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    Agrar- und Wirtschaftspolitik auf dem Wahl-Prüfstand / Nüssel  343  0 Kommentare Nagelprobe für Parteiprogramme - Seite 2


    der Druck auf das Agrarbudget zunehmen. Die Auswirkungen dürfen nicht
    zulasten der GAP und damit auf dem Rücken der Agrarwirtschaft
    ausgetragen werden. "In diesen Tagen erleben wir, mit wie vielen
    politischen Unwägbarkeiten der Brexit-Prozess noch behaftet ist. Nach
    den Parlamentswahlen in Großbritannien sind die Chancen für einen
    "weichen" Ausstieg aus dem Binnenmarkt gestiegen. Mit Blick auf die
    Kontinuität der bedeutenden deutschen Agrarexporte in das Vereinigte
    Königreich, u. a. im Milch- und Fleischbereich, ist ein solcher Weg
    sehr wünschenswert", unterstrich Nüssel.

    Für künftige Marktkrisen wappnen

    Anfang Juni hat Bundesminister Christian Schmidt seinen
    Milchbericht 2017 vorgestellt und darin u. a. bestätigt, dass sich
    Rechtsform und Organisation der genossenschaftlichen
    Milchverarbeitung grundsätzlich bewährt haben. "Für diese Aussage bin
    ich sehr dankbar. Damit bekräftigt der Bundesminister auch die
    Position der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche
    Milchwirtschaft (IGM), die sich im Februar 2017 unter dem Dach des
    DRV formiert hat", so der Raiffeisen-Präsident. Positiv werden zudem
    die "erheblichen Anstrengungen der Molkereigenossenschaften"
    hervorgehoben, mehr Wertschöpfung zu generieren. Das untermauert die
    Strategien zur Stärkung der Wertschöpfung im In- und Ausland. Diese
    Rückendeckung haben die Mitglieder der Genossenschaften erwartet.

    In Krisenzeiten steigt der Druck im politischen Kessel. So wurden
    die Genossenschaften wiederholt mit nicht zielführenden Forderungen
    konfrontiert. Mit Änderung der Milchlieferbeziehungen oder Begrenzung
    der Milchabnahme in schwierigen Marktphasen kann der globale Markt
    aber nicht wirksam beeinflusst werden. Hier fordert der DRV-Präsident
    mehr Ehrlichkeit in der politischen Debatte.

    "Erwartungen, dass solche Maßnahmen zu höheren
    Milcherzeugerpreisen führen, werden sich nicht erfüllen. Ich weise
    daher Versuche der externen Einflussnahme entschieden zurück. Denn es
    gehört zum Kern der gesellschaftsrechtlichen Struktur, dass die
    Landwirte als Eigentümer im Rahmen eines demokratischen Verfahrens
    die Unternehmensstrategie maßgeblich mit bestimmen. Sie regeln
    eigenverantwortlich die in Satzung und Anlieferungsordnung
    festgelegten Lieferbedingungen", so Nüssel.

    Erfolg versprechende Lösungsansätze, um sich für künftige
    Marktkrisen zu wappnen, liegen auf dem Tisch und werden in den
    DRV-Mitgliedsunternehmen intensiv diskutiert: Dazu zählen eine
    Verbreiterung des Produktsortiments, differenzierte
    Kontraktlaufzeiten, eine konsequente Exportausrichtung und nicht
    zuletzt eine stärkere Preisabsicherung an Warenterminbörsen. Zum
    Thema Risikomanagement bietet der DRV seit geraumer Zeit Schulungen
    an, die gut besucht sind und von der Raiffeisen-Stiftung gefördert
    werden.

    "Die Milcherzeuger müssen aber ihrerseits mehr als bisher in guten
    Zeiten vorsorgen und Rücklagen bilden. Die neu eingeführte
    steuerliche Gewinnglättung kann diese Vorsorge unterstützen. Ich bin
    zuversichtlich, dass die Branche ihre Hausaufgaben
    eigenverantwortlich und in enger Abstimmung mit den Erzeugern macht,
    zumal die genossenschaftliche Milchwirtschaft der Weiterentwicklung
    zu einem Branchenverband durchaus offen gegenübersteht. Voraussetzung
    dafür ist, dass daraus nachweislich ein Mehrwert für die
    genossenschaftliche Milchwirtschaft resultiert", erklärte Manfred
    Nüssel zu Beginn des Wirtschaftsforums in Berlin.

    Über den DRV

    Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
    orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
    Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
    Lebensmittel erzielen die 2.186 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel
    und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen
    mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 60,1 Mrd. Euro.
    Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit
    Eigentümer der Genossenschaften.

    OTS: Deutscher Raiffeisenverband
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    Pressekontakt:
    Deutscher Raiffeisenverband e.V.
    Monika Windbergs
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    Pariser Platz 3
    10117 Berlin
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    Agrar- und Wirtschaftspolitik auf dem Wahl-Prüfstand / Nüssel Nagelprobe für Parteiprogramme - Seite 2 "Rund 300 Verantwortliche aus landwirtschaftlichen Genossenschaften aller Sparten machen heute beim Wirtschaftsforum des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) die Nagelprobe. Sie wollen von den Vertretern der politischen Parteien ganz genau wissen, …

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