Nur zwei Millionen Arbeitslose suchen Jobs - 500 Beiträge pro Seite

[for4zim]

In Deutschland sind Berechnungen des Bonner Wirtschaftsexperten Meinhard Miegel zufolge nur rund die Hälfte der offiziell vier Millionen gemeldeten Arbeitslosen tatsächlich als erwerbslos zu betrachten. Der "Berliner Zeitung" sagte der Chef des Bonner Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG), es gebe "nur zwei Millionen Erwerbspersonen, die ernsthaft vermittlungfähig und vermittlungsbedürftig" seien.
Darauf wiesen unter anderem ein genaueres Studium der offiziellen Statistiken der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit und Befragungen von Arbeitsämtern hin, wonach viele arbeitslos Gemeldete "nicht wirklich" eine Stelle suchten.
Manche Arbeitssuchende hätten beispielsweise eine Stelle in Aussicht, wollten aber "für die Übergangszeit versorgt" werden oder ihre Rentenansprüche verbessern, sagte Miegel dem Blatt. Andere wollten etwa vor dem ohnehin geplanten Ausscheiden aus dem Erwerbsleben "noch eine Weile Sozialleistungen" mitnehmen. Von den in der amtlichen Statistik aufgeführten Arbeitslosen seien tatsächlich nur etwa 1,5 Millionen Menschen auf Jobsuche.
Hinzu kämen bis zu 700.000 Menschen, die in Aus- und Fortbildungsmaßnahmen steckten und "in aller Regel richtige Arbeitsplätze" wollten, fügte Miegel hinzu. Als Maßnahme müssten Gegenleistungen wie in Form gemeinnütziger Arbeiten verstärkt durchgesetzt werden.
Aktualisiert am 24. März 2001 um 10.45 Uhr

Ich brauche dem nicht viel hinzuzufügen. Seit Jahren kenne ich die Probleme, qualifizierte Arbeitnehmer zu finden; ich kenne Projektbereiche, in denen die Arbeit ruht, weil Stellenausschreibungen erfolglos blieben - gesucht waren z.B. Naturwissenschaftler als Berufsanfänger. Arbeitslosigkeit gibt es schon seit vielen Jahren nur in einzelnen Branchen und Regionen. Leider hält sich die Legende von der umfassenden Massenarbeitslosigkeit hartnäckig.

[Rosenkäfer]

@for4zim:
und genau solche Leute wie du bestellen Personal beim Arbeitsamt, im Wissen das die den Job nicht ablehnen dürfen, auch wenn nur kollektivertragslohn bezahlt wird.
Und sich dann noch wundern und aufregen, wenn derart zwangsvergatterte auch noch dauernd im Krankenstand sind oder sonst nicht grad motiviert.
Sucht euer personal am freien Arbeitsmarkt, zahlts anständig denn: wer mit Erdnüssen zahlt, muss sich mit Affen begnügen.

Was sollten zb. Saisonarbeiter sonst machen? von ihrem Ersparten leben?

Ps: hab selbst einen Job, der zwar scheiße aber gut bezahlt ist.

[>Newark<]

bla blubb bla bla
Scheiss Neoliberale.

[Paladin]

So unrecht haben beide nicht!

Allerdings sollte man unterscheiden. Und zwar finde ich es reichlich dreist, wenn unser Kanzler meint, Leute, die vielleicht 25 Jahre lang gearbeitet und Arbeitslosenbeiträge (!!!) entrichtet haben, als Faulenzer bezeichnen zu dürfen, nur weil die nicht binnen einem halben Jahr jeden Mist annehmen wollen, der ihnen angeboten wird.
Bei jemanden, der dagegen gerade mit einer Ausbildung/Studim fertig ist (das womöglich noch total "weltfremd" war), sehe ich das schon so, daß man da etwas Druck machen könnte, das die halt was machen, das auch gebraucht wird.

[mroth]

Fragt doch mal bei Kleinen und Mittleren Unternehmer nach, was für ERfahrung sie mit dem Arbeitsamt gemacht haben?

Wenn ich nur Arbeitsamt höre, steigt mein Blutdruck schon auf 200. So ein faules und hochnässiges völlig Weltentfremdetes und unflexibles Beamtenpack gibt`s sonst niergens.

In meinem Bekanntenkreis suchte auch jemand unmittelbar nach der Ausbildung eine Stelle. Wurde nicht übernommen wegen Sanierungsmaßnahme etc. Das alte Spiel. Dann waren natürlich viele mit Berufserfahrung in dieser Region frei und der Arbeitsmarkt war sehr angespannt diesbezüglich.

So, und das muß man sich jetzt mal vorstellen: Das Arbeitsamt wollte dann diesen frisch ausgelernten in ein großes Industrieunternehmen als Abteilungsleiter von 150 Angestellten vermitteln!!!
Wie kann das nur sein, daß das Arbeitsamt solch einen Schwachsinn macht? Da muß sich der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer ja verarscht vorkommen!
Und genau da liegt das Problem! Die Angestellten des Arbeitsamtes müßten nach Erfolg bezahlt werden! Die haben doch übnerhaupt keinen Bock Arbeitsgeber und Arbeitnehmer zu vermitteln. Oder sie können es nicht weil sie von der Realität keine Ahnung haben.

Beamten eben.

[Neemann]

Uuuui, Paladin, es ist manchmal echt schwer, gegen den Kanzler zu stänkern, stimmst?

Also - blöder Schröder, was mosert der gegen Arbeitslose per se? Aber die vielen weltfremden Studis (zu denen Du sicher nicht gehört hast) - bei denen könnte man ja Druck machen, nicht? Die bekommen ja auch satt aus der AL-Versicherung, ..... oder nicht oder wie?

[Caldor]

mroth und paladin haben beide recht !!

es ist doch schoen zu lesen , wie sachlich neeman mal wieder ist .aber die beiden haben es wohl gewagt ,seinen superkanzler anzugreifen ???

wobei mir bei paladins beitrag noch nicht mal klar ist , wo der den kanzler angreift !
im uebrigen hat der schroeder da nur in die uralte populistische mottenkiste gegriffen ..

[Paladin]

Ts, ts... Neemann, war da jetzt schon wieder der Anflug einer Beleidigung?

[Caldor]

ich stimme rosenkaefer zu !

manche arbeitgeber (ich sage nicht alle !) sind da zu dreist ! volle leistung verlangen , aber dafuer halben lohn zahlen . und wenn der arbeitnehmer dann nicht mitmacht , ist der halt ein faulenzer !

zu neemanns plumpesten beleidigungen sage ich nix mehr , das lohnt sich nicht !

[Nasbi]

@ mroth

Ja, ja das Arbeitsamt.

Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt war (Branche: Tiefbau) wollte einen Baukaufmann einstellen.
Vom Arbeitsamt wurden aber nur Vorschläge für Bankkaufleute übermittelt.