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    Kirchen missbilligen den (angeblichen) Schlingerkurs der C-Parteien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.02.03 12:03:38 von
    neuester Beitrag 07.02.03 12:20:22 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 07.02.03 12:03:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      IRAK UND UNION

      Kirchen missbilligen den Schlingerkurs der C-Parteien

      Von Severin Weiland

      In dieser Frage sind sich Kanzler und Kirche völlig einig: Beide lehnen einen Irakkrieg kategorisch ab. Entsprechend gestört ist das Verhältnis der Kirche zu den C-Parteien. Kommende Woche wird der Münchner Kardinal Friedrich Wetter vor Unionsabgeordneten in Berlin sprechen - ein brisanter Auftritt.


      DPA

      Kardinal Lehmann (links): Ein Präventivkrieg sei "sittlich nicht erlaubt"


      Berlin - Als die Einladung im Oktober an Kardinal Friedrich Wetter ging, konnte der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber nicht ahnen, dass der Besuch des Kirchenmannes einmal eine gewisse Brisanz gewinnen würde. Ursprünglich sollte der katholische Würdenträger aus München am 12. Februar in der Hauptstadt vor dem "Kardinal-Höffner-Kreis", einem Zusammenschluss katholischer Bundestagsabgeordneter, über das Verhältnis von CDU/CSU und Kirche sprechen.

      Für sich genommen ist auch das schon ein spannendes Thema - sind doch die Beziehungen der Kirche im Streit über Stammzellenforschung und Embryonenschutz zu "Partei mit dem C" seit längerem angespannt. Nun aber wird noch zusätzlich die weltpolitische Lage die Zusammenkunft der Abgeordneten mit dem Kardinal beherrschen. "Man kann davon ausgehen, dass über das Thema Irak gesprochen wird und der Kardinal seine Position erläutert," sagt der Vorsitzende des Kreises, Brunnhuber.


      Wohl wahr: In der Christmette am Heiligabend hatte Wetter seine Position erstmals deutlich gemacht. Er rief zu einer "Mobilmachung" auf - nicht für den Krieg, "sondern für den Frieden, und zwar weltweit." Im Januar, nachdem sich auch der Papst für eine friedliche Lösung des Irakkonfliktes ausgesprochen hatte, legte der Kardinal noch einmal nach: Er kenne zwar die Einzelheiten nicht, die den Politikern zur Verfügung stünden, aber "was in der Öffentlichkeit bekannt ist, ist so, dass man diesem Krieg nicht zustimmen kann." Und Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, brandmarkte einen möglichen Präventivkrieg "als sittlich nicht erlaubt."

      Landauf, landab sind die Kirchenoberen - ob katholisch oder protestantisch - in Sachen Irak unausgesprochen auf gehörige Distanz zur Union gegangen. Der Schlingerkurs der Christdemokraten und Christsozialen, mehr noch aber ihre Flucht vor einer offenen Aussprache über einen Krieg, bringt die Parteien zudem bei ihrer christlichen Wählerschaft in Bedrängnis. Erst kürzlich musste Vizefraktionschef Wolfgang Schäuble bei einer Podiumsdiskussion in der protestantischen Marktkirche in Hannover erleben, welche Emotionen das Thema entfacht. Es gab Pfiffe, Zwischenrufe aus den vollbesetzten Reihen im Gotteshaus - in der Mehrzahl ältere Bürger.


      EPA/DPA

      Papst nach der Neujahrspredigt: Deutliche Worte gegen den Krieg


      Auch im Stoiber-Land gärt es. Talkshows im Bayerischen Fernsehen kochen hoch, wenn - wie zuletzt mit Bayerns Innenminister Günter Beckstein - über den Irak gesprochen wird. Ein Mann wie der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler, den viele in der Unionsfraktion für einen Einzelgänger halten, verweist auf die zahlreichen Briefe, die ihn erreichen, seitdem er sich mit deutlichen Worten zu einem Irak-Krieg äußerte. "Ihr müsst entscheiden, ob Bush Recht hat oder der Papst", hatte er seinen Parteifreunden vor etwas mehr als vier Wochen zugerufen. Damit traf er offenbar den Nerv vieler Unionsanhänger.

      Wie sehr die Aussichten auf einen Krieg konservative und konfessionell gebundene Wähler umtreibt, war Anfang dieser Woche in München zu beobachten. Der Einladung zu einer Veranstaltung Gauweilers zusammen mit dem Publizisten Peter Scholl-Latour folgten fast 1000 Menschen. Das Besondere daran: In der überwiegenden Zahl waren es CSU-Mitglieder. Erst nachdem in den Großen Festsaal umgezogen worden war, konnte die Veranstaltung im Hotel "Bayerischer Hof" beginnen. "Für die, die gekommen sind, war das ein Akt der Befreiung", erklärte Gauweiler anschließend.

      Die Unions-Fraktion in Berlin verhält sich bislang diszipliniert. Gauweiler oder etwa der ebenfalls einem Kriegseinsatz gegenüber skeptische Ex-Parlamentarische Staatssekretär Willy Wimmer seien einzelne Stimmen, heißt es.

      Internen Gesprächsbedarf scheint es in Berlin dennoch zu geben. Der "Wunsch nach einer Erörterung der kirchlichen Positionen" sei an ihn herangetragen worden, heißt es in einem Schreiben des Prälaten Dr. Karl Jüsten an die Unionsfraktion. Für den 13. Februar lud der Kirchenmann daher alle CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten in das Kommissariat der Deutschen Bischöfe in der Hauptstadt ein. Einziges Thema: "Gesprächsabend zum Irak-Konflikt".

      Der Vorsitzende des "Kardinal-Höffner-Kreises", Georg Brunnhuber, sieht sowohl dem Treffen mit Kardinal Wetter am Tag zuvor als auch dem Abend in der Bischofsvertretung gelassen entgegen. Die Kirche sei "genauso pluralistisch wie CDU und CSU". Auch habe sie es in der jetzigen Situation leichter, denn "die Kirche darf nicht zu militärischen Handlungen aufrufen". Dagegen müsse die Politik "Entscheidungen treffen, die möglicherweise auch militärische Handlungen mit einschließen."

      Die Differenzen mit dem Papst hält Brunnhuber ohnehin nicht allzu für groß. Schließlich habe der Heilige Vater in seiner Neujahrsbotschaft ebenfalls den Krieg als letztes Mittel nicht ausgeschlossen. Das sei im Prinzip auch die Haltung der Union. Und wenn am Ende dennoch Meinungsunterschiede mit der katholischen Kirche bleiben? "Diese Differenzen", sagt Brunnhuber, "halten wir aus."
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      schrieb am 07.02.03 12:10:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1

      :laugh: statt C wird dann ein S davor stehen SDU/SCU.

      Satanistische Demokratische Union :D
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:10:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie wärs, wenn sie das C für christliche in K für kriegsgeile Union tauschen würden?
      Hört sich doch gut an: CKU!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:12:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Korrigieren, bitte!
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:20:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3: Sorry, meinte KDU!
      Obwohl das D für demokratisch stört mich auch wieder:
      Vielleicht solllten wir auch noch das D in S (speichelleckende) tauschen.

      Also: KSU!


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