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    Bin ich ich ein Feind Amerikas wenn ich sage Präsident Bush ist Anti-Demokratisch? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.02 17:33:00 von
    neuester Beitrag 13.10.02 11:37:44 von
    Beiträge: 31
    ID: 645.141
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      schrieb am 11.10.02 17:33:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nach Durchsicht dieser Threats http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/search.ph… und unter Berücksichtigung der aktuellen Nachrichtenlage, führt Präsident Bush meiner Meinung nach, unter vollständiger Mißachtung der UNO und der Mehrheit der NATO-Mitgliedsstaaten, die Amerikaner in eine Weltrolle, die ihren eigenen Idealen vollkommen wiederspricht. Ich bin beileibe kein Nationalist, sondern fühle mich eher als Weltbürger, der sich einzig der Uno und den Menschenrechten, verbunden fühlt.

      Mir scheint bei Bush und seinen Wahlspendern , nicht bei den Amerikanern, geht Geld vor Demokratie und Menschenrechte. Es kann nicht sein, das die Oil-Maffia die Welt regiert. Wenn die Amerikaner ihre eigen Ideale veraten, werden sie früher oder später, den Dank ernten. :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 17:36:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du hast Recht, ob dich welche als Feind betrachten ist doch Wurst.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 17:42:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Für ARD empfehle ich heute eine Sondersendung den Film "Wag the Dog" aber das Verhalten von George W. Bush wurde ja schon sehr genau von Machiavelli beschrieben.

      MfG Ursusmaritimus
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:02:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie man einen Krieg verkauft

      Unsere Wut ist grenzenlos: Über den Antiamerikanismus als Ideologie / Von Arundhati Roy

      Jene, die in den letzten Wochen Kritik an der amerikanischen Regierung geübt haben, wurden des Antiamerikanismus bezichtigt. Dieser Begriff erhält gegenwärtig die Weihen einer Ideologie. Gewöhnlich verwendet das amerikanische Establishment diese Bezeichnung, um seine Kritiker zu diskreditieren und ihnen ein (nicht völlig falsches, eher: ungenaues) Etikett zu verpassen. Sobald jemand als Antiamerikaner abgestempelt ist, kann der Betreffende damit rechnen, umstandslos verurteilt zu werden, und sein Argument wird im Aufschrei eines verletzten Nationalstolzes untergehen.

      Was bedeutet Antiamerikanismus? Daß man nicht gern Jazz hört? Daß man gegen Meinungsfreiheit ist? Daß man nicht für Toni Morrison oder John Updike schwärmt? Bedeutet es, daß man die Hunderttausende von Amerikanern nicht bewundert, die gegen Atomwaffen demonstriert haben? Oder die Tausende von Kriegsdienstverweigerern, die ihre Regierung zwangen, sich aus Vietnam zurückzuziehen? Bedeutet es, daß man alle Amerikaner haßt?

      Diese raffinierte Vermengung von amerikanischer Musik, Literatur, der atemberaubenden Schönheit des Landes, den einfachen Vergnügungen der einfachen Leute mit der Kritik an der Außenpolitik der amerikanischen Regierung ist eine bewußte und außerordentlich wirkungsvolle Methode. Es erinnert an eine zurückweichende Truppe, die in einer dichtbevölkerten Stadt Unterschlupf sucht, in der Hoffnung, der Feind werde aus Sorge vor zivilen Opfern von einem Beschuß absehen.

      Viele Amerikaner wären verärgert, wenn man sie mit der Politik ihrer Regierung identifizierte. Die nachdenklichsten, schärfsten, bissigsten und geistreichsten Kommentare über die Heuchelei und die Widersprüche der amerikanischen Politik stammen ja gerade von den Amerikanern selbst.
      (Auch in Indien wären Millionen Menschen beschämt und beleidigt, wenn sie mit der faschistischen Politik der gegenwärtigen Regierung identifiziert würden.)

      Jemandem Antiamerikanismus vorzuwerfen ist Ausdruck eines Mangels an Phantasie, der Unfähigkeit, die Welt anders zu sehen als in der vom Establishment vorgegebenen Weise: Wer nicht gut ist, ist böse. Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen.

      Auch ich habe im letzten Jahr nach dem 11. September den Fehler gemacht, über diese Rhetorik zu spotten, sie als töricht und arrogant abzutun (F.A.Z. vom 28. September 2001). Mir ist klargeworden, daß das nicht zutrifft. Tatsächlich handelt es sich um eine raffinierte Werbekampagne für einen irrigen, gefährlichen Krieg. Immer wieder stelle ich erstaunt fest, wie verbreitet die Ansicht ist, daß man den Krieg in Afghanistan nicht kritisieren dürfe, weil das einer Unterstützung des Terrorismus gleichkäme. Nachdem das ursprüngliche Kriegsziel - Bin Ladin gefangenzunehmen - fehlgeschlagen ist, wird nun von anderen Absichten gesprochen. Jetzt heißt es, der Krieg sei geführt worden, um das Taliban-Regime zu stürzen und die afghanischen Frauen von der Burqa zu befreien. Wir sollen also glauben, daß die amerikanischen Soldaten in feministischer Mission unterwegs sind. (Wird ihr nächster Einsatz sie dann nach Saudi-Arabien führen, dem militärischen Verbündeten Amerikas?) In Indien gibt es ziemlich üble soziale Verhaltensweisen - gegenüber den "Unberührbaren", gegenüber Christen und Muslimen, gegenüber Frauen. In Pakistan und Bangladesch werden Minderheiten und Frauen noch schlimmer behandelt. Sollten diese Länder deshalb bombardiert werden?

      Der Horror des 11. September verfolgt die Menschen natürlich, vor allem in Amerika. Schmerz und Wut sind noch immer groß. Trotzdem wissen alle, die einen Angehörigen verloren haben, daß kein Akt der Vergeltung ihren Schmerz lindern oder ihre Toten zurückbringen kann. Krieg kann die Toten nicht rächen.

      Krieg ist nur eine brutale Entweihung des Gedenkens. Denn einen neuen Krieg (gegen den Irak) zu entfachen, indem man die Trauer manipuliert, sie für Fernsehsondersendungen zurechtmacht, die von Waschmittel- oder Sportschuhherstellern gesponsert werden, heißt, diese Trauer zu entwerten. Es zeigt, daß die intimsten Gefühle der Menschen rücksichtslos für politische Zwecke geplündert werden.

      Die amerikanische Regierung sagt, Saddam Hussein sei ein Kriegsverbrecher, ein brutaler Militärdiktator. Das ist eine durchaus zutreffende Beschreibung des Mannes, der 1988 Hunderte von nordirakischen Dörfern bombardieren und Tausende von Kurden hinmetzeln ließ. Heute wissen wir, daß die amerikanische Regierung ihm im selben Jahr fünfhundert Millionen Dollar zum Ankauf amerikanischer Agrarprodukte zur Verfügung stellte. Ein Jahr später, nach erfolgreich abgeschlossenem Völkermord, erhöhte sie ihre Hilfe auf eine Milliarde. Außerdem lieferte sie Anthrax-Erreger sowie Helikopter und Material, das auch zur Produktion von chemischen und biologischen Waffen eingesetzt werden konnte. Es stellt sich also heraus, daß in jener Zeit, in der Saddam seine übelsten Massaker verübte, die amerikanische und die britische Regierung seine engsten Verbündeten waren..


      Was hat sich seither geändert?

      Im August 1990 überfiel Saddam Kuweit. Seine Sünde war nicht so sehr, daß er eine kriegerische Handlung unternommen, sondern daß er auf eigene Faust gehandelt hatte. Schon allein diese Demonstration von Unabhängigkeit brachte das Gleichgewicht der Kräfte am Golf durcheinander. Also beschloß man, Saddam zu beseitigen, so wie man sich eines Haustiers entledigt, das man nicht mehr mag. Und doch ist Saddam noch immer an der Macht.

      Nun, zwölf Jahre später, kurbelt Bush jr. diese Rhetorik wieder an. Er fordert einen Krieg, dessen Ziel ein Regimewechsel im Irak sein soll. Andrew H. Card jr., Stabschef im Weißen Haus, hat beschrieben, wie die Regierung ihre Kriegspläne für den Herbst verstärkt: "Aus Marketingerwägungen bringt man ein neues Produkt nicht im August auf den Markt." Stichwort für Washingtons "neues Produkt" ist diesmal nicht die Lage der Menschen in Kuweit, sondern die Behauptung, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen. Von "dem zwecklosen Moralisieren der Friedenslobby" sollte man sich nicht irritieren lassen, schrieb Sicherheitsberater Richard Perle. Notfalls würden die Vereinigten Staaten einen Präventivschlag führen.

      Die Waffeninspekteure berichten Widersprüchliches über die Situation im Irak. Viele haben erklärt, daß die Massenvernichtungswaffen zerstört seien und der Irak nicht über die Möglichkeiten verfüge, neue zu bauen. Was aber, wenn der Irak tatsächlich eine Atombombe besitzt? Würde dies einen Präventivschlag rechtfertigen? Amerika hat das weltweit größte Atomwaffenarsenal, und es ist das einzige Land der Welt, das Atomwaffen gegen eine Zivilbevölkerung eingesetzt hat. Wenn es für sich das Recht beansprucht, einen Präventivschlag gegen den Irak zu führen, so wäre jede Atommacht berechtigt, einen Präventivschlag gegen eine andere zu führen. Indien könnte Pakistan angreifen oder umgekehrt.

      Unlängst haben die Vereinigten Staaten erheblich dazu beigetragen, Indien und Pakistan von einem Krieg abzuhalten. Fällt es den Amerikanern so schwer, den eigenen Rat selbst zu beherzigen? Wer moralisiert hier eigentlich? Wer predigt Frieden und führt gleichzeitig Krieg? Amerika, nach Präsident Bushs Worten die "friedfertigste Nation der Welt", hat in jedem der letzten fünfzig Jahre gegen irgendein Land Krieg geführt. Und Kriege werden nie aus altruistischen Motiven geführt. Meist geht es um Hegemonie, um Geschäftsinteressen. Tom Friedman schreibt in seinem Buch "The Lexus and the Olive Tree": "Die verborgene Hand des Markts wird ohne verborgene Faust nicht funktionieren. Ohne McDonnell Douglas kann McDonald`s nicht erfolgreich sein. Die verborgene Faust, die dafür sorgt, daß die High-Tech-Unternehmen von Silicon Valley überall auf der Welt ungehindert florieren können, heißt US Army, Air Force und Marine Corps." Vielleicht wurden diese Worte in einem Moment großer Verunsicherung geschrieben, aber es ist die prägnanteste, genaueste Beschreibung des Unternehmens Globalisierung, die ich je gelesen habe.

      Nach dem 11. September und dem Krieg gegen den Terror sind verborgene Hand und Faust enttarnt. Deutlich können wir nun sehen, wie Amerikas andere Waffe, der freie Markt, mit einem verbissenen Lächeln über die Entwicklungsländer hereinbricht. "The Task That Never Ends", die immerwährende Aufgabe also, ist Amerikas perfekter Krieg, das Vehikel des unaufhörlich expandierenden amerikanischen Imperialismus. Profit heißt auf Urdu "faida", und "Al-qaida" bedeutet: Wort, Wort Gottes, Gesetz. Manche Inder bezeichnen den Krieg gegen den Terror als Kampf zwischen Al Qaida und Al Faida. Wort gegen Profit. Im Moment sieht es aus, als würdeAl Faida die Oberhand gewinnen.

      Das Gesamteinkommen der Welt ist in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich zweieinhalb Prozent jährlich gestiegen, während die Zahl der Armen um hundert Millionen angewachsen ist. 51 der hundert größten Wirtschaftsunternehmen sind Firmen, nicht Länder. Das oberste Prozent der Weltbevölkerung verfügt über ebenso viel Einkommen wie die untersten 57 Prozent. Unter dem Dach des Anti-Terror-Kriegs wird dieser Prozeß vorangetrieben. Während Bomben fallen, werden Verträge unterzeichnet, Ölpipelines gebaut, Bodenschätze geplündert, Wasservorräte privatisiert und Demokratien geschwächt.

      Doch während der Gegensatz zwischen Arm und Reich immer größer wird, hat die verborgene Faust des freien Marktes viel zu tun. Multinationale Konzerne, stets auf Profitsuche, sind in Entwicklungsländern auf die Mitwirkung des Staatsapparats angewiesen, auf Polizei, Justizbehörden, mitunter sogar auf das Militär. Die Globalisierung braucht einen internationalen Verbund von loyalen, korrupten, vorzugsweise autoritären Regierungen in den armen Ländern, damit unpopuläre Reformen durchgesetzt werden können. Sie braucht eine Presse, die so tut, als wäre sie frei. Sie braucht Gerichte, die so tun, als sprächen sie Recht. Sie braucht Atombomben, Armeen, strenge Einwanderungsgesetze und Grenzpolizisten, die dafür sorgen, daß nur Kapital, Waren, Patente und Dienstleistungen globalisiert werden - nicht die Reisefreiheit von Menschen, nicht die Einhaltung der Menschenrechte, nicht die Abkommen über das Verbot von Rassendiskriminierung, von chemischen oder atomaren Waffen, über Klimaschutz oder, Gott bewahre, einen internationalen Strafgerichtshof.

      Knapp ein Jahr nachdem der Krieg gegen den Terror im zerstörten Afghanistan offiziell für beendet erklärt wurde, gehen immer mehr Länder daran, Freiheiten im Namen der Freiheit und zum Schutz der Demokratie einzuschränken oder aufzuheben. Jede Art von Aufbegehren wird als "Terrorismus" bezeichnet. Der Krieg, darauf hat Verteidigungsminister Rumsfeld hingewiesen, wird geführt, damit die Amerikaner an ihrem way of life festhalten können. Wenn der König wütend mit dem Fuß aufstampft, erzittern die Sklaven. Es fällt mir schwer, das auszusprechen, aber der amerikanische way of life kann nicht aufrechterhalten werden. Weil diese Lebensform nicht akzeptiert, daß es außer Amerika noch eine andere Welt gibt.

      Macht ist glücklicherweise nicht unbegrenzt haltbar. Irgendwann wird dieses mächtige Imperium, wie andere vor ihm, sich übernehmen und implodieren. Schon sind erste Risse zu erkennen. Der Krieg gegen den Terror wirft seine Netze immer weiter aus, und das Herz der amerikanischen Konzerne blutet. Eine Welt, die regiert wird von einer Handvoll gieriger Banker und Unternehmenschefs, die niemand gewählt hat, kann unmöglich Bestand haben.

      Der sowjetische Kommunismus ist nicht gescheitert, weil er grundsätzlich böse war, sondern weil er einen Fehler hatte. Zu wenige Leute konnten zuviel Macht an sich reißen. Der amerikanische Kapitalismus des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird aus dem gleichen Grund scheitern.

      Aus dem Englischen von Matthias Fienbork.

      Die indische Schriftstellerin und politische Aktivistin Arundhati Roy, geboren 1960, gilt nicht nur wegen ihres weltbekannten Romans "Der Gott der kleinen Dinge" als wichtigste Autorin des Subkontinents. Immer wieder hat sie die Wut vieler Menschen im Atomgürtel Indien/Pakistan auf die Vereinigten Staaten geschildert und die Taten und Qualen der Globalisierung in ihrem Land angeprangert: Das macht sie zur soziologisch repräsentativen Stimme. Vor einem Jahr hat Roy in einem aufsehenerregenden Beitrag für diese Zeitung die Vereinigten Staaten wegen ihrer Reaktion auf die Attentate vom 11. September scharf kritisiert. Heute glaubt sie, daß sie die amerikanische Rhetorik damals noch unterschätzt hat: Tatsächlich handle es sich dabei um eine raffinierte Werbekampagne für einen gefährlichen Krieg. F.A.Z.

      Ein neuer Krieg kann die Toten nicht rächen. Krieg ist nur eine brutale Entweihung des Gedenkens.

      Der amerikanische way of life wird stürzen, weil er keine anderen Lebensformen neben sich akzeptiert.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2002, Nr. 229 / Seite 41

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:04:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die USA glauben den Bully spielen zu können.
      Aber der Wahlausgang in Pakistan,
      bei dem die Fundamentalisten zugelegt haben
      ist der Beweis dafür,
      dass die mächtigen Verlierer schon jetzt feststehen.
      Es wird heissen:
      Untergegangen zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

      Die Blindheit gegenüber Israel kommt den USA sehr teuer.

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      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:13:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      >Auch in Indien wären Millionen Menschen beschämt und beleidigt, wenn sie mit der faschistischen Politik der gegenwärtigen Regierung identifiziert würden.

      Interessantes Zitat von Frau Roy. Es trifft es ja. Millionen von Philippinos, die sich über die amerikanische Aussenpolitik aufregen, würden begeistert einer Eingliederung der Philippinen in den amerikanischen Staatenbund zustimmen. Kein Scherz, sondern das Ergebnis einer Umfrage. Die Menschen weltweit verehren den American Way of Life (schließt mich davon aus) und fürchten und verachten die amerikanische Aussenpolitik. Menschen weltweit wehren sich auch dagegen, sich die Untaten ihrer gegenwärtigen Regierungen oder ihrer Geschichte vorwerfen lassen zu müssen.

      Interessanterweise bis auf uns... Müssten wir nicht auch beleidigt sein, wenn man uns, nach 50 Jahren Demokratie, als Nazis bezeichnet ? Aber wir tun es ja selber. Nach Joschka Fischer wächst jetzt die dritte Tätergeneration heran...

      gruß yarkssen
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:20:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      yarkssem
      American way of life?
      Was ist dieser way,
      vielleicht zu grösseren Staeks auf dem Teller?
      Zu grösserer Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Nationen
      und der Umwelt?
      Habe ich noch etwas übersehen?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:45:05
      Beitrag Nr. 8 ()
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      #1 von Wasser_fuer_Alle 11.10.02 18:14:55 Beitrag Nr.: 7.568.895 7568895
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      Ist Amerika so schlimm? Notizen zum deutsch-europäischen Urschrei gegen die Vereinigten Staaten.


      Schlagwörter und Phrasen: Antikriegsdemonstration von Schülern am 8. Oktober in Berlin.
      Vor zwei Monaten eröffnete Spiegel online ein Diskussionsforum unter dem Titel «Die Irak-Frage – was gebietet die Solidarität?». 14000 Wortmeldungen sind eingegangen, welche die in Deutschland herrschenden Ansichten zur amerikanischen Irak-Politik wohl ziemlich treu widerspiegeln. Die folgenden, aus den Diskussionsbeiträgen der ersten beiden Tage zeigen, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine mittlerweile entlassene Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin in ihren kritischen Bemerkungen bloss laut sagten – und dies erst noch in abgemilderter Form –, was viele ihrer Landsleute denken:

      «Bush hat gelogen, als er behauptete, er hätte keine Angriffspläne. Mit Lügnern, Betrügern und Kriegstreibern kann es keine Solidarität geben.»

      «Der grösste Waffenproduzent weltweit, atomar, biologisch, chemisch und konventionell, will anderen Staaten Gleiches verwehren. Der Bock als Gärtner. Es darf gelacht werden.»

      «Der Durchschnittsamerikaner glaubt wie seine Präsidenten und Regierungen, die Welt sei dazu da, um amerikanische Interessen zu bedienen und zu erfüllen. Dumme Egoisten denken nur an sich und bezahlen letztlich sehr teuer dafür, weil sie keine echten Freunde haben... Das World Trade Center und die 3000 Toten sind nur der Vorschuss... Der Krieg kehrt nach Hause zurück!»

      «Hussein war wirklich dumm, Uno-Inspektoren ins Land zu lassen, die zur Hälfte aus amerikanischen Spionen bestehen, wie bereits schon mal geschehen. Diese sauberen Herren hatten damals Angriffsziele ausspioniert...»

      «Dieser Krieg ist pure amerikanische (Family Bush?) Rachsucht und Auswuchs der neuen amerikanischen Machtfantasien, und wir sollten tunlichst die Finger davon lassen.»

      «Wenn’s im Irak kein Öl gäbe, würden sich die USA doch gar nicht über einen ‹Tyrannen› aufregen. Im Gegenteil...Tyrannen werden gefördert, solange sie dem ‹Interesse› der USA dienlich sind. Freiheit, Recht und Demokratie für die jeweilige Bevölkerung – fuck it!!»

      «Nach dem ‹Sieg› wird ein Marionettenregime unter Duldung der Pax Americana eingesetzt, das strategische, geopolitische und wirtschaftliche Interessen der USA sichert (Öl, Märkte, Bodenschätze). Wie naiv muss man eigentlich sein, dieses immer wiederkehrende Konzept nicht zu erkennen und sich von wohlfeilen Propagandafloskeln über Uno-Beschlüsse, Menschenrechte, Völkerrecht und ähnliche Papiertiger einlullen zu lassen, mit denen sich die USA den Hintern abwischen, wenn sie ihren geostrategischen und machtpolitischen Interessen zuwiderlaufen, die sie propagandistisch instrumentalisieren, um ihre wahren verbrecherischen Absichten zu verschleiern.»


      Der Ton dieser Wortmeldungen ist äusserst heftig und die Argumentation einseitig. Die Möglichkeit, dass die Amerikaner guten Glaubens und aus andern als verwerflichen Motiven handeln könnten, wird nicht einmal erwogen. Die Frage stellt sich, wieso die Deutschen die amerikanische Irak-Politik derart scharf verurteilen.

      Ein pazifistisches Volk

      Die Deutschen stehen wegen der beiden von ihnen verschuldeten Weltkriege und wegen des preussischen Militarismus im Ruf, ein kriegerisches Volk zu sein. Das stimmte immer nur sehr bedingt und ist heute unrichtiger denn je. Völker werden von ihrer Geografie und Geschichte geprägt. Deutschland litt unter der «furchtbar gepressten» und «oft verzweifelten» Lage inmitten Europas.

      Im Dreissigjährigen Krieg verwüsteten mordende und brandschatzende Heere grosse Landstriche Deutschlands. Blutdurst, Zerstörungswut, Hunger und Seuchen dezimierten die deutsche Bevölkerung von 21 auf 13,5 Millionen und hinterliessen tiefe soziale und psychische Wunden. Friedenssehnsucht bestimmte fortan das Fühlen der Deutschen. Es stimmt zwar, dass die Künstler, Dichter und Denker den Ausbruch des Ersten Weltkriegs euphorisch feierten, aber eine Mehrheit des Volkes begegnete ihm mit Bangigkeit.

      Die gleichen Deutschen, die Hitler noch 1938 zugejubelt hatten, zogen ungern in den Krieg. Die Schlächterei im Ersten Weltkrieg und die Gräuel des Zweiten – vor allem die strategische Bombardierung der Städte durch die Engländer und Amerikaner, die hohe Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte, und der schreckliche russische Marsch auf Berlin – haben den Deutschen die letzten Reste von Kriegsbegeisterung ausgetrieben. Sie sind ein pazifistisches Volk geworden.

      Die Abscheu vor dem Krieg und das Mitleid mit einer leidenden Zivilbevölkerung bilden die eine Komponente der gegenwärtigen, jede amerikanische Militärintervention gegen Irak ablehnenden Stimmung in Deutschland. Die andere Komponente ist ein tief sitzender, in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend virulent gewordener Antiamerikanismus.

      Es gibt gute Gründe für Kritik an Amerika, seiner Geschichte, seiner Gesellschaft und seiner Politik, und die beissendste Kritik kommt oft aus Amerika selber. Die Sklaverei, die Rassendiskriminierung, die Ausrottung der Indianer, der sorglose Umgang mit der Umwelt, das Rechtssystem mit der Todesstrafe, die Auswüchse des amerikanischen Kapitalismus, die oft grobschlächtige Aussenpolitik, das amerikanische Sendungsbewusstsein – all dies kann und soll die Amerikakritik hinterfragen. Antiamerikanismus ist nicht Amerikakritik. Es ist eine automatische, reflexartige, aus Ressentiment geborene Verurteilung und Verunglimpfung alles Amerikanischen.

      Antiamerikanismus findet sich bei vielen Nationen, die einer ehemaligen eigenen Führungsrolle nachtrauern oder sich als Opfer amerikanischer Herrschsucht empfinden. Aus oft analysierten Gründen ist der Antiamerikanismus in der arabischen und islamischen Welt weit verbreitet. In Frankreich und England rümpft man herablassend über fehlendes Feingefühl der als Barbaren empfundenen Amerikaner die Nase. Man schüttelt den Kopf über ihre soziale Rückständigkeit und ihren naiven Moralismus. Bei Engländern wie bei Franzosen dämpft eine verstohlene Bewunderung für amerikanische kulturelle Leistungen den Antiamerikanismus. Ein Verteidiger französischer Zivilisation wie der ehemalige Kulturminister Jack Lang wettert zwar gegen die Monopolisierung der Kinos durch Hollywood, hat aber immer gestrahlt, wenn er amerikanischen Modeschriftstellern, Kultregisseuren oder einer Filmstarlegende das Ehrenlegionbändchen anheften durfte. Nicht vergessen ist in Frankreich wie in Grossbritannien auch die Waffenbrüderschaft in zwei Weltkriegen und die amerikanische Marshallhilfe.

      Verspätetes Nationalgefühl

      Im Vergleich zur britischen und französischen Variante ist der deutsche Antiamerikanismus emotionaler und gehässiger. Wie anderen missfallen den Deutschen der Materialismus und die angebliche Kulturlosigkeit der Amerikaner, aber ihre Ablehnung amerikanischen Tuns und Denkens sitzt tiefer. Für die Deutschen mit ihrem historischen Hang zum Absoluten und ihrem Gemeinschaftsfimmel sind Lebenseinstellung und Weltanschauung der Amerikaner, ihr Pragmatismus und ihr Individualismus wesensfremd.

      Frankreich und England waren schon im 16. Jahrhundert gefestigte Nationen, die «ver- späteten» Deutschen entwickelten erst im 19. Jahrhundert ein Gefühl der nationalen Zusammengehörigkeit. Deutsche Identität definierte sich gegen Napoleon, Frankreich, französische Sittenverderbnis, Ränkespiel, überhaupt alles Französische. Die Romantik und der Idealismus, die lange das deutsche Denken bestimmten, waren antirationalistisch, antiaufklärerisch, antidemokratisch und antiwestlich.

      Frankreich wurde als Feindbild später von der beneideten Weltmacht und verachteten Krämernation England abgelöst. Amerika war zwar einzelnen deutschen Intellektuellen wie Heinrich Heine suspekt, wurde aber weitherum als Land der unbegrenzten Möglichkeiten bewundert. Die Wildwestromane Karl Mays, die ein zwar bloss im Kopf des Autors existierendes Amerika aufleben liessen, waren ungemein populär. Mit dem Ersten Weltkrieg und dem als nationale Demütigung empfundenen Frieden von Versailles änderte sich die deutsche Einstellung zu Amerika. Hitlers Ansicht, wonach Präsident Woodrow Wilson als Marionette des «internationalen Leihkapitals» und der «Kapital- und Trustdemokratie» das amerikanische Volk in den Krieg getrieben habe, war weit verbreitet. Der sich durch die gesamte heutige deutsche Irak-Diskussion ziehende Topos, wonach wirtschaftliche Interessen die amerikanische Politik bestimmen, findet sich schon bei Hitler: «Die Amerikaner stellen alles über das Geschäft. Geld bleibt Geld, auch wenn es mit Blut getränkt ist. Amerika hätte zugegriffen, mit oder ohne U-Boot.» Die von den USA ausgehende Weltwirtschaftskrise verschärfte den Antiamerikanismus. Die Tatsache, dass die USA dann ein zweites Mal einen grossen Krieg gegen Deutschland gewannen, war nicht dazu angetan, die Popularität der Amerikaner bei den Deutschen zu fördern.

      Der Historiker Hagen Schulze formulierte schon 1985: «Gegen Amerika, das ist die grosse deutsche Erfahrung des 20. Jahrhunderts, ist keine Politik zu machen, nur mit den Vereinigten Staaten gemeinsam. Das wird kompensiert durch ein tief wirkendes, oft genug höhnisch ausgespieltes kulturelles Überlegenheitsbewusstsein: Amerika – das ist das Land der seelenlosen Arbeitsmaschinen, der Rationalisierung aller Lebensbereiche, des hemmungslosen Pragmatismus, der Entwertung aller Ideale, das Land der Wolkenkratzer, von Coca-Cola und Hamburgers, aber ohne Geist, ohne Kultur, ohne Moral: mit einem Wort, der französische Erbfeind des 19. Jahrhunderts in zeitgemässer Maskierung.»

      Ehrfurchtsloses Ungeheuer

      In einer Studie über das amerikanische Wirtschaftssystem in der Sicht der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts kommen Iris Sommer und Karsten Hellmann zum Schluss, dass die meisten der begutachteten deutschen Autoren ein «vernichtendes Urteil über Amerika und sein Wirtschaftssystem aussprechen»: «Beinahe ausnahmslos stereotypisieren sie den ‹Amerikaner› als habgieriges, geld- und erfolgsüchtiges, asoziales, ehrfurchtsloses Ungeheuer, welches seine Wirtschaft, seine Mitbürger, die amerikanische Gesellschaft und die Umwelt an den Rand des Abgrunds gebracht und ein verachtenswertes System errichtet hat.» Die beiden Paderborner Nationalökonomen werfen den deutschen Kritikern – unter ihnen viele angesehene deutsche Publizisten – Oberflächlichkeit und Unwissenschaftlichkeit vor: «Immer und immer wieder lassen sie sich von endlosen Aufzählungen von Schlagworten, Phrasen und Gemeinplätzen mitreissen.» In der deutschen Amerikakritik stellten die Autoren der Studie «trotz geringer Abweichungen» einen hohen Grad an Ähnlichkeit in den Erklärungen, Haltungen und Meinungen fest.

      Mit der Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Kriegs ist Deutschland nicht länger auf amerikanischen Schutz angewiesen und muss sich auch nicht mehr als Musterschüler gebärden. Die deutsche Kritik an Amerika, die sich schon immer durch Hohn und Häme ausgezeichnet hat, muss sich nicht mehr zügeln. Die amerikanische Aussenpolitik wird mit der Aggressionspolitik der Nazis und Bush mit Hitler verglichen. Damit relativiert man die Verbrechen des Dritten Reichs. Wenn auch die Amerikaner Genozid begangen haben – an Indianern, an Japanern mit dem Abwurf der Atombombe –, dann wiegt der Holocaust weniger schwer.

      Der Antiamerikanismus kommt oft im Mantel rationaler Kritik daher. Ein Beispiel aus dem Internetforum:

      «Die USA hatten noch nie etwas gegen Terroristen, Diktatoren, Folterer und Menschenrechtsverletzer (auch nicht gegen Besitz und Einsatz von ‹Massenvernichtungswaffen›, so-lange sie für sie ‹gearbeitet› haben. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nur sind die USA heute in der unvergleichlich privilegierten Position, nicht nur kraft militärischer Überlegenheit die Welt aus der Ära ‹Verrechtlichung› internationaler Beziehungen in die graue Vorzeit des ‹Rechts des Stärkeren› zurückzubomben, sondern vor allem mit dem 11.09.01 eine Legitimation für einen Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug unter dem Vorwand der ‹Terrorismusbekämpfung› (was das ist, definiert das Weisse Haus) geschaffen zu haben, die die Welt wie paralysiert zusehen lässt, während die Politik der USA immer mehr an die des Dritten Reiches vor dem Zweiten Weltkrieg erinnert: Wie wurde doch noch der Überfall auf Polen im Grossdeutschen Rundfunk legitimiert? ‹Seit 4 Uhr 30 wird zurückgeschossen.› » Bei allen Vorbehalten, die gegenüber der amerikanischen Irak-Politik erlaubt sind: Kann man wirklich ernsthaft von einem geplanten «Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug» reden?

      Haftet dieser und den andern eingangs zitierten Wortmeldungen nicht eine gewisse Masslosigkeit an?

      Abscheu vor der Vernunft

      Friedrich Nietzsche behauptete, dass der «ganz grosse Hang der Deutschen gegen die Aufklärung» ginge, weil ihnen «der Kultus des Gefühls anstelle des Kultus der Vernunft» angedient worden sei. Im deutschen Idealismus zählte nicht die «Welt, wie sie ist», sondern «die Welt, wie sie sein soll», die gute Absicht, nicht pragmatische Einsicht. In Krisenzeiten haben sich die Deutschen immer wieder vom Politischen – dem «starken, langsamen Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmass» (Max Weber) – abgewendet und sind in utopische Heilserwartungen geflüchtet.

      Dieses deutsche Sonderbewusstsein, die Abscheu vor der Vernunft, die Verachtung des Common Sense, der Hang zum Absoluten widerspiegelten sich schon im 19. Jahrhundert in der öffentlichen Debatte. Politische Auseinandersetzungen waren Glaubenskriege, und es herrschte ein ideologisch aufgeladener Kampf zwischen Konservativen, Katholiken, Sozialdemokraten und Liberalen. Die deutsche Presse war eine Kampfpresse, der es weniger um die Darstellung von Sachverhalten als um die Diffamierung und Erledigung des Gegners ging. In der Weimarer Republik setzte sich diese Tendenz noch schärfer fort. Der grosse Künstler George Grosz schrieb: «... wie ein brodelnder Kessel war die Hauptstadt unserer neuen deutschen Republik. Wer den Kessel heizte, sah man nicht: man sah ihn nur lustig brodeln und fühlte die immer stärker werdende Hitze. An allen Ecken standen Redner. Überall erschollen Hassgesänge. Alle wurden gehasst... Es war eine Orgie der Verhetzung...» Es folgte das Dritte Reich mit seiner einmaligen Propagandamaschine, in der die Realität vollends der Lüge weichen musste.

      Auch die Medien eifern mit

      Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg glich sich der politische Diskurs und damit auch die Berichterstattung der Presse dem westlichen Muster an. Alte Gewohnheiten sind aber schwer auszurotten, und bis heute ist im deutschen Journalismus das beharrliche Aufspüren von Fakten und die sorgfältige Abwägung von Argumenten eher die Ausnahme als die Regel. Der Hang, den Gegner schlecht zu machen, scheint oft unwiderstehlich und ist in der Irak-Debatte besonders auffallend. Nicht nötig, sich mit den Argumenten der amerikanischen Politik auseinander zu setzen; es genügt, deren Vertreter zu veräppeln und zu verhöhnen.

      Nicht untypisch ist die Wortwahl im für die deutsche Denkweise ziemlich repräsentativen

      Spiegel: «Meinungsumfragen zufolge ist der Durchschnittsamerikaner nicht so kriegslüstern wie seine Regierung» heisst doch im Klartext, dass Bush und seine Leute «kriegslüstern» sind, also an einem Krieg ihre Lust haben. «Saddam und Al Kaida: US-Regierung bastelt an neuer Verschwörungstheorie» lautet eine Überschrift. Die Worte «basteln» und «Verschwörungstheorie» geben zu verstehen, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen Saddam und al-Qaida und dass die amerikanische Regierung lügt. Mit dem Titel «Irak-Krieg: Töten für den Dow» wird angedeutet, dass die von der amerikanischen Regierung vorgegebenen Gründe für einen Krieg gegen Saddam wirtschaftliche Interessen verschleiern. Ein anderer Titel lautet: «Massenvernichtungswaffen: Die Doppelmoral der Bush-Krieger».

      Die ganze Irak-Berichterstattung des Spiegels zeichnet sich durch die Verwendung stark aufgeladener Ausdrücke wie eben «Bush-Krieger» aus: «Der Präsident und seine Berater schwingen die Patriotismuskeule gegen jeden, der es wagt, Kritik am Krieg anzumelden.»

      Wir alle sind aufgerufen, uns über die Irak-Politik der Administration Bush Gedanken zu machen. Was bezweckt sie? Verstösst sie gegen das Völkerrecht? Wird sie nicht den Nahen Osten ins Chaos stürzen? Die Diskussion ist aber nur sinnvoll, wenn sie fair geführt wird und sich an Tatsachen hält.

      Die politische Tradition und Denkweise wie auch der öffentliche Diskurs ist in der Schweiz anders als in Deutschland. Der deutschschweizerische Journalismus lehnt sich zwar in vielen Belangen an den deutschen an, aber er war schon immer nüchterner und weniger ex-trem. Die freiheitsdurstigen Kinder Zwinglis hatten schon immer einen andern Geist als die obrigkeitsgläubigen Kinder Luthers und die Aufklärung ist an der Schweiz nicht vorbeigegangen.

      Antiamerikanismus hat bei uns keine eigenständige Tradition und hat sich erst mit dem Vietnamkrieg eingeschlichen. Wir sollten uns hüten, in der Irak-Diskussion die Deutschen nachzuäffen und in einen unreflektierten Antiamerikanismus zu verfallen.

      Quelle:
      http://www.weltwoche.ch

      ttp://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpage…

      Was stimmt von dem fettgedruckten nicht ?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:55:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8,

      denk lieber mal über das was du nicht hervorgehoben hast nach. dann kannst noch etwas lernen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:03:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ospower

      Darüber sollte lieber Bush nachdenken. Aber ich glaube das schafft er nicht. Zähl doch mal die Auslandsreisen des Präsidenten auf. Die Liste wäre sehr aufschlußreich für die Beurteilung seines aussenpolitisches Talentes :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:11:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      baracoa,

      wenn du nachdenken für eine aufgabe hältst die nur anderen abzuverlangen ist, wirst du selbst nicht weiterkommen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:16:39
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Ospower

      Kannst du das etwas präziser formulieren ? Du sprichst mit der Konsistenz eines Schwammes. Oder anders, warum schwafelst du ? Bring mal Fakten :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:26:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Bush ist eine grosse Gefahr für die echte Demokratie
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:32:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      @cakarkhan

      Was willst du damit sagen ?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:32:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      #12,

      wenn du nur das verstehen willst was in dein weltbild passt, dann ist das dein problem.

      in dem artikel stehen weit mehr fakten als diejenigen, die du für heraushebenswert hältst. denk halt drüber nach oder lass es, deine sache.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:35:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ospower

      dann sag doch mal deine Meinung. :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:38:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      baracoa
      Was ist daran unmissverständlich. Bush ist eine Gefahr für die echte Demokratie.

      Es wäre das 1. Mal, dass die Staaten einen Erstschlag gegen ein souveränes Land führen würden. Danach kommt Iran dran.
      Bush möchte die Radikallösung im in Interesse der Ölfirmen.
      Das ist kein demokratisches Gebahren.

      Wir werden noch viele Probleme bekommen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:42:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      @kakarkhan
      Da stimme ich dir zu.

      Das waren noch von der Jugend anerkannte Ideale:

      John F. Kennedy hat den Begriff der Zivilcourage in den Wortschatz der westlichen Welt eingeführt.

      Die größte Gefahr für die Demokratie in Friedenszeiten bestehe, so Kennedy, im Gift des Konformismus; ihre Stärke in der Fähigkeit, mutige Politiker hervor zu bringen, die sich auch um den Preis des eigenen politischen Lebens ihrer Regierung, ihrer Partei und ihren Wählern entgegen stellen, wenn es um Ehre und Gewissen geht.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:49:01
      Beitrag Nr. 19 ()
      Der Begriff "Zivilcourage" wurde in meiner Schulzeit heiß diskutuiert, und ist zu einer der Grundmaxime meines handelns geworden.

      Präsiden Bush´s Lebensleistung bestand bisher aus Gewinnmaximierung mit Oil. Koste es was es wolle :(
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:55:44
      Beitrag Nr. 20 ()
      Bush`s maxime ist:

      " Frage nicht was Dein Land für Dich tun kann, frage wieviel Munition noch im Magazin steckt."

      "Nur eine gebrauchte Waffe ist eine gute Waffe"

      "Zuerst schiessen, dann fragen"


      Grüsse Khan
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:56:25
      Beitrag Nr. 21 ()
      Das sind die fundamentalen Säulen der zur Zeit erkennbaren Aussenpolitik der Bush-Kampange:

      Wahlkampfspenden im Jahr 2000

      ENRON CORP $ 2.387.848;
      EXXON MOBIL CORP $ 1.374.200;
      BP AMOCO CORP $ 1.288.192;
      EL PASO CORP $ 1.116.495;
      CHEVRON CORP $ 1.082.827;
      KOCH INDUSTRIES $ 1.080.956
      USX CORP $ 795.517;
      AMERICAN GAS ASSN $ 630.025;
      RELIANT ENERGY $ 584.406;
      OCCIDENTAL PETROLEUM $ 555.876;
      SUNOCO INC $ 546.711;
      TEXACO $ 477.207;
      CATAMOUNT PETROLEUM $ 464.600;
      PHILLIPS PETROLEUM $ 448.624;
      ANADARKO PETROLEUM $ 448.529;
      DAVIS COMPANIES $ 430.500;
      HALLIBURTON CO $ 416.188;
      COASTAL CORP $ 411.500;
      ASHLAND INC $ 395.025;
      DYNEGY INC $ 372.550
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:27:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Da sind die Umsätze und Finanzmittel der linken Kampfpresse in Deutschland aber erheblich höher!
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:30:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      gholzbauer sieht mal wieder rot :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:33:17
      Beitrag Nr. 24 ()
      oder braun, je nachdem.
      Deine letzten antisemitischen Postings in anderen Threads, antigone, solltest du evtl. von w:o löschen lassen ...
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:55:57
      Beitrag Nr. 25 ()
      @gholzbauer

      einen guten eintieg in die Problematik, findest du hier :

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:59:04
      Beitrag Nr. 26 ()
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:03:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      holzi. du willst gerne meine postings löschen lassen? das glaub ich dir. um was handelt es sich denn speziell?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:13:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      # baracoa
      Wollte mich eigentlich politisch (zumindest in nächster Zeit) nicht mehr äußern, da es hier im Board zu viele Idioten gibt, die entweder selbst manipulieren oder so dämlich sind, sich manipulieren zu lassen.
      In Anbetracht dieses Threads und deren Ausführungen aber lasse ich mich noch einmal hinreissen zu sagen:
      Respekt für euch, für alle diejenigen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben! Nur leider wird die Geschichte wahrscheinlich wie immer ausgehen: diejenigen die für die Menschlichkeit votieren werden die Verlierer sein und die Rabulisten werden wie immer siegen. Wie sagte doch einmal ein alter Pfarrer, befragt nach seinen eigenen Erfahrungen nach Kriegsende: Was mich am meisten deprimierte war die Erkenntnis, dass die größten Nazis den Einmarsch der Amerikaner am lautesten bejubelten.
      Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dem, dass die Menschen aus ihrer Geschichte nie etwas lernen. Und vor allem der Wahnsinn: Geld kann man nicht essen, aber man kämpft dafür, und noch dazu für den Wohlstand derer, die eh` schon genug davon haben.
      Ach ja, nochwas zum Schmunzeln: gestern hat man mich für ein Posting als Nazi abgestempelt, heute wird`s wohl ein Marxist sein. :D
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:27:42
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28 Wrdlbrmpfd,da fehlte es doch noch, das du Moslemischer Terrorist ,dich hinter dem Marixmus Verstecken könntest.:p
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:32:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, anti.
      :D

      baracoa,
      du Scherzkeks! ;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 11:37:44
      Beitrag Nr. 31 ()
      Aufgepickt::D

      "#47 von gholzbauer 12.10.02 09:39:18 Beitrag Nr.: 7.572.253 7572253

      Liebes w:o-Team,
      man kann über guten Geschmack bzgl. der erwähnten zweideutigen Überschriften streiten; mir persönlich sind diese wesentlich lieber als die politischen Agitationsthreads von Usern wie oswald11, antigone, fstein, Guerilla Investor, M_B_S u.a.
      Wenn Ihr die Startseite sauber halten wollt, solltet Ihr vielleicht darüber nachdenken, die Überschriften vom Sofa, vom Politforum und von einigen Usern ( ) grundsätzlich nicht in diese erste Seite einzufügen.
      Der Dreck würde dann von weniger Laufkundschaft gefunden und angeklickt.

      #48 von baracoa 12.10.02 09:43:21 Beitrag Nr.: 7.572.260 7572260
      Der braune Kranz um den Hals von gholzbauerm ist nun für jederman klar sichtbar. Danke holzi"


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      Bin ich ich ein Feind Amerikas wenn ich sage Präsident Bush ist Anti-Demokratisch?