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    Der Ausverkauf der Deutschland AG - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.05.06 10:12:45 von
    neuester Beitrag 19.05.06 17:57:57 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 19.05.06 10:12:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nun fallen sie wieder – die Kurse - und das auf breiter Front ! Der DAX hatte gerade einen neuen Höchststand bei knapp 6.200 Punkten erreicht – da kam der Knock Out. Jetzt greift plötzlich und wie aus heiterem Himmel die Zinsangst um sich – „Helikopter“ - Bernanke lässt grüßen… Die Zinsen wurden in den USA erneut erhöht und entgegen vielen Erwartungen erfolgte kein verlässliches Signal auf ein Ende dieses Zinsreigens. Dies hat die Märkte kalt erwischt, obwohl es doch keineswegs sicher war, dass die Zinsen stabil bleiben…

      Nun ist es aber erstaunlich, welche Wirkung diese Entscheidung aus den USA auf die europäischen Märkte und hier vor allem auf Deutschland sowie auf Japan hat. Zwar ist der Dow Jones auch mächtig unter Druck geraten und fiel von dem fast historischen Höchststand von etwa 11.600 auf nur noch etwa 11.100. Aber beim DAX gab es einen regelrechten Ausverkauf. Von knapp 6.200 Punkten ging es herunter auf nur noch 5.600 Punkte. Und das muss noch nicht der Schlusspunkt sein. Ein ähnlicher Verfall ist beim Nikkei und EuroStoxx festzustellen.

      Diese „Überreaktion“ der Märkte in Europa und Japan ist m.E. nicht nachvollziehbar. Zwar lag beim Nikkei in Folge des rasanten Anstiegs seit dem letzten Jahr bei einem KGV von rd. 18 eine Überbewertung vor. Jedoch kann man meiner Ansicht nach weder beim DAX noch beim EuroStoxx von einer Überbewertung sprechen. Im Gegenteil: Das durchschnittliche KGV von etwa 13 sank nun auf nur noch rd. 12. Dies ist der niedrigste Wert im DAX und EuroStoxx im historischen Vergleich. Substanz-„Perlen“ wie Allianz oder Münchener Rück gibt es nun zum „Schnäppchen“-Preis bei einem KGV von unter 9 – Selbst die Übernahme-Kandidaten Linde, MAN oder Commerzbank sind nun so billig zu haben wie noch nie zuvor.

      Wenn es so weiter geht, droht ein wahrer Ausverkauf der Deutschland AG. Die Bewertung im DAX war m.E. schon bei 6.200 Punkten viel zu niedrig. Nun liegt der DAX mit 5.600 bald wieder nur noch bei 50% des DJ mit 11.100. Statt dass hier eine Korrektur erfolgt und der DAX seine latente Unterbewertung gegenüber dem DJ ein wenig aufholt, fällt er ins scheinbar Bodenlose, durchbricht wichtige Unterstützungslinien. Dabei lag bei einem Höchststand des DJ von 11.750 der DAX immerhin schon einmal bei 8.000 – das wird bei der herbei geredeten angeblichen Überbewertung des DAX und einer etwaige bevorstehenden Seitwärtsbewegung gern vergessen…

      Die Zinsangst besteht doch in erster Linie in den USA. Ob die Zinsen in Euroland weiter erhöht werden, ist m.E. längst noch nicht ausgemacht. Die Konjunktur in den USA wird sicher angesichts steigender Zinsen nicht in Euphorie verfallen, aber ob sie dadurch nun abgewürgt wird bezweifle ich. Zudem sind längst nicht mehr die USA das Land, das für einen steigenden Konsum sorgt. Die Konsumquote wird dort schwerlich noch steigen. Der Motor der Wirtschaft ist doch eher der Osten, allen voran China. Und hier sehe ich derzeit noch nicht die Gefahr für einen Einbruch der Wirtschaft. Man muss erst einmal abwarten, was passiert…

      Nun stellen die derart übertrieben gesunkenen Aktienkurse der Werte im DAX (immerhin fast 10%), aber auch vor allem vieler Nebenwerte mit nicht selten mehr als 10% Kursverlust an einem Tag (z.B. Parsytec bei nur noch 3,22 € nach 3,90 € trotz der bevorstehenden Sonderausschüttung von 1 €) zweifellos eine günstige Einstiegsbasis dar. Allein – viele Aktionäre sind angesichts der stetig ansteigenden Börsen und des IPO-Booms der letzten Zeit bis oben hin investiert. Es fehlt vielen das nötige Cash, um günstig DAX-Werte oder Nebenwerte nachzukaufen. Und die institutionellen Anleger, Fonds etc. wollen sich nicht wieder die Finger verbrennen…

      Obwohl die zittrigen Hände jetzt eigentlich aus dem Markt heraus sein dürften, wird es m.E. noch ein Weilchen dauern, bis ein Boden gefunden ist und die Kurse wieder steigen. Die einen wollen nicht (Fonds etc.) und die anderen können nicht (mangels Cash). Und neue Einsteiger in Aktien wird es bei uns angesichts des noch immer nachwirkenden Traumas des Crash von vor 5 Jahren kaum geben. Daher dürften erst einmal wohl die Kauforder fehlen, um dem DAX auf die Sprünge zu verhelfen.

      Sicherlich sind einige Kurskorrekturen von Aktien durchaus heilsam, wenn man etwa die Deutsche Börse AG oder Werte wie Hypo Real, Colonia Real oder auch die Solaraktien nimmt. Aber angesichts einer anspringenden Konjunktur in Deutschland, der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft, der politischen Stabilität der Großen Koalition mit allen Möglichkeiten für eine Neuausrichtung der Deutschland AG purzelt der DAX und fängt sich offenbar nicht. Wenn jetzt angesichts dieser Situation und stetig steigender Unternehmensgewinne die Puts mehr gefragt sind als die Calls, kann irgendwas eigentlich nicht stimmen – oder ist der Zustand vielleicht gewollt ?

      Wo sind in dieser Situation die großen Investoren, die deutschen und europäischen Banken und Versicherungen, die ihre Aktienquote erhöhen und den DAX und den deutschen und europäischen Aktienmarkt stützen ? Gibt es kein Vertrauen mehr in die deutsche und die europäische Wirtschaft ? Wenn sie diesen Thread hier lesen (und ich weiß, sie lesen ihn !) – jetzt einsteigen, deutsche Aktien kaufen ! Es geht weiter bergauf ! Allerdings ist ein langfristiges Engagement gefragt und nicht Kurzfristdenken ! Nicht jetzt günstig rein und dann beim nächsten, nicht ganz die Erwartungen treffenden oder zu wenig übertreffenden Zwischenbericht wieder raus !

      Die Deutschland AG braucht keine Spekulanten, Analysten und Aktien-Geier, die letztlich nur „zocken“ und ihr eigenes Süppchen kochen. Wir brauchen die Warren Buffets, die den Markt genau unter die Lupe nehmen und dann im Rahmen eines langfristigen Investments einsteigen und evtl. auch Verantwortung in den Unternehmen übernehmen. Die Banken und Versicherungen etc. werden später einmal bereuen, nicht jetzt eingestiegen zu sein und die Performance ihres Portefeuilles deutlich verbessert zu haben.

      Bald wird es womöglich zu spät sein für einen Einstieg in deutsche und europäische Aktien. Dann werden viele Werte vom Kurszettel verschwunden sein, da sie günstig übernommen worden sind. Der unsägliche Squeeze Out schmeißt die Aktionäre in Deutschland auch noch billig heraus. Wenn eine Vereins- und Westbank, eine Phoenix oder andere gestern oder heute von den Mehrheitsgesellschaftern übernommen werden, erhalten die Aktionäre zwar einen Aufschlag von 10, 20 oder auch einmal 50%. Conti und Co. rechnen jedoch mit einer Wertsteigerung ihres Investments von 100% plus X, gerechnet auf die nächsten 10 Jahre…

      Daher wird die derzeitige Unterbewertung angesichts großer Widerstände gegen Aktien in Deutschland, eines viel zu geringen Investments institutioneller Anleger und leerer Kassen vieler Aktionäre, nur eine Schar hierher locken: Die Heuschrecken und Großaktionäre aus dem In- und Ausland, vorwiegend aus den USA. Hier wird ganz im verborgenen operiert, man sucht zuerst einen günstigen Einstieg, findet dann Verbündete, wechselt die Aufsichtsräte und schwupps – ist etwa Phoenix gefressen, Daun sei Dank ! Bei Beiersdorf wurde gerade noch rechtzeitig eine Übernahme und so der Rauswurf hunderter Arbeitnehmer wie bei Phoenix verhindert.

      Wenn es mit Deutschland wieder bergauf gehen soll (und das wollen wir doch alle – oder nicht ???), dann muss ein Ausverkauf an den Börsen wie derzeit verhindert werden ! Derart günstige Einstiegskurse locken die falschen an, die Deutschland nun wirklich nicht gebrauchen kann. Übernahmen kommen, der Rausschmiss ganzer Arbeitnehmer-Generationen und langjähriger Aktionäre – die Tränen auf den HVs der Vereins- und Westbank und Phoenix sind noch lange nicht trocken… Der Ausverkauf an den Börsen muss ein Ende haben - Oder das „Große Fressen“ (Bunuel lässt grüßen) beginnt – und dann sind bis 2010 mindestens 10 der 30 DAX Werte wie MAN, Linde oder Commerzbank vom Kurszettel verschwunden – Na dann, wohl bekomm´s !

      So long und ein schönes WE – Shelta
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 10:29:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Jawohl, Heuschrecken jetzt auch an der Börse!

      Verhindert den freien Markt an der Börse, die Neoliberalisten stürzen deutsche Börsianer ins Unglück.

      Neben Mindestlohn brauchen wir dringendst auch Mindestpreise für Aktien.


      ad causam: Die Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen ist gering! Zinserhöhungen tun da besonders weh!
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 10:29:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Es ist der US-Dollar, der Sorgen macht.
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 10:33:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      #Dorfrichter
      Stimmt natürlich

      Wird Zeit, dass die deutschen Heuschrecken über die USA herfallen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 10:39:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      die Wirtschaft in den angelsächsischen Ländern brummt,
      in Deutschland ist das eher ein "SIRR-Geräusch" vom Schwenken der ROTEN LATERNE, und mit der angekündigten MWST-Erhöhung für 2007 wird das zarte Konjunkturpflänzchen in Deutschland regelrecht mit Säure übergossen...

      die USA haben mit ihrer Aussage, sie "wünschen" sich einen niedrigen Dollarkurs sogar erreicht, dass der EURO steigt...,
      da können sie ihre Produkte in der EURO-Zone im Verhältnis zum Euro noch günstiger plazieren...

      Bei einem gut bewerteten Euro kriegt man aktuell z.B. Pfizer fast auf einem Kursstand von Ende 1997. KGVe 11,95 DIVe 3,92%




      Pfizer ist nur eines von vielen Beispielen...
      Ich sehe KEIN ARGUMENT auch nur eine deutsche Aktie zu kaufen...

      VG 57er :cool:

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      Avatar
      schrieb am 19.05.06 12:33:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.661.327 von minister.grasser am 19.05.06 10:29:18aber bitte mit inflationsanpassung ;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 15:58:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      Welche Deutschland AG?

      Der DAX gehört doch längst den Angelsachsen, Juden, Arabern, Russen und Chinesen.:D

      Monopoly mit freundlicher Unterstützung unserer Regierungen seit der Wende triffts eher.
      Avatar
      schrieb am 19.05.06 17:57:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      ich verstehe die aussage so:
      seid doch solidarisch und greift ins fallende messer
      :laugh:


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