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    was geschieht in liberia? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.07.03 19:17:34 von
    neuester Beitrag 07.08.03 10:22:58 von
    Beiträge: 19
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      schrieb am 22.07.03 19:17:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liberia - reif zur Kolonialisierung?
      von James Ridgeway
      Village Voice / ZNet 09.07.2003


      1821 begab sich eine Gruppe befreiter amerikanischer Sklaven auf Spurensuche nach den Vorfahren in Westafrika. Dort wollte man ein neues Land gründen. Zunächst weigerten sich die Afrikaner, ein größeres Stück Land an die amerikanischen Schwarzen herauszurücken. Ein Offizier der US-Marine, der die Gruppe begleitete, konnte die Afrikaner allerdings mit vorgehaltener Waffe überzeugen, das Land herzugeben - für Kinkerlitzchen und Kekse im Wert von insgesamt $300 Dollar. So kam es zur Gründung des Staates Liberia. Die emigrierten Schwarzen fingen an, ihre (neue) Gesellschaft gemäß der einzigen Sozialstruktur zu organisieren, die man kannte - nämlich der des Südens vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Also legten sie wie die weißen Südstaatler Plantagen an, kleideten sich formal wie Südstaaten-Aristokraten und wurden Freimaurer. Auf der Veranda schlürfte man Bourbon und schickte seine Kinder ins Ausland auf die Schule. Monrovia, die Hauptstadt Liberias, ist nach dem amerikanischen Präsidenten Monroe benannt. Die Afrikaner, die auf ihren Plantagen arbeiteten, bezeichneten die umgesiedelten amerikanischen Ex-Sklaven als ‘Eingeborene’.

      Das, was ich hier, zugegeben etwas grob, versucht habe zu skizzieren, ist, was Präsident Bush letzte Woche als Liberias “einzigartige Geschichte” bezeichnet hat. Aufgrund dieser Geschichte, so Bush, herrsche “eine gewisse Erwartungshaltung”, dass die USA sich einmischten, um die Lage (in Liberia) zu stabilisieren. Während der Wahlen 2000 hatte sich Bush noch gegen ein solches ‘nation-building’ ausgesprochen. Letzte Woche sagte seine Nationale Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice, der Präsident sei der Meinung, die Stabilität Westafrikas sei “wichtig” für unsere Interessen. Gegenüber Reportern erklärte sie in der vergangenen Woche, Bush denke, es sei notwendig, “Versöhnung zu schaffen” - zwischen Afrika und Amerika. Grund seien die besonderen Beziehungen - beispielsweise die Sklaverei, die von Rice als “Geburtsfehler” Amerikas bezeichnet wurde. Über ein Jahrhundert wurde das bizarre Experiment ‘Liberia’ (sehr eindrücklich u. detailiert nachzulesen in David Lambs Buch ‘Afrika, Afrika’ (Original: ‘The Africans’)) als Vorbild für Stabilität hochgehalten. Liberia sei eine Republik, in der gewählten Offiziellen ein langes u. friedvolles Leben bevorstünde, bis sie eines natürlichen Todes stürben. Die von Amerika geklonte Klassenstruktur sorgte dafür, dass Liberias Naturschätze, etwa Holz und Diamanten, nachhaltig ausgebeutet wurden. In Liberia gibt es zudem die größte Gummiplantage der Welt. Sie gehört der Firma Firestone. Im Kalten Krieg war Liberia für die USA in Afrika soetwas wie der ‘Geschützposten Charly’ - ein Kommunikations-Hauptquartier u. ein Ort, an dem sich ganze Rudel CIA-Agenten trafen. (Der liberianische) Präsident William Tubman hatte ein erfülltes Leben und entschlief im Juli 1971 friedvoll. Sein Nachfolger war William Tolbert. Dessen Regierung verlief so lala. Aber alles Gute hat auf Dauer keinen Bestand. In einer Aprilnacht des Jahres 1980, als Tolbert in seinem präsidialen Bett ruhte, schlich sich ein junger ‘Eingeborener’ - ein Armee-Sergeant namens Samuel Doe - auf das Präsidentengelände; er kletterte über die Mauer, stieg in das Schlafzimmer des Präsidenten ein, drückte diesem ein Auge aus und hackte ihn anschließend zu Tode. Kurz darauf trieben die Anhänger Does die aristokratischen Nachfahren der Gründer Liberias zusammen und stellten sie vor ein demütigendes Schaugericht. Anschließend karrte man alle zum Strand und erschoss sie - während ringsum Feierstimmung herrschte. Aber auch Doe wurde 1990 von seinen Widersachern ermordet. Die Armee, die Does Palast stürmte, hatte, weil es regnete, Duschhauben auf dem Kopf und trug kürzlich geplünderte Hochzeitskleider. Eine rivalisierende Splittergruppe hatte Haarteile aus einem Damen-Perückenladen aufgesetzt. Was genau da vor sich ging, bleibt im Dunkeln.

      In den 70gern hatte das Bentley-College in Massachusetts einen liberianischen Studenten namens Charles Taylor, der sich in einer der liberianisch-amerikanischen Gesellschaften engagierte. Nach dem College kehrte Taylor in seine Heimat zurück und bekam einen Posten in der Regierung Doe. In dieser Eigenschaft soll er die Verbrechen Does angeprangert haben. Als er herausfand, dass Doe es auf ihn abgesehen hatte, kehrte er in die USA zurück, wo man ihn verhaftete, da Doe ihn der Unterschlagung bezichtigte. Taylors Anwalt war der New Yorker Aktivist und frühere Generalstaatsanwalt Ramsey Clark. Heute sagt Clark gegenüber ‘Voice Monday’, soweit er sich erinnere, sei damals bei den Unterschlagungsvorwürfen nichts herausgekommen. Bei der Verteidigung Taylors sei es ihm aber weniger um die Anklage gegangen als vielmehr um die Verhinderung von Taylors Auslieferung. Er, Clark, habe argumentiert, Taylor drohe der Tod, sollte er an Doe ausgeliefert werden. Die Sache hing noch in der Schwebe, als Taylor die Flucht aus dem Gefängnis (Plymouth County House of Corrections in Massachusetts) gelang. “Unklar, was da passiert ist”, sagt Clark. “Schien so, als hätte Taylor die Sache nicht selbst organisiert. Einige Leute wollten abhauen, und Taylor ging einfach mit”. Taylor floh und tauchte in Westeuropa unter - um anschließend in Afrika wieder aufzutauchen und zwar als mächtiger liberianischer Warlord. Er beteiligte sich am Umsturz Does und nahm den größten Teil des Landes ein, bevor er 1997 die Wahlen gewann. Unter Taylors Herrschaft versank Liberia noch mehr in Anarchie und Gewalt. Eine sehr umfassende Untersuchung der UN von 2000 - siehe ‘UN Panel of Experts Report on Diamonds and Arms in Sierra Leone’ (Report der UN-Expertenkommission zu Diamanten und Waffen in Sierra Leone) verdeutlicht, wie Taylor zu einer wichtigen Figur im brutalen Bürgerkrieg im Nachbarland Liberias wurde. Taylor arrangierte die Finanzierung und das Militärtraining der ‘Revolutionary United Front’ (RUF) - Sierra Leones Rebellenbewegung - und stieg dadurch zu einem wichtigen Mann im weltweiten Diamantenhandel auf. Laut UN-Report gingen ganze Pakete mit Diamanten aus Sierra Leone direkt an Taylor. Liberia wurde zum Umschlagplatz für sogenannte ‘Blutdiamanten’ im Wert von Millionen von Dollars, die hier in Waffengeschäfte für die RUF investiert wurden - in militärische Hardware, vornehmlich leichte Waffen.

      Als dieser Artikel hier in Druck ging, hatte sich Taylor - unter Druck der USA sowie anderer - bereiterklärt, Liberia zu verlassen. Die politischen Pläne der USA machen eine stabilere Regierung im Lande nötig. Erstens, nachdem der Kalte Krieg durch den Krieg gegen den Terror abgelöst ist, könnte Liberia erneut als Horchposten u. Operations-Center nützlich sein - im Kampf gegen Al Kaida oder andere militante Gruppen in Afrika. Dies ist umso wichtiger, als Westafrika sich für die USA zum wichtigen Öllieferanten - besonders aber zum wichtigen Erdgaslieferanten - entwickeln könnte. Mehr Erdgas ist auch zentraler Punkt in Bushs Energieprogramm. Dies würde jedoch bedeuten, spezielle Erdgastankschiffe (LNG-Tanker) transportieren gefrorenes Erdgas über den Ozean, wozu spezielle Häfen und Verarbeitungsfabriken erforderlich wären. Eine extrem kontroverse Angelegenheit, denn eine Explosion des LNG (liquefied natural gas) durch Unfall oder Anschlag - könnte verheerende Folgen haben. Jede reguläre Fahrt eines LNG-Tankers, der über den Atlantik von Westafrika an die Ostküste (der USA) schippert, müssten daher, um den Brennstoff vor möglichen Terroranschlägen zu beschützen, massive Luft-See-Militäroperationen begleiten.

      Aber Bushs Afrika-Reise ist auch wichtig im Hinblick auf seine Kampagne zur Wiederwahl. Dass der Präsident Afrika besucht, kommt der religiösen Rechten zugute. Seit 20 Jahren überlegt sich der rechte Flügel der Republikaner nämlich, wie er es schaffen könnte, das Monopol der Demokraten auf die Stimmen der Schwarzen (in den USA) zu knacken. Clinton zum Beispiel hat sich sehr wenig für Afrika engagiert, obwohl er dauernd darüber redete. Er musste sich sogar entschuldigen, nichts zur Verhinderung des Massakers in Ruanda unternommen zu haben. Sollte es Bush daher gelingen, sich im Kampf gegen Aids und Armut ernsthaft zu profilieren bzw. Westafrika zu stabilisieren, könnte er es langfristig schaffen, einen Prozess zu starten, der den Demokraten die Stimmen der Schwarzen entzöge.


      znet.de
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 19:56:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was geschieht in Liberia?

      Ganz einfach: Es wird so lange gemordet und gemtzelt, bis die USA eingreifen, weil die Europäer einschliesslich der Deutschen zu feige sind.

      Was mich wundert ist, dass es noch keine Präventivdemonstrationen gegen die Amis gab, von wegen "Kein imperialistischer Angriffskrieg gegen Liberia" oder "Bush, Kriegsverbrecher, raus aus Liberia!". Kommt aber bestimmt noch.
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 20:10:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      aber die israelis sind nicht feige, gell :D
      kannst du eigentlich lesen?
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 20:13:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      wie in afrika leben noch welche ??

      ich dachte die sind alle an ADIS gestorben.
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 15:03:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      @antigone

      Wenn es ein Volk gibt, dass nicht feige ist, dann sind es die Israelis. Kein anderes Volk lebt unter einer solchen Bedrohung und widersteht trotzdem der Versuchung, ein faschistisches Regime einzuführen.

      In Deutschland haben dafür schon ein paar primitive Gerüchte gereicht.

      Übrigens wirkt die Frage, ob ich lesen könne, etwas deplaziert, wenn gerade Du sie stellst.

      Gell?:D

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      Avatar
      schrieb am 28.07.03 23:02:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      antigone läßt sich entschuldigen und fragen ob du lesen kannst.

      Seh zu, daste Land gewinnst. In Israel oder anderswo.
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 23:07:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      antigone, kannst den Artikel mal in ein paar Zeilen zusammenfassen ? Vielleicht ist es ja interessant. Sowas lesen die allermeisten jedoch nicht.

      Glaubs mir, ich selber schreibe ebenfalls lange Beiträge
      (und Artikel).

      SEP
      Avatar
      schrieb am 29.07.03 06:42:15
      Beitrag Nr. 8 ()



      Nicht nur Afrikas Schicksal
      Europa hat noch nicht begriffen, dass der Bürgerkrieg in Liberia dramatische Folgen für den eigenen Kontinent haben kann

      von Peter Scholl-Latour

      Die Schreckensmeldungen aus Liberia reißen nicht ab. Gestern beschossen Rebellen eine Kirche nahe der Hauptstadt Monrovia, in die sich tausende von Menschen auf der Suche nach Schutz geflüchtet hatten. Sechs Granaten trafen das Kirchengelände, eine davon schlug mitten im Kirchenschiff ein und explodierte unter den schlafenden Flüchtlingen. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, darunter eine komplette Familie. Seit Wochen füllen die grauenhaften Bilder der Kämpfe die Zeitungen und Fernsehnachrichten.

      Der abscheuliche Bandenkrieg in der westafrikanischen Republik genießt eine intensive Medien-Aufmerksamkeit, wie man sie anderen Ländern des Schwarzen Erdteils, die in noch viel schrecklicherem Maße von Gewalt und Elend bis hin zu Völkermord heimgesucht wurden, längst gewünscht hätte. Vielleicht liegt das daran, dass im diesem Fall ein Staat betroffen ist, der mit aktiver Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika schon im Jahr 1847 ins Leben gerufen wurde und ein Jahrhundert lang als amerikanisches Protektorat galt. Die Nachkommen der auf ihren Heimatkontinent rückgeführten schwarzen Sklaven hatten an der Guinea-Küste eine groteske Karikatur Washingtoner Verhältnisse errichtet, aber die historische Bindung wirkt fort. Als in den vergangenen Tagen die Hauptstadt Monrovia im blutigen Chaos versank und die heißersehnten US-Marines, die in anderen Weltgegenden so schnell zur Stelle sind, ihren rettenden Einsatz immer wieder verzögerten, stapelten die verzweifelten Eingeborenen ihre Bürgerkriegsleichen als Zeichen des Protests und der Enttäuschung vor der amerikanischen Botschaft. Nun scheinen die Proteste erstmals Wirkung zu zeigen: Am Freitag kündigte der amerikanische Präsident George W. Bush, der sich in dieser Frage lange bedeckt gehalten hatte, die Entsendung von Kriegsschiffen vor die Küste Liberias an. Mit der Aktion solle die für die kommende Woche geplante Stationierung von Friedenstruppen der westafrikanischen Staatengemeinschaft (ECOWAS) unterstützt werden, erklärte Bush. Zugleich bekräftige er noch einmal die Forderung, der liberianische Präsident Charles Taylor solle das Land verlassen.

      Nicht nur die Amerikaner haben sehr lange vor dem Konflikt in Liberia die Augen verschlossen. Die Europäer ihrerseits sind sich offenbar immer noch nicht bewusst, dass ihr Schicksal in Afrika auf Dauer ernsthafter infrage gestellt werden könnte als in den afghanischen Schluchten des Hindukusch. Die große Migration von Süd nach Nord ist längst in Gang. Bisher war das Augenmerk vor allem auf den Maghreb gerichtet, von wo die Flüchtlinge in Schüben über das Mittelmeer an den Küsten Italiens, Spaniens und Frankreichs stranden. Dass in Algerien seit Jahren ein unerbittlicher, teilweise islamistisch geprägter Bürgerkrieg im Gange ist, wurde von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Auch nicht, dass Marokko - falls der dortige Monarch Mohammed VI. unter Druck geraten würde - gegen die letzten spanischen Enklaven oder "Presidis" von Ceuta und Melilla eines Tages militärisch vorgehen könnte und dass der neurotische libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi seit langem an Massenvernichtungswaffen bastelt.

      Liberia hat sich an der Guinea-Küste als eine Art Wundbrand erwiesen, dessen Infektion auf die benachbarten Staaten Sierra Leone und Elfenbeinküste übergegriffen hat. Dort zeigte sich auch, dass bewaffnete UN-Einsätze fast immer zum Scheitern verurteilt sind, dass jedoch das Auftreten relativ kleiner britischer oder französischer Elite-Einheiten beachtliche Stabilisierungserfolge bewirken kann. Für Liberia hingegen sind die Aussichten schlecht. Die Ankunft schwarzer ECOWAS-Friedenstruppen aus Nigeria erinnert die Bewohner von Monrovia schmerzlich daran, dass diese Form von Intervention schon vor der Machtergreifung des jetzigen Diktators Charles Taylor als Fiasko endete und dass die "Friedensstifter" aus Nigeria sich ähnlich brutal aufführten wie die einheimischen Bürgerkriegsbanden.

      Schwarzafrika, so meinen manche deutsche Strategen, sei von den Gestaden Europas extrem weit entfernt, und die Sahara bilde eine wirksame Barriere gegen eine Ausweitung der dortigen Wirren in Richtung Norden. Doch die jüngsten Geiselnahmen von europäischen Touristen in der südalgerischen Wüste durch islamische Kampfgruppen zeigen, dass die Distanzen schrumpfen.

      Präsident George W. Bush hat dem Schwarzen Erdteil Mitte Juli eine recht enttäuschende, fünf Tage dauernde Stippvisite abgestattet. In Nigeria, dem mächtigsten Staat Afrikas mit 120 Millionen Menschen und reichen Erdölvorkommen, hat er in der Hauptstadt Abuja nur den Flugplatz und sein Hotel aufgesucht. Doch gerade in diesem riesigen Bundesstaat, dessen muslimische Nordhälfte bereits die Scharia, die koranische Gesetzgebung, eingeführt hat und gegen den Besuch aus den USA in Massenkundgebungen protestierte, findet eine Radikalisierung statt, die dem Feldzug Washingtons gegen den Terrorismus, oder anders ausgedrückt, gegen den revolutionären Islamismus, ein zusätzliches unberechenbares Schlachtfeld zuweist.

      Die Horrorszenen, die sich in Liberia abspielen, schrecken die Europäer aus ihrer Lethargie gegenüber Afrika auf. Der Konflikt an der Elfenbeinküste, den die französische Armee eingegrenzt hat, resultierte letztlich aus einer Konfrontation zwischen den Muslimen des Nordens sowie Christen und Animisten des Südens. Die Rebellenbewegung LURD, die den korrupten Machthaber Charles Taylor in Monrovia bedroht, wird durch die überwiegend islamische Republik Guinea unterstützt. In diesem Wirrwarr der Ethnien und Konfessionen finden sich nicht nur die Amerikaner wohl noch mühsamer zurecht als im Treibsand des Nahen und Mittleren Ostens.

      Artikel erschienen am 27. Jul 2003




      Avatar
      schrieb am 30.07.03 14:21:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Nnix_hirn

      Schreiben kannst Du jedenfalls nicht. Es reicht gerade noch, Artikel zu kopieren und in Postings einzufügen. Über die komplett hirnlose und ohne jeden Bezug zu meinem Posting gestellte Frage, ob ich lesen könne bist Du ebenfalls nicht hinausgekommen (ach ja, für einen "Andersdenkende raus!"-Spruch hat`s noch gereicht).

      Ich entschuldige daher nicht und teile Dir hiermit mit, dass Du und Deine Sprüche mich anwidern.
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 16:06:11
      Beitrag Nr. 10 ()


      Geh mauern, Betonschädel!
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 20:35:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10 :D

      wer ist dieser schwachmat aus #9:confused: :eek: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 00:17:39
      Beitrag Nr. 12 ()
      Goil argumäntiääät, Alläää!
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 06:53:08
      Beitrag Nr. 13 ()
      Mein alter Freund @Hand. :)

      Von welcher der beiden Karten aus #8 gelangt man am schnellsten und billigsten in den "Wilden Westen"? Was meinst Du?
      In Westafrika bohren traditionell Franzosen. Nicht in der Nase! :D


      Nachtrag zu #6: Siedlungspolitik
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 10:33:02
      Beitrag Nr. 14 ()
      antigone verzapft doch andauernd irgend einen unzusammenhängenden Unsinn und wirft dies anschließend anderen vor. Wenn er/sie/es sich angegriffen fühlt, was schon bei gerinsten Widerworten der Fall ist, kommen standardmäßig die Frage nach den Lesefähigkeiten und persönliche Angriffe, die mit dem eigentlichen Thema nicht viel zu tun haben.


      Und zum Thema Liberia: es wird völlig egal sein, was die USA in Sachen Liberia unternehmen. Greifen sie nicht ein, wird man ihnen Destabilisierungsinteresse o.ä. vorwerfen, greifen sie ein, wird man unvorstellbare Ölmengen erfinden, hinter denen Bush her wäre. Die linke Medienmafia (Öffentlich-Rechtliche, Bertelsmannstiftung/RTL/Stern, SPD-Konzern usw.) hat die tumbe Masse bereits derart abgerichtet, daß man nur noch "Bush" und "Öl" sagen muß, völlig egal in welchem Zusammenhang, um geifernde Reaktionen bei den Konditionierten hervorzurufen.
      Man sieht diesen Pawlowschen Effekt hier im Politik-Forum bei nicht wenigen Usern.
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 12:16:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      Irgendwie erinnerst du mich an KFM

      Und zum Thema Liberia: Um also dem ständigen Gemecker von Marianne, der Ziege, zu entgehen, ließen sich die Tiere etwas Besonderes einfallen: die "Wetter-Wette". Jeden Tag mussten zwei Tiere miteinander wetten, wie denn das Wetter werden würde. Der Verlierer musste dann den ganzen Tag mit Marianne verbringen und sich die Ohren vollmeckern lassen. Außerdem musste er am nächsten Tag wieder mitwetten. Lutz, der Ochse, schielte noch immer missmutig gen Himmel. Seit Jahren schon lief die "Wetter-Wette", und stets war Lutz der Verlierer. Er konnte sich das absolut nicht erklären. Auch das merkwürdige Kichern der anderen Tiere, wenn Lutz wieder zur "Wetter-Wette" antreten musste, war ihm ein Rätsel …


      Der Nächste!
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 18:40:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die Amis wollen Truppen nach Liberia entsenden.

      Wo sind den nun die linksverdrehten Verschwörungsfanatiker???
      Müssten nun eigentlich behaupten, dass es den Amis nur um das Öl geht. Lach.

      Also lasst mal hören. Richtig langweilig, ohne eure durchgeknallten Verschwörungsphantastereien.

      Den Deutschen , Franzosen und Russen ist die liberianische Zivilbevölkerung anscheinend egal, um nicht zu sagen scheißegal, mit dem Rutschmichdochfaktor und Legmicheffekt. Aus dem Hause du mich auch.

      Wie sonst soll man das Schweigen der Wiesel deuten.
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 20:40:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      nnnix:)

      zu #13
      am billigsten iss über deutschland:D
      Avatar
      schrieb am 01.08.03 05:59:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      #16
      Du hast ja den Thread gefunden. Immerhin.



      Washington setzt auf Öl aus Afrika

      Beim Stichwort Afrika strahlen Gene Van Dykes Augen. Nicht etwa aus Mitgefühl über den trostlosen Kontinent, sondern aus Begeisterung über das Potenzial des schwarzen Erdteils. "In anderen Orten der Welt bohren wir gewöhnlich zehnmal, um einmal auf Öl zu stoßen", sagt der Besitzer der Erdöl-Erkundungsfirma Vanco in Houston (Texas): "Im Golf von Guinea ist dagegen jede zweite Bohrung schon ein Treffer."

      Van Dykes fachmännischer Einschätzung zu Folge besitzt allein Westafrika Reserven von 100 Milliarden Barrel Öl - was denen von Irak entspricht: Auch im Osten (Sudan) und Süden (Angola) des Kontinents sollen noch riesige Mengen des schwarzen Goldes schlummern. In kürzester Zeit könnte allein Westafrika zehn Millionen Barrel Erdöl täglich fördern, mehr als Saudi-Arabien.

      Seit der Entdeckung der riesigen Vorkommen des Bodenschatzes vor der Küste in der Bucht Guineas sind Staaten auf dem Radarschirm der Industriestaaten aufgetaucht, von denen bislang nicht einmal die Namen bekannt waren: Das Land mit den seit Jahren größten Wirtschaftswachstumsraten der Welt heißt Äquatorial-Guinea (im Jahr 2001: 75 Prozent), auch der Inselstaat Sao Tomé und Prínzipe macht wegen Ölfunden Furore. Es wurden gar Gerüchte laut, dass die USA dort einen Flottenstützpunkt errichten wollen.

      Frustriert über die Abhängigkeit von der arabischen Welt möchte Washington den afrikanischen Anteil seiner Ölimporte von gegenwärtig 16 auf mindestens 25 Prozent im Jahr 2015 steigern. "Es ist unbestreitbar", sagte Walter Kansteiner, Afrika-Beauftragter der US-Regierung, während einer Nigeria-Visite im vergangenen August, "dass afrikanisches Öl für uns von nationaler strategischer Bedeutung ist und in Zukunft sogar noch wichtiger werden wird". Vor diesem Hintergrund ist es keine Frage, dass der Afrika-Besuch des Texaners George W. Bush auch unter diesem Zeichen steht. Eine seiner Etappen ist Nigeria, wo fast zehn Prozent der Rohölimporte der USA herkommen.

      Von den Summen, die als Investitionen an den Golf von Guinea fließen, konnte Afrika bislang nur träumen. Schon jetzt haben US-Firmen zehn Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) in die Region gepumpt, bis zum Jahr 2020 rechnen Experten mit 60 Milliarden Dollar. Fast drei Viertel aller US-Investitionen in Afrika gehen in den Energiebereich.

      Von dem Geldsegen wird die Bevölkerung vermutlich allerdings kaum etwas sehen. "Machen wir uns nichts vor", räumte selbst der republikanische Kongressabgeordnete Ed Royce jüngst ein: "In den meisten Entwicklungsstaaten erweist sich die Ölindustrie eher als Fluch denn als Segen." Ohne Frage trifft das auf den US-Liebling Äquatorial-Guinea zu, wo Diktator Teodoro Obiang nach Recherchen der Los Angeles Times 500 Millionen Dollar Einnahmen aus Ölexporten auf einem privaten Bankkonto in Washington in Sicherheit gebracht hat, während die Mehrheit der Bevölkerung seines Landes nach Angaben der Weltbank mit weniger als zwei Dollar pro Tag überleben muss.

      joh, © Frankfurter Rundschau 2003



      @Hand

      Geographie
      Genie :D :D
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 10:22:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Washington/Monrovia (dpa) - Ein US-Militärteam ist am Mittwoch in der liberianischen Hauptstadt Monrovia eingetroffen. Das siebenköpfige Team soll Kontakt zu den Soldaten der Friedenstruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS im Land halten.
      Die Gruppe der Amerikaner landete mit «Black Hawk»-Helikoptern auf dem Gelände der US-Botschaft in Monrovia. In Washington bekräftigten US-Regierungsbeamte, dass das Team nicht als «Vorhut» eines größeren amerikanischen Truppenkontingents in Liberia zu verstehen sei.
      Präsident George W. Bush erklärte kurz nach der Ankunft des Teams, die Soldaten sollten feststellen, was nötig sei, um ECOWAS darin zu unterstützen, die Bedingungen für humanitäre Hilfe zu schaffen. Bush betonte, die USA bestünden weiter darauf, dass Präsident Charles Taylor das Land verlässt.
      Unterdessen bemühte sich Taylor am Mittwoch kurz vor seiner Abreise ins Exil verstärkt um die Aufhebung seiner Anklage als Kriegsverbrecher. Liberia habe sich beschwert, dass die Anklage nicht mit der Immunität für amtierende Staatsoberhäupter vereinbar sei, teilte der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen am Mittwoch in Den Haag mit. Taylor ist wegen seiner Verwicklung in den Bürgerkrieg in Sierra Leone von einem Sondergericht in Freetown angeklagt, das von den Vereinten Nationen unterstützt wird.
      Der Sprecher des Sondergerichtes für Sierra Leone schätzte die Erfolgsaussichten für Taylors Beschwerde jedoch als gering ein. «Er versucht mit allen Mitteln, der Verurteilung zu entgehen», sagte er. Das Gericht in Sierra Leone sei genau zu diesem Zweck geschaffen, Bürgerkriegsbeteiligte zu verurteilen. Im Falle einer Verurteilung droht Taylor eine lebenslange Haftstrafe.
      Am Mittwoch entspannte sich die Situation in der vom Krieg betroffenen Hauptstadt Monrovia allmählich. Am Vorabend hatte es auf den wochenlang heftig umkämpften Brücken der Stadt Versöhnungsgesten zwischen jugendlichen Kämpfern beider Seiten gegeben. Rebellen und Regierungssoldaten schwenkten weiße Flaggen und reichten sich die Hände.
      Am dritten Tag in Folge trafen Soldaten der westafrikanischen Eingreiftruppe ein. Am Mittwochabend wollten sie erstmals in der Innenstadt auf Patrouille gehen. Ihre Zahl soll auf mehr als 3000 anwachsen. Im Oktober ist ihre Ablösung durch eine UN-Friedensmission geplant.

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      Die UN als Ausputzer
      Von Brigitte Kols-Kohl / FR

      Im Guten kann durchaus ein schlechter Kern stecken. Das UN-Mandat für den Liberia-Einsatz ist so ein Fall. Dass selbst die Supermacht USA die Vereinten Nationen noch braucht, könnte ein gutes Zeichen sein. Zumindest ist Washingtons Interesse an Alleingängen dort gering, wo sich das Opfern eigener Soldaten mangels nationaler Interessen nicht lohnt.
      Die gute lässt sich aber von der schlechten Botschaft nicht trennen: Selbst wenn die USA per Resolution zum Zwecke der Schonung eigener Kräfte das Kommando an der liberianischen Kriegsfront in UN- Hände legen, klopfen sie dem multilateralen Rechtssystem noch supermächtig auf die Finger. Die am Liberia-Einsatz beteiligten Soldaten sind internationaler Strafgerichtbarkeit entzogen. Will sagen: Ihr dürft da unten in Afrika tätig werden, aber nach unseren US-Regeln, versteht sich. Die schließen im Zweifel, wenn nicht die Lizenz zu Kriegsverbrechen, so doch ihre milde Beurteilung ein. Ohne uns, sagen da zu Recht Deutschland, Frankreich und Mexiko. Per Stimmenthaltung. Der Vorgang macht klar, von einer US-Rückkehr an den Tisch internationaler Ordnung kann keine Rede sein. Die UN dürfen nur Ausputzer spielen, wo es Washington nützt.
      Hat die Sache wenigstens ihr Gutes für Liberias Menschen? Gut, Präsident Taylor hat versprochen, demnächst zurückzutreten. Schlecht, selbst wenn er sich dran hält, ist Liberia damit nicht automatisch befriedet, denn die Rebellen sind alles andere als Hoffnungsträger für das Land. Afghanistan, Irak, Liberia - alles Fälle, die nach dem Ruck-zuck-Prinzip militärischer Intervention nicht zu lösen sind.


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