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    Die 67er - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.08.03 12:26:37 von
    neuester Beitrag 23.11.03 19:37:48 von
    Beiträge: 32
    ID: 769.891
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      Avatar
      schrieb am 29.08.03 12:26:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die 67er ?

      Liebe Freunde,

      Als wir hier unter Learners Regie 1999 das erste Mal anfingen ueber finanzielle Unabhaengigkeit (FU) und zeitliche Unabhaengigkeit (ZU) zu diskutieren, waren wir uns alle einig ueber unser Ziel mit spaetestens 50 Jahren den Tagesjob aufzugeben und fortan von den Fruechten unserer unverdienten Boersengewinne zu leben. Nun, 4 Jahre spaeter hat uns die Wirklichkeit ziemlich hart mit den Fakten der letzten Jahre konfrontiert: Boersenverluste von 50-70%, manchmal mehr, Diskussionen ueber eine spaete und geringe staatliche Rente, kein Zeichen einer wirklich dauerhaften wirtschaftlichen Erholung. Aus dem Leim gegangene soziale Systeme in Deutschland und Frankreich, deren Unhaltbarkeit von den Politikern weiter geleugnet wird.

      Woran glaubt ihr zur Zeit ? Werden wir in den naechsten Jahren immer tiefer in die Generationenfalle rutschen und auch unsere private Vorsorge nicht viel wert sein (siehe Focus-Artikel von vor zwei Wochen “Mehr Rente kriegen Sie nicht” ) oder glaubt ihr an eine lang anhaltende wirtschaftliche Erholung (siehe “The Long Boom Ahead” oder “Inevitable Surprises” ) ? Werden wir weiter die 50er bleiben oder muessen wir uns in “Die 67er” umbenennen ?

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:07:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Christian,

      50-er oder 67-er, spanndende Frage.
      Ich erinneren mich auch noch zu gut an die Euphorie und exorbitanten Renditeerwartung zum Anfang der 50-er Zeit.
      Aber auch schon damals war die 50-er Definition "mit 50 Jahren nicht mehr arbeiten zu muessen", wer will kann durchaus noch weiterarbeiten. Auch war die Zahl 50 etwas symbolisch und passte ganz gut in den Zeitrahmen der ersten Diskussionsteilnehmer. Schon damals war diese Zahl fuer viele zu spaet oder zu frueh. Sinnvoll erschien es damals mit einer privaten Altersversorgung anzufangen. Und das hat sich ja voll bestaetigt. Wir 50-er haben diesen Trend zur Privatvorsorge bei wegbrechender gesetzlichen Rente schon seher frueh erkannt.

      Auch meine Ziele haben der langjaehrigen Baisse etwas Tribut gezollt. Aus "mit 50 Jahren nicht mehr arbeiten muessen" wurde "spaetestens mit 55 Jahren die Art und den Umfang der ARbeit selbst bestimmen zu koennen". D.h. spaetestens dann will ich nurn noch das arbeiten, was mich interessiert, was ich wichtig finde und wozu ich Lust habe. Koennte mir dazu einzelne konkrete Projekte vorstellen, in denen man sich eine Zeit lang engagiert und sie dann abschließt. 55 Jahre korreliert ganz gut mit der Zeit, wenn meine Kinder aus dem Haus oder zumindest selbstaendig sind, so dass ich dan auch oertlich weniger gebunden bin.

      Fazit:
      Trotz sich verschlechternden Rahmenbedingungen halte ich mich immer noch eher fuer ein 50-er denn ein 67-er wenn auch in etwas abgeschwaechter Form. Gleichwohl bin ich noch immer gleucklich damals diesen 50-Weg eingschlagen zu haben.


      In diesem Sinne
      glueckauf
      jaroel
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:12:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo christian,

      kommt drauf an, wie gut man sich privat versorgt (wo denn wohl :laugh: ).

      ne, scherz beiseite, den focus artikel kenn ich nicht, kannst du den reinstellen?

      wenn man sich die fitch-ratings der deutschen versicherungsgesellschaften ansieht (ein viertel der branche steht wackelig da) und dann noch die renditen aus der zeitschrift kurs, ausgabe juli 2003, dann kann einem schon angst werden, wenn man bedenkt, dass sich die meisten bundesbürger die fakten ignorieren, merke das tagtäglich bei meinen terminen, das erwachen kommt dann, wenn fälle wie die mannheimer auftauchen, bzw. personen mit 65 dann statt der vor einem jahr noch ausgerechneten 84.000 euro nur noch 67.000 euro erhalten, bzw. wesentlich weniger private rente, als berechnet.

      was mir sehr gut gefällt (hab ich erst vor kurzem erfahren). dass man cm auch offshore erwerben kann, betrifft zwar eher wieder die, die sowieso schon was haben, aber dennoch eine feine lösung.

      grüsse nach drüben
      eschi
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:12:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo,

      der in meinem Fall treffende Begriff wäre wohl eher 90ger:cry: :cry: :cry:...

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 17:17:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      hallo christian;)

      ich kann mich da nur meinem 50-er gründungspartner jaroel anschliesen...

      das gilt für mich immer noch. ob es GENAU mit 50 klappen wird, weis ich nicht. allerdings weis ich, das ich mich in den nächsten jahren in meiner firma schon mal locker erkundigen werde (was ich z.t. auch jetzt schon grob gemacht habe) welche teilzeit/homearbeitsmöglichkeiten es gibt, damit ich nach und nach, wenn der ausstiegszeitpunkt naht (mit 50?!) mich ganz um das kümmern kann, was jaroel so treffend gepostet hat

      ..."spaetestens dann will ich nurn noch das arbeiten, was mich interessiert, was ich wichtig finde und wozu ich Lust habe"

      liebe grüsse

      rolf

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      Avatar
      schrieb am 29.08.03 20:33:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Tach zusamm`,

      da hat Christian eine Frage angesprochen, die bestimmt einige von uns umtreibt.Passenderweise hat meine Frau heute Post von der BfA bekommen, nach der wir uns eigentlich sofort einen Strick zum erschiessen suchen sollten...

      "Die Generationenfalle", "der demographische Faktor" oder wie immer der Umstand bezeichnet wird, dass immer weniger Leute in diesem Land sich der Last aussetzen, Kinder in diese Welt zu setzen und grosszuziehen - davon beisst die Maus keinen Faden ab. Und das und nichts Anderes ist der Hauptgrund für die immer weiter aus den Fugen geratenden Sozialsysteme (nicht nur in D und F, sondern in allen entwickelten Ländern).
      Wenn immer weniger aktive Arbeitende immer mehr in die Solidarkassen (Arbeitslosen- und Krankenversicherung) einzahlen sollen, um immer weniger rauszubekommen, kann das kaum die Zufriedenheit und den Glauben an eine Zukunft in dieser Gesellschaft fördern. Gleichzeitig werden auch die umlagefinanzierten Belastungen (Steuern) für den Rest dieses Gemeinwesens (von den Kindergärten über die Strassen, Theater usw. bis hin zu den Altenheimen) immer ungerechter verteilt. Lohnabhängige, ein paar kleine Selbständige und mittelständische Unternehmer/innen sind mittlerweile die Melkkühe der Nation. Grosse Firmen und internationale Konzerne dürfen zwar von allen Infrastrukturmassnahmen profitieren, brauchen aber kaum noch Steuern zu zahlen - ich denke Ihr kennt die Tricks, mit denen inländische Gewinne mit ausländischen Verlusten verrechnet werden dürfen und was es da sonst noch so gibt. In diesem Land geht es nicht uns schlecht, sondern Onkel Siemens und Tante BMW. ;)

      Einen bestimmt nicht kleinen Teil dieser Entwicklung `verdanken` wir der Globalisierung der Märkte. Das gleiche Internet, mit dessen Hilfe wir unsere kleinen Börsengeschäftchen abwickeln, nutzen Konzerne wie GE, um ihr Backoffice nach Indien oder in andere Niedriglohnländer auszulagern, während sie ihre Produkte da verticken, wo sie die höchsten Preise realisieren können (interessanter Artikel hierzu in der gestrigen oder heutigen FTD). Der Bauer bei mir nebenan macht seine Buchhaltung zwar mittlerweile auch mit einem Rechenknecht, aber immer noch selbst. Ich kenne auch keine Autowerkstatt, deren Lohnbuchhaltung in Pakistan erledigt wird...

      Derzeit kostet jeder Monat vorzeitigen Ausstiegs 0,3% des gesetzlichen Rentenanspruchs. Wer mit 50 anstatt mit 65 Jahren aussteigen möchte, muss also -Stand heute, wird sich garantiert auch noch verschlechtern!- 54% seiner ursprünglich erwarteten Rente selbst finanzieren. Plus das bisschen obendrauf, das für die Erhaltung des aktuellen Lebensstandards nötig sein wird.

      Nun bin ich nicht ganz so pessimistisch wie Hornwatz-der-90er, aber aufgrund meines Alters werde ich mich wohl froh und glücklich schätzen dürfen, wenn ich es schaffe mit 60 die Brocken zu schmeissen, ohne in einen Pappkarton umziehen zu müssen.
      Dafür geht ein guter Teil meiner Freizeit drauf und augenblicklich habe ich es immerhin -auch durch das Lernen von anderen 50ern!- geschafft, mein Depot zum ersten Mal seit über zwei Jahren nicht mehr im roten Bereich zu haben. Darüber kann ich mich dieses Wochenende freuen, aber die von Christian angesprochene Frage bleibt auch nächste Woche aktuell - und ich glaube nicht, dass es darauf in mittlerer Frist eine Antwort geben wird, die uns gefällt.
      Ich halte eigentlich nichts vom `Einzelkämpfertum`, in dem jede/r nur noch sich selbst der / die Nächste ist. Deshalb finde ich die 50er ganz schön gut, denn auch wenn wir uns am Ende um das jeweils eigene Depot kümmern, helfen wir uns doch gegenseitig dabei - und das ist schon mehr Freundschaft und Solidarität als im Rest der Welt üblich ist.

      "Woran glaubt ihr zur Zeit ?" will ich deshalb anders beantworten, als die Frage ursprünglich wohl meint: ich glaube, dass unabhängige, `virtuell-reale` Gemeinschaften wie die 50er in Zukunft immer wichtiger werden, denn wenn wir uns nicht selbst um unser Leben kümmern und gegenseitig im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen, tut es sonst erst recht niemand!
      Dabei haben übrigens die Menschen in den östlichen Bundesländern denen in den westlichen über 40 Jahre Übung voraus. ;)

      Und nun zunächst mal ein schönes Wochenende überall! Hier regnet`s endlich mal wieder! Das ist doch schon mal was... :)
      PaulPanther

      @ eschi:" was mir sehr gut gefällt (hab ich erst vor kurzem erfahren). dass man cm auch offshore erwerben kann, betrifft zwar eher wieder die, die sowieso schon was haben, aber dennoch eine feine lösung." Hä??? Was für`n Bahnhof??? Erklär doch bitte mal in ganzen Worten, was Du damit meinst!
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 21:33:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      hi:)

      #4 :laugh:hornifant: der war spitze!!!!:laugh::laugh::laugh::laugh:schenkelklopf:laugh:

      auf dieses ding köpfe ich jetzt einen roten 90iger:laugh:

      na ja, mach dir nichts draus! seit einiger zeit begnüge ich mich ebenfalls mit kleineren brötchen...woran man sich durchaus auch ganz nett erfreuen kann.

      mein vorschlag:
      die ganze kohle einfach ABSCHAFFEN!!!:D und alle geben nur noch ihr bestes...gedanken wie taten...ach wär das schön!!

      prost!
      CC:)
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 23:08:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Ihr Zukunftsvisionäre,

      Ob 50-67 oder 90......

      Richtige Verwendung des Geldes, mit strikter Ehrlichkeit, aufrichtiger Geringschätzung des selben als Lebenszweck und doch richtiger Schätzung als Mittel, um höhere Ziele zu erreichen, ist vielleicht eines der allersichersten Anzeichen eines ganz durchgebildeten Menschen, während jagen nach Gewinn und Verehrung des Reichtums am sichersten den Ungebildeten verrät. "Carl Hilty"

      Nach meinem Motto: Geld ist nur ein Mittel zum Zweck

      Innere Freude und Genugtuung sind süßer und beständiger als alle lärmenden Vergnügungen dieser Welt, die müde machen und nichts als eine schreckliche Leere zurücklassen. "Maria Theresia"

      Ein Tropfen Glück ist mehr wert als ein Fass voll Geld. "Aristoteles"

      Meine Lebenseinstellung.

      Ich hoffe ( und wünsche es Euch), dass diese Erkenntnisse nicht zu spät kommen.

      Gérard

      PS: Paul, könnte in 4 Wochen ein abendfüllendes Thema werden.
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 14:11:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      hallo paulpanther,

      habe versucht in ganzen worten ein boardmail an dich zu senden, hoffe mich etwas deutlicher ausgedrückt zu haben.

      gruss
      eschi
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 11:02:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ eschi zu #9

      und wir anderen?
      sollen in dummheit sterben? :D

      nette grüße
      laotzu :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 11:14:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      50-er

      bin ich exakt

      fuzzig (noch ein paar tage)

      und die zielsetzung?

      als ich vierzig war habe ich mich an einem kleinen roman versucht, einige zeilen daraus:

      "Liebe Freunde, Ihr wißt, daß ich schon lange überlege, meinen Weg zu ändern. Jetzt, wenn Ihr diesen Brief erhaltet, bin ich frei. Ich bin nicht mehr Angestellter bei der Bank. Ich spüre und bin völlig sicher, daß ich richtig gehandelt habe. Verständnis von Euch wäre schön, aber die Entscheidung ist gefallen. Ich will nicht mehr in dieser Form an der mir zu lauten, zu schnellen Welt teilnehmen, jenseits der Stille, jenseits der Offenheit, die ich eben nur in der Stille finden kann. Ich werde den verkümmerten Intuitionen und verschütteten Gefühlen Raum geben und nicht nur dem rationalen Denken und der Kopflastigkeit.
      Ich habe also diese Entscheidung getroffen. Das ist allemal besser als die Lähmung, die mich ergriffen hatte und die mich zu ersticken drohte. Ich kehre zurück ins Leben. Ihr mögt fragen: Was will er denn? Sicheres Einkommen hat er, einen angesehenen Beruf, nahezu unkündbar ist er, eine schicke Wohnung . . . , dem fehlt doch nichts. In mir aber brennt eine tiefe Sehnsucht nach innerer Ganzheit. Diese Welt spaltet das logische Denken ab vom Ganzen, trennt es von Gefühl und Intuition. Der Mensch ist aber eine Einheit, jede Teilung macht ihn krank, nicht mehr lebensfähig. Wir haben keine Zeit mehr für Liebe, Geduld, Rücksicht, Achtung vor dem Fremden, Verständnis. Mag sein, man wird mich einen Tor nennen.
      Aber, liebe Freunde, zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, es ist richtig getan, Frieden in mir, es ist gut so. Jeder Tag ist ein nun ein Tag voller Leben, denn - ich lebe."


      nun bin ich fünfzig, und "halb zog es ihn, halb sank er hin" :laugh: stehe genau da.
      (siehe thread persönliches, ca mai/juni03, meine "arbeitslosigkeit" )

      ich meine, es gibt zwei wege zum 50-er ziel.
      den einen weg, den wir wohl alle im kopf hatten (?), wäre die "erste million".
      der andere weg ist, sich zu befreien.
      Sicher müssen grundbedürfnisse gesichert sein



      aber wo siedel ich die an?
      bei der million?
      beim "leben von den zinsen"?
      oder wie in #8 von tropezon beschrieben
      in der reduzierung der finanziellen bedürnisse.

      stellvertretend für viele andere dinge, ich fahre seit diesem sommer statt des 5-er BMWs den C1 Roller.
      BMW bleibt BMW :D :laugh:

      um den 5-er wieder zu fahren würde ich keinen "ungeliebten" handschlag tun wollen.

      nette grüße
      laotzu

      der einen der schönsten sommer seit zig jahren verlebt :)
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 00:29:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      Prost Chartclimber!

      Die ganze 50ger-Idee fand ich bei aller Sympathie für Rolf und für viele andere, die ich in díesem Rahmen kennengelernt habe, schon immer eher suspekt.

      Finanziell unabhängig...na klar, wer will das nicht sein...

      Aber was heißt in diesem Fall "unabhängig"? Unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage? Unabhängig von der politischen Situatíon?

      Das Wort "unabhängig" behagt mir viel besser im Zusammenhang mit meiner gedanklichen Verfassung. GU wäre vielleicht ein erstrebenswertes Ziel.

      Nochmals Prost! Es lebe die Gegenwart!

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 00:43:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      Noch ein (mehr oder minder) kurzer Nachtrag, um auch mal wieder ein wenig zu politisieren:

      Dem Paulchen mit seinen Sätzen:

      .....""Die Generationenfalle", "der demographische Faktor" oder wie immer der Umstand bezeichnet wird, dass immer weniger Leute in diesem Land sich der Last aussetzen, Kinder in diese Welt zu setzen und grosszuziehen - davon beisst die Maus keinen Faden ab. Und das und nichts Anderes ist der Hauptgrund für die immer weiter aus den Fugen geratenden Sozialsysteme (nicht nur in D und F, sondern in allen entwickelten Ländern).
      Wenn immer weniger aktive Arbeitende immer mehr in die Solidarkassen (Arbeitslosen- und Krankenversicherung) einzahlen sollen, um immer weniger rauszubekommen, kann das kaum die Zufriedenheit und den Glauben an eine Zukunft in dieser Gesellschaft fördern. Gleichzeitig werden auch die umlagefinanzierten Belastungen (Steuern) für den Rest dieses Gemeinwesens (von den Kindergärten über die Strassen, Theater usw. bis hin zu den Altenheimen) immer ungerechter verteilt. Lohnabhängige, ein paar kleine Selbständige und mittelständische Unternehmer/innen sind mittlerweile die Melkkühe der Nation. Grosse Firmen und internationale Konzerne dürfen zwar von allen Infrastrukturmassnahmen profitieren, brauchen aber kaum noch Steuern zu zahlen - ich denke Ihr kennt die Tricks, mit denen inländische Gewinne mit ausländischen Verlusten verrechnet werden dürfen und was es da sonst noch so gibt. In diesem Land geht es nicht uns schlecht, sondern Onkel Siemens und Tante BMW.

      Einen bestimmt nicht kleinen Teil dieser Entwicklung `verdanken` wir der Globalisierung der Märkte. Das gleiche Internet, mit dessen Hilfe wir unsere kleinen Börsengeschäftchen abwickeln, nutzen Konzerne wie GE, um ihr Backoffice nach Indien oder in andere Niedriglohnländer auszulagern, während sie ihre Produkte da verticken, wo sie die höchsten Preise realisieren können...."

      kann ich nur zustimmen!

      Es lohnt sich, Pauls Zeilen zweimal zu lesen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 10:15:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Moin alle,

      Danke fuer die wirlich gut durchdachten Beitraege – sie zeigen alle was wir schon frueher diskutiert haben: dass die FU (oder ZU oder GU, oder…;) fuer jeden etwas anderes bedeutet. Fuer mich bedeutet sie in etwa das gleiche wie fuer Laotsu, naemlich aus meiner “Zwangsjacke” Bankjob rauszukommen. Auch mir sagen meine Freunde Sachen wie “wie kannst du nur, du bist doch gut bezahlt, das Prestige,” etc. Jeden Tag denke ich mir aber nur ICH WILL HIER RAUS…

      Dafuer ist mein 50er Ziel meine persoenliche Psychotherapie, die Hoffnung haelt mich gesund, das investieren macht immer noch Spass, und es kommt nach ein paar Jahren doch noch etwas zusammen!

      Gruss an alle
      Christian

      P.S.: Ich lebe aber trotzdem noch im hier und heute und geniesse das Leben – trotz aller Vernunft kann ich nichts mit Dingen wie “wie spare ich noch 3 cent beim telefonieren” anfangen – ist mir einfach zuviel Arbeit :D

      Christian
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 15:45:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      hallo zusammen:)

      seit gut einem halben jahr bin ich bei den 50ern. die freundliche, hilfsbereite und faire art der kommunikation war der grund, nicht aber das leitziel, die FU mit 50.

      wie auch? als familienvater (mitte 40) mit drei noch schulpflichtigen kindern (6,9,12), einer noch über viele jahre abzuzahlenden grossen eigentumswohnung und den diversen belastungen einer 5-köpfigen familie, ist an eine finanzielle unabhängigkeit mit 50, oder auch mit 60, nicht zu denken. an eine berufstätigkeit meiner frau, um für die rente einzuzahlen, vorerst ebenso wenig. da verweise ich auf die 3 zahlen in klammern. also, wohl dem der jetzt gut und doppelt einzahlen kann, meine kinder werden es später belohnen.

      als selbstständiger eines kleinenbetriebes in der baubranche geht es z.zt. nur um dass nackte überleben, bzw. das „durchbringen“ der familie. da ist an eine „gesicherte“ zukunft durch „ausreichende“ vorsorge nicht zu denken.
      das einmal abbezahlte eigentum, eine private lv+rv, sowie die minirente einer dreifachen mutter, müssen dann für den rest des lebens herhalten. ob´s reicht, das steht noch in den sternen. weiss ich, was in 20/30 jahren für wirtschaftliche und gesellschaftliche verhältnisse herrschen?:rolleyes:

      achso, eine erbschaft? neee, wir kommen beide aus einer arbeiterfamilie, ohne nennenswerten eigentum. wie unsere eltern, werden auch wir jede mark (euro) die wir ausgeben, selbst erarbeiten müssen, im wahrsten sinne des wortes...stolz bin!;)... und notfalls auch mit 67, wenn es die gesundheit zulässt.

      ...aber trotzdem, wir (die ganze familie) sind zufrieden und glücklich, haben es so gewollt und halten zusammen...komme was da wolle!...dieses gefühl kann man mit geld nicht kaufen!!;)


      abschliessend mein motto : LEBEN UND LEBEN LASSEN :):):)


      nette grüsse:)
      bimbes
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 15:54:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      kurzer nachtrag:

      das ticket zur teilnahme an der s.g. spassgesellschaft haben wir bewusst abgelehnt.

      also, ich klage nicht, sondern beschreibe nur und stelle fest.;)

      gruss:)
      bimbes
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 20:38:15
      Beitrag Nr. 17 ()
      hallo liebe 50-er familie;)

      klasse. da kommt ja (wieder nach ganz langer zeit...) eine neue FU-Diskussion auf...;)

      @zukünftige rente
      ja, es sieht ganz schön duster aus in deutschland, wobei ich NIE eine irgendwie geartete staatliche rente in meinen fu-überlegungen einbezogen hatte, weil ich mir denke, das "wohl oder übel" alles in richtung GRUNDrente gehen wird. wichtig finde ich auf MEHREREN beinen zu stehen.
      in diesem zusammenhang finde ich den satz von meinem 50-er freund paulchenpanther sehr gut, der auch meine feste überzeugung widerspiegelt
      Woran glaubt ihr zur Zeit ?" will ich deshalb anders beantworten, als die Frage ursprünglich wohl meint: ich glaube, dass unabhängige, `virtuell-reale` Gemeinschaften wie die 50er in Zukunft immer wichtiger werden, denn wenn wir uns nicht selbst um unser Leben kümmern und gegenseitig im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen, tut es sonst erst recht niemand!


      @das tropekalische Motto: "Geld ist nur ein Mittel zum Zweck"
      scheint bei vielen 50-er vorzuherrschen (auch bei mir), denn mein eigentliches ziel war, ist und wird wahrscheinlich auch bleiben: DIE ZEITLICHE UNABHÄNGIGKEIT !

      @laotzu
      ich wollte es schon immer mal ÖFFENTLICH sagen. ich ziehe vor dir den "hut" !
      ich finde es erstklassig, mutig, ehrlich wie du an die ganze thematik rangehst.

      @hornwatz
      erst die FU, dann die ZU und dann steht der GU nix mehr im wege. wie schon von vielen gesagt die FU ist nur ein mittel zum zweck...

      @christian
      klasse, das du unser "ureigenes" thema wieder aufgegriffen hast. im grunde genommen hat sich m.E. an den persönlichen einstellungen zu den thematiken nix geändert, lediglich die FAKTEN (sprich performance) sahen doch etwas anders aus, als noch in der euphorie eingeschätzt :D

      @bimbes
      mir ist aufgefallen:
      wir haben den gleichen lieblingsverein und die gleiche (familien) voraussetzung... ;)

      liebe grüsse

      rolf, der seine kinder schon oft gedanlich auf die fu vorbereitet hat. allerdings auf ihre FU...
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 21:01:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo,

      Christian (und die anderen), ich denke, der entscheidende Punkt ist, wie man sich in seinem Berufsalltag fühlt.

      Ich verdiene halt relativ wenig mit meiner Arbeit, aber im Gegensatz zu vielen anderen hier liebe ich sie. Das "Ich will hier raus"-Gefühl habe ich höchstens an einem Wochentag, wenn ich in der Musikschule knechte. Ich kann mir vorstellen, meine Arbeit auch noch mit 75 zu machen, wenn die Leber denn solange durchhält.
      Häufig habe ich mir die Frage gestellt, was sich in meinem Alltag ändern würde, wenn ich plötzlich eine Million erben (oder an der Börse verdienen :D :D) würde.
      Kaum etwas würde sich ändern! Ich würde weiterhin meine Rohre schnitzen und meine Konzerte machen. Ersteres kann ich gut, meine Kunden freuen sich größtenteils über die Qualität, die sie erhalten, und ich habe das Gefühl, etwas für andere Sinnvolles herzustellen. Letztere sind mir bei allem Stress, der damit verbunden ist, ein inneres Bedürfnis.

      Rolf, insofern stellt sich mir nicht die Frage nach der ZU. Im Wesentlichen nutze ich meine Zeit so, wie ich sie nutzen kann und will.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 21:11:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      hallo bernd;)

      "Rolf, insofern stellt sich mir nicht die Frage nach der ZU. Im Wesentlichen nutze ich meine Zeit so, wie ich sie nutzen kann und will."

      das finde ich absolut spitze und ich verstehe deshalb auch zu 100 % das die fu für dich nicht so eine bedeutung hat, weil du das eigentlich ziel, die ZU schon erreicht hast.

      bei mir ist es so, das ich im urlaub genau so lebe, wie ich es mir vorstelle. es gibt KEINEN einzigen termin (keine zeiten, wann ich aufstehe, wann ich esse, wann ich ???, wann ich ins bett gehe, einfach keinerlei zeitliche restriktionen).
      ein bisschen versuche ich das im alltag zu übertragen (seit rd. 5 jahren habe ich z.b. keine uhr. ich kenne keine konkreten bahnzeiten zur arbeit. die bahn kommt dann wenn sie kommt. in der zwischenzeit lese, lese, lese, lese ich...
      was mich stört ist nicht mein eigentlicher job oder so, sondern die tatsache, das ich in einem zeitlichen korsett gebunden bin, der meine kreativität, meine flexibilät im keim erstickt.
      ich könnte mich ärgern, das ich nicht früher den mut gehabt habe, freiberuflich zu arbeiten (natürlich im selben gebiet "controlling" :mad: , denn DAS was ich mache finde ich gut und passt auch zu mir, nur die restriktionen gehen mir auf dem wecker...

      ganz liebe grüsse in das nrw-(fast) dreiländereck;)

      rolf
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 21:34:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Rolf,

      ich könnte mir zum Beispiel absolut nicht mehr vorstellen, regelmäßig mit einem Wecker aufzustehen. Ich werde morgens wach (nie vor acht, nie nach zehn), trinke meinen Kaffee, schaue dabei in meine Mails und in verschiedene Internetforen und danach gehts los - bis zur Mittagspause, deren Zeitpunkt kein anderer als ich bestimmt.

      ABER: Die Arbeit muß natürlich gemacht werden, und Restriktionen diesbezüglich gibt es auch. Diese Restriktionen kommen von einem selber an einen selber. Es funktioniert nicht, wenn man nicht sein eigener, gelegentlich sehr strenger Chef ist.

      Überhaupt gibt es keine absolute zeitliche Unabhängigkeit -es sei denn, man lebt als Penner in den Tag hinein (vielleicht gar nicht das Dümmste und Schlechteste....). Auch als Millionär wird man Termine und Verpflichtungen haben.

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 23:36:40
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hi 50-er,
      ist ja mal wieder eine lesenswert tiefgründige fundamentale
      Diskussion hier!
      Zum Allgemeinen:
      Persönliche Unabhängigkeit hat - wie bereits angesprochen - viele Facetten:
      - finanziell?
      - zeitlich?
      - körperlich?
      - sozial?
      - intellektuell?
      - spirituell?
      - sexuell?
      Meine Erfahrung: Für das Sozialwesen " homo sapiens sapiens" in der Breite nicht darstellbar - wahrscheinlich auch nicht wünschenswert.:rolleyes:
      Ich denke, wenn wir uns auf allen Ebenen gegen alles und alle als unabhängig definieren ( und dies auch klar zeigen), geht jede Sozialbindung verloren.
      z.B. Partner: ich brauch Dich zwar nicht, aber wenn Du willst kannst Du bei mir bleiben.....
      z.B. zeitlich: ich tu nur das was ich will, wann ich will??? ( läßt sich das durchhalten außer als Eremit?)
      z.B. körperlich: irgend jemand muß ja Nahrung und Getränke liefern??( Medizin. Versorgung etc.)
      Was doch meistens gemeint ist: für sich die persönlichen Spielräume zu haben, die das Leben lebenswert machen!

      Bezogen auf unser Hauptthema hier: finanzielle Unabhängigkeit
      folgende Anmerkungen:
      - grundsätzlich gibt es keine absolute Sicherheit auf langfristige finanzielle Unabhängigkeit.Der Blick in das Geschichtsbuch zeigt Auf- und Untergang von Weltreichen, Firmen, Privatvermögen in relativ kurzen Zyklen: selten hat ein Vermögen die dritte Generation überlebt!(Ausnahme
      Kath. und ev. Kirche)
      Auf die 50 -er bezogen heißt das:
      - schminkt Euch einen Rentenbezug in Deutschland ab.
      ( Einstufung als Taschengeld im Altersheim)
      - bildet Privatvermögen länderübergreifend,gestreut in den
      bewährten Anlagemedien
      - Immobilien
      - Aktien
      - Anleihen
      - Edelmetalle
      - cash!
      Da wir in einem verdeckten Sozialismus leben ist inländisches Vermögen vor Konfiszierung nicht mehr sicher!
      ( fiskalische Auswanderungsregelungen z.B.erinnern an die alte " Reichsfluchtsteuer"!, steuerliche Regelungen werden im Tagesrythmus geändert, je nach Kassenlage)
      - Aktien und Derivate können natürlich in gewissem Umfang dynamisch gehändelt werden, sollten aber immer in angemessenem Volumen zum sonstigen Vermögen stehen!
      Im Klartext:

      FU besteht erst dann, wenn der langfristig gesicherte ( inflationsadjustierte )cash-flow der Kapitalanlagen größer ist als die pro rata temporis benötigte cash-Menge!
      Nur Mut!

      :)
      socius - der paulpanther zeigen wollte, daß er mehr als dreizeiler schreiben kann.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 00:40:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo Socius,

      "Da wir in einem verdeckten Sozialismus leben ist inländisches Vermögen vor Konfiszierung nicht mehr sicher!"

      Wie bitte? Verdeckter Sozialismus?? - Wir leben in einem Land, in dem der Genosse der Bosse als würdiger Nachfolger der Birne Kanzler ist, und in dem die Vermögensschere von Jahr zu Jahr auf immer groteskere Art und Weise auseinanderklafft.

      Ich existiere gut mit meinen paar Kröten; mir wäre das ja alles wurscht, wenn es nicht auf Kosten der KULTUR gehen würde.

      Vor dreißig Jahren stand eine Schließung des Aachener Theaters nicht zur Diskussion, obwohl die Gesellschaft als solche damals mit Sicherheit ärmer war als heute.

      Von den direkten Nachkriegsjahren will ich gar nicht erst reden....da hatten die Menschen Mühe genug, mit dem Alltag zurecht zu kommen - und dennoch oder gerade deswegen wurden die Theater wieder aufgebaut!

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 01:03:28
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Bernd,

      Überhaupt gibt es keine absolute zeitliche Unabhängigkeit -es sei denn, man lebt als Penner in den Tag hinein (vielleicht gar nicht das Dümmste und Schlechteste....). Auch als Millionär wird man Termine und Verpflichtungen haben.

      Doch, die gibt es, und sie ist erstrebenswert.

      Ich lebe sie seit 10 Jahre ohne Penner zu sein ( oder vielleicht doch :confused: ) und kann Dir sagen, sie ist noch wichtiger als die finanzielle Unabhängigkeit: es ist das höchste der Gefühle



      Im übrigen, ich habe für mich diese ganze Begriffe FU-ZU-GU und andere schon immer auf ein ganz einfaches, aber schönes, Wort reduziert: FREIHEIT . Man muss natürlich damit umgehen können.

      Und Freiheit ist, wenn man die Möglichkeit hat NEIN zu sagen.

      Ich wünsche euch eine gute Nacht

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 02:53:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      Finanziell unabhängig bin ich! Auch ohne Millionen auf einer ausl. Bank. Meine Arbeit macht mir ebenfalls Spaß,
      Anerkennung erlebe ich fast tägl. Aufstehen tu ich ebenfalls immer gegen 9.oo bis 1o.oo, - dafür bin ich abends manchmal bis Mitternacht, (heut ist es sogar 2.3o Uhr) und länger wach.
      Rhythmus ist Rhythmus...
      Das was die 5o-er anstreben ist m.E. ein Zustand, wie ich ihn seit 1974 habe.
      Freiheit, Unabhängigkeit.
      Seit März 2000 als ich mich nach 5 Jahren Börse verabschiedet habe, ist noch finanz. Freiheit hinzugekommen.
      Es quatscht dir keiner rein, was du tun oder lassen mußt.
      Das ist eine unbeschreibliche Freude, allerdings ist sie mir nicht tgl. bewußt.
      Aber es ist nur EINE von vielen Freuden.
      Die meisten Glücksmomente haben in meinem Leben mit Geld überhaupt nichts zu tun.
      Und als es mir wesentlich "dreckiger" ging als heute, hatte ich diese wunderbaren Gefühle auch.
      Wobei ich nicht leugnen möchte, dass mein finanz. Polster dann doch sehr beruhigt.
      Und Zeitweise auch beUNruhigt...weil man sich Gedanken macht, wie vermehre ich den ganzen Haufen ? oder halte ihn
      auf vertretbarem Level... will sagen, in uns allen steckt doch irgendwo der Trieb nach Vorn.
      Warum das so ist kann ich auch nicht sagen, ich weiß nur, in 1oo Jahren redet kein Mensch mehr von mir, und dennoch hatte ich eine schöne Zeit.
      Jeder Traum, den ich verwirklichen möchte, - macht mich an.... jeder verwirklichte Traum ist Schnee von gestern.
      Nach fast 3 Jahren Abstinez habe ich seit 2 Wochen wieder Aktien....mal sehn, was passiert. Die Frage für mich ist
      nicht nur pekuniär, sondern auch: Na ? hab ich es richtig gemacht? darüber freue ich mich fast mehr als über einen Gewinn.
      Außerdem habe ich in meinem Freundeskreis keinen, mit dem ich über meine Situation reden kann, weil sie alle weniger haben, das ist sehr bedauerlich... selbst bei meinem besten Freund... eigentlich ist man ziemlich allein, wenn man Geld hat.

      Übrigens, ich bin jetzt 56 und fühl mich wie 4o, - das ist auch wichtig. Möge der Grundgütige es so lassen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 08:32:21
      Beitrag Nr. 25 ()
      @# 22
      Hi Hornwatz,
      Da wir in einem verdeckten Sozialismus leben ist inländisches Vermögen vor Konfiszierung nicht mehr sicher
      Ich stehe zu der Aussage! Im angelsächsischen Sprachgebrauch wird die BRD als sozialistisch geführt: dies gilt per def. für alle Länder bei denen der Staat mehr als 50 % des BIP "erwirtschaftet" .
      Wir haben hier eine gigantische Umverteilungsmaschine installiert ( z.B. Subventionen für alles und jedes, Rentenzahlungen zu 30% aus Steuern)die unter großen Reibungsverlusten unter dem Deckmäntelchen der sozialen Gerechtigkeit jede Eigeninitiative abwürgt.
      Gerade dies führt zu weiterer Polarisierung da insbesondere der " Mittelstand" unter die Räder kommt.
      Der " Normalverdiener" hat kaum Möglichkeiten, den Zwangsabzügen des Systems auszuweichen. Ca. 20% seines brutto-Gehalts gehen allein in die Sozialversicherung.Zur Kapitalbildung bleibt zu wenig.
      ( Zur Erinnerung: in den 60ern betrug der Lohn eines Arbeiter z.B. 700 DM/ Monat: abgezogen wurden 70DM = 10% für alle Sozialleistungen incl. Steuer!)
      Fazit: Ein Teil der Bevölkerung macht es sich bequem und lebt von Sozialtransfers ( gekoppelt mit etwas Schwarzarbeit), wer kann verläßt das System
      ( Selbstständigkeit, Auswanderung)
      Ich bin ein Gegner jeder Subventionen ( auch für kulturelles)Was langfristig sich nicht selbst wirtschaftlich trägt muß vom Markt verschwinden, damit die Ressourcen frei sind für Neues.Ansonsten blockieren fehlgeleitete Subventionen nur die gesellschaftliche Weiterentwicklung - womit wir wieder beim Thema BRD wären.

      :)

      socius
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 09:06:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo Socius,

      auch ich halte Subventionen in vielen Bereichen für problematisch. Aber ohne Subventionen gäbe es null Kultur. Die Kultur hat schon immer der Staat bezahlt. Früher waren es die Fürsten, die die Kultur "subventioniert" haben. Heute muß die öffentliche Hand diese Aufgabe übernehmen.
      Wenn sich z.b. die Theater und Museen selber tragen müßten, könnten wir 99% von ihnen sofort dicht machen.

      Weiterhin: Ein gewisses Maß an "Umverteilung" scheint mir sinnvoll zu sein. Ich möchte jedenfalls nicht in einem Land leben, in welchem einige wenige mehr Kohle auf ihr Konto scheffeln, als sie jemals in ihrem Leben ausgeben können, während andere vor Hunger im Straßengraben verrecken.
      Das, was du propagierst, ist ein Marktdarwininsmus, der auf Dauer zu schlimmeren als mittelalterlichen Zuständen führen würde.

      Trope, ich bleibe dabei, daß es für uns eine endgültige Freiheit nicht gibt. Schon Rimbaud schrieb den schönen Satz: "Niemand ist frei. Selbst die Vögel sind an den Himmel gekettet."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 10:31:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ Hornwatz
      Nein, ich propagiere keinen Marktdarwinismus: ich bin nur der Meinung, daß der Staat sich ( speziell in der BRD ) wesentlich zurücknehmen und auf seine wesentlichen Aufgaben besinnen muß: den Rahmen zu schaffen für eine positive Entwicklung der Bevölkerung: klare und einfache Gesetzgebung, Sicherheit nach innen und außen,langfristige Planungssicherheit für die Bürger, verläßliche und überschaubare Steuergesetzgebung etc.( Welche Punkte erfüllt er denn noch - außer der Sicherheit-???)
      Einspringen soll er nur dort,wo massive Mißstände sind, wo Menschen unverschuldet in echte Not geraten sind.Verhungern und erfrieren soll keiner!
      Es kann aber auch nicht sein, daß sich im deutschen Fernsehen Sozialhilfeempfänger öffentlich aus Mallorca zur Schau stellen, zeigen wie gut es Ihnen dort geht, und wie doof die sind, die für das System arbeiten!

      Das Thema ist zu vielschichtig für einen Chat und führt uns auch vom Leit-Thema weg.
      Ansonsten komme ich gerne auch mal nach Aachen!

      :)
      socius - der sich jetzt um sein Kapital kümmern muß
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 11:06:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      Moin,

      ein Abhängigkeitsproblem stellt sich immer dann ein, wenn Menschen glauben, ihr Leben "sicher" zu führen und zu beenden. Langfristige Planungssicherheit ist IMO eine Illusion, die als Realitätsphänomen im Nachkriegsdeutschland bis noch in die 90er Jahre existierte. Auch ich bin für einen klaren Subventionsabbau, obwohl ich selbst nie in den Genuss von Subventionen gekommen bin.
      - Sorry, Hornwatz, an die Theater denke ich in dem Moment nicht und wünsche mir auch nicht, daß es sie trifft. Doch wenn wir bei der Kultur sind, muss auch ein Hiphop-Konzert gefördert werden, hier vertraue ich in Zukunft auf eine gewisse privatfördernde Ethik. -
      Freiheit wie von Trope beschrieben kann jeder Mensch selbst bestimmen, sie ist direkt an die eigenen Erwartungen gekoppelt. Wenn es mir "reicht", abends einen Vogel im Baum zu beobachten, bin ich frei.
      Im Arbeitsleben gibt es in Deutschland vielleicht zu wenig Spaß und gleichzeitig hindert die Bereitschaft, sein Geld auch mal schön zu verplempern, gut und teuer Essen gehen usw., viele daran, zwischendurch zu leben. Ich wundere mich immer wieder darüber, wieso Menschen, die schon sehr viel arbeiten, immer noch ihre geschmierten Brote essen und nicht wirklich glücklich sind, weil sie meinen, sie müssen noch mehr für "später" zurücklegen.

      Ansonsten glaube ich, daß die Zeit der "Angestellten" vorbei ist. Wer es irgendwie hinbekommen kann, sich selbständig zu machen oder freiberuflich zu arbeiten, hat bestimmt nicht mehr freie Zeit oder auch nicht mehr Geld, aber kann, wie schon beschrieben, sich aus diesem System teilweise lösen und muss nicht den Frust mittragen. Ich gehe nicht davon aus, daß dieser aufgeblähte Apparat in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten auf seine Abfindungen und Renten gänzlich verzichten wird. Es gibt gar keine andere Wahl für Jüngere, es zu tragen, aber ohne die Garantie, es selbst zurückzubekommen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 11:23:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      Socius, Bernd,

      Ich glaube dass ihr gar nicht so weit voneinander weg seid. Ich glaube auch dass D ueberreguliert ist und die Umverteilungsmaschinerie Amok laeuft. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen und lebe seit 3 Jahren im Ausland. Steuern niedriger, Sozialsysteme schlechter – aber zumindest habe ich die Auswahl wofuer ich mein Geld ausgebe und muss nicht 60% meines Geldes an einen Staat abfuehren der Sozialhilfeempfaengern eine Wohnung in Florida finanziert, weil diese behaupten Deutschland macht sie krank.

      Wer von uns (angenommen man lebt von seinen “Ertraegen” ) wird denn noch in D leben wenn er die Wahl hat ? In den Jahren 1995 – 2001 sind fast hunderttausend hochbezahlter Fachkraefte aus Deutschland ausgewandert (ich auch) und zahlen ihre Steuern nun in einem anderen Land! Heutzutage hat man die Wahl, das verstehen aber unsere Politiker nicht. Freunde von mir leben (teilweise) in D, zahlen aber Steuern und Abgaben in England. Das ist ein einfacher Wettbewerb zwischen Laendern, der Buerger tut das was fuer ihm am vorteilhaftesten ist. Und komm mir bitte keiner mit Solidaritaet o.ae. (siehe Florida weiter oben).

      Zurueck zum Thema FU :D

      Christian
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 22:09:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      hallo liebe 50-er FU-ZU-GU interessierte;)

      ich finde es gut, das (auch nach fast vier jahren "die 50-er") eine diskussion über dieses thema immer noch aktuell ist !

      @bernd
      ich finde es toll, das du so lebst wie es sich einige von uns vorstellen.
      mir ist auch völlig bewusst das es keine ABSOLUTE ZU, FU oder vielleicht noch wichtiger GU gibt.
      aber überwiegend das wesentliche frei von restriktionen selbst bestimmen zu können, ist ein lebensziel für das es sich lohnt darauf "hinzuarbeiten"...

      @socius
      du bringst es auf den punkt:
      "...persönlichen Spielräume zu haben, die das Leben lebenswert machen!..."
      ich wusste gar nicht das du ein "alter" lateiner bist;););)

      @lasvegas
      klasse, das du (ein 50-er der ersten stunde) hin und wieder mal bei deiner 50-er familie reinschaust;)
      ich kann es auch nur unterstreichen. geld ist nicht alles (wenn man allerdings auch MIT geld einige annehmlichkeiten zum teil "erkaufen" kann, wie z.b. den dann verbesserten "grossen rahmen" der diskutierten ZU, um die es eigentlich den meisten 50-er geht. weil geld bzw. die FU nur "mittel zum zwecke" ist.
      ps. ganz liebe grüsse von meine mädels, die (auch)bestätigen können, das du eher als "40-er" als "56er" durchgehst...:

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 19:56:51
      Beitrag Nr. 31 ()
      hallo liebe 50-er;)

      in einem sind sich alle learner´s einig: das allerwichtigste in dem geposteten zusammenhang ist die ZU !!!

      denn dann haben wir noch mehr zeit für............URLAUB !
      eines der wichtigste dinge, bei der ich herrlich relaxen kann !

      wenn es doch nur eine möglichkeit gäbe OHNE grossartige kohle verdienen zu müssen, trotzdem ZU zu sein und trotzdem viel von der welt sehen zu können:D

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 19:37:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      hallo liebe 50-er;)

      wie heissen wir: die 50-er !!!
      weil, zumindest die drei gründer anfangs das lebensziel hatten mit 50-er finanziell so ausgestattet zu sein, das sie nicht mehr arbeiten gehen MÜSSEN.

      hand auf´s herz und bitte um kurzes feedback.

      fu mit 50-er, bleibt es dabei, oder wie hat sich euer finanzlebensziel evtl. verschoben ?

      ich fange mal an:
      ziel fu mit 50 bleibt (d.h. nicht mehr abhängig beschäftigt zu sein) !
      wobei ich, wenn ich ehrlich bin, anfange stille reserven (haus, rentenberechnung etc.) in meiner fu-planung mit einzuplanen...

      wie sieht es bei euch aus ?

      liebe grüsse

      rolf


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