checkAd

    the day after alan - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.01.01 12:15:53 von
    neuester Beitrag 05.01.01 12:11:29 von
    Beiträge: 16
    ID: 323.619
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 432
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 12:15:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      liebes börsenvolk,

      der spiegel schreibt heute:
      Greenspan hat längst erkannt, dass nicht wie früher die Börse vom Wohlergehen der Wirtschaft, sondern die Wirtschaft von der Börse abhängig ist. Deshalb hilft er den Spekulanten, um die Ökonomie des Landes vor einer zu tiefen Rezession zu retten. Fünfzig Prozent der Amerikaner besitzen Aktien - und sie sind nach den Abstürzen der letzten Monate in eine Konsumstarre verfallen

      der ganze artikel ist lesenswert unter
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/konjunktur/0,1518,110533,00…

      und die spekulanten haben längst erkannt, wer zuerst kommt mahlt zuerst, die kleinanleger hecheln hinterher.

      was ist von solchen börsen noch zu halten? ist es eine institution mit dem zweck, sich selbst zu nähren geworden?

      ebenfalls eine prägnante sicht auf die dinge finden wir heute bei marc wilhelms auf www.nybt.de (er möge mir die kopie ausnahmsweise verzeihen, denn er sieht das nicht gern):
      03.01.2001 19.14 Uhr:
      Der Dax-Future hat im Tagesverlauf wichtige Unterstützungen bei 6310 - 30 und insbesondere 6245 - 60 Punkten durchbrochen und notiert nahe seinen Tagestiefs. Sämtliche 24 Stunden vorher noch vorhandenen leichten bullischen Vorteile sind verschwunden und 6170 Punkte sowie die 6000er Marke sind für die Bären greifbar nahe. Der US-Markt schickt sich in Gestalt des S&P-Futures nach einer kleinen Rallye zu Handelsbeginn zudem an massiv ins Minus zu drehen und 1283 - 84 Punkte nach unten zu durchbrechen, was sofortige Abgaben auf 1250 Punkte zur Folge hätte und die Möglichkeit eines crashartigen Zusammenbruchs des Standardwertebereichs weiter massiv erhöhen würde.
      Wir haben im intarday-Bereich eine sehr komfortabel liegende Shortposition aufgebaut und sind entsprechend gut positioniert.


      03.01.2001 19.16 Uhr:
      Die FED gibt folgendes Statement heraus:
      The Federal Open Market Committee decided today to lower its target for the federal funds rate by 50 basis points to 6 percent.
      In a related action, the board of governors approved a 25-basis-point decrease in the discount rate to 5.75 percent, the level requested by seven reserve banks. The board also indicated that it stands ready to approve a further reduction of 25 basis points in the discount rate to 5.50 percent on the requests of Federal Reserve banks.
      These actions were taken in light of further weakening of sales and production, and in the context of lower consumer confidence, tight conditions in some segments of financial markets, and high energy prices sapping household and business purchasing power. Moreover, inflation pressures remain contained. Nonetheless, to date there is little evidence to suggest that longer-term advances in technology and associated gains in productivity are abating.
      The committee continues to believe that, against the background of its long-run goals of price stability and sustainable economic growth and of the information currently available, the risks are weighted mainly toward conditions that may generate economic weakness in the foreseeable future.
      In taking the discount rate action, the Federal Reserve Board approved requests submitted by the boards of directors of the Federal Reserve banks of New York, Cleveland, Atlanta, St. Louis, Kansas City, Dallas and San Francisco.


      03.01.2001 19.23:
      Der Dax-Future notiert nahe der 6500er Marke.


      Die obige Zeitreihe soll Ihnen verdeutlichen, daß auch die beste technische Analyse gewisse Grenzen hat. Die gestrige FED-Entscheidung ist vergleichbar mit einer plötzlich ausbrechenden militärischen Krise im Nahen Osten oder einem Erdbeben in Japan. Solche Entwicklung sind einfach nicht prognostizierbar und verdeutlichen eigentlich nur wie wichtig es ist bei jedem Investment ist, mit eindeutig definierten Stopmarken zu arbeiten.

      Was bedeuten der gestrige Handelsverlaufs und die FED-Entscheidung nun für die Entwicklung der nächsten Tage und Woche?
      In jedem Fall eröffnet diese Zinssenkung dem Dax-Future noch einmal die Chance die bis gestern technisch favorisierte Januarrallye zu starten. Schon heute früh ist ein massives Eröffnungsgap nach oben und ein Erreichen des 6600er Bereich zu erwarten.
      Es gilt aber hier in beide Richtung sehr offen zu agieren, da der gestrige Handelsverlauf praktisch schon eine Kapitulation der Bullen dargestellt hat (s.o.). Daher fehlt diesen hier möglicherweise selbst für eine kleine Rallye die Kraft, insbesondere der gestern in einem Put-Call von 0,8 zum Ausdruck kommende hohe Optimismus ist bedenklich.
      Erstes Aufwärtsziel für morgen sind 6673 Punkte, fällt diese Marke sind 6815 Punkte und darüber 6895 - 00 Punkte erreichbar. Dies sind die Ziele für eine sehr kurzfristige Rallye die entsprechend schnell in sich zusammenfallen kann. Nur über 6900 Punkten werden wir eine Aufwärtsreaktion über sechs bis acht Wochen in bis 7200 respektive 7500 Punkte sehen.
      Genauere Aussagen über wichtige Unterstützungen, deren Bruch ein schnelles Ende dieser Zinsrallye bedeuten würde, sind erst morgen möglich.
      Aufgrund der weiter unten zu diskutieren langfristigen Marktverfasssung gilt in jedem Fall eine dringende Empfehlung: jeder der es verpaßt hat Aktienpositionen in den letzten Monaten zu reduzieren, sollte die mögliche Rallye nutzen, um diese Positonen konsequent und sukzessive zu reduzieren. In keinem Fall sollten Sie (insbesondere im noch kaum gefallenen Stanardwertebereich) die Rallye -außer zu sehr kurzfristigen Tradingzwecken- dazu nutzen, längerfristige Engagements aufzubauen, da wir langfristig betrachtet weiter von einem großen Bärmarktszenario ausgehen. Wichtigster Grund für diese Erwartung ist die Erwartung einer Rezession in den USA auf der wir an dieser Stelle schon seit sieben Monaten hinweisen.

      Wie ist die gestrige FED-Zinsentscheidung in diesem Zusammenhang zu bewerten?
      Nun, mit dieser Entscheidung hat die FED zunächst einmal ihre Strategie deutlich gemacht. Sie setzt darauf eine Rezession durch nötigenfalls sehr massive und schnelle Zinssenkungen komplett zu verhindern oder zumindest nicht mehr als ein Rezessionsquartal zuzulassen.
      Bereits gestern haben wir an dieser Stelle mögliche Verhaltensweisen der FED diskutiert. Die dortigen Ergebnisse stehen weiterhin. Die aktuelle Strategie der FED birgt ein extrem hohes Risiko. Geht Sie schief, d.h. gelingt es nicht die Rezessionsphase durch die Überflutung der Märkte mit Liquidität zu verhindern, hat die FED ihre letzte Waffe (Zinssenkungen) aus der Hand gegeben und ein Szenario wie im Japan der 90er Jahre ist problemlos möglich, insbesondere wenn sich die dramatische Schwäche der US-Wirtschaft wie sie im NAPM am Dienstag zum Ausdruck gekommen war in den nächsten zwei Monaten bestätigt, diese Zahl also kein statistischer Ausreißer war.
      Die FED ist dann definitiv aus dem Spiel ausgeschieden, da selbst schnelle Zinssenkungen von ein bis eineinhalb Prozent in diesem Fall keine Wirkung erzielen werden, da sie aufgrund des allen Zinssenkungen immanenten time-lags von sechs Monaten einfach zu spät kommen werden. Zudem besteht das wesentliche Problem darin, daß wir nach dem massiven Wirtschaftsaufschwung seit 1982 vor einer ganz natürliche rezessiven Phase in einer zyklischen Wirtschaft stehen. Diese Phasen sind von Zentralbanken durch sehr schnelles Eingreifen bestenfalls abzumildern nicht aber zu verhindern. Die gestern vorgestellte Strategie ein oder zwei (natürliche) Rezessionsquartale abzuwarten, um dann mit sehr massiven Zinssenkungen einen starken Liquiditätsüberhang zu schaffen und damit einer längeren Rezession vorzubeugen wäre entsprechend wohl die bessere gewesen
      (die gestrige FED-Entscheidung trägt deutliche Anzeichen einer Kurzschlußhandlung um eine Stabilisierung des Aktienmarktes zu erreichen).
      Die jetzt gewählte Strategie der FED wird nur eine Chance haben, wenn Sie jetzt erstens sehr konsequent fortgesetzt wird, d.h. weitere schnelle Zinssenkungen um zumindest einen Basispunkt in den nächsten drei bis vier Monaten folgen und wenn zweitens der NAPM-Index die unmittelbare Schwäche der US-Konjunktur überzeichnet hat. Wir gehen aktuell nicht davon aus, daß insbesondere die letzte Voraussetzung eintrifft.
      Entsprechend befürchten wir, daß die FED mit der gestrigen Entscheidung dem Aktienmarkt und der US-Konjunktur einen Bärendienst erwiesen hat und die Dauer einer Rezession in den USA verlängert hat und damit auch die Dauer des Bärmarktes an den Aktienmärkten.
      7200 - 7500 Punkte sind das maximale Potential einer möglichen (keinesfalls aber sicheren (s.o.)) Bärmarktrallye im Dax-Future, spätestens dann wird wieder eine massive Schwäche greifen. Es gilt hierbei weiter unsere Erwartung, daß in dieser zweiten Bärmarktphase Standardwerte deutlich stärker leiden werden als Technologietitel, d.h. das Abwärtspotential im Dow oder im Dax ist deutlich größer als das im Nasdaq oder in vielen ausgewählten Aktien des Neuen Markts
      (aufgrund vieler potentieller Pleitekandidaten ist eine entsprechende Prognose für den Neuen Markt als Index dagegen kaum möglich).

      passen wir auf das ende der vor uns stehenden rally auf und die wird kommen, wenn sich die amibären heute gerächt haben.

      es wäre schön, wenn sich hier eine interessante diskussion aus fundamentaler sicht entwickeln könnte, denn davon könnte ich viel lernen.

      let`s do it.
      bea
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 12:55:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      hallo,

      greenspan hat mit seiner gestrigen Entscheidung die Märkte total auf dem falschen Fuß erwischt, phychologisch genial vom Zeitpunkt - hat er eine riesen Euphorie ausgelöst und kurzfristig ein neues Vertrauen in die Zukunft der Märkte zurückgebracht.

      Aber er hat die grundsätzlichen Probleme damit nicht lösen können:
      - die Zeitverzögerung bis zur Auswirkung dieser Zinssenkung auf die Wirtschaft
      - die enorm abflauende Konjunktur
      - das riesige Handelsdefizit der USA
      - das immens gesunkene Aktienkapital der Privatanleger was den Konsum und die Wirtschaft in die Knie zwingt
      - die sich abzeichnenden Massenentlassungen im Inetbereich tc.
      ...

      In den nächsten Wochen werden uns die amerikanischen Unternehmen Quartalszahlen präsentieren, die als Vergleichszeitraum das enorm starke I.Quartal 2000 ausweisen. Da wird es noch einige Überraschunen geben.
      Denn selbst eine sich "nur" beruhigende Konjunktur zieht zwangsläufig sinkende Unternehmensgewinne mit sich.

      Bleiben 2 Fragen offen.

      1. Wie wirken sich sinkende Zinsen währungspolitisch auf die USA aus, d.h. ziehen sinkende Zinsen auch einen Geldabfluß aus dem Ausland mit sich ...?
      2. Wie stark und schnell wird die Zinssenkung in die Kurse eingearbeitet werden und ein gewisses Vertrauen in die Zukunft zurückgekommen sein.
      Denn die Kurse bilden ja bereits die Zukunft der Wirtschaft ab. Schwindet das Vertrauen, werden die Gewinne schnell wieder mitgenommen. Besser einen kleinen Gewinn als nur noch Verluste.

      Wir werden es sehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 12:57:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      und hier noch was ganz interessantes von wolfgang bogen, seines zeichens aus meiner sicht der beste analyst, der börsenzyklen untersucht (siehe www.bogen-gmbh.de), er schreibt heute:

      Am 03.01.2001 musste die US-Notenbank die Zinsen senken, damit die wenigen Großanleger, die noch investiert sind, ihre restlichen Aktien an die Kleinanleger abgeben können. Die Zinssenkung verringert lediglich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und vergrößert das Japan-Problem: Mit zinsbilligen Yen gekaufte US-Aktien werden verstärkt zurückgegeben.

      und weiter das letzte beispiel seiner prognosequalitäten:

      Am 21. Dezember entstand beim Dow ein Kurseinbruch, der sich auf den Tag synchron zusammen mit einem Dax-Tief ergab. Die anschließende Erholung endete bereits am 29. Dezember mit einem Hoch Nr. 6. Über die anschließenden Hochs 7 und 8 sollte der Dow überwiegend fallen. Näheres beschreibt unser Börsenbrief. Wegen der erneut ansteigenden New Yorker Advance-Decline-Linie rieten wir allerdings zur Vorsicht mit Baissespekulationen.

      An dieser Stelle schrieben wir ab dem 2. November, dass beim Dax ein fast 1000 Punkte langer Kurseinbruch möglich ist.
      Den 6. November, an dem der Niedergang bei einem Dax von 7185 tatsächlich begann, sagten wir in unserem Brief vom 30. Oktober als Trendwechseltermin auf den Tag genau voraus.

      Ab dem Hoch vom 6. November begann eine für eine Baisse typische Reihe von Fibonacci-Börsentagen, deren 5., 13. und 21. (-1) zu Tiefpunkten führten. Am 34. (-1) Börsentag, dem 21. Dezember, war demnach wieder ein Tiefpunkt zu erwarten, der auf den Tag genau eintrat. Hier endete bei 6100 der von uns Anfang November vorausgesagte 1000-Punkte-Absturz. Der nächste Trendwechsel dieser Art, der 55. (-1) Börsentag, wird in unserem Börsenbrief besprochen.

      ich habe von seiner zyklik viel gelernt, sie hilft mir oft mehr als ein bündel von indikatoren.

      bea
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:00:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      und wenn gleich die EZB die Zinsen senkt, dann steht alles
      Kopf.
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:12:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      merkt ihr jetzt die Ruhe.
      jeder hat sein Finger am Abzug.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1890EUR -1,82 %
      InnoCan Pharma: Q1 2024 Monster-Zahlen “ante portas”?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:16:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      @beaa
      ... kein schönes Szenario, aber nachvollziehbar.

      ... vor Bogen kann man im Moment wirklich nur den Hut ziehen, hast du ein Abo bei ihm ?

      @geisterbob
      .. wer wird erlegt ?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:21:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Erst einmal frohes Neues an alle und ein erfolreiches börsenjahr mit reichlich rendite;)

      Zu der zinserhöhung: obwohl man hört, dass es taktik von alen g. war denke ich, dass er die notbremse gezogen hat. er hat noch nicht mal bis freitag gewartet (arbeitslosenzahlen) und gleich 50 basispunkte!! das riecht nach notbremse!!!! und die reaktion der deutschen märkte passt überhaupt nicht zu der reaktion der ami-märkte nasdaq +14,17% dow +2,89 s&p500 +5,01 !!!!! was für sprünge.
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 13:21:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Zinssenkung gestern kann man mit dem Satz vergleichen: "Ist das Glas halb leer oder halb voll"; also eine otimistische und eine pessimistische Sichtweise.
      Es sind anscheinend noch sehr viele Bullen unterwegs, die gestern die Zinssenkung sehr optimistisch gesehen haben. Ich konnte aber nur über diesen Optimismus den Kopf schütteln.
      Denn wie hochprisant muß die Situation sein, wenn man so eilig diesen Schritt unternimmt. Die Ebene um Alan G. weiß bestimmt mehr, als der Rest der Welt und der Kleinanleger!
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 14:03:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo zusammen,

      auch m.E. ist der Zeitpunkt von Alan Greenspan tatsächlich gut gewählt gewesen. Allein: ein guter Zeitpunkt hilft leider derzeit nicht, um die Börsenplätze in ruhiges Fahrwasser zu bringen.

      Wenn Alan Greenspan mit seiner Zinssenkung allein der drohenden Rezession entgegenwirken wollte, dann wird sich das vermutlich wirklich erst auswirken, wenn mindestens das erste, womöglich auch das zweite Quartal hinter uns liegen und ausgewiesene Gewinne diverser Unternehmen nicht mehr an relativ starken Vorgaben des Vorjahres gemessen werden können. Vorausgesetzt, daß jetzt konsequent eine klare Linie gefahren wird.

      Falls Greenspan kurzfristig das rasant zunehmende Übergewicht der Bären unterminieren wollte..... - mir scheint, ohne seine unterstützende Hand hätten wir morgen vermutlich noch katastrophalere Zustände an der Nasdaq gesehen - ist ihm das vermutlich nur bedingt gelungen .... die Futures sind immer noch nicht so toll, obwohl sie aus dem deftigen Minus wieder ein Stück weit Richtung Nullpunkt zusteuern .....warten wir auf die Wall-Street...

      Dax und Nemax jedenfalls haben kaum profitiert, weil die letzten noch lebenden Bullen vermutlich bereits eine dreiviertel-Stunde nach der Zinsentscheidung der Federal Reserve durch zahlreiche Medien (vor allem in den verschiedenen Internet-Sites, wie auch w:o) von chronischen Bären <sorry beaa> lol ....... überzeugt wurden, daß Alan gar nichts anderes übrig blieb, um den ultimativen Riesencrash zu verhindern. Diverse Jahreszahlen, die hier und da für das Untergangsszenario zitiert wurden, unterschlage ich mal, weil sie eh jeder kennt... ;) ...und nach den jüngsten Erfahrungen ist selbst das "schnell rein und raus" für die Masse der Anleger vermutlich nicht mehr sonderlich interessant...

      In jedem Fall hat mich - Entschuldigung - das Posting von gatrixx in der Finanztreff-Oberfläche angekotzt, mit dem unser lieber ehemaliger n-tv-Onkel Michael Mross sich mit Kurszielen von 1.000 für Nemax und Nasdaq auskotzte. Unteres Bildzeitungsniveau. So wurde gleich jeder Anschlußkauf am heutigen Tage zunichte gemacht, weil aufkommende mutige bullische Gedanken sich gleich wieder in zahlreichen Diskussionen verloren. Damit mich niemand falsch versteht: ich bin ein Freund von Diskussionen, aber wenn mich direkt über der Realtime-Watchliste eine 1.000 anguckt, dann macht das Kaufen keinen Spaß mehr ;)

      Falls die Arbeitsmarktzahlen morgen im Rahmen sein sollten, dann sehe ich noch etwas Licht am Horizont. Falls sie deutlich auf eine Rezession hindeuten sollten, fürchte ich, wird sich Greenspans Hilfestellung kurz- bis mittelfristig als nichtig erweisen. ......und wie immer ist damit den Kleinaktionären am wenigsten gedient.

      Wie auch immer.....in jedem Fall habe ich meine defensiven Titel nicht angerührt, weil ich vermute, daß sie in naher Zukunft wieder gesucht sein werden.

      ..........das alles spiegelt so meine ursprüngliche Meinung wieder......aber jetzt komme ich noch mehr ins Grübeln, bea. Wegen dieses Zitats:

      "Am 03.01.2001 musste die US-Notenbank die Zinsen senken, damit die wenigen Großanleger, die noch investiert sind, ihre restlichen Aktien an die Kleinanleger abgeben können. Die Zinssenkung verringert lediglich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und vergrößert das Japan-Problem: Mit zinsbilligen Yen gekaufte US-Aktien werden verstärkt zurückgegeben."

      Spannend.....hätte ich so nie gesehen......



      so long, so short, keine Ahnung...viel Spaß in jedem Fall
      stocksorcerer
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 14:27:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      es ist in der tat sehr ernst, greenspan hat das indirekt auch eingestanden.

      dennoch bin ich keineswegs pessimistisch.

      allerdings kann vom jetzigen standpunkt aus niemand eine wirklich ernsthafte prognose wagen, man kann, wenn man erfahrung besitzt, abschätzen was wohl kommen könnte.

      mal folgender denkanstoss:

      wenn ich jetzt sage es ist sehr gefährlich, wird jeder zustimmend nicken und ich würde dann in aller breite die gefahren beschreiben für die konjunktur und die aktienmärkte, begleitet vom eifrigen nicken meiner gesprächspartner, die dannach mit dem guten gefühl nach hausen gehen würden daß es richtig war keine aktien zu kaufen.

      ich habe genau das aber im sommer 2000 erzählt und meine gesprächspartner haben alles andere getan als genickt, zumindest die meisten.

      geld verloren hat man aber seit dem sommer sehr viel wenn man falsch gelegen hat, obwohl das keiner erwartet hat.
      nicht daß ich gewusst habe wo es genau hingeht und wie weit es kanllt, nur daß die gefahr dann am grössten ist wenn fast keiner sie erkannt hat obwohl man es hätte können.


      jetzt hingegen ist jeder bereit zu glauben das alles noch viel schlimmer wird, und wenn ich jetzt riesen gewinne in euroland prognostiziere lachen die meisten.

      was ich damit sagen möchte ist:

      die gefahren sind in der tat gegeben, aber es ist sehr viel wahrscheinlicher daß zumindest in europa in 6-9 monaten alle fluchen warum sie wieder nicht dabei sind, als daß es einen riesenbärenmarkt mit ankündigung gibt.

      das heisst nicht, daß es nicht nochmal tiefer gehen könnte mit den kursen aber das würde mir keine angst machen, schließlich haben wir viele fette jahre hinter uns.

      wer jetzt denkt, du idiot, dem rate ich einfach in einigen jahren nochmal über die aktuelle situation nachzudenken, 1993 wurde auch schon das aus prognostiziert und nach dem golfkrieg waren alle sowieso erledigt und 1995 hat irgendein typ den ich dann nie wieder gesehen habe im brustton der überzeugung gesagt daß es noch dieses jahr einen schlimmen crash geben wird und hat dabei mit dem dow 5000 chart gewinkt.

      natürlich kann ich mich irren, aber es wäre dann die erste weltwirtschaftskrise vor der das fernsehen gewarnt hat, und das warte ich gelassen ab..

      gruß

      aman
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 14:51:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      also auf das bogen zitat möchte ich doch mal eingehen.

      wenn er das wirklich so gesagt hat, dann gute nacht für ihn, obwohl er des ofteren durchaus vernünftige gedankengänge hat.

      daß die großen jetzt die korrektur nutzen um ihre bestände noch loszuwerden kann durchaus sein, aber greenspan diese intention zu unterstellen ist cool.

      machen wir mal eine argumentation:

      also grenspan senkt die zinsen aus diesem grund, die trottel von privat anlegern fangen sofort an zu kaufen, die instis freuen sich und verscherbeln ihre aktien zu besseren kursen als vorher.

      die aktien fallen weiter, die intis grinsen breit und diejenigen die den konsum maßgeblich mittragen, die kleinanleger, haben sich jetzt ganz das licht ausgeblasen.

      um das zu erreichen hat greenspan die zinsen gesenkt...



      mein lieber herr bogen....

      gruß

      aman
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 15:05:35
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hut ab vor Bogen, den werde ich mir jetzt regelmaessig
      anschauen. So etwas sprechen Profis selten aus:

      "Am 03.01.2001 musste die US-Notenbank die Zinsen senken,
      damit die wenigen Großanleger, die noch investiert sind,
      ihre restlichen Aktien an die Kleinanleger abgeben können."

      Ich glaube nicht, dass Greenspan hauptsaechlich die
      wirtschaftliche Lage im Blick hatte. Seit Monaten ist bei
      einigermassen sorgfaeltiger Internetrecherche zu erkennen
      gewesen, dass es mit der USA-Konjunktur rapide abwaerts
      geht. Wenn ich das als einfacher Internetsurfer
      herausbringe, wie sollte da nicht die FED informiert sein?
      Unmöglich.

      Eigentlich habe ich im Dezember eine erste kleine Senkung
      erwartet. Viele haben sie erwartet. Sie kam nicht.
      Was hat sich in den letzten 14 Tagen an der wirtschaft-
      lichen Lage geändert? Vielleicht die Resultate des Weih-
      nachtsgesäfts - aber genau das war vorherzusehen.

      Nein, wenn Greenspan die gesamtwirtschaftliche Lage im Auge
      hätte, dann würde er Schritt für Schritt die Zinsen in den
      nächsten Monaten senken. Solche Hammerschläge wie gestern
      sind für die Wirtschaft sinnlos, ja sie sind Gift.

      Greenspan hat ausschließlich an die Börse gedacht. Es be-
      stätigt sich, daß die amerikanische Wirtschaft von der
      Börse abhängt. Aber warum dann gestern eine solche Über-
      raschung? Waehrend die Boerse geoeffnet war, so dass der
      Hammerschlag so richtig seine Wirkung tun konnte und
      Shorties ohne Chance waren, zu entkommen.

      Die Märkte standen vor dem Kollaps. Aber die
      "Märkte", das ist noch zu abstrakt. Es muß sehr konkrete
      Schieflagen großer Häuser gegeben haben, die einen solchen
      Schritt nötig machten.

      Das war eine neue Aktion bailout.

      Man musste es wissen (ich habe da nicht genug aufgepasst),
      als Greenspan am 5.12. sagte, die Lage sei nicht so schlimm
      wie 1998. Seitdem mußte jedem klar sein, was das heißt: Sie
      ist schlimmer. Dann noch die Aufforderung damals an die
      Banken, bei der Vergabe von Krediten nicht zu zurückhaltend
      zu sein.

      Über kurz oder lang werden erfahren, worum es gestern wirk-
      lich konkret ging. Natuerlich auch die schlechten Wirt-
      schaftsdaten, die jetzt kommen. Aber die entscheidende
      Richtung, wo die Dinge brennen, steht ausser Zweifel:
      Margin calls, fallierende junk bonds usw.

      mfg
      Leghorn
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 15:59:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Egal wie und warum - alles nur Spekulation, die nicht viel bringt.
      An der Börse verdient man mit jeder Richtung Geld, sofern man auf der richtigen Seite sitzt.
      Das ist das Problem, über das man sich den Kopf zerbrechen sollte.
      Über kurz oder lang funktioniert auch die schwächste Wirtschaft wieder hervorragend.
      In der Zwischenzeit verdient man halt am auf und ab.
      Allerdings wird es nun noch wichtiger denn je, das Gefühl auszuschalten und stur zu handeln. Macht einen auch wieder ein Stück weit zufriedener mit kleineren Gewinnen - ist absolut in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 21:41:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ aman: bekanntermaßen sagte ich schon mal vor kurzer zeit, man könnte sich die finger wund schreiben, eine trampelde bullenherde vorm abgrund hält man nicht auf.
      ich würde nicht sagen, gute nacht für bogen, sondern gute nacht für uns.
      was spielt sich denn da heute ab in amiland? sieht so ein move aus, an dem die großanlger interessiert wären? no, sir!

      ich denke, diesmal wurden VOR dem ereignis, das da kommen wird, die zinsen gesenkt im unterschied zu 87 und der asienkrise.

      was es auch immer sein mag, die, dies wissen sollten, wissen es schon.

      solong
      bea
      Avatar
      schrieb am 04.01.01 22:01:38
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ja wirklich sehr starke Interpretation: DOW und DAX markierten gleichzeitig ein Tief ... das beeindruckt wohl nur Börsenneulinge. :laugh:

      Ansonsten verrate ich dir mal ein Geheimnis: es war MEIN Anruf bei Greeni, der zu einer Zinssenkung geführt hat.
      Ich habe ihm klargemacht, dass meine Performance für den laufenden Monat noch gesichert werden MUSS ... "das hat er dann auch eingesehen ..."

      Verfolgungswahn ich hör dir trapsen, oder anders ausgedrückt: ich bin so klein, mein Herz ist rein, der Erfolg ist immer bei anderen so fein. Nämlich bei den "Grossinvestoren".
      :cool:

      naja, beaa hat dieses umstrittene Thema sicher nicht versehentlich mit hier reinkopiert. Wer manipuliert denn nun den Markt ? Börsenerfolg ist also nur die Frage, mit wem steckt man unter einer Decke :laugh:
      Sucht euch die richtigen "Freunde" und schon geht`s los.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 12:11:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      ....in jedem Fall bin ich nach dem zusätzlichen Move der Fed gestern nacht (die Banken sollen ja nun definitiv in Liquidität ersäuft werden) auf die US-Arbeitsmarktzahlen gespannter, als auf alle Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke auf einmal........lol

      have fun....weil nun selbst unsereiner bärisch wird ;)
      stocksorcerer


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      the day after alan