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    Container-Direktinvestment: P&R wird von Fach-Magazinen in die Mangel genommen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 19.03.18 18:51:42 von
    neuester Beitrag 29.09.20 13:31:40 von
    Beiträge: 23
    ID: 1.276.628
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      schrieb am 19.03.18 18:51:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es handelt sich um einen automatisiert angelegten Thread zur Nachricht "Container-Direktinvestment: P&R wird von Fach-Magazinen in die Mangel genommen" vom Autor FondsDISCOUNT

      Investoren sollten bei Direktinvestments wie z.B. in Container genau darauf achten, ob alle Angaben im Prospekt vollständig sind. Bei einem Direktinvestment von P&R fehlte das Alter der Container – andere Angaben lassen dringende Fragen …

      Lesen Sie den ganzen Artikel: Container-Direktinvestment: P&R wird von Fach-Magazinen in die Mangel genommen
      Avatar
      schrieb am 19.03.18 18:51:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      alt und doof (A&D) wieder man Werk.
      Avatar
      schrieb am 19.03.18 19:09:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Unternehmensgruppe P&R und der Anlage-Notstand in Deutschland
      ..und so kommt A&D, im unaufgeklärten Deutschland, vom Regen in die Traufe:

      aus: http://www.spiegel.de/spiegel/p-r-aus-muenchen-50-000-kunden…

      =>
      ...Mehrere Hunderttausend Euro steckte Hans Hasselmann (Name von der Redaktion geändert), 63, aus einem kleinen Dorf in Baden-Württemberg seit Mitte der Neunzigerjahre in das Geschäft, rund 120 Container gingen in dieser Zeit durch den Besitz seiner Familie. Ein Finanzmakler verkaufte die Behälter als "rentable Investition in Sachwerte". "Über die Risiken war ich mir lange nicht im Klaren", sagt der ehemalige Computerhändler.
      ...
      "Bankberatern vertrauen wir nicht mehr, und von der Börse lassen wir lieber die Finger", sagt ein Betroffener, ein 71-jähriger Rentner. Die Erklärungen der P&R zu den Entwicklungen auf dem Schifffahrtsmarkt dagegen habe er immer einleuchtend und verständlich gefunden.



      der Anlage-Notstand in Deutschland: da kommen nun 4 Dinge zusammen:

      1/ EURO-Nullzinsen und Anleihenblase; cf. https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1276210-1-10/in-anleihen-investieren-erfahrungen#beitrag_57270097

      2/ Aktienmärkte oft hoch bewertet (DAX geht eigentlich; viele Emerging Markets auch) - aber deutsche Nebenwerte ? :eek: --> da wird nun, 2018, auch die allerletzte Sau durch's Dorf getrieben

      3/ Kapital-Lebensversicherungen --> cf. 1/ und nun auch im Beschiss-Modus, weil die Anbieter nichts mehr zu verlieren haben: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutschland-leb…

      4/ schlechte Gesetzlage für den Verbraucher: der "Graue Kapitalmarkt" blüht immer noch stark in Deutschland


      "von der Börse lassen wir lieber die Finger" --> warum eigentlich?
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.03.18 19:44:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.322.670 von faultcode am 19.03.18 19:09:51
      10 Jahre nach Lehman Brothers-Zertifikaten in Deutschland..
      ..nichts dazu gelernt:

      aus oben:
      ...Damit bahnt sich der nächste Anlegerskandal in Deutschland an, er hätte weit größere Dimensionen, als die Dramen um das Windenergieunternehmen Prokon oder die Immobiliengruppe S&K.

      3,5 Milliarden Euro von rund 50.000 Kunden verwaltet P&R derzeit...


      Schön, dass man sich bis zuletzt "A"-Noten gab:

      14.02.2018
      DEXTRO ratet P&R Containerangebot mit Note "A"
      finanzwelt.de berichtet über das "A" Rating der DEXTRO-Group für die Vermögensanlage Angebot Nr. 5005 der P&R Transport-Container GmbH.


      => dumm nur, dass man dort nun auch über die P&R-Pleite berichtet :D:
      http://finanzwelt.de/ist-pr-insolvent/
      =>

      ...Warum geriet P&R in Schieflage?

      Nach Angaben des Handelsblattes soll die P&R Equipment & Finance Corp. in den vergangenen Tagen Geldtransfers zur Muttergesellschaft nach Grünwald schuldig geblieben sein. Derzeit ist noch unklar, was aus der schweizerischen Gesellschaft nun wird.

      Ein weiterer Grund für die finanziellen Schwierigkeiten von P&R könnte auch eine jahrelange Mietunterdeckung in Höhe von durchschnittlich 170 Mio. Euro jährlich sein, wie Stiftung Finanztest berichtet. So habe dies der Mehrheitseigentümer Heinz Roth jahrelang verheimlicht, bis er im vergangenen Sommer von allen Geschäftsführerposten der P&R Gruppe zurücktrat. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könnte die Unterdeckung strafrechtlich relevant sein...


      aus: http://www.pundr.de/presse-medien/news-pressespiegel


      aus: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/p-r-sammelte-…
      =>
      ...P&R ist nicht irgendeine Firma am grauen Kapitalmarkt. Die bereits 1975 gegründete Unternehmensgruppe betreibt seit Jahrzehnten das Geschäft mit Containerinvestments als Marktführer und hat während der Zeit eigenen Angaben zufolge Milliarden an Anlegergeldern mobilisiert. Allein in den vergangenen zehn Jahren verkaufte P&R den Angaben auf der Firmenwebsite zufolge Container im Volumen von mehr als sieben Milliarden Euro an Investoren. Gegenwärtig verwaltet die Unternehmensgruppe demnach Stahlboxen im Umfang von 1,25 Millionen TEU (Standardcontainermaß) für etwa 50.000 Investoren. Nach Angaben des Fachjournalisten und Branchenkenners Stefan Loipfinger beläuft sich das Volumen der Anlegergelder, die zurzeit in P&R-Investments stecken, auf etwa 3,5 Milliarden Euro.
      ...
      Die Firma P&R dagegen begründet ihre aktuellen Probleme mit einer Schwäche, die der Markt für Container weltweit zwischen 2011 und 2016 durchlaufen habe, sowie "nachteiligen Wechselkursentwicklungen". Seit 2017 sei eine Trendwende sichtbar und die Containerpreise ziehen wieder an, schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung.


      --> na bitte, dann hier entlang ;): https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1276327-1-10/sco…
      (obere Aussage in rot kann - zunächst - für den gesamten Schiffstransport-Weltmarkt gelten. Eigentlich alle Bereich waren - und sind mitunter - von Überkapazitäten geprägt...)
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.03.18 12:27:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.323.096 von faultcode am 19.03.18 19:44:48
      Menschen haben im allgemeinen grosse Schwierigkeiten..
      ..Zeitreihen über einen langen Zeitraum zu verstehen (Vergangenheit und Zukunft) und angemessen zu bewerten:

      https://www.bild.de/bild-plus/regional/hamburg/pleite/contai…

      (gestern noch ohne Bezahlschranke - macht nichts; ich schreibe halt aus meiner Erinnerung..)

      => diese Fehler sind gemacht worden:

      a/ keine Diversifikation --> das ganze liquide Vermögen in diese Anlage gesteckt; teilweise aus Auszahlung von Kapital-Lebensversicherungen (nur ein Teil, < EUR70k, wurde zurückgezahlt und nicht gleich wieder in doofe Container angelegt)

      b/ mentale Fortschreibung vergangener, guter Ergebnisse

      c/ keine Informationen eingeholt zum globalen Schiffstransport-Markt, wenigstens sporadisch einmal im Jahr
      1 Antwort

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      schrieb am 23.03.18 01:35:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.341.075 von faultcode am 21.03.18 12:27:18
      5 Thesen zur P&R-Pleite
      https://www.capital.de/geld-versicherungen/5-thesen-zur-pr-p…
      Avatar
      schrieb am 23.03.18 11:30:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Kulturgeschichte Wie aus den Deutschen ein Volk von Sparern wurde
      lesenswert: http://www.spiegel.de/spiegel/kulturgeschichte-wie-die-deuts…

      ...Dennoch ist die Ausstellung kein Statement für das Spekulieren, für einen Turbokapitalismus und gegen das Sparen. Sie will nur veranschaulichen, dass die Menschen hier ein emotionales bis irrationales Verhältnis zu dieser Geldanlage haben...




      => auch ein "Volk" hat in gewisser Weise eine "DNA" ;) - und damit ändern sich manche Dinge auch über 200 Jahre nicht oder nur unwesentlich.


      => ergänzend sei erwähnt:
      - der sog. Pauperismus (Verelendung großer Bevölkerungsteile unmittelbar vor der Industrialisierung) muss also in England - und damit später in den USA - so ganz anders verlaufen sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Pauperismus
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.04.18 22:07:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.366.917 von faultcode am 23.03.18 11:30:15
      Wie aus den Deutschen ein Volk von SCHLECHTEN Sparern wurde
      25.3.2018
      Die Deutschen sind schlechte Sparer
      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldanlage-die-deutsch…

      =>
      ...
      Die Galerie illustriert ein größeres Ganzes: Viele Deutsche verhalten sich beim Sparen seltsam.

      Millionen Bundesbürger agieren, als würden sie ein Auto mit nur zwei Gängen fahren:

      a/ entweder sie investieren alles in mickrig verzinste Bankeinlagen und Lebensversicherungen.
      b/ oder sie gehen voll ins Risiko und investieren in oft unseriöse Angebote am Graumarkt.


      ...Beides schadet ihrem Vermögen. Und es schadet der Gesellschaft insgesamt: Die Masse bildet zu wenig Vermögen, sie sorgt schlecht fürs Alter vor - und das Land spaltet sich noch weiter in Reich und Arm. Deshalb ist die Geldanlage der Deutschen hochpolitisch.

      Viele lassen jene Finanzprodukte links liegen, die ansehnliche Rendite bei vertretbarem Risiko verheißen: Aktien und Immobilien. Wer sein Erspartes auf konservativere Anlagen und diese Renditebringer aufteilt, mehrt seine Ersparnisse. Er fährt, um im Bild zu bleiben, ein Auto mit fünf Gängen.

      Die Container-Kapriolen bei P&R wirken nicht wie die übliche Räuberpistole. Die Firma ist lange im Geschäft, sie zahlte stets pünktlich. Die avisierten Renditen waren lange Zeit nicht so exorbitant, wie es in anderen Fällen gleich den Zweifel der Anleger hätte wecken müssen (aber doch nicht weckte). Doch auch bei P&R gab es Warnzeichen, wie es sie am grauen Kapitalmarkt meist gibt.

      Wer Container kauft, geht ein volles Unternehmerrisiko ein, noch dazu in der schwankungsanfälligen Schifffahrt. Der Analyst Stefan Loipfinger warnte schon vor zwei Jahren, die Firma schütte weit mehr Rendite aus, als sie an Mieten einnehme. Dennoch ließen sich die Anleger sogar auf einen Passus ein, wonach sie nicht nur ihr Investment komplett verlieren können, sondern auch noch mit ihrem übrigen Vermögen haften - "bis zur Privatinsolvenz".
      Vielen Kunden fehlen elementare Kenntnisse vom Finanzmarkt

      In anderen Ländern müssen Finanzprodukte erst genehmigt werden. In Deutschland ist jedes Produkt erlaubt, das nicht verboten wurde. So wuchs der Graumarkt, lange gefördert durch Steuervorteile und laxe Gesetze, in eine Dimension, die andernorts in Europa unbekannt ist.

      "Wenn jemand in Frankreich Container an Kleinanleger verkaufen will, verbietet das die Aufsicht", urteilt der Münchner Anwalt Peter Mattil. Er beobachtet, dass der Gesetzgeber seit der Finanzkrise zwar schärfer reguliert, aber Anbieter trotzdem Lücken für sich finden.

      Begünstigt wird das, weil vielen Kunden elementare Kenntnisse des Finanzmarkts fehlen: Sie schätzen Risiko und Rendite falsch ein. Das zeigt sich in den halsbrecherischen Investments am Graumarkt genauso wie beim Geldversenken in Bankprodukten und Lebensversicherungen. Wenn ein Anbieter am grauen Kapitalmarkt dauerhaft sechs, acht oder sogar mehr Prozent Rendite verspricht, sollte ein Kunde vorsichtig werden. Genauso, wenn er unternehmerische Risiken tragen soll und wenn der Anbieter hohe Kosten in Rechnung stellt. Doch kaum winken märchenhafte Gewinne, fallen bei vielen Kunden am Graumarkt, meist sind es Gutverdiener oder Mittelschichtler, die Hemmungen. Man nennt es auch Gier.

      Bizarrerweise sind diese Fehleinschätzungen genauso zu beobachten, wenn die Mehrheit der Bürger, meist verdienen sie wenig oder mittel, ihr Geld im Alltag anlegen. Sie geben sich ganz und gar mit den geringen Renditen von oft überteuerten Bankprodukten und Lebensversicherungen zufrieden, obwohl sie wenigstens einen Teil ihrer Ersparnisse deutlich rentabler anlegen könnten. Doch das Risiko von Aktien und Immobilien überschätzen sie völlig.

      So besitzen drei Viertel der Deutschen Sparkonten, jeder zweite eine Lebensversicherung - aber weniger als jeder zehnte Aktien.

      ...

      Der Nobelpreisträger Edward Prescott weist nach, dass US-Aktien über mehr als ein Jahrhundert im Schnitt sieben Prozent Rendite im Jahr brachten. Kurzfristige Zinspapiere warfen dagegen nur ein Prozent ab - und waren nicht mal viel sicherer. Der Bonner Ökonom Moritz Schularick zeigt in 16 Ländern über 150 Jahre zwischen Aktien, Immobilien und Zinspapieren eine ähnliche Renditekluft - und entzaubert ebenfalls den Mythos, Zinsanlagen seien besonders sicher.

      Die Folgen der Graumarktskandale sind offensichtlich. Allein bei den vier größten Fällen vor P&R wird der Schaden auf zusammen über fünf Milliarden Euro geschätzt. Die Konsequenzen der alltäglich ängstlichen Anlage werden weniger diskutiert, doch sie sind noch gravierender.

      Die Europäische Zentralbank (EZB) beziffert das mittlere Vermögen der Deutschen auf nur 60 000 Euro, etwas mehr als halb so viel wie im Durchschnitt der Eurozone.

      Das ist angesichts der deutschen Wirtschaftskraft erschütternd. Und es resultiert auch aus dem Anlageverhalten: Der Anteil der Bundesbürger mit Immobilien ist nur gut halb so groß wie bei Spaniern und Italienern. Und sie investieren nur halb so viel ihres Vermögens in Aktien wie die Franzosen.

      Betrachtet man dagegen die Minderheit der deutschen Hausbesitzer, verfügen sie über ebenso viel Vermögen wie Hausbesitzer anderer Länder. Und die Aktionärsquote der Deutschen mit mehr als 4000 Euro Netto-Monatsverdienst liegt doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

      So spaltet sich die Nation: Nirgends in der Währungsunion klaffen Arm und Reich so weit auseinander wie in der Bundesrepublik.

      Ein paar reiche Haushalte besitzen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Bevölkerung. 45 deutschen Familien gehört also so viel wie 40 Millionen Bürgern. "Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte", sagt Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, "kam im Wesentlichen bei den reichsten zehn Prozent an".

      Weil die Deutschen auch bei der Altersvorsorge Aktien und Immobilien scheuen, dürfte die Teilprivatisierung der Alterssicherung seit der Jahrtausendwende vielen ein böses Erwachen bescheren. Die Nullzinspolitik der EZB legt den Bankrott der deutschen Anlagegewohnheiten schonungslos offen.

      Was also tun? Die Milliardenschäden am Graumarkt rufen ebenso wie die Geldversenkerei im Alltag nach politischer Unterstützung für die Bürger. Nun wird der Graumarkt schon seit einigen Jahren stärker kontrolliert.

      Vermittler müssen eine Prüfung ablegen und es müssen Prospekte erstellt werden, die dann die Finanzaufsicht Bafin begutachtet. Ob das ausreicht, daran erlauben die jüngeren Fälle Zweifel. Wenn ein Anbieter wie P&R nach den Recherchen eines Verbraucherschützers geringere Mieten einnimmt, aber weiter hohe Renditen ausschüttet und deshalb womöglich nur durch frisches Kundengeld überlebt: Dann stellt sich schon die Frage, ob die Finanzaufsicht nicht einschreiten könnte. Und ob Anlageprodukte nur erlaubt werden sollten, wenn sie vorab geprüft wurden. Dass sich nur jeder hundertste Aufsichtsbeamte um den Anlegerschutz kümmert, lässt tief blicken.

      Die Aufklärung müsste allerdings schon viel früher ansetzen: in der Schule, um die Zusammenhänge von Risiko und Rendite umfassend zu vermitteln. Diese Geld-Bildung sollte später ein kostenloser jährlicher Termin bei den Verbraucherzentralen flankieren, die bei der Anlage beraten - finanziert durch eine Umlage der Finanzbranche.

      Bessere Bildung und Beratung in Finanzangelegenheiten könnten die Deutschen auch bewegen, Ersparnisse nicht komplett in Bankeinlagen und Lebensversicherungen versauern zu lasse. Damit aber wirklich eine Neigung zu Aktien und Immobilien entsteht, müsste der Staat aber noch mehr tun.

      Bei der Vermögensbildung und der Altersvorsorge gezielt diese Anlagen fördern und nicht alle mit der Gießkanne. Breite Schichten bei Steuern und Abgaben entlasten, damit sie überhaupt nennenswerte Beträge anlegen können. Und über staatlich oder von den Sozialpartnern aufgelegte, privat gemanagte Fonds nachdenken, die nach dem Vorbild des norwegischen Staatsfonds Ersparnisse breit gestreut investieren.

      Natürlich bleibt das Geld das Eigentum jedes Bürgers. Deshalb zeigen diese Vorschläge auch, dass der Staat immer nur eine unterstützende Rolle spielen kann. Letztlich trifft der Bürger seine Entscheidung. Die Masse der Deutschen müsste also schon willens sein, sich von schlechten Gewohnheiten zu lösen, die seit Jahrzehnten ihr Vermögen dezimieren. Und sie müssten sich um ihre Finanzgeschäfte ebenso intensiv kümmern wie, sagen wir, um den Kauf ihres Autos.

      Andernfalls werden sie in Gelddingen weiter mit nur zwei Gängen durch die Landschaft stottern oder rasen. Ein Großteil der Ersparnisse wird weiter in niedrigverzinslichen Produkten versauern. Und zweifelhafte Anbieter am Graumarkt werden weiter Milliardenschäden anrichten. Anders gesagt: Die meisten Bürger werden dann weiterhin nur einen kümmerlichen Teil der Früchte ernten, die der Erfolg von Europas stärkster Wirtschaftsnation eigentlich so reichlich erzeugt.



      => ...und so ein Pro-Aktien/Pro-Immobilien-Artikel in der "linken" Süddeutschen Zeitung :D
      Avatar
      schrieb am 30.04.18 12:37:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Weitere Pleiten
      http://www.manager-magazin.de/finanzen/geldanlage/weitere-p-…

      =>
      ...Nach den Pleiten von drei Töchtern des Münchener Geldanlage-Unternehmens P&R haben zwei weitere Gesellschaften der Gruppe Insolvenz beantragt. Damit ist praktisch die komplette Unternehmensgruppe, jedenfalls was den in Deutschland ansässigen Teil angeht, pleite...
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.05.18 18:59:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.661.344 von faultcode am 30.04.18 12:37:06
      offenbar Schneeballsystem seit 2007
      http://www.manager-magazin.de/finanzen/geldanlage/p-r-wie-be…

      =>
      ...
      Die Suche nach der verlorenen Container-Million beginnt 2007. In dem Jahr trat nach Angaben der Staatsanwaltschaft München erstmals ein Fehlbestand bei den P&R-Boxen auf, der dann im Laufe der Jahre immer größer wurde...

      So bleibt aus gegenwärtiger Sicht lediglich der Versuch, die Ereignisse, die zum heutigen Debakel geführt haben, auf Grundlage der wenigen Information sowie vernünftiger Überlegungen zu rekonstruieren: Wer die Geschäfte von P&R durchblicken will, muss zunächst verstehen, dass sie von zahllosen Variablen beeinflusst werden. Wie entwickeln sich beispielsweise die Containerpreise? Wohin tendieren die Mieten? Wie groß ist die Nachfrage von Seiten der Investoren nach Containerkäufen - und wie groß das Interesse der Leasinggesellschaften sowie der Reedereien, die Boxen zu benutzen? Es ist wie eine Jonglage mit zahlreichen Bällen, die alle gleichzeitig in der Luft gehalten werden müssen.

      Irgendwann im Jahr 2007, so ist zu vermuten, ist den P&R-Verantwortlichen wohl erstmals einer der Bälle heruntergefallen. In dem Jahr entstand in den verworrenen Geldströmen aus Mieteinnahmen, Kaufpreiszahlungen, Eingängen von Investorengeldern, Überweisungen von Rückkaufpreisen und ähnlichem plötzlich eine kleine Lücke. Vielleicht waren versprochene Rückkaufpreise plötzlich zu hoch im Vergleich zum tatsächlichen Preisniveau am Markt. Oder eingeplante Verkaufseinnahmen fielen niedriger aus als erwartet.

      Sollte die Annahme stimmen, dann hat in dem Moment vermutlich einer der Verantwortlichen bei P&R eine fatale Entscheidung getroffen: Er beschloss womöglich, Gelder, die von Investoren für den Containerkauf an P&R überwiesen worden waren, nicht zu diesem Zweck zu verwenden. Stattdessen, so ist anzunehmen, nutzte P&R diese Gelder, um die plötzlich aufgetretene Lücke in den Finanzen zu stopfen - beispielsweise, um andere Anleger auszuzahlen.
      ...
      Wohl gemerkt: Dies ist lediglich ein hypothetischer Versuch, das Entstehen des gigantischen Fehlbestands von einer Million Containern bei P&R zu erklären. Es könnte auch anders gewesen sein, doch vieles spricht dafür, dass die Dinge ungefähr so abgelaufen sind, wie dargestellt.

      ...
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.05.18 19:17:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.783.865 von faultcode am 17.05.18 18:59:31Aus dem MM-Artikel: "54.000 Anleger, die um ihr Geld bangen. 3,5 Milliarden Euro von diesen Investoren, die insgesamt in Gefahr sind."

      Zunaechst war ich ueber die hohe Zahl an betroffenen Anlegern ueberrascht. 54.000 Kunden in einem Land wie Deutschand ist schon eine Hausnummer. Im arithmetischen Durchschnitt sind 65.000 Euro pro Anleger im Feuer bzw. verbrannt, wenn die genannten Zahlen stimmen. Wohlstand und Dummheit schliessen sich also gegenseitig nicht aus! Hier waren wohl vor allem viele dumme Deutsche beteiligt. Die Medien kommen nun wieder mit bloeden Hinweisen, wie man sich vor so etwas schuetzen koennte und natuerlich mit den ueblichen Fingerzeigen auf die Finanzaufsicht.

      Ich sage immer wieder, einfach Aktien von bekannten etablierten guten Aktiengesellschaften kaufen. Da weiss man, bzw. kann man genau herausfinden, was man hat. Langfristrenditeerwartungen inklusive Dividenden von 4-5% wie bei diesen vermeintlich sicheren Containergeschaeften sind da mehr als locker drin und ein Totalausfallrisiko ist praktisch nicht vorhanden.

      Interessant waere zu erfahren, wer die P&R-Produkte noch so vertrieben hat. P&R allein ist das sicher nicht gewesen. Da wird sich dann auch noch die ein oder andere Vermittlungsgeschaeftsbeziehung in Gerichtssaele verlagern.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 26.05.18 15:21:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.796.258 von El_Matador am 19.05.18 19:17:04In Börse Online Seite 8, P & R Pleite 54 000 betrogene Anleger, 1,6 Millionen verkaufte Container und laut Insolvenzverwalter Jaffé nur 618 000 im Bestand- ergo 1 000 000 Millionen Container gestohlen:keks:
      Avatar
      schrieb am 18.06.18 19:54:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die fragwürdige Rolle der Finanzaufsicht im Fall P&R
      http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/p-r-die-fragw…

      =>
      ...Geht es nach verschiedenen Beobachtern und Branchenkennern, die sich mit den Ereignissen bei P&R beschäftigen, dann steht allerdings zumindest ein Mitverantwortlicher schon jetzt fest: Es handelt sich um die Finanzaufsicht Bafin.

      Ach! :rolleyes:

      ...Seit einer Gesetzesänderung, die Anfang 2017 in Kraft trat, musste jedoch auch P&R Verkaufsunterlagen für seine Offerten bei der Finanzaufsicht Bafin einreichen und von dieser genehmigen lassen...

      ...Die Prüfung auf Kohärenz beinhalte den Abgleich eines konkreten Prospekts auf Widersprüche in sich. Die Zahlen in einer Zwischenübersicht seien jedoch "retrospektiv und beziehen sich nicht auf die jeweils aktuelle Emission".

      Mögliche Widersprüche zwischen ursprünglichen Angaben im Prospekt und dem nachträglich tatsächlich festgestellten Verhalten eines Emittenten seien dagegen kein Kohärenzthema, so die Bafin weiter.



      => bloss nicht links und rechts schauen, und um 16:00h ist eh Feierabend...

      Bafin oder BAMF -- einerlei. So ist Staat in Deutschland im Jahre 2018.


      __
      Man muss aber ehrlicherweise dazusagen, dass die (verschärfte) SEC mit ihrer neuen, strammen Post-Madoff-Linie auch zuletzt auf die Schnauze gefallen ist - mit entsprechendem Kollateralschaden für mutmasslich Unschuldige:

      Stichwort Aberrational Performance Inquiry (API) -->
      https://www.marketwatch.com/story/how-the-pursuit-of-the-nex…

      https://www.sec.gov/spotlight/secpostmadoffreforms.htm


      Aberrational = anomal
      Avatar
      schrieb am 07.07.18 16:58:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      P&R: Wolfgang Stömmer ist tot
      18.06.2018
      http://www.investmentcheck.de/?nv=5814&id=3824

      =>
      Langjähriger P&R-Geschäftsführer verstorben

      Am 13. Juni ist der frühere P&R-Geschäftsführer Wolfgang Stömmer im Alter von 57 Jahren verstorben. Er war von 2013 bis 2016 bei verschiedenen Unternehmen des insolventen Grünwalder Containeranbieters als Geschäftsführer beziehungsweise Vertriebsvorstand tätig.
      Davor arbeitete er viele Jahre als Vertriebsleiter und war verantwortlich für die bis 2013 steigenden Vertriebserfolge.

      Nach dem überraschenden Tod des damals 65-jährigen Werner Feldkamp am 8. Mai 2016 ist damit ein weiterer P&R-Verantwortlicher verstorben.
      Avatar
      schrieb am 24.07.18 16:59:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      Gläubigerversammlungen in Olympia-Halle in München
      http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/p-r-insolvenz…
      =>
      ...Am 17. und 18. Oktober sollen sich die bis zu 54.000 P&R-Geschädigten in der Münchener Olympiahalle treffen, so die Mitteilung (Details zu den Versammlungsterminen siehe unten).
      ...
      P&R-Kunden verfügten zuletzt über Investitionen in etwa 1,6 Millionen Container. Tatsächlich vorhanden sind im Bestand der Unternehmensgruppe jedoch lediglich etwas mehr als 600.000 Boxen. Die Lücke von etwa einer Million Containern, die verkauft wurden, die aber gar nicht existieren, dürfte bei den Anlegern unterm Strich zu erheblichen Verlusten führen.
      ...
      Avatar
      schrieb am 13.09.18 13:21:48
      Beitrag Nr. 16 ()
      Gründer von Container-Vermieter P&R sitzt in Untersuchungshaft
      13.9.
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/gruender-von-conta…

      =>
      Der Gründer des insolventen Container-Vermieters P&R sitzt in Untersuchungshaft.

      Heinz R. sei am Mittwoch festgenommen worden, sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Donnerstag in München. Die Ermittler legen ihm Anleger-Betrug zur Last, vermutlich in Milliardenhöhe.

      Insolvenzverwalter Michael Jaffé hatte aufgedeckt, dass von 1,6 Millionen Containern, die P&R an rund 54.000 Anleger verkauft hatte, nur 618.000 existierten. R., der 2016 wieder die Geschäftsführung übernommen hatte, half Jaffé in den ersten Monaten nach der Pleite noch bei der Aufklärung. Die Staatsanwaltschaft sieht aber Flucht- und Verdunkelungsgefahr. R. sitzt in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.

      Der Leitende Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst schätzt den Schaden durch die nicht existenten Container auf 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Strafrechtlich könne auch eine Rolle spielen, dass P&R nur einem Bruchteil der Investoren Zertifikate über den Besitz eines bestimmten Containers ausgestellt hatte. Ohne das Zertifikat seien die Anleger womöglich nie - wie versprochen - Eigentümer eines Containers geworden, den P&R vermeintlich lukrativ an Reedereien und Leasingfirmen weitervermietet hatte, sagte der Oberstaatsanwalt. Laut Insolvenzverwalter Jaffé lassen sich nicht einmal die vorhandenen Zertifikate einzelnen Containern zuordnen.

      Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt bereits seit Mai gegen mehrere ehemalige P&R-Manager, darunter R. Zwei frühere Geschäftsführer sind allerdings inzwischen gestorben.

      Anleger hatten zuletzt insgesamt 3,5 Milliarden Euro in P&R-Container investiert. Laut Kornprobst dürfte es sich um den größten Anlegerbetrug in Deutschland handeln. Zeitweise galt P&R als größter Schiffscontainer-Vermieter der Welt. Jahrelang sei das Unternehmen offenbar tatsächlich sehr erfolgreich gewesen. Zu einem noch nicht feststehenden Zeitpunkt sei das Geschäftsmodell aber "in Betrug umgeschlagen".

      Laut Jaffé hatte sich die Lücke zwischen vermieteten und tatsächlich vorhandenen Containern seit 2007 immer weiter vergrößert, weil P&R das frisch eingeworbene Geld verwendet habe, um die Altanleger zu bedienen.
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.10.18 18:30:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.690.572 von faultcode am 13.09.18 13:21:48
      P&R wohl schon seit 2010 pleite --> Schneeballsystem über 8 Jahre hinweg
      17.10.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/p-r-container-v…

      =>
      ...Acht Jahre lang soll sich der Container-Vermieter P&R nur mit einem Schneeballsystem über Wasser gehalten haben. Das geht aus Erkenntnissen von Insolvenzverwalter Michael Jaffé hervor.

      Der Insolvenzantrag, den das Unternehmen im Frühjahr stellte, wäre eigentlich schon im Jahr 2010 fällig gewesen, sagte Jaffé auf der ersten von einer Reihe von Gläubigerversammlungen in der Olympiahalle in München.

      Seither habe P&R die fälligen Auszahlungen an die Anleger nur noch mit neu eingeworbenem Geld finanziert. Die Anlagen seien aber nach der Insolvenz des Konkurrenten Magellan 2016 und 2017 eingebrochen, so dass die Liquidität im März 2018 aufgebraucht war.

      P&R ist einer der größten Anlageskandale in Deutschland. Das jahrzehntelang erfolgreiche Unternehmen hatte am Ende rund 1,6 Millionen Schiffscontainer als Kapitalanlage an 54.000 Anleger verkauft, von denen aber eine Million gar nicht existierten.

      Die Lücke war laut Jaffé seit 2007 immer größer geworden. Der Insolvenzverwalter versucht, das Geschäft mit den Containern, die vom schweizerischen Zug aus an Reedereien und Leasingfirmen vermietet werden, weiterzubetreiben und die Container erst nach und nach zu verkaufen oder zu verschrotten.

      Damit könne noch ein Teil der Vermögenswerte für die Anleger gesichert werden. Allein bis 2021 rechnet Jaffé mit Einnahmen von rund 560 Millionen Euro. Daher sei es wichtig, die P&R-Gesellschaft in der Schweiz nicht ebenfalls in die Pleite rutschen zu lassen.

      P&R hatte bei den Anlegern 3,5 Milliarden Euro eingesammelt. Die Münchner Staatsanwaltschaft, die P&R-Firmengründer Heinz R. im September wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft nehmen ließ, schätzt den Schaden auf 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Die Chance, von R. oder den Versicherern Geld zurückzubekommen, schätzt Jaffé gering ein.

      Ein Großteil der Anleger ist mehr als 70 Jahre alt, Jaffé drängt daher auf rasche Abschlagszahlungen: "Wenn wir wie geplant bei unserem mehrstufigen koordinierten Verwertungskonzept vorankommen, erscheint eine erste Zahlung an die Gläubiger im Jahr 2020 möglich."

      Zur ersten von vier Gläubigerversammlungen von P&R-Firmen in der Olympiahalle kamen gut 2500 Geschädigte, weitere 7700 schickten ihre Anwälte. Allein sie hatten zusammen mehr als eine Milliarde Euro bei P&R angelegt. Presse und Öffentlichkeit waren zu der Versammlung nicht zugelassen, viele Anleger wollten anonym bleiben. Sie bestätigten Jaffé als Insolvenzverwalter.



      __
      => generell:
      • ob P&R tatsächlich schon seit 2010 pleite gewesen ist, wird vermutlich - wie in solchen Fällen eigentlich Standard - nie mehr zu 100% aufgeklärt werden

      => Insolvenzverwalter legen so einen virtuellen Termin sehr gerne sehr weit zurück in die Vergangenheit - aus taktischen und strategischen Gründen, und auch nicht zuletzt aus Eigennutz

      => aber was der einzelne kleine und geschädigte Anleger in so einer Situation auch tun?


      => nun, im nächsten Anlegerleben (bei nun schon 70 Jahren --> diese Kohle ist für immer weg => das kann so ein Durchschnittsanleger in seinem Leben nie mehr aufholen) besser informiert anlegen und vor allem etwas mehr diversifizieren; allerwenigstens:
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      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.10.18 18:29:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.984.743 von faultcode am 17.10.18 18:30:13in der tz vom Wochenende:

      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.12.18 17:50:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Bafin: &quot;Wir können nicht Aufsicht nach Gutsherrenart betreiben&quot;
      Die Finanzfirma P&R konnte jahrelang Anlegern Container verkaufen, die es teilweise gar nicht gab. Felix Hufeld, Chef der Finanzaufsicht BaFin, wehrt sich gegen Vorwürfe, dass seine Behörde besser hätte aufpassen müssen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/bafin-chef-felix-hufeld-im-…

      => da kommt gar nichts. Kann man vergessen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.19 13:36:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.022.484 von faultcode am 22.10.18 18:29:31
      AXA-Studie: Die Finanzbildung der Deutschen könnte kaum schlechter sein
      4.2.2019
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/deutsche-sind-akti…

      =>
      ...
      Das Potenzial der Börse wird massiv unterschätzt

      Mit einer optimalen Anlagedauer von durchschnittlich nur 28 Monaten unterschätzt die Mehrheit der befragten Deutschen beispielsweise das langfristige Potenzial der Börse. Gerade einmal 18 Prozent der interviewten Personen erachteten einen Analagehorizont von mehr als zehn Jahren für sinnvoll. Auf die Frage "Über welchen Zeitraum halten Sie eine Geldanlage der Börse für am besten geeignet?" antwortete der Durchschnitt der 18- bis 24-Jährigen mit gerade einmal 1,7 Jahren, also rund 20 Monate. Da der Durchschnitt der über 55-Jährigen mit 2,7 Jahren geantwortet hat, erachten auch die Älteren eher einen kurzfristigen Anlagehorizont für sinnvoll.

      Spekulation statt Altersvorsorge

      Des Weiteren halten vier von zehn Befragten eine Investition in Aktien mit einem Anlagezeitraum von unter einem Jahr für geeignet. "Kurzfristig an der Börse zu spekulieren, wird als interessant empfunden. Gerade aber für die angehende nächste Rentner-Generation sind langfristige Anlagen am Kapitalmarkt entscheidend, damit sie im Ruhestand - neben der gesetzlichen Rente - auskömmliche Einkünfte haben", so Thilo Schumacher, Vorstand im Bereich der Personenversicherungen bei AXA.

      Die "verlorene Generation"

      Doch gerade die Generation der sogenannten "Babyboomer", also die heute 50- bis 64-Jährigen, zählen zu den größten Börsen-Gegnern. Keine andere Altersgruppe sieht die Kapitalmärkte so kritisch wie diese zukünftige Rentnergeneration. "Die Babyboomer als angehende nächste Rentnergeneration drohen damit zu einer 'verlorenen Börsengeneration' zu werden", so Schumacher weiter.

      Viele Babyboomer sind Börsen-Gegner

      Während 58 Prozent aller Befragten der Aussage "Geldanlage an der Börse ist nur was für Experten" zustimmten, waren es bei den 50- bis 64- Jährigen schon 65 Prozent. Auch der Aussage "Geldanlage an der Börse bedeutet unkontrollierbare Risiken" stimmten unter den "Babyboomern" 61 Prozent zu, während es in der Grundgesamtheit nur 56 Prozent waren.

      Hohes Vermögen und trotzdem keine Ahnung

      Trotz des höheren Lebensalters, der größeren Erfahrung und des höheren Vermögens zeigt sich die ältere Generation beim Thema Geldanlage und Börse gegenüber der jüngeren Bevölkerung kaum besser informiert. "Die 50- bis 64-Jährigen besitzen in Deutschland den weitaus größten Teil aller Spareinlagen. Ihr geringes Börsen-Interesse kann daher auch erklären, warum es in Deutschland, verglichen mit anderen Ländern, so wenig Aktienbesitz gibt", so der Experte in Bezug auf die niedrige Aktionärsquote in der Bundesrepublik.

      Aktionäre mit Wissensvorsprung

      Die AXA-Studie konnte jedoch nicht nur Wissenslücken im Bereich der Anlagedauer feststellen, auch beim Thema Inflation gibt es in der deutschen Bevölkerung einen ordentlichen Nachholbedarf. Mehr als die Hälfte der Deutschen können die Geldentwertung nicht einschätzen. Auf die Frage "Wissen Sie, wie hoch die aktuelle Inflationsrate ist?" antworteten 74 Prozent der 18- bis 24- Jährigen mit "Weiß nicht". Während der Bundesschnitt bei einem "Weiß nicht"-Anteil von 55 Prozent lag, waren es unter den befragten Aktienbesitzern nur noch 29 Prozent.

      Die Kraft der Inflation

      "Ein Euro schmilzt schon bei einer Inflationsrate von nur zwei Prozent auf gut die Hälfte seiner heutigen Kaufkraft in 30 Jahren ab. Wer bei seiner Vorsorgeplanung nicht beachtet, dass ein heutiger Euro dann nur noch 55 Cent wert ist, riskiert eine gefährliche Deckungslücke im Alter", so der Vorstandschef der AXA-Personenversicherungen.

      Nur 14 Prozent haben realistische Rendite-Erwartungen

      Auch beim Thema Rendite-Erwartung an der Börse haben die meisten Deutschen keine klare Vorstellung. Auf die Frage "Welche jährlichen Ertrag erwarten Sie bzw. würden Sie erwarten bei einer Anlage von Geld für 5 Jahre?" antworteten 56 Prozent mit "weiß nicht". Lediglich 14 Prozent der Befragten schätzen ihre Renditechance an der Börse auf realistische fünf bis sieben Prozent.

      Die Deutschen sind wahre Aktienmuffel

      Die Ergebnisse der AXA-Studie stellen die Deutschen beim Thema Finanzbildung in kein gutes Licht. Bei einer derartigen Ahnungslosigkeit verwundert es auch kaum, dass die Anzahl der direkten Aktionäre in Deutschland bei lediglich rund fünf Millionen Menschen liegt. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von über 82 Millionen Bürgern entspricht dies einer direkten Aktionsquote von gerade einmal sechs Prozent....




      => ..und stattdessen Container kaufen, die es nicht gibt :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.03.19 18:52:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.022.484 von faultcode am 22.10.18 18:29:31
      Ende Gelände
      ich war auf dem Weg vom Pleitekandidaten Tesla (halb verwaister Showroom) nach Hause, als ich zufällig an der Bereits-Pleitefirma P&R Container in Grünwald vorkam, und ich mich dabei an diesen Namen erinnerte.

      Einfach von der Südlichen Münchner Straße in die Nördliche Münchner Straße:







      => auf alle Fälle:
      • in einem Fall haben Anwälte bereits viel zu tun (oder tun wenigstens so :D )
      • im anderen Fall werden Anwälte noch viel zu tun bekommen


      => es gibt also nicht nur Verlierer bei solchen Geschichten.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.03.19 14:00:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 60.009.944 von faultcode am 03.03.19 18:52:48
      Gläubiger sehen bei Pleiten nur 6,2 Prozent ihres Geldes wieder
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/glaeubiger-sehen-b…

      =>
      ...Bei Insolvenzverfahren in Deutschland, die 2010 eröffnet und bis Ende 2017 beendet wurden, erhielten sie durchschnittlich 6,2 Prozent zurück.

      Noch geringer ist diese sogenannte Deckungsquote bei Insolvenzen von Verbrauchern, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Hier lag sie bei lediglich 2,0 Prozent.

      Insgesamt mussten die Gläubiger bei Firmenpleiten in dem genannten Zeitraum Verluste in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro verkraften. Bei Verbraucherinsolvenzen summierten sie sich auf rund 4,1 Milliarden Euro.

      Wegen der guten Konjunktur sinkt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland seit Jahren. Rund 19.300 Firmen mussten 2018 wegen Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit den Gang zum Amtsgericht antreten und damit so wenige wie seit Einführung der Insolvenzordnung 1999.

      Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank gleichzeitig um sechs Prozent auf 67.597. Einen Anstieg hatte es hier zuletzt nach dem Höhepunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise 2010 gegeben...
      Avatar
      schrieb am 29.09.20 13:31:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      29.9.
      "Das ist doch alles ziemlich skurril" (*)
      Eine Anlegerin muss vor Gericht, obwohl sie aus ihrer Sicht lediglich in Container investiert hat. Doch das Unternehmen hat vermutlich betrogen. Nun könnte sie ihr Geld verlieren.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/p-r-container-anfecht…

      ...
      Es ist aber auch die Geschichte einer Anlegerin, die sich sicher wähnte und nun doch eine Verliererin werden könnte. Ihr Fall am Münchner Landgericht zeigt nicht nur, welche Skurrilitäten das Insolvenzrecht zu bieten hat und welche Belastungen sich noch Jahre nach der Pleite für einzelne Anleger ergeben. Das Verfahren zeigt auch, wie mühselig und kleinteilig nun die Aufräumarbeiten nach dem großen Knall sind - und dass es noch lange dauern dürfte, bis die Insolvenzverwalter und Anleger das Kapitel P&R ad acta legen können.

      Zurück im Gericht. Engert nimmt ihre Maske ab und holt Luft. Dann erzählt sie von ihrem verhängnisvollen Investment. Wie sie bei einem Treffen mit ihrer Bankberaterin im Jahr 2014 dachte: In Container investieren, die dann um die Welt fahren - warum eigentlich nicht? Wie sie drei Jahre lang ihre Renditen bekam, pro Quartal über 600 Euro und das drei Jahre lang. Sie wähnte sich sicher, weil Container ja etwas Handfestes sind.

      All das sind die Fakten. Die juristische Frage ist nun, ob sie ihr Geld auch behalten darf. Der Grund: P&R besaß in den letzten Jahren weniger Container als die Firma behauptete. Als die Insolvenzverwalter loszogen, um aufzuräumen, fanden sie statt der angegebenen 1,6 Millionen nur 618 000 Container vor - mehr als die Hälfte der Stahlboxen existierte also nur auf Papier. Die Folge für Ärztin Engert: Ihre Gewinne und das Geld, mit dem P&R die Container zurückkaufte, stammten womöglich nicht von deren Vermietung - sondern von den neuen Anlegern.

      Ein Schneeballsystem also? Der Richter des Landgerichts steht auf und deutet auf Boxen, die er auf eine Tafel gezeichnet hat. Es ist ja so: Wenn Engert tatsächlich keine Container besessen haben sollte, würde das Geld, das bei ihr einlief, als Schenkung gelten - und zur Insolvenzmasse gehören, aus denen die 54 000 geprellten Anleger entschädigt werden sollen. Engert wäre dann eine von ihnen: statt auf der Gewinnerseite auf der Verliererseite.

      Gegen acht ausgewählte Altanleger wie sie haben die Insolvenzverwalter in deutschen Landgerichten Klage eingereicht. Es ist der Versuch, sich Rechtssicherheit zu verschaffen über die Frage, ob das Geld der Altanleger nicht eigentlich in den großen Pott mit der Insolvenzmasse gehört. Dahinter steckt auch die berechtigte Sorge, sich persönlich haftbar zu machen, falls am Ende doch jemand zu dem Schluss kommen sollte, dass das Geld den Gläubigern zugestanden hätte. Bis zum Bundesgerichtshof soll das Ganze hochgehen, so sagt es der P&R-Anwalt im Gericht.

      ...


      ___
      (*) nein, ist es nicht: war im Fall Madoff auch so. Pauschal 10 Jahre zurück wurde, nach einigem Rechtsstreit, eingesammelt und entsprechend wieder verteilt unter Aufsicht eines damit vom Gericht Beauftragten.

      Es ist auch fast schon ein Kennzeichen solcher Kapitalanlage-Fälle, daß der/die Betrüger eben nicht gleichmäßig und gerecht Auszahlungen vornehmen.

      => Unterschied zu D-Land: ein Verfahren (um das längere Zeit gerungen wurde) und keine X Verfahren wie hierzulande


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