Bundesbank-Vorstand
Kaum Schutz vor Kettenreaktion wie nach Lehman-Pleite
Foto: Deutsche Bundesbank
Fünf Jahre nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ist das Weltfinanzsystem noch immer gefährdet. „Wir wären gegen eine Kettenreaktion kaum besser
geschützt als vor fünf Jahren“, sagt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret dem Hamburger Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Viele Reformen würden zu langsam umgesetzt. „Es scheint, als ob die Politik
vergisst, wie tief Lehman und die Verwerfungen danach das Vertrauen in die Marktwirtschaft erschüttert haben“, sagt Dombret.
Auch Christoph Kaserer, Finanzexperte der Technischen Universität München, warnt: „Der Domino-Effekt einer großen Banken-Pleite würde heute zwar langsamer ablaufen, aber die Folgen wären noch immer
so gravierend, dass der Staat ein Institut wie die Commerzbank wieder retten würde.“ Viele Banken in der Euro-Zone würden sich noch immer schwer tun, sich
„ohne die Hilfe der Europäischen Zentralbank zu refinanzieren“, sagt der Münchner Ökonom dem „Spiegel“.
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