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    Geniale Fundsache - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.12.04 17:29:02 von
    neuester Beitrag 06.12.04 20:52:49 von
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      schrieb am 06.12.04 17:29:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      In wenigen Wochen ist es soweit: eine der einschneidensten „Reformen“ welches unser Land bisher gesehen hat, tritt in Kraft: Hartz IV. Was sich dahinter verbirgt, weiß wohl mittlerweile jeder. Für die Betroffenen soll es nur Vorteile geben: zu der ohnehin bezahlten Sozialhilfe, dem Wohngeld u. a. Leistungen (im Bürokratendeutsch Arbeitslosengeld II bezeichnet) sollen sich die Betroffenen ein paar Euros dazuverdienen können. Was sich zunächst einmal positiv anhört. Die Leute können so wieder an einen geregelten Tagesablauf gewöhnt werden, lassen sich nicht bereits morgens um 11 die Birne vollaufen und tun noch etwas nützliches für die Allgemeinheit. Dazu sollen die Maßnahmen helfen, den Menschen wieder etwas mehr Selbstvertrauen und Würde zurückzugeben. So weit, so gut.
      Hartz IV soll nach dem Bekunden der Bundesregierung weiterhin mithelfen, „die enormen Herausforderungen vor denen Deutschland in einer globalisierten Welt steht“, meistern helfen.
      Einschub aus dem Langenscheid „Deutsch – Politisch; Politisch – Deutsch“:
      Wenn Politiker von „enormen“ oder „großen Herausforderungen“ sprechen, meinen sie i. d. R. wir haben verdammt große Probleme! Reden sie von „Reformen“ heißt das: nach jahrelangem sinnlosen Gequassel, Geld- und Zeitverschwendung haben auch wir Politiker endlich kapiert, dass wir was tun müssen. Irgendjemand. Irgendwann. Irgendwie. Aber bitte nicht mehr vor der Winter-/Sommerpause und am besten nicht mehr in dieser Legislaturperiode und bitte schön von den anderen. Damit wir später über sie herfallen können.
      Nun mag es so sein, dass die neuen Gesetze kurzfristig (!) einen Effekt haben. Hartz IV ist aber sicher ebenfalls als Konzession an die Neidhälse aller Couleur gedacht, die fordern „dass das faule Pack, das sich von unseren Steuergeldern mästet und sich ein relativ schönes, stressfreies Leben macht, endlich wieder an die Schüppe kommt“.
      Die Dimensionen sind jedoch noch viel größer und es wird sich einmal mehr zeigen, dass der Schuß nach hinten losgeht.(Wie bei fast allem was Rot-Grün anfasst). Denn bereits jetzt mehren sich in einigen Städten des Ruhrgebietes und auch in mitteldeutschen Städten und Gemeinden die Neigung, auslaufende Verträge mit externen Dienstleistern und Lieferanten nicht mehr zu verlängern bzw. diese neu auszuschreiben. Grund: der Einsatz von billigsten Arbeitskräften ist für die Kommunen einfach zu verlockend, als dass dieser auf wenige Fälle beschränkt bleiben wird. Die Finanzlage der Städte ist dafür einfach zu katastrophal. Und kein Unternehmer kann mit „Stundenverrechnungssätzen“ von 1 Euro konkurrieren. Für den jeweiligen Stadtkämmerer ist es daher nur ein Rechenexempel, was die Stadt jeweils billiger kommt: die Ausfälle aus den Gewerbesteuereinnahmen oder die Einsparungen bei den Ausgaben für Beschäftigung. Die Kosten für das ALG I für die Entlassenen trägt ja zunächst die Agentur für Arbeit (also der Bund) und nicht die jeweilige Stadt/Gemeinde.
      Ich prognostiziere aber, dass in Zukunft noch viel mehr reguläre Arbeitsplätze vernichtet werden. Die dennoch in jeder Gemeinde dringend benötigten Tätigkeiten von Reinigungs- und Wartungsarbeiten bis hin zur Grünpflege und dem Straßenbau werden dann von den billigen ALG-II-Empfängern verrichtet werden (müssen). Müssen deshalb, weil eine Weigerung bestimmte gemeinnützige Arbeiten auszuführen zum sofortigen Entzug der Unterstützung führt. Dabei ist der Ermessensspielraum der jeweiligen Sachbearbeiter vergrößert worden. Jeder kleine Sesselpuper kann in Zukunft nach eigenem Gutdünken entscheiden, was zumutbar ist. Ich prognostiziere weiterhin, dass in nächster Zeit Leute in verantwortliche Positionen der Sozialkassen gespült werden, die bisher aufgrund mangelnder fachlicher Qualifikationen oder menschlicher Defizite besser nicht in solchen Positionen waren aber aufgrund der Lage wie kleine Götter werden schalten und walten können.
      Nachdem also in der Vergangenheit bereits das Tafelsilber verhökert wurde (Stichwort Cross-Border-Leasing) werden jetzt die letzten Ressourcen – in diesem Falle die Humanressourcen - klargemacht.
      Die größtenteils des englischen nicht mächtigen Dillettanten in den Städten und Kommunen, welche anfangs mit leuchtenden Augen nur die großen Einnahmen aus diesen Geschäften gesehen haben, stellen nun fest, dass sie das durch die Cross-Border-Geschäfte eingenommene Geld bereits mehrfach verfrühstückt haben, gleichzeitig aber während der i. d. R. 30-jährigen Laufzeit dieser Verträge die ständige Wartung der (von unser aller Steuergelder mehrfach bezahlten) aber leider verscherbelten Infrastruktur vertraglich vereinbart sicherstellen müssen. Dazu zählen u. a. Kosten für die mittlerweile 30 – 40 Jahre alten und damit maroden Abwassersysteme, den ÖPNV etc. Und was bietet sich da bei der klammen Finanzlage an ? Richtig. Billigste Arbeitsleistung. Staatlich garantiert, gesetzlich legitimiert.
      Bei Hartz IV geschieht also in Wirklichkeit folgendes: die Kommunen entschulden sich teilweise auf Kosten derer, denen das Wasser ohnehin schon bis zum Hals steht! Oder anders und volkswirtschaftlich ausgedrückt: der Staat stellt dem Großkapital billigste Ressourcen und Produktionsmittel (hier Arbeit) zur Verfügung. Die in diesem Lande dringend benötigte Steigerung der öffentlichen Wohlfahrt * kann und wird so nicht erreicht werden. Das Land - und seine Menschen – werden also ein weiteres Stück näher an die Wand gedrückt. In diesem Zusammenhang: alleine das Land NRW muß etwa um 2010 geschätzt mehr als 50% des Landeshaushalts alleine für Gehälter und Pensionen von Beamten aufwenden. Frage der kleinen Greti: wer finanziert dieses wohl und wie ? Warum wird wohl so heftig über die Abschaffung des Zivildienstes diskutiert ? Nun, die teureren Zivis brauchen wir ja bald nicht mehr – dank Hartz IV
      Dazu kommt ein weiteres praktisches Problem: es wird doch wohl hoffentlich keiner ernsthaft annehmen, dass unter diesen Umständen die Arbeiten in dem benötigten qualitativen Umfang verrichtet werden. Wenn man nur einen Euro investiert, wird man auch nur die Gegenleistung von einem Euro erhalten. Und weiter: die zusätzlichen Einnahmen aus diesen Tätigkeiten können kaum für zusätzlichen Konsum qualitativ hochwertiger Güter ausgegeben werden, was dazu führt, dass a) die (Angst-) Sparquote weiter steigt, während b) gleichzeitig die für die Binnenkonjunktur wichtige Investitionsquote der privaten Haushalte weiter sinkt. Folge wird sein, dass Billigimporte aus allen Teilen der Welt weiter zunehmen werden, während deutsche Produzenten mit weiter sinkenden Umsätzen werden kämpfen müssen, was in letzter Konsequenz zu einen weiteren beschleunigten Abbau von inländischen, regulären Beschäftigungsverhältnissen am 1. Arbeitsmarkt führen wird. Gefördert wird diese Entwicklung durch den Abbau der weltweiten „Handelsbeschränkungen.“
      Hinzu kommt noch der m. E. wichtigste Punkt: die menschliche Komponente, welche in den Betrachtungen und sog. „Talkrunden“ meistens (absichtlich ?) ausgeblendet werden :
      Die Beschäftigten in den Betrieben werden sich die neuen Kollegen sehr genau ansehen, denn die Besitzer von regulären Arbeitsverhältnissen ist klar, dass die 1-Euro-Jobber alles daran setzen werden, den Billigjob in einen regulären Arbeitsplatz umzuwandeln. Schließlich lockt man sie ja auch mit dieser Aussicht. Folge: die Konkurrenz und das Mobbing in den Betrieben wird zunehmen, denn nun sind alle erpressbar. Machiavelli pur: Teile und herrsche ! Die Gewerkschaften werden zu reinen „Abnickkommitees“ degradiert. (An dieser Entwicklung sind sie im Grunde durch die Blockadepolitik in der Vergangenheit allerdings auch nicht ganz unschuldig. Dazu kommt noch, dass die Gewerkschaftsvertreter ohnehin den gleichen Lebensstil pflegen, wie diejenigen, die sie immer angreifen…)
      Weiter: jemand der gezwungen wird, auf Dauer eine Tätigkeit auszuüben die weit unter seiner Qualifikation liegt und der gleichsam weiß, dass der Kollege mit der gleichen Leistung – aber ausgestattet mit einem regulären Arbeitsvertrag – das zigfache Entgelt bekommt, wird auf Dauer unzufrieden und frustriert. Kein normaler Mensch kann auf Dauer in einem Zustand der (staatlich organisierten) Demütigung existieren. Ein denkendes und fühlendes Wesen, das auf seine reine Funktionalität reduziert wird, kann und wird diesen Zustand auf Dauer nicht ertragen. Menschen haben auch noch andere Bedürfnisse. Wer Menschen auf Dauer von Dingen wie Hoffnung, Sicherheit, Geborgenheit und der Teilnahme an großen Teilen des sozialen Lebens (für welche nun mal ein gewisses Einkommen nötig ist) ausschließt, darf sich nicht wundern wenn es knallt.
      Wie hieß es doch in Art. 1, GG. Die Würde des Menschen ist…in Deutschland 2005 reine Theorie. Aber das GG ist für unsere Vordenker ja ohnehin nur noch eine Art Lose-Blatt-Sammlung, aus der man im Laufe der Zeit die unbequemen Passagen einfach durch – natürlich von hochbezahlten Bürokraten exakt nach DIN-und EURO-Norm gelochten und gefalteten – Passagen ersetzt.

      Was können/dürfen wir von der Politik erwarten ?


      Kommen wir nun zu meinem Lieblingsabschnitt des heutigen Postings. Weil, damit war ich sehr schnell fertig…Inhalt:

      Warum wohl sind in Thüringen und Sachsen die DVU und die NPD auf dem Vormarsch ?

      Weil die Leute die Hoffnung auf eine positive Zukunft langsam aber sicher aufgeben! Anstatt sich aktiv mit diesen Entwicklungen und vor allem mit den Ursachen (!!!) auseinanderzu- setzen, haben sich die etablierten Parteien am Wahlabend medienwirksam aus dem Übertragungsstudio abgeseilt. Wir Gutmenschen haben es doch nicht nötig uns mit „Denen“ zu unterhalten, oder ? Meine Prognose: DVU und NPD aber auch die PDS werden bei den nächsten Wahlen noch mehr Stimmen von den etablierten Parteien bekommen, weil nach 15 Jahren nicht nur die blühenden Landschaften nicht da sind sondern es im Gegenteil noch weiter bergab geht. Bis die Leute feststellen, dass diese Typen ooch nix können, ist das Kind in den Brunnen gefallen. Und dann ? Welche Alternativen hätten wir noch ? Etwa die Grün-Alternaiven, die am liebsten die ganze Welt mit all ihren Integrationsproblemen (siehe Kaplan und Co.) einladen würde, weil sie die multikrimin.--- äh natürlich multikulturelle …: -)) Gesellschaft scheinbar mit einem immerwährenden, bunten Straßenfest verwechseln ?
      Nee, laß man.

      Deutschland, quo vadis ?

      In der nahen Zukunft werden, davon gehe ich aus, noch weitere hunderttausende, reguläre Arbeitsplätze verloren gehen, welche dann sukzessive durch „Billigheimer“ ersetzt werden.
      Ich könnte mir in diesem Zusammenhang gut vorstellen, dass in den Schubladen der Bundesregierung bereits Gesetzentwürfe lagern, welche es in Zukunft neben den öffentlich-rechtlichen Betrieben auch privaten Unternehmen erlaubt, 1-Euro-Jobber einzustellen.
      Natürlich alles nur für Deutschlands Zukunft. Kritik wäre unpatriotisch.
      Es sind aber nicht (nur) die Arbeitsplätze in den großen, bekannten Unternehmen; es sind vor allem die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die mal hier 2, dort 5 oder 10 Leute entlassen (müssen). Das wird zu folgender Entwicklung führen: einer immer kleineren Anzahl von bestens bezahlten „Führungskräften“ wird einer immer größer werdenden Anzahl von unterprivilegierten „Zwangsarbeitern“ gegenüberstehen. Dabei hat sich die Nomenklatura juristisch bestens abgesichert (immerhin besteht sie ja selbst zu mehr als 50% aus Juristen und anderen Beamten): da in Deutschland die Zwangsarbeit unzulässig ist und um Klagen vor den Bundesgerichten zu vermeiden, zahlt man eben 1 Euro pro Stunde. (Zu klären wäre hier jedoch, ob solche Dumpinglöhne juristisch einwandfrei sind). Wir werden also in nicht allzu ferner Zukunft wieder verstärkt die Ständegesellschaft haben. An der Spitze der Pyramide eine bestens versorgte, sich durch einen immer undurchsichtiger werdenden Gesetzesdschungel bestens abgesicherte „Führungselite“, eine immer kleiner werdende Mittelschicht und an der Basis die Masse der „Produktiven“. Diese jedoch gegängelt, mehr und mehr durch Änderungen im Prozessrecht entrechtet, gedemütigt und nur noch mit dem absolut nötigsten ausgestattet (auch in der Krankenversicherung), reduziert rein auf ihre physischen Funktionen und Massenfutter zur Erfüllung des Plansolls.
      Das hatten wir doch schon einmal: damals nannte sich das Feudalwirtschaft. Die Bundesregierung hat sich einmal mehr als williger Erfüllungsgehilfe der internationalen Finanzoligarchie selbst entlarvt. Verlässlich, weil von dieser erpressbar - und dilettantisch. Und sie sitzt in der Falle; in der Zinseszinsfalle. Beste Vorraussetzungen also, dass andere noch schön lange abgreifen was sie kriegen können.
      Die Zustände werden sich auch deshalb nicht verbessern, weil es in unserer Regierung (aber auch bei der Opposition) im Prinzip nicht viel anders zugeht als in vielen Unternehmen: ein schwacher Chef wird immer nur schwache Mitarbeiter um sich dulden, weil er immer Angst haben muß, abgesägt zu werden. Ein starker, selbstbewusster Vorgesetzter weiß um seine Stärken und braucht daher nichts zu befürchten. Aber der Bundeskanzler ist ein schwacher Mensch. Er hat wie man hier im Ruhrgebiet sagt „keinen Arsch in der Buxe“, was man ebenfalls an den sich ständig widersprechenden Äußerungen von ihm aber auch seiner Minister erkennen kann. Motto. Erst mal einen Testballon steigen lassen, dann sehen wie die Presse und die Öffentlichkeit reagiert und ggfls. zurückrudern. Aber klare Ansagen: Fehlanzeige!
      Der Frustpegel wird also allerorten ständig ansteigen, der Druck im Kessel immer höher werden bis es eines Tages zum Knall kommt. Und hier gehe ich ganz ajour mit den Proph´s: der Knall wird in Mitteldeutschland und im Ruhrpott anfangen, da hier die Masse der Hartz-Betroffenen lebt. Aus Angst wird Frust, aus Frust wird Wut und die wird sich irgendwann entladen!

      Aber damit diese Entwicklung auch schön weiter zum Wohle der wenigen Nutznießer möglichst lange bestehen bleibt, werden allerorten die „Anti-Terror-“ und Überwachungsgesetze weiter klammheimlich ausgebaut, bis eines Tages genau das entstanden ist, was in den Prophezeiungen steht: der antichristliche, totalitäre Überwachungsstaat mit zwangsimplantierten Chip (man muß den Pöbel doch immer schön im Auge behalten). Das unsere Vordenker hier zu umfassenden Denken durchaus in der Lage sind zeigt die Tatsache, dass in der EU-Verfassung – welche maßgeblich von der deutschen Regierung mitgestaltet wurde- jeder (!) Hinweis oder Bezug auf Gott oder anderen Glaubensinhalten fehlt ! Das geplante Gesetz über ein Verbot spiritueller Hilfestellung tut ein Übriges. Vielleicht steht ja auch bald auf dem Euro: IN GO(L)D WE TRUST.
      Aber wahrscheinlich bin ich ja nur ein bisschen zu doof, die wirklichen Prioritäten zu erkennen. Die monatelange Diskussion um Einführung des Dosenpfandes in einer wirtschaftlichen Abschwungphase ist sicherlich wichtiger als die Schaffung von Jobs. Genauso verhält es sich wahrscheinlich mit der Schlechtschreibreform. Da müssen jahrelang hochintelligente, hochbezahlte Geisteswissenschaftler Millionen von Euros ausgeben um darüber zu debattieren, ob die durch die Bundesregierung mitverschuldete Situation nun „Chaos“ oder „Kaos“ geschrieben wird. Vielleicht sollte ich ja ebenfalls in die Politik gehen: heiße Luft steigt ja automatisch nach oben – ist ein Naturgesetz !

      Was wäre also zu tun um aus der Misere herauszukommen ?

      1. Zunächst einmal: weniger Bürokratie und mehr Eigenverantwortung.
      Vom Ansatz war dieser Vorschlag der Bundesregierung völlig richtig.
      Aber scheinbar trauen sie den Menschen im Lande nicht zu, Probleme ohne
      die „wichtigen“ aus der Politik lösen zu können.
      2. Bei der ganzen Diskussion um Hartz und Co. höre ich in den ganzen
      einschlägigen „TV-Talkrunden“ mit Beteiligung von „Experten“ aus allen
      politischen Lagern immer nur Schuldzuweisungen wie im Kindergarten,
      heiße Luft und was die Arbeitlosen bekommen oder auch nicht.
      Interessanterweise sind die Leute um die es eigentlich geht – die
      ALG-II-Empfänger – i. d. R. nicht vertreten. Zufall ?

      Was die „Fachleute“ nicht einmal im Ansatz erwähnen ist nämlich, wie potentiellen Investoren und Unternehmern ein Anreiz gegeben werden soll, zukunftsträchtige Arbeitsplätze hier und nicht in Osteuropa oder Vietnam zu schaffen. Nein, da debattieren wir lieber über die faulen deutschen Arbeitnehmer, die sich beharrlich gegen die 40-Stunden-Woche sträuben. Welche allerdings – mit Ausnahme in den von den Gewerkschaften dominierten Großunternehmen - ohnehin schon seit Jahren die Realität ist. Es ist schließlich auch einfacher, den ganzen Tag mit Nebelkerzen um sich zu werfen, als sich konstruktive Gedanken zu machen. Wie auch. Die meisten Politiker sind ja ohnehin keine Wirtschaftsfachleute; schwafeln ist da halt einfacher. Parteibuch ersetzt ökonomische Kompetenz. Da der Fisch ja bekanntlich am Kopf anfängt zu stinken sei hier auf unseren Superminister Clement verwiesen, der in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsminister als studierter Politologe zwar bestens mit den Massenmedien umgehen, aber ebenfalls keinen konstruktiven Beitrag zur Behebung der Misere leisten kann. Selbiger Wirtschaftsminister übrigens, der in seiner Zeit als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen das höchste Budgetdefizit seit Bestehen des Landes zu verantworten hatte. Selbiger Minister, der im Chor mit den Grün-Alternaiven eine zukunftsträchtige Technologie wie den Transrapid „erfolgreich“ verhindert hat.
      Oder soll hier womöglich unter dem Teppich bleiben, dass die mittlerweile ins kafkaeske entglittene Staatsqoute von nahezu 49 % sowie eine weiterhin wildwuchernde, Gesetzes- und Regelungsorgie der verbeamteten Bürokraten jedwede Initiative im Keim ersticken und damit einen Schritt in eine positive Richtung verhindern? Für mich stellt sich die Frage, ob wir es hier „nur“ mit Dilettantismus der Berliner Laienschauspieltruppe oder bereits mit Absicht zu tun haben.
      3. Weiterhin muß dringend endlich der Mittelstand gestärkt werden da hier
      die Masse der Jobs angesiedelt sind. Dazu muß aber der ganze
      Gesetzesdschungel dringend gelichtet werden und die Bürokratie endlich
      spürbar abgebaut werden. Etwas, was der Herr Wirtschaftsminister zu
      seiner primären Aufgabe erklärt hatte. Geschehen ist - wie immer nix !
      Einem Unternehmer muß es erlaubt sein, auch unternehmerisch tätig zu
      werden. Die Realität ist momentan jedoch die, dass ein mittelständischer
      Unternehmer momentan mindestens 4 volle Tage im Monat damit zubringt,
      alle möglichen Formulare, Unterformulare, Anträge und Anträge auf den
      selbigen auszufüllen, dass ihm irgendwelche „Fach- und
      Lenkungsausschüsse“ und Sesselpuper, die nicht die geringste Ahnung von
      betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen haben, mit dem Verweis auf
      monströse Gesetzeswerke eben genau diesen Unternehmern vorschreiben,
      wie, was und wann sie produzieren sollen/dürfen. Aber Hauptsache wir
      haben die vielen schönen bunten Mülltonnen auf dem Hof stehen (damit wir
      den staatlich verordneten Ausschuß auch bloß sortenrein trennen können).
      Auch hier tritt die gleiche Arroganz und Kaltschnäuzigkeit zutage mit
      der allen Menschen begegnet wird: der Unternehmer ist ja eh nur ein
      „Reich-Schwein“, zu selbstständigem und verantwortlichen Handeln nicht
      in der Lage und daher müssen wir (illuminierten) Politiker ihn schön an
      die Hand nehmen, damit er bloß nicht zu selbstständig wird. Das sich
      erwachsene Menschen durchaus über Fragen wie Produktpalette,
      Lohn/Gehalt, Arbeitszeiten, Umweltschutz u. ä. einigen können wird
      sicher auch in 2 – 3 Legislaturperioden in den Gehirnen unsere Lenker
      und Denker ankommen. Dann ist allerdings zu spät.
      4. Innovationen und neue Technologien müssen dringend besser gefördert
      werden. Im Interesse aller. Wir brauchen qualifizierte Zuwanderer und
      Eliteuniversitäten. Wer mehr leisten kann und/oder will als der
      Durchschnitt muß diese Möglichkeit auch in Deutschland haben. Und nicht
      nur in USA oder sonst wo. Was wir nicht brauchen sind die ständigen
      Neiddiskussionen.
      Wenn ein Unternehmer neue Wege beschreitet, neue Produkte entwickelt: so lasst ihn doch machen! Wenn sein Produkt schlecht, umweltschädlich oder sonst wie unbrauchbar ist, regelt der Markt das von alleine! Wir brauchen nicht ständig neue Gesetze und Verordnungen. Denn merket liebe Politiker:
      Die Jobs werden von aktiven, selbstständigen Menschen geschaffen, die neue Wege gehen, von Leuten die etwas wagen, etwas riskieren – die etwas unternehmen ! Dann kommt auch wieder viel Geld in die Kassen, dass ihr Politiker dann wieder mit dem Füllhorn über die ganze Welt verteilen könnt. Gell ? Dann haben euch alle lieb und ihr werdet immer wieder gewählt. Und das ist doch was ihr wollt – Macht und Kohle !

      ( Wie wäre es eigentlich mal mit einer PISA-Studie für Politiker ???)
      Ein Ausblick in ( eine mögliche ) Zukunft:
      Hartz V:
      Nach den positiven Erfahrungen aus Hartz IV wird die Zumutbarkeitsregelung weiter erhöht. Nun erkennen auch andere, teils private, teils staatliche und halbstaatliche Unternehmen die Standortvorteile, welche die Bundesregierung bietet.
      So wird etwa die RAG (Ruhrkohle AG) in der Vergangenheit aus Kostengründen stillgelegte Kohlegruben wieder reaktivieren und fordert per Formular 4711/08-15 bei der Bundesagentur pauschal 300.000 Stck. „1-Euro-Jobber“ an. Der Abbau der heimischen Kohle lohnt sich wieder; Australien und Russland können einpacken. Der Kanzler geht in die Öffentlichkeit und verkündet, „dass es der Bundesregierung gelungen ist, die Subventionen weiter abzubauen und den Staatshaushalt weiter zu sanieren. Die Abhängigkeit von ausländischen Energieträgern wird minimiert.“
      Nun erkennt auch die Volkswagen AG den Nutzen und ordert 100.000 Leute als lebende Crashtest-Dummies. Autobauen in Deutschland ist wieder lukrativ. Da kommen auch die Billigheimer aus Tschechien oder sonst wo nicht mehr mit. Der Absatz steigt um 180 % (wo eigentlich?). Die Dividenden steigen; die Shareholder jubilieren über einen Wertanstieg der Aktie um 1210 %. Da die Zumutbarkeitsregelungen erneut verschärft wurden, ist eine Weigerung der Betroffenen auch hier nicht möglich. Personalvorstand Peter Hartz sieht seine Visionen in die Wirklichkeit umgesetzt und bekommt anlässlich einer Feierstunde mit Sekt und Häppchen mit dem Bundeskanzler feuchtglänzende Augen.
      Die Jahrhundertchance lässt sich auch das Verteidigungsministerium nicht entgehen und bildet in Wochendkursen 150.000 Menschen für Tätigkeiten aus, für welche die teuren Zeit- und Berufssoldaten bisher zu schade waren; z. B. als Tretminensucher in Afghanistan oder Kugelfang für amerikanische Soldaten im Irak. Endlich kann Deutschland seiner gestiegenen Verantwortung für die Sicherheit in der Welt gerecht werden. Verteidigungsminister Struck wird mit den Worten zitiert: „Deutschlands Sicherheit kann nun endlich vom Hindukusch über Somalia bis hin zum südchinesischen Meer garantiert werden“. Außenminister Joschka Fischer pflichtet bei: „Die Eintrittskarte für einen ständigen UN-Sitz Deutschlands ist greifbar nahe“.
      Da die mittlerweile 7,9 Mio ** Empfänger von staatlichen Transferleistungen die Kosten für Gesundheitsausgaben größtenteils selber tragen müssen, kann Gesundheitsministerin Schmidt ebenfalls mal einen positiven Interviewbeitrag leisten: „…die durch ihre Arbeit in den Kohleminen an chronischem Husten erkrankten müssen die Medikamente selbst bezahlen. Das senkt die Beiträge der Versicherten, da Husten zu den Bagatellkrankheiten und die entsprechenden Medikamente daher zu den Bagatellmedikamenten zählen.“
      (Das der Schwarzmarkt für Antibiotika blüht wird aus der Diskussion ausgeblendet)

      Beflügelt von soviel Erfolg verabschiedet die Bundesregierung Hartz VI.
      Hier wird dann das sozial- und umweltverträgliche – und vor allem aber kostenneutrale -Ableben und die Entsorgung der „nutzlosen“ Esser geregelt.

      Gruß
      Discoverer
      (Denk ich an Deutschland bei Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht)

      * Begriffserklärung: die Wohlfahrtsökonomik beschreibt wie die Allokation der Ressourcen die wirtschaftliche Wohlfahrt beeinflusst. Durch die bestmögliche Faktorallokation (also die Kombination der Produktionsfaktoren) soll die allgemeine Wohlfahrt oder auch der Reichtum, das Wohlergehen, der Lebensstandard einer gesamten Volkswirtschaft gesteigert werden.
      ** das ist die momentane, tatsächliche Anzahl von Betroffenen (also ALG-, ALG-II- und Sozialhilfeempfänger. Mittlerweile 1,25 Mio. davon sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren!)




      Quelle:
      http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/134254.htm
      Avatar
      schrieb am 06.12.04 20:52:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Also meine Meinug zu hartz 4 war schon immer folgende:

      Peter Hartz ist Personalvorstand bei VW und damit nur dem Konzern VW verpflichtet.
      Seine Vorschläge hat er nicht gemacht um Arbeitlosen Arbeit zu geben, sondern um die Rendite des VW-Konzerns zu erhöhen.
      VW verkauft in China schon mehr Autos als in Deutschland.Damit verliert Deutschland immer mehr an Boden als Absatzmarkt.

      VW braucht aber Deutschland noch als Standort, wegen der Rechtssicherheit und der wunderbaren Steuerpolitik für Großunternehmen in Deutschland.In China weiss man nämlich nicht ob die Kommis alles wieder rückgängig machen und einfach alle Mangager erschiessen.Ansonsten wären die VW Fabriken und Bürokomplexe in Deutschland nämlich schon Ski Hallen und Sozialwohnungen.
      Das einzige was VW in Deutschland nicht gebrauchen kann, sind teure Arbeitskräfte.
      Und mit 1-Euro Jobs wurde der Anfang gemacht, deutsche Billigarbeiter(übrigens bestens ausgebildet) zu schaffen.

      Und wer von solchen Zahlungen abhängig ist, der ist im Prinzip Leibeigener.Wenn er nämlich den Job ablehnt gibts kein Geld und damit auch nix zu fressen.
      Also: das Ende wäre die Gosse


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