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    Börse  387  0 Kommentare Reich werden mit Aktien?

    Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Anlegern, die in den letzten Jahren mit Kryptowährungen oder Aktien quasi über Nacht zu Millionären wurden.

    Bei Bed Bath & Beyond handelt es sich um eine sogenannte Meme-Aktie. Damit bezeichnet man die von Privatanlegern in sozialen Netzwerken gehypten Aktien. Auf Internet-Plattformen wie Reddit und in sozialen Medien sprechen sich Anleger offenbar ab, bestimmte Aktien zu kaufen und sorgen damit für deutliche Kursgewinne. Bereits im letzten Jahr sorgten die Aktien des Videospiel-Einzelhändlers GameStop und die Anteilsscheine der Kinokette AMC Entertainment für vergleichbare Kurskapriolen. Mit ihren Käufen wollen die häufig jungen Investoren die professionellen Hedgefonds, die auf fallende Kurse bei den entsprechenden Papieren gesetzt haben, in Bedrängnis bringen und einen sogenannten Short-Squeeze auslösen. Bei einem Short Squeeze müssen Leerverkäufer wegen aufgelaufener Verluste ihre Short-Positionen glattstellen, was bedeutet, dass sie die entsprechenden Aktien auf dem Markt erwerben müssen. Dies kann zu explosiven Kursanstiegen führen.

    Robin-Hood-Romantik an der Börse?

    Bei solchen Transaktionen schwingt immer ein wenig Robin-Hood-Romantik mit. Die „guten“ Kleinanleger wollen den „bösen“ Hedgefonds eins auswischen und die Börsenwelt etwas gerechter machen. Aber genauso wenig, wie es die historische Figur eines „Robin-Hood“ wirklich gegeben hat, genauso wenig selbstlos agieren die Initiatoren einer solchen Kursrally in den online Foren. Denn es geht wie immer an den Börsen um Geld und Gewinn. Die meisten Kleinanleger, die dann auf solche Trends aufspringen, sind dabei die nützlichen Idioten, die am Ende mit ihrem eingesetzten Kapital dafür bezahlen. Denn genauso schnell, wie die Kursrally einer Meme-Aktie gestartet ist, genauso schnell ist sie häufig auch wieder vorbei. Das perfekte Timing gelingt dann überraschender Weise nur 20-jährigen Mathematikstudenten, die es sich leisten können, 25 Millionen in eine Aktie mit schlechten Geschäftszahlen zu investieren.

    Reich ohne Arbeit durch Aktien?

    Der Traum vom Reichtum ohne Arbeit ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Obwohl die Deutschen Anleger als nicht sehr aktienaffin gelten, ist der Wunsch dieses Ziel mittels Aktien zu erreichen sehr ausgeprägt. Dabei werden die wenigsten Anleger mit Börsengeschäften alleine wirklich reich. Ein Blick in die Forbes-Liste der reichsten Menschen dieser Welt ist eindeutig. Denn die Musks, Gates, Zuckerbergs und Bezos dieser Welt sind vor allem als erfolgreiche Unternehmer reich geworden. Als Börsenspekulant im weitesten Sinne hat es nur Warren Buffett geschafft. Er ist der einzige prominente Milliardär, der primär als Investor reich wurde. Allerdings auch nicht über Nacht, sondern er verfolgte eine sehr disziplinierte Strategie, die aus substanziellen Investments und sehr langen Anlagehorizonten bestand. Buffet ist ein klassischer Investor, der sich lange an Unternehmen bindet, in die er investiert und wird dabei zu einer Art Co-Unternehmer.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Börse Reich werden mit Aktien? Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Anlegern, die in den letzten Jahren mit Kryptowährungen oder Aktien quasi über Nacht zu Millionären wurden. Im Juli investierte ein amerikanischer Mathematikstudent in den kriselnden US-Einzelhändler Bed Bath & Beyond. Wenige Wochen später war er 100 Millionen Dollar reicher. Er stieg zu einem Preis von unter 5,50 US-Dollar pro Aktie ein und investierte etwa 25 Millionen Dollar. Vor wenigen Tagen lag der Kurs der Aktie bei über 27 Dollar. Eine nette Geschichte, allerdings kann nicht jeder mal eben 25 Millionen Dollar in eine einzige unbekannte Aktie investieren. Die Lebenswirklichkeit eines normalen Anlegers oder Studenten sieht vermutlich anders aus.

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