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    Samstag vor 30 Jahren - ein echter Deutscher - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.11.06 07:19:14 von
    neuester Beitrag 19.12.06 02:18:38 von
    Beiträge: 61
    ID: 1.093.784
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      schrieb am 13.11.06 07:19:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Vom Regen in die Jauche

      Vor 30 Jahren: Konzert von Wolf Biermann in Köln



      Am 11. November 1976 fährt der DDR-Liedermacher Wolf Biermann mit der S-Bahn von Ost-Berlin in den Westteil der Stadt - zu einer Art Generalprobe.
      Günter Grass hat Freunde als Testpublikum in seinem Haus versammelt. Biermann greift zur Gitarre.
      Die IG Metall hat Biermann eingeladen, nach elf Jahren Auftrittsverbot in der DDR in Westdeutschland aufzutreten.
      Biermann beginnt das erste Konzert am 13. November mit seinem Hit "So soll es sein": "Wir mischen uns da ein bisschen ein. So soll es sein. So wird es sein." Die fast 7.000 Zuhörer in der ausverkauften Kölner Sporthalle sind begeistert. Biermann rezitiert, diskutiert und singt. Der Liederabend wird vom WDR-Hörfunk live übertragen. Geplant sind zwei Stunden, es werden vier. "Ich bin noch immer in so einem Zustand, dass man mich nach so langen Jahren bitten muss, nicht zu singen", sagt Biermann.

      Der am am 15. November 1936 in Hamburg geborene Biermann ist 1953 nach Ost-Berlin übergesiedelt.
      Der 17-Jährige hat sich vorgenommen, "den Sozialismus mit aufzubauen".
      Seine Großmutter und seine Mutter sind Kommunistinnen.

      Seinen Vater, einen Hamburger Hafenarbeiter jüdischer Herkunft, haben die Nazis 1943 in Auschwitz ermordet.

      In der DDR studiert Biermann Politische Ökonomie und Philosophie. Später arbeitet er an der Brecht-Bühne "Berliner Ensemble" als Regieassistent. Anfang der 60er Jahre beginnt er zu schreiben und zu komponieren.

      Doch schon bald hat er Ärger mit der Zensurbehörde.

      1965 darf er nicht mehr auftreten und nicht mehr publizieren. 1974 bieten die DDR-Behörden Biermann ein Visum ohne Rückkehrmöglichkeit an. Doch er lehnt ab: "Ich habe die feste Absicht, in der DDR weiter zu leben. Mein Verhältnis zu diesem Staat ist gekennzeichnet von kritischer Solidarität."

      1976 bekommt Biermann unerwartet die Erlaubnis für eine mehrtägige Tournee in Westdeutschland. "Was bedeutet es, dass die mich plötzlich reisen lassen?", fragt er sich. Er geht mit gemischten Gefühlen nach Köln.

      Drei Tage nach dem Konzert meldet die Ost-Berliner Nachrichtenagentur ADN, die DDR habe Biermann die Staatsbürgerschaft aberkannt.

      "Mir wurde ganz schlecht vor Angst, vor Schreck. Ich zitterte. Ich wusste nicht mehr, wie es nun weitergeht."


      Günter Wallraff organisiert konspirativ einen Auto-Corso, der immer wieder Haken fährt, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Die Fahrt geht ins Bergische Land in das Ferienhaus von Heinrich Böll.

      Biermann gibt eine Pressekonferenz nach der anderen: "Ich besitze einen gültigen DDR-Reisepass, mit einem Aus- und Wieder-Einreise-Visum. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich diese schändliche und schädliche Ausbürgerung nicht hinnehme."

      Im In- und Ausland kommt es zu Solidaritätsaktionen.

      Auch in Ost-Berlin regt sich Protest. Schriftsteller, Musiker, Maler, Theaterleute unterschreiben eine Forderung nach Rücknahme der Ausbürgerung. Daraufhin dürfen auch sie nicht mehr auftreten.

      Biermann ist über seinen Zwangsaufenthalt im kapitalistischen Westen nicht glücklich: "Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen", sagte er kurz nach seiner Ausbürgerung.

      Jahre später gibt Erich Honecker zu, sich geirrt zu haben.

      Die Ausbürgerung Biermanns sei ein Fehler gewesen.


      http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/11/13.jhtml

      Im Westen setzte Biermann seine Karriere fort.

      In seinen Liedern kritisiert er immer wieder die DDR und brach nach eigenem Eingeständnis mit seiner sozialistischen Überzeugung, obwohl er vorher stets dafür eingetreten war, wirklichen Sozialismus oder Kommunismus anstelle von Stalinismus aufzubauen.

      Für einen Besuch bei dem todkranken Robert Havemann erhielt Biermann im April 1982 unter Auflagen eine einmalige Genehmigung zur Einreise in die DDR.
      Im Sommer 1989 wurde Wolf Biermann mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe ausgezeichnet.

      Im wiedervereinigten Deutschland erhielt Biermann zahlreiche Preise: 1991 wurde er mit dem Mörike-Preis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 1993 ehrte ihn die Stadt Düsseldorf mit dem Heinrich-Heine-Preis. Am 17. Mai 1998 erhielt er den Deutschen Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung und 2006 den Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik.

      Politisch machte Biermann Ende der neunziger Jahre durch dezidiert antipazifistische Äußerungen auf sich aufmerksam.

      Er befürwortete den Kosovo-Krieg der NATO 1999 und den Irak-Krieg der USA und ihrer Verbündeten 2003. Noch im Herbst 2006 vertrat er die Auffassung, der Irak-Krieg hätte im Jahre 2003 sogar vermieden werden können, wenn Deutschland und Frankreich sich an der so genannten Koalition der Willigen im Vorfeld des Angriffs beteiligt hätten, da in diesem Falle Saddam Hussein abgetreten wäre.

      Im Jahr 2006 trennte sich Biermann nach über 30-jähriger Zusammenarbeit von seinem Verlag Kiepenheuer & Witsch, um zu Hoffmann und Campe zu wechseln. Ausschlaggebend war das Buch Lichtjahre - Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute von Volker Weidermann.

      Weidermann hatte in seinem Buch irrtümlich behauptet, Biermann sei Mitglied der KPD gewesen und habe sich erst mit dem Zusammenbruch der DDR vom Kommunismus abgewandt.


      http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Biermann

      Immer umstritten, immer kritisch, ich war selten einer Meinung mit ihm, aber Hut ab vor soviel Courage :kiss:

      Ich wünschte mir unsere Politiker hätten 10% seines Rückgrats :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 09:33:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wolf Biermann

      DEUTSCHLAND EIN WINTERMÄRCHEN
      (1969)

      Im deutschen Dezember floß die Spree
      Von Ost- nach Westberlin
      Da schwamm ich mit der Eisenbahn
      Hoch über die Mauer hin

      Da schwebte ich leicht übern Drahtverhau
      Und über die Bluthunde hin
      Das ging mir so seltsam ins Gemüt
      Und bitter auch durch den Sinn

      Das ging mir so bitter in das Herz
      - da unten, die treuen Genossen -
      So mancher, der diesen gleichen Weg
      Zu Fuß ging, wurde erschossen

      Manch einer warf sein junges Fleisch
      In Drahtverhau und Minenfeld
      Durchlöchert läuft der Eimer aus
      Wenn die MP von hinten bellt

      Nicht jeder ist so gut gebaut
      Wie der Franzose Franz Villon
      Der kam in dem bekannten Lied
      Mit Rotweinflecken davon

      Ich dachte auch kurz an meinen Cousin
      Den frechen Heinrich Heine
      Der kam von Frankreich über die Grenz
      Beim alten Vater Rheine

      Ich mußte auch denken, was allerhand
      In gut hundert Jahren passiert ist
      Daß Deutschland inzwischen glorreich geeint
      Und nun schon wieder halbiert ist

      Na und? Die ganze Welt hat sich
      In Ost und West gespalten
      Doch Deutschland hat - wie immer auch -
      Die Position gehalten
      Die Position als Arsch der Welt
      Sehr fett und sehr gewichtig
      Die Haare in der Kerbe sind
      Aus Stacheldraht, versteht sich

      Daß selbst das Loch - ich mein' Berlin -
      In sich gespalten ist
      Da haben wir die Biologie
      Beschämt durch Menschenwitz

      Und wenn den großen Herrn der Welt
      Der Magen drückt und kneift
      Dann knallt und stinkt es ekelhaft
      In Deutschland. Ihr begreift:

      Ein jeder Teil der Welt hat so
      Sein Teil vom deutschen Steiß
      Der größre Teil ist Westdeutschland
      Mit gutem Grund, ich weiß.

      Die deutschen Exkremente sind
      Daß es uns nicht geniert
      In Westdeutschland mit deutschem Fleiß
      Poliert und parfümiert

      Was nie ein Alchemist erreicht
      - sie haben es geschafft
      Aus deutscher Scheiße haben sie
      Sich hartes Gold gemacht

      Die DDR, mein Vaterland
      Ist sauber immerhin
      Die Wiederkehr der Nazizeit
      Ist absolut nicht drin

      So gründlich haben wir geschrubbt
      Mit Stalins hartem Besen
      Daß rot verschrammt der Hintern ist
      Der vorher braun gewesen
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 09:49:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie sieht denn das optimale Szenario für solch einen SingSangFritzen aus, wenn er das hier als Regen:



      und Freiheit als Jauche bezeichnet? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 09:55:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.354.709 von Rumsbums am 13.11.06 09:49:53Wann und wo hat er Freiheit als Jauche bezeichnet :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 09:58:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.354.798 von Gnadenloser am 13.11.06 09:55:37hast du doch selbst fett markiert:

      "Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen"

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      schrieb am 13.11.06 10:00:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.354.852 von Rumsbums am 13.11.06 09:58:38Eben! Was hat das mit deinem Satz zu tun???
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:07:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.354.882 von Gnadenloser am 13.11.06 10:00:22wenn jemand vom regen in die jauche kommt, dann hat er sich verschlechtert.

      also frage ich mich, was einer eigentlich will, der aus einer region kam, in der man eingesperrt und permanent bespitzelt wurde, um dann das land, in dem er tun und lassen konnte, was er wollte, als jauche zu bezeichnen .. ?
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:13:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn Biermann das ist, was man unter einem "echten" Deutschen versteht, würde ich meinen deutschen Pass gerne abgeben.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:21:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.002 von Rumsbums am 13.11.06 10:07:53Vielleicht deshalb?

      Die hab ich satt!
      Wolf Biermann
      1975

      Die kalten Frauen, die mich streicheln
      die falschen Freunde, die mir schmeicheln
      Die scharf sind auf die scharfen Sachen
      Und selber in die Hosen machen
      In dieser durchgerissnen Stadt
      - die hab ich satt!

      Und sagt mir mal: Wozu ist gut
      Die ganze Bürokratenbrut?
      Sie wälzt mit Eifer und Geschick
      Dem Volke über das Genick
      Der Weltgeschichte großes Rad
      - die hab ich satt!

      Was haben wir denn an denen verlorn:
      An diesen deutschen Professorn
      Die wirklich manches besser wüßten
      Wenn sie nicht täglich fressen müßten
      Beamte! Feige! Fett und platt!
      - die hab ich satt!

      Die Lehrer, die Rekrutenschinder
      Sie brechen schon das Kreuz der Kinder
      Sie pressen unter allen Fahnen
      Die idealen Untertanen:
      Gehorsam - fleißig - geistig matt
      - die hab ich satt!

      Der Dichter mit der feuchten Hand
      Dichten zugrunde das Vaterland
      Das Ungereimte reimen sie
      Die Wahrheitssucher leimen sie
      Dies Pack ist käuflich und aalglatt
      - die hab ich satt!

      Der legendäre Kleine Mann
      Der immer litt und nie gewann
      Der sich gewöhnt an jeden Dreck
      Kriegt er nur seinen Schweinespeck
      Und träumt im Bett vom Attentat
      - die hab ich satt!

      Und überhaupt ist ja zum Schrein
      Der ganze deutsche Skatverein
      Dies dreigeteilte deutsche Land
      Und was ich da an Glück auch fand
      Das steht auf einem andern Blatt
      - ich hab es satt!
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:22:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.078 von susi_rules81 am 13.11.06 10:13:16Nun dem ist so....

      Wo man den Pass abgeben kann weiß ich nicht, versuch es auf dem Rathaus :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:33:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Das mögen einige nicht an Biermann:

      Liedermacher befürwortet Ronald Schills Politik der harten Hand


      http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/ne…

      Ähnlichst ist es mit seiner Befürwortung des Irakkrieges und der Politik Israels.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:40:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.384 von Zaroff am 13.11.06 10:33:20Eben das fand ich gut. Bequem sein kann jeder :look:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:42:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.209 von Gnadenloser am 13.11.06 10:21:36und das soll, wenn man seine Meinung denn überhaupt teilen mag, schlimmer sein, als ein eingesperrtes, bespitzeltes Leben ohne Perspektive?
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:43:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.384 von Zaroff am 13.11.06 10:33:20Nein das ist es nicht, was mich an ihm stört, ist sein ewiges Querulantentum. Leute wie Biermann haben immer etwas zu meckern und wenn die anderen dann machen, was sie wollen, dann wollen sie plötzlich das Gegenteil.
      Einer wie Biermann wird überall zum Problem, in der DDR, in der BRD und wenn er in die USA nach Frankreich oder Israel gezogen wäre, hätte man es ihm dort auch nicht recht machen können.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:48:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.527 von Rumsbums am 13.11.06 10:42:15ups .. vergessen, meine Frage zum 3. Mal zu stellen:

      Was will der eigentlich?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:50:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.636 von Rumsbums am 13.11.06 10:48:49:confused:

      Frag IHN :)
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:51:44
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.664 von Gnadenloser am 13.11.06 10:50:12ich dachte halt, da du ihn ja so toll findest, wüsstest du da mehr ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:53:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.551 von susi_rules81 am 13.11.06 10:43:20Für mich ist Kritik die Essenz der Demokratie

      Wobei man das auch deutlich weniger radikal als Biermann machen kann

      Aber so ist er eben :look:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:56:46
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.691 von Rumsbums am 13.11.06 10:51:44So toll finde ich ihn gar nicht (siehe meine letzten Sätze in #1)

      Aber ich mag das er sich nicht in Schablonen pressen ließ - von niemand
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 10:58:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.492 von Gnadenloser am 13.11.06 10:40:27Ich finde es gut, wenn jemand in höherem Alter noch lernfähig ist.

      Ich bin mir aber nicht sicher, ob man dazu seine Überzeugungen wechseln muss wie die Hemden. Mir werden dadurch sowohl die früheren wie die neuen Überzeugungen suspekt.

      Wenn ein kompromissloser Pazifist auf einmal zum Befürworter eines völkerrechtlich höchst umstrittenen Krieges wird ist das genauso seltsam wie wenn ein Kämpfer für die Meinungsfreiheit zum Schill-Fan mutiert; beides gleichzeitig ist mehr als seltsam.

      Mich erinnert das an Ionecos [url"Nashörner"]http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nash%C3%B6rner.[/url]

      Wolf Biermann

      Soldat Soldat


      Soldat Soldat in grauer Norm
      Soldat Soldat in Uniform
      Soldat Soldat, ihr seid so viel
      Soldat Soldat, das ist kein Spiel
      Soldat Soldat, ich finde nicht
      Soldat Soldat, dein Angesicht
      Soldaten sehn sich alle gleich
      Lebendig und als Leich

      Soldat Soldat, wo geht das hin
      Soldat Soldat, wo ist der Sinn
      Soldat Soldat, im nächsten Krieg
      Soldat Soldat, gibt es kein Sieg
      Soldat, Soldat, die Welt ist jung
      Soldat Soldat, so jung wie du
      Die Welt hat einen tiefen Sprung
      Soldat, am Rand stehst du

      Soldat Soldat in grauer Norm
      Soldat Soldat in Uniform
      Soldat Soldat, ihr seid so viel
      Soldat Soldat, das ist kein Spiel
      Soldat Soldat, ich finde nicht
      Soldat Soldat, dein Angesicht
      Soldaten sehn sich alle gleich
      Lebendig und als Leich
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:03:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.551 von susi_rules81 am 13.11.06 10:43:20Das wiederum macht ihn auch mir sympathisch.

      Es gibt zwar keinen Staat, der sich mehr als 5-10% Dissidenten leisten kann - aber die sind das Salz in der Suppe.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:04:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.819 von rv_2011 am 13.11.06 10:58:46"Mir werden dadurch sowohl die früheren wie die neuen Überzeugungen suspekt."

      Vielleicht lässt sich das mit #14 ganz gut erklären ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:05:05
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.819 von rv_2011 am 13.11.06 10:58:46Ich finde es gut, wenn jemand in höherem Alter noch lernfähig ist.

      Das macht mir Hoffnung - für mich...:laugh::cry:

      Würde mich nicht wundern wenn er sich demnächst gegen Nazis engagiert und ein Bush Impeachment fordert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:33:21
      Beitrag Nr. 24 ()
      Noch etwas gefällt mir an Biermann gar nicht: Sein eitles und selbstgefälliges Auftreten in der Öffentlichkeit.

      Als Beispiel mal zwei Auszüge aus dem letzten Spiegelinterview.

      SPIEGEL ONLINE: .... Irgendwann waren Sie kein Kommunist mehr. Gibt es einen Moment, an den sie sich erinnern, wo ihnen das bewusst geworden ist?
      Biermann: Hegel hat gesagt: "Das Notwendige setzt sich immer zufällig durch." Der Zufall ist die Form, in der die Notwendigkeit sich realisiert, weil Hegel der erste Philosoph war, der durchschaut hat, dass zwischen den beiden Kategorien "Zufall" und "Notwendigkeit" eine tiefe innere Beziehung besteht und dass es nicht - wie früher immer gedacht - entweder Zufall oder Notwendigkeit gibt. So, und nun beantworte ich Ihre Frage und liefere ich Ihnen den Beweis dafür, dass Hegel Recht hat.
      SPIEGEL ONLINE: Nur zu!
      Biermann: Ich fuhr zu einem Konzert in den Süden - von Hamburg aus fährt man ja immer in den Süden - und saß in einem Zugabteil. Da war ein junger Mann, der verwechselte mich mit Biermann, weil ich dem so ähnlich sehe. Wir kamen ins Gespräch und er erklärte mir mit einer sanften Stimme wie der neue Hisbollah-Führer im Libanon, der ja auch mit sanfter Stimme mitteilt, dass er die Juden vernichten wird, dass er ein Nazi ist. Ein Nationalsozialist im Zugabteil also. Er war kein Dummer, eher gebildet, gute Manieren, jedenfalls besser als ich. Bürgerlich würde ich fast sagen und ich geriet in ein Gespräch. Er erklärte mir, dass das mit Hitler und der Judenverfolgung ein Fehler gewesen sei, den man nicht wiederholen sollte, aber die Substanz des Nationalsozialismus sei doch ein Sozialismus, der national auf die Interessen des deutschen Volkes gerichtet sei. Er sagte: "Herr Biermann, schauen Sie, wir gehören doch eigentlich zusammen. Sie sind Sozialist, sie sind doch auch sehr deutsch, also von den deutschen Dichtern sei ich ja wohl im Moment der deutscheste.


      Nun wissen wir es: Als Biermann seine Meinung änderte, war nichts weniger als der Hegelsche Weltgeist am Werk. Und sicher war es auch eine weltgeschichtliche Notwendigkeit, daß Biermann seine Meinung änderte. Die Geschichte, wenn sie nicht frei erfunden ist (was ich vermute) kann aber keinerlei Grund für seine Meinungsänderung liefern, denn warum sollte ein Nazi einen vom Kommunismus abbringen? In Wirklichkeit ist es doch höchst peinlich zu sagen: Nach einem Gespräch mit einem Nazi gab ich den Kommunismus auf. Dies zu bemerken ist Biermann gar nicht mehr in der Lage.

      SPIEGEL ONLINE: Leben Sie heute jenseits der Ideologie? Kann man das überhaupt?
      Biermann: Kein Mensch steht jenseits der Ideologie. Wer das behauptet, der steckt selbst besonders tief im Morast der Ideologie, weil er die Selbsttäuschung erliegt, er hätte keine Selbsttäuschung. Der Philosoph Emile Ciron in Paris könnte Sie darüber belehren, dass kein Mensch auch nur einen Tag ohne Lebenslüge überleben könnte. Die Frage ist nur: Sind diese Lebenslügen auf dem Niveau der Geschichte oder unter dem Niveau. Und das verstehen Sie auch als Westmenschen, ob Sie von oben oder unten kommen, ob Sie von links oder rechts kommen...


      Auch diese Äußerung ist in höchsten Maße peinlich, weil total falsch. Biermann zitiert wieder mal einen Philosophen, um seiner Aussage Pepp zu geben. Aber:
      - der Mann heißt nicht Ciron sondern Cioran
      - er kann niemanden belehren, weil er schon seit ca. 10 Jahren tot ist
      - Cioran schreibt nicht von der Lebenslüge sondern von der Lüge überhaupt. Er spricht auch nicht von einem Tag sondern von 10 Tagen (nach meiner Erinnerung) die niemand ohne Lüge überleben konnte
      - Schließlich stammt diese Aussage nicht von Cioran selbst, sondern ist ein Zitat eines buddhistischen Philosophen.

      Schon bemerkenswert, daß ein solcher Unsinn beim Spiegel durchgeht. Biermann erscheint völlig lächerlich wenn er sich mit falschen Aussagen schmückt.

      Quelle http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,447661,00.html
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:44:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      das einzig interessante an biermann bleibt wohl seine ziehtochter ..
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 11:49:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      Soldaten sehn sich alle gleich
      Lebendig und als Leich


      Ist mir unbegreiflich wie man mit so einem Scheiss
      Geld verdienen kann! Reim dich oder ich fress dich!
      Völliger Stuß! Soldaten sehen sich nicht alle gleich!
      Genau so wenig wie sich alle Tankwarte, Chefärzte
      und Lokomotivführer gleich sehen! Wer hört sich so
      einen Rotz an?

      Das beste an Biermann ist der erste Teil seines Namens!
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 12:16:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      #1

      Ein Opfer des stalinistischen Terrorregimes DDR.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 12:40:21
      Beitrag Nr. 28 ()
      Bei Biermann ist jeder Satz ein Rätsel. :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 15:35:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      Wolf Biermann hat es geschafft, seine Meinung öffentlich zu ändern. Für mich ist das eine bewundernswerte Leistung, die in dieser Form nur wenige geschafft haben.

      Am schlimmsten sind diejenigen, die eine einmal gefasste Meinung mit ins Grab nehmen. Ich erinnere an Goebbels mit seinen totalen Krieg - und Ströbele mit seiner totalen Toleranz wird seine Auffassung ebenfalls mit ins Grab nehmen, auch wenn Islamisten jede Woche ein Attentat verüben.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 20:17:36
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.359.996 von long rider am 13.11.06 15:35:27Oja, die Zeiten haben sich geändert.

      Geldsüchtige und dummköpfige Egoisten aus der Big-Brother-Generation, die sich etwas darauf einbilden, Arschlöcher zu sein oder Shakespeare nicht zu kennen, sind heute angesagt.

      Sie werden von den privaten Verdummungs-Medien und solchen aalglatten Schleimern wie Westerwelle hofiert. ( :eek::laugh: )

      Aber ich habe Hoffnung.

      Ich glaube, daß das Volk schlauer ist als mancher denkt - oder gar befürchtet.
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 21:27:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.367.228 von Gnadenloser am 13.11.06 20:17:36"Wir feiern jedes Jahr ein extrem krummes Holz:
      Ich meine den Widerstandskämpfer Claus Graf Schenk von Stauffenberg.

      Wir ehren ihn, obwohl er den völkermörderischen Raubkrieg Hitlers als Generalstabsoffizier und Stabschef einer Panzerdivision der Wehrmacht tatkräftig mitbetrieben hat.
      Die Massenmorde an den Juden hinter der Ostfront ließen ihn kalt.
      Erst als der Blitzkrieg in Stalingrad endgültig gescheitert war, erst als Hitlers Kriegsglück sich unaufhaltsam wendete, entschlossen diese Verschwörer sich zum Tyrannenmord.
      Ich kann den Hitler-Attentäter nicht lieben wie meinen Vater, der als Kommunist gegen die Nazis kämpfte und in Auschwitz ermordet wurde.

      Aber ich respektiere diesen deutschnationalen Adligen trotz alledem."
      Avatar
      schrieb am 13.11.06 22:51:52
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.355.819 von rv_2011 am 13.11.06 10:58:46Mich erinnert dies aber an Biermann,der leider unter rinderwahn leidet.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 11:45:09
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Odyssee des Preußischen Ikarus

      Vor 30 Jahren, im November 1976, wurde der Liedermacher Wolf Biermann nach einem Konzert in Köln aus der DDR ausgebürgert.

      Doch der Tag, an dem die SED ihren besten Dichter vertrieb, war gleichzeitig der erste Tag vom langen Untergang des realen Sozialismus auf deutschem Boden.

      Das Kölner Konzert des Liedermachers Wolf Biermann muss nach dem 17. Juni 1953 und dem 13. August 1961 als das zentrale deutschlandpolitische Ereignis der 70er Jahre gewertet werden.

      Massenpublikum war er nicht gewöhnt, Konzerte gab er zu Hause nur in der Wohnung in der Berliner Chausseestraße in Mitte, vor Freunden und Bekannten. 'So oder so, die Erde wird rot' war sein erstes Lied. Schon nach fünf Minuten ging es zur Sache: "Die deutsche Einheit, wir dulden nicht, dass nur das schwarze Pack davon spricht! Wir wollen die Einheit, die wir meinen, so soll es sein, so wird es sein." Kein Applaus.

      "Einheit der Linken, in Ost und West, dann wird abstinken die braune Pest! So reißen wir die Mauer ein, so wird es sein, so soll es sein."

      Wieder nichts.

      "Die BRD braucht eine KP!"

      Applaus.

      Es dauerte etwas, bis Biermann mit diesem Publikum aus Jusos, Gewerkschaftern, Maoisten, Trotzkisten, Leninisten, Anarchisten, Linkssozialisten, Sozialdemokraten und anderen Querköpfen zurande kam. Für ihn war der Auftritt ein politischer und künstlerischer Drahtseilakt: Er wollte die DDR nicht schönreden, durfte aber auch nicht zu frech werden, weil er ja wieder zurück wollte in den sozialistischen Staat auf deutschem Boden.

      Den Einwand einer jungen Frau, in der DDR würden sich wegen der brutalen Übergriffe der Vopos faschistische Tendenzen breit machen, kanzelte er als "reaktionären Unsinn" ab. Ähnlich argumentierte er, als ein Mann über den Volksaufstand des 17. Juni diskutieren wollte.

      Davon war bereits die Rede. Biermann war als junger Kommunist mit Idealen in die DDR gegangen, nach Köln kam er desillusioniert, aber nicht gebrochen oder als Zyniker. Die Idee des Kommunismus als Glücksverheißung der Menschheit verteidigte er an diesem Abend mit Leib, Seele und Stimme.

      Die "verdorbenen Greise" im Politbüro, wie Biermann sie in einem seiner Lieder nannte, fassen den Beschluss, diesen nervenden Dichter und Sänger aus dem Arbeiter- und Bauernparadies zu entfernen.Am 15.November 1976 feierte Biermann in Köln seinen 40. Geburtstag. Am 17. November verbreitete die DDR-Nachrichtenagentur ADN dann die Meldung: "Die zuständigen Behörden der DDR haben Wolf Biermann, der 1953 aus Hamburg in die DDR übersiedelte, das Recht auf weiteren Aufenthalt in der Deutschen Demokratischen Republik entzogen." Nur drei Tage nach dem Konzert in Köln wurde Wolf Biermann von der herrschenden Klasse in der DDR ausgebürgert.

      Die SED-Führung glaubte, sich nun endlich ein Problem vom Hals geschafft zu haben, denn Biermanns ätzende Kritik von links hielten sie für viel gefährlicher als die Attacken der Springer-Presse, denen die Altstalinisten mit hohlem antifaschistischen Pathos begegneten.

      Biermann war deshalb kreuzgefährlich für die SED, weil er an den Sozialismus glaubte - und Honecker & Co. als senile Greise und Bürokraten kritisierte.

      Eigentlich war es paradox: In Köln hatte der Sänger das Existenzrecht der DDR heftig verteidigt.

      Doch mit dem Stempel auf seiner Ausbürgerungsurkunde läuteten die SED- Bürokraten, ohne es zu ahnen, ihre eigene Totenglocke.

      Am Ende dieses rasanten Prozesses stand dreizehn Jahre später der Fall der Mauer.

      Kurz nach der Ausweisungsverfügung wird folgende Protesterklärung veröffentlicht:

      "Wolf Biermann war und ist ein unbequemer Dichter - das hat er mit vielen Dichtern der Vergangenheit gemein. Unser sozialistischer Staat, eingedenk des Wortes aus Marxens '18. Brumaire', demzufolge die proletarische Revolution sich unablässig selbst kritisiert, müsste im Gegensatz zu anachronistischen Gesellschaftsformen eine solche Unbequemlichkeit gelassen nachdenkend ertragen können. Wir identifizieren uns nicht mit jedem Wort und jeder Handlung Biermanns und distanzieren uns von dem Versuch, die Vorgänge um Biermann gegen die DDR zu missbrauchen. Biermann selbst hat nie, auch nicht in Köln, Zweifel daran gelassen, für welchen der beiden deutschen Staaten er bei aller Kritik eintritt. Wir protestieren gegen seine Ausbürgerung und bitten darum, die beschlossene Maßnahme zu überdenken. "

      In den nächsten Tagen schließen sich mehr als 90 Künstler dem Protest an, darunter der Regisseur und Maler Jürgen Böttcher, die Schauspielerinnen und Schauspieler Jutta Hoffmann, Katharina Thalbach, Manfred Krug, Käthe Reichel, Eva-Maria Hagen,Angelika Domröse, Hilmar Thate, Eberhard Esche, Armin Müller-Stahl, Frank Beyer, die Musiker Gerulf Pannach, Thomas Schoppe, Reinhard Lakomy, Ulrich Gumpert, die Schriftsteller Karl-Heinz Jakobs und Reimar Gilsenbach.

      Die SED wollte einen unbequemen Sänger loswerden - und hat nun die künstlerische Elite der DDR auf dem Hals.

      Keine DDR konnte kippen, weil sie irgendeinen Mann mit Gitarre ins deutsche Exil jagt.
      Was Deutschland damals erschüttert hat, am meisten die DDR selbst, war der Protest gegen diese Ausbürgerung", schrieb Biermann 25 Jahre später.

      Mit ihm schwanden die letzten Hoffnungen auf eine Reform des realen Sozialismus in Deutschland. Erst zogen die "Kulturschaffenden " gen Westen, dann die Intellektuellen, schließlich auch immer mehr ganz normale Leute aus der DDR.

      So wurden Biermanns Konzert in Köln und die drei Tage später erlassene Ausweisung zu Sargnägeln des realen Sozialismus, der sich bereits Mitte der Siebziger Jahre auf deutschem Boden nur noch mit Hilfe der Stasi, der Roten Armee und der Mauer auf deutschem Boden behaupten konnte.

      Wolf Biermann, der singende Dichter, der aus dem Westen kam und schließlich dorthin zurückkehren musste, besang und kommentierte fortan den schleichenden Untergang der DDR - und ihr rasantes Ende 1989/90.

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,445880,00.h…
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 16:08:50
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.356.368 von Zaroff am 13.11.06 11:33:21denn warum sollte ein Nazi einen vom Kommunismus abbringen?

      Mensch zaroff...du postest doch die Antwort schon vorher:

      aber die Substanz des Nationalsozialismus sei doch ein Sozialismus, der national auf die Interessen des deutschen Volkes gerichtet sei. Er sagte: "Herr Biermann, schauen Sie, wir gehören doch eigentlich zusammen. Sie sind Sozialist, sie sind doch auch sehr deutsch,

      Ergo: Sozialismus bleibt Sozialismus - egal wie man ihn verkleidet.
      Die ist auch genau meine Meinung, schon seit langer Zeit.
      Aber, dass ein Mensch diese Erkenntnis gewinnt, egal wie, das schmeckt den Linken nicht. Nein, ihr Sozialismus ist ja so tausendmal schöner und besser als der der Nazis. Deswegen wird auch immer ganz pauschal und so oft wie möglich der Begriff "Nazi" verwendet. Es wird auf Schlagwortwirkung gesetzt, ohne dass jemand hinterfragt. Niemand soll erkennen, dass auch Nazis bloß Sozialisten sind.
      In Summe betrachtet, hat diese menschenfeindliche Ideologie "Sozialismus" mittels ihrer Schergen die meisten Menschenleben ausgelöscht im letzten Jahrhundert.
      Das sollte niemals vergessen werden.
      Und Wolf wird gehasst, weil er sagt, was er denkt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 16:14:45
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Gnadenloser

      Ob seine idealistische und freidenkerische Haltung Biermann zu einem "echten Deutschen" macht, wage ich jedoch zu bezweifeln.
      Definiere "echter Deutscher".
      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 16:15:30
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.386.449 von Sealion am 14.11.06 16:08:50Ich sehe, du fällst auch auf Propaganda von Nazis herein, genau wie der senile Biermann.

      Nazialsozialisten hatte nichts mit Sozialismus zu tun, abgesehen von der Tatsache, dasß es im Namen steht.

      Die Sozialpolitik der Nazis war lediglich populistisch oder diente den imperialen Zielen, wie z.B. das Kindergeld.

      Die Nazis hatten einige Sozis in ihren Reihen, wie Georg Strasser, der ermordet wurde. Hitler setzte auf ein Bündnis mit der Großindustrie, mit Sozialismus hatte er nichts am Hut.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 16:37:22
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.386.621 von Zaroff am 14.11.06 16:15:30Da hilft nichts, einige basteln sich ihr eigenes Weltbild zusammen und setzen Faschismus=Sozialismus und merken noch nicht einmal daß sie im polizeistaatlichem neoliberalem System, den neuen Faschismus huldigen.

      Kaum einer von denen die diesen Unsinn nachplappert, kennt die Faschismus-Theorie oder kann den Sozialismus richtig definieren.

      Da fällt mir ein, demnächst soll es den PISA-Test auch für Erwachsene geben.
      Auweia, da graust es mir schon jetzt vor dem Ergebniss wenn die mousys, hasis und potatoes daran teilnehmen.:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 17:09:25
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.387.253 von InvestigativTrader am 14.11.06 16:37:22Da hilft nichts, einige basteln sich ihr eigenes Weltbild zusammen und setzen Faschismus=Sozialismus und merken noch nicht einmal daß sie im polizeistaatlichem neoliberalem System, den neuen Faschismus huldigen.


      Nein der Faschismus hatte und hat in der Tat wenig mit dem Sozialismus gemeinsam, der Nationalsozialismus hingehen schon. Er ist eine völkische Form des Sozialismus und eine Pervertierung des Faschismus.
      Der Nationalsozialismus in Deutschland hat sich historisch nicht aus dem älteren italienischen Faschismus, welche seine Wurzeln in der Antike hat, gebildet, sondern war ein Prdukt der Arbeiterbewegungen des späten 19. Jahrhunderts. Er war immer antikapitalistisch, weshalb er auch von der überwiegenden Mehrheit der Kapitalisten abgelehnt wurde und später lediglich als kleineres Übel akzeptiert wurde, als absehbar war , daß der Kollektivismus entweder in der kommunistischen oder der nationalsozialistischen Variante siegen würde.

      Daß kollektivistische Ideen auch heute noch großen Zuspruch in der Bevölkerung finden, zeigt, daß man nicht aus der Geschichte gelernt hat oder gar nicht in der Lage dazu ist.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 17:28:56
      Beitrag Nr. 39 ()
      IT

      Es ist schon bemerkenswert, wenn dieser Biermann beim Spiegel hinausposaunt, ein Nazi (unter Mitwirkung des Hegelschen Weltgeistes :laugh:) habe ihn vom Sozialismus abgebracht, weil auch die Nazis Sozialisten waren. Das man einen solchen Blödsinn beim Spiegel nicht hinterfragt zeigt die Qualität dieses Blattes.

      Das einige hier penetrant die Gleichsetzung Nazis=Sozialisten betreiben, zeigt eigentlich, daß sie vom 3. Reich keine Ahnung haben. Vor allem begreifen sie nicht den radikalen Unterschied zwischen Nazipropgaganda (auf die so noch nachträglich hereinfallen) und der Realität des 3. Reiches, in der von Sozialismus ja nun wirklich keine Rede sein kann. Auch wenn es einige Besonderheiten gab, so war Nazideutschland ein faschistischer Staat.

      Wenn hier susi_rules von einem pervertiertem Faschismus spricht, dann müßte man ja fast schlußfolgern, daß der richtige Faschismus etwas durchaus positives sei. Wolltest du uns das mitteilen, Susi?
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 18:07:52
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.388.025 von susi_rules81 am 14.11.06 17:09:25@Zaroff wie recht du hast. Sehr aufschlussreich auch daß Bierman so eine Aufmerksamkeit zuteil wird, nachdem er sich nun auf der Seite der Zionisten stellt.

      @Susi

      Wenn du von der Pervertierung des Faschismus sprichst, dann zeigst du damit Sympathie für den Faschismus.
      Der Nationalsozialismus war Faschismus pur wenn du dir den Zusammenschluss der Wirtschaft und Staat im dritten Reich anschaust.
      Der Sozialismus im Parteinamen war, wie sch Zaroff bereits richtig geschrieben hat, bloß Propaganda.

      In einem anderen Thread hast du behauptet daß die Nazis die Wählerstimmen der klassischen sozialistischen Parteien abgeschöpt hätten.
      Was erwiesenermaßen purer Unsinn ist wenn du dir die damaligen Wahlstatistiken anschaust.

      Zu deiner These die Wurzeln des Faschismus läge in der Antike, will ich mal aus einem Interview mit Robert Harris, als Kenner des alten Roms zitieren:

      Nun könnte man ja auch gegen solchen Pessimismus argumentieren, einwenden, es sei eigentlich ganz anders gewesen. Rom sei erst nach Cicero zu voller Blüte gekommen. Es wurde reicher und reicher, mächtiger und mächtiger, errichtete ein weltumspannendes Imperium. Die Römer lebten über mehrere Jahrhunderte in Luxus, Sicherheit und Frieden … Und das kaiserliche Rom war auch eine höchst tolerante Gesellschaft, ein wirklich multikultureller Staat, in dem die einzige Sünde der Fundamentalismus war, die religiöse Intoleranz. Verfolgt wurden nur solche Gruppen, die wie die Christen, die Toleranz nicht respektierten. Ist das eine oberflächliche Sichtweise?

      Robert Harris: Nein, ganz und gar nicht. Das ist unbedingt zutreffend. Die ehrgeizige Einwanderungspolitik, die Offenheit für Menschen aller Länder, aller Rassen und Religionen ist ja gerade eine der großen Analogien zwischen Amerika und Rom. Rom war ein Ideal. Kein geographischer Ort, sondern der Inbegriff und das Wesen des Rechts. Rom war in keiner Weise rassistisch. Darum ist es sehr dumm, zu sagen, Rom sei faschistisch gewesen, auf die Sklaven zu verweisen. Es gab auch in späterer Zeit viel Bürgerfreiheit.


      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23852/1.html
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 18:39:50
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.388.527 von Zaroff am 14.11.06 17:28:56Das einige hier penetrant die Gleichsetzung Nazis=Sozialisten betreiben, zeigt eigentlich, daß sie vom 3. Reich keine Ahnung haben.

      Niemand hat Nationalsozialisten und Sozialisten gleichgesetzt. Es geht auch nicht darum wie sozialistisch nun das Dritte Reich war, Sozialisten bestreiten ja grundsätzlich, daß irgendein Staat jemals sozialistisch war. Ich habe es schon hundertmal gehört, daß sogar die DDR gar nicht sozialistisch war. Der Sozialismus und erst recht der Kommunismus sind scheinbar so komplexe Ideologien, daß ihre politische Umsetzung regelmäßig scheitert.

      Es kann folglich gar nicht darum gehen, wie sozialistisch das Dritte Reich im Detail war , sondern darum, wie sozialistisch die nationalsozialistische Ideologie war bzw. ist.
      Um das bewerten zu können, empfehlen sich zwei Bücher, zum einem " Der Mythos des 20.Jahrhunderts" von einem gewissen Alfred Rosenberg und zum anderen " Mein Kampf " von einem gewissen Adolf Hitler.
      In beiden Büchern wird eine kollektivistische auf Nation und Rasse begrenzte Weltanschaung deutlich durch die sich der Nationalsozialsmus definiert und in der sich die zumindest temporäre Popularität des Nationalsozialismus begründet.
      Die größte Konstante verschiedener sozialistische Ideologieen ist der Anti-Individualismus und genau dadurch zeichnet sich eben auch der Nationalsozialismus aus.

      Wenn hier susi_rules von einem pervertiertem Faschismus spricht, dann müßte man ja fast schlußfolgern, daß der richtige Faschismus etwas durchaus positives sei. Wolltest du uns das mitteilen, Susi?


      Nein, das kann man nicht schlußfolgern, obgleich es sicher Benito Mussolinis größter Fehler war eine Allianz mit den Nationalsozialsten einzugehen. Der italiensche Faschismus in seiner ursprünglichen Form und auch in der Form in der er nach 1945 z.b. in Spanien weiter existierte war nicht durch eine Rassenideologie geprägt, auch war er weder anti-bürgerlich, noch anti-religiös, sondern hat traditionelle Gesellschaftsstrukturen weitgehend erhalten, inklusiver gewisser demokratischer und monarchistischer Elemente.
      Außerdem ist natürlich festzustellen, daß der Faschimus weit weniger Menschenleben forderte als Sozialimus oder Nationalsozialimus und er trotz seines diktatorischen Charakters, seinen Bürgern weit größere Freiheiten gewährte.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 19:47:40
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.390.270 von susi_rules81 am 14.11.06 18:39:50Jau die Faschisten waren ganz lieb und nett, wenn man
      - die Hinrichtungen von Oppositionellen
      - das Führen mehrerer Kriege
      - Annektion
      - Massenerschießungen und Giftgaseinsätze
      ganz doll mag............
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 20:31:29
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.390.270 von susi_rules81 am 14.11.06 18:39:50Also, ehrlich, ich kann kaum glauben was du schreibst.

      Um das bewerten zu können, empfehlen sich zwei Bücher, zum einem " Der Mythos des 20.Jahrhunderts" von einem gewissen Alfred Rosenberg und zum anderen " Mein Kampf " von einem gewissen Adolf Hitler.

      Du empfiehlst solche Literatur? Nun, ich bin für Meinungsfreiheit. Das Buch von Rosenberg befaßt sich mit Geschichtsphilosophie, würde eine Bestätigung meiner Ansichten liefern. Auch Hitler äußert sich kaum zu Fragen der Wirtschaftspolitik.

      Du mußt Ideologie und Realität auseinanderhalten. In der Realität gab es ausser einer populistischen Sozialpolitik nichts. In der Ideologie gab es einige Elemente, die das Ziel hatten, die Menschen zu verdummen.

      Entscheidend ist jedenfalls nicht, was sie vor dem Machtantritt erzählten, sondern was sie danach taten und auch wollten. Weder die Realität des 3. Reiches noch seine Ziele waren in irgendeinem Punkt sozialistisch.

      Ich habe es schon hundertmal gehört, daß sogar die DDR gar nicht sozialistisch war.

      Ich nicht, auch sonst ist kaum jemand dieser Ansicht. Ich glaube nicht, das irgendjemand bestreitet, daß die DDR sozialistisch war.

      Deine Darstellung der anderen Faschisten läßt in der Tat eine gewisse Sympathie erkennen. Zu unterstellen, der italienische Faschismus sei "individualistisch" gewesen entspricht keineswegs den historischen Tatsachen.

      Im übrigen stelle ich fest, daß bei den anderen Faschismen natürlich die Realität zu Beurteilung heranziehst, nicht deren Ideologie. Du solltest mal dein Denkenrichtung etwas überprüfen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 21:14:03
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.392.055 von Gnadenloser am 14.11.06 19:47:40Habe ich nie behauptet, nur daß sie ( die italienischen Faschisten )weniger und sogar weit weniger schlimm waren als die deutschen Nationalsozialisten.

      Das ist eine historische Tatsache, auch wenn man sowas in Deutschland natürlich nicht gerne hört. Der Faschimus in Italien war bis ca. 1938 eine ganz gewöhnliche Diktatur, sie war nicht toll, aber historisch keineswegs außergewöhnlich. Ganz im Gegensatz zum Mörderregime der deutschen Nationalsozialisten, die in der Tat historisch nur noch mit dem stalinistischen Mördern in der UdSSR vergleichbar sind.

      Es hilft aber alles nicht, denn auch der Stalinismus hat seinen ideologischen Ursprung in Deutschland, schließlich wurde die bolschewistische Revolution von Lenin auf deutschem Boden geplant und unterstützt. Schon die ideologische Basis für den Kommunismus wurde von Deutschen wie Marx und Engels gelegt, Schreibtischtäter, nach denen in Deutschland heute immer noch Straßen benannt werden.

      Der deutsche Kollektivismus hat nichts als Mord und Verderben über die Menschheit gebracht und leider haben die Deutschen nichts aus der Geschichte gelernt , sondern verfälschen sie bis zur Unkenntlichkeit.

      Da kann Zaroff noch so oft behaupten, daß die Nazis keine sozialistische Politik betrieben haben. Das ist nicht relevant, es reicht völlig, daß sie eine solche Politik versprochen haben und gewählt wurden, um diese Politik umzusetzen. So wie auch PDS und NPD gewählt werden, um eine kollektivistische Politik zu betreiben. Ob sie dies wirklich tun würden, sollten sie die Chance erhalten, spielt keine Rolle. Entscheidend ist , daß solche Ideen immer noch verfangen und darüber muss man sehr besorgt sein
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 21:24:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.394.294 von susi_rules81 am 14.11.06 21:14:03Sorry aber Vergleiche auf der Basis "die waren nicht so schlimm weil sie nur Zehntausend abgeschlachtet haben und die Anderen mindestens Hunderttausend" finde ich zum Kotzen....
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 21:53:32
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.394.589 von Gnadenloser am 14.11.06 21:24:36Einen so primitiven Vergleich habe ich nicht gezogen, aber vielleicht informierst Du Dich einfach einmal über den Faschismus in Italien und den Nationalsozialimus in Deutschland. Dann würdest Du vielleicht erkennen, daß eine Gleichsetzung völlig absurd ist. Das ist eine unerträgliche, revisionistische Verharmlosung der Nationalsozialisten.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 21:58:37
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.395.409 von susi_rules81 am 14.11.06 21:53:32Um DICH mal zu informieren (schrieb ich ja schon...):

      Die Zahlen der politischen Opfer des italienischen Faschismus sind weitaus geringer als die des Nationalsozialismus.
      Im Faschismus wurden kaum Todesurteile gegen Regimegegner gefällt;

      dennoch ist nicht zu übersehen, dass auch das faschistische Regime Oppositionelle umbringen oder hinrichten ließ,

      mehrere Kriege (in Libyen, gegen Äthiopien, gegen Griechenland) führte

      und Albanien im Handstreich annektierte.

      Im Krieg gegen Äthiopien setzten italienische Truppen 1935/36 Giftgas gegen feindliche Soldaten ein

      und führten Massenerschießungen von Abessiniern nach deren Gefangennahme durch.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus#Unterschiede_zum_Nat…

      So what??
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 22:34:51
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hier geht es eigentlich nicht um Unterschiede zwischen Nationalsozialismus und italienischem Faschismus.
      Es geht um die Frage, ob der Nationalsozialismus sozialistisch war. Und das ist entschieden zu bestreiten.

      In der Realität sei das nicht der Fall gewesen, so susi. Aber was ist für die Beurteilung einer solchen Frage anders entscheidend als die Realität? Was den Wählern erzählt wurde ist im Prinzip egal, ich würde eine politische Bewegung immer an ihrer politische Realität messen, niemals an ihrer Propaganda.

      Aber auch die Nazi-Ideologie ist nicht sozialistisch. Die beiden angeführten Autoren, Hitler und Rosenberg haben Bücher geschrieben. Bei Rosenberg gibt es überhaupt keine Aussagen zum Wirtschaftssystem, das ist irres Buch über Rassismus und Antisemitismus.

      siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rosenberg

      Auch das Buch Hitlers "Mein Kampf" enthält nur wenige Aussagen über Wirtschaft.

      siehe:http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Kampf

      Also wo bleiben die Beweise für den Sozialismus in der Nazi-Ideologie? Das ist eine pure Behauptung, die auf die Verleumdung linker Idenen abzielt.

      susi_rules, die bist aufgefordert, deine Behauptugen zu beweisen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 22:52:34
      Beitrag Nr. 49 ()
      Das habe ich auch nicht bestritten, dennnoch sind die kriegerischen Handlungen der Italiener zur Zeit des Faschismus historisch gesehen nicht außergewöhnlich. Selbst gemessen an der eigenen italienischen bzw. römischen Geschichte, sind sie das nicht.

      Ein spätkolonialistischer Imperialismus, der erst ausartete z.b. mit der Invasion Griechenlands, als Italien bereits Achsenmacht war und Mussolini zunehmend Hitler nacheiferte.

      Ein Vergleich mit der bestialischen Rassenideologie der Nationalsozialisten, die einen Völkermord unvorstellbaren Ausmaßes planten und durchführten, ist nicht angebracht. Der Faschimus in Italien war nach außen weniger aggressiv und nach innen weniger totalitär als der Nationalsozialimus. Ohne die unheilvolle Verbindung zu Deutschland und Japan hätte Mussolini das Jahr 1945 wohl überlebt und wäre wie Francisco Franco irgendwann im Amt verstorben. Die Westallierten hätten sich wohl kaum die Mühe gemacht, ihn zu stürzen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 23:01:03
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.397.703 von susi_rules81 am 14.11.06 22:52:34Der Faschimus in Italien war nach außen weniger aggressiv und nach innen weniger totalitär als der Nationalsozialimus.

      Weniger, besser, schöner :RIESENGROSSESVOLLKOTZSMILIE:

      Da steig ich aus und verweise wieder auf #45 mit dem Zusatz:

      Das waren ohne Ausnahme und Differenzierung ekelhafte Schwerverbrecher der übelsten Sorte:
      Der Abschaum dieses Planeten!
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 23:01:24
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.394.294 von susi_rules81 am 14.11.06 21:14:03Dass die Bezeichnung "Faschismus" eine Verharmlosung des Nationalsozialismus ist, das sehe ich auch so. Im Osten wurde dies gerne gemacht, um den begriff "Sozialismus" nicht in diesem Zusammenhang zu kompromittieren.

      Allerdings ist dein Versuch zum Scheitern verurteilt, den Nationalsozialismus in die Nähe des Sozialismus zu rücken. Dass er einige Versatzstücke des Sozialismus populistisch missbrauchte (so wie es jetzt auch die NPD versucht) lässt noch nicht auf eine inhaltliche Nähe schließen.

      Die Aussage "... daß die Nazis keine sozialistische Politik betrieben haben. Das ist nicht relevant, es reicht völlig, daß sie eine solche Politik versprochen haben und gewählt wurden, um diese Politik umzusetzen" ist historisch falsch. Meinst du, Hitler sei vor ´33 von der Industrie und der rechten Presse massiv unterstützt worden, wenn er eine sozialistische Politik versprochen hätte? Es war von Anfang an klar, dass die Nazis eine (kriegs)wirtschaftsorientierte Politik betreiben würden -in schroffem Gegensatz zur SPD und den Kommunisten.
      Avatar
      schrieb am 14.11.06 23:31:41
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.397.062 von Zaroff am 14.11.06 22:34:51Was den Wählern erzählt wurde ist im Prinzip egal, ich würde eine politische Bewegung immer an ihrer politische Realität messen, niemals an ihrer Propaganda.


      Doch , denn die Motivation der Wähler eine bestimmte Partei zu wählen, ist sogar sehr wichtig.

      Gehen wir einfach mal davon aus, daß Du Recht hast. Daß die Nazis keine sozialistische Politik betrieben haben. Ich behaupte zwar , daß sie das zumindest teilweise getan haben z.b. in der Steuerpolitik und auch in der Arbeitsmarktpolitik, aber die Motivation mag nicht sozialistisch gewesen sein.

      Aber selbst wenn man davon ausgeht, daß ihre Politik überhaupt keine sozialistischen Elemente beinhaltete, so haben sie, und da scheinst Du mir ja zuzustimmen, sozialistische Propaganda betrieben. Teilweise verbunden mit antisemitischer Propaganda ( Stichwort Finanzjudentum).
      Ihre Propaganda richtete sich in erster Linie an Arbeiter und Kleinbürger, denen man Wohlstand mittels sozialistischer Umverteilung versprochen hat.

      Die Frage stellt sich dann zwangsläufig, ob die Nationalsozialisten auch ohne die sozialistische Propaganda, die Macht erlangt hätten. Das ist zumindest zu bezweifeln, denn es gab ja noch andere Parteien wie die DNVP, die sich auch durch Nationalismus und Antisemitismus auszeichneten, aber keine sozialistischen Ideen propagierten. Diesen Parteien ist der Erfolg der NSDAP aber verwehrt geblieben und das obwohl sie etabliert waren und finanzkräftige Unterstützer hatten.

      Man kann also schon davon ausgehen, daß es die sozialistische Propaganda der Nazis war, mit der sie sich von anderen rechten Gruppierungen der Weimarer Republik abgegrenzt haben und die maßgeblich zu ihrem Erfolg beigetragen hat.
      Nur dadurch war es ihnen möglich an die Macht zu gelangen, die sozialistsche Idee der Umverteilung hat ihre Wähler und Mitglieder motiviert, ganz besonders die für den Aufstieg so wichtigen Mitglieder der sozialistsch geprägten Sturmabteilung ( SA), die das Land mit Terror überzogen haben und deren spätere weitgehende Entmachtung durch Hitler, erst Vertrauen beim anti-sozialistschen Bürgertum schaffte.
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 00:04:19
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.398.797 von susi_rules81 am 14.11.06 23:31:41Wie gesagt: Für mich ist die Realität des 3. Reiches entscheident und die war alles andere als sozialistisch. Die gesamte Politik war eigentlich auf den Krieg ausgerichtet.

      Es gab in der Nazi-Ideologie Elemente, die man als antikapitalistisch und als kleinbürgerlich bezeichnen kann. Die Nazis waren in erster Linie eine Partei der Kleinbürger, wollten aber auch Teile der Arbeiterschaft gewinnen.

      Deswegen gab es Sprüche wie folgende:

      -Brechung der Zinsknechtschaft
      -Abschaffung des raffenden Kapitals
      -Schließung der Kaufhäuser
      -Verstaatlichung der Trusts
      -Enteignung der Kriegsgewinnler
      -Gewinnbeteiligung in Betrieben
      -Eine Bodenreform
      -Abschaffung des arbeits- und mühelosen Einkommens
      -Förderung des Mittelstandes
      -Ausbau der Altersversorgung

      Quelle: http://www.glasnost.de/autoren/schoen/nswirt.html

      Zu diesen Forderungen muß man sagen: Keine davon war sozialistisch. Das war allen eigentlich primitiver Populismus, sonst nichts. Die Schließung der Kaufhäuser sollte die kleinen Läden begünstigen, die Bodenreform die Bauern mit wenig Land. Brechung der Zinsknechtschaft? Bestimmt keine Verstaatlich der Banken, sondern schlichte dümmliche Propaganda. Gewinnbeteilung? Wurde öfters mal von der FDP gefordert, von den Gewerkschaften stets abgelehnt.

      Entscheidend aber ist folgendes: Keine der og. Forderungen wurden umgesetzt, das war ein riesiger Propgagandabluff. Tatsächlich gab es eine Art Bündnis mit dem Großkapital und die Monopole wurde in Form von Kartellen stark gefördert.

      Auch die steuerliche Entlastung unterer Einkommen würde ich nicht als sozialistisch bezeichnen. Die Arbeitslosen wurden vor allem durch das Winterhilfswerk unterstützt, also durch Spenden!
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 11:50:08
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.386.621 von Zaroff am 14.11.06 16:15:30Jo, da war der Unterschied in der Politik. Grundsätzlich bleibt es aber Sozialismus. Das was du gerade zu drehen versuchst, ist genau die Art von Propaganda, die ich schon in meinem post beschrieb. Du bestätigst nur meine Meinung.
      Die einen wollten nationalen Sozialismus, die anderen die Weltrevolution. Der Weg dahin, mit Gewalt geebnet und das Ziel bleiben identisch, da sowohl bei der Weltrevolution, als auch bei der "Reichsausdehnung", am Ende die Weltherrschaft steht. Pinky und Brain lassen grüßen.
      Wer auf sozialistische Propaganda hereinfällt, bekommt früher oder später die Quittung.


      @vesti

      Netter Versuch...aber Rütliniveau.

      Ich habe Sozialismus und Faschismus nicht gleich gesetzt, das tust nur du. Natürlich kann man nur Dinge mit gleicher Basis vergleichen (sollte man in der Schule gelernt haben :D), deswegen tat ich dies mit Sozilalismus und Nationalsozialismus. Wenn du Faschismus vergleichen willst, dann bitte mit Stalinismus. Entweder wird die Ähnlichkeit dich überraschen oder du wirst es nicht tun, weil du dich vehement gegen die Erkenntnis sträubst, dass auch du einer verbrecherischen Ideologie anhängst, die nicht im Mindesten besser ist als jene, die du so populistisch verdammst.

      Da fällt mir ein, demnächst soll es den PISA-Test auch für Erwachsene geben.
      Auweia, da graust es mir schon jetzt vor dem Ergebniss


      Du hast auch allen Grund dazu, wie jeder jetzt erkennen kann.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 12:30:10
      Beitrag Nr. 55 ()
      Biermann wird heute 70 - alles Gute zum Geburtstag!

      Er war und ist ein unbequemer und streitbarer Kritiker der Gesellschaft. Der Liedermacher mit der deutlichen, oft deftigen Sprache wurde dadurch sowohl in der Bundesrepublik als auch in der Deutschen Demokratischen Republik zu einem Idol der Jugend.

      "Hätte ich damals in Köln vor den 8000 Menschen in der Sportarena die ganzen viereinhalb Stunden nichts anderes als 'Hänschen klein ging allein' gesungen - ich wäre trotzdem ausgebürgert worden.

      :laugh::laugh:

      Es war ein abgekartetes Spiel."
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 12:37:11
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.407.640 von Gnadenloser am 15.11.06 12:30:10Wolf Biermann erhält heute das Bundesverdienstkreuz

      Es ist noch gar nicht so lange her, da war der bekennende Linke Wolf Biermann für das bürgerliche Lager ein großes Ärgernis.

      Jetzt wird er an seinem 70. Geburtstag in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

      Bundespräsident Horst Köhler würdigte Biermann im Vorfeld als "preußischen Ikarus", der in der großen Tradition von Bertolt Brecht und Heinrich Heine stehe.

      Und Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt in der "Welt", dass die Ausbürgerung des Liedermachers vor dreißig Jahren ein Wendepunkt in der Geschichte der DDR gewesen sei, der viele Bürger aufgerüttelt habe.

      Viel Anerkennung kommt auch von seinen Musiker-Kollegen: So schreibt Reinhard Mey in der Zeitung, er sei überwältigt gewesen von Biermanns Bildern und der Kraft seiner Sprache.
      Für Quasi-Stieftochter Nina Hagen ist Biermann schlicht der "allerbeste Alpha-Wolf".
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 15:54:56
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.406.621 von Sealion am 15.11.06 11:50:08Manchen ist halt nicht zu helfen, die werden an ihrem Unsinn festhalten, auch wenn man sie zehnmal widerlegt. Das brauchen die halt, um ihr Weltbild stabil zu halten.
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 16:07:51
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.413.067 von Zaroff am 15.11.06 15:54:56Diese Sätze kann ich endlich mal unterschreiben.
      War das ein kleiner Anflug von Genialität? :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 16:09:19
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.413.561 von Sealion am 15.11.06 16:07:51Ns dann sind wir uns ja einig.

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.06 16:12:10
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.413.606 von Zaroff am 15.11.06 16:09:19Endlich...und ich hatte dich schon fast aufgegeben. :D
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 02:18:38
      Beitrag Nr. 61 ()
      Ich nehme an, daß ich hier im Board der Einzige bin, der damals bei dem Konzert von Biermann in der Kölner Sporthalle anwesend war.

      Ich fand es peinlich, wie der angebliche Kritiker Biermann die DDR als Mekka der Gerechtigkeit und des ewigsiegenden Sozialismus und als bessere Alternative der beiden dt. Staaten beweihräucherte.

      Sicherlich, aus der Sicht nach der Ausbürgerung war diese recht kritiklose Schilderung der DDR durch Biermann eher der Angst um die Ausbürgerung geschuldet, ein vorauseilender gehorsam, daher mein damaliges Urteil als junger Mensch (der das Glück hatte, in einer Demokratie aufzuwachsen) möglicherweise ungerecht.

      Aber eines ist in der Tat richtig:
      Er hätte nicht nur "Hänschenklein singen können" - er hat es gesungen, politisch gesehen.

      Ich war in der Erwartung in das Konzert gegangen, einen wortgewaltigen regimekritischen Sozialisten zu hören.
      Und habe das Konzert tief enttäuscht verlassen.

      Dass Biermann jetzt sogar den Irakkrieg befürwortet hat, wundert mich nicht mehr - er ist von der westdeutschen Presse so sehr als Märtyrer hochstlisiert wirden, daß es ihm einfach endgültig zu Kopf stieg - und wenn man nur noch angeblich mitfühlende und die eigene person bestätigende Schmeichler um sich hat - besonders als Jemand, der kritisch denkt - da redet mann dann bald nur noch Scheiß. weil man die Kontrolle über seine Kritikfähigkeit verliert.

      Ähnlich wie henryk Broder zum Beispiel. Hat sich früher für unterdrückte Menschen eingesetzt, tut es jetzt für das israelische Apartheid-system und hetzt gegen Palästinenser.

      Ich weiß nicht, was menschen, die sich einmal für andere einsetzten, an die seite von Regimen oder aggressiven Systemen bringt, aber es ist vielleicht die Sehnsucht nach Geborgenheit, des Seins in der Mitte, die man als Regimekritiker nie hatte. Endlich nicht mehr kämpfen müssen. Ruhe finden.

      Wird man müde, so möchte man einfach unbedingt einmal das Gegenteil von Kritischer Distanz zeigen und laut und deutlich "JA" rufen.

      Leider ist auch das in diesem Fall schon wieder nicht richtig... :laugh: dieses mal ausgerechnet sogar unter objektiven Gesichtspunkten... :laugh:

      Fast wie eine späte Strafe des DDR-Regimes, daß Biermann als seniler Irakkrieg-Befürworter enden muß... jetzt haben sie ihn dort, wo sie ihn schon immer haben wollten - und es nützt ihnen nix mehr....

      :laugh:


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