Portfolio in der Krise
Aktien, Anleihen, Bankkonto, Immobilien und Gold - Seite 3
Manche Skeptiker argumentieren, auch ein Staat könne Pleite gehen, daher seien auch Staatsanleihen keineswegs „risikolos“. Das ist richtig und in der Geschichte schon häufig passiert. Es gibt gar nicht so viele Länder (z.B. die USA), die noch niemals pleite waren. Griechenland war sogar den größten Teil seiner Geschichte pleite und Deutschland auch schon mehrfach. Dennoch ist das Risiko, dass eine Bank Pleite geht und mir der Staat dann nur 100.000 Euro ersetzt, natürlich deutlich größer als das Risiko eines Staatsbankrotts von Deutschland, Österreich oder den USA.
Besser in Sachwerte?
Gegner von Anleihen argumentieren manchmal, wegen solcher möglichen Szenarien solle man sein Geld in „Sachwerte“ investieren, denn diese seien stets sicher. Das ist natürlich abwegig. Man muss sich nur mal mit der Geschichte der Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik beschäftigen, als der Staat Immobilien mit Zwangshypotheken belastete. Immobilien sind auch insofern riskant, als der Staat darauf gerne und leicht zugreifen kann, während er bei liquiden Anlagen stets befürchten muss, dass diese vor ihm versteckt oder ins Ausland verschoben werden.
Immobilien sind keineswegs sicher bei politischen Umbrüchen und Krisen. Gewerbeimmobilien sind direkt von Wirtschaftskrisen betroffen, wie wir jetzt bald erleben werden. Wohnimmobilien sind in dieser Beziehung sicherer, aber andererseits besonders gefährdet von politischen Regulierungen – wie die vergangenen Jahre mit der Mietpreisbremse, dem Mietendeckel und ähnlichen sozialistischen Maßnahmen gezeigt haben. Wegen der politischen Risiken und dem aus meiner Sicht irrational hohen Preisniveau habe ich daher einen Großteil meiner deutschen Immobilien – insofern sie nicht noch in der Spekulationsfrist gefangen sind – in den vergangenen Jahren verkauft.
Auch Gold ist keineswegs immer sicher, wie manchmal behauptet wird. Es gab Phasen in der Geschichte, da wurde Goldbesitz sogar verboten, in praktisch allen westlichen Ländern. Dennoch halte ich es für sinnvoll, einen Teil des Geldes auch in physisches Gold zu investieren, und ich habe dies bereits 2003/2004 empfohlen und auch selbst getan - und seitdem gehalten. In einer Finanzkrise kann zwar auch Gold vorübergehend an Wert verlieren, jedoch sehe ich es als „Versicherung“ im Falle von extremen Szenarien.