Monopole im Fadenkreuz: Werden Alphabet, Amazon, Apple und Facebook zu Kartell-Leichen? - Seite 2
Oder der Telefon-Gigant AT&T, gegen den 1974 ein Anti-Trust-Verfahren angestrengt wurde und der dann zehn Jahre später in seine Einzelteile zerlegt wurde. AT&Ts lokale Netzbetreiber wurden dabei in sieben unabhängige „Regional Bell Operating Companies“ aufgeteilt, die auch als Baby Bells bezeichnet wurden: Ameritech, Bell Atlantic, BellSouth, NYNEX, Pacific Telesis, Southwestern Bell und US West. Damit verlor AT&T rund 70 Prozent seines Wertes.
Beide Verfahren zeigen, dass die Zerschlagung zu untereinander konkurrierenden Unternehmen führte. Aber dass es in späteren Jahren in der Branche zu Fusionen und Übernahmen kam, bei denen sich viele der ursprünglichen Teilunternehmen wieder zusammenschlossen, ist eben auch ein Fakt.
Das Microsoft-Monopol
In den USA und der EU gab es ein Verfahren gegen Microsoft und seine marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen.
Mitte der 1990er Jahre war Windows dermaßen dominant, dass es kaum mehr einen Wettbewerber gab. Apple stand kurz vor der Pleite und wurde mit Geld von Microsoft gerettet – um den einzigen halbwegs vorzeigbaren Konkurrenten nicht auch noch zu verlieren und damit das Kartell-Verfahren zusätzlich zu legitimieren. Linux war noch keine Alternative und an Android und mobile Endgeräte war damals noch nicht zu denken, zumal Google gerade erst das Licht der Welt erblickte.
Dabei störten sich die Wettbewerbshüter nicht an der Dominanz von Windows selbst, sondern daran, wie Microsoft diese marktbeherrschende Stellung wettbewerbswidrig ausnutzte. Konkret ging es um Microsofts Browser Internet Explorer, der den zuvor marktdominierenden Netscape Navigator innerhalb weniger Jahre vom Markt gefegt hatte. Und das war ganz einfach, denn mit jedem ausgelieferten PC und seinem vorinstallierten Windows Betriebssystem wurde auch gleich der Internet Explorer mitgeliefert. Damit bestand keine Veranlassung mehr, sich im Internet den Netscape Navigator herunterzuladen und damit waren dessen Tage gezählt.
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Nach zehn Jahren Kartell-Verfahren musste Microsoft seine Geschäftspolitik ändern. Es wurde kein Internet Explorer mehr vorinstalliert und Microsoft musste einen Auswahlbildschirm aufrufen, auf dem neben dem Internet Explorer auch die gängigsten Konkurrenten gleichberechtigt mit einem Klick zu finden waren. So sollte der Windows-Anwender die freie Wahl haben, welchen Browser er denn verwenden wollte.