Aktienanlage in der Hosentasche - Seite 3
Und dann ist die neue Aktien-Liebe der Deutschen womöglich genauso schnell vorbei wie vor 20 Jahren.
Manche Beobachter hoffen, dass es diesmal nicht dazu kommt, weil ein Großteil der neuen Anleger z.B. über die sogenannten Robo Advisors in Sparpläne und ETFs investiert haben. Sie – so die Vermutung – haben einen langfristigen Horizont und werden ihre Anlageziele nicht gleich über Bord werfen, wenn es an den Börsen stürmisch wird.
Warum es dieses Mal auch nicht anders ist
Ich bin da skeptisch, und zwar aus zwei Gründen: Erstens gab es schon 2001 eine sehr große Fraktion von Fonds-Anlegern und Sparern. (Ihre Zahl war sogar noch höher als aktuell.) Sie wurde aber in der folgenden Baisse ebenfalls zermürbt. Zweitens haben die heutigen Neu-Anleger durch ihr „Depot in der Hosentasche“ jederzeit ihre Anlagen im Blick – auch wenn die Kurse purzeln. Und ich bezweifle, dass sie die Nerven behalten, wenn ihr Depot 20, 30 oder gar 50 % ins Minus rutscht.
Es gibt sicherlich ein paar Gründe, trotzdem bullish zu sein. (Ich hatte sie in den vergangenen Wochen hier dargelegt.) Und wenn es jetzt noch ein paar Monate oder auch ein, zwei Jahre mit den Aktienkursen weiter aufwärts geht – die nächste große Korrektur oder gar ein Crash kommen ganz bestimmt. Und erst dann wird sich zeigen, wie stark die neue Liebe der Deutschen zu Aktien ist.
Sie wissen ja: in guten, aber vor allem in schlechten Zeiten muss sich eine Liebe beweisen.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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(Quelle: www.stockstreet.de)