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USA – Rezession erkennen und frühzeitig handeln - Seite 3
Zur frühzeitigen Rezessionserkennung werden Realtime-Daten benötigt. Die Finanzmärkte liefern diese in Form von Aktienkursen, Renditen, Rohstoffpreisen und Wechselkursen. Eine der grundlegenden Prämissen der technischen Analyse lautet, dass die Märkte jeden möglichen bekannten, Angebot und Nachfrage beeinflussenden Faktor reflektieren. So hat es unter anderem John Murphy in seinem Buch „Technische Analyse der Finanzmärkte“ festgestellt.
Anleihen als Taktgeber
So verwundert es nicht, dass der erfolgreichste „RREM“ auf der Renditedifferenz zwischen dem kurzen und langen Ende beruht. Dieser funktioniert sogar mit einem Vorlauf von einem halben bis zu einem Jahr.
Dargestellt ist die Zinsdifferenz zwischen 2jährigen und 10jährigen US-Anleihen. Die graue Schattierung zeigt frühere US-Rezessionen an. Immer dann, wenn die Differenz null war, kam es zu einer Rezession.
Die Nullzinspolitik der Fed zerstörte diesen Indikator. Sollte man meinen. Aber was wäre, wenn die Fed den Leitzins erhöhen würde, so dass die Rendite zweijähriger US-Anleihen von aktuell 0,70 Prozent auf sagen wir 1,50 Prozent steigen würde. Und was, wenn gleichzeitig die Rendite 10jähriger Anleihen von aktuell 2,12 Prozent auf 1,50 Prozent sinken würde? Dann länge die Zinsspanne – wie gestrichelt dargestellt – bei null. Damit würde eine US-Rezession angezeigt, der Indikator wäre wieder im Spiel.
Wir wissen, dass die QE-Phasen in den vergangenen Jahren jeweils zu höheren Zinsen am langen Ende führten. Im Umkehrschluss müssten Straffungen der Geldpolitik – wie eine Zinserhöhung sie nun einmal darstellt – zu fallenden Zinsen am langen Ende führen.
Fallende Renditen am langen Ende und steigende Renditen am kurzen Ende wären Anzeichen für aufkommenden Stress in der US-Wirtschaft. Die Fed selbst hat es in der Hand, diese Situation zu verzögern, indem sie den Leitzins nicht erhöht. Die verhaltenden Renditen am langen Ende sind – so oder so – aus konjunktureller Sicht ein Zeichen der Schwäche.
Logistik weist den Weg
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Ein Prima Echtzeit-Mechanismus stellt beispielsweise der vorauslaufende Dow Jones Transportation Index dar. Die letzten vier Rezessionen wurden von der Dow Theorie identifiziert.
Bezeichnend für Versuche, Rezessionen in Echtzeit zu prognostizieren, sind Tests einiger Marktbeobachter, die eine positive Korrelation zwischen dem ECRI-Leading-Index und dem S&P 500 von 90 Prozent festgestellt haben wollen. Modelle rücken dicht an den Realtime-Handel heran, um möglichst schnelle Ergebnisse zu liefern. Der S&P 500 wird als Konjunkturindikator geschätzt.