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    Wikifolio: Deep Value Research

    eröffnet am 19.08.23 00:13:57 von
    neuester Beitrag 19.08.23 00:13:57 von
    Beiträge: 1
    ID: 1.371.511
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      schrieb am 19.08.23 00:13:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      Ich betreibe seit einiger Zeit ein Wikifolio und möchte euch heute mal meine Strategie erklären. Bin auf Feedback gespannt.

      https://www.wikifolio.com/de/de/w/wfkcmvalue" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">https://www.wikifolio.com/de/de/w/wfkcmvalue


      Ziel meines Wikifolios (dessen Strategie ich ein paar mal umgestellt habe), ist es, relativ konzentriert in die besten Deep Value Aktien, die der Markt momentan zu bieten hat, zu investieren.

      Hier die aktuellen Positionen (Lacht mich bitte aus für CVS Health):




      Was ich an Deep-Value-Investing so interessant finde, ist die Asymmetrie des Chance-Risiko-Verhältnisses. Es geht um Aktien, die viel Potenzial nach oben durch eine starke Unterbewertung, aber eine limitierte Downside Risk haben, da der Markt bereits Negativentwicklungen einpreist.



      Indikatoren, auf die ich fürs Screening gucke sind ein geringes EV/EBITDA Ratio und ein Abstand zum 52-Wochen-Tief von weniger als 20% (Letzteres hilft mir auch beim Risikomanagement). Für die weitere Analyse gucke ich mir dann mit einer Negativprämisse an, was die Bullen und Bären zu sagen haben, lese mir die Annual Reports durch und baue ein DCF-Modell. Das DCF-Modell verwende ich aber nur um ein grobes Gefühl zu bekommen, wie groß die Unterbewertung ausfällt, ich halte nichts von auf Präzision ausgelegten Berechnungen des "intrinischen Werts".



      Dadurch, dass ich jetzt mittlerweile seit über einem Jahr fast täglich so vorgehe (Für mein privates Depot) bin ich mittlerweile auf folgende Arten von Situationen gekommen:



      1. Unbeliebte Branche: Das Unternehmen wird aufgrund zu seiner Verbindung zu einer unbeliebten Branche übersehen

      2. Erholung von Skandalen: Das Unternehmen hat in jüngster Zeit einen Skandal oder Rückschlag erlitten, verfügt aber über Erholungspotenzial

      3. Zyklisches Tief: Das Unternehmen befindet sich in der Talsohle eines zyklischen Abschwungs

      4. Fehlbewertung der Schuldenlast: Der Markt hält aufgrund einer hohen Schuldenlast abstand, obwohl das Unternehmen über einen starken Cashflow und einen Plan zum Schuldenabbau verfügt

      5. Vernachlässigung von Nebenwerten: Das Unternehmen wird trotz starker Finanzdaten vom Markt ignoriert, da keine Analysten das Unternehmen analysieren und es an Berichterstattung mangelt

      6. Unterschätzte Konkurrenzfähigkeit: Aufgrund der wahrgenommenen Bedrohung durch die Konkurrenz wird das Unternehmen unterbewertet, obwohl es über ein einzigartiges Produkt oder eine einzigartige Dienstleistung verfügt, die einen Wettbewerbsvorteil darstellt

      7. Regulatorische Vorsprung: Das Unternehmen wird aufgrund der Komplexität seiner Branchenvorschriften unterbewertet, obwohl es einen Wettbewerbsvorteil bei der Handhabung dieser Vorschriften hat

      8. Unterschätzung der Innovation: Aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner Innovationsfähigkeit wird das Unternehmen unterbewertet, obwohl es über ein starkes F&E-Team und eine Erfolgsbilanz bei der Einführung neuer Produkte verfügt

      9. Falsche Bewertung der Dividende: Das Unternehmen wird unterbewertet, weil der Markt seine Dividendenzahlungen unterschätzt, insbesondere in einem Niedrigzinsumfeld

      Diese Liste gibt mir ein wenig Orientierung für meine Analyse.

      Ein zusätzlicher Indikator, der mich überzeugter von einer Investmentidee stimmt, sind die Insidertransaktionen. Überzeugend sind für mich 3-4 Käufe von Insidern mit $150.000+ Volumen.


      Hinsichtlich Risikomanagement: Ich habe mich dabei an Michael Burry orientiert, v.A. seine MSN Money Artikel von Anfang der 2000er. Grundsätzlich geht es mir darum, dass ich keine quantitativen Verfahren verwenden möchte um bloß die Volatilität niedrig zu halten. Gerade als Privatinvestor kann man ruhig mMn konzentriert investieren, das ist der große Edge den wir haben. Aber ganz ohne Risikomanagement läuft es natürlich nicht, Michael Burry kauft Aktien die einen überschaubaren Abstand zum 52-Wochen-Tief haben, und verkauft sie, wenn neue Tiefs geformt werden. Genauso möchte ich es auch machen, ich verabschiede mich gerne von bestimmten Positionen wenn sie 15-20% fallen. Gutes Buch dazu ist "The Art of Execution", die Lektionen daraus wende ich auch gerne an, dazu gehört z.B. auch seine Gewinner laufen zu lassen.
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