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    Welch` Überrachung... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.06.03 08:34:30 von
    neuester Beitrag 09.06.03 11:24:02 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 09.06.03 08:34:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      USA booten Iraker aus

      Entgegen früheren Beteuerungen wird es in absehbarer Zeit keine irakische Regierung in Bagdad geben. Die Kandidaten - inklusive der von Washington geschickten Exiliraker - seien allesamt desorganisierte Amateure, befand US-Verwalter Paul Bremer. Sie dürfen ihm nur als Berater dienen.

      Bagdad - Kaum war Bagdad gefallen, kamen ehemalige Politiker aus dem Exil zurück - viele von ihnen auf Wunsch der Amerikaner und mit der Aussicht, das Land bald schon zu regieren. Sechs Wochen nach der Einnahme der irakischen Hauptstadt ist davon keine Rede mehr. Die amerikanischen Besatzer haben die Exiliraker ausgebootet, berichtet die "Washington Post". Der Grund: Sie seien zu desorganisiert und würden ohnehin nicht genügend Menschen repräsentieren, um die Führung zu übernehmen.
      Diese Entwicklung hat besonders den aus London zurückgekehrten Ahmed Chalabi, Anführer des Irakischen Nationalkongresses, kalt erwischt. Der Pentagon-Kandidat sah sich längst als Regierungschef im Wartestand. Auch zwei Kurdenführer waren nach Bagdad gereist, um Flagge zu zeigen. Andere brachten ihre Parteien immer wieder selbst für Führungsrollen ins Gespräch.

      Berater statt Regenten

      All diese Bemühungen, alles Buhlen um eine gute Ausgangsstellung, alles umsonst. Frühere US-Pläne, die Regierung an einstige Oppositionelle abzugeben, haben sich in Luft aufgelöst - falls sie je ernst gemeint waren. Als der Uno-Sicherheitsrat kürzlich eine Resolution verabschiedet, die den USA und Großbritannien weitgehende Befehlsgewalt im Irak zusicherten, war für den US-Verwalter Paul Bremer der Weg frei. Von ihm ausgewählte Iraker, so berichtet die "Washington Post", dürfen ihm fortan als Politik-Berater zur Verfügung stehen. Das Beratergremium soll ein großes Spektrum der Iraker abdecken und nicht nur aus Exilirakern bestehen, verspricht Bremer.

      In einem Treffen mit den sieben profiliertesten Führern sagte Bremer, keiner von ihnen würde das Land umfassend repräsentieren. Angeblich habe er sie mehrfach gebeten, ihre Koalitionen zu verbreitern und etwa Frauen, Christen und Stammesoberhäupter zu berücksichtigen. Dies sei nicht geschehen.

      Mit einer derart brüsken Zurückweisung hatte keiner der Kandidaten gerechnet. Der Kurdenführer Jalal Talabani reiste aus Bagdad ab. Chalabis Gruppe verließ ihre hochherrschaftliche Residenz im Mansour Hunting Club und zog in bescheidenere Räume. Chalabis Sicherheitstrupp von 700 paramilitärischen Kämpfern - von den Amerikanern trainiert -, musste sich schon vergangenen Monat auflösen. Die Treffen der sieben politischen Organisationen drehen sich nun vor allem darum, wie man Macht von den USA zurückbekommen könnte.

      "Es war eine einzige Amateurvorstellung"

      Die Entscheidung gegen eine irakische Regierung und eine wesentliche längere US-Präsenz soll, so die "Washington Post", im Weißen Haus gefällt worden sein. Insider gehen nun von einem Engagement von mindestens zwei Jahren aus. "Die Idee, die Macht nach kurzem Gastspiel an die Sieben abzugeben, war unrealistisch", räumt ein Offizieller ein: "Wir gaben ihnen eine Chance. Wir finanzierten einige von ihnen. Aber sie haben es einfach nicht hingekriegt. Es war eine einzige Amateurvorstellung."


      Die derart Geschmähten setzen sich zur Wehr. Die USA würden unterschätzen, wie schwierig es ist, Unterstützung in einem Land zu bekommen, in dem es 35 Jahre lang keine Parteien, keine politischen Organisationen außerhalb der Regierungspartei gab. "Wir haben alle weitreichende Kontakte, aber wir müssen viel von Null aufbauen", sagt Entifadh Qanbar aus der Führungsriege des irakischen Nationalkongresses.

      Zudem hätten sie doch einiges geleistet: Tausende sind ihren Organisationen beigetreten, etliche Büros wurden eröffnet. Chalabi hat intensive Gespräche mit Stammesoberen, moslemischen Geistlichen und Kurdenführern geführt.

      Die irakische Opposition ist aufgebracht

      Bremers Entscheidung für ein 25- bis 30köpfiges Beratergremium anstelle der angekündigten irakischen Regierung hat die Oppositionspolitiker aufgebracht. Die Bush-Regierung habe ihr Versprechen gebrochen, sagen sie. "Sie sollten uns nicht an den Rand stellen. Sie sollten uns nicht als nicht repräsentativ betrachten. In keiner Demokratie gibt es eine Regierung, die jeden repräsentiert", sagt der Chalabi-Vertraute Qanbar.

      Um wenigstens ein wenig Einfluss auf die Besetzung des Gremiums zu haben, forderten die Oppositionellen, dass die Personen in einer Nationalversammlung gewählt würden. Bremer lehnte das ab - es würde zu lange dauern und könnte leicht von früheren Anhängern der Baath-Partei oder radikalen Islamisten dominiert werden. Sein Verständnis von Demokratie sieht eher so aus: Er sucht persönlich die Leute raus. Natürlich, so verspricht er, will er sich zuvor mit den Irakern besprechen. Dem "Obersten Rat der islamischen Revolution im Irak", einer von zwei schiitischen Parteien, geht diese Gutsherrenart zu weit. Er droht mit einem Boykott des Beratungsgremiums. "Wenn er auf diese Weise eine Verwaltung ernennt, können wir nicht mitmachen", sagt Hamid Bayati vom Obersten Rat. "Wir werden nur mitmachen, wenn die Verwaltung von Irakern gewählt wird."

      Der Eindruck, nicht gebraucht zu werden

      Auch andere Exil-Iraker, die von den USA zurück ins Land geholt wurden, sind mittlerweile enttäuscht über die zunehmende Verdrängung von der Macht. Das Pentagon akquirierte technische Berater für die Ministerien und lockte sie mit einiger Verantwortung. "Unsere Rolle ist sehr begrenzt", sagt Isam Khafaji, ein Professor, der in Holland im Exil lebte. Vergangenen Monat war er als Teil des Wiederaufbautrupps des US-Verteidigungsministeriums in den Irak zurückgekehrt. "Uns ist nicht erlaubt, Entscheidungen zu treffen", sagt er desillusioniert.

      Gelockt habe man ihn und die 150 anderen des Trupps mit weitreichenden Befugnissen und einer Schlüsselrolle beim Wiederaufbau. In der Realität werden sie von den Amerikanern als Übersetzer benutzt oder müssen die Vergangenheit der Angestellten in Ministerien prüfen. "Wir wurden marginalisiert und gedemütigt", sagt ein zurückgekehrter Exiliraker der "Washington Post". "Wir kamen um zu helfen. Nun sieht es so aus, als seien wir unerwünscht."

      Michaela Schießl

      Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,252103,00.html
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      schrieb am 09.06.03 08:36:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      kaufe ein "s" :p
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 08:44:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Überrachungs? :D
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 09:02:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nö, Süberrachung :p
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 09:39:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Müssen wir bald das Wort als "Amerikaner" als Synonym für "Lügner" einführen"

      :confused:

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      schrieb am 09.06.03 11:24:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Na, ja wahrscheinlich repräsentiert ja dieser Paul Bremer alle Iraker...:mad:


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