar Sekunden die Augen auf und starrte mich unergründlich an.
      In meinem Gehirn brannte ein Feuerwerk ab.
      “Kennst du die Kellnerin?”, fragte sie unfreundlich.
      “Oh nein”, sagte ich.
      “Wie bitte?”
      “Diese Situation hatte ich neulich schon. Mit einer Ex-Freundin.”
      “Aha”, sagte sie. “Deine Freundin hat sich wegen einer Kellnerin von dir getrennt. Das ist sehr interessant. Kalle hat auch irgendwie ein Problem mit Kellnerinnen. Das scheint wohl ganz allgemein eine Schwäche der Männer zu sein.”
      Das Feuerwerk in meinem Gehirn war weg. Irgendwie fühlte ich mich anders. Klüger. Das Leben schien einfacher geworden zu sein. Klarer. Mir war nur noch nicht richtig bewusst, was sich geändert hatte. Ich musste es vertagen, darüber nachzudenken.
      “Kellnerinnen sind meistens einfach nett”, sagte ich.
      “Das ist ihr Job”, sagte Melanie mit einem leichten Knurren.
      Ich erschrak. “Du hörst dich wie meine Ex-Freundin an.”
      “Schlau von ihr.”
      “Ich meinte nur deine Stimme.”
      Sie zog eine Augenbraue hoch. “Was ist mit meiner Stimme?”, fragte sie.
      “Du hörst dich wie Lara an.”
      “Und wie hörte die sich an?”
      “Sehr weiblich. Aber auch sehr kämpferisch.”
      “Die perfekte Beschreibung für mich”, sagte sie.
      “Früher bist du mir immer anders vorgekommen. Ich dachte, du würdest zu den wenigen auserwählten Menschen gehören, die durch das Leben gehen, ohne jemals kämpfen zu müssen.”
      Plötzlich wurde mir klar, dass Lara das sicherlich einst auch von sich selbst geglaubt hatte.
      “Das habe ich einst auch von mir selbst gedacht”, sagte Melanie.
      Ich nickte.
      “Wenn man in einer festen Beziehung lebt, kann man nicht mehr allen Problemen aus dem Weg gehen”, erklärte sie. “Dann gibt es jeden Tag kleine Kämpfe und Kompromisse.”
      Wieder nickte ich nur.
      Wieder sah ich Lara vor mir, als ich in Melanies Augen sah.
      “Aber irgendwann kann es auch zuviel werden”, sagte sie und sah mir fest in die Augen.
      Ich starrte sie an, wobei Lara und Melanie vor meinen Augen zu verschmelzen schienen.
      Melanie kicherte.
      “Ist was?”, fragte ich.
      “Jetzt guckst du wieder damals als kleiner Junge!”
      “Das weißt du noch?”, fragte ich verwundert.
      “Natürlich”, sagte sie. “Das hat meinen ganzen Umgang mit Männern geprägt. Wenn man einmal kapiert hat, wie leicht sich Männer um den Finger wickeln lassen...”
      Jetzt verschwand das Bild von Lara total. Ich erinnerte mich an Doris, die nicht klug genug war, um Lesen und Schreiben zu lernen, mich jedoch erst kürzlich mühelos zum Idioten gemacht hatte.
      “Geht es dir gut?”, fragte sie erschrocken.
      Sie klang genauso besorgt wie Lara einst wegen meiner verletzten Hand.
      Melanie war noch nie meinetwegen so besorgt gewesen.
      “Was ist mit ihm?”, fragte Kalle, als er zurückkehrte.
      “Ich denke über unsere letzte Partie nach”, sagte ich.
      Er setzte sich.
      “Wieso?”, fragte er. “Die habe ich gewonnen. Das ist doch normal.”
      Melanie zuckte mit den Schultern.
      “Denk lieber über Tango nach”, erinnerte mich Melanie.
      “Ich wollte noch nie Tanzen lernen. Ich bin kein Tänzer!”, protestierte ich.
      “Tänzer ist doch ein Synonym für Homosexueller”, sagte Kalle.
      “Oder für Gigolos”, sagte ich. “Aber ich stehe nicht auf alte Damen, sondern auf Frauen meines Alters.”
      Kalle legte seinen Arm um Melanie. “Ich auch”, sagte er grinsend.
      Ich nahm einen großen Schluck Bier.
      “Und dann auch noch Tango”, lästerte Kalle. “Ist dieser Tanz nicht von schwulen Spaniern erfunden worden?”
      “Nein”, widersprach Melanie. “Er wurde in Buenos Aires erfunden. In Argentinien. Dort gab es damals viele arbeitslose Emigranten aus allen möglichen Ländern. Es stimmt aber, dass es denen an Frauen fehlte.”
      “Ach so”, rief Kalle lachend. “Darum meinst du, das das zu Wolf passen würde!”
      Er grölte.
      “Manchmal bist du ein kleiner Stinker”, knurrte ich.
      “Nur manchmal?”, fragte Melanie mit jener gepflegten, arrogant klingenden Aggressivität, die ich bis dahin nur von Lara gekannt hatte.
      Sie senkte den Kopf, bis ihre Haare nach vorn fielen, und warf sie dann mit einer einzigen Bewegung wieder nach hinten.
      Als ich sie anstarrte, lächelte sie.

      (to be continued)



      Wie schon versprochen lernt der Held im nächsten Kapitel tanzen. Das laufende Kapitel ist aber noch nicht zuende.

      Wer die Story von Anfang an gelesen hat, merkt sicherlich, dass sich der Kreis allmählich schließt...
      ;) :laugh: :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 15:57:12
      Beitrag Nr. 709 ()
      hallo Wolf!

      Da bist du ja wieder in alter Frische -- und erheblich gereift.

      Bravo!

      Und noch was -- sollte myriamsteph das bewirkt haben, oder auch die Auflehnung gegen sie, was fast das selbe ist, dann auch mal bravo an stephanie.

      Man sagt zwar, viele Köche verderben den Brei. Aber mit dem gehörigen zeitlichen Abstand kann so eine Interaktion doch auch wunderbewirken. Ich lass es mal bei der Kleinschreibung...

      Grüße, Prof19

      bin aufrichtig begeistert :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 00:35:16
      Beitrag Nr. 710 ()
      @ Prof



      Danke für das Lob.

      Stephs Einfluß auf diesen Roman war eher zensierend als inspirierend. Außerhalb des Internets hatte ich in dieser Zeit einige Begegnungen, bei denen es sich genau umgekehrt verhielt.

      Die Hauptfiguren in meinem Roman haben jetzt ein gewisses Alter erreicht und sind dabei gereift... Das heißt nicht, das ich auch schon gereift wäre. Vielleicht kann ich diesen Prozeß bei anderen so gut wahrnehmen und beschreiben, weil ich selbst noch zu kindlichem Staunen fähig bin???
      ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 11:56:05
      Beitrag Nr. 711 ()
      Wolf,

      hab` neulich was über einen US-Autor gelesen, leider ist mir der Name entfallen.

      Na jedenfalls schreibt er in völliger Abgeschiedenheit. Er verweigert alle Interviews, trifft sich nicht mit Kritikern, lebt auch irgendwo in der Pampa.

      Er sagte, er möchte überhaupt keine Einflußnahme von Außen auf seine Bücher. Er möchte nur so schreiben, wie er eine Geschichte fühlt.

      Ich meine, nur so kann eine gute Geschichte entstehen. Fragst Du dagegen 10 Leser, bekommst Du 10 unterschiedliche Ratschläge, was Du an Deiner Geschichte noch verbessern könntest.
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 21:37:28
      Beitrag Nr. 712 ()
      @ Mad Henry

      Wenn ich den Auftrag hätte, ein Drehbuch zu schreiben, bei dem die Handlung und ihre hauptsächlichen Wendungen, sowie der Schluß bereits feststehen, würde ich es genauso machen.

      In diesem Fall schreibe ich aber ohne Auftrag. Ich habe schreibe nicht für einen Lektor bzw. Verlag o.ä., sondern nur für mein Publikum. Ich habe keinen Abgabezwang, sondern will ganz im Gegenteil versuchen, die Geschichte möglichst lange offen und überraschend zu gestalten.
      Im Prinzip plane ich eine unendliche Geschichte...
      ... ungefähr so wie die "Lindenstraße" ...
      :laugh:


      Manchmal findet die hier geäußerte Kritik direkt Eingang in den Roman. Wenn z.B. Virgilja mein Verhältnis zu Frauen kritisiert, lege ich ihre Kritikpunkte erfundenen Figuren in den Mund und lasse den Helden oder seine Kumpel darauf antworten...

      Mittlerweile verarbeite ich auch schon Erlebnisse aus dem normalen Leben, die sich erst zugetragen haben, als ich schon lange an diesem Thread schrieb. Hätte ich mich in dieser Zeit allen Einflüssen verschlossen, wäre ich längst mit meinem Latein am Ende .

      Ausserdem- wenn ich wie alle anderen Autoren denken und schreiben würde, wie könnte ich dann annehmen, dass ausgerechnet mein Roman für irgendjemanden besonders interessant und somit lesenswert sein könnte?



      Fortsetzung:

      Melanie und Kalle verließen die Kneipe. Ich sah ihnen nach, ehe ich mich an die Theke setzte.
      Yvonne polierte Gläser. “Willst du noch etwas trinken?”, fragte sie.
      “Gute Idee”, antwortete ich.
      “Bier?”
      “Jau.”
      Sie nahm ein 0,3-Glas und zapfte.
      “Du solltest nicht soviel Bier trinken”, tadelte sie.
      “Davon lebst du doch”, sagte ich.
      “Nein”, widersprach sie. “Das ist nur mein Nebenjob.”
      “Mein Nebenjob ist Trinken”, sagte ich.
      “Kann es sein, dass du ein Alkoholproblem hast?”
      “Warum?”
      “Warst du nicht gestern auch schon breit?”
      “Ziemlich”, gab ich zu.
      “Früher hast du nie an zwei Tagen hintereinander zuviel getrunken”, sagte sie.
      “Heutzutage kann ich eben mehr verkraften.”
      Sie stellte mir das fertige Pils hin. “Das sieht man.” Sie starrte demonstrativ auf meinen Bauch. “Du bist offensichtlich gut im Training.”
      “Wie bitte?”
      “Früher hast du im Fitness-Studio trainiert, aber mittlerweile hebst du wohl nur noch an der Theke, und zwar einarmig.”
      “Ja, früher bin ich ins Fitness-Studio gegangen”, gab ich zu. “Das Training war gesund, aber durch den ganzen Stress, den ich dafür außerhalb vom Studio hatte, war es letztendlich doch ungesund.”
      “Ich verstehe kein Wort”, sagte sie ungeduldig.
      “Die Emanzen hielten mich für einen Sexisten und die Bauern für schwul.”
      “Du wirst wirklich alt”, sagte sie. “Du lebst in der Vergangenheit. Heutzutage ist das längst nicht mehr so.”
      “Darauf trinke ich. Prost.”
      Ich hob das Glas.
      “Wie geht es Melanie?”, fragte sie.
      “Frag Kalle”, sagte ich.
      “Kalle rafft es doch nicht mehr”, sagte sie. “Der denkt, wenn er nur ab und zu ein wenig schleimt, ist Melanie glücklich.”
      “Das ist eben sein Charme. Darauf bist du doch auch mal reingefallen.”
      “Ich war damals in einer schwierigen Phase”, sagte sie.
      “Natürlich. So ist das eben. Erst hat man die Kindheit, und dann kommt die schwierige Phase.”
      Schweigend polierte sie wieder Gläser.
      Ich fragte mich, ob es bei Lara und ihrem Mann auch wie bei Melanie und Kalle gewesen war. Vielleicht zog Melanie im Internet unter einem “Nicknamen” genauso über ihren Kerl her, wie Lara. Vielleicht würde sie dadurch ebenfalls jemandem wie mir begegnen, der ihre Frustration ausnutzte und sich dabei als tragischer Held fühlte.
      “Du warst meine erste Liebe”, sagte ich.
      “Nein, das war Melanie”, widersprach sie, ohne mich anzusehen.
      “Das war nur Sandkastenliebe”, sagte ich. “Kinderkram.”
      Sie hielt ein Glas gegen das Licht.
      “Ich weiß noch wie du von eurem Wiedersehen geschwärmt hast”, sagte sie. “Von da an war es kein Kinderkram mehr. Du warst wie verwandelt.”
      “Als ich in die Pubertät kam, war ich in dich verliebt. Das gilt.”
      “Und was war mit Melanie?”
      “Die hatte ich damals schon total vergessen.“
      “Hattest du nicht.“
      “Okay, aber ich dachte, das wäre bloß ein Traum gewesen.”
      “Und jetzt ist sie immer noch ein Traum, oder?”
      “Nein, das hast du falsch verstanden...”
      Sie legte das letzte Glas aus der Hand, stützte sich auf die Theke, und fragte: “Du bist der letzte Gast. Der Chef ist schon fort. Ich möchte Feierabend machen. Würdest du bitte schon bezahlen?”
      Ich hörte Schritte.
      “Da kommt doch noch einer”, sagte ich.
      “Das ist mein Freund”, erklärte sie. “Der kommt, um mich abzuholen. Er ist zehn Jahre jünger als du, aber schon viel reifer.”
      Ich legte das Geld auf die Theke.
      “Hallo”, sagte der große Blonde, den sie als ihren Freund bezeichnete. Er war schlanker und breitschultriger als ich.
      Yvonne hatte Recht. Ich musste mich wieder im Fitness-Studio anmelden. Das drängte sogar noch mehr, als Melanies Vorschlag, Tango zu lernen.
      Ob man nun Ehemann oder Junggeselle war- ab einem gewissen Alter tat man nur noch, was die Frauen wollten...


      (to be continued)
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 18:04:52
      Beitrag Nr. 713 ()
      Bald wird es wieder lustiger...
      Aber gelegentlich muß der Held auch mal zur Besinnung kommen.
      Myriamsteph hat mir übrigens fernmündlich mitgeteilt, dass in ihrer Firma jetzt für alle Angestellten Internet-Verbot gilt und sie darum keine Kommentare mehr posten kann.
      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 02:44:37
      Beitrag Nr. 714 ()
      @Wolfsbane

      Internet-Verbot sollte sich aber nicht auf Literatur beziehen.

      Grüße, Prof19
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 16:17:44
      Beitrag Nr. 715 ()
      bin leicht ungeduldig :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 00:26:06
      Beitrag Nr. 716 ()
      Fortsetzung:



      Nach über zehn Jahren besuchte ich wieder das örtliche Fitness-Studio. Kaum hatte ich das Gebäude betreten, kam mir alles neu vor. Der ehemalige Umkleideraum für Männer diente jetzt als Solarium. Die Theke war ebenfalls verlegt. Der Inhaber schweißte nicht an seinen Geräten herum, stellte nicht irgendwelchen Frauen in der Sauna nach, und trainierte auch nicht gerade zum zweiten Mal an diesem Tag seine Schultermuskeln, sondern saß vor seinem PC-Monitor und handelte per Online-Broker an der Börse. Erst als er über den Monitor hinweg auf einen höher stehenden Fernseher sah und dem Bildschirmtext die neuesten Katastrophenmeldungen entnahm, sprach er mich an.
      “Ich möchte mich umsehen”, sagte ich.
      “Okay.”
      “Ich will wieder ein drahtiger werden.”
      “Dafür kann ich dir einen Trainingsplan machen. Du musst dann aber zusätzlich auch auf deine Ernährung achten.”
      “Okay”, sagte ich.
      Durch eine Glaswand sah ich Leute unterschiedlichen Alters an Maschinen trainieren, die von Markenherstellern stammten, und nicht vom Onkel des Erst-Inhabers gebastelt waren. Die Hantelscheiben waren ebenfalls professionell, und nicht selbst gegossen. Schade, ich würde die 8 kg-Scheiben vermissen, und ebenfalls die ungefähr ein Pfund schwereren, im Umfang nur geringfügig größeren Dinger.
      Insgesamt wirkte das Publikum sehr normal. Die Freakshow von damals würde mir wohl auch fehlen.
      Im Gegensatz zu früher trainierten hier inzwischen genauso viele Frauen wie Männer. Auch die Frauen wirkten sympathisch normal, denn sie trugen praktische, bequeme Kleidung, statt in knallbunten, enganliegenden Ganzkörper-Kondomen wie die kostümierten Mutanten alter amerikanischer “Superhelden”-Comics auszusehen.
      Ich meldete mich an. Der Inhaber konnte sich nur mühsam vom Anblick der aktuellen Charts lösen
      “Interessierst du dich auch für die Börse?”, fragte er.
      “Gelegentlich”, antwortete ich.

      (Fortsetzung folgt)






      :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 08:25:48
      Beitrag Nr. 717 ()
      :eek:


      Wer sich "Lara" immer noch nicht richtig vorstellen kann, sollte sich SOLARIS ansehen:






      Ich kann es einer Frau dieses Formats nicht wirklich übelnehmen, wenn sie hinsichtlich ihres Aussehens zum Eigenlob neigt.

      Denjenigen, die sich ernsthaft für die "Lara"-Episode interessieren, rate ich, sich nicht nur die Standbilder, sondern den ganzen FILM anzusehen.
      SOLARIS ist eine perfekte Fabel.

      Genauso habe ich mich gefühlt, als ich die über "Lara" schrieb. Auch "wallstreet-online" ist seit dem Niedergang der Börse ein Ort verlorener Hoffnungen. Hier wurden, während ich schrieb, eine Person aus meiner Vergangenheit für mich wieder lebendig, und auch hier bekam ich diesbezüglich von einem Mann (prof 19) und einer Frau (myriamsteph)...



      ... den Ratschlag, die Erinnerung "wissenschaftlich" zu behandeln bzw. :mad: abzutöten...



      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 13:51:38
      Beitrag Nr. 718 ()
      @Wolfsbane

      die Bilder aus SOLARIS finde ich interessant. Die Frau sieht von vorne ganz gut aus, im Profil ist das Kinn etwas zu spitz, als daß sie als absolute Schönheit durchgehen würde. Naja, nobody is perfect. Ihre Eigenarten, ihr Character, ihre Neurosen, wären für mich auf die Dauer attraktiver als ihr Aussehen. Vielleicht bin ich da eine Ausnahme. Ich sag`s mal so rum: Wenn eine Frau den Filter bzgl. Aussehen passiert hat, kommen die anderen Eigenschaften dran. Gilt für Männer übrigens genau so (liess ich mir von Frauen sagen).

      Nun zur Bewältigung deiner eigenen Lara-Geschichte.

      (1) Wenn diese Frau wirklich so toll aussah und so einen aussergewöhnlichen Charakter hatte, nimm es als Geschenk des Schicksals.

      (2) Auf Geschenke hat man keinen Anspruch, aber man kann sie geniessen und dankbar sein.

      (3) Manche Frauen sind wie ein scheuer Vogel. Strecke die flache Hand aus und er wird sich draufsetzen (wenn nicht dann sowieso nicht).

      (4) Es liegt mir fern, dir Vorschriften machen, wie du deine eigene Geschichte aufarbeiten solltest. Wissenschaftlich schon gar nicht... wir haben uns schon oft und gut unterhalten, aber wie du das mit der Wissenschaft reingebracht hast, verstehe ich noch nicht. Das pralle Leben bietet doch bedeutend mehr als die Wissenschaft. Damit fertig werden müssen wir dennoch.

      (5) Befrage nie eine Frau zu einer Liebe, Liebelei oder Affäre, die du mal gehabt hast. Die Chance ist sehr gering, dass da irgendwas bei rauskommt. Erstens war sie nicht dabei und kann es nicht abschätzen, zweitens wird sie bestenfalls eifersüchtig, andernfalls gleichgültig sein. Frauen haben nicht die selbe retrospektive Betrachtung erotischer Erlebnisse wie ein Mann. Sie können i.d.R. nur in der Gegenwart empfinden, entweder es ist noch da (aus ihr selbst raus) oder es stört sie in ihrem jetzigen Zustand.

      -- das wäre ja ein interessantes Thema, und durchaus erklärlich. Der Mann bewahrt sich seine früheren Erlebnisse -- warum wohl -- die Gene wollen weit verstreut sein, frühere Kontakte sind ja immer noch potentielle Genempfänger. Frauen müssen zusehen, dass sie kein Chaos kriegen, sondern den passenden Partner für ihre Brutpflege. Wenn jemand als passender Partner ausgeschieden oder ausgestiegen ist, dann fällt er eben flach. Das ist wie bei einem Geschäftspartner, wenn er untreu war oder nicht ausreichend liquide, dann sollte man lieber nicht sein Business in dieser Richtung betreiben. Insofern glaube ich die Frauen gut zu verstehen.

      Leider ist es so, daß die meisten Männer die Frauen nicht gut verstehen können -- aber auch die meisten Frauen nicht die Männer. Es bringt daher absolut nichts, Mann und Frau in einem Atemzug zu nennen, egal wer. Es sind und bleiben zwei Welten. Gerade deshalb ist es ja auch immer so spannend, wenn sie aufeinandertreffen.

      :lick: :eek:

      :cool: :kiss:

      :confused: :O
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 20:41:04
      Beitrag Nr. 719 ()
      @ Prof 19


      Ich habe nicht gesagt, daß diese Schauspielerin objektiv perfekt schön wäre.
      Sie ist aber auf eine unverwechselbare Weise attraktiv und wirkt dabei sehr durchgeistigt, wenn nicht sogar auf natürliche Weise aristokratisch.
      Das ist kein "Boxen-Luder" oder "Disco-Mäuschen"...
      ;)

      Übrigens kommst Du jetzt schon wieder mit deinen Vergleichen an. Das meinte ich mit "verwissenschaftlichen"- Du wirst immer gleich philosophisch...
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 09:04:21
      Beitrag Nr. 720 ()
      :cool:



      @prof 19

      Du hast alles völlig falsch verstanden, weil Du dich unbedingt mit mir identifizieren willst. Ich bin aber viel bodenständiger und direkter als Du.
      Früher habe ich gern demonstrativ herumphilosophiert, um meine meine Abstammung aus der Arbeiterschicht zu bemänteln.
      Die Frau, die mich zu der "Lara"-Episode inspirierte, mochte mich so, wie ich bin. Das Problem war nur, dass ich mit mir selbst unzufrieden war und dann anfing, viel zuviel nachzudenken.
      Ich habe sie verunsichert, habe ihr Vertrauen in mich unterminiert, habe nicht auf sie gehört,obwohl es objektiv besser gewesen wäre, und habe die Beziehung schließlich beendet, weil ich mich fälschlich darauf verließ, daß sie schon wieder zurückkommen würde.
      Ich habe sie auch garnicht gefragt, was sie an mir fand. Ganz im Gegenteil- sie hat mich, vor allem zu Beginn, immer wieder damit genervt, daß sie wissen wollte, warum ich das tat, was ich tat. Damit habe ich ihr viel zuviel über uns Männer beigebracht. Allerdings hat sie dann immer gestaunt, wie offen und reflektiert ich war. Die meisten Männer wissen doch garnicht, was sie tun...
      :laugh: :laugh: :laugh:

      Ich will die Fehler loswerden, die der Grund dafür waren, daß diese Frau inzwischen endgültig nichts mehr von mir wissen will.
      Deinen Ratschlägen zu folgen, wäre das exakte Gegenteil!
      :mad:

      Am besten ist es, wenn ich noch einmal ganz von vorn anfange. Die Geschichte hat nämlich schon völlig falsch angefangen...
      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 23:18:19
      Beitrag Nr. 721 ()
      @Wolfsbane

      das schreit ja geradezu nach einer Fortsetzung ;)
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 23:50:59
      Beitrag Nr. 722 ()
      @ Prof 19



      Ich muß noch einmal neu anfangen.

      Der Stoff reicht auch, ohne daß ich so weit vorn (mit lauter Kinderkacke) anfange.
      Wenn ich nicht so kindisch anfange, brauche ich auch später nicht so unappetitliche Details über Huren zum Besten zu geben, um auf Realismus und Erwachsensein zu pochen. Damit habe ich hauptsächlich Anstoß erregt.
      Ich habe außerdem keine Lust mehr, über SM zu schreiben bzw. mir eine schöne Geschichte damit zu versauen.

      Im Grunde entstand "Meine Frauen und meine Aktien" aus Zorn über die beiden Frauen, die mich zu den Figuren "Yvonne" und "Lara" inspiriert haben. Ich wollte erstere aus meinen Erinnerungen tilgen und letztere "unter ferner liefen" einsortieren.
      Das war falsch- ein grundlegender Konstruktionsfehler.


      :rolleyes: :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 01:04:32
      Beitrag Nr. 723 ()
      @ Prof 19


      Der Neuanfang heißt "Broker by Nature"

      Du wirst staunen...

      ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 01:13:00
      Beitrag Nr. 724 ()
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:51:19
      Beitrag Nr. 725 ()
      Broker by Nature = Knochenbrecher?

      ich staune ja jetzt schon!
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:51:42
      Beitrag Nr. 726 ()
      @ Wolfsbane

      Hallo,

      ich bin leider noch 25 Kapitel vom derzeitigen Ende entfernt und verstehe daher noch nicht so ganz, warum
      du die schöne Story beenden willst....
      Ich habe bis jetzt viel Spass beim Lesen gehabt, die Hauptperson ist schräg ohne unsymphatisch zu sein und die Damenwelt ist immer vielversprechend..
      Also bis ca. Nr. 600 aus meiner Sicht druckreif..

      Ich hänge mich in den Thread ein, sobald ich mit dem Lesen nachgekommen bin, bis dahin...

      tiri
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 00:54:12
      Beitrag Nr. 727 ()
      @ Tiri


      Ursprünglich wollte ich mit dieser Geschichte ein deutsches Gegenstück zu Nick Hornsbys "High Fidelity" abliefern, aber leider gilt Benjamin Stuck-Barre als der deutsche Nick Hornsby und ich kriege nicht einmal eine Kolumne in einer Obdachlosenzeitung.

      "Meine Frauen und meine Aktien" müßte da zuende sein, wo der Protagonist wieder bei seinem dreißigsten Geburtstag anlangt.
      So war es geplant. Insgesamt hatte ich 150-180 Seiten angestrebt, aber auch diesbezüglich habe ich über das Ziel hinausgeschossen.

      Jeder Roman ist einmal zuende.


      ;)
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 04:37:51
      Beitrag Nr. 728 ()
      @Wolfsbane

      jetzt geht es schon wieder los -- wolltest doch nochmals ranklotzen ?
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 23:36:41
      Beitrag Nr. 729 ()
      Na gut, dann geht es hier eben noch ein bischen weiter.
      Übrigens werde ich diesen Thread für "Broker by Nature" sozusagen "ausschlachten" und evtl. als reinen Diskussionsthread weiterleben lassen
      :laugh:


      Fortsetzung:

      Inzwischen trieb ich keinen Handel mehr mit Aktien. Ich sah nur noch zu, wie Betrüger entlarvt wurden und die US-Amerikaner ihre Bilanzierungspraktiken verteidigten.
      Da ich während der guten Jahre über meine Verhältnisse gelebt und zuletzt nach dem Motto “Alles oder nichts” auf den Erfolg futuristischer Techniken wie Satelliten-Kommunikation gesetzt hatte, war mein Kapital geschrumpft. Ich konnte mich schon mit den Kerlen im Knast identifizieren, die bei jeder Gelegenheit ihre Muskeln zeigten, weil sie kein anderes Kapital als ihren Körper besaßen. In diesem Sinne fühlte ich mich bei Anblick der Hanteln und Trainingsmaschinen nun am richtigen Ort. Hier konnte ich mein bedeutendstes Kapital pflegen.
      Der Inhaber führte mich durch die Räume. Anders als früher sahen die trainierenden Leute alle sehr normal aus, und übten ohne barbarische Grimassen oder Schreie.
      “Ich wundere mich, dass hier so viele Frauen sind”, sagte ich. “Ich dachte, Studios speziell für Frauen wären unheimlich in Mode.”
      “Hier sind viele Frauen, die erst in solchen Studios waren”, sagte er. “Aber denen gefiel es dort nicht, weil da oft die meisten Frauen total aufgebrezelt hingehen.”
      “Ja?” Ich wunderte mich immer mehr. “Ich dachte, das würden Frauen nur machen, wenn Männer da sind...”
      “Nein, nicht nur. Manchmal quetschen die sich auch in enge Klamotten und donnern sich auf, um es den anderen Frauen zu zeigen. In Frauen-Studios, wo alles schick aussehen soll, ist das oft so. Dort werden die Frauen, denen es egal ist, wie sie beim Training aussehen, oft vergrault.”
      Ich dachte an meine Schulzeit, in der die Emanzen immer geschimpft hatten, dass wir Kerle allein die Schuld trügen, wenn Frauen sich in unbequeme Kleidung zwängten oder Makeup benutzten. Dieselben Emanzen hatten sich ebenfalls echauffiert, wenn die Medien über Länder berichteten, in denen es Frauen verboten wurde, Sachen zu tragen, die Frauen ihrer Meinung nach sowieso nur anzogen, wenn sie von den fiesen Männern dazu gezwungen wurden.
      “Und?”, fragte er am Ende des Rundgangs.
      Ich sah mich noch einmal um. Schließlich entdeckte ich eine langhaarige Frau, die an einer Maschine ihren oberen Rücken kräftigte. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass Lara mir erzählt hatte, sie sei ein Jahr lang in ein Fitness-Studio gegangen. Mir fiel auch wieder ein, wie sehr es sie immer wieder erregt hatte, meinen oberen Rücken zu betasten. Schade, dass sie mir nicht hier begegnet war; dann hätten wir nicht das Internet, lange Fahrten und Hotels gebraucht.
      Aber vielleicht gab es noch andere Frauen, die es in Ordnung fanden, wenn ein Mann einen breiten Rücken besaß. Und wenn es sie gab, dann wurden sie bestimmt von solchen Studios angezogen.
      “Okay”, sagte ich.
      Falls es hier keine zweite Lara gab, konnte ich immer noch Tango tanzen lernen. Das Fett am Bauch musste sowieso erst weg, denn das würde beim Tanzen eine Barriere zwischen mir und der Partnerin sein.

      (to be continued)
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 14:11:06
      Beitrag Nr. 730 ()
      HIER gibt es die "Premium"-Version.
      Thread: Broker by Nature
      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 16:17:37
      Beitrag Nr. 731 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 21:39:59
      Beitrag Nr. 732 ()
      Fortsetzung



      Schon nach kurzer Zeit fühlt ich mich im Fitness-Studio zuhause. Wie mehr als ein Jahrzehnt zuvor errang ich gleich die Anerkennung einiger noch unbegabterer Leute, die selbst meine Kraftleistungen beeindruckend fanden. Ich stellte auch rasch fest, dass es dort immer noch genauso viele Freaks wie damals gab, von denen einige durch die altbekannte Neigung zu lauten Urschreien selbst akustisch erkennbar waren. Sie befanden sich nun zwar stark in der Minderheit, aber wegen ihrer Auffälligkeit konnte man sie ebenso wenig wie ihre Vorgänger übersehen. Die Frauen hatten zahlenmäßig stark zugenommen, brachten mir aber genauso wenig Interesse wie früher entgegen; größtenteils handelte es sich entweder um Teenager, die sich für die Disco in Form brachten, oder um ihre Mütter und Tanten, die durch ihre Krankengymnasten zum Krafttraining gekommen waren. Der Inhaber sah, wenn ich kam, fast immer auf seinen Fernseher oder Monitor. Das erinnerte mich an meinen Vater, der früher meistens entweder unterwegs gewesen war, oder vor einem Bildschirm gesessen hatte.
      Um abzunehmen, entwarf ich eine eigene Diät, die auf Laras Erfahrung basierte, dass der Verzicht auf Fleisch schlank machte. Ich holte mir mein tierisches Eiweiß von nun an also aus Fisch, und füllte meinen Magen ansonsten mit Obst und Gemüse. Statt gegrilltem Fisch und Sojasprossen bevorzugte ich Rollmöpse und raue Mengen an Äpfeln. Ergänzend dazu aß ich Vollkornbrot mit Magerkäse und trank den viel Magnesium enthaltenden Roibos-Tee. Wenn ich daheim einen Anfall von Fresssucht bekam, gab ich dem nach, schluckte aber anschließend Apfelessig-Kapseln und ging solange in der Nähe meiner Wohnung spazieren, bis ich eine Wirkung dieses Mittels verspürte und im Anschluss an meine Heimkehr gleich zur Toilette gehen konnte.
      Manchmal setzte ich mich daheim wieder zum Chatten an den PC, wurde aber jedes Mal von der unglaublichen Banalität der Gespräche ernüchtert und angewidert.
      Endlich erreichte ich mein altes Kampfgewicht.
      Jetzt, genau zur richtigen Zeit, entdeckte ich in einer Anzeigenzeitung ein Inserat, in dem für einen Tango-Kurs noch interessierte Männer gesucht wurden.
      Vielleicht war Melanies Vorschlag wirklich gut.


      (to be continued)
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:13:56
      Beitrag Nr. 733 ()
      Für den Anfang dieses Sräds habe ich übrigens eine Story als Grundlage genommen, mit der ich mir eine Reise nach England verdienen und meine Englisch-Kenntnisse unter Beweis stellen wollte.
      Hätte ich den Story-Wettbewerb gewonnen, wären der erste Preis ein Flug nach London und eine Begegnung mit Rosamunde Pilcher gewesen...
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Glaubt mir- "Broker by Nature" wird eine bessere Version von "Meine Frauen und meine Aktien"!
      :D ;) :) :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 23:47:18
      Beitrag Nr. 734 ()
      ich glaubs :lick:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 03:10:13
      Beitrag Nr. 735 ()
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 19:32:52
      Beitrag Nr. 736 ()
      @wolfbane
      Hallo,
      nachdem ich nun seit 14 Tagen in losen Abständen mich durch diesen Thread wühle, will ich mich auch mal persönlich äußern.
      Ich bin grad ca. bei #160 und werd mir den Rest mit Sicherheit auch noch durchlesen. Empfohlen wurde mir das Ganze im übrigen von meinem Bruder der meinte, dass ich als alter Henry Chinaski Liebhaber sicherlich viel Spaß mit dieser Lektüre haben werde. Und damit hat er Recht!
      An einer Stelle erwähnst Du, dass dich in einem anderen Forum jemand als billiger Bukowski-Abklatsch bezeichnet hat. Dies ist aus meiner Sicht totaler Schwachsinn. Es besteht durchaus eine Ähnlichkeit in einer sehr direkten Ausdrucksweise, unterlegt mit vielen Dialogen (letztere sucht man heutzutage in der Literatur leider häufig vergebens), mit Geschichten die auf Teils persönlichen Erfahrungen beruhen. Aber dann hat es sich auch schon. Während man bei Bukowski auf eine insgesamt depressive Stimmung stößt (Fazit: Gott sei Dank geht es mir nicht so), findet man bei Dir in erster Linie einen gesunden Optimismus mit Storys wo man sich selbst häufig wiederfindet (ein zweiter Grund für die Empfehlung meines Bruders: ich bin aktiver Schachspieler, bin bei Frauen auf langes natürliches Haar fixiert und natürlich an der Börse investiert, sonst wäre ich nicht schon seit einiger Zeit hier im Board :) ).
      Ich werde in den kommenden Wochen die Geschichte weiter lesen, wollte nur dieses erste Statement jetzt schon los werden, sonst vergess ich bis dahin die Hälfte.

      In diesem Sinne schöne Grüße
      :cool: Critter2000 :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 20:59:57
      Beitrag Nr. 737 ()
      @ Critter

      Vielen Dank für deine positive Kritik.

      Die Unterstellung, dass ich Bukowski (schlecht) kopieren würde, begegnete mir in der "Leselupe" (www.leselupe.de), und zwar von jemandem, der den Hamburger Kiez idealisiert ...

      Tja, es gibt wirklich noch einige Geschichten zu erzählen.
      Ich habe hier einiges ausgelassen, das ich jetzt leider nicht einfach hinten dran hängen kann... Ich kann das ganze nur noch einmal neu schreiben...
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 03:02:39
      Beitrag Nr. 738 ()
      So langsam veliere ich die Lust an dem Thread, weil hier nichts mehr passiert.

      Wie wäre es mit einem Abschluss?
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 10:23:33
      Beitrag Nr. 739 ()
      @hferch

      du solltest lieber in "Broker by Nature" gehen, dort geht es weiter

      :look:
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 23:08:26
      Beitrag Nr. 740 ()
      Gerade eben habe ich "Broker by Nature" um ein Kapitel ergänzt, für das es hier keine Vorlage gab, und auf welches ich wirklich stolz bin.

      "Meine Frauen und meine Aktien" war nur ein erster Test, um festzustellen, wie meine Geschichten bei einem erwachsenen Publikum ankommen, und inwieweit ich das Interesse steigern kann, indem ich "Tabu"-Themen anschneide. Bei letzterem habe ich mich viel zu ausgiebig mit Prostitution und SM beschäftigt. In "Broker by Nature" gibt es keine so unappetitlichen Erlebnisse mit Huren und der Held beeindruckt "Lara" nicht mit dem Rohrstock, sondern mit seiner Begabung zum Tango-Tanzen. Ich denke, dass kommt bei den meisten Lesern besser an...
      :p ;) :laugh: :laugh: :laugh: :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 17:42:30
      Beitrag Nr. 741 ()
      Ich bin kein großer Fan von Geschichten, die nicht vollendet werden.
      Habe keine Lust auf einen neuen unvollendeten Roman.
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 22:57:42
      Beitrag Nr. 742 ()
      Letztes Kapitel:

      Als ich eines Abends im Studio Rücken und Bauch trainieren wollte, machte ich zwischen den beiden Muskelgruppen eine kleine Kaffeepause und blätterte in einer Anzeigenzeitschrift. Dort stieß ich beim Überfliegen Kleinanzeigenrubrik “Mix” auf die Mitteilung “Für Tango-Kurs noch männliche Teilnehmer gesucht”. Ich rief gleich die beigefügte Handy-Nummer an.
      Eine nette Frau informierte mich, dass der Kurs in einer Begegnungsstätte stattfinden würde, und zwar schon am selbigen Abend. Ich sagte ihr mein Kommen zu, vertagte das Training der Bauchmuskeln auf den nächsten Tag und ging sofort duschen. Eine Stunde später stand ich an der Theke eines kleinen Saals und wurde durch die Tanzlehrerin mit einer etwa zehn Jahre älteren, dicken Frau bekannt gemacht.
      “Das ist Hildegard”, sagte sie. “Hildegard hat bereits einen Einführungskurs absolviert.”
      “Aber doppelt hält besser”, erklärte Hildegard. “Hast Du auch schon einmal Tango getanzt?”
      Die Tanzlehrerin zog sich zurück, um ihre Liste zu kontrollieren.
      “Mit dreizehn oder vierzehn...”, sagte ich.
      “Probieren wir es doch gleich einmal aus”, schlug Hildegard mit ausgestreckten Armen vor.
      Ich nahm sie in Angriff.
      “Drück bitte meinen Arm nicht so nach oben”, klagte sie sofort. “Mir tut schon die Schulter weh.”
      Ich ließ die linke Hand sacken. Meine rechte Hand lag an ihrer Hüfte. Dort hatte sie ihren wirklich riesigen Pullover zusammengeknüpft. Meine Rechte lag genau auf diesem Knoten, der sich wie ein Wollknäuel anfühlte. Von den Hüften bis zu den Fußknöcheln hatte sie sich eng in irgendeinen elastischen Stoff eingewickelt, so dass sie nur Trippelschritte machen konnte und ich andauernd gegen ihre Füße stieß. Währenddessen erzählte sie mir immer wieder von der Eifersucht ihres neuen Freundes, der noch viel größer und noch viel, viel breitschultriger und stattlicher als ich sei.
      Schon nach einer Minute starrte ich zwanghaft zum Ausgang.
      Neben der Tür, hing ein großes Bild von einem farbenprächtigen Getreidefeld. Das Foto erinnerte mich an meine erste Begegnung mit Melanie, von der ich mit zunehmendem Alter seltsamerweise immer öfter träumte. Genauso hatte das Feld ausgesehen, aus dem sie mir erschienen war.
      Schön.
      Einfach schön.
      Und strahlend.
      Leider handelte es sich um kein reales Feld, sondern nur um das Abbild eines solchen, und dem konnte niemand entspringen.
      Als ich zum ungefähr tausendsten Mal gegen Hildegards Füße stieß, sah ich zunächst nach der Tanzlehrerin, die mir zunickte und “Ein Paar fehlt noch” sagte.
      Dann blickte ich erneut zum Ausgang.
      Aber ich konnte das Bild von dem Getreidefeld nicht erkennen. Eine hereinkommende Frau verdeckte es.
      Ich ließ Hildegard los. Während sie noch mit dem Gleichgewicht kämpfte und die Lehrerin sie stützte, sprang ich auf die Besucherin zu.
      “Melanie!”, rief ich. “Das ist aber eine Überraschung!”
      “Wieso Überraschung?”, fragte sie ärgerlich. “Du weißt doch, dass ich auf Tango stehe!”
      Ich nickte. “Aber Kalle steht nicht drauf.”
      “Kalle steht auch nicht mehr auf mich”, sagte sie.
      “Was?”
      “Er hat eine Töle aus dem Internet kennen gelernt!”
      Ich überlegte, ob es gut gewesen war, ihm von meinen im Internet begonnenen Abenteuern mit Frauen zu berichten.
      Melanie fiel mir in die Arme und hielt mich fest.
      Das war die Antwort.
      Wenn mein größter Wunsch in Erfüllung ging, konnte ich nichts falsch gemacht haben.
      “Ich wollte uns abmelden”, sagte sie.
      “Du wolltest?”
      “Ja, wollte ich. Oder tanzt du mit mir?”
      “Alles was Du willst”, sagte ich.
      Und so meinte ich es auch.
      Wort für Wort.

      ENDE


      :)
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 16:39:09
      Beitrag Nr. 743 ()
      @wolfi :)...

      hmmmmmmm...leider kann ich nicht mehr beurteilen, ob das ende zum roman passt ;)...was ich aber selbstredend annehme ;)...tja...nun hast du doch melanie bekommen...so spielt das leben...und seid ihr noch zusammen :eek:??



      schade, dass der broker-roman ein jähes ende finden musste...super schade *heul...vielleicht überlegst du es dir noch ?? :lick: :) :rolleyes: :kiss:...

      ansonsten...viel glück bei der verlagssuche...werde alle daumen quetschen :)!

      :kiss: ute
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 17:24:00
      Beitrag Nr. 744 ()
      Den Schluß habe ich ir einfach ausgedacht. Es hätte aber theoretisch so sein können.
      Betrachte "Broker by Nature" doch einfach als Ergänzung zu "Meine Frauen und meine Aktien"...
      ;) :) :kiss:
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 23:37:46
      Beitrag Nr. 745 ()
      :cool:Sagenhaft, dass es diesen alten Monster-Thread noch gibt... :D
      Ich habe ihn jetzt für den folgenden Wettbewerb ausgeschlachtet:
      http://www.literaturwettbewerb.at.tt/

      Wenn sich schon kein Verlag für eine Gesamtausgabe findet, will ich wenigstens noch einmal versuchen, ob ich nicht einen Auszug in einer Anthologie unterbringen kann.
      :cool:
      Falls das klappt, habe ich hier eventuell auch noch ein paar wirklich neue Stories für Euch!
      :p :p :p
      Avatar
      schrieb am 28.02.04 18:48:29
      Beitrag Nr. 746 ()
      Wer neue Storys über den Helden dieser Geschichte lesen will, muss Englisch können:
      http://www.fun2learnmore.de
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 21:36:36
      Beitrag Nr. 747 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 12.286.270 von Wolfsbane am 28.02.04 18:48:29up für einen der besten Autorenthreads;)
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 19:09:17
      Beitrag Nr. 748 ()
      :eek::look:

      Der Sräd existiert ja immer noch! Ein Lob an die Kontinuität von W.O.! Hier geht wirklich nichts verloren! ;) So findet die Geschichte sogar noch neue Leser! :D

      Zwischenzeitlich hatte ich gelesen, der Sräd sei jetzt als "historischer Thread" katalogisiert und könne darum nicht mehr mit neuen Beiträgen angereichert werden...
      :cool::confused::cool:

      Inzwischen habe ich eine Menge neuer Geschichten auf Lager... Ich überlege gerade, ob ich einen neuen Sräd starten soll...

      Wolf
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 19:10:18
      Beitrag Nr. 749 ()
      schreib doch hier weiter ;)
      Avatar
      schrieb am 09.04.06 18:06:29
      Beitrag Nr. 750 ()
      @ Gesine

      Danke für dein Interesse.

      Ich sehe die Notwendigkeit zu einem Neuanfang.

      Dieser Thread kann trotzdem weiter genutzt werden, nämlich für längere Kommentare oder Diskussionen. Auf diese Weise wird der neue Sräd dann auch nicht so unübersichtlich wie der ...klassische... ;):laugh:

      Im neuen Sräd wird es jeweils eine neue und eine überarbeitete alte Episode geben. Die nur überarbeiteten, hier bei WO bereits geposteten Texte werde ich kursiv setzen.

      Mittlerweile sehe ich mich in der Lage, meinen ursprünglichen Plan umzusetzen und hier auf unbegrenzte Zeit täglich zu posten, d.h. den Sräd irgendwann schließlich als Tagebuch zu führen...
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.04.06 16:57:48
      Beitrag Nr. 751 ()
      Habe ich damals wirklich geschrieben, ich hätte Angst vor Katzen und hätte mich vor einem Mädchen erschreckt?!? :eek::laugh:

      Das muss daran liegen, dass ich damals krank war...
      Avatar
      schrieb am 20.04.06 23:42:09
      Beitrag Nr. 752 ()
      Okay, jetzt gibt es neue Geschichten:

      http://www.wallstreet-online.de/community/thread/1055097-1.h…

      Ich sage "neu", weil diese Geschichten noch nie veröffentlich wurden. Sie wurden allenfalls (vor fast zwanzig Jahren!) herumgereicht.

      Anders als hier erfährt der Leser in den neuen Geschichten etwas darüber, wie der Protagonist lebt und arbeitet und wie das sein Privatleben prägt.

      Übrigens staune ich darüber, wie populär manche Köche heutzutage sind... Scheint so, als wäre das Thema jetzt en vogue...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.07.06 18:45:30
      Beitrag Nr. 753 ()
      Kaum zu glauben, dass es schon so lange her ist... :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.07.06 19:48:56
      Beitrag Nr. 754 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.648.937 von Wolfsbane am 17.07.06 18:45:30.
      Avatar
      schrieb am 18.07.06 18:53:39
      Beitrag Nr. 755 ()
      gute Story, Danke!

      Habe damit einen ganzen freien Tag vergammelt.

      @Wolfsbane: kennst Du einen gewissen Zip?
      Avatar
      schrieb am 05.12.06 23:29:18
      Beitrag Nr. 756 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.705.624 von Robert_Reichschwein am 18.07.06 18:53:39Zip?


      Ih kenne ds nur als Namen für eine Reißverschluss, spezielle Disketten oder Kompressionsformate...
      :(
      Avatar
      schrieb am 05.12.06 23:48:12
      Beitrag Nr. 757 ()
      jau,

      Zip_Hornsten, das ist der Schwiegersohn vom Feuerwehrbierfest in Schweinau, der von der Rosi(?ich glaube ich hätte beim schönen Geschlecht bessere Karten, wenn ich mir Namen merken könnte, im Zweifelsfall eben \\\'Hey, Du da\\\') mit den dicken Dingern.

      Und wo er dann nach dem Fest die Hosen vom Schwiegervater aus dem Wohnwagen holen musste:rolleyes:

      Angefangen hat es soviel ich weiss mit einer Griechin am Strand.

      Naja, ist ja auch ne Weile her, da war er noch erfolgreicher...:p
      Avatar
      schrieb am 25.12.06 18:16:32
      Beitrag Nr. 758 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.963.306 von Robert_Reichschwein am 05.12.06 23:48:12Scheint ein Seelenverwandter (bin ja nicht so ein labiler Softie wie Jean Paul) zu sein...

      :laugh::laugh::laugh:
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