Die Welt Interview mit Stefan Domeyer vom 11.04.2001 - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 11.04.01 08:15:37 von
neuester Beitrag 12.04.01 17:42:43 von
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http://www.aktionis.de/cgi-bin/aktionis_forum/dcboard.cgi?az…
Und bitte laßt den Text dort, ich hätte ihn selbst hier hineinstellen können, wenn ich es gewollt hätte.
Stock Rave
Und bitte laßt den Text dort, ich hätte ihn selbst hier hineinstellen können, wenn ich es gewollt hätte.
Stock Rave
Andererseits hast Du ihn nicht bei "Die Welt, Webwelt, 11.04.2001" gelassen.
Wo ist da die Logik?
Wo ist da die Logik?
Soll ich ihn reistellen ?
HI Rave,
vielen Dank....
Ich finde diese Beitrag wirklich aufschlussreich...da wird unser CEO mal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet..
es gibt auch einen MENSCHEN DOMEYER!!! dass haben hier viele verdraengt oder vergessen!
cu
und viel Erfolg
DARC
vielen Dank....
Ich finde diese Beitrag wirklich aufschlussreich...da wird unser CEO mal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet..
es gibt auch einen MENSCHEN DOMEYER!!! dass haben hier viele verdraengt oder vergessen!
cu
und viel Erfolg
DARC
trotzdem Danke für`s darauf aufmerksam machen.
seeeeeehr interessant.....
Agnetha
Agnetha
@darc,
wir haben vergessen das wir Menschen sind und das Geld verdienen nur ein Aspekt des Seins ist.
Wir haben schon wie du sagst, vergessen oder verdrängt das S.Domeyer ein `Mensch` ist oder war es uns nur nicht wichtig genug.
Sieh diese aufgeblasenen talis/kimbas/krawallos/dr.mett`s an und du kannst sehen, welche Aspekte in der Darwinistischen Gesellschaft wichtig sind.
wir haben vergessen das wir Menschen sind und das Geld verdienen nur ein Aspekt des Seins ist.
Wir haben schon wie du sagst, vergessen oder verdrängt das S.Domeyer ein `Mensch` ist oder war es uns nur nicht wichtig genug.
Sieh diese aufgeblasenen talis/kimbas/krawallos/dr.mett`s an und du kannst sehen, welche Aspekte in der Darwinistischen Gesellschaft wichtig sind.
Der Mensch: "Herr Domeyer" Freundlich & Fröhlich
Der Mensch: "Mitinhaber" im Wechselbad der Gefühle
wie rührselig domeyer doch im welt-interview rüber kommt - mir kommen gleich die tränen. eine oma hält ihm die hand
Seid ihr noch ganz echt,der Kerl belügt und betrügt euch,ihr verliert dadurch Unsummen an Geld und jetzt schwafelt ihr von Menschlichkeit.Seid ihr wirklich so dämlich ?
times, MetaDancer
Motiv angeben und nicht Quelle.
Motiv angeben und nicht Quelle.
MetaDancer
Was sagst du, du bist dämlich?. Na ja, mach dir nichts draus,kann jedem passieren.
Was sagst du, du bist dämlich?. Na ja, mach dir nichts draus,kann jedem passieren.
Klausdreineun,wenn du schon so direkt wirst,die Zahl die du öffentlich zur Schau stellst,ist das dein Kursziel oder dein Kaufkurs.Erzähle mir aber nicht ,dass ist dein Alter.
motiv: gösta´s spürsinn für gute aktien aufzeigen. der rest ergibt sich daraus.
@MetaDancer
Nein, das ist nur ein Bruchteil meines Kurszieles.
Ansonsten könnte die Zahl mit der Anzahl deiner Gehirnzellen übereinstimmen. (könnte, muß aber nicht so sein) hahahahahaha
Nein, das ist nur ein Bruchteil meines Kurszieles.
Ansonsten könnte die Zahl mit der Anzahl deiner Gehirnzellen übereinstimmen. (könnte, muß aber nicht so sein) hahahahahaha
Klausdreineun,du brauchst nicht den Clouwn hier spielen,dafür fehlt dir die Begabung !
MetaDancer
Nein, das liegt mir fern. Dafür bist du ja zuständig. haha
Nein, das liegt mir fern. Dafür bist du ja zuständig. haha
omis halten ihm die hand, aktionäre ihm die füße.
Klausdreineun,was soll das hahahahaha.Bekommst du einen Orgasmus wenn du zu Metagülle postest ?
zur ABWECHSLUNG
XETRA 1,6
Fra 1,61
Tendenz weiter steigend !
XETRA 1,6
Fra 1,61
Tendenz weiter steigend !
Wat, wer bist Du denn?
Userinfo
allgemein
Username: MetaDancer
Registriert seit: 07.04.2001
User ist momentan: Offline
Letztes Login: 11.04.2001 12:51:55
Threads: 0
Postings: 15
Interessen keine Angaben
Oder besser: Wat, unter welchen ID`s hast Du denn bisher gepostet?
*lol*
Userinfo
allgemein
Username: MetaDancer
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Interessen keine Angaben
Oder besser: Wat, unter welchen ID`s hast Du denn bisher gepostet?
*lol*
Sorry Stock Rave, aber auch als MBX Aktionär muß ich sagen, dass Du etwas peinlich bist.
Wieso?
Ist es Dir noch nie aufgefallen daß ausschließlich solche Dummpostings von Leuten kommen die sich gerade erst eine nue ID beschafft habe?
Schau doch mal nach. Gibt genug Threads dazu. Zufall kann das nicht sein. Gut daß vielliecht mal einer dabei ist, der nicht in dise Kategorie gehört, mag sein. Aber mit 90%iger Trefferquote sind das immer dieselben Dummheinis.
Und frag` diese "poster" doch mal nach ihren Gründen? Warum beschäftigen sie sich ausschließlich mit MBX? Warum geht sofort das Verbreiten von Lügen, Halbwahrheiten, heraufholen von alten Thread, Dummpostings etc. los, alsbald sie angemeldet sind.
Sorry, aber für Deine Antwort habe ich kein Verständnis. Ich habe keinen Bock auf solche Heinis wie MetaDancerund Co.
Warum ist denn fast keiner von denne richtig registriert?
Immer wieder WARUM!
Du wirst von denne keine Antwort bekommen. Und peinlich finde ich eher Dich, mit Deiner spießigen Aussage "Peinlich!"
Ist es Dir noch nie aufgefallen daß ausschließlich solche Dummpostings von Leuten kommen die sich gerade erst eine nue ID beschafft habe?
Schau doch mal nach. Gibt genug Threads dazu. Zufall kann das nicht sein. Gut daß vielliecht mal einer dabei ist, der nicht in dise Kategorie gehört, mag sein. Aber mit 90%iger Trefferquote sind das immer dieselben Dummheinis.
Und frag` diese "poster" doch mal nach ihren Gründen? Warum beschäftigen sie sich ausschließlich mit MBX? Warum geht sofort das Verbreiten von Lügen, Halbwahrheiten, heraufholen von alten Thread, Dummpostings etc. los, alsbald sie angemeldet sind.
Sorry, aber für Deine Antwort habe ich kein Verständnis. Ich habe keinen Bock auf solche Heinis wie MetaDancerund Co.
Warum ist denn fast keiner von denne richtig registriert?
Immer wieder WARUM!
Du wirst von denne keine Antwort bekommen. Und peinlich finde ich eher Dich, mit Deiner spießigen Aussage "Peinlich!"
StockRave
....lass Dich doch nicht provozieren......zieh Dein Ding durch, fertig.
Roger
....lass Dich doch nicht provozieren......zieh Dein Ding durch, fertig.
Roger
Sehe Dir mal Deine Begründungen an - meinst Du, so unterstützt Du MBX? Mit einem abgedroschenen Raab Zitat?
Und wenn Du die "Neulinge" (ist jedem klar, dass diese auch andere IDs haben) so angehst, hilft das auch nichts.
Ebenso schreibst Du doch fast ausschließlich zu MBX - auch das kann man hinterfragen.
MBX hat einfach polarisiert und das gerade bei WO. Warum ist klar, da es einfach rational gar nicht mehr beurteilbar ist, ob es nun was wird oder nicht bei MBX. Das geht schon mehr in den Bereich Glauben.
Und wenn Du die "Neulinge" (ist jedem klar, dass diese auch andere IDs haben) so angehst, hilft das auch nichts.
Ebenso schreibst Du doch fast ausschließlich zu MBX - auch das kann man hinterfragen.
MBX hat einfach polarisiert und das gerade bei WO. Warum ist klar, da es einfach rational gar nicht mehr beurteilbar ist, ob es nun was wird oder nicht bei MBX. Das geht schon mehr in den Bereich Glauben.
aber Stockrave...nicht ärgern, nur wundern!
ps
ps
konns,
mit dem "abgedroschenen Raab Zitat" möchte ich keinesfalls MBX unterstützen. Das tue ich m.M.n. schon stark genug damit, daß ich unentwegt auf der Suche nach interessanten Artikel, Neuigkeiten, Berichten etc. bin, und diese dann sofort immerder Öffentlichkeit zur Vefügung stelle. Desweiteren versuche ich immer neutral zu bleiben und Lügen über MBX zu verhindern.
Wobei wir bei bashenden Dummpostern wären. Die verbreiten nämlich mit einer enorm hohen Quote Lügen und Halbwahrheiten. Daher auch immer wieder das - zugegebener Maßen - etwas "abgedroschene Raab Zitat". Aber es trifft den NAgel auf den Kopf. Damit möchte ich (und werde auch weiterhin in der Zukunft )für jeden sichtbar machen (denn es gibt genügend Leute, denen das nicht gleich bewußt ist), welchen Mentalität der entsprehcnde Poster hat.
Warum ich mehrheitlich zu MBX schreibe, hatte ich auch schon öfters erläutert. (Obwohl es eigetlich selbstredend ist.) Aber auch noch mal für Dich: Ich bin seit über einem Jahr prozentual sehr stark in MBX investiert. Daher meine Motivation "PRO" MBX zu schreiben. Aber frag` mal Deppen wie "MetaDancer" warum sie nur so einen Mist schreiben . Du wirst keine vernünftige Antwort bekommen.
Und wenn Du denkst, ein MBX Investment geht in den Bereich "Glauben", dann verkaufe bitte schnellstens!
mit dem "abgedroschenen Raab Zitat" möchte ich keinesfalls MBX unterstützen. Das tue ich m.M.n. schon stark genug damit, daß ich unentwegt auf der Suche nach interessanten Artikel, Neuigkeiten, Berichten etc. bin, und diese dann sofort immerder Öffentlichkeit zur Vefügung stelle. Desweiteren versuche ich immer neutral zu bleiben und Lügen über MBX zu verhindern.
Wobei wir bei bashenden Dummpostern wären. Die verbreiten nämlich mit einer enorm hohen Quote Lügen und Halbwahrheiten. Daher auch immer wieder das - zugegebener Maßen - etwas "abgedroschene Raab Zitat". Aber es trifft den NAgel auf den Kopf. Damit möchte ich (und werde auch weiterhin in der Zukunft )für jeden sichtbar machen (denn es gibt genügend Leute, denen das nicht gleich bewußt ist), welchen Mentalität der entsprehcnde Poster hat.
Warum ich mehrheitlich zu MBX schreibe, hatte ich auch schon öfters erläutert. (Obwohl es eigetlich selbstredend ist.) Aber auch noch mal für Dich: Ich bin seit über einem Jahr prozentual sehr stark in MBX investiert. Daher meine Motivation "PRO" MBX zu schreiben. Aber frag` mal Deppen wie "MetaDancer" warum sie nur so einen Mist schreiben . Du wirst keine vernünftige Antwort bekommen.
Und wenn Du denkst, ein MBX Investment geht in den Bereich "Glauben", dann verkaufe bitte schnellstens!
"Und frag` diese "poster" doch mal nach ihren Gründen? Warum beschäftigen sie sich ausschließlich mit MBX? Warum geht sofort das Verbreiten von Lügen, Halbwahrheiten, heraufholen von alten Thread, Dummpostings etc. los, alsbald sie angemeldet sind."
genau das ganz du dich und anderen mbx befürwortern genauso fragen.
also, erst denken, dann schreiben.
genau das ganz du dich und anderen mbx befürwortern genauso fragen.
also, erst denken, dann schreiben.
keine Sorge,
wenn noch ein Tag wie heute kommen sollte, wird verkauft. Dann ist der Verlust unter 50%. Dies ist bei der Marktentwicklung die letzten Monate nicht schlecht.
Also an die Deppen (Metadancer) und Dummposter:
warum schreibt Ihr immer so etwas zu MBX?
Mal ganz ehrlich: bist Du weiterhin überzeugt, dass MBX die 600 mio in 2001 schaffen wird - ohne Wenn und Aber? Also ich nicht mehr. Nach dem IPO gab es schon mal die Begründung der Verschiebung der Zeitachse. Nun hat sich diese Zeitachse schon ein 2. Mal signifikant verschoben und es sind negativ beeinflussende Faktoren hinzu gekommen, wie z.B. StA oder Klagen. Und auch das Umfeld wird schwieriger.
wenn noch ein Tag wie heute kommen sollte, wird verkauft. Dann ist der Verlust unter 50%. Dies ist bei der Marktentwicklung die letzten Monate nicht schlecht.
Also an die Deppen (Metadancer) und Dummposter:
warum schreibt Ihr immer so etwas zu MBX?
Mal ganz ehrlich: bist Du weiterhin überzeugt, dass MBX die 600 mio in 2001 schaffen wird - ohne Wenn und Aber? Also ich nicht mehr. Nach dem IPO gab es schon mal die Begründung der Verschiebung der Zeitachse. Nun hat sich diese Zeitachse schon ein 2. Mal signifikant verschoben und es sind negativ beeinflussende Faktoren hinzu gekommen, wie z.B. StA oder Klagen. Und auch das Umfeld wird schwieriger.
Mein lieber S.R.,für deine Kraftausdrücke habe ich nur ein müdes Lächeln übrig,wird eine Charakterschwäche der Metalemminge sein, wenn du damit angiebst,dass du eifrig und seriös über Metagülle recherchierst,stell ich dir die Frage,was hat es gebracht?Nichts !!!!!Warum willst du nicht einsehen,dass ihr belogen wurden seid ?
@ konns,
daß MBX 600 Mio Umsatz 2001 generieren wird, halte ich auch für sehr unwahrsacheinlich bis fast ausgeschlossen. Mir aber auch völlig egal. Mein (für mich) Ziel liegt bei etwa 200 Mio. DM. Wenn sie das erreichen bin ich über glücklich und zufrieden. Dann werden die restlichen Umsätze halt im nächsten Jahr erziehlt.
Entscheiden ist, daß sie nicht vorher schlapp machen. Und davon bin ich überzeugt. Sonst hätte ich ja schon 1000mal verkaufen können.
Aber Du solltest besser verkaufen, wenn Du schon jetzt wieder Angst vor den Zahlen hast.
Sorry, ist nicht bös` bemeint, aber wahrscheinlich besser für Dich. Es wird noch eine lange turbulente Reise mit MBX werden. So schnell werden sie nicht die alten Höhen sehen. aber langfrisitg (mind. 3-5 Jahre), sollte es m.M.n. ein ausgezeichtnetes Investment sein.
daß MBX 600 Mio Umsatz 2001 generieren wird, halte ich auch für sehr unwahrsacheinlich bis fast ausgeschlossen. Mir aber auch völlig egal. Mein (für mich) Ziel liegt bei etwa 200 Mio. DM. Wenn sie das erreichen bin ich über glücklich und zufrieden. Dann werden die restlichen Umsätze halt im nächsten Jahr erziehlt.
Entscheiden ist, daß sie nicht vorher schlapp machen. Und davon bin ich überzeugt. Sonst hätte ich ja schon 1000mal verkaufen können.
Aber Du solltest besser verkaufen, wenn Du schon jetzt wieder Angst vor den Zahlen hast.
Sorry, ist nicht bös` bemeint, aber wahrscheinlich besser für Dich. Es wird noch eine lange turbulente Reise mit MBX werden. So schnell werden sie nicht die alten Höhen sehen. aber langfrisitg (mind. 3-5 Jahre), sollte es m.M.n. ein ausgezeichtnetes Investment sein.
ist ok, Stock Rave, ich war schon mal vorbörslich beteiligt und das war ok
Metadancer: das war auch peinlich ...
Metadancer: das war auch peinlich ...
na, wenn es sonst nichts substanzielles von mbx zu hören gibt, so freuen sich domi und seine umgarnten aktionäre gemeinsam über die erkenntnis, daß man als looser immerhin noch mensch ist.
erinnert mich ein wenig an das buch/schwank, bleiben se mensch, von tegtemeier
gedankt wirds mit einen kleinen kurspusch, bevor mbx zur gänze in die namenslosigkeit entschwindet.
euer
enfant terrible
erinnert mich ein wenig an das buch/schwank, bleiben se mensch, von tegtemeier
gedankt wirds mit einen kleinen kurspusch, bevor mbx zur gänze in die namenslosigkeit entschwindet.
euer
enfant terrible
dachte mir ich stells lieber nochmal rein,
hey Stockrabe,Metabox;jetzt gehts los was??
Hast du eine CD von Neublau ???
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
hey Stockrabe,Metabox;jetzt gehts los was??
Hast du eine CD von Neublau ???
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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MvM-Chartanalyse: Metabox - Blackbox ?
.......Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der gesunde Menschenverstand an der Börse doch seinen Wert hat. Das Technologieunternehmen Metabox, das durch wilde Spekulationen ein auf und ab erlebt hat, ist nun wohl am Ende aller Phantasie. Der Hersteller von Set-Top-Boxen ist zweifellos in einem zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt angesiedelt und der bequeme Zugriff von der Fernsehcouch auf die zahllosen Angebote im Internet hat gewiss seinen Reiz.........
http://www.maerkte-von-morgen.de
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MvM-Chartanalyse: Metabox - Blackbox ?
.......Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der gesunde Menschenverstand an der Börse doch seinen Wert hat. Das Technologieunternehmen Metabox, das durch wilde Spekulationen ein auf und ab erlebt hat, ist nun wohl am Ende aller Phantasie. Der Hersteller von Set-Top-Boxen ist zweifellos in einem zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt angesiedelt und der bequeme Zugriff von der Fernsehcouch auf die zahllosen Angebote im Internet hat gewiss seinen Reiz.........
http://www.maerkte-von-morgen.de
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Danke Bankengängster,
war ja klar daß bei Wdie viele User der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Hatte extra drum gebeten.
Aber was soll man schon von jemandem erwarten der einen Raben (raven) nicht von Rave (Party, toben, phantasieren) unterscheiden kann...
*lol*
war ja klar daß bei Wdie viele User der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Hatte extra drum gebeten.
Aber was soll man schon von jemandem erwarten der einen Raben (raven) nicht von Rave (Party, toben, phantasieren) unterscheiden kann...
*lol*
@ Stock Rave
hier kannst du schreiben und machen was du willst - hier hört keiner auf dich. Vergiss doch das komische WO Board.
Freddy
hier kannst du schreiben und machen was du willst - hier hört keiner auf dich. Vergiss doch das komische WO Board.
Freddy
Das Interview hat mich sehr amüsiert. Bin froh keine MBX Aktien zu haben und werde auch keine kaufen.
@se2707
Ich bin froh, MBX zu haben, und werde sie auch weiterhin
nachkaufen.
1. habe ich Zeit 2. Geduld 3. glaube ich an MBX 4.....
Klaus
Ich bin froh, MBX zu haben, und werde sie auch weiterhin
nachkaufen.
1. habe ich Zeit 2. Geduld 3. glaube ich an MBX 4.....
Klaus
Also, einen schönen Gruß an alle Dummbasher.
Glaubt ihr allen ernstes dass die Aufträge erfunden sind?
Nun denn, bald werden hier wieder andere Sitten herrschen.
Gruß
Rock
Glaubt ihr allen ernstes dass die Aufträge erfunden sind?
Nun denn, bald werden hier wieder andere Sitten herrschen.
Gruß
Rock
Ihr müßt ja was an der Birne haben,wenn ihr diesem schleimigen gesülze
Beachtung schenkt !
Beachtung schenkt !
Hier ist der Text (nur zum Aergern, gleich ein paar mal - hi hi)
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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RE: Welt, mindestrentner, 07:45 Uhr, April-11-01, (1)
RE: Welt, Stock Rave, 08:43 Uhr, April-11-01, (2)
RE: Welt, Stock Rave, 08:46 Uhr, April-11-01, (3)
RE: Welt, MD_XIII, 18:42 Uhr, April-11-01, (4)
RE: Welt, Stock Rave, 19:55 Uhr, April-11-01, (5)
RE: Welt, MD_XIII, 21:33 Uhr, April-11-01, (6)
RE: Welt, Stock Rave, 09:02 Uhr, April-12-01, (7)
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Beiträge zu diesem Thema
mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
http://www.welt.de/daten/2001/04/11/0411wwm246664.htx
Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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RE: Welt, mindestrentner, 07:45 Uhr, April-11-01, (1)
RE: Welt, Stock Rave, 08:43 Uhr, April-11-01, (2)
RE: Welt, Stock Rave, 08:46 Uhr, April-11-01, (3)
RE: Welt, MD_XIII, 18:42 Uhr, April-11-01, (4)
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RE: Welt, Stock Rave, 09:02 Uhr, April-12-01, (7)
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
http://www.welt.de/daten/2001/04/11/0411wwm246664.htx
Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
http://www.welt.de/daten/2001/04/11/0411wwm246664.htx
Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
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Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
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Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
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Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
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Schöne Osterfeiertage.
MD
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5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
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Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
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6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
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Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
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Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
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hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
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Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
http://www.welt.de/daten/2001/04/11/0411wwm246664.htx
Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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3. "RE: Welt"
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Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
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Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
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Schöne Osterfeiertage.
MD
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Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
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Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
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6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
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Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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RE: Welt, mindestrentner, 07:45 Uhr, April-11-01, (1)
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RE: Welt, MD_XIII, 18:42 Uhr, April-11-01, (4)
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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Stock Rave April-11-01, 08:46 Uhr (GMT)
3. "RE: Welt"
Hier noch der komplette Link:
http://www.welt.de/daten/2001/04/11/0411wwm246664.htx
Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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Stock Rave April-11-01, 08:43 Uhr (GMT)
2. "RE: Welt"
Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
Gruß
Stock Rave
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3. "RE: Welt"
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Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
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richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
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Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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SR
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Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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Ja, das Interview hat mir eignetlich ganz gut gefallen. Es sagt halt auch mal was über den Menschen "Herrn Domeyer".
Und eben nicht gespickt mit Vorverurteilungen, wie Du schon sehr treffend bemerktest.
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Übrigens mit einem netten Foto von einem lachenden, freundlichen Herrn Domeyer.
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MD_XIII April-11-01, 18:42 Uhr (GMT)
4. "RE: Welt"
Danke für die Info.
Hier im Board ist es wesentlich ruhiger,
richtig angenehm ohne die abwertenden Kommentare.
Die News die demnächst von Metabox kommen werden,
werden sicher den Beigeschmack einer
Umsatzberichtigung für 2001 haben. 600 Mio. sind
nicht mehr möglich.
Ich denke man wird sich so auf 200 Mio, dem alten
Umsatzziel für 2000 sich einpegeln.
600 Mio sind für 2002 realistisch.
iTV braucht nun mal seine Zeit, es muß ja auch
bezahlbar bleiben.
Schöne Osterfeiertage.
MD
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Stock Rave April-11-01, 19:55 Uhr (GMT)
5. "RE: Welt"
Genau. Aber auch mit 200 Mio wäre ich schon sehr zufrieden.
Wichtig erscheint mir momentan lediglich die Sache, daß die Finanzen bis Ende des Jahres reichen...
Dann sollten auch richtig Einnahmen folgen...
Gruß
Stock Rave
P.S. Ist wirklich viel angenehmer hier...
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MD_XIII April-11-01, 21:33 Uhr (GMT)
6. "RE: Welt"
Guten Abend Stock Rave,
mach dir mal wegen der Finanzlage bei Metabox
keine Sorgen. Solange man die Auflagen für weitere
Investitionen erfüllt, wie Personalabbau, Verkauf
unrentabler Beteiligungen, Geschäftszweige sehe
ich keine Probleme.
Klar ist es mühsam immer an der Grenze des
Machbaren zu arbeiten, aber Metabox
hat eine große Zukunft im iTV-Markt.
MD
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Stock Rave April-12-01, 09:02 Uhr (GMT)
7. "RE: Welt"
Danke MD_XIII ich glaube ja auch nicht. Wird zwar eng, aber sollte zu schaffen sein.
SR
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""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
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Stock Rave April-11-01, 07:08 Uhr (GMT)
""Die Welt" Interview: "Ich denke, Sie sitzen im Knast""
Die Welt, Webwelt, 11.04.2001
"Ich denke, Sie sitzen im Knast"
Harte Zeiten für Stefan Domeyer: Der Chef der Metabox AG muss seit Monaten schlechte Nachrichten verdauen - Die Wende soll "sie" bringen - die neue Metabox 1000
Stefan Domeyer war unter anderem Profi-Gitarrist bei der Band "Neublau" und Geschäftsführer bei Amiga Deutschland. Im Moment steuert er die Metabox AG durch unruhige Zeiten
Von Constantin Gillies
Für einen Mann in seiner Lage ist Stefan Domeyer überraschend gut gelaunt: Er lacht, gestikuliert, reißt Witze. Unbändige Freude sprüht aus seinen Augen. Es ist wohl die Freude darüber, ausnahmsweise einmal über sein Produkt reden zu können. Denn das war Stefan Domeyer in letzter Zeit nur selten vergönnt: Wann immer sein Unternehmen Metabox in den Schlagzeilen auftauchte, gab es Schlechtes zu vermelden: geplatzte Großaufträge, überraschende Gewinnwarnungen, Schadenersatzklagen, unlängst sogar Hausdurchsuchungen und zuletzt der Rausschmiss von einem Drittel der Belegschaft. Doch all das scheint von Stefan Domeyer in diesem Moment abgefallen zu sein. Für ihn zählt jetzt nur, dass "sie" endlich da ist.
"Sie" - das ist die Metabox 1000, das Hauptprodukt seines Unternehmens, seit Monaten sehnlich erwartet von Kunden wie Aktionären. Das Gerät aus der unaussprechlichen Kategorie der Set-top-Boxen verwandelt einen normalen Fernseher in ein Zugangsgerät zum Internet. Mit der Metabox soll TV interaktiv werden, so Domeyers Vision. Er nennt ein Beispiel: Wer sich mit der Box ein Fußballspiel ansieht, kann parallel dazu Hintergrundinfos über die Spieler abfragen oder im Online-Shop die passenden Fandevotionalien einkaufen. Und nach dem Abpfiff können die Wettschulden bei den Kumpels direkt per Online-Überweisung beglichen werden.
"The revolution won`t be televised", hieß ein Protestsong Anfang der Siebziger. Stefan Domeyer ist anderer Ansicht. Er glaubt, dass die Informationsrevolution für die meisten Menschen durch den Fernseher kommen wird: "Das TV bleibt im Mittelpunkt", verkündet er in einer Mischung aus norddeutschem und Berliner Akzent. Warum? "Der PC zwingt zum ,lean forward`, das Fernsehen ist ein ,lean back`-Medium", erklärt der 39-Jährige. Und die meisten Menschen wollten sich nun mal zurücklehnen und unterhalten werden, auch beim Thema Internet.
Folglich hat Domeyer die Metabox komplett auf Unterhaltung getrimmt: Das Gerät kann Pay-TV-Kanäle empfangen, spielt CDs, DVDs und MP3-Dateien ab. Ein Druckeranschluss ist auch eingebaut, doch wohl eher pro forma. Ein Arbeitsmittel wie der PC soll das Wohnzimmerterminal nicht werden. "Wir haben die Textverarbeitung wieder rausgeworfen", berichtet Domeyer aus der Entwicklungsarbeit. Weiterer Fokus ist Einfachheit - es soll keines Diplomingenieurs bedürfen, um die Superbox zu bedienen. Alle Funktionen sind in übersichtlichen Bildschirmmenüs untergebracht, der eingebaute Browser aktualisiert sich selbst. Mit Updates müssen sich die Metabox-Surfer nicht herumschlagen: "Das kann man einer alten Dame nicht zumuten", begründet Domeyer.
Zwischen 270 und 750 Dollar kostet die Metabox je nach Ausstattung. Privat kaufen kann man sie indes nicht. Das Hildesheimer Unternehmen beliefert nur Geschäftskunden, vor allem Pay- und Kabel-TV-Anbieter. Die sollen die Wunderkiste kostenlos ihren Abonnenten anbieten. Vorbild ist das Handymodell: Die Hardware wird verschenkt, Kunden zahlen nur für die Benutzung. Damit auch der interaktive Inhalt stimmt, hat Metabox eine Software entwickelt, mit der die TV-Anbieter ihr eigenes Web-Angebot erstellen können.
Auf den ersten Blick ist Domeyers Konzept sexy. Doch es hat auch Schwächen, vor allem bei der Technik: Normale Web-Seiten etwa sind auf dem Fernseher oft schwer leserlich und gehen weit über den Bildschirmrand hinaus. Außerdem ist die Datenübertragung mit der Metabox zurzeit nur 25 Prozent schneller als bei ISDN. Hinzu kommt, dass die Erfolgsaussichten des interaktiven Fernsehens allgemein umstritten sind. Selbst große Internet-Firmen wie AOL konnten bisher entsprechende Programme nicht zum Laufen bringen.
Stefan Domeyer jedoch bleibt optimistisch, glaubt an sein Produkt, preist "Font-Engine" und "Bittransparenz" der Metabox. Obwohl er dabei so klingt, ist er kein Ingenieur. Den Technikeinschlag hat sich der Diplomkaufmann als Controller bei Ericsson eingefangen, einem seiner ersten Jobs. Der kam nach einer ziemlich heftigen Kurve im Lebenslauf: Vor und während seines Studiums hatte sich Domeyer nämlich als Profi-Gitarrist verdingt. Seine Band Neublau war sogar einmal mit den Neue-Deutsche-Welle-Stars von Ideal auf Tour. Wenn er über diese Zeit redet, lacht Domeyer noch mehr als sonst. "Wir waren einfach zu rockig für die Synthiezeit Anfang der Achtziger", glaubt er.
Irgendwie hatte Domeyer schon immer einen Hang zu unruhigem Fahrwasser. Sein nächster Posten, Geschäftsführer bei Amiga Deutschland, war ein Himmelfahrtskommando. Die Hersteller des Kultrechners wurden vom Handelsunternehmen Escom übernommen, das kurz darauf Pleite machte. Domeyer gründete daraufhin 1996 zusammen mit Kollegen vom Amiga die Firma Metabox. "So gesehen ist die Metabox der neue Amiga", witzelt der Unternehmer und schiebt noch einen Scherz hinterher, "sozusagen der Phönix aus der Amiga-Asche."
Ende letzten Jahres sah es allerdings aus, als würde Asche wieder zu Asche werden. In einem Überschwang verkündete die Führung der Metabox AG einen voraussichtlich Umsatz von 200 Millionen Mark Umsatz und 14 Millionen Mark Gewinn. Die nötigen Großaufträge aus Übersee seien so gut wie abgeschlossen, hieß es. Der Kurs der Metabox-Aktien schoss am Neuen Markt daraufhin von 10 auf 40 Euro. Doch schon zwei Wochen später kam das Dementi. Nun war lediglich von einem Viertel des Umsatzes und 15 Millionen Verlust die Rede. Die Anleger waren empört: Von "unprofessioneller Informationspolitik" bis zu "Kursbetrug" reichten die Vorwürfe. Anfang März dieses Jahres reichte die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Schadenersatzklage gegen die Metabox-Manager ein. Gleichzeitig läuft eine Strafanzeige.
Bei diesen Themen wird Stefan Domeyer ruhig. Allein aus juristischen Gründen mag er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dann kommen doch noch einige Statements, die durchaus nach Reue klingen: "Wir haben uns bei der Umsetzung überschätzt, wir waren zu langsam", resümiert der angeschlagene Vorstandsvorsitzende. "Wehgetan" habe die teils aggressive Kritik der Aktionäre schon, gesteht er.
Doch schnell ist der jugendliche Übermut zurück, wenn es wieder um "sie" geht. Viele Aktionäre seien schon zum Metabox-Stand auf der Cebit gekommen, um "sie" zu sehen. Viele seien überrascht gewesen, dass die Box überhaupt da war - von Domeyers Person ganz zu schweigen. "Beim Einkaufen in Hildesheim hat eine Frau zu mir gesagt: ,Ich denke, Sie sitzen im Knast`", berichtet der Unternehmer. Und dann sei da noch die alte Dame gewesen, die ihn am Stand besucht hat. "Mein Mann hat ganz viele Aktien von ihnen", habe sie gesagt und ihm dann ganz fest die Hand gedrückt. Das habe ihn wieder motiviert, seine Vision vom Internet-Fernsehen durchzuboxen.
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Übersicht der Beiträge
RE: Welt, mindestrentner, 07:45 Uhr, April-11-01, (1)
RE: Welt, Stock Rave, 08:43 Uhr, April-11-01, (2)
RE: Welt, Stock Rave, 08:46 Uhr, April-11-01, (3)
RE: Welt, MD_XIII, 18:42 Uhr, April-11-01, (4)
RE: Welt, Stock Rave, 19:55 Uhr, April-11-01, (5)
RE: Welt, MD_XIII, 21:33 Uhr, April-11-01, (6)
RE: Welt, Stock Rave, 09:02 Uhr, April-12-01, (7)
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Beiträge zu diesem Thema
mindestrentner April-11-01, 07:45 Uhr (GMT)
1. "RE: Welt"
Na sowas - statt Vorverurteilungen ein Interview, wenn das Schule macht.....
und nachdem jetzt die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung gelöst sein dürften, könnte Metabox glatt noch zum Blue Chip werden...
mr
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