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    NORDLB belässt Wirecard auf 'Kaufen' (Seite 13) | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.02.19 14:12:23 von
    neuester Beitrag 20.02.24 10:29:38 von
    Beiträge: 1.577
    ID: 1.297.626
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      schrieb am 23.01.22 11:19:47
      Beitrag Nr. 1.457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.581.785 von faultcode am 20.01.22 19:39:03
      Finanzaufsicht haftet nicht für Verluste von Wirecard-Anlegern
      Tenor: "Die Behörde arbeite laut ihren Angaben nur im öffentlichen Interesse und nicht im Interesse einzelner Aktionäre."

      Wo fängt denn dann das öffentliche Interesse an?
      Der am 18. Juni 2020 entstandene Schaden liegt bei 15 Milliarden Euro. Zu der Zeit kostete ein Einfamilienhaus in meiner Region durchschnittlich 300.000 EUR. Um es zu verdeutlichen: Dies entspricht einem Schaden, den die Schurken (Aufsichtsrat und Vorstandsmitglieder samt Bafin) (mit)verursacht haben von 50.000 Einfamilienhäusern.

      Es ist so, als ob eine mittelgroße deutsche Stadt dem Erdboden gleich gemacht worden ist!!!

      Ist das nicht von öffentlichen Interesse? Dagegen ist der Schaden durch die Naturkatastrophe im Ahrtal nur ein Bruchteil dessen!!

      "Interesse einzelner Aktionäre!?

      Da frage ich mich echt, ob die Urteile so rechtmäßig seien können!. Mit bloßen Menschenverstand ist das alles schwer zu verstehen.

      Eine Lehrstunde nach der anderen macht macht in dieser Sache auch in Hinblick unserer Rechtstaatlichkeit des Bundesrepublik Deutschland.

      So viel Unrecht ist schwer zu ertragen!
      Wirecard | 0,042 €
      Avatar
      schrieb am 20.01.22 19:39:03
      Beitrag Nr. 1.456 ()
      20.1.
      Urteile des Landgerichts Frankfurt -- Finanzaufsicht haftet nicht für Verluste von Wirecard-Anlegern
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/finanzaufsicht-haf…
      ...
      Das Landgericht Frankfurt am Main entschied nun in insgesamt vier Verfahren: Für finanzielle Schäden muss die Bafin nicht aufkommen. Wirecard-Aktionäre können die Finanzaufsicht nicht für ihre Verluste mit den Papieren des insolventen Zahlungsdienstleisters haftbar machen, urteilte die vierte Zivilkammer. Sie wies die Schadensersatzklagen von vier Anlegern über Beträge von 3000 bis 60.000 Euro ab.
      ...

      Die Schadensersatzkläger in Frankfurt hatten argumentiert, die Bafin habe Marktmanipulationen von Wirecard nicht verhindert und sei Hinweisen auf Straftaten nicht ausreichend nachgegangen.

      Beim Vorsitzenden Richter verfing diese Argumentation jedoch nicht: Die Behörde arbeite laut ihren Angaben nur im öffentlichen Interesse und nicht im Interesse einzelner Aktionäre. Selbst wenn die Bafin also ihre Amtspflichten verletzt hätte, hafte sie deshalb nicht gegenüber den Anlegern. »Es besteht kein sogenannter Drittschutz«, sagte der Richter.

      Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Eigentlich sollte am Mittwoch vor dem Landgericht über 60 weitere Amtshaftungsklagen gegen die Bafin in Sachen Wirecard verhandelt werden. Doch die Verhandlung platzte, nachdem das Gericht einen Antrag der Klägeranwälte auf Verlegung des Termins abgelehnt hatte. Die Anwälte hatten daraufhin einen Befangenheitsantrag gegen die Richter gestellt.

      Eine andere Kammer des Landgerichts hatte bereits im November die Amtshaftungsklage eines Wirecard-Aktionärs gegen die Finanzaufsicht zurückgewiesen. Dagegen hat der Kläger Berufung eingelegt.
      Wirecard | 0,044 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 14.01.22 14:20:49
      Beitrag Nr. 1.455 ()
      14.1.
      Wirecard-Insolvenzverwalter verklagt offenbar Ex-Chef Braun auf Schadenersatz
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/betrugsskandal-wir…
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-markus-braun…

      Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat Ex-Wirecard-Chef Markus Braun und weitere Ex-Manager nach Informationen der Süddeutschen Zeitung beim Landgericht München I auf Schadenersatz in Höhe von 140 Millionen Euro verklagt.

      Es gehe dabei um angeblich leichtfertig vergebene Großkredite, berichtete die SZ in ihrer Freitagsausgabe. Seit fast eineinhalb Jahren sitzt Markus Braun in Untersuchungshaft, eine Anklage wegen schwerer mutmaßlicher Wirtschaftsdelikte steht bevor.

      Die Schadenersatzklage richtet sich auch gegen den untergetauchten Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. Verklagt wird zudem Ex-Aufsichtsrat Stefan Klestil und ein weiteres früheres Mitglied des Kontrollorgans. Ihnen allen wird dem Vernehmen nach vorgeworfen, an einer leichtfertigen Kreditvergabe mitgewirkt oder diese nicht verhindert zu haben.

      Braun weist seit der Pleite des Dax-Konzerns Mitte 2020 alle Vorwürfe zurück. Ein Sprecher Brauns sagte der SZ, Braun habe Anfang 2022 von einer gegen ihn und andere gerichteten Klage erfahren. Braun weise die geltend gemachten Ansprüche "vollumfänglich zurück" und werde sich gegen die Klage verteidigen. "Die Klageschrift unterstellt einen Sachverhalt, der tatsächlich nicht zutrifft und durch Fakten widerlegt ist."

      Bei der Schadenersatzklage und den Arrestbeschlüssen geht es um hohe Kredite, die der Wirecard-Konzern dem in Singapur ansässigen Unternehmen Ocap gewährt hatte.

      Nach Erkenntnissen von Insolvenzverwalter Jaffé schulden Ocap und eine Ocap-Tochtergesellschaft in Luxemburg dem Wirecard-Konzern insgesamt 230 Millionen Euro. Der Verbleib des größten Teils des Geldes ist laut SZ offenbar unklar.

      Das von dem ehemaligen Wirecard-Manager Carlos H. geleitete Unternehmen Ocap galt einst als strategischer Partner von Wirecard und sollte mit dem geliehenen Geld Händlergeschäfte vorfinanzieren. Erträge aus diesen Geschäften sollten dann dem Finanzdienstleister Wirecard zugutekommen. Der Vorstand von Wirecard hatte laut SZ mit Billigung von Aufsichtsratsmitgliedern über Jahre hinweg immer mehr Kredite an Ocap vergeben. Als Michael Jaffé nach der Wirecard-Pleite dort als Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, war bei Ocap kein Geld mehr vorzufinden. Inzwischen ist das in Singapur ansässige Unternehmen ebenfalls pleite.

      Ein Sprecher von Ex-Aufsichtsrat Klestil erklärte der SZ gegenüber, es sei bei Wirecard gelungen, alle Kontrollinstanzen inklusive Aufsichtsrat zu täuschen. Klestil sei von dem mutmaßlichen Betrug bei Wirecard ebenso betroffen wie viele andere. Er habe das höchste Interesse daran, dass alle Anleger so rasch als möglich Klarheit und volle Information über die bekannt gewordenen Vorgänge bei Wirecard erhalten.

      Die Klage zielt laut SZ letztlich auf jene Versicherungsunternehmen, bei denen Wirecard Manager-Haftpflichtpolicen abgeschlossen hatte. Diese Versicherungen treten jedoch nur dann ein, wenn den betroffenen Vorständen und Aufsichtsräten keinerlei vorsätzliche beziehungsweise wissentliche Pflichtverletzungen oder gar Beteiligungen an Straftaten vorgeworfen werden kann.
      ...
      Wirecard | 0,044 €
      Avatar
      schrieb am 12.01.22 17:47:34
      Beitrag Nr. 1.454 ()
      Jetzt geht's los!

      heute: nur ein kleines Licht
      Ist halt der "Warmup" für die Staatsanwaltschaft München. Das lässt mMn darauf schließen, daß hier von "unten nach oben" gearbeitet wird, was eben auch am Ende eine Anklage gegen Markus Braun erleichtern dürfte:


      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-erste-anklage-im-…
      ...
      Gute Freunde hat Jan Marsalek früher oder später in die Prinzregentenstraße 61 eingeladen. In der prunkvollen Villa »Prinz Alfons von Bayern« pflegte der frühere Wirecard-Vorstand gern sein beachtliches Netzwerk. Dem Geschäftsmann V. wurde eine besondere Ehre zuteil: Seine Beteiligungsfirma IMS Capital durfte in Marsaleks Residenz Büros unterhalten.

      Gemeinsam sollen die beiden von dort aus dunkle Geschäfte betrieben haben. IMS Capital solle als eine Art Waschsalon für illegal erworbenes Vermögen gedient haben und V. soll der Mann gewesen sein, der – angeleitet von Marsalek – das Waschprogramm bediente.

      Davon jedenfalls ist die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I überzeugt. Sie hat nach SPIEGEL-Informationen kurz vor Weihnachten Anklage gegen V. erhoben. Er ist damit der Erste aus einer mutmaßlichen Bande von Betrügern, die die Strafverfolger vor Gericht bringen wollen. Marsalek selbst ist abgetaucht, kurz nachdem der Milliardenbetrug bei Wirecard aufgeflogen war. V. gehört zu den letzten Personen, die später noch Kontakt zu ihm hatten.
      ...

      Die strafrechtliche Aufarbeitung des Jahrhundertskandals nimmt Fahrt auf. Weitere Anklagen dürften bald folgen, auch gegen Ex-Chef Markus Braun, der seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzt und alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückweist.
      ...

      In der Anklage wird dem Marsalek-Freund vorsätzliche Geldwäsche in 26 besonders schweren Fällen vorgeworfen, außerdem Betrug und eine Verletzung von Buchführungspflichten, wie die Staatsanwaltschaft dem SPIEGEL bestätigte.

      Spätestens seit 2019 soll V. sich an dem Plan Marsaleks beteiligt haben, über ein Firmengeflecht Vermögen aus der Wirecard-Gruppe in Höhe von mehr als 22 Millionen Euro zu veruntreuen und die Herkunft dieser Mittel über ein Geldwäschesystem zu verschleiern. Nach SPIEGEL-Informationen hat die Staatsanwaltschaft überdies beantragt, V., der derzeit auf freiem Fuß ist, wieder in Haft zu nehmen.

      Eine wichtige Rolle spielte in diesem System nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auch der frühere libysche Geheimdienstchef Rami El Obeidi, der ebenfalls zu Marsaleks Vertrauten gezählt haben soll.

      V. und Obeidi weisen die Anschuldigungen zurück, der Libyer wirft V. stattdessen vor, ihn betrogen und um sein Geld gebracht zu haben. Eine detaillierte Stellungnahme zu den Vorwürfen liegt noch nicht vor.

      Marsalek, Obeidi und V. saugten offenbar zum einen direkt über die IMS Capital Geld aus dem Konzern ab, mehrere Wirecard-Gesellschaften vergaben dubiose Darlehen an die Beteiligungsfirma. Zum anderen sollen die drei Verbündeten Kapital über eine Kette türkischer Firmen veruntreut haben, mit den Namen Aegean, STL und 2149, die offenbar von El Obeidi und einem weiteren Komplizen kontrolliert wurden. Von dort gelangte das Vermögen wiederum zu IMS Capital.

      V. hatte die Aufgabe, das veruntreute Geld in deutsche Start-ups wie den inzwischen insolventen Münchner Lebensmittel-Lieferdienst Getnow zu investieren und so in den legalen Wirtschaftskreislauf zu überführen. Gewinne daraus sollten an die Beteiligten ausgeschüttet werden.

      Allerdings zweigte V. offenbar mindestens acht Millionen Euro für private Zwecke ab, als eine Art Vergütung für die erbrachte Waschdienstleistung. Marsalek soll dafür sein Einverständnis gegeben haben – ohne das Wissen des libyschen Freundes. Die Staatsanwaltschaft hat ermittelt, dass V. mit dem Geld unter anderem eine Luxusimmobilie in München erwarb und sanierte sowie die Gründung eines Family-Office in der Schweiz finanzierte.
      ...

      Chats zwischen V. und Marsalek sowie eine Klage El Obeidis gegen V. zeugen davon, dass die einstigen mutmaßlichen Komplizen mittlerweile heftig zerstritten sind. Der Zoff dürfte den Ermittlern geholfen haben, die Machenschaften aufzudecken.

      V. droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von mehr als vier Jahren. Die Ermittlungen gegen El Obeidi und die Jagd auf Marsalek dauern an.

      ...
      Wirecard | 0,045 €
      Avatar
      schrieb am 06.01.22 12:32:30
      Beitrag Nr. 1.453 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.934.045 von faultcode am 23.04.21 23:16:30Karl-Theodor zu Guttenberg:

      ...

      ...

      6.1.
      Die Lage am Morgen: Wie Karl-Theodor zu Guttenberg per SMS Schluss macht
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-fdp-kapitols…
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      Avatar
      schrieb am 15.12.21 11:21:01
      Beitrag Nr. 1.452 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.226.826 von faultcode am 15.12.21 10:55:54
      "Wirecard hat offenbar Scheinumsätze mit Scheinumsätzen ersetzt."
      07.02.19
      Zitat von faultcode: ...=> also Eines ist für mich hier klar:
      • Wirecard hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Asien-Problem. Dieses Problem mag nicht groß sein und in der Vergangenheit liegen:

      => das neue Problem ist aber, daß CEO Markus Braun bislang - und wiederholt - versucht, dieses Problem als nicht-exitent bis Pe­ti­tes­se abzutun

      => blöd nur, wenn es in dieser Angelegenheit mehr als einen Whistleblower gibt

      => und keiner hält den CEO dabei auf - auch nicht der Aufsichtsrat
      ...

      so ist es.

      Es dürfte aber nun nach rund 1 1/2 Jahren doch noch ungemütlich für den ehemaligen Wirecard-Aufsichtsrat werden - und für EY Deutschland:

      15.12.
      Wirecard-Skandal – Große BR-Recherche zum Bilanz-Testat von EY
      https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-gr…
      ...
      Auf den ersten Blick wirkt das Dokument mit dem gelben EY-Logo unscheinbar. Doch die 25 Seiten lange Präsentation hat es in sich: Die langjährigen Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY) schicken sie am 24. April 2019 an den Aufsichtsrat des Zahlungsdienstleisters - einen Tag vor Veröffentlichung der Bilanz. Darin stellt EY fest, dass bei mehreren Wirecard-Tochterfirmen in Asien Scheinumsätze entdeckt wurden. Es geht um zehn Millionen Euro. In dieser Höhe habe es in der Konzernbilanz eine "Ausbuchung von nicht existenten Umsatzerlösen" gegeben.
      ...

      Die Öffentlichkeit erfährt davon nichts. Denn Wirecard findet eine Lösung, um die Folgen für Umsatz und Gewinn auszugleichen. Der Präsentation zufolge hat Wirecard zugleich eine "Einbuchung von bislang nicht erfassten Umsatzerlösen" in Höhe von 11 Millionen Euro vorgenommen.

      BR Recherche hat zahlreiche interne Unterlagen ausgewertet, E-Mail-Kommunikation analysiert und Chatverläufe eingesehen. Daraus geht hervor: Auch diese nachträglich verbuchten Umsätze gibt es nicht. Sie sind erfunden. Wirecard hat offenbar Scheinumsätze mit Scheinumsätzen ersetzt. Unter den Augen der Wirtschaftsprüfer von EY.
      ...

      Auch beim Wirtschaftsprüfer von Wirecard, EY, geht im Februar 2019 ein umfangreiches Konvolut mit belastenden Dokumenten ein. EY prüft die Unterlagen und befragt Mitarbeiter von Wirecard. Dabei räumt der Chefbuchhalter des DAX-Unternehmens ein, dass Umsätze von Wirecard-Töchtern in Asien mit zwei Firmen namens Right Momentum und Flexi Flex nur auf dem Papier existieren. In einem 58 Seiten langen Anhang zur Präsentation für den Aufsichtsrat hält EY später fest: "Bei einem Treffen am 20. März 2019 mit S. (Wirecard AG) erhielten wir die Information, dass es keine realen Softwarekäufe und –verkäufe mit Right Momentum und Flexi Flex gab."
      ...

      Im April 2019 ist der Abschlussbericht der Anwaltskanzlei R&T aus Singapur fertig. Das Ergebnis: Bei den vorgetäuschten Geschäften handelt es sich um Bilanzmanipulation, Urkundenfälschung und Betrug. Daran beteiligt seien neben Mitarbeitern von Wirecard die beiden Firmen Right Momentum und Flexi Flex aus Malaysia sowie ein Mann namens Chan Chee P. – Er wird später nochmal eine wichtige Rolle spielen.

      EY kannte diesen Bericht.
      ...

      Im Geschäftsbericht 2018 stellt Wirecard den Sachverhalt anders dar: Dort ist nur die Rede davon, dass Umsätze in Höhe von zehn Millionen Euro "zunächst in den falschen Geschäftseinheiten des Konzerns" erfasst wurden. "Nach Korrektur wurde das gesamte Software-Geschäft in der richtigen Geschäftseinheit des Konzerns erfasst." Also lediglich ein Buchungsfehler. Die Wirtschaftsprüfer von EY halten in ihrem Bestätigungsvermerk abschließend fest, es gäbe "keine Einwendungen gegen die bilanzielle Behandlung" der Sachverhalte.
      ...

      So stammen die neu erfassten Umsätze angeblich aus Softwareverkäufen von Cardsystems an eine ebenfalls in Dubai ansässige Firma namens Synergistics und an einen Reiseanbieter auf den Malediven namens Lets Go Maldives. Beide Firmen kommen erstmals in Zusammenhang mit den ausgebuchten Scheingeschäften ins Spiel, die die Anwaltskanzlei R&T in Asien aufgedeckt hatte.
      Wirecard-Chef Markus Braun, Finanzvorstand Alexander von Knoop und die verantwortlichen Prüfer von EY segnen das weitere Vorgehen gemeinsam ab. Das belegt eine E-Mail eines EY-Wirtschaftsprüfers an den Chefbuchhalter von Wirecard vom 21. März 2019: "Wir haben heute Abend mit Herrn Dr. Braun und Herrn von Knoop zusammengesessen und die Ergebnisse aus der R&T Summary besprochen. Wir haben das gemeinsame Verständnis entwickelt, dass zur Beurteilung der Sachverhalte weitere Unterlagen benötigt werden (Wirecard wird diese R&T und uns zur Verfügung stellen)." Ausdrücklich genannt werden beizubringende Verträge und Belege für die neu entdeckten Software-Verkäufe an die beiden Firmen Synergistics und Lets Go Maldives.
      ...

      Schon 2018 hat Marsalek an die Firma Fineom Technologies, die an dem Projekt beteiligt war, angeblich eine Bezahl-Software verkauft - für 3,4 Millionen Euro. EY will bei der Abschlussprüfung im Frühjahr 2019 wissen, was dahinter steckt. Wirecard erstellt deshalb eine Präsentation über Fineom. Sie liegt BR Recherche vor. Darauf zu sehen: Fineom-Chef Badr A. beim Handshake mit dem früheren Siemens-CEO Klaus Kleinfeld. Kleinfeld hat von 2017 bis 2018 für den saudischen Königshof als Berater gearbeitet. Worum es bei dem Treffen gegangen ist - unklar. Kleinfeld reagiert nicht auf Anfragen.

      Am Ende bleibt der angebliche Umsatz mit Fineom im Frühjahr 2019 in der Bilanz: Denn Wirecard versichert, dass hinter der Firma ein saudischer Staatsfonds stecke. Dabei hatte EY selbst festgestellt: "Nachweise für die Solvenz des Kunden sowie Werthaltigkeit der Forderung Fineom […] konnten nicht erbracht werden."
      ...
      Wirecard | 0,105 $
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.12.21 10:55:54
      Beitrag Nr. 1.451 ()
      15.12.
      Wirecard-Skandal: Neue Zweifel am Bilanz-Testat von EY
      Wirecard hat im Geschäftsbericht für 2018 aufgeflogene Scheingeschäfte in Asien offenbar mit erfundenen Softwareverkäufen ersetzt. Das zeigen Unterlagen, die BR Recherche vorliegen. Die Wirtschaftsprüfer von EY segneten die Bilanz trotzdem ab.
      https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-ne…
      ausführlich: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-gr…
      ...
      Wirecard steht im Frühjahr 2019 mit dem Rücken zur Wand: Nach Medienberichten über Scheinumsätze in Asien bricht der Aktienkurs dramatisch ein. Ende April steht die Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2018 an. Die langjährigen Wirecard-Bilanzprüfer von EY haben im Vorfeld eine Präsentation für den Aufsichtsrat erstellt. Sie liegt BR Recherche vor.

      Darin erläutert EY: Umsätze von mehreren Wirecard-Tochterfirmen in Asien seien "nicht existent". Es geht um zehn Millionen Euro, die laut EY ausgebucht wurden. Ebenfalls in dieser Präsentation festgehalten: Wirecard hat elf Millionen Euro Umsatz neu in die Bilanz aufgenommen. Diese stammen aus angeblichen Softwareverkäufen einer in Dubai sitzenden Wirecard-Tochter. Doch auch diese Umsätze haben nach BR-Recherchen nicht existiert.


      Kriminelle Machenschaften - aufgedeckt, aber nicht in der Bilanz

      Die Vorwürfe im Zusammenhang mit den ausgebuchten Scheingeschäften in Asien wiegen schwer: Schon 2018 hatte Wirecard die Anwaltskanzlei Rajah & Tann in Singapur beauftragt, die Scheingeschäfte zu untersuchen. Anlass waren Hinweise eines Whistleblowers an die Konzernzentrale. Im April 2019 ist der Abschlussbericht der Kanzlei fertig. Ergebnis: Bei den vorgetäuschten Geschäften handelte es sich um Bilanzmanipulation, Urkundenfälschung und Betrug.

      Auch EY kannte diesen Bericht. Diesen Hintergrund hätten die Wirtschaftsprüfer im Testat nicht verschweigen dürfen, meint Hansrudi Lenz, Professor für Wirtschaftsprüfung an der Universität Würzburg: "Wenn ich bewusst Verträge manipuliere und nicht existente Verträge quasi aufsetze, dann ist das für mich eine bewusste Manipulation der Rechnungslegung und kein einfaches Versehen."


      Neu erfundene Umsätze kompensieren Scheingeschäfte in Asien

      Im Geschäftsbericht 2018 stellt Wirecard den Sachverhalt anders dar: Dort ist nur die Rede davon, dass Umsätze in Höhe von zehn Millionen Euro "zunächst in den falschen Geschäftseinheiten des Konzerns" erfasst wurden. "Nach Korrektur wurde das gesamte Software-Geschäft in der richtigen Geschäftseinheit des Konzerns erfasst." Also lediglich ein Buchungsfehler.

      Tatsächlich hat der Aschheimer Zahlungsdienstleister die ausgebuchten Umsätze in der Bilanz aber mit den angeblich neuen Software-Geschäften ausgeglichen. Aber wo kommen diese neuen Umsätze her? Im Zentrum steht die Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East in Dubai. Sie soll 2017 Software für Zahlungsabwicklungen an zwei Firmen verkauft haben. Für elf Millionen Euro. Die werden im April 2019 erstmals verbucht.


      Die undurchsichtige Rolle von Chan Chee P.

      Käufer der Software sind angeblich eine Firma namens Synergistics, ebenfalls in Dubai ansässig, und ein Reiseanbieter auf den Malediven namens "Lets Go Maldives". Die Wirtschaftsprüfer fordern von Wirecard, diese neu aufgetauchten Umsätze zu belegen.

      Doch bei der Prüfung der vorgelegten Unterlagen fallen EY offenbar zahlreiche Ungereimtheiten nicht auf. So sind die Software-Deals der Cardsystems mit Synergistics und Lets Go Maldives nach Darstellung von Wirecard bereits 2017 über die Bühne gegangen. Eingefädelt habe sie ein malaysischer Geschäftsmann namens Chan Chee P. - ausgerechnet, denn dieser Mann war schon an den ausgebuchten Scheingeschäften in Asien beteiligt. Nach Ansicht des Bilanz-Experten Professor Hansrudi Lenz hätte EY spätestens jetzt Konsequenzen ziehen müsse: "Wenn jetzt dieser Vermittler sozusagen aus der einen Tür rausgeht und durch die andere Tür wieder reinkommt und an andere Unternehmen Umsätze vermittelt, die vorher nicht stattgefunden haben, dann muss man das natürlich zum Anlass nehmen, dem genau nachzugehen."

      Dann hätte EY auffallen müssen, dass im Frühjahr 2019 kein Beleg über angebliche Provisionszahlungen vorlag. Denn Chan Chee P. hat erst am 22. Juli 2019 eine Rechnung über eine Million Euro für die Vermittlung des neuen Software-Deals gestellt.


      Von angeblichem Software-Vermittler "nie gehört"

      Der Geschäftsführer des Reiseportals Lets Go Maldives, einer der angeblichen Software-Käufer, will kein Interview geben. Am Telefon sagt er, von dem Vermittler Chan Chee P. und seinen Firmen habe er noch nie etwas gehört. Einen Vertrag über die Software-Lieferung der Wirecard-Tochter Cardsystems gebe es nicht.

      Der Chef des zweiten angeblichen Software-Käufers Synergistics, Tarek M., löscht sein Internet-Profil auf dem Karriere-Netzwerk Linkedin sofort, nachdem BR Recherche ihm einen Fragenkatalog zukommen lässt. Auf SMS reagiert er nicht. Angeblich treffen ihn die Prüfer von EY im Frühjahr 2019 in Dubai. Dabei bemerken sie offenbar nicht: Tarek M. arbeitet bei der dortigen Polizei, damals im Bereich Geldwäschebekämpfung.


      10 Millionen Euro für ehemaligen libyschen Geheimdienstchef

      Bemerkenswert ist ein weiterer Vorgang: Die Wirecard-Tochter Cardsystems war ursprünglich gar nicht in Besitz einer Software. Die kauft sie laut den von BR Recherche ausgewerteten Unterlagen angeblich im August 2017 von einer Firma namens "PMFG". Die soll ebenfalls in Dubai sitzen. Registriert ist die Firma dort aber nicht. Zudem stellt die PMFG der Cardsystems erst fast zwei Jahre später, während der laufenden Wirtschaftsprüfung 2019, eine Rechnung über zehn Millionen Euro. Der Wirecard-Vorstand gibt den Betrag sofort zur Überweisung frei.

      Die Summe wird allerdings auf das Konto der "Aegean Danismanlik", also an eine andere Firma, überwiesen. Die sitzt in Istanbul. Dem Handelsregister zufolge ist Rami El-Obeidi als Gesellschafter eingetragen. Der ist ein Vertrauter von Ex-Vorstand Jan Marsalek. Eine einfache Internet-Recherche hätte schon im Frühjahr 2019 ergeben, dass es sich dabei um einen früheren libyschen Geheimdienstchef handelt. EY hat das nicht bemängelt.

      EY erklärt auf eine detaillierte BR-Anfrage allgemein, die Prüfer hätten "umfangreiche Prüfungshandlungen durchgeführt und die Prüfung an die zum jeweiligen Zeitpunkt bekannt gewesene Informationslage angepasst".


      Weitere Software-Scheingeschäfte

      Nach BR-Recherchen hätte noch eine Reihe weiterer Software-Verkäufe EY stutzig machen müssen. Denn: Die Wirecard-Tochter Cardsystems will die angebliche Software für Zahlungsdienstleistungen an neun weitere Firmen verkauft haben, für insgesamt fast 40 Millionen Euro. Dabei erwarben einige Kunden die Software, bevor Cardsystems sie selbst gekauft hatte. Auch das geht aus Unterlagen hervor. EY ist das offenbar nicht aufgefallen.


      Marsalek und der saudische Staatsfonds

      Einer dieser Software-Deals sticht besonders ins Auge. Er zeigt, wie Ex-Vorstand Jan Marsalek vorgegangen ist, um die Scheingeschäfte zu belegen. Es geht um ein angeblich gemeinsames Vorhaben mit dem saudischen Staatsfonds. Der Name des Projekts: "Fineom". Im März 2019 erstellt Wirecard dafür eine Präsentation und wirbt damit, sogar in Kontakt mit dem früheren Siemens-CEO Klaus Kleinfeld zu stehen. Kleinfeld hat 2017 und 2018 als Berater für den saudischen Königshof gearbeitet.

      Das Projekt versandet aber schnell. Eine Rechnung über 3,4 Millionen Euro für eine Software, die Wirecard angeblich geliefert hat, wird nie bezahlt. EY erhebt deswegen zwar Einwände, dennoch bleibt der Umsatz in der Bilanz. Am Ende bekommt Wirecard von EY im April 2019 ein uneingeschränktes Testat.


      Hätten Anleger besser geschützt werden können?

      Für den FDP-Politiker Florian Toncar, der im Wirecard-Untersuchungsausschuss saß, steht fest: Hätte Wirecard die Scheingeschäfte schon im April 2019 zugeben müssen, "dann wäre es mit dem Unternehmen sehr viel schneller zu einem Ende gekommen. Und auch die Aktionäre, auch die Banken wären sehr viel weniger geschädigt worden, als das am Ende leider doch passiert ist."

      Das Vorgehen EYs bei der Prüfung der verdächtigen Software-Geschäfte könnte für zehntausende Anleger relevant sein. Bisher sind sie vor Gericht mit Schadenersatzklagen gescheitert - unter anderem, weil Richterinnen und Richter davon ausgehen, dass EY kein Fehlverhalten nachzuweisen sei.
      Wirecard | 0,105 $
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.12.21 21:40:43
      Beitrag Nr. 1.450 ()
      10.12.
      Wirecard-Skandal: Verdacht auf "gewissenlose" Bilanzkontrolle
      Die Wirecard-Pleite könnte die Prüfgesellschaft EY noch teuer zu stehen kommen. Grund dafür ist ein Paragraf, der bereits die Deutsche Bank und Volkswagen viel Geld kostete - und ein möglicher neuer Zeuge.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ey-wirecard-skandal-b…
      ...

      --> §826 BGB
      Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung
      Wer in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise einem anderen vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem anderen zum Ersatz des Schadens verpflichtet.
      https://dejure.org/gesetze/BGB/826.html
      Wirecard | 0,0003 $
      Avatar
      schrieb am 10.12.21 21:33:45
      Beitrag Nr. 1.449 ()
      Virtual Solution: SecurePIM
      <Hauptgesellschafter Nicolaus von Rintelen>


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      schrieb am 10.12.21 01:54:32
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