checkAd

    Daimler ist zu billig - oder der Rest zu teuer??! -- [b]Wie Tageszeitungen Lemminge züchten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.09.00 20:55:25 von
    neuester Beitrag 28.09.00 19:55:46 von
    Beiträge: 17
    ID: 254.705
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 825
    Aktive User: 0

    Werte aus der Branche Fahrzeugindustrie

    WertpapierKursPerf. %
    2,5800+118,64
    3,7000+25,85
    488,30+16,08
    167,45+13,33
    10,740+11,88
    WertpapierKursPerf. %
    9,2000-10,68
    3,2200-10,80
    2,3700-12,55
    7,9000-12,71
    4,9575-17,87

     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 20:55:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie Tageszeitungen Lemminge züchten

      Von Bernd Niquet

      Wenn die Kurse fallen, Aktien kaufen. Mit derartigen Weisheiten versuchen viele Medien, ihre Leser zu ködern. Doch der Weg der Lemminge bis zur nächsten Klippe ist nicht weit.

      An den Börsen gibt es nur eine einzige Gesetzmäßigkeit, auf die man sich wirklich verlassen kann; und die lautet: Es gibt keine Gesetzmäßigkeiten. Die Anleger von heute sind jedoch anscheinend völlig anderer Meinung. Sie haben durch das ständige Trommelfeuer der Börsenmagazine, Anlegersendungen im Fernsehen und sogar der ansonsten sehr seriösen Tageszeitungen mittlerweile die sehr gefährliche Botschaft verinnerlicht: Alle Kursrückgänge sind tolle Kaufgelegenheiten.

      Würde es sich hierbei tatsächlich um ein "ehernes Börsengesetz" handeln, dann bräuchten wir die Börse überhaupt nicht. Denn dann wüssten wir, dass die Optimisten sowieso immer Recht und die Pessimisten immer Unrecht hätten und die Kurse folglich bis zum Jüngsten Tag immer nur noch ansteigen könnten.

      Weltliche Weisheit lehrt uns jedoch, dass dem nicht so ist, sondern dass auch der schönste Aktienmarkt durchaus von einer langwierigen Krise befallen werden kann. Der Anstieg der Ölpreise, den wir gegenwärtig beobachten, könnte durchaus eine langjährige Baisse einläuten - oder zumindest eine sehr nervzehrende Anpassungszeit an die veränderte Lage.

      Ich persönlich bin zwar nicht dieser Meinung, aber dennoch ist äußerste Wachsamkeit angesagt. Und wie immer in Zeiten erhöhter Wachsamkeit sind defensive Aktien das beste Investment. "Defensiv" bedeutet auf jeden Fall "konservativ bewertet".

      Was die ansonsten sehr konservative Tageszeitung "Die Welt" Anfang der Woche in ihrem Finanzteil ausgeführt hat, ist jedoch das genaue Gegenteil einer derartigen Strategie. Denn unter der Headline "Goldene Zeiten für Schnäppchenjäger" finden wir die Charts der Neue-Markt-Unternehmen Aixtron und Intershop sowie ein Sammelsurium von positiven Analystenstimmen zum Kauf dieser Aktien.

      Was völlig verschwiegen wird, ist die Bewertung dieser beiden Aktien. Intershop besitzt derzeit eine Marktbewertung von 7 Milliarden Euro und hat letztes Jahr einen Umsatz von 46 Millionen Euro bei einem Verlust von 18 Millionen Mark erzielt. Dieses Jahr soll allerdings die Gewinnschwelle erreicht werden, wobei sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3639 ergibt. Das heißt, auf Basis der Gewinne dieses Jahres reicht der Gewinnhorizont weiter als bis in das Jahr 5000.

      Aixtron ist zwar etwas dezenter bewertet, im Vergleich zur historischen Normalität jedoch ebenfalls wie eine Tulpenzwiebel. Man kann also durchaus gespannt sein, wer von uns so alt werden wird, die Amortisation einer derartigen Investition noch zu erleben. Natürlich handelt es sich bei beiden um ausgezeichnete Unternehmen, doch in der gegenwärtigen Marktsituation Anlegern derartige Investments schmackhaft zu machen, ist entweder dumm oder verwerflich.

      Gut beraten scheinen derzeit diejenigen, die solchen Schund nicht lesen, sondern sich an konkreten Zahlen orientieren. DaimlerChrysler beispielsweise besitzt nicht wie Intershop eine Marktkapitalisierung von über 15.000 Prozent des Umsatzes, sondern nur von 30 Prozent. Zudem macht die Firma satte Gewinne und wird überproportional an der Euroschwäche verdienen. Dies findet seinen Niederschlag in einem KGV von 8,2.

      Wer also heutzutage Intershop kauft und DaimlerChrysler links liegen lässt, hat den Klammerbeutel verdient.


      Quelle:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzen/nf/0,1518,95478,00…
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 21:09:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo MrMax,

      Danke für den interessanten Artikel!

      Mit freundlichen Grüßen

      Freu_di :)
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 22:10:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dein Artikel ist Lesenswert MrMax. Danke.
      (Obwohl es nicht immer nur nach KGV geht, sondern oftmals einfach darum, was die Aktionäre bereit sind zu bezahlen)
      grüße mpk
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 23:49:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      auch ein Niquet, den ich sehr schätze, geht nach den Stimmungen am
      Aktienmarkt und richtet seine Artikel danach.
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 00:03:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo!

      Egal was Analysten und ein Herr Niquet schreiben - an der Börse möchte jeder Gewinne machen. Diese Gewinne waren in den letzten 2-3 Jahren am Neuen Markt und in den USA zu machen, nicht aber bei DCX. DCX wird erst dann wieder steigen, wenn sich die Gewinnaussichten ändern, d.h. sich genügend Investoren am NM verspekuliert haben und die möglichen Gewinne dort sich nicht mehr im mehrstelligen Prozentbereich bewegen. Ich denke, wir sind auf dem Weg in diese Richtung. Trotzdem, auch dann erwarte ich mit einem Investment in DCX keine Gewinnsprünge von mehr als 10-20% pro Jahr.

      Gruß

      C.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,9700EUR +3,66 %
      Heftige Kursexplosion am Montag?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 00:26:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Teile Deine Meinung Cornelius. Obwoh ich denke, wenn DCX einen Kurssprung machen sollte (hoffentlich), kann dieser kurzfristig schon ordentlich nach oben gehen. Aber zuerst muss mal ein Anfang gemacht werden.
      Wenn es wirklich mal "einen Schub" geben sollte bin ich ganz schnell auch wieder weg. Und das wars. Ende.

      Warum ? Sollte man nicht "Antizyklisch" denken ? Jajaja, aber DCX kann mir "gestohlen bleiben" Dieser Börsenkurs hat einen ganz eigenwilligen Charakter. Werde mich in Zukunft nicht mit diesem Unternehmen Belasten. Wenn ich einen Zock mache, und grosse Verluste erleide, ist das OK. Hätte ja auch gut gehen können. Aber DCX ? Zock ? BlueChip ? Keine Ahnung. Geht mit irgendwann am A.... vorbei !!!

      grüße mpk
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 08:02:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antizyklisch gut und schön.....
      aber bei DCX gibt es eine ganze Menge Fragezeichen (Chrysler schwach, kann PT Cruiser das alles wettmachen?), mit Japanern möchte ich geschäftlich nicht in einem Boot sitzen (Mitsubishis Fehlinformationspolitik war fast kriminell) usw.

      Entweder Schrempp geht, dann sehe ich persönlich Hoffnung.......aber seit Daimler mit Chrysler zusammenhängt, sind viele amerikanische Fondsgesellschaften auch nicht mehr in DCX engagiert, wegen der deutschen Beteiligung. Typisch US.

      Also, da würde ich mir ein anderes antizyklisches Papier suchen.
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 11:17:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Anleger haben es in der Hand, den Visionär Schrempp endlich in
      die Wüste zu jagen.
      Amerikanische Gehälter fordern und die Aktionäre enteignen, wird doch hoffentlich nicht mehr lange hingenommen.
      Der Gigantomane muß weg!
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 12:39:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      An die letzten Poster:
      Ihr habe den Artikel von Niquet wohl leider nicht verstanden.
      Das es bei jedem Aktieninvestment Risiken gibt, ist doch sonnenklar.
      Bei einem derartig großen Unternehmen wie DCX wird es auch immer
      irgendwo brennen. Würde es nicht mehr irgendwo brennen,
      dann würde den Aktionären die Fantasie fehlen.
      Ich will hier nicht die ganzen Fundamentals auflisten, aber
      trotz dessen, dass Chrysler dieses Quartal Verlust macht, erwirtschaftet
      DCX dieses Jahr einen Gewinn, der die gesamten Gewinne des NM und
      der deutschen Telekom zusammen übersteigt.
      Was ist denn drin, wenn Chrysler mal wieder ein Boom erlebt?
      12 Euro Gewinn pro Aktie? Ohne Chrysler sind mind. 4 Euro drin,
      macht ein KGV von 13. Man muss sich mal die Risiken vor Augen führen.

      Sicherlich war in den letzten 2 -3 Jahren kein Geld zu verdienen.
      Aber das MUSS doch nicht so weiter gehen. Aus der Vergangenheit auf die
      Zukunft schliessen, funktioniert nicht immer reibungslos.

      Die Amis kaufen nicht, weil es kein amerikanisches Unternehmen ist.
      Die Deutschen kaufen nicht, weil Chrysler derzeit Verluste macht.
      Es kauft also keiner DCX-Aktien. Käuferstreik. Wird immer so bleiben, ganz sicher.
      Wer besitzt denn eigentlich die über 1 MRD Aktien?

      Es ist ein leichtes auf ein Unternehmen rumzuprügeln, wo
      der Aktienkurs im Keller ist. Man sollte sich jedoch
      nicht auf das Mitschreien einlassen, sondern gezielt nach chancen
      suchen, ob man antizyklisch eine gute Aktie ins Depot nehmen kann.

      Ich stosse hier sicherlich auf taube Ohren. Bei 120 Euro hört ihr mir dann wieder zu.
      Klar das wird erst im Jahr 2030 sein, wie gesagt ganz sicher!

      trick17
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 12:49:27
      Beitrag Nr. 10 ()
      Daimler schmiert ab


      Avatar
      schrieb am 28.09.00 13:33:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      Nichts für ungut, Trick 17-2!

      Aber Deine Beiträge sind etwas für Liebhaber und nicht für Anleger
      (nicht Zocker!), die eine Wertsteigerung, übrigens langfristig (!),
      erwarten.
      Wenn ich schon erst in fünf Jahren oder mehr einen Effekt durch mei-
      ne Acquisitionen erwarte, dann habe ich das als Topmanager mit Top-
      gehalt den Aktionären zu sagen. Denn immer noch gehört DCX den Aktionären und nicht den Herren Schrempp & Co, wenn sich auch die Herren am liebsten noch mehr bedienen würden.
      Sollen sie ruhig, dann aber mit Topleistung, sprich Topperformance.
      Von großen Sprüchen eines Herrn Schrempp können wir uns nichts kaufen.
      Und wenn DCX derart in der Gunst der Anleger sinkt, dann sind eben
      nunmal gravierende Fehleinschätzungen passiert.
      Die Selbstdarstellung von DCX im Moment ist geradezu rührend.
      Nach der gestrigen Meldung wissen wir wenigstens, daß die sich nicht
      einmal getraut haben, eine Analystenkonferenz abzuhalten.
      So geht denen der Arsch auf Grundeis.
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 13:46:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Schürger, ich sehe es genau so.

      Immerhin reagiert das Unternehmen jetzt, wenn auch mit immer neuen Konfusionsmeldungen.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 16:01:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo schürger,
      Dein letztes Posting hat mir ausgesprochen gut gefallen.
      Natürlich ist der Kursverlauf nicht positiv zu sehen.
      Ich bin jedoch der Meinung, dass man sich auch mal
      die positiven Dakten anschauen muss.
      Nur weil die Börse eine Aktie verprügelt, ist das
      Unternehmen noch lange nicht schlecht.
      Das Unternehmen gehört in der Tat den Aktionären,
      der Vorstand wird von uns bestellt.
      Die übertriebene Darstellung von Vorständen ist
      jedoch bei anderen Unternehmen weit aus ausgeprägter.
      Ich schwimme hier gegen den Strom, das ist mir klar,
      aber nur so finde ich die Quelle.

      trick17
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 16:15:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      sollen wir niquet-lemminge oder sollen wir welt-lemminge sein?

      hinterher sind wir alle klüger!
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 18:32:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      Lieber Niquet-Lemming sein!!! Die müssen bei der WELT irgend-
      einen verrückten NM oder Internetzocker in der Redaktion zu
      sitzen haben. Ich habe immer noch DIE WELT rumzuliegen in der
      Softbank knapp bei Höchstkurs als besonderes Schnäppchen em-
      pfohlen wurde.
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 18:42:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die Anleger hören heute anscheinend mehr auf die Marktschreier, selbsternannten Gurus und Reklamesender, die den potentiellen Anlegern Verlust-Firmen wie Telkom oder T-Online schmackhaft machen und gleichzeitig gebetsmühlenartig das Ende der Autokonjunktur herunterbeten...

      Versucht man dagegen als Autokäufer einen VW Golf TDI oder Mercedes SLK zu ordern, dann muss man immer noch mit Wartezeiten von über 6 Monaten rechnen.
      Avatar
      schrieb am 28.09.00 19:55:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      wow, sehe gerade den intraday, unter 50 !!
      werde baldmoeglichst meine position verdoppeln. in 1 jahr sieht das dann ganz ! anders aus. (denke eher in 3 monaten siehts anders aus, aber ich rechne halt fuer 1 jahr :-)


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +0,65
      -1,72
      +1,15
      -0,25
      +0,41
      +2,46
      -0,27
      +0,16
      -0,74
      +1,97

      Meistdiskutiert

      WertpapierBeiträge
      71
      45
      21
      19
      19
      19
      15
      13
      12
      10
      Daimler ist zu billig - oder der Rest zu teuer??! -- [b]Wie Tageszeitungen Lemminge züchten