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    DAX Wohin ?????? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.06.00 00:02:32 von
    neuester Beitrag 09.06.00 09:17:20 von
    Beiträge: 3
    ID: 154.309
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      schrieb am 09.06.00 00:02:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es gibt doch nur 2 Richtungen,
      Entweder huscht der DAX in 3 Wochen bei 6600 vorbei,
      oder
      er kriecht auf eigenartige Weise erstmal auf 8500
      Da kommt doch glatt der Böse Mann und schraubt
      erst einmal am Zinssatz.
      Aber das ist doch wohl nicht etwa der Grund dafür
      das der Dax morgen abschmiert !Das wäre zu einfach.
      Hätte er doch schon bei 8000 Hochschrauben können, oder
      vorher schon.
      Mmmm ab Morgen gehts bergauf, oder sollte ich mich täuschen.
      Sollten wir Morgen im Plus schliessen, ist es soweit.
      Erst in 3 Monaten is vorbei mit Dax, dann machen sich die Zinserhöhungen
      bemerkbar.Aber es wird nicht nur der Zinssatz sein, auch andere Ursachen
      tragen dazu bei.
      Dann kommt der Crash.
      Avatar
      schrieb am 09.06.00 00:24:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      (Nasdaq von 5.000 auf 3.200 = 35% = Crash.)

      Betrachtet man vergleichbare Übertreibungsszenarien (Edelmetallmärkte Anfang der 80er Jahre, Tokioter Börse gegen Ende der 80er),
      so besteht mit Blick auf die nächsten 12 Monate für den Nasdaq-Index noch erhebliches Abwärtspotential.
      Kurzfristig ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß der Nasdaq im Bereich um 3200 Punkte ein Doppeltief und damit erstmal die Startrampe
      für eine Erholung gebildet hat.

      Mittelfristig besteht erst im Bereich 2.300 - 2.800 Punkte eine Unterstützung.
      Und es ist angesichts der drastischen Überbewertung einzelner Technologie-Aktien keinesfalls sicher, daß die Baisse mit einem Test des vorgenannten Kurslevels beendet wäre.

      Vom Top Ende 1989 verlor der Nikkei 225-Index bis 1992 immerhin rd. 62%. Umgerechnet auf den Nasdaq-Index würde dies einem Abschlag von 3.100 Punkten entsprechen. Die Baisse wäre somit erst im Bereich um 1.900 Punkte beendet. Dies mag aus heutiger Sicht extrem pessimistisch erscheinen, bei genauer Betrachtung würde sich der Nasdaq-Index damit aber lediglich an das obere Ende seines langfristigen Durchschnitts-KGV´s annähern.

      Das KGV einzelner Hightechs läßt hier erheblichen Spielraum nach unten zu.
      So beläuft sich das KGV von
      Cisco auf 190 (10-Jahresdurchschnitt 28)
      Intel 62 (13)
      Oracle 170 (31)
      Sun Microsystems 120 (16)
      Dell 85 (16).

      Es ist kaum anzunehmen, daß sich das Gewinnwachstum der vorgenannten Unternehmen den überzogenen Bewertungen angleichen wird.
      Im Gegenteil. Die Zeiten des rasanten Wachstums gehören längst der Vergangenheit an, so daß weitere Korrekturen überfällig sind.

      Der Nasdaq-Crash ist außerdem ausgerechnet zu einer aus saisonaler Sicht ungünstigen Zeit gestartet. Laut diversen Untersuchungen ist der Anlagezeitraum am Aktienmarkt in der Zeit vom 15. April bis 01. November besonders ungünstig. Mit dem 15. April entfallen diverse steuerliche Vorteile für die Altersversorgung,
      so daß allein aus diesem Grunde dem Markt Liquidität entzogen wird.
      Von 1969 an wären in den letzten 30 Jahren aus 10.000 US$ bei Anlage im April - November 18.000 US$ geworden.
      Bei Anlage November-April wären es 250.000US$.

      Bis November gibt es noch saisonal ungünstige Handelstage, so daß es für den Nasdaq-Index schwierig sein dürfte, sich oberhalb von 3.200 zu stabilisieren.
      Bezieht man die unveränderte Überbewertung mit ein, so wäre nach einer Erholung ein weiterer Baisseschub in den Sommermonaten keine Überraschung.

      Aus sentimenttechnischer Sicht wird dies vom unverändert hohen Optimismus der Analystenmehrheit unterstrichen, die den Nasdaq-Crash als normalen Sellout
      einstufen, der jede Menge Gelegenheiten in den Hightech- und Internet-Sektoren biete. Ob es sich bei den weiter oben dargestellten KGV´s tatsächlich um Gelegenheiten handelt, möge jeder für sich selbst beurteilen. Und daß mehr als 60% des Umsatzes im Nasdaq-Handel auf Privatanleger entfallen, läßt mit Blick auf die kommenden Monate keine stabile Entwicklung in diesem Sektor erwarten.

      Aus charttechnischer Sicht besteht für den Nasdaq-Index nach Ausbildung eines Doppelhochs im März ebenfalls Potential bis in den Bereich um 2.500 Punkte. Damit würde der komplette Übertreibungsansatz abgebaut.

      Interessant ist in diesem Zusammenhang die seltene charttechnische Formation "Broading Top" des Dow Jones Industrial Average. Es handelt sich hier um ein
      charttechnisches Bild, das im Normalfall Topformationen charakterisiert. Sollte sich das Broading Top also bestätigen, so dürfte im Zuge des nächsten Abwärtsschubs die untere Aufwärtstrendlinie durchbrochen werden (Fall unter 9600/9700).

      Aus zinstechnischer Sicht wird die sich abzeichnende negative Entwicklung ebenfalls flankiert, denn angesichts des hohen inflationären Drucks ist eher mit einer Verschärfung denn mit einer Lockerung der restriktiven Geldpolitik der Notenbank zu rechnen. In diesem Zusammenhang ist es geradezu ein Witz, wenn Marktanalysten behaupten, daß die nach Redaktionsschluß zu erwartende Zinserhöhung in der Mai-Sitzung des Offenmarktausschusses um bis zu 0,50% in den Aktienkursen enthalten sei. Das Gegenteil wird der Fall sein.

      So befindet sich der NAPM-Index der Einkaufsmanager seit Anfang 1999 im Aufwärtstrend und signalisiert mit Werten um 80% Inflationsdruck.
      Dies wird ebenso vom "Inflation Timing Model" aus dem renommierten Ned Davis Research unterstrichen. Dieser Indikator notiert auf dem höchsten Stand seit der
      Rezession von 1990.

      Vor diesem Hintergrund überraschen die sich beschleunigenden Inflationsraten nicht. Angesichts des unverändert hohen nominellen US-Wirtschaftswachstums wird inzwischen auch die durch das Geldmengenwachstum freigesetzte Liquidität immer mehr von der Wirtschaft abgezogen. Die ansonsten überschießende Liquidität wird somit der Wall Street sukzessive entzogen, so daß mittelfristig jeglicher Ansatz einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung zum Scheitern verurteilt ist. Man sollte sich einfach mit dem Gedanken anfreunden, daß die Jahrhunderthausse an der Wall Street mit hoher Wahrscheinlichkeit vorüber ist.

      Inhaltlich oder (zum stark überwiegenden Teil) wortwörtlich übernommen aus dem "Ebert´s TerminMarktMagazin".)

      Der Artikel stammt von Franz-Josef Buskamp.
      Avatar
      schrieb am 09.06.00 09:17:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Achtung, Sturmwarnung

      David C. Roche über die Klimaveränderung an der Börse

      Am einst strahlend blauen Firmament der New Economy sind erste Wolken aufgezogen. Daß die Inflationsrate in den USA in diesem Frühling deutlich gestiegen ist, kommt an den Finanzmärkten in aller Welt einer Sturmwarnung ersten Ranges gleich.
      Der vor wenigen Wochen erstmals beobachtete Anstieg der US-Verbraucherpreise auf eine Jahresrate von 3,7 Prozent setzt ein deutliches Signal: Es sieht so aus, als ob jene Kräfte der New Economy, die die Produktivität angekurbelt und so den Preisauftrieb abgebremst haben, nicht ewig währen. Die Folge ist, daß durch die Inflation und die damit einhergehende Erwartung steigender Zinsen unter Anlegern Angst geschürt wird.
      Vor allem Unternehmen der hightech-lastigen "dot.com"-Branche steht dank höherer Zinsen eine langfristige Klimaveränderung ins Haus. Der Börsenerfolg vieler dieser Firmen steht und fällt mit jenem Prozentsatz, mit dem Gewinne aus der fernen Zukunft herabdiskontiert werden, den Zinsen. Steigen sie, sinken die Gewinnaussichten dieser Unternehmen und damit der Börsenwert. Nicht nur die US-Börse Nasdaq, an der vor allem die Aktien von Hightech-Firmen notieren, wird davon betroffen sein. Auch die Neuen Märkte in Europa, darunter der in Frankfurt, werden in die Schlechtwetterfront geraten.
      Anfällig sind zwar auch eher traditionelle Unternehmen der Old Economy, allerdings in weit geringerem Ausmaß. Auch die Kurse ihrer Aktien werden in einem Umfeld steigender Zinsen Rückschläge hinnehmen müssen, aber wir werden lediglich eine Korrektur erleben, keinen "Bärenmarkt".
      Warum nicht? Eines sollten Anleger nie vergessen: Zahlreiche Unternehmen der Old Economy werden von der Cyber-Revolution profitieren. Das gilt vor allem für die, die ihre Kosten dank neuer Einkaufsplattformen im Business-to-Business-Bereich drastisch senken können. Steigen die Zinsen in den USA, steht diesen Firmen auch ein Unwetter ins Haus. Aber kein Hurrikan.
      In Europa und in Fernost deutet sich am Horizont ebenfalls ein klimatischer Wandel an, jedoch unter entgegengesetzten Vorzeichen. Das Potential für Produktivitätssteigerungen und Preissenkungen, daß das Wachstum der New Economy in der Alten Welt mit sich bringt, ist noch in viel geringerem Maße ausgeschöpft als in der Neuen Welt. Der Konjunkturaufschwung ist in Westeuropa und Japan in einem früheren Stadium als in den USA. Und Zinserhöhungen der EZB sind an den Finanzmärkten Europas längst vorweggenommen und in den Kursen enthalten. Vor diesem Hintergrund wird bei den Blue Chips Europas der Aufwärtstrend intakt bleiben.
      In den kommenden Wochen ruhen nun alle Augen auf dem Chefmeteorologen der Weltwirtschaft, Alan Greenspan. Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve hat in den vergangenen Jahren oft genug die Sturmfahne gehißt - und oft genug Hohn und Spott der Sonnenanbeter geerntet. Nun droht er in eine Zwickmühle zu geraten: Fallen die US-Aktienkurse als Folge steigender Zinsen und schmilzt der Reichtum der amerikanischen Privathaushalte, droht die Binnennachfrage einzubrechen und damit - wegen der geringeren Auslastung der Unternehmenskapazitäten - die Produktivität. Die Inflation zieht an, die Zinsen steigen weiter, die Börsenkurse fallen weiter, die Nachfrage sinkt weiter - ....
      Greenspan könnte diese Abwärtsspirale theoretisch durchbrechen, indem er die Zinsen senkt, um einen Nachfrageeinbruch zu verhindern. Tut er dies, wird er aber seiner wichtigsten Aufgabe, der Gewähr der Preisstabilität, nicht gerecht. Die Zinsen werden daher steigen, die Finanzmärkte stürmische Zeiten erleben.
      Anleger werden das Unwetter verfluchen. Aber ihr Groll dürfte pikanterweise auch just den treffen, der den Sturm schon vor Jahren heraufziehen sah: den Meteorologen Alan Greenspan.

      Magazin Finanzen Ausgabe 6/Juni 2000


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