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    SILENT GREEN GUTEN APPETIT ZUM FESTTAGSBRATEN - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.12.00 10:32:06 von
    neuester Beitrag 29.12.00 15:03:22 von
    Beiträge: 10
    ID: 320.221
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      schrieb am 24.12.00 10:32:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erst mal allen ein Frohes Weihnachtsfest!

      Bei der ganzen Geschenkesucherei viel mir ein altes Video in die Hände, daß aktueller ist als alles was in den Läden steht oder den Kinos läuft. "Silent Green" ein Film aus den 60gern. Hab ich irgendwann mal nachts aufgenommen und nie geschaut. Bis gestern und nun muß ich sagen es ist wohl ungewollt das aktuellste Werk was es gibt.
      Irgendwann werden die Visionen der Utopisten ja war. J. Verne ließ seine Helden U-Boote und Mondraketen fahren. Na und in dem Film wird das Ernährungsproblem eben mit den toten Menschen gelöst. Vieleicht sagt Ihr jetzt "wie geschmacklos" aber warum, wir zwingen doch auch das Vieh sich selbst zu fressen.

      Guten Appetit wünscht Haispeed
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 10:42:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      meines wissens nach heist der "soylent green" und iss auffem index, kann mich aber auch irren, den hast du aufgenommen ??? lohnt sichs den anzuschauen hab schaon ne ganze weile nach dem teil gesucht weil sich diverse songtitel darauf beziehen

      also sag mal was dazu

      clarc

      frohe weihnachten
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 11:02:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der lief erst ein paar mal auf ARTE im Originalton.
      Mit Charlton Heston. Spielt im Jahr 2040 und in NYC leben
      40 Mio. Menschen die vom Staat mit Plätzchen ernährt werden.
      Jeder Mensch wird , glaub ich, mit 50 Abberufen und kriegt
      seine letzte Spritze. Dann machen sie die Plätzchen aus
      ihm für die Jüngeren. Das ist sehr sehr vernünftig, wes-
      halb einen Menschen verbrennen oder verfaueln lassen ??
      Der Mensch ist ein erstklassiger Proteinlieferant.
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 12:53:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ weehaa

      danke für die infos,

      das mit dem proteinliferant mensch is wohl eher weniger mit meiner vorstellung von nahrung zu vereinbahren, wo sowas hinführt sehen wir an cfj. scrapi oder bse ( die liste ist noch länger und war auch früher schon bekann !!! )

      clarc

      ( der ne leckere wheinachtsgans ist ;--> )
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 13:02:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      o.k. noch ne rezi hinterher:

      Kritik: Manche Filme atmen, auch wenn sie vorgeblich zeitlose Klassiker sind, in Wahrheit doch sehr den Geist ihrer Zeit. In Soylent Green, 1973 erschienen, spiegeln sich nur allzu klar die Nachwirkungen der Ölkrise, die die Vergänglichkeit fossiler Energieträger klarmachte. Auch der 1972 erschienene Bericht "Die Grenzen des Wachstums" des Club of Rome (eine lose Vereinigung von um die Zukunft besorgten Wissenschaftlern), der auf empirische Weise das baldige Ende der Rohstoffreserven und die fortschreitende Umweltzerstörung prophezeite (da die Voraussagen leider nur auf simplen Extrapolationen des damaligen Ist-Zustandes beruhten, ohne den technischen Fortschritt einzubeziehen, ist es auch heute noch nicht zu einer weltweiten Energiekrise gekommen), klingt in Sols bitterer Klage über die zerstörte Umwelt und den Treibhauseffekt an.

      Mit solchen zeitgeistlichen Voraussetzungen ist es kein Wunder, daß Soylent Green ein Ökothriller reinster Güte ist. Richard Fleischers (der Name paßt wie die Faust aufs Auge) Film fängt mit einer Clipshow der vermeintlich zivilisierten Gesellschaft an, die unentwegt im Stau steckt und riesige Müllberge produziert. Auf geht`s in ein New York des Jahres 2022, das offensichtlich wegen fehlendem Budget nur aus schummrigen Hinterhöfen und überfüllten Plätzen besteht, auf denen die Millionen arbeitslosen Einwohner der hoffnungslos übervölkerten Stadt nach Nahrung suchen. Futuristische Erfindungen und Schauplätze sucht man vergebens - einzig die Lavalampen-Einrichtung der Wohnungen, die Star Trek-artigen Kleider der Menschen und natürlich die allmächtige Nahrungsmittelfirma Soylent vermitteln so etwas wie ein Bild von der Zukunft, was die komischen Footballhelme der Polizisten und die zum Auflösen von Demonstrationen benutzten Schaufellaster in ihrer lächerlichen Einfachheit und Lieblosigkeit nicht schaffen.

      Mittendrin: Charlton Heston, heute ein bigotter NRA-Propagandist, damals noch ein Sci-Fi-Star. Als Recht suchender Cop lebt er mit seinem lebenden Archiv, einem großartigen Edward G. Robinson in seiner letzten Rolle, in einer kleinen WG. Er untersucht den Mord an William Simonson, einem reichen Soylent-Manager, und wie Heston prima spielend das fließende Wasser, die Seife, den Bourbon und die Köstlichkeiten (279 Dollar für etwas Gemüse und Eier) in Simonsons Apartment bewundert und schließlich mitgehen läßt, das gibt dann doch einen tieferen Einblick in diese Zukunft, in der man für Strom strampeln und für Wasser anstehen muß. Auch das Festessen (Rindfleisch und Gemüse, zum Nachtisch ein Apfel) des an Besteck nicht gewohnten Heston und dem vor Rührung weinenden Robinson, von den beiden wunderbar harmonisch und glaubhaft gespielt, macht, oft nur mit kleinen Nebenbemerkungen ("I have never eaten like this") klar, wie sehr die Menschen der Zukunft der Natur entfremdet sind.
      Natürlich verliebt sich unser Held auch, und zwar in die "Ausstattung" von Simonsons Wohnung, eine junge Prostituierte, überzeugend von der attraktiven Leigh Taylor-Young dargestellt. In der Zukunft gehört zu jedem teureren Apartment eine eigene Prostituierte, die alle ehelichen Pflichten übernimmt und dafür die Annehmlichkeiten der Wohnung genießt - herkömmliche Partnerwahl scheint abgeschafft zu sein. Für Hollywood völlig unüblicherweise rebelliert der Held nicht einmal gegen diese Ordnung, sondern nimmt sich wie selbstverständlich seinen Teil und blockt am Ende sogar einen Ausbruchsversuch seiner Shirl ab, was nochmal auf bezaubernd subtile Weise deutlich macht, wie sehr Hestons Charakter ein Teil jener Zukunft ist.

      Schließlich kommt Heston, nachdem er einen Mordanschlag und den üblichen, korrupten "Ich-suspendiere-sie"-Polizeipräsidenten aus dem Feld geschlagen hat, auf die Spur der üblen Machenschaften des Soylent-Konzerns. Kamera-, musik-, action- und schnitttechnisch ist das Ganze zwar nicht berauschend, aber durchaus erträglich. Die surreale Sterbeszene des Sol Roth, der in einem Archiv voller alter Menschen hinter das Geheimnis von Soylent Green gekommen ist und, der Welt überdrüssig, eine Sterbehilfeanstalt aufgesucht hat, ist sogar sehr gelungen und zeigt auf wunderschöne Weise, was die Menschen der Zukunft für immer verloren haben. Wieder übertreffen sich Robinson und Heston gegenseitig und spielen erschütternd gut und bewegend.
      Danach sucht Heston die Entsorgungsanstalt auf und erfährt endlich (das dürfte mittlerweile wohl allgemein bekannt sein), daß Soylent Green doch nicht aus dem in Wahrheit ausgestorbenen Plankton hergestellt wird. In der Schlußeinstellung versucht Heston, die Menschen zu warnen, den blutenden Arm wie in einem Griff nach göttlicher Hilfe nach oben gestreckt. Aber da ist nichts.

      Fazit also: ein zeitgeistig angehauchter, auf den ersten Blick billig produzierter Ökokrimi, der aber auf den zweiten Blick durch seine guten Schauspieler und seine hintergründigen Hinweise eine vielschichtige, dunkle Zukunftswelt zum Leben erweckt. Ein zeitloser Klassiker eben.

      3 von 5 Sternen.

      quelle:
      http://www.s-line.de/homepages/my_world/filmsoyl.htm

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      Avatar
      schrieb am 24.12.00 14:14:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ Clark-x
      Vielen Dank für diesen Beitrag.

      Den Film hab ich auf ARTE aufgenommen und er wurde auf deutsch ausgestrahlt. Ich denke angesichts der Ereignisse um BSE, Tiermehl und die vergangenen Schweinereien wie Fischmehl an Geflügel, wollen wir auch nicht vergessen, lassen den Film bald wieder sendereif erscheinen. Das der Film auf dem Index steht ist wohl mit der damaligen Sicht der Dinge zu beurteilen. Heute gehört er für mich fast zum "Aufklärungsmaterial".

      Ich kann den Film wirklich nur empfehlen. ES LOHNT SICH!

      Grüße Haispeed
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 22:16:23
      !
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      Avatar
      schrieb am 25.12.00 03:38:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      an weehaa:

      Dass Säuger wie Raubkatzen Säuger fressen ist ein wichtiges Regular in der Natur. Beachtlich ist aber, dass alle großen Raubkatzen vor allem Wiederkäuer fressen, aber auf keinen Fall andere Raubtiere ! Offensichtlich legen Raubkatzen wohl doch mehr Wert auf die gesunde Ernährungsweise ihrer Beutetiere als wir Menschen.

      an alle:

      Der Film Soylent Green lief mindestens dreimal mit deutscher Synchronisation (Titel "2022 - Die überleben wollen" oder ähnlich, so oft habe ich ihn schon gesehen). In Ausstattung und technischen Tricks ist er aus heutiger Sicht wohl als Billigproduktion einzustufen. Aber schauspielerisch ist er erstklassig (vor allem Edward G. Robinson).

      Gruß hgf
      Avatar
      schrieb am 25.12.00 09:37:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der Film basiert übrigens auf einem Roman des Science-Fiction-Autors Harry Harrison aus den sechziger Jahren: Make Room! Make Room!
      Bei uns in Deutschland erschien damals eine Übersetzung im Goldmann-Verlag als Taschenbuch: New York 1999.
      Ich habe kürzlich eine Neu-Edition des Heyne-Verlags im Buchhandel gesehen, die im Gegensatz zur Goldmann-Ausgabe ungekürzt ist.
      Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert!
      Avatar
      schrieb am 29.12.00 15:03:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ist ja witzig, ich wußte zwar von dem Film, kannte ihn aber bisher nicht. Ich kenne bisher nur das Lied "Soylent Grün" von Wumpscut (1993) (http://www.wumpscut.de), es ist eines der geilsten Electronic/Industrial-Stücke überhaupt!
      Verständlich, daß so ein Endzeitstimmungsfilm bei denen Gefallen findet.


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