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    Aktien Frankfurt  1854  0 Kommentare Konflikt zwischen USA und China schickt Dax auf Talfahrt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Stimmung der Anleger weiter kräftig eingetrübt. Zur Sorge über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gesellte sich die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Handelskonflikte zwischen den USA und China. Hinzu kamen erschreckende Stimmungsdaten aus der Industrie in der Eurozone und zahlreiche schwache Quartalsberichte und Unternehmensausblicke.

    Der Dax weitete seine frühen Verluste zur Mittagszeit auf 3,68 Prozent aus und sackte auf 10 463,02 Punkte ab. Für den MDax ging es um 3,32 Prozent auf 22 278,49 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, gab um knapp 4 Prozent nach. Alles in allem hat sich damit der Erholungsgewinn des deutschen Leitindex seit dem Tief des virusbedingten Börsencrashs Mitte März weiter auf knapp 27 Prozent verringert. Im Zuge des Absturzes im Februar und März hatte das deutsche Börsenbarometer allerdings zeitweise fast 40 Prozent eingebüßt.

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    Es sei wohl eine Fehleinschätzung gewesen, dass angesichts der Virus-Krise der Handelskonflikt nur noch ein "Relikt aus alten Zeiten" sei, kommentierte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. "Dass nun beide Themen in Kombination die Aktienkurse nach unten befördern können, ist eine neue Erfahrung, die die Anleger mit dem Start in den neuen Börsenmonat machen müssen." Laut Cutkovic brauchen Anleger daher "in den kommenden Wochen starke Nerven".

    Die Stimmung zwischen China und den USA wurde von erneuten Vorwürfen des US-Präsidenten Donald Trump am Freitag belastet. Er hatte behauptet, Hinweise zu haben, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Forschungslabor genommen haben dürfte. Zudem berichtete die australische Zeitung "Saturday Telegraph" über ein Dossier der "Five Eyes" genannten Geheimdienst-Allianz der USA, Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands. Es dokumentiere die Vertuschung chinesischer Behörden und weise auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in Wuhan hin, wo das neuartige Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war. China wies die Anschuldigungen zurück und spricht von einem "Ablenkungsmanöver" der USA von der "eigenen Unfähigkeit" im Kampf gegen die Pandemie.

    Zu dieser neuen Eskalation zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften gesellte sich im Handelsverlauf die extrem negative Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex im April auf ein Rekordtief.

    Unter den Einzelwerten am deutschen Markt gaben die Aktien des Versicherers Allianz , der am Donnerstagabend seine Jahresziele gestrichen hatte, um 2,6 Prozent nach. Auch die Lufthansa gaben mit minus 2,6 Prozent nach. In dieser Woche könnte die Entscheidung über milliardenschwere Staatshilfen und deren Bedingungen fallen. Der Dax-Konzern verhandelt seit längerem wegen der Virus-Krise mit der Bundesregierung.

    Für Wirecard ging es um 5,4 Prozent nach unten, nachdem sowohl die HSBC als auch Morgan Stanley nach der Sonderprüfung der Bilanz durch die Wirtschaftsprüfer der KPMG ihre Kaufempfehlungen gestrichen haben. Die HSBC kappte zudem ihr Kursziel um die Hälfte auf 105 Euro. Besonders deutlich allerdings litten angesichts des wieder aufgeflammten Konflikts zwischen den USA und China die Autowerte. Europaweit zählte die Branche zu den Schlusslichtern. Daimler waren im Dax mit minus 7,0 Prozent einer der schwächsten Werte. Nur die Papiere des Triebwerksbauers MTU gaben um noch kräftigere 8,1 Prozent nach.

    Quartalszahlen wurden ansonsten vor allem aus der zweiten Reihe veröffentlicht. Der Mobilfunkanbieter Freenet strich wegen befürchteter Refinanzierungsprobleme im Zuge der Corona-Krise seine Dividende für 2019. Für die Aktie ging es daraufhin im Index der mittelgroßen Werte um knapp 14 Prozent abwärts.

    Thyssenkrupp brachen um 12 Prozent ein. Der angeschlagene Stahlkonzern wird laut einem Pressebericht wegen der Corona-Krise von den Milliarden aus dem Verkauf der Aufzugsparte weniger als geplant in den Umbau stecken können. Der finanzielle Spielraum aus dem Verkauf des Aufzuggeschäfts werde weitaus geringer als ursprünglich angenommen sein, zitierte das "Handelsblatt" (Montag) aus einem Brief des Vorstands an die Mitarbeiter.

    Im SDax sackten die Papiere von Klöckner & Co um knapp 13 Prozent ab. Der Stahlhändler verdoppelte im ersten Quartal seinen Verlust im Vergleich zum Vorjahr. Den Jahresausblick hatte das Unternehmen bereits zurückgezogen. Für den Automobil- und Industriezulieferer Stabilus ging es nach der Vorlage der Quartalsbilanz um 4,2 Prozent abwärts. Auch Stabilus hatte seinen Ausblick bereits wegen der Corona-Krise einkassiert./ck/Stk

    --- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---





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