Agrar- und Wirtschaftspolitik auf dem Wahl-Prüfstand / Nüssel
Nagelprobe für Parteiprogramme - Seite 2
der Druck auf das Agrarbudget zunehmen. Die Auswirkungen dürfen nicht
zulasten der GAP und damit auf dem Rücken der Agrarwirtschaft
ausgetragen werden. "In diesen Tagen erleben wir, mit wie vielen
politischen Unwägbarkeiten der Brexit-Prozess noch behaftet ist. Nach
den Parlamentswahlen in Großbritannien sind die Chancen für einen
"weichen" Ausstieg aus dem Binnenmarkt gestiegen. Mit Blick auf die
Kontinuität der bedeutenden deutschen Agrarexporte in das Vereinigte
Königreich, u. a. im Milch- und Fleischbereich, ist ein solcher Weg
sehr wünschenswert", unterstrich Nüssel.
Für künftige Marktkrisen wappnen
Anfang Juni hat Bundesminister Christian Schmidt seinen
Milchbericht 2017 vorgestellt und darin u. a. bestätigt, dass sich
Rechtsform und Organisation der genossenschaftlichen
Milchverarbeitung grundsätzlich bewährt haben. "Für diese Aussage bin
ich sehr dankbar. Damit bekräftigt der Bundesminister auch die
Position der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche
Milchwirtschaft (IGM), die sich im Februar 2017 unter dem Dach des
DRV formiert hat", so der Raiffeisen-Präsident. Positiv werden zudem
die "erheblichen Anstrengungen der Molkereigenossenschaften"
hervorgehoben, mehr Wertschöpfung zu generieren. Das untermauert die
Strategien zur Stärkung der Wertschöpfung im In- und Ausland. Diese
Rückendeckung haben die Mitglieder der Genossenschaften erwartet.
In Krisenzeiten steigt der Druck im politischen Kessel. So wurden
die Genossenschaften wiederholt mit nicht zielführenden Forderungen
konfrontiert. Mit Änderung der Milchlieferbeziehungen oder Begrenzung
der Milchabnahme in schwierigen Marktphasen kann der globale Markt
aber nicht wirksam beeinflusst werden. Hier fordert der DRV-Präsident
mehr Ehrlichkeit in der politischen Debatte.
"Erwartungen, dass solche Maßnahmen zu höheren
Milcherzeugerpreisen führen, werden sich nicht erfüllen. Ich weise
daher Versuche der externen Einflussnahme entschieden zurück. Denn es
gehört zum Kern der gesellschaftsrechtlichen Struktur, dass die
Landwirte als Eigentümer im Rahmen eines demokratischen Verfahrens
die Unternehmensstrategie maßgeblich mit bestimmen. Sie regeln
eigenverantwortlich die in Satzung und Anlieferungsordnung
festgelegten Lieferbedingungen", so Nüssel.
Erfolg versprechende Lösungsansätze, um sich für künftige
Marktkrisen zu wappnen, liegen auf dem Tisch und werden in den
DRV-Mitgliedsunternehmen intensiv diskutiert: Dazu zählen eine
Verbreiterung des Produktsortiments, differenzierte
Kontraktlaufzeiten, eine konsequente Exportausrichtung und nicht
zuletzt eine stärkere Preisabsicherung an Warenterminbörsen. Zum
Thema Risikomanagement bietet der DRV seit geraumer Zeit Schulungen
an, die gut besucht sind und von der Raiffeisen-Stiftung gefördert
werden.
"Die Milcherzeuger müssen aber ihrerseits mehr als bisher in guten
Zeiten vorsorgen und Rücklagen bilden. Die neu eingeführte
steuerliche Gewinnglättung kann diese Vorsorge unterstützen. Ich bin
zuversichtlich, dass die Branche ihre Hausaufgaben
eigenverantwortlich und in enger Abstimmung mit den Erzeugern macht,
zumal die genossenschaftliche Milchwirtschaft der Weiterentwicklung
zu einem Branchenverband durchaus offen gegenübersteht. Voraussetzung
dafür ist, dass daraus nachweislich ein Mehrwert für die
genossenschaftliche Milchwirtschaft resultiert", erklärte Manfred
Nüssel zu Beginn des Wirtschaftsforums in Berlin.
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Lebensmittel erzielen die 2.186 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel
und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen
mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 60,1 Mrd. Euro.
Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit
Eigentümer der Genossenschaften.
OTS: Deutscher Raiffeisenverband
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6949
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6949.rss2
Pressekontakt:
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Monika Windbergs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pariser Platz 3
10117 Berlin
Telefon: +49 30 856214-430
Telefax: +49 30 856214-432
E-Mail: presse@drv.raiffeisen.de
www.raiffeisen.de
Milchbericht 2017 vorgestellt und darin u. a. bestätigt, dass sich
Rechtsform und Organisation der genossenschaftlichen
Milchverarbeitung grundsätzlich bewährt haben. "Für diese Aussage bin
ich sehr dankbar. Damit bekräftigt der Bundesminister auch die
Position der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche
Milchwirtschaft (IGM), die sich im Februar 2017 unter dem Dach des
DRV formiert hat", so der Raiffeisen-Präsident. Positiv werden zudem
die "erheblichen Anstrengungen der Molkereigenossenschaften"
hervorgehoben, mehr Wertschöpfung zu generieren. Das untermauert die
Strategien zur Stärkung der Wertschöpfung im In- und Ausland. Diese
Rückendeckung haben die Mitglieder der Genossenschaften erwartet.
In Krisenzeiten steigt der Druck im politischen Kessel. So wurden
die Genossenschaften wiederholt mit nicht zielführenden Forderungen
konfrontiert. Mit Änderung der Milchlieferbeziehungen oder Begrenzung
der Milchabnahme in schwierigen Marktphasen kann der globale Markt
aber nicht wirksam beeinflusst werden. Hier fordert der DRV-Präsident
mehr Ehrlichkeit in der politischen Debatte.
"Erwartungen, dass solche Maßnahmen zu höheren
Milcherzeugerpreisen führen, werden sich nicht erfüllen. Ich weise
daher Versuche der externen Einflussnahme entschieden zurück. Denn es
gehört zum Kern der gesellschaftsrechtlichen Struktur, dass die
Landwirte als Eigentümer im Rahmen eines demokratischen Verfahrens
die Unternehmensstrategie maßgeblich mit bestimmen. Sie regeln
eigenverantwortlich die in Satzung und Anlieferungsordnung
festgelegten Lieferbedingungen", so Nüssel.
Erfolg versprechende Lösungsansätze, um sich für künftige
Marktkrisen zu wappnen, liegen auf dem Tisch und werden in den
DRV-Mitgliedsunternehmen intensiv diskutiert: Dazu zählen eine
Verbreiterung des Produktsortiments, differenzierte
Kontraktlaufzeiten, eine konsequente Exportausrichtung und nicht
zuletzt eine stärkere Preisabsicherung an Warenterminbörsen. Zum
Thema Risikomanagement bietet der DRV seit geraumer Zeit Schulungen
an, die gut besucht sind und von der Raiffeisen-Stiftung gefördert
werden.
"Die Milcherzeuger müssen aber ihrerseits mehr als bisher in guten
Zeiten vorsorgen und Rücklagen bilden. Die neu eingeführte
steuerliche Gewinnglättung kann diese Vorsorge unterstützen. Ich bin
zuversichtlich, dass die Branche ihre Hausaufgaben
eigenverantwortlich und in enger Abstimmung mit den Erzeugern macht,
zumal die genossenschaftliche Milchwirtschaft der Weiterentwicklung
zu einem Branchenverband durchaus offen gegenübersteht. Voraussetzung
dafür ist, dass daraus nachweislich ein Mehrwert für die
genossenschaftliche Milchwirtschaft resultiert", erklärte Manfred
Nüssel zu Beginn des Wirtschaftsforums in Berlin.
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Lebensmittel erzielen die 2.186 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel
und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen
mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 60,1 Mrd. Euro.
Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit
Eigentümer der Genossenschaften.
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