Gericht stoppt Fernseh-Wette - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 04.06.04 16:57:54 von
neuester Beitrag 04.06.04 23:30:28 von
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ID: 867.313
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Quelle: www.spiegel.de
Link: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,302870,00.html
MEDIA MARKT"-KAMPAGNE
Gericht stoppt Fernseher-Wette
Wer am 1. Juni einen Fernseher kauft, bekommt sein Geld zurück - sofern Rudi Völlers Elf die EM gewinnt. Mit diesem Wettangebot hat der Media Markt einen TV-Geräte-Kaufrausch ausgelöst. Ein Gericht aber hat für einige Filialen nicht nur die Reklame für die Aktion gestoppt - sondern auch die mögliche Erstattung der Kaufsumme.
Wettaktion-Werbung: Pfiffig oder infam?
Hamburg - Der Hamburger Rechtsanwalt Friedhelm Faust ist nicht gut auf den Media Markt zu sprechen. Schon mehrfach begegnete man sich als Gegner vor Gericht. In dieser Woche ging Faust wieder gegen den Elektronik-Discounter vor. Er finde "echt schlimm, richtig schlimm", wie der Media Markt mit seiner EM-Aktion "die gesetzestreuen Einzelhändler aufs Höchste geschädigt" habe, sagte Faust zu SPIEGEL ONLINE. Das Ganze sei "grob wettbewerbswidrig".
Faust vertrat den Hamburger Verein für lauteren Wettbewerb - zu dessen Mitgliedern zählen Karstadt, der Otto-Versand, außerdem Einzelhandelsverbände. Noch am 1. Juni hat das Hamburger Landgericht drei von vier Hamburger Media Märkten durch einstweilige Verfügung untersagt, die EM-Aktion zu bewerben. Auch die Einlösung des Wetteinsatzes - die Erstattung des Kaufpreises im Fall einer deutschen Meisterschaft - ist gestoppt. Betroffen sind die Filialen in Nedderfeld, Billstedt und Hummelsbüttel.
"Neidhammelei" der Konkurrenz?
Nicht nur dort, sondern bundesweit waren am Dienstag Scharen von Fernseherkäufern in die Märkte geströmt - 174 gibt es ingesamt. Aus einer Filiale war zu hören, in einer einzigen Stunde seien 200 Prozent mehr TV-Geräte verkauft worden als am ersten Werktag im vergangenen Juni. Manche Kunden ließen sich gar zum Erwerb teurer Plasma- oder LCD-Apparate verlocken. Die Märkte seien "proppenvoll" gewesen, sagt Anwalt Faust: "Bei solchen Angeboten brennen die Sicherungen durch." Die Chancen, dass Deutschland Meister wird, stünden Fifty-fifty, rechnete ein Völler-Fan dem "Hamburger Abendblatt" vor.
DPA
Teamchef Völler: Meisterchance bei 50 Prozent?
Bernhard Taubenberger, Sprecher des Media Marktes, findet: Der Hamburger "Abmahnverein" und sein Rechtsbeistand seien Spielverderber. Aus reiner "Neidhammelei" seien sie gegen eine "pfiffige Aktion" zu Feld gezogen. Nur Spott hat Taubenberger für die These übrig, dass die Verfügung "dem Schutz der Kunden" diene.
Für Anwalt Faust steht hingegen fest: Die Chance, dass der Media Markt seinen Einsatz einlösen müsste, war ohnehin minimal. Selbst wenn Völlers Mannschaft den Meistertitel holt - ihr Kaufpreis-Einsatz sei für Kunden der betroffenen Filialen nicht verloren. "Das sind mangelhafte Verträge, die Kunden haben ein Rücktrittsrecht." Dass man Glücksspiel nicht wie in diesem Fall mit Verkaufsgeschäften verknüpfen dürfe, sei ein "eherner Grundsatz" des Rechts.
"Planvoll" am Wochenende gestartet?
Faust wirft dem Media Markt vor, die Aktion mit Kalkül so eingefädelt zu haben, dass sie kaum zu stoppen war. Es sei sicher "planvoll" gewesen, dass die Fußballwette erst ab Samstag beworben worden sei. Am Sonntag und am Pfingstmontag habe es praktisch keine Chance gegeben, vor Gericht zu ziehen - das sei erst am Dienstag möglich geworden, als die TV-Geräte schon verkauft wurden.
Durch die Zersplitterung der Media-Markt-Gruppe in einzelne GmbHs sei es obendrein kaum möglich, gegen die Kette insgesamt vorzugehen. Wenn eine Verfügung gegen den Markt in Nedderfeld erlassen werde, müsse sich die Filiale in Halstenbek in Schleswig-Holstein noch lange nicht daran halten.
Dass die Wett-Aktion nur in drei Filialen gestoppt worden sei, wie der Media Markt mitteilt - das "überrascht" Anwalt Faust trotzdem. Er sagt: Auch in Einzelhandelsverbänden anderswo habe der Markt die Konkurrenz gegen sich aufgebracht. Faust hegt die Vermutung: Der Mutterkonzern Metro sei so einflussreich, dass viele nicht wagen würden, ihn zu verprellen.
Noch prüften die Anwälte des Media Marktes, ob sie gegen die einstweilige Verfügung vorgehen, sagt Sprecher Taubenberger. Eine Entscheidung ist nicht vor kommender Woche zu erwarten. Taubenberger betont: Die übliche 14-tägige Frist, in der Kunden ihre Käufe gegen Vorlage des Kassenbons zurückgeben können, gelte auch im Fall der Fernseherwette. Wer plötzlich den Glauben an die deutsche Elf verliert - der kann also immer noch zurück.
Link: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,302870,00.html
MEDIA MARKT"-KAMPAGNE
Gericht stoppt Fernseher-Wette
Wer am 1. Juni einen Fernseher kauft, bekommt sein Geld zurück - sofern Rudi Völlers Elf die EM gewinnt. Mit diesem Wettangebot hat der Media Markt einen TV-Geräte-Kaufrausch ausgelöst. Ein Gericht aber hat für einige Filialen nicht nur die Reklame für die Aktion gestoppt - sondern auch die mögliche Erstattung der Kaufsumme.
Wettaktion-Werbung: Pfiffig oder infam?
Hamburg - Der Hamburger Rechtsanwalt Friedhelm Faust ist nicht gut auf den Media Markt zu sprechen. Schon mehrfach begegnete man sich als Gegner vor Gericht. In dieser Woche ging Faust wieder gegen den Elektronik-Discounter vor. Er finde "echt schlimm, richtig schlimm", wie der Media Markt mit seiner EM-Aktion "die gesetzestreuen Einzelhändler aufs Höchste geschädigt" habe, sagte Faust zu SPIEGEL ONLINE. Das Ganze sei "grob wettbewerbswidrig".
Faust vertrat den Hamburger Verein für lauteren Wettbewerb - zu dessen Mitgliedern zählen Karstadt, der Otto-Versand, außerdem Einzelhandelsverbände. Noch am 1. Juni hat das Hamburger Landgericht drei von vier Hamburger Media Märkten durch einstweilige Verfügung untersagt, die EM-Aktion zu bewerben. Auch die Einlösung des Wetteinsatzes - die Erstattung des Kaufpreises im Fall einer deutschen Meisterschaft - ist gestoppt. Betroffen sind die Filialen in Nedderfeld, Billstedt und Hummelsbüttel.
"Neidhammelei" der Konkurrenz?
Nicht nur dort, sondern bundesweit waren am Dienstag Scharen von Fernseherkäufern in die Märkte geströmt - 174 gibt es ingesamt. Aus einer Filiale war zu hören, in einer einzigen Stunde seien 200 Prozent mehr TV-Geräte verkauft worden als am ersten Werktag im vergangenen Juni. Manche Kunden ließen sich gar zum Erwerb teurer Plasma- oder LCD-Apparate verlocken. Die Märkte seien "proppenvoll" gewesen, sagt Anwalt Faust: "Bei solchen Angeboten brennen die Sicherungen durch." Die Chancen, dass Deutschland Meister wird, stünden Fifty-fifty, rechnete ein Völler-Fan dem "Hamburger Abendblatt" vor.
DPA
Teamchef Völler: Meisterchance bei 50 Prozent?
Bernhard Taubenberger, Sprecher des Media Marktes, findet: Der Hamburger "Abmahnverein" und sein Rechtsbeistand seien Spielverderber. Aus reiner "Neidhammelei" seien sie gegen eine "pfiffige Aktion" zu Feld gezogen. Nur Spott hat Taubenberger für die These übrig, dass die Verfügung "dem Schutz der Kunden" diene.
Für Anwalt Faust steht hingegen fest: Die Chance, dass der Media Markt seinen Einsatz einlösen müsste, war ohnehin minimal. Selbst wenn Völlers Mannschaft den Meistertitel holt - ihr Kaufpreis-Einsatz sei für Kunden der betroffenen Filialen nicht verloren. "Das sind mangelhafte Verträge, die Kunden haben ein Rücktrittsrecht." Dass man Glücksspiel nicht wie in diesem Fall mit Verkaufsgeschäften verknüpfen dürfe, sei ein "eherner Grundsatz" des Rechts.
"Planvoll" am Wochenende gestartet?
Faust wirft dem Media Markt vor, die Aktion mit Kalkül so eingefädelt zu haben, dass sie kaum zu stoppen war. Es sei sicher "planvoll" gewesen, dass die Fußballwette erst ab Samstag beworben worden sei. Am Sonntag und am Pfingstmontag habe es praktisch keine Chance gegeben, vor Gericht zu ziehen - das sei erst am Dienstag möglich geworden, als die TV-Geräte schon verkauft wurden.
Durch die Zersplitterung der Media-Markt-Gruppe in einzelne GmbHs sei es obendrein kaum möglich, gegen die Kette insgesamt vorzugehen. Wenn eine Verfügung gegen den Markt in Nedderfeld erlassen werde, müsse sich die Filiale in Halstenbek in Schleswig-Holstein noch lange nicht daran halten.
Dass die Wett-Aktion nur in drei Filialen gestoppt worden sei, wie der Media Markt mitteilt - das "überrascht" Anwalt Faust trotzdem. Er sagt: Auch in Einzelhandelsverbänden anderswo habe der Markt die Konkurrenz gegen sich aufgebracht. Faust hegt die Vermutung: Der Mutterkonzern Metro sei so einflussreich, dass viele nicht wagen würden, ihn zu verprellen.
Noch prüften die Anwälte des Media Marktes, ob sie gegen die einstweilige Verfügung vorgehen, sagt Sprecher Taubenberger. Eine Entscheidung ist nicht vor kommender Woche zu erwarten. Taubenberger betont: Die übliche 14-tägige Frist, in der Kunden ihre Käufe gegen Vorlage des Kassenbons zurückgeben können, gelte auch im Fall der Fernseherwette. Wer plötzlich den Glauben an die deutsche Elf verliert - der kann also immer noch zurück.
@ZockerFreak
lachst Du jetzt auch über die deutsche Kleingeistigkeit
eigenltich ist es ja eher zum heulen
Hier geht es nur darum, daß sich der Hr. Anwalt auch noch
seinen Teil des Kuchens abschneidet. Welchen anderen Sinn
soll die Abmahnaktionen denn sonst verfolgen ?
Ach so, stimmt. Es wird das Wohl und Wehe des Konsumenten
geschützt.
Einen Dank an alle Anwälte im sozialen Auftrag.
seinen Teil des Kuchens abschneidet. Welchen anderen Sinn
soll die Abmahnaktionen denn sonst verfolgen ?
Ach so, stimmt. Es wird das Wohl und Wehe des Konsumenten
geschützt.
Einen Dank an alle Anwälte im sozialen Auftrag.
#3
Keine ahnung über was ich lache...war mein erstes gefühl beim lesen
Keine ahnung über was ich lache...war mein erstes gefühl beim lesen
@ SF
ja, Du hast Recht, Publicity ist auch was wert.
@ZF
mir ist es auch so gegangen, aber dann habe
ich mit dem "Kopf geschüttelt"
ja, Du hast Recht, Publicity ist auch was wert.
@ZF
mir ist es auch so gegangen, aber dann habe
ich mit dem "Kopf geschüttelt"
Typisch Deutsch,
da hat jemand eine gute Marketingidee und sofort ist ne Behörde oder Verwaltung da, um alles zu torpedieren.
Weg mit den Bürokratenärschen die den Aufschwung verhindern!!
da hat jemand eine gute Marketingidee und sofort ist ne Behörde oder Verwaltung da, um alles zu torpedieren.
Weg mit den Bürokratenärschen die den Aufschwung verhindern!!
He Schnauze,
ist mir ja fast peinlich, aber ich bin deiner Meinung
ist mir ja fast peinlich, aber ich bin deiner Meinung
Karstadt könnte doch zurückschlagen und am 1. Juli Computer verkaufen. Jeder bekommt sein Geld zurück, wenn Deutschland bei den Olympischen Spielen in Athen die Nationenwertung gewinnt.
Zum einen würde ich sagen, fällt die MediaMarkt Aktion unter "unlauterer Wettbewerb", zum anderen dürfte sich MediaMarkt darüber im Klaren gewesen sein, dass das so nicht durchgeht. Für MediaMarkt aber ist es ein gelungener Werbegag, denn die sind ja nicht BLÖD, aber deren Kunden, die auf sowas reinfallen
Ich hoffe nur, die Kunden tragen jetzt alle ihre Geräte zurück, das müßte m. E. möglich sein, da die Voraussetzungen, unter denen gekauft wurde, die Grundlage entzogen wurde.
Ich hoffe nur, die Kunden tragen jetzt alle ihre Geräte zurück, das müßte m. E. möglich sein, da die Voraussetzungen, unter denen gekauft wurde, die Grundlage entzogen wurde.
uups, das steht ja so ähnlich schon weiter oben - sorry
na das deutsche uwg ist eh überholt und wird zum 1.07.04 geändert....
invest2002
invest2002
wird aber wohl nicht rückwirkend gelten!
Die MediaMarkt-Käufer sind irgendwo schon saublöd,
fallen auf jeden Scheiß rein
Die MediaMarkt-Käufer sind irgendwo schon saublöd,
fallen auf jeden Scheiß rein
ich brauche bei 5 tvs keinen mehr, aber die chance einen umsonst zu bekommen, stehen auch bei unserer mannschaft besser als im lotto..also was ist dabei....
invest2002
invest2002
@14
wie recht Du hast
ich würde auch sagen, die chancen sind besser wie beim lotto...
wie recht Du hast
ich würde auch sagen, die chancen sind besser wie beim lotto...
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