Witz des Jahres: Lehrer streiken - wegen zu langer Arbeitszeit! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 10.05.03 13:09:07 von
neuester Beitrag 02.09.03 20:48:34 von
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BEAMTE
Erhebliches Unwohlsein
In Hamburg meldeten sich aus Protest Hunderte Lehrer krank - für 4000 Schüler fiel der Unterricht aus. Die bundesweit bislang einmalige Beamtentrickserei war offenbar generalstabsmäßig vorbereitet worden.
Sinstorf ist nicht Hongkong. Doch Anfang vergangener Woche schien es, als hätte die Lungenseuche Sars den Stadtteil im Süden Hamburgs fest im Griff. 22 von 25 Lehrern der Haupt- und Realschule hatten sich krankgemeldet. Auch an fünf weiteren Bildungseinrichtungen der Hansestadt hielt eine rätselhafte Krankheit Pädagogen vom Unterricht fern. 4000 Schüler mussten sehen, wo sie blieben.
Am Mittwoch war der Erreger isoliert: ein Flugblatt, das in vielen Lehrerzimmern ausgelegen hatte. "Stellt euch vor", forderten die anonymen Verfasser, "am 6. und 7. Mai fiele der Unterricht aus, denn alle ... Kollegen müssten sich auf Grund erheblichen Unwohlseins als Reaktion auf die angekündigten drastischen Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen einem gründlichen Gesundheitscheck unterwerfen."
Die bundesweit bislang einmalige Beamtentrickserei war offenbar generalstabsmäßig vorbereitet worden. Zeitversetzt hatten sich die nicht streikberechtigten Drückeberger krankgemeldet. Viele verfügen, wie Beteiligte scheinheilig versichern, über "Atteste für unterschiedliche Krankheiten von verschiedenen Ärzten". In Sinstorf hatten Lehrer sogar vorgefühlt, was ihre Schüler tun würden, wenn der Unterricht ausfiele, und ob sie denn Schlüssel für die elterlichen Wohnungen hätten.
Bildungssenator Rudolf Lange (FDP), Konteradmiral a. D., hatte die Kommandozentrale des Gegners schnell ausgemacht und schickte seinen Sprecher Alexander Luckow an die Front: "Dies ist ein getarnter, feiger Streik, angezettelt aus den Reihen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft."
Deren Vizechefin Ilona Wilhelm distanzierte sich eindeutig zweideutig. Die GEW habe nicht zu der Aktion aufgerufen, nehme aber "die vielen Krankmeldungen sehr ernst" - als "deutliches Signal für das Ausmaß der psychischen und physischen Überlastung der Hamburger Lehrerschaft".
Stein des Anstoßes ist ein neues Modell zur Berechnung der Arbeitszeit von Lehrern, das der Senator zum 1. August einführen will. Bislang wurde die Arbeitszeit auf der Basis von Pflichtunterrichtsstunden pro Woche bemessen. Künftig soll der "tatsächliche Arbeitsaufwand" abgebildet werden, also auch jene Stunden, die für die Unterrichtsvorbereitung oder die Korrektur von Klassenarbeiten nötig sind.
Weil dieser Aufwand aber von Fach zu Fach verschieden ist, soll er auch unterschiedlich gewichtet werden. Nach dem neuen Modell werden Deutschlehrern an Gymnasien für 5 Wochenstunden Leistungskurs à 45 Minuten 9 Zeitstunden gutgeschrieben - Sportlehrern für 3 Unterrichtsstunden jedoch nur 3 Stunden, 45 Minuten. Als "gerechter und transparenter" lobt Lange das neue System.
Im Prinzip, da sind sich Elternvertreter, Lehrer und Gewerkschafter einig, ist es das auch - aber nur im Prinzip. Als "Mogelpackung" kritisiert der Vorsitzende des eher konservativen Deutschen Lehrerverbands Hamburg, Arno Becker, Langes Reform. "Hier wird ein guter Ansatz dazu missbraucht, die Sparpolitik des Senats zu kaschieren."
Durch die Einführung des Abiturs nach 12 Jahren, die dritte Sportstunde, mehr Betreuungsaufwand in Ganztagsschulen und wachsende Schülerzahlen bis 2007 benötige man rund 1000 Lehrer mehr als bisher, sagt Becker. Doch anders als vor der Wahl und im Koalitionsvertrag versprochen würden keine neuen Stellen geschaffen.
Damit dennoch die Arbeitszeit von 40 Wochenstunden formal eingehalten werden könne, würden die Faktoren zur Berechnung der realen Arbeitsstunden so lange klein gerechnet, bis sie passten. "Die Zeitvorgaben sind unrealistisch", so Becker. "Nach dem Lange-Modell bleiben für die Korrektur einer Mathe- oder Deutscharbeit in der Mittelstufe gerade sieben Minuten."
Doch bei allem Verständnis in der Sache - bei vielen Eltern haben die Streikenden wichtige Sympathiepunkte verspielt. Als Vorbilder für die Jugend taugen sie jedenfalls nicht. Wie soll ein Pädagoge, der mit fadenscheinigen Begründungen dem Unterricht fernbleibt, in Zukunft seinen Schülern das Schwänzen verbieten?
Dennoch will die GEW die Auseinandersetzung weiter verschärfen. Die Gewerkschaft droht Lange und Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bereits dreist mit richtigen "Arbeitsniederlegungen".
Senator Lange bleibt hart: "Die Eckdaten stehen fest und sind seit mehr als einem Jahr bekannt." Den plötzlich Erkrankten hat er einen Brief geschrieben. Darin droht er ihnen, im Wiederholungsfall "bei begründetem Verdacht" gleich vom ersten Tag an Atteste zu fordern. Regelrechte Disziplinarmaßnahmen sind schwer durchzusetzen. Schließlich müssen Dienstvergehen zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Die Urheber des "schändlichen Flugblattes" (Lange) scheinen dies zu wissen. Sie kündigten jedenfalls schon mal an, die Aktion "Wir werden gemeinsam krank" könne "in regelmäßigen Abständen" wiederholt werden.
Vielleicht nutzen sie beim nächsten Mal die freie Zeit zur Weiterbildung. Denn in dem Flugblatt finden sich mehrere peinliche Fehler. Ein Beispiel: "Mit außerordentlicher Rücksichtslosigkeit nimmt die Schulbehörde und der Hamburger Senat in Kauf ..." - auch im Kampf für Partikularinteressen in pluralistischen Gesellschaften sollte der Plural korrekt gebildet werden.
GUNTHER LATSCH, CORDULA MEYER
Erhebliches Unwohlsein
In Hamburg meldeten sich aus Protest Hunderte Lehrer krank - für 4000 Schüler fiel der Unterricht aus. Die bundesweit bislang einmalige Beamtentrickserei war offenbar generalstabsmäßig vorbereitet worden.
Sinstorf ist nicht Hongkong. Doch Anfang vergangener Woche schien es, als hätte die Lungenseuche Sars den Stadtteil im Süden Hamburgs fest im Griff. 22 von 25 Lehrern der Haupt- und Realschule hatten sich krankgemeldet. Auch an fünf weiteren Bildungseinrichtungen der Hansestadt hielt eine rätselhafte Krankheit Pädagogen vom Unterricht fern. 4000 Schüler mussten sehen, wo sie blieben.
Am Mittwoch war der Erreger isoliert: ein Flugblatt, das in vielen Lehrerzimmern ausgelegen hatte. "Stellt euch vor", forderten die anonymen Verfasser, "am 6. und 7. Mai fiele der Unterricht aus, denn alle ... Kollegen müssten sich auf Grund erheblichen Unwohlseins als Reaktion auf die angekündigten drastischen Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen einem gründlichen Gesundheitscheck unterwerfen."
Die bundesweit bislang einmalige Beamtentrickserei war offenbar generalstabsmäßig vorbereitet worden. Zeitversetzt hatten sich die nicht streikberechtigten Drückeberger krankgemeldet. Viele verfügen, wie Beteiligte scheinheilig versichern, über "Atteste für unterschiedliche Krankheiten von verschiedenen Ärzten". In Sinstorf hatten Lehrer sogar vorgefühlt, was ihre Schüler tun würden, wenn der Unterricht ausfiele, und ob sie denn Schlüssel für die elterlichen Wohnungen hätten.
Bildungssenator Rudolf Lange (FDP), Konteradmiral a. D., hatte die Kommandozentrale des Gegners schnell ausgemacht und schickte seinen Sprecher Alexander Luckow an die Front: "Dies ist ein getarnter, feiger Streik, angezettelt aus den Reihen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft."
Deren Vizechefin Ilona Wilhelm distanzierte sich eindeutig zweideutig. Die GEW habe nicht zu der Aktion aufgerufen, nehme aber "die vielen Krankmeldungen sehr ernst" - als "deutliches Signal für das Ausmaß der psychischen und physischen Überlastung der Hamburger Lehrerschaft".
Stein des Anstoßes ist ein neues Modell zur Berechnung der Arbeitszeit von Lehrern, das der Senator zum 1. August einführen will. Bislang wurde die Arbeitszeit auf der Basis von Pflichtunterrichtsstunden pro Woche bemessen. Künftig soll der "tatsächliche Arbeitsaufwand" abgebildet werden, also auch jene Stunden, die für die Unterrichtsvorbereitung oder die Korrektur von Klassenarbeiten nötig sind.
Weil dieser Aufwand aber von Fach zu Fach verschieden ist, soll er auch unterschiedlich gewichtet werden. Nach dem neuen Modell werden Deutschlehrern an Gymnasien für 5 Wochenstunden Leistungskurs à 45 Minuten 9 Zeitstunden gutgeschrieben - Sportlehrern für 3 Unterrichtsstunden jedoch nur 3 Stunden, 45 Minuten. Als "gerechter und transparenter" lobt Lange das neue System.
Im Prinzip, da sind sich Elternvertreter, Lehrer und Gewerkschafter einig, ist es das auch - aber nur im Prinzip. Als "Mogelpackung" kritisiert der Vorsitzende des eher konservativen Deutschen Lehrerverbands Hamburg, Arno Becker, Langes Reform. "Hier wird ein guter Ansatz dazu missbraucht, die Sparpolitik des Senats zu kaschieren."
Durch die Einführung des Abiturs nach 12 Jahren, die dritte Sportstunde, mehr Betreuungsaufwand in Ganztagsschulen und wachsende Schülerzahlen bis 2007 benötige man rund 1000 Lehrer mehr als bisher, sagt Becker. Doch anders als vor der Wahl und im Koalitionsvertrag versprochen würden keine neuen Stellen geschaffen.
Damit dennoch die Arbeitszeit von 40 Wochenstunden formal eingehalten werden könne, würden die Faktoren zur Berechnung der realen Arbeitsstunden so lange klein gerechnet, bis sie passten. "Die Zeitvorgaben sind unrealistisch", so Becker. "Nach dem Lange-Modell bleiben für die Korrektur einer Mathe- oder Deutscharbeit in der Mittelstufe gerade sieben Minuten."
Doch bei allem Verständnis in der Sache - bei vielen Eltern haben die Streikenden wichtige Sympathiepunkte verspielt. Als Vorbilder für die Jugend taugen sie jedenfalls nicht. Wie soll ein Pädagoge, der mit fadenscheinigen Begründungen dem Unterricht fernbleibt, in Zukunft seinen Schülern das Schwänzen verbieten?
Dennoch will die GEW die Auseinandersetzung weiter verschärfen. Die Gewerkschaft droht Lange und Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bereits dreist mit richtigen "Arbeitsniederlegungen".
Senator Lange bleibt hart: "Die Eckdaten stehen fest und sind seit mehr als einem Jahr bekannt." Den plötzlich Erkrankten hat er einen Brief geschrieben. Darin droht er ihnen, im Wiederholungsfall "bei begründetem Verdacht" gleich vom ersten Tag an Atteste zu fordern. Regelrechte Disziplinarmaßnahmen sind schwer durchzusetzen. Schließlich müssen Dienstvergehen zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Die Urheber des "schändlichen Flugblattes" (Lange) scheinen dies zu wissen. Sie kündigten jedenfalls schon mal an, die Aktion "Wir werden gemeinsam krank" könne "in regelmäßigen Abständen" wiederholt werden.
Vielleicht nutzen sie beim nächsten Mal die freie Zeit zur Weiterbildung. Denn in dem Flugblatt finden sich mehrere peinliche Fehler. Ein Beispiel: "Mit außerordentlicher Rücksichtslosigkeit nimmt die Schulbehörde und der Hamburger Senat in Kauf ..." - auch im Kampf für Partikularinteressen in pluralistischen Gesellschaften sollte der Plural korrekt gebildet werden.
GUNTHER LATSCH, CORDULA MEYER
Die Idee ist doch nicht schlecht... . Es ist ganz einfach so : Wenn man was erreichen will, muß man es halt manchmal ein bisschen verschärft bringen... . Immer noch besser als diese dämlichen angekündigten Warnstreiks... .
Haben Beamte etwa ein Streikrecht?
Immer das selbstgefälige Tun der verkommenen alt-achtundsechziger
Immer das selbstgefälige Tun der verkommenen alt-achtundsechziger
Das haben die bei den Zahnärzten und Lufthansa-Piloten, die für noch mehr Gehalt streikten, abgeschaut....
Klasse, bei drei Monaten Schulferien, 20 Stunden a 45 Minuten in der Woche, Arbeitsplatzgarantie und Skripten, die sie einmal vor 20 Jahren geschrieben haben, die jetzt schon vergilbt sind, weitere Sozailvergünstigungen fordern (bei rund 4,7 Mio Arbeitslosen in der freien Wirtschaft wohlgemerkt) ist wohl an Dreistigkeit kaum mehr zu überbieten
Demnächst streiken die Berufspolitiker....
...allerdings wenn die Berufspolitiker mal streiken würden, würde das den Bürgern kaum und wenn dann höchstens angenehm auffallen !
Lehrer wollen kürzere Arbeitszeiten? Am besten wohl gar nicht mehr arbeiten. Die haben mehr Freizeit als jeder andere Beruftätigke Mensch. Statistisch gesehen arbeiten Lehrer in ihrem Leben allerhöschtens jeden fünften Tag.
dann werd doch lehrer, jarod!
(oder gibt`s etwa etwas, was dagegen spricht?)
(oder gibt`s etwa etwas, was dagegen spricht?)
Ich tue gern was für mein Geld. Außerdem bin froh aus der Schule raus zu sein. Ich verstecke mich doch nicht in ihr.
Schickt die Pauker mal 4 Wochen zum Spargelstechen. Dann lernen die endlich mal was richtige Arbeit ist.
"Lehrer in die Produktion !"
"Lehrer in die Produktion !"
Genau - und Du gehst dafür endlich mal in die Schule
Damit jeder mal weiß, wovon der andere redet
Damit jeder mal weiß, wovon der andere redet
#14
#14
Wenn ich dort dann auch anderer Leute Kinder ärgern darf, dann komme ich doch gerne...
Wenn ich dort dann auch anderer Leute Kinder ärgern darf, dann komme ich doch gerne...
# Jarrod du tust gern etwas, deshalb willste kein Lehrer sein? Ach richtig, du schlägst sinnlos die Zeit tot !!!! Schreibe nur nicht wieder, dass du Unternehmer bist!!! Ein Dummschwätzer bist du!!!
# Und nun Oberspezialist und Dummossi Blue , du blamierst mit deinem niveaulosen Geschwätz den ganzen Osten!!!!
# Und nun Oberspezialist und Dummossi Blue , du blamierst mit deinem niveaulosen Geschwätz den ganzen Osten!!!!
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