Die Fed verliert an Glaubwürdigkeit - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 20.12.00 21:49:28 von
neuester Beitrag 23.12.00 10:19:40 von
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Die Fed verliert an Glaubwürdigkeit
von vwd Redakteur Peter Trautmann
Die Federal Reserve hat die Märkte und alle geldpolitisch interessierten
Beobachter am Dienstag erheblich überrascht, als sie mit einer Wende
um 180 Grad von einer restriktiven auf eine expansivere geldpolitische
Ausrichtung ("bias") umgeschwenkt ist. Wenn man dabei ihrem
Statement folgt, dass diese Entscheidung begleitet hat, kommen
allerdings ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit der Fed auf, die
Konjunkturentwicklung noch richtig einschätzen zu können. Auch stellt
sich die Frage: Wenn sich die Fed offensichtlich zu solch einem Schritt
gezwungen sah, warum hat sie dann nicht gleich ihren Leitzins um 25
Basispunkte auf 6,25 Prozent gesenkt?
Noch vor gut einem Monat hatte der Offenmarktausschuss die Fed ihre
damalige Entscheidung - unveränderter "Bias", unveränderte Zinsen -
mit dem inflationären Potenzial in der US-Wirtschaft begründet. Damals
wurde vor allem auf die angespannte Situation am Arbeitsmarkt und die
anhaltend dynamische Entwicklung bei den Verbraucher- inklusive der
Energiepreise verwiesen. Wörtlich hieß es, "die Risiken liegen in
absehbarer Zukunft weiterhin auf Seiten eines sich erhöhten
Inflationsdrucks". Dies war vor 34 Tagen. Und gestern? Am Dienstag
wurde in der Argumentation eine vollständige Kehrtwende vollzogen,
obwohl sich an den Inflationsperspektiven zunächst einmal nicht so viel
verändert hat, und dazu noch schwächerer Dollar droht.
Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt mit 4,0 Prozent weiterhin einen
Dezimalpunkt über dem - auch erst kürzlich erreichten - historischen
Tief von 3,9 Prozent, die durchschnittlichen Stundenlöhne entwickeln
sich weiter kräftig, und auch auf den derzeitigen Frieden an der
Energiepreisfront zu vertrauen, dürfte vor dem Hintergrund begrenzter
Öl-Produktionskapazitäten risikoreich sein. Dennoch: In ihrem
Statement vom Dienstag hat die Fed jediglichen Verweis auf die
Situation am Arbeitsmarkt unterlassen und damit die meisten
Beobachter irritiert. Statt dessen wurde mit fast beängstigendem
Unterton - so müssen es zumindest die Aktienmärkte aufgenommen
haben - die Konjunkturabschwächungsrisiken herausgestellt,
Inflationsrisiken dagegen weitgehend zur Seite gewischt.
Besonders betonte die Fed die sich verlangsamende Nachfrage, die
schlechtere Verbraucherstimmung und auch die immer stärker
werdende Nervosität am Aktienmarkt, ausgedrückt in nicht enden
wollenden Kursverlusten. Allerdings, so viel anders sah die Situation
beim vorherigen FOMC-Treffen nicht aus, und schon damals warnten
viele Ökonomen außerhalb der Fed vor einem kräftigeren Einbruch der
US-Wirtschaft und der wachsenden Wahrscheinlichkeit eines "hard
landing". Die Fed scheint offensichtlich erhebliche Probleme zu haben,
die derzeitige Konjunkturentwicklung in den USA richtig zu
interpretieren, diese weiter zu antizipieren und darauf zu reagieren.
Vielmehr scheint sie in eine Situation hineingeraten zu sein, in der sie
möglicherweise nur noch reagiert, vor allem auf die negativen Daten,
von denen sie in den kommenden Wochen noch zuhauf überrannt
werden könnte. Ihre Rolle als Wegbereiterin der Konjunkturentwicklung
scheint vorerst dahin, ebenso wie die Fähigkeit, den Märkten Führung
zu geben mit klaren Signalen über ihr weiteres geldpolitisches
Vorgehen. Der Mythos Fed und allen voran der Mythos Alan Greenspan
scheinen fürs erste an Glanz verloren zu haben.
Eine Reparatur dieses möglichen Betriebsunfalls sollte aber nicht
ausgeschlossen werden. Dabei ist eine vorzeitige Zinssenkung noch
nicht einmal entscheidend und würde auch in Anbetracht der
bestehenden Inflationsrisiken vielleicht sogar die falsche Entscheidung
sein. Wichtiger erscheint vielmehr, die konjunkturelle Situation wieder
zuverlässing zu analysieren und prognostizieren. Dass dies vor dem
Hintergrund der Evolution der "New Economy" schwierig ist, steht außer
Frage. Dennoch sollte die Fed die intellektuellen Kapazitäten haben,
dieser Herausforderung erfolgreich zu begegnen.
vwd/20.12.2000/ptr
von vwd Redakteur Peter Trautmann
Die Federal Reserve hat die Märkte und alle geldpolitisch interessierten
Beobachter am Dienstag erheblich überrascht, als sie mit einer Wende
um 180 Grad von einer restriktiven auf eine expansivere geldpolitische
Ausrichtung ("bias") umgeschwenkt ist. Wenn man dabei ihrem
Statement folgt, dass diese Entscheidung begleitet hat, kommen
allerdings ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit der Fed auf, die
Konjunkturentwicklung noch richtig einschätzen zu können. Auch stellt
sich die Frage: Wenn sich die Fed offensichtlich zu solch einem Schritt
gezwungen sah, warum hat sie dann nicht gleich ihren Leitzins um 25
Basispunkte auf 6,25 Prozent gesenkt?
Noch vor gut einem Monat hatte der Offenmarktausschuss die Fed ihre
damalige Entscheidung - unveränderter "Bias", unveränderte Zinsen -
mit dem inflationären Potenzial in der US-Wirtschaft begründet. Damals
wurde vor allem auf die angespannte Situation am Arbeitsmarkt und die
anhaltend dynamische Entwicklung bei den Verbraucher- inklusive der
Energiepreise verwiesen. Wörtlich hieß es, "die Risiken liegen in
absehbarer Zukunft weiterhin auf Seiten eines sich erhöhten
Inflationsdrucks". Dies war vor 34 Tagen. Und gestern? Am Dienstag
wurde in der Argumentation eine vollständige Kehrtwende vollzogen,
obwohl sich an den Inflationsperspektiven zunächst einmal nicht so viel
verändert hat, und dazu noch schwächerer Dollar droht.
Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt mit 4,0 Prozent weiterhin einen
Dezimalpunkt über dem - auch erst kürzlich erreichten - historischen
Tief von 3,9 Prozent, die durchschnittlichen Stundenlöhne entwickeln
sich weiter kräftig, und auch auf den derzeitigen Frieden an der
Energiepreisfront zu vertrauen, dürfte vor dem Hintergrund begrenzter
Öl-Produktionskapazitäten risikoreich sein. Dennoch: In ihrem
Statement vom Dienstag hat die Fed jediglichen Verweis auf die
Situation am Arbeitsmarkt unterlassen und damit die meisten
Beobachter irritiert. Statt dessen wurde mit fast beängstigendem
Unterton - so müssen es zumindest die Aktienmärkte aufgenommen
haben - die Konjunkturabschwächungsrisiken herausgestellt,
Inflationsrisiken dagegen weitgehend zur Seite gewischt.
Besonders betonte die Fed die sich verlangsamende Nachfrage, die
schlechtere Verbraucherstimmung und auch die immer stärker
werdende Nervosität am Aktienmarkt, ausgedrückt in nicht enden
wollenden Kursverlusten. Allerdings, so viel anders sah die Situation
beim vorherigen FOMC-Treffen nicht aus, und schon damals warnten
viele Ökonomen außerhalb der Fed vor einem kräftigeren Einbruch der
US-Wirtschaft und der wachsenden Wahrscheinlichkeit eines "hard
landing". Die Fed scheint offensichtlich erhebliche Probleme zu haben,
die derzeitige Konjunkturentwicklung in den USA richtig zu
interpretieren, diese weiter zu antizipieren und darauf zu reagieren.
Vielmehr scheint sie in eine Situation hineingeraten zu sein, in der sie
möglicherweise nur noch reagiert, vor allem auf die negativen Daten,
von denen sie in den kommenden Wochen noch zuhauf überrannt
werden könnte. Ihre Rolle als Wegbereiterin der Konjunkturentwicklung
scheint vorerst dahin, ebenso wie die Fähigkeit, den Märkten Führung
zu geben mit klaren Signalen über ihr weiteres geldpolitisches
Vorgehen. Der Mythos Fed und allen voran der Mythos Alan Greenspan
scheinen fürs erste an Glanz verloren zu haben.
Eine Reparatur dieses möglichen Betriebsunfalls sollte aber nicht
ausgeschlossen werden. Dabei ist eine vorzeitige Zinssenkung noch
nicht einmal entscheidend und würde auch in Anbetracht der
bestehenden Inflationsrisiken vielleicht sogar die falsche Entscheidung
sein. Wichtiger erscheint vielmehr, die konjunkturelle Situation wieder
zuverlässing zu analysieren und prognostizieren. Dass dies vor dem
Hintergrund der Evolution der "New Economy" schwierig ist, steht außer
Frage. Dennoch sollte die Fed die intellektuellen Kapazitäten haben,
dieser Herausforderung erfolgreich zu begegnen.
vwd/20.12.2000/ptr
Hallo Zusammen,
der Nasdaq hat den langfristigen Aufwärtstrend der bei etwas unter 2500 Punkte und seit 1994 bestand nach unten durchbrochen und deutet somit auf weiteres Abwärtspotential hin.
Das sehr gering eingeschätze reale Wachstum der Wirtschaft ist der eigentliche Killer der Märkte.
Aber fragen wir uns- was ist passiert ??!
Die FED unter der Führung von Greenspan hat einen fatalen Fehler begangen.
Zu Glauben mit stetigen und kleinen Zinsschritten nach Norden, wie es in 1999 und 2000 erfolgte eine sanfte Landung der Konjunktur zu erwirken ist bzw. war ein Irrtum aus folgendem Grund.
Eine Zinserhebung wirkt sich erst in ca. 6-9 Monaten real auf das Geschehen der Märkte aus. Das bedeutet, die FED konnte eigentlich nur vermuten wie Ihr handeln sich auswirkte.
Gewinn- und Umsatzwarnungen mußten die Folgen sein.
Die Frage - wie`s weiter geht ........
Im Gegenzug benötigt natürlich auch ein Zinssenkung ca. 6-9 Monate bis sich dies auf das reale Ergebins auswirkt.
Das bedeutet, das viele Unternehmen erst im 3 Quartal 2001 wieder gute Ertrags- und Umsatzzahlen liefern und somit ein neuer Boden für nachhaltig steigende Kurse.
Kurzfristig dürfte die extrem überverkaufte Situation zu einem Pullback führen der uns wieder in die Region zwischen 2500-2700 Punkten führen wird.
Aber der Abwärtstrend ist nach wie vor intakt und generiert weitere Verkaufsignale, so das eintesten der 2300 Marke und dann der 2000 Marke erfolgen könnte.
Erst ab dem 19. Jan 2001 nachdem Greenspan hoffentlich die Zinsen um 0,5 Punkte senken wird ist eine kurze Erholungsphase drin- aber nur kurz !! Die eigentliche Erholung findet erst wie gesagt ab dem 3 Quartal 2001 statt.
Sollte die FED wider erwarten die Zinsen gar nicht senken- dann ist dies meine letzter Boardbeitrag weil ich dann meine Kosten für die Telekom nicht mehr bezahlen kann- HiHi
Ich hoffe das der Beitrag zur Eurer Info gut war und nette Kommentare freuen mich immer !!
Viel Erfolg !!
Bernd
der Nasdaq hat den langfristigen Aufwärtstrend der bei etwas unter 2500 Punkte und seit 1994 bestand nach unten durchbrochen und deutet somit auf weiteres Abwärtspotential hin.
Das sehr gering eingeschätze reale Wachstum der Wirtschaft ist der eigentliche Killer der Märkte.
Aber fragen wir uns- was ist passiert ??!
Die FED unter der Führung von Greenspan hat einen fatalen Fehler begangen.
Zu Glauben mit stetigen und kleinen Zinsschritten nach Norden, wie es in 1999 und 2000 erfolgte eine sanfte Landung der Konjunktur zu erwirken ist bzw. war ein Irrtum aus folgendem Grund.
Eine Zinserhebung wirkt sich erst in ca. 6-9 Monaten real auf das Geschehen der Märkte aus. Das bedeutet, die FED konnte eigentlich nur vermuten wie Ihr handeln sich auswirkte.
Gewinn- und Umsatzwarnungen mußten die Folgen sein.
Die Frage - wie`s weiter geht ........
Im Gegenzug benötigt natürlich auch ein Zinssenkung ca. 6-9 Monate bis sich dies auf das reale Ergebins auswirkt.
Das bedeutet, das viele Unternehmen erst im 3 Quartal 2001 wieder gute Ertrags- und Umsatzzahlen liefern und somit ein neuer Boden für nachhaltig steigende Kurse.
Kurzfristig dürfte die extrem überverkaufte Situation zu einem Pullback führen der uns wieder in die Region zwischen 2500-2700 Punkten führen wird.
Aber der Abwärtstrend ist nach wie vor intakt und generiert weitere Verkaufsignale, so das eintesten der 2300 Marke und dann der 2000 Marke erfolgen könnte.
Erst ab dem 19. Jan 2001 nachdem Greenspan hoffentlich die Zinsen um 0,5 Punkte senken wird ist eine kurze Erholungsphase drin- aber nur kurz !! Die eigentliche Erholung findet erst wie gesagt ab dem 3 Quartal 2001 statt.
Sollte die FED wider erwarten die Zinsen gar nicht senken- dann ist dies meine letzter Boardbeitrag weil ich dann meine Kosten für die Telekom nicht mehr bezahlen kann- HiHi
Ich hoffe das der Beitrag zur Eurer Info gut war und nette Kommentare freuen mich immer !!
Viel Erfolg !!
Bernd
Es tun sich bereits Gerüchte auf, dass die zu erwartende Zinssenkung
bereits vorzeitig erfolgen wird.
bereits vorzeitig erfolgen wird.
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