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IP-Unternehmen Rambus von Micron verklagt

Rambus ist das weltweit führende IP-Unternehmen bei Speicherchips für PC- und Serverhauptspeicher. IP stammt vom engl. "intellectual property" und bedeutet, das Rambus neue Technologien entwickelt, welche patentiert und gegen Lizenzgebühr an Dritthersteller weitervermittelt werden. Dagei hat das Unternehmen den Direct Rambus-Speicherbus-Standart ins Leben gerufen. Dieser ermöglicht eine schnellere Übertragung von Daten zwischen dem Hauptspeicher und dem Prozessor als beim bisherigen SDRAM Standart. Das Ganze hatte nur einen Haken. Die Speicherhersteller wollten sich nicht noch von einem weiteren Unternehmen neben Intel abhängig machen lassen. Viele von ihnen lehnten die neuen Bausteine mit Verweis auf eine aufwendigere Produktion, zu hohen Kosten und zu geringe Nachfrage ab. Deshalb haben die großen Hersteller wie Micron oder Hyundai dieses Design nicht unterstützt und dafür einen neuen Speicherstandart namens DDR ins Leben gerufen. Dieser Standart ist eine Fortentwicklung des bisherigen SDRAM-Designs, von den Leistungsdaten her schneller als SDRAM und kaum lagsamer als RIMM, dafür aber preiswerter.

Rambus ist es vor zwei Monaten gelungen, den kleineren Speicherhersteller Toshiba mit der Drohung rechtlicher Schritte davon zu überzeugen, bei der Herstellung von SDRAM Rambus Patente verletzt zu haben. In der Folge waren auch Hitachi und Oki bereit, an Rambus Schadensersatz und in Zukunft permanent Lizenzgebühren für SDRAM-Speicherchips zu zahlen. Mit diesem Schritt hatten die Unternehmen anerkannt, das Rambus Patente aus dem Jahre 1990 im SDRAM-Standard verwendet wurden. der erst später von ihnen verabschiedet worden wahr. 1999 hatte nähmlich das US-Patentamt im Nachhinein für den schon vor Jahren verabschiedeten SDRAM-Standart Rambus Patente bestätigt. Es wurde lange Zeit vermutet, dass es zu einer Kartellklage gegen Rambus kommen würde, weil das Unternehmennun für die offenen Industriestandarts SDRAM und DDR eine auf Patenten basierende Monopolstellung besitzt, was gegen US-Kartellrecht verstößt. Rambus war jedoch am Drücker und verklagte in der Folg die deutsche Infineon, welche zu den Top 5 weltweit gehört.

Gestern Abend wurde nun bekannt, dass Micron, der größte Speicherhersteller der USA, zum Gegenschlag ausholt und Rambus verklagt, gegen Kartellgesetze verstoßen zu haben und sich auf ungültige Patente zu berufen. Dabei wird Micron diesen Prozess wahrscheinlich stellvertretend für alle übrigen Speicherhersteller führen. Die im Nachhinein anerkannten Patente für den Standart SDRAM, der von der Standartisierungs-Kommission JEDEC verabschiedet worden ist, seien ungültig. Die Begründung: Rambus habe es schuldhaft versäumt, dieses Gremium von seinen eingereichten Patenten in Kenntnis zu setzen. Diese Klage ist eine erhebliche Gefahr für die Hoffnung auf Mrd. US-Dollar an Lizenseinnahmen in den nächsten Jahren. Außerdem ist zu erwarten, dass die großen Speicherchiphersteller Rambus mit Schadenersatzforderungen überhäufen werden, um das lästige Unternehmen villeicht ganz aus der Welt zu schaffen. Der Aktienkurs von Rambus reagierte dementsprechend negativ auf diese Meldung und verliert im vorbörslichen Handel mehr als 5% auf $79.5

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Autor: Stefan Harpaintner