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    Geschlossene Fonds sinnvoll ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.03.05 22:19:39 von
    neuester Beitrag 28.06.05 10:36:43 von
    Beiträge: 22
    ID: 961.841
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      schrieb am 05.03.05 22:19:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      ein Finanzvermittler ist auf mich zugekommen und mir eine mögliche „NULL“ Steuerstrategie vorgestellt. Im großen und ganzen handelt es sich bei dieser Strategie wohl um die Vermittlung von geschlossenen Fonds. Da ich mich aber bis jetzt mit diesem Thema noch nicht richtig beschäftigt habe wende ich mich mal einfach hier an euch.

      Laut Aussage des Vermittlers lohnt sich so eine Strategie ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 50.000 Euro bei Singles. Jetzt habe ich mich mal über verschiedene Zeitschriften über geschlossene Fonds informiert und bin zum folgendem Ergebnis gekommen.

      Medienfonds : sehr schlechte Anlage da bei dieser Anlage nicht einmal sicher ist ob diese noch steuermindernd abgesetzt werden kann.

      Immobilenfonds Deutschland : hohe Leerstände und sinkende Mieten in Ballungsräumen und dadurch Risiken das die Planungen nicht eingehalten werden können.

      Immobilenfonds Ausland : Spekulationsblase in den USA ?

      Schifffonds : es könnte zum fall der Tonnagesteuer kommen (keine steuerfreien Erträge mehr)

      Energie/Lebensversicherung/Private Equity: habe ich nicht genug Informatinen


      Bei fast allen Fonds wird immer über „Ausschüttungen“ gesprochen. Diese Ausschüttungen darf man aber nicht mit Erträgen gleichsetzen da diese ja auch bei z.b. bei einen Schifffonds den Erlös des Verkaufs des Schiffes beinhaltet.

      Es reizt natürlich sehr einen großen Teil seiner gezahlte Steuer wieder zu bekommen (bei mir über 10.000 Euro) aber deswegen ein wesentlich höheres Risiko einzugehen um an 8 % Rendite zu kommen, tja ich bin mir nicht sicher. Diese Rendite kann man auch über einen guten Aktienfonds schaffen fast ganz ohne Risiko (oder mit einem geringeren).

      Immer wenn ich in letzter Zeit geschlossener Fonds höre denke ich an die Falke Fonds. Es ist bei geschlossenen Fonds ja gut möglich das es zum total Verlust bzw. zur Privaten Haftung über die Einlagen hinaus kommt wenn es im Fondsvertrag steht.

      Ich würde mich freuen wenn hier der eine oder andere was dazu schreiben würde.

      p.s. bitte schreibt jetzt nicht das ich mein Geld besser in den einen oder anderen Aktien Fonds investieren solle darum geht es nämlich nicht. Danke !
      Avatar
      schrieb am 05.03.05 22:48:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      da würde ich mal sagen bist Du hier gut aufgehoben...
      Meiner Meinung nach macht das alles auch nur jenseits der 50 TSD Euro Sinn.
      Was man noch beachten sollte ist der erwartete Verdienst in den nächsten Jahren. Denn gespart wird in der Regel nix, sondern nur das Einkommen in die Zukunft verschoben. Ausnahme Schiffe.
      Also wenn Du denkst, dass Du in 10 Jahren genausoviel, oder mehr verdienst wie heute musst Du Dich fragen was Du in 10 Jahren mit der Kohle "on top" machen willst. Hast Du in x Jahren deutlich weniger (Ruhestand, unsicher Einkünfte da selbständig o.ä.) sollte man schon über geschlossene Fonds nachdenken.
      Bei den Auslands-Immobilien wird kein Einkommen verschoben, sondern die Erträge sind steuerbegünstigt (mache und habe aber nix in Immobilien und habe daher noch weniger Ahnung).
      Über die Sinnhaftigkeit der Investition in Medienfonds kann man hier Seitenweise nachlesen.
      Persönlich verlieren Schiffe ohne Kombimodell für mich etwas an Reiz und denke dass da der Hype herrscht, habe genug und werde nichts nachkaufen...
      Enregie gibt es auch kontroverse Stellungnahmen, da werde ich dieses Jahr ein wenig in Solar machen (ja da ist noch mehr Hype als bei den Schiffen).
      Interessant finde ich auch Leasing und Sachen wie den Blue Capital 3.
      Bei alledem nie vergessen, dass Du Mitunternehmer wirst und die Kohle zum schluß auch weg sein kann!!!!!
      Avatar
      schrieb am 06.03.05 07:57:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn ein Berater einen möglichen Steuerspareffekt so sehr in den Vordergrund stellt, dann ist mit dem was faul. Wie im vorigen Posting schon gesagt wurde ist ein wirkliches Steuersparen nur in Sondersituationen z.B. bei jetzt hohen und zukünftig deutlich geringeren persönlichen Steuersätzen möglich. Ansonsten geht es bei "steuersparenden" Fondsmodellen für die man ja Kapital investieren muß eigentlich immer darum auf dieses Kapital eine attraktive Rendite zu bekommen. Die Steuerkomponente ist dabei einfach nur ein Teil der Gesamtrendite. Die Zeiten wo die steuerlichen Förderungen so groß waren, daß der steuerliche Anteil der Rendite das Chance/Risiko Verhältnis deutlich optimierte sind weitgehend vorbei. Heute kann man davon ausgehen, daß die Renditeerwartung (incl. Steuervorteil) bei guten Beteiligungen ein faires Chance/Risiko ergibt bei schlechten eher nicht.

      Das entscheidende Thema das bei geschlossenen Fonds im Vordergrund stehen sollte, sollte daher die Portfoliodiversifizierung sein, da hierdurch auch das Risiko des Gesamtportfolios weiter reduziert werden kann. Unter diesem Gesichtspunkt spielt dann aber auch das verfügbare Gesamtvermögen eine Rolle. Unterhalb von 100.000 Euro würde ich in der Regel keine Notwendigkeit sehen in nennenswertem Maße in geschlossene Beteiligungen zu investieren. Erst recht nicht auf Kreditbasis.

      Der Steuerspargedanke wird leider immer noch viel zu oft als Lockmittel in den Vordergrund gestellt auch wenn in manchen Fällen sogar einfach nur der als Weichkosten verbrannte Anteil der Einlage von der Steuer abgezogen werden kann.
      Avatar
      schrieb am 06.03.05 09:06:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      @iustice.
      Also wenn ich das richtig verstanden habe, und Du 10.000 Euro Steuern zahlst, gibt es wirklich keine Notwendigkeit,Steuerprodukte zu kaufen. In Frage kommen natürlich Geschlossene Fonds, die eine klassische Kapitalanlage darstellen wie Immobilien, Private Equity, Schiffe und Zweitmarktfonds für Lebensversicherungen.
      Dabei muss natürlich die Gesamtvermögenslage, Risikoneigung und Dauer der Verfügbarkeit bei Deinen Vermögensmitteln bestimmt werden. Also wenn Du eine gute Diversifizierung bei Aktien und Renten bereits hast, gegebenenfalls Hedge Fonds, einen langfristigen Anlagehorizont, dann können die oben genannten Anlageformen passend sein. Ach ja, den Währungsaspekt mußt Du auch noch berücksichtigen. Du kannst es aber auch wie über 90% der Anleger machen: Irgendwelche Investments, die gut klingen und eine scheinbar hohe Rendite abwerfen, unsystematisch kaufen, so dass Du nach einigen Jahren eine zufällige und schlecht performende Vermögensmischung hast.
      Avatar
      schrieb am 06.03.05 12:54:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      vielen Dank ihr drei. Eure Antworten haben mir sehr geholfen und ich werde die ganze Sache jetzt noch kritischer sehen.

      @Seiteneinsteiger.

      Der geschlossene Fonds wäre nicht mein einziges Investment. Er würde bei einer Anlagesumme von 10-15000 wohl so knapp 20 % einnehmen. Die restlichen 80 % hätte ich dann noch in Aktien, Renten und Immobilien Fonds. Aber auch Festgeld bzw. Tagesgeld und Genossenschaftsanteile von z.b. Volksbanken wären noch vorhanden. Also einfach eine bunte Mischung.

      Was mich eigentlich am meisten an dieser Anlage stört ist die lange Bindung die es in anderen Bereichen so nicht gibt.

      @vibel

      Das einzige was ich auf Kredit kaufen würde ist eine Immobilie oder ein neues Auto(mein neues mit 0,9 % finanziert :) ). Aber Danke für die Anmerkung.


      Also noch mal vielen Dank an euch.

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      Avatar
      schrieb am 07.03.05 10:43:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      @iustice

      "Steuersparende" Beteiligungsformen gibt`s eigentlich auch nicht wirklich. Die meisten Teile haben maximal ienen Steuerstundungseffekt.

      Eine "Null"steuerstrategie funktioniert auch nicht wirklich (insbesonder deshalb, weil in einem progressiven Steuersystem mit abnehmendem zu versteuererden Einkommen auch die "Ersparnis" ständig abnimmt und damit der Effekt verpufft).

      Steuerstundung macht deshalb nur unter ganz wenigen Gesichtspunkten Sinn (Ausstieg aus dem Erwerbsleben, Abfindung etc.).

      Eine Anlage ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Steuerersparnis zu schließen hat in den letzten 15 Jahren in der Regel zu tatsächlichen Vermögensverlusten geführt.

      Und auf Kredit solltest Du nur dann etwas kaufen, wenn dein laufendes Einkommen oder Vermögen so hoch ist, das Du den Kredit jederzeit zurückzahlen kannst, wenn die Anlageform verloren geht (insbesondere auch bei Immobilien).

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 11:05:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi,

      der Knackpunkt bei geschlossenen Fonds-zumindest Immos und Schiffen-ist die Realisierung der Rendite durch den verkauf des Objekts am Schluss der Laufzeit. Durch die Ausschüttungen wird vilefach gerade das eingesetzte Kapital "in Raten" zurückerstattet und der Gewinn ergibt sich durch den Verkauf am Schluss.

      da niemand in die Zukunft des Immobilien- oder schiffsmarkts in 20 jahren blicken kann, sind da schon klare Risiken vorhanden.

      Ich habe einen Flottenfonds von hansa-Treuhand, weil mir das Konzept einleuchtet. bei Immo-Fonds würde ich sehr stark den gesunden Menschenverstand einsetzen:
      Lage?
      Langfristige Perspektive des Standorts?
      Nutzungsprofil/Mieterprofil des Objekts?
      Kauf-Nachfrage für ein mind. 20 jahre altes Objekt am Laufzeitende?
      Erfolgsbilanz des Initiators?

      bei den deustchen Angeboten wäre ich bei den "sell an lease" Objekten (z.B. telekom) vorsichtig:da ist für die Laufzeit ein sicherer Mieter gegeben, aber wer kauft dann das Objekt? Wenn der Mieter abspringt, ist dann eine anderweitige Nutzung möglich?

      Gruss
      ameisenbaer
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 21:20:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo iustice,
      hier einige Anmerkungen zu Deinem Schreiben v.5.3.05.
      Wenn Du an die geschlossenen ran willst, brauchst Du eine Strategie wie bei allem im Leben.
      Deine Analyse ist nicht schlecht, Strategie ist das noch nicht.
      Was ist Dein Ziel ??
      Mein Ziel ist, 2010 mit 58 den Job an den Nagel zu hängen.
      Möchte / Muß aber noch bis 2017 in mein Versorgungswerk zahlen um ne gute Rente zu bekommen.
      Strategie: zwischen 2010 und 2017 die Zeit mit anderen Einkünften zu überbrücken.
      Habe mich von 1994-2000 hauptsächlich in Finanz - Leasing-Fonds eingekauft, die zwischen 2010 und 2014 auslaufen. (Flugzeuge,Schiffe,Kraftwerke, Müllverbrennung, Gasnetz, Fernwärmenetz, Immobilie). Bei drei Fonds gibt es inzwischen neue Zwischenfinanzierungskonditionen, die die Rendite deutlich hebeln.
      Von 2000 bis 2003 habe ich Schifffonds gekauft zu recht niedrigen Baupreisen und nur 5 Jahre Charterbindung.
      Dies Geschäft läuft jetzt prima, da die ersten neuen Verträge nach Charterauslauf jetzt 22% und 35% besser als prospektiert für weitere 8 bzw 5 Jahre abgeschlossen werden konnten.
      Von 2002 bis 2005 habe ich Operation-Leasing-Fonds gekauft (Flugzeug, Schienenbusse, Lokomotiven ). Die laufen von 2010 bis 2013.
      2005 und 2006 werde ich 2 Solar-Fonds kaufen. Hohe Steuerersparnis bei sehr geringem Risiko und einen BioMasse Heizkraftwerksfonds, dito.
      In 2003 und 2004 habe ich ausserdem GbR-Wertpapierfonds gekauft (100% Verlust), fällig 2011 und 2012.
      Weiterhin habe ich noch 2 LV - Fonds auf Deutsche LVs.
      Laufen bis 2016 und 2017. Habe ich wohl zum falschen Zeitpunkt gekauft. Steuerlich sehr ordentlich, die Renditeerwartung dürfte wohl nicht ganz hinhauen. Lohnt sich heute nur, wenn man das AGIO vermeiden kann.

      Meine Strategie wird wohl aufgehen.
      Medienfonds = nicht einer überzeugt
      Private Equity Fonds = zuviel Overhead, keine Steuermöglichkeiten
      Windfonds = 80% bleibt unter den Soll-Werten
      Schifffonds heute = viel zu teuer, die nächste Katastrophe ist vorprogrammiert 1.bei Tanker VLCC 2.bei Aframax 3.bei Containerschiffen zwischen 4.500 und 6.300 TEU.
      Immobilienfonds = kommt nicht in die Tüte, viel zu teuer, bin selber Fachmann auf diesem Gebiet (95% Schrott am Markt)
      Auslandsimmobilien = (mindestens 90% Schrott !!)
      Meine "Steuerersparnis" besteht allein darin, dass ich zu über einen Zeitraum von 5-7Jahren Einnahmen aus Fonds generiere ohne andere Einnahmen zu haben (Rente, Einkommen). Somit natürlich nur teilweise Steuersparnis durch Steuerverschiebung in Zeiträume geringeren Einkommens.
      Soweit, sogut. Eines jedoch hat mich sehr irritiert:
      Aktienfonds kein Risiko /bzw. geringes Risiko ?????????
      Frag mal unsere Versicherungen: Die Zeit von 2001 bis 03/2003 war die größte Kapitalvernichtungsaktion, die jemals (absolut) in Deutschland stattgefunden hat. Allianz und Münchener Rück haben in 2,5 Jahren sowviel Geld mit Aktien vernichtet wie sie in den 30 Jahren vorher verdient haben.
      Habe selber mit Aktienfonds sehr viel Geld verdient, aber auch verloren. Bin heute mehr ein Trader !

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 22:00:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      gogo02, interessanter Beitrag, viel Zustimmung von mir. Aber eines hat mch irritiert. Woher weißt Du, dass die Solarfonds, die Du zeichnen wirst, wenig Risiken haben werden ??
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 13:33:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      gogo02:

      Deinen negative Einschätzung zu verschiedenen Arten geschlossener Fonds die aktuell angeboten werden teile ich weitgehend (Medien, Private Equity, Schiffe heute, Immos).

      Allerdings frage ich mich auch ob Solarfonds gegenüber den jetzigen Windfonds wirklich sicherer sind. Mit etwas Erfahrung sollte es bei Windfonds durchaus möglich sein die 20% guten herauszufiltern, während bei Solarfonds noch viel weniger langfristige Erfahrung da ist und die Preise relativ hoch sind.

      Die Aussage von iustice hinsichtlich des Risikos von Aktienfonds finde ich übrigens durchaus plausibel. Wenn ich einen Vergleich mit geschlossenen Fonds anstelle, dann muß ich auch auf eine Laufzeit von 12 - 20 Jahren abstellen. Über diesen Zeitraum dürfte das Risko von guten Aktienfonds tatsächlich niedriger sein als bei vielen geschlossenen Fonds.

      Für Deine Verschiebungs-Strategie kann ich Dir nur viel Erfolg wünschen und hoffen, daß nicht am Ende irgendeine neue Bürgerversicherung oder ähnliches kommt, das dann am Ende zu einer höheren Abgabenquote auf Deine verschobenen Erträge führt....
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 15:45:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      @gogo
      "In 2003 und 2004 habe ich ausserdem GbR-Wertpapierfonds gekauft (100% Verlust), fällig 2011 und 2012"

      waren das produkte die richtig durch einen vertrieb angeboten worden sind oder eher "private" konstruktionen.

      hast du vielleicht ne internetseite zu den fonds ?

      danke und grüsse

      elbosso

      ps: überzeugendes posting !
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 19:26:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ElBosso zum Thema GbR Wertpapierfonds:

      10.03.2005 Land Hessen attackiert Portfoliofonds

      Mit einem aktuellen Gesetzentwurf will das Land Hessen unter Führung seines Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) unter anderem die steuerliche Attraktivität von Wertpapierportfolio-Fonds erheblich einschränken. Die Vorlage, die cash-online vorliegt, trägt den Namen „Entwurf eines Antrages zur Verringerung steuerlicher Missbräuche und Umgehungen“ und wurde von Koch bereits am 28. Januar 2005 als Drucksache 45/05 an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg und derzeit amtierenden Bundesratspräsidenten Matthias Platzeck (SPD) gesandt.

      Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Anschaffungskosten für Wertpapiere künftig genauso zu behandeln sind wie jene für Anlagegüter (etwa Büroausstattung oder Kraftfahrzeuge). Folge: Tritt das Gesetz, wie beantragt, tatsächlich 2006 in Kraft, so würden sich die Wertpapier-Anschaffungskosten in Zukunft ausschließlich über Abschreibung und Verkauf steuerlich auswirken.

      Den Wertpapierportfolio-Fonds wäre damit die Grundlage ihrer negativen steuerlichen Ergebnisse entzogen. Hintergrund: Aufgrund ihrer regelmäßigen Rechtsform als Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbRs) erstellen die Fonds anstelle einer Bilanz eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Das steuerliche Konzept dieser Fonds beruht daher wesentlich darauf, dass die Investition in Wertpapiere sofort abzugsfähige Betriebsausgaben erzeugt. Beim Anleger entstehen auf diese Weise nach derzeitigem Steuerrecht anfängliche Verluste von 100 Prozent.

      Ministerpräsident Koch glaubt nun in dieser noch jungen Fondsklasse ein neues Steuersparmodell erkannt zu haben, das sich mit rascher Geschwindigkeit verbreitet. „Allein in einem Land konnte bereits nach wenigen Monaten, die dieses Modell aktiv vertrieben wurde, ein Verlustvolumen i.H.v. 600 Millionen Euro nachgewiesen werden“, so die Begründung des Gesetzentwurfs. Daneben müsse von einer erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden.

      „Um Haftungsfallen zu vermieden sollten Berater, die Wertpapierportfolio-Fonds vermitteln, ihre Kunden auf den Gesetzentwurf hinweisen“, sagt Steuerberater Daniel Ziska von der GPC Unternehmer- und Steuerberatungsgesellschaft AG, Berlin. „Zwar ist derzeit erst eine Wirkung ab 2006 vorgesehen, der Steuergesetzgeber hat aber keine Angst vor – so genannter unechter – Rückwirkung. Ähnlich wie kürzlich bei den Erbpachtfonds gesehen könnte die Wirkung daher auf 2005 vorgezogen werden.“

      Laut Ziska hat der Gesetzentwurf durchaus die Chance, angenommen zu werden. „Der Antrag, der vom CDU-regierten Hessen in den Bundesrat eingebracht wurde, muss zwar vom rot-grün-dominierten Bundestag verabschiedet werden“, so der Experte. „Da sich aber zuletzt auch SPD-regierte Länder wie Nordrhein Westfalen sowie ein Sprecher des Bundesfinanzministers positiv geäußert haben, ist die Wahrscheinlichkeit zumindest gestiegen.“
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 19:51:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      @gogo

      was für einem Berufsstand gehörst Du den an, wenn Du Immobilienfachmann bist und in ein Versorgungswerk Beiträge leisten musst?

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 23:48:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      @gogo02

      Ich hatte mich da wohl etwas falsch ausgedrückt. Natürlich meine ich das über einen ebenso langen Horizont wie bei den geschlossenen Fonds. Das Aktien nicht Risikoarm sind ist ja klar aber über 20 Jahre sollte man doch eine recht gute Rendite bekommen.

      Wegen der Anmerkung mit der Strategie. Da ich noch recht jung bin und wohl noch ein paar Jahrzehnte arbeiten muß habe ich mich noch nicht richtig festgelegt. Das ganze soll eben nur ein Investment neben Aktienfonds, Rentenfonds, Festgeld und anderen Investments sein.
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 08:20:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      @vilbel

      genau durch solche pressemitteilungen bin ich darauf aufmerksam geworden.

      bis vor einigen wochen war mir diese methode vollkommen unbekannt.

      mich würde jetzt interessieren ob es aktiv vertriebene portfolio-gbr-anteile gibt / gab und falls ja warum ich von keiner seite darüber unterrichtet wurde ... daher meine frage....

      gruß
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 18:19:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      bei den WePa GBR`s würde ich persönlich sehr stark unterscheiden zwischen denen vom freien markt (VCH...) und den Bankangeboten (Dreba, Hypo...)

      Dies ist das einzige mir bekannte Segment, wo ich leider :mad: eine eindeutige Lanze für die Banken brechen muß. Erstens halte ich die endgültige steuerliche Anerkennung bei Bankprodukten für wahrscheinlicher, weil grosse Gewerbesteuerzahler hier einfach analog zu den US Portfolios (Policen) bessere Chancen haben. Zweitens zeichnen sich die "freien" Angebote lediglich durch erbärmlich aggressive Werbekampagnen und horrente Weichkosten aus.
      Ich persönlich habe sie aber gar nicht vertrieben, weil ich nicht von deren Anerkennung überzeugt bin, zudem sind leider auch die Margen bei den Bankprodukten für arme freie Vermittler :yawn: nicht auskömmlich.

      Gruß Jo1

      Gruß Jo1
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 20:23:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Seiteneinsteiger,
      meine Antwort:
      komme vom Fach, arbeite bei einer engineering firma eines evu, die sich viel mit den Dingern beschäftigt.
      Natürlich auch viel Hoffnung dabei, aber im Prinzip wirklich ein Selbstläufer. Bedingung: günstiger Einkauf, gute "Sonnenlage", seriöser Betreiber ist wichtig !
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 20:36:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort an ElBosso:
      schau bei Geno Asset / Gamma Trans Leasing rein.Ich glaube, die Adresse heist www.gtl-online.de oder so.
      Es handelt sich um eine Tochtergesellschaft der Raiffeissenbanken und der City-Group, die unter anderem die Wertpapierfonds auf GbR vertreiben (meist ab 11 eines Jahres). Es gibt aber auch noch drei andere Emittenten: blue capital,dann noch www.active-select.de und dann noch eine mehr oder weniger windige Fondstruppe aus Österreich, die auch dieses Konstruktion vertreibt, jedoch mehr auf Aktienbasis als auf Rentenbasis. Noch funktioniert das System: Bedingung ist, dass einmal Pro Jahr das gesamte Depot verkauft und neu angelegt werden muß (nennt sich umschichten=abkassieren) aber immerhin 100% Verlustzuweisung im ersten jahr, 0% Steuer bis zum Ablauf, dann volle Versteuerung bei Auszahlung. Wer dann gerade im Ausland lebt, kann eine sehr gute Performance machen. Aber unser Hänschen vom Eichel bastelt schon an einer kleinen Bombe........
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 20:42:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      lieber Kickaha,
      meine Antwort: bin Angestellter bei einer großen Firma, habe aber 1995 das Schlupfloch genutzt zum Ausstieg aus der Rentenversicherung und Einstieg in das Versorgungswerk der Architekten und Ingenieure NRW.
      Geht heute leider nicht mehr, schon Blüm hat die Fluchtwege verschlossen, nachdem innerhalb eines Monats 3000 Ingenieure diesen Weg gefunden hatten. In Bonn soll eine Arbeitsgruppe eine Verfügung innerhalb von 3 Wochen zusammengeschustert haben, um diesen Fluchtweg zu unterbinden. Die Beamten sollen damals 70 Stunden / Woche gearbeitet haben........Legenden der schönsten Sorte....
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 21:27:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ gogo
      schwein gehabt :D

      Gruß Kickaha
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 21:39:42
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Gogo, dann halte uns mal mit deinen Solarfonds 2005/06 auf dem Laufenden...
      Avatar
      schrieb am 28.06.05 10:36:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      1. Ausschüttungen
      Wenn Du 10.000 Euro einbezahlst, könntest Du bei einem Windkraftfonds z.B. 250% Ausschüttung bekommen. Das heisst:
      Über 20 Jahre verteilt, erhältst Du 25.000 Euro zurück.
      Das sind 15.000 Euro mehr als Du eingezahlt hast.
      Du musst die Ausschüttungen nicht versteuern, versteuern musst Du aber Deinen Anteil am Gewinn des Windparks. Darüber erhältst Du jedes Jahr eine Mitteilung, wie hoch dieser zu versteuernde Anteil ist. Bei einem Park, der 250% ausschüttet,
      kannst Du rechnen, dass Du 170% Deiner Anteile über die 20 Jahre versteuern musst. Die Anteile sind wie die Ausschüttungen aber unregelmässig über die Jahre verteilt.

      2. Sicherheit: Es gibt keine Sicherheit bei geschlossenen Fonds, bei keiner einzigen Art; das haben die anderen Poster schon gezeigt. Ich habe letztes Jahr nahezu alle verfügbaren Solarfonds analysiert. Ergebnis: Alle zu optimistisch in der Prognose, alle zu wenig Risiken einkalkuliert (was ist wenn die Bäume nebenan wachsen, oder das Terrain zugebaut wird?), alle zu wenig Degradation gerechnet (Nachlassen der Leistungsfähigkeit der Module) etc.
      Bei Schifffonds haben viele übersehen, wie hoch derzeit die Rückkaufwerte sind; der Unterschied zwischen Rückkaufwert und Buchwert darf von den Anlegern voll anteilig als Zugewinn versteuert werden - sagt Ihnen ein Verkäufer nie.

      3. Steuern sparen ? Es ist mehr eine Umverteilung, wenn Sie als Single 55.000 Euro versteuern müssen, sind das rund 15.000 Euro EKSt., bei 10.000 Euro Fonds-Invest und einer im ersten Jahr auf 80& angenommenen Verlustbeteiligung, sinkt das zu versteuernde Einkommen dann um 80% von den 10.000 Euro, also um 8000 Euro. Also hätte Sie noch 47.000 Euro zu versteuern, was etwa 11.000 Euro EKSt. ergibt.
      Mithin sparen Sie rund 4000 Euro EKSt.
      Über die Laufzeit des Fonds von 20 Jahren müssen Sie aber etwa 170% der Anlage wieder versteuern, wie hoch der jährliche Anteil ist, steht in einer Prognose des Fonds.
      Wenn Ihr sonstiges Einkommen in den Folgejahren wächst, kann es passieren, dass Sie unter dem Strich keine Steuern sparen, ggfs. sogar mehr zahlen müssen. Bleibt es gleich, oder sinkt es, sparen Sie unter dem Strich einiges an Steuern.

      4. Das Risiko bei Neuen Energiefonds ist beträchtlich, ich selbst habe eine 5-stellige Eurosumme durch Investition in schlecht laufende Windfonds verloren. Ich kenne mittlerweiles Dutzende von Anlegern und Windfonds wo es ähnlich schlecht aussieht.
      Es muss also jeder selbst entscheiden, wieviel Risiko er eingeht.


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