Biotechnologie - oder wie klinkt man sich aus der Evolution aus! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 24.07.00 13:11:25 von
neuester Beitrag 24.07.00 14:21:39 von
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Hallöchen!
M.E. gibt es einen interessanten durchaus zu diskutierenden Punkt, da das Hauptthema jeden von uns tangieren wird.
Interessant ist doch die schnelle Wandlung von moralischen Grundsätzen der Initiatoren des Biotechnologiezeitalters.
Mittlerweile werden schon Frösche ohne Köpfe gezüchtet - bald kommt der Mensch - und dann hätte jeder, der genug cash hat, eine eigene Ersatzteilfabrik. Die Folge wäre ein weiteres Ausklinken des Menschen aus der natürlichen Evolution und Selektion, die ja schon weitgehend eingeschränkt ist.
Als Folge daraus würde das Veraltern einer Hochkultur resultieren, die eines Tages aussterben wird.
Auf eine rege discussion
paraglider
Hi Para!
Ich bin überrascht, in einem Börsenforum eine derartige Diskussionsaufforderng zu finden, was ich jedoch sehr begrüße, ist es doch leider eher selten, dass sich Börsianer neben ihren Profiten noch um Themen wie `Moral` Gedanken machen.
Ich möchte dir meine Lebensphilosophie erklären: Du wirst zu jedem Ereignis, zu jeder Neuentwicklung, zu absolut allem, immer positive wie auch negative Aspekte finden, da dies im Wesentlichen vom Auge des Betrachters abhängig ist. So sehen die einen in der Biotechnologie eine gefärliche Richtung des Menschen, sich seiner biologischen Grenzen zu entledigen und der Evolution zu entrinnen. Es gibt bereits mehrere "Unternehmen" oder besser gesagt Labors, die daran arbeiten, den Menschen unsterblich zu machen. Die Lösung dafür scheint, so paradox es klingen mag, in der viele Menschenleben zerstörenden Krankheit Krebs zu liegen. Über die Auswirkungen einer derartigen Möglichkeit möchte ich nicht näher eingehen, aber man kann sich leicht vorstellen, was passieren würde...
Andere hingegen sehen die Biotechnologie als Chance, die vielen Arten vor dem Aussterben zu beschützen und den Hunger der Welt zu besiegen, indem sie krakheits- und schädlingsresistenten Weizen oder andere Nahrungsmittel erschaffen. Mißgebildeten Kindern könnte geholfen werden, die Möglichkeiten sind undenkbar groß...
Du siehst, es gibt viele Wege eine Neuentwicklung zu betrachten, doch letzten Endes kann man sie erst beurteilen, wenn sie schon da ist, jedoch ist selbst dieses Urteil falsch, da niemand genau weiß, wie die Welt ohne die Einwirkung aussehen würde.
Ich habe mir früher oft Gedanken über die Umweltverschmutzung, die Gier und den Neid in der Welt, den Hunger, etc. gemacht, aber das führt zu keinem brauchbaren Ergebnis.
Wenn du also schon vom Aussterben unserer Art sprichst, dann solltest du dir auch die positiven Möglichkeiten der Biotechnologie ins Gedächtnis rufen. Nicht, dass ich mir nicht auch schon derartige Gedanken wie du gemacht hätte, nur solltest du deine Sicht immer weit genug halten... viele positive Neuerungen wurden aus Angst zerstört, um erst Jahrhunderte später wieder entdeckt zu werden.
Den einzigen Tip den ich dir geben kann, ist die Welt grundsätzlich positiv zu sehen. Wie du die Welt wahrnimmst, liegt an dir selbst, an deiner Einstellung und deiner subjektiven Wertung!
Du bist quasi der Schöpfer deiner eigenen Realität!
Philosophierend und diskutierend
Morpheus
Schönen guten Morgen!
Sicherlich hast DU recht, Morpheus, wenn Du schreibst, daß eine Sache oder Entwicklung immer eine positive und eine negative Seite aufweist. Jedoch denke ich, daß die Entwicklung des biotechnologischen Zeitalters mehr als nur eine kleine Veränderung in der Entwicklung des Menschen sein wird, sie wird einschneidend sein, denn wenn man bedenkt, daß jegliche Gendeffekte künstlich erzeugt oder aber unterdrückt werden können, ist die Entwicklung einer elitären Gesellschaft geebnet.
Daher kann ich fast ausschließlich nur negative Effekte dieser Entwicklung sehen.
Auch wenn diese (auch Du nanntest sie > z.B. Bekämpfung des Hungers der Erde) auf den ersten Blick positiv zu sein scheinen, sind sie am langen Ende rein negativ für die Menschheit. Menschen werden ihr genetisches Material so weit herunterfahren, daß es früher oder später identische Menschen und keine Individuen mehr geben kann. Klonen wäre das Endprodukt und eine natürliche Fortpflanzung würde wegfallen.
Sind für das Altern nicht die Telomere verantwortlich, die mit der Zeit einer Schädigung unterliegen und somit für ein ALtern des biologischen Lebens sorgen?!?
Interesant zu erwähnen und einmal für einen jeden selber zu durchleuchten ist folgender Aspekt:
1) In verschiedener Babynahrung wurde ein relativ hoher Alkoholgehalt nachgewiesen.
2) Babys und KLeinkinder sind nicht in der Lage Alkohol im Körper abzubauen!!!
3) Ein Stamm von superalkoholisierten Mäusen hat die Forscher auf die Spur bestimmter Arten von Alkoholismus gebracht. Die trunksüchtigen Labormäuse wurden von Forschern in Oregon gezüchtet. Es hat sich gezeigt, daß in ihrem Hirn der Rezeptor fehlt, der den Stoff Serotonin an sich bindet. Serotonin ist ein wichtiger Signalstoff, den Hirnzellen zur Impulsübertragung brauchen. Von Alkohlikern mit agressivem Verhalten weiß man, daß es bei ihnen ebenfalls gewisse Fehlschaltungen in Bezug auf das Serotonin gibt.
Diskussion fortsetzend und mit weiteren Gedanken anregend, ebenso auf eine Reaktion von Morpheus und MH wartend
paraglider
M.E. gibt es einen interessanten durchaus zu diskutierenden Punkt, da das Hauptthema jeden von uns tangieren wird.
Interessant ist doch die schnelle Wandlung von moralischen Grundsätzen der Initiatoren des Biotechnologiezeitalters.
Mittlerweile werden schon Frösche ohne Köpfe gezüchtet - bald kommt der Mensch - und dann hätte jeder, der genug cash hat, eine eigene Ersatzteilfabrik. Die Folge wäre ein weiteres Ausklinken des Menschen aus der natürlichen Evolution und Selektion, die ja schon weitgehend eingeschränkt ist.
Als Folge daraus würde das Veraltern einer Hochkultur resultieren, die eines Tages aussterben wird.
Auf eine rege discussion
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Hi Para!
Ich bin überrascht, in einem Börsenforum eine derartige Diskussionsaufforderng zu finden, was ich jedoch sehr begrüße, ist es doch leider eher selten, dass sich Börsianer neben ihren Profiten noch um Themen wie `Moral` Gedanken machen.
Ich möchte dir meine Lebensphilosophie erklären: Du wirst zu jedem Ereignis, zu jeder Neuentwicklung, zu absolut allem, immer positive wie auch negative Aspekte finden, da dies im Wesentlichen vom Auge des Betrachters abhängig ist. So sehen die einen in der Biotechnologie eine gefärliche Richtung des Menschen, sich seiner biologischen Grenzen zu entledigen und der Evolution zu entrinnen. Es gibt bereits mehrere "Unternehmen" oder besser gesagt Labors, die daran arbeiten, den Menschen unsterblich zu machen. Die Lösung dafür scheint, so paradox es klingen mag, in der viele Menschenleben zerstörenden Krankheit Krebs zu liegen. Über die Auswirkungen einer derartigen Möglichkeit möchte ich nicht näher eingehen, aber man kann sich leicht vorstellen, was passieren würde...
Andere hingegen sehen die Biotechnologie als Chance, die vielen Arten vor dem Aussterben zu beschützen und den Hunger der Welt zu besiegen, indem sie krakheits- und schädlingsresistenten Weizen oder andere Nahrungsmittel erschaffen. Mißgebildeten Kindern könnte geholfen werden, die Möglichkeiten sind undenkbar groß...
Du siehst, es gibt viele Wege eine Neuentwicklung zu betrachten, doch letzten Endes kann man sie erst beurteilen, wenn sie schon da ist, jedoch ist selbst dieses Urteil falsch, da niemand genau weiß, wie die Welt ohne die Einwirkung aussehen würde.
Ich habe mir früher oft Gedanken über die Umweltverschmutzung, die Gier und den Neid in der Welt, den Hunger, etc. gemacht, aber das führt zu keinem brauchbaren Ergebnis.
Wenn du also schon vom Aussterben unserer Art sprichst, dann solltest du dir auch die positiven Möglichkeiten der Biotechnologie ins Gedächtnis rufen. Nicht, dass ich mir nicht auch schon derartige Gedanken wie du gemacht hätte, nur solltest du deine Sicht immer weit genug halten... viele positive Neuerungen wurden aus Angst zerstört, um erst Jahrhunderte später wieder entdeckt zu werden.
Den einzigen Tip den ich dir geben kann, ist die Welt grundsätzlich positiv zu sehen. Wie du die Welt wahrnimmst, liegt an dir selbst, an deiner Einstellung und deiner subjektiven Wertung!
Du bist quasi der Schöpfer deiner eigenen Realität!
Philosophierend und diskutierend
Morpheus
Schönen guten Morgen!
Sicherlich hast DU recht, Morpheus, wenn Du schreibst, daß eine Sache oder Entwicklung immer eine positive und eine negative Seite aufweist. Jedoch denke ich, daß die Entwicklung des biotechnologischen Zeitalters mehr als nur eine kleine Veränderung in der Entwicklung des Menschen sein wird, sie wird einschneidend sein, denn wenn man bedenkt, daß jegliche Gendeffekte künstlich erzeugt oder aber unterdrückt werden können, ist die Entwicklung einer elitären Gesellschaft geebnet.
Daher kann ich fast ausschließlich nur negative Effekte dieser Entwicklung sehen.
Auch wenn diese (auch Du nanntest sie > z.B. Bekämpfung des Hungers der Erde) auf den ersten Blick positiv zu sein scheinen, sind sie am langen Ende rein negativ für die Menschheit. Menschen werden ihr genetisches Material so weit herunterfahren, daß es früher oder später identische Menschen und keine Individuen mehr geben kann. Klonen wäre das Endprodukt und eine natürliche Fortpflanzung würde wegfallen.
Sind für das Altern nicht die Telomere verantwortlich, die mit der Zeit einer Schädigung unterliegen und somit für ein ALtern des biologischen Lebens sorgen?!?
Interesant zu erwähnen und einmal für einen jeden selber zu durchleuchten ist folgender Aspekt:
1) In verschiedener Babynahrung wurde ein relativ hoher Alkoholgehalt nachgewiesen.
2) Babys und KLeinkinder sind nicht in der Lage Alkohol im Körper abzubauen!!!
3) Ein Stamm von superalkoholisierten Mäusen hat die Forscher auf die Spur bestimmter Arten von Alkoholismus gebracht. Die trunksüchtigen Labormäuse wurden von Forschern in Oregon gezüchtet. Es hat sich gezeigt, daß in ihrem Hirn der Rezeptor fehlt, der den Stoff Serotonin an sich bindet. Serotonin ist ein wichtiger Signalstoff, den Hirnzellen zur Impulsübertragung brauchen. Von Alkohlikern mit agressivem Verhalten weiß man, daß es bei ihnen ebenfalls gewisse Fehlschaltungen in Bezug auf das Serotonin gibt.
Diskussion fortsetzend und mit weiteren Gedanken anregend, ebenso auf eine Reaktion von Morpheus und MH wartend
paraglider
Hi Leute!
Was hat denn der ThyssenKrupp-Cahrt hier zu suchen?! Egal, ich freue
mich auf jeden Fall hier mal eine ethische Diskussion zu sehen, ob-
wohl die Resonanz erwartungsgemäß eher bescheiden ist (was ja auch wohl zu erwarten war). Die Problematik wie renditeorientiertes In-
vestieren auf der einen Seite mit verantwortungsvollem Handeln auf
der anderen Seite zu verbinden ist, beschäftigt mich schon aufgrund
meines Studienfaches (Philosophie). In der Tat läßt sich nicht nur
ein abfälliges Urteil über die Biotech-Firmen fällen. Denn schließ-
lich kann Moral von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Folgt man der Verantwortungsethik, so ist entscheidend, ob ein Re-
sultat einer Biotechfirma als negativ zu beurteilen ist. Das läßt sich aber nicht vorab sagen. Folgt man der Gesinnungsethik, so liegt
das Problem in der Haltung der Forschenden begründet und diese wollen
nicht nur dem Profit dienen, sondern sind oftmals Idealisten, die
tatsächlich glauben, der Menschheit in der Bekämpfung von Hunger und
Krankheiten wie AIDS zu helfen. Wer bitte schön möchte ein gentech-isch hergestelltes Medikament in Frage stellen, daß Krebs heilt und
Menschen somit Leid erspart? Wer bitte schön, hat das Recht eine gen-
technisch veränderte Pflanze, die das Problem des Hungers in der "Dritten Welt" lösen könnte, zu verbieten? Ich will mir eine solche
Entscheidung über Millionen Menschenleben nicht zutrauen!
Was dennoch schlimm ist, daß die wenigsten Anleger, die in Biotech-
nologie investieren, sich wirklich mit den Zielen der Unternehmen
auseinandersetzen. Nur die möglichst kurzfristige Rendite steht im
Vordergrund und wenn ich nur drei Tage in einem Wert bin, dann werde
ich mir wohl kaum Informationen zu dem Geschäftsmodell aufmerksam
durchlesen. Diese "Hauptsache die Kohle stimmt"-Haltung lehne ich ab.
Da aber auch ich Aktien von Biotechfirmen besitze, bleibt mir auf-
grund der wenigen Erkenntnisse und Hilfestellungen in moralischer
Hinsicht nur die Möglichkeit, mein Gewissen mit in die Anlageent-
scheidung einzubringen und mögliche Konsequenzen in Erwägung zu ziehen. Aber noch nicht einmal das zu tun und nur einigen wenigen
die Diskussion über eine Sache, die unser aller Leben betrifft, führen zu lassen, lehne ich persönlich ab.
Es gebe hier so viel zu tun, aber bisher verschließen sich vor allem
die Anleger der Problematik!
Was hat denn der ThyssenKrupp-Cahrt hier zu suchen?! Egal, ich freue
mich auf jeden Fall hier mal eine ethische Diskussion zu sehen, ob-
wohl die Resonanz erwartungsgemäß eher bescheiden ist (was ja auch wohl zu erwarten war). Die Problematik wie renditeorientiertes In-
vestieren auf der einen Seite mit verantwortungsvollem Handeln auf
der anderen Seite zu verbinden ist, beschäftigt mich schon aufgrund
meines Studienfaches (Philosophie). In der Tat läßt sich nicht nur
ein abfälliges Urteil über die Biotech-Firmen fällen. Denn schließ-
lich kann Moral von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Folgt man der Verantwortungsethik, so ist entscheidend, ob ein Re-
sultat einer Biotechfirma als negativ zu beurteilen ist. Das läßt sich aber nicht vorab sagen. Folgt man der Gesinnungsethik, so liegt
das Problem in der Haltung der Forschenden begründet und diese wollen
nicht nur dem Profit dienen, sondern sind oftmals Idealisten, die
tatsächlich glauben, der Menschheit in der Bekämpfung von Hunger und
Krankheiten wie AIDS zu helfen. Wer bitte schön möchte ein gentech-isch hergestelltes Medikament in Frage stellen, daß Krebs heilt und
Menschen somit Leid erspart? Wer bitte schön, hat das Recht eine gen-
technisch veränderte Pflanze, die das Problem des Hungers in der "Dritten Welt" lösen könnte, zu verbieten? Ich will mir eine solche
Entscheidung über Millionen Menschenleben nicht zutrauen!
Was dennoch schlimm ist, daß die wenigsten Anleger, die in Biotech-
nologie investieren, sich wirklich mit den Zielen der Unternehmen
auseinandersetzen. Nur die möglichst kurzfristige Rendite steht im
Vordergrund und wenn ich nur drei Tage in einem Wert bin, dann werde
ich mir wohl kaum Informationen zu dem Geschäftsmodell aufmerksam
durchlesen. Diese "Hauptsache die Kohle stimmt"-Haltung lehne ich ab.
Da aber auch ich Aktien von Biotechfirmen besitze, bleibt mir auf-
grund der wenigen Erkenntnisse und Hilfestellungen in moralischer
Hinsicht nur die Möglichkeit, mein Gewissen mit in die Anlageent-
scheidung einzubringen und mögliche Konsequenzen in Erwägung zu ziehen. Aber noch nicht einmal das zu tun und nur einigen wenigen
die Diskussion über eine Sache, die unser aller Leben betrifft, führen zu lassen, lehne ich persönlich ab.
Es gebe hier so viel zu tun, aber bisher verschließen sich vor allem
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