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    DIE TRENDWENDE IST DA!!! ABER - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.01 17:20:27 von
    neuester Beitrag 22.04.01 00:58:15 von
    Beiträge: 20
    ID: 386.498
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      schrieb am 21.04.01 17:20:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      NUR AN DEN US-BÖRSEN!!!

      Der Neue Markt ist kaputt, ruiniert, am Ende! Nur
      Dreck ist dort angesiedelt! Geldvernichtung in
      ihrer reinsten Form! Zocken ohne Verstand ist an
      der Tagesordnung! Die größten Betrüger des Landes
      führen dort marode Unternehmen, um den Kleinanleger
      abzuzocken!

      Die größten Bankrottskrämer mit einem Kurs von
      unter 3 Euro werden täglich um 40 - 80 % in die
      Höhe getrieben. Gesocks und Gesindel gibt sich
      ein Stell-Dich-Ein!! Der Neue Markt wurde bereits
      längst von seriösen Anlegern wie der Teufel das
      Weihwasser gemieden!!

      Das schreibt DER SPIEGEL über den Neuen Markt:

      Ich stimme voll und ganz zu!!!

      N E U E R M A R K T

      Hightech-Firmen in der Todeszone

      Die Frankfurter Wachstumsbörse verkommt zum Tummelplatz für Hochstapler und unseriöse Geschäftemacher. Immer mehr Hightech-Firmen trudeln in der Todeszone. Börsenexperten prophezeien: Nur jedes fünfte Unternehmen am Neuen Markt wird überleben.

      Es war 17.35 Uhr, als am Mittwoch vergangener Woche die Sonne von "Sunburst" unterging. In einer dürren Pflichtmitteilung gestand das Unternehmen aus Osnabrück, das versucht hatte, mit den Rechten für die Berliner Love Parade Geld zu machen, die "drohende Zahlungsunfähigkeit" ein.

      In letzter Minute gerettet: Letsbuyit.com in München

      Doch die neuerliche Pleite am Neuen Markt scherte in diesem Augenblick offenbar niemanden. Aus New York nämlich vermeldeten die Nachrichtenagenturen, dass kurz zuvor eine weitaus mächtigere Börsensonne aufgegangen war: Alan Greenspan, der amerikanische Notenbankchef, hatte überraschend die Zinsen gesenkt.

      Allein dieser Schritt genügte, um auch die deutschen Kleinanleger wieder in einen wahren Rausch zu stürzen. Binnen weniger Minuten schoss der Nemax, das Kursbarometer des Neuen Markts, beinahe lotrecht nach oben. "Greenspan, wir danken Dir", schrieben verzückte Anleger im Chatroom der Comdirect-Bank.

      Heiß begehrt waren ausgerechnet jene Werte, die die Börsianer in den Wochen zuvor, nach teils desaströsen Geschäftszahlen, besonders heftig abgestraft hatten. Heyde, der krisengeschüttelte IT-Dienstleister: plus 92 Prozent. Internolix, das marode Software-Haus: plus 76 Prozent. Brokat, der verlustreiche Finanzsoftware-Anbieter: plus 52 Prozent. Börse verrückt.

      Wieder einmal wurde der Wahnsinn sichtbar, der im letzten Jahr an den Finanzmärkten regiert hatte. Wieder einmal offenbarte sich jener Mangel an Vernunft, der die Aktienkurse bis zum Frühjahr 2000 auf schier astronomische Höhen klettern ließ. Ein kleiner Funke genügte - und schon kehrte die Gier zurück.


      Niemand interessierte sich mehr für all die schlechten Nachrichten der vergangenen Tage. Die Massenentlassungen in den USA? Die Gewinnwarnungen von Intel oder Cisco? Vergessen, verdrängt. Und auch die graue Realität am Neuen Markt erschien den Spekulanten mit einem Mal wieder rosarot. Adieu, Tristesse!

      Tatsächlich vergeht kaum eine Woche, in der nicht eines der deutschen Start-ups in die Todeszone trudelt. Kaum eine Woche, in der nicht gleich mehrere Finanzvorstände einräumen, dass ihre Unternehmen - sorry, sorry - die Planzahlen nicht erreichen werden. Die Börseneuphorie der vergangenen Woche täuscht, die Fundamentaldaten der deutschen Hightech-Börse sehen katastrophal aus.

      Eine nicht repräsentative SPIEGEL-Umfrage bei rund 150 Unternehmen des Neuen Markts zeigt das ganze Ausmaß der Misere: Das beim Börsengang kassierte Geld wird von vielen Firmen regelrecht verbrannt, die Umsätze vieler selbst ernannter Marktführer sind minimal.

      Erstaunlich ist vor allem das Tempo, mit dem das eingesammelte Kapital wieder verbraucht wird. Verfügte etwa der Chiphändler CE Consumer zu Hoch-Zeiten noch über 153,9 Millionen Mark liquider Mittel, so sind es nach Abschluss des Geschäftsjahrs 2000 nur 39,3 Millionen Mark. Mit dem Geld hat Firmengründer Erich Lejeune vor allem andere Firmen gekauft, deren liquide Mittel wurden in der Bilanz konsolidiert. Immerhin: CE Consumer erwirtschaftet einen bescheidenen Gewinn.

      Viele Neue-Markt-Firmen können davon nur träumen. Das Internet-Kunstportal Artnet machte im vergangenen Jahr 7,8 Millionen Mark Umsatz - und weist einen Jahresfehlbetrag von 38,2 Millionen Mark aus. Auch die Zahlen von FortuneCity sind beeindruckend: Bei 24,2 Millionen Mark Erlösen aus Bannerwerbung und E-Commerce-Geschäften schreibt die Internet-Firma 87,8 Millionen Mark Verlust. Wie aus diesen Firmen jemals normale Profitbetriebe werden sollen, ist völlig unklar.

      Da das Internet bisher für nahezu niemanden ausreichend Erlöse abwirft - nicht für die Inhalteanbieter, auch nicht für Web-Agenturen, erst recht nicht für die Portale - ist mit einer schnellen Trendumkehr nicht zu rechnen. Ohne neues Anlegergeld können die meisten Firmen ihren Verlustbetrieb wohl nicht mehr lange finanzieren.

      Dem Neuen Markt, sagen seriöse Beobachter, droht ein beispielloser Ausleseprozess. "Viel Schrott" hat der Unternehmensberater Roland Berger ausgemacht und prophezeit angesichts der bisherigen Pleiten: "Das wird mit Sicherheit erst der Auftakt sein." Analysten der Investmentbank J. P. Morgan Fleming befürchten gar, dass auf mittlere Sicht rund 80 Prozent aller heutigen Firmen vom Kurszettel verschwunden sind - pleite, verkauft oder zwangsfusioniert mit einem Ex-Rivalen.

      Das deutsche Hightech-Wunder war ein Traum, in der Realität steht das bevor, was die Stahlindustrie hinter sich hat: Rationalisierung, Kostensenkung, Entlassungen, Übernahmen und viele, viele Konkurse.

      Auch nach dem Greenspan-Coup ist das deutsche Segment für Wachstumswerte immer noch Lichtjahre von seinen Höchstständen entfernt. Auf abenteuerliche 8500 Punkte war der Nemax im März 2000 gestiegen, über 6700 Punkte hat er seither verloren. Selbst Fondsmanager wie Kurt Ochner haben 70 Prozent des verwalteten Kapitals eingebüßt - deswegen wurde er vom Bankhaus Julius Bär inzwischen geschasst.

      Keine bedeutende Wachstumsbörse der Welt, auch nicht die Nasdaq in New York, ist in so kurzer Zeit derart heftig abgestürzt. Der Neue Markt habe sich, höhnt das "Handelsblatt", "von der Gelddruck- zur Geldschluckmaschine" entwickelt.


      © DER SPIEGEL

      Der Hype ist der Depression gewichen. So waren die rund 250 Unternehmen, die im Mai 2000 am Neuen Markt gelistet waren, zusammengenommen über 250 Milliarden Euro wert, jetzt sind es nicht einmal mehr 90 Milliarden - und dies, obwohl 91 neue Firmen auf den Kurszettel drängten.

      Schmerzhaft müssen vor allem die Kleinanleger erfahren, dass selbst jene Firmen, die ihnen als "Blue Chips" verkauft wurden, in Wahrheit oft nichts anderes sind als ganz normale Mittelständler. Pixelpark? Tief in den roten Zahlen. Mobilcom? Bis zum Es-geht-nicht-Mehr verschuldet. Intershop? Rückzug aus Amerika.

      Denn mittlerweile haben auch in der Neuen Ökonomie die Gesetze der alten Wirtschaft Einzug gehalten. Reichte noch vor wenigen Monaten eine gute "Story", um für die nötige Kursphantasie zu sorgen, rücken jetzt so altmodische Kriterien wie Ertrag und Rendite in den Vordergrund. Was nützt etwa das prächtigste Wachstum, wenn die Verluste noch schneller wachsen? Und was ist von Gründern zu halten, die allenfalls etwas von PR, nichts aber von Kostenrechnung verstehen? Gleichzeitig hat sich bei einigen Firmen ein Geschäftsgebaren eingebürgert, das im besten Fall als dubios, im schlimmsten Fall als kriminell zu bezeichnen ist.

      Seit fünf Monaten sitzen die Infomatec-Gründer Gerhard Harlos und Alexander Häfele in U-Haft, weil sich bei der Augsburger Staatsanwaltschaft der Verdacht der Kursmanipulation und des Insiderhandels erhärtet hat.

      Wie sehr die Sitten verfallen sind, wissen vor allem jene Kanzleien zu berichten, die sich auf das komplizierte Börsenrecht spezialisiert haben. "Am Neuen Markt", urteilt Rechtsanwalt Dietmar Kälberer, "werden die Anleger teilweise richtig betrogen."

      Über 2000 düpierte Aktionäre haben sich seit Jahresbeginn in Kälberers Kanzlei in Kirchentellinsfurt, einem Nest bei Tübingen, gemeldet. Gegen rund 20 Firmen prüft die Sozietät inzwischen rechtliche Schritte. "In einigen Unternehmen", lautet Kälberers ernüchternde Erkenntnis, "herrschen Wildwestmethoden."

      Da werden Bilanzen geschönt und Aufträge erfunden, da wird in manchen Adhoc-Mitteilungen viel heiße Luft verblasen - und merkwürdigerweise, so wundern sich Anlegerschützer, kommt die Wahrheit oft erst dann ans Licht, wenn die Gründer längst Kasse gemacht haben.

      Beispiel Sunburst: Noch im Februar verkündete Firmengründer Hero Alting, sein Unternehmen werde selbstverständlich die gesetzten Gewinn- und Umsatzziele einhalten. Das hielt Alting allerdings nicht davon ab, sich aus der Firma zurückzuziehen.


      © DER SPIEGEL

      Sieben Wochen später stellt sich heraus, dass die Planzahlen Makulatur sind. Eine Gruppe von Aktionären hat bei der Staatsanwaltschaft in Osnabrück Strafanzeige eingereicht. Sie werfen den Verantwortlichen Insiderhandel und Betrug vor.

      Beispiel CAA: Mitte März verkauften zwei Vorstände des Filderstädter Software-Anbieters, der sich auf Computer im Auto spezialisiert hat, insgesamt 15 000 Aktien - damaliger Kurs: 28 Euro. Im April folgte dann die Gewinnwarnung, die Aktie rauschte auf 3 Euro herunter.

      Dabei hatten die Macher des Neuen Markts, als sie das Wachstumssegment vor vier Jahren aus der Taufe hoben, eigentlich ein ehrenwertes Anliegen: Sie wollten einen Gründerboom entfachen, ganz so wie in den USA.

      Denn vor allem die Unternehmen aus Technologiebranchen klagten darüber, dass sie nur schwer an Kapital kamen, um ihre Geschäftsideen umzusetzen. Der traditionelle Bankenkredit blieb ihnen verschlossen, weil sie keine Sicherheiten vorweisen konnten: keine Maschinen, keine Immobilien, nur die Köpfe der Mitarbeiter.

      Die neue Börse erhob den Anspruch, diesen Widerspruch aufzulösen, sie sollte, ähnlich wie ihr großes Vorbild, die Nasdaq in New York, "eine Plattform für Wachstumsunternehmen schaffen", wie es Reto Francioni beschreibt.

      Francioni, damals Vorstand der Börse, gilt als der eigentliche Vater des Neuen Markts. Rund 20 Unternehmen wollte er im ersten Jahr etablieren, in den Jahren danach jeweils weitere 30. Doch inzwischen sind 341 Unternehmen notiert.

      Es waren die Signale aus Amerika, die dem Neuen Markt plötzlich solche Anziehungskraft verliehen. Dort erfasste das ganze Land eine beispiellose Aufbruchstimmung. Rund um das Internet entstanden zahllose neue Unternehmen, die an der Nasdaq Steigerungsraten hinlegten, wie sie bis dahin undenkbar erschienen. AOL legte in der Spitze um 78 000 Prozent zu. Firmen wie EBay oder Yahoo verkauften, was an den Aktienmärkten am höchsten gehandelt wird: die Hoffnung auf eine goldene Zukunft.

      Schnell sprang diese überbordende Begeisterung auf Deutschland über. Studenten brachen ihre Ausbildung ab, um bloß nicht diese historische Gelegenheit zu verpassen. Wagniskapitalfirmen investierten bereitwillig in Gründerteams, deren Geschäftsmodell im Wesentlichen darin bestand, an den Neuen Markt zu gehen.

      Denn nach dem IPO, dem "Initial Public Offering", wie der Börsengang heißt, verfügten die flotten Newcomer über ein scheinbar magisches Instrument - Aktien. Mit dieser virtuellen Währung konnten die Möchtegern-Millionarios Berater, Werbeagenturen und Rechtsanwälte bezahlen, mit Aktien ließen sich Mitarbeiter ködern, vor allem aber: Mit Aktien konnten sie im großen Stil Konkurrenten aufkaufen.

      Und so starteten etliche Firmen eine geradezu abenteuerliche Einkaufstour: Mit jeder Übernahme schraubten sie ihre Geschäftsprognosen nach oben, der Börsenwert stieg weiter, die nächste Übernahme wurde so möglich. Eine schier wundersame Kapitalvermehrung kam in Gang.

      Allein der Bad Nauheimer IT-Dienstleister Heyde raffte in zwei Jahren fast 20 Firmen zusammen, erst in Deutschland, dann in Polen, Brasilien, Uruguay und den USA - finanziert vor allem durch Aktien. Aber ausgerechnet bei der "Integration Company" (Eigenwerbung) klappte es nicht mit der Zusammenführung.

      Irgendwann verlor Vorstandschef Dieter Heyde den Überblick. Und so musste die Firma einräumen, dass statt des geplanten Gewinns - ursprünglich ging Heyde für das Jahr 2000 von 43 Millionen Mark aus - ein Verlust in gleicher Größenordnung droht. Schamvoll räumte der Firmengründer seinen Posten, aber auch 160 Mitarbeiter müssen gehen.

      Bei anderen Start-ups scheint ein ähnliches Desaster nur noch eine Frage der Zeit zu sein. 65 Prozent aller Übernahmedeals, fand die Beratungsgesellschaft Apcon Business Consulting in einer Studie heraus, wurden nämlich ohne externen Sachverstand durchgezogen: "Es wurde viel gekauft, aber offensichtlich wenig darüber nachgedacht, was und warum."

      So lieferten sich etwa die IT-Dienstleister wie Pixelpark oder Kabel New Media eine wahre Schlacht um Größe und Macht. Allein Kabel kaufte seit dem Börsengang ein Dutzend Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter stieg in einem Jahr von 487 auf 1066. Jeder wollte als Erster in die Liga der internationalen Beratungsriesen wie Boston Consulting oder McKinsey aufsteigen.

      Geschafft hat das keiner. Pixelpark muss das Büro in den USA schließen und konzentriert jetzt sein Geschäft, so der Gründer Paulus Neef, auf "Kerneuropa" - was wohl wörtlich zu nehmen ist: In der Schweiz erwirtschaftet das Unternehmen, das einst einen globalen Anspruch verfolgte, ein Viertel des Gruppenumsatzes.

      Nach und nach entpuppte sich die Vision von globaler Marktführerschaft als Illusion, die Firmen müssen einräumen, dass sie ein zu großes Rad drehen wollten. Vor einem Jahr zum Beispiel wurden US-Unternehmen wie CMGI bewundert, die ein Netzwerk von Internet-Beteiligungen um sich scharen. Die Firmen glaubten, so am Geschäft maximal zu profitieren, ihr Risiko aber durch die Vielzahl an Beteiligungen zu minimieren. In Deutschland verfolgte Ralph Dommermuth mit United Internet eine ähnliche Strategie. In nur drei Monaten explodierte der Börsenkurs von 7 auf 50 Euro, heute liegt die Aktie wieder bei rund 3 Euro. "Wir haben die Luken dichtgemacht", sagt Dommermuth.

      Im Sog der Internet- und Biotech-Revolution drängten zudem etliche Firmen an den Neuen Markt, die an einer Wachstumsbörse eigentlich gar nichts zu suchen haben: Klamottenhändler und Altenheimbesitzer etwa. Den Weg ebnete ein willfähriges Geflecht aus Beratern und Banken, Emissionshäusern und PR-Agenturen.

      So organisierte allein Dietrich Walther, Chef der Mettmanner Gold-Zack AG, in vier Jahren 28 Börsengänge. Nur ein Viertel dieser Firmen notiert heute über dem Ausgabekurs. Besonders trübe sieht es beim Seniorenheim-Unternehmen Refugium aus Königswinter aus: Das Unternehmen schreibt tiefrote Zahlen, die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die 1999 geschassten Alt-Vorstände wegen Bilanzfälschung, und nun droht auch der jüngste Sanierungsplan zu scheitern.

      So stoppte der für das Handelsregister in Königswinter zuständige Richter vor wenigen Tagen eine dringend benötigte Kapitalerhöhung über 180 Millionen Mark, weil zwei Aktionäre wegen "erheblicher formeller und materieller Einwände" beim Bonner Landgericht klagen. Der Registerrichter will jetzt erst das Urteil dieser Instanz abwarten - doch das kann Monate dauern. Inzwischen räumt Walther selbstkritisch ein, dass "wir ein paar Unternehmen heute wohl nicht mehr an die Börse bringen würden."

      Für die meisten Kleinanleger, die ihr Vermögen verloren haben, kommen solche Einsichten zu spät. Viele Neuaktionäre hatten nämlich nicht nur den flotten Botschaften der Gründer vertraut, sondern auch den vollmundigen Sprüchen, mit denen die Deutsche Börse einst für ihr Wachstumssegment warb. "Der Neue Markt", versicherte Börsenchef Werner Seifert immer wieder, "ist der am schärfsten regulierte Markt in Europa."

      Tatsächlich wurden etliche Regeln erst nachgeschoben, als es schon zu spät war. Bis Ende Februar durften die Vorstände und Aufsichtsräte der Neue-Markt-Firmen etwa nach Belieben eigene Aktienpakete verkaufen, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Nun sollen die Verkäufe immerhin gemeldet werden - wenn auch erst drei Tage im Nachhinein. In den USA dagegen müssen die betroffenen Manager solche Transaktionen schon vorab publizieren.

      Recht freigiebig verfährt die Deutsche Börse offenbar auch bei einer weiteren Regel: So müssen die Firmen spätestens nach drei Monaten ihren Bericht für das letzte Quartal einreichen. Doch zum jüngsten Stichtag kamen gleich 29 Unternehmen dieser Pflicht nicht nach.

      Börsenexperten wie der Frankfurter Bankrechtler Theodor Baums halten das Regelwerk des Neuen Markts deshalb weiterhin für stark verbesserungswürdig. "Was nützen die wunderbarsten Regeln, wenn keine echten Sanktionen drohen?", fragt Baums. Er rät: Die Börse sollte die Unternehmen, die gegen das Regelwerk verstoßen, mit saftigen Vertragsstrafen belegen oder "beherzter rausschmeißen" - ähnlich, wie dies die Nasdaq macht.

      Gleichzeitig will Baums sich in der Regierungskommission zum Unternehmensrecht, die er derzeit im Auftrag des Kanzlers leitet, für eine weitere Regel stark machen, wie sie sich in ähnlicher Form bereits in den USA bewährt hat: Dort können düpierte Aktionäre mit einer Sammelklage gegen zwielichtige Unternehmen und Vorstände vorgehen; in Deutschland muss jeder einzeln klagen. "Wir müssen verhindern", fordert Baums, "dass es an der Börse drunter und drüber geht. Nur wenn die Regeln stimmen, gewinnt der Neue Markt wieder das Vertrauen der Anleger."

      Den heutigen Akteuren ist das offenbar völlig schnuppe. Sie haben sich einen lockeren Umgang mit dem Anlegergeld angewöhnt, nur zu gern gönnen sie sich einen Schuss Größenwahn. "Große Summen inspirieren mich", tönte Sunburst-Chef Benjamin Gawlik, 28. Noch wenige Wochen vor dem jetzt beantragten Insolvenzverfahren, der Aktienkurs befand sich bereits im freien Fall, hatte er für die Anleger nur Hohn und Spott übrig: "Letztendlich ist es alles nur ein großes Spiel."

      BEAT BALZLI, ALEXANDER JUNG, ULRICH SCHÄFER
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 17:32:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Freunde,

      den Artikel hätte man ein Jahr früher schreiben sollen. Das wäre eine Leistung gewesen. Ihn heute zu schreiben ist nur populistisch und keine Leistung
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 17:41:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...so is es ...
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 17:47:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...kann dem nur zustimmen,

      Also: Jetzt gaaannzz langsam wieder rein in den NM.

      Es sind nicht alles Pleitekandidaten dort.

      Mein Vorschlag: November - nicht gleich am Montag, aber bei 30.- könnte man sie einsammeln.

      Andere Vorschläge ?
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 18:00:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Vor einem Jahr stand schon ein ähnlicher Text im Spiegel,
      könnte zum Abschluß und Neubeginn für heute dienen, dieser neue
      Artikel.
      ein paar Unternehmen werden Überleben und irdendwann regiert wieder die Gier
      Aber werden wir es rechtzeitig erkennen ?
      zu früh aussteigen tut auch weh

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      Avatar
      schrieb am 21.04.01 18:02:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ Dersisco,

      ich gehe von weiter steigenden Kursen aus und solche Artikel und Meinungen bestätigen mich eigentlich nur!
      Es gibt noch viel Qualität am Neuen Markt, man muß nur die Augen auf machen und zulangen wenn`s billig ist!

      Gruß Pega
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 18:12:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      trotzdem: gut zu lesen.
      Aber - sind wir heute klüger??
      Werden nicht ähnliche Artikel nächstes Jahr oder in 3 Jahren
      geschrieben über die Fehler und hirnrissigen Aktionen, die
      wir jetzt gerade veranstalten??
      Wir meinten damals das Gelbe vom Ei zu kennen, und - sind wir heute w i r k l i c h klüger, weiser,
      schlauer??????
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 18:25:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      @notation


      NEIN, denn Analysten werden dann z.B. Gewinnschätzungen so stark anheben, daß astronomisch hohe Kurse gerechtfertigen würde. Außerdem könne man dann bei einem neuen Hype z.B. die kommende Situation nicht mit deren letzten Jahres vergleichen können.

      Außerdem ist dieser artikel als klarer Kontraindikator zu werten.
      Logisch, viele Titel am Neuen Markt werden noch zum Konkursrichter gehen müssen, aber es auch Qualitätstitel, die es jetzt zu finden gilt.
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 19:07:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Dagon

      Ihr Beitrag zeigt, daß es noch Leute gibt, die nicht nur in der Lage sind, das Gehirn einzuschalten und auch aus Erfahrungen zu lernen - sondern auch anderen Menschen ihre gemachten Erkenntnisse zu vermitteln. Es ist m. E. wichiger denn je, " Börsenanfängern " die jeden Tag neu hinzukommen, die " Kehrseiten " der Medaille Börse aufzuzeigen.

      Leider " verkommt " das w:o - board immer mehr zu einem Toll
      -platz / Spielwiese für Pusher / Basher und sonstige Börsen
      " Anal-Lüsten - ( sorry sollte heissen Analysten, aber man kann auch bei den profess. Bank-& Fachmedien-Analysten nur noch von Anal- ... reden )".

      Die Wahrheit ist - vor einem Jahr hätte Sie jeder, der auch
      nur einen " Furz " an Ahnung über das Börsengeschehen gehabt hat, als " Miesmacher, Dummschwaetzer ..." bezeich- net, hätten Sie es gewagt, die " Blase " genannt " Kurs-
      Phantasie " anzuzweifeln o. gar anzuprangern. NTV, Bloomberg
      u. Printmedien haben zu diesem " Sch..ßspiel " genauso da-
      zu beigetragen, wie Banken und anderes " Ratten-Pack " in
      Kooperation. Die Abzocke des dummen kleinen Mannes in " par excellence ". Nach der Ron Sommer`schen Medien-Großoffensi-ve " Volksaktie Telekom " hat plötzlich Goldgräberstimmung geherrscht. Ich gestehe, auch ich habe " Lehrgeld " bezah-len muessen ! Nicht weil ich nicht in der Lage war, bestimm-te " hirnrissige " Geschäftsmodelle zu hinterfragen, sondern
      schlicht u. einfach, weil ich mir nie, aber auch nicht im Ge
      ringsten vorstellen konnte, daß solch Lug u. vorsätzlicher
      Betrug v. der Boersen-Aufsicht " sagen wir einmal " toleriert " werden würde. IFCO SYSTEMS ( konservativ ) war mein " Problem " - 90% z. Teufel. Jedem Kleinbetrieb reißt der Staat buchstäblich den Ar..h auf, wenn Unregelmässig-keiten da sind - dieser unheiligen Verschwörer-Sippschaft aus Kriminellen, Banken, Medien ... die die Gelder von " kleinen Leuten " auf dreckigste, hinterf.tzigste Art ab- zocken, für diese Brut scheinen Gesetze nicht zu gelten.

      Unsere " oberschlaue " rote Regierung empfiehlt ! sogar Aktien als " Vorsorge f. den Ruhestand " möglichst am neuen
      Markt ? Mein Gott, mein Gott ?! - im Klartext, zocken für den Lebensabend ! Erste Klasse staatliche Vorsorge für d. Existenzsicherung am Lebensende.

      Wie gesagt, jeden Tag stehen Unwissende auf,(nicht Blöde!)
      Blöd ist nur, wer es wissentlich dennoch tut, oder aber zu den " Drahtseil-Akrobaten / Zockern " gehört !

      Daher empfinde ich Ihren Beitrag als " aufklärend ". Mein
      grosser Sohn fängt gerade an, seine ersten Börsen-" Fürze "
      abzulassen - wer soll es ihm beibringen, wenn nicht solche
      Beiträge wie die von Ihnen.

      In diesem Sinne, ich danke Ihnen für Ihrem Beitrag !!!

      Gruß

      HJL
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 19:22:27
      Beitrag Nr. 10 ()
      Verstehe das hysterische Geschrei um den NM überhaupt nicht.
      Jeder der sich mit der Nasdaq auch nur ansatzweise beschäftigt wird sehen, das Pleiten und Betrug dort genauso stattfinden wie bei uns am Neuen Markt [immerhin 500 [!!!] Delistings im Jahr.]

      Nur sind die Amerikaner sind reifer in Aktienanlagen als der Deutsche Michel, der 100% in Wahnisaktien will, aber bitte schön mit der Sicherheit eines Bausparvertrages!!

      Der NM birgt Risiken. Und jeder, der sich mit seinen Anlagen beschäftigt, und die fundamentalen Kennzahlen seines Unternehmens recherchiert und breit streut, hätte auch den Crash am NM wie an der Nasdaq halbwegs überlebt.

      Nun ist das Geheul der Vollkaskoanlager groß und alles schreit nach Schadensersatz. Wacht mal auf. Der NM ist alles andere als kaputt, ihr habt nur den Begriff Wagniskapital nie begriffen, und nichts anderes ist der Neue Markt in weiten Teilen

      Gruß
      Tetris
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 21:24:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Tetris

      - Ihr Posting fordert zur Beantwortung heraus ! -

      Ich möchte daher Ihre folgenden Punkte beantworten :

      1. Verwechseln v. " Information " mit " hysterischem Geschrei -
      2. Nasdaq-Vergleich versus Neu(er)deutscher Markt -
      3. Amerikaner reifer als d. deutsche Michel
      4. Fundamentaldaten Nasdaq - NM ( Recherchen )
      5. Vollkasko-Anleger
      6. Begriff " Wagnis-"Kapital
      7. Resume

      1. Ihr erster Fehler bzw. Ihre Unterstellung, alle die " Erfahrungs- u. Aufklärung-Beiträge liefern, seien " hysterische Anleger, zeugt nicht nur von :
      a. wenig Mitgefühl für die Anliegen Ihrer Mitmenschen
      b. einer gehörigen Portion Rücksichtslosigkeit
      c. mangelnder persönlicher Reife u. Entwicklung

      2. Die etablierte " Nasdaq " mit einer " PipiF_ck ! - Börse
      wie dem Neu(er)deutschen Markt zu vergleichen, zeugt von "extra"-ordinärer Kompetenz. Dies ist NTV / Bloomberg -Niveau, dort haben sie diese Erkenntnis wahrscheinlich auch vermittelt bekommen !

      3. Die Amerikaner seien " reifer " als... , dazu möchte ich Ihnen dies antworten :
      a. Amis sind gewohnt auf " Pump " zu kaufen. Dies gilt auch u. insbesondere f. Aktien, d.h. ich nehme einen Kredit
      auf, um damit zu spekulieren ! Abgesehen von dem Risiko für
      die Börse insgesamt ( sie steht auf wackeligen Beinen )- es
      muss schon sehr von " ausgebildeter, intelligenter Erfahrung " zeugen, sich in die Spekulationsmühle der supergroßen Banken via Kredit zu begeben. Damit dies nicht allzu wild wuchert gibt es nicht nur die Edgar-Database, dazu jedoch später -
      b. Sie sollten einmal amerikanische/internationale Sites abseits d. grossen Werbetrommelfeuers d. Banken u. Ihrer
      Handlanger anklicken - die Selbstmordrate sucht ihresgleichen - auch eine " Art " v. Intelligenz !!!
      Auch hier zeigen Sie m. Ihren Aeusserungen wenig, sehr wenig Fachkompetenz !

      4. Zum Thema Fundamentaldaten der Unternehmen. Sie wissen (vielleicht), daß auch auf d. Gebiet d. Informationsbeschaf-fung d. Vergleich Nasdaq - Neuer(Schrott)Markt mehr als nur hinkt.
      a. Es gibt viel umfangreichere Informationsquellen wie z.B.
      aa.) die freie, für jedermann zugängliche " Edgar "-Database m. all ihren periodischen Filing-Forms d. Unternehmen
      ab.) viele sehr gute Sites wie z.B. whispernumbers.com u. noch andere TOP-Sites, die sie besser beraten und Ihnen Informationen beschaffen als viele über(be)suchte deutsche Sites. Stichwort - Kindergarten !
      ac.) Links, die Ihnen frühestmöglichst sagen, welche
      Firmen-Management-(Mit)glieder sich von Ihren Papieren in welchem Umfang getrennt haben o. auch gekauft haben - will
      man das in Deutschland ja nun auch (irgendwann) einführen -
      etc. ...

      b. In Deutschland hören Sie bislang nur " Anal-Lüsten " Geschwafel angestellter, nichtangestellter u. selbsternann-ter " Gurus ". Guru ist sehr treffend, bezieht es doch das
      Wort " glauben " mit ein. Aber leider zeigt es sich fast immer, dass Glauben eben doch nur eine Sache für "Gläubige" ist.

      c. Welches " Schindluder " mit Fakten ! getrieben wird, also so weit möchte ich Ihnen dies nicht erläutern müssen, dazu sollten Sie sich auf die vielen anderen Board-Beiträge
      stürzen. Viel Spass beim Lernen ...

      5. Anleger, die für Ihre hart erarbeiteten Kröten ( u. viele haben ihre Märker " sauer " verdienen müssen ) erwarten, dass sie für ihre " Investition " eine Wertschöp-fung erfahren, wieder mit " Vollkasko-Mentalität " in einen Topf zu werfen, zeugt von einem weiterer ganz besonderer Intelligenz. Sie sollten einmal als " normaler " kleiner
      Unternehmensgründer selbst mit einem " schlüssigen Konzept "
      zur Bank gehen und sagen ich will gründen ... - dann werden
      Sie sehr schnell die Erfahruing machen, dass Ihnen die Bank sagt : aber wir wollen zuerst ... Sicherheiten !!! Warum gelten für hart arbeitende Kleinanleger nicht die selben Grundsätze ? Ich werde Ihnen die Antwort aus eigener Erfahrung präsentieren ! - Die Banken " verdienen " sich nämlich auch an " Emissionen " von Schrott-Firmen, die kaum
      eine " Überlebenschance " haben eine goldene Nase. Dafür haben sie eigens angestellte Anal(y)/(Lü)sten um den von Ihnen herausgebrachten Mist zu " jonglieren " sprich auszulutschen - mit Hilfe des nicht informierten kleinen
      (deren Interpretation )- A(rschloches)/nlegers.

      6. Wagnis-Kapital zu verwechseln m. Spiel-/Zockergeld ist eine überaus betrachtenswerte Überlegung. Wie weit neben der Kappe muss man schon laufen, um so zu argumentieren ...
      Wenn sie derartiges Gebaren den echten Profis unterstellen, dann liegen Sie ( fast ) richtig. - Aber eben nur " fast " !
      Die haben zur Absicherung Ihrer Geschäfte nämlich immernoch
      ihre Helfershelfer, um den uninformierten ( als dumm betrachteten ) Kleinmanleger " abzukochen. Eine kleine Armada v. solchen " Zuspielern " hilft Ihnen dabei.

      7. Wenn sie nicht zu diesen " Banditen o. deren Handlangern " gehören, dann empfehle ich Ihnen für d. " Einstieg " mit Günther Oggers Buch " Der Börsenschwindel " Ihre " Hausaufgaben " nachtzuholen.

      Trotzdem - da ich für absolute Redefreiheit einstehe - danke auch f. Ihr Posting - es hat mich zur Rückantwort provoziert - es war noch nicht so unterhalb der Gürtellinie, das ich es nicht beantwortet hätte.

      In diesem Sinne

      Gruss

      HJL
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 21:49:06
      Beitrag Nr. 12 ()
      das man sich am neuen markt nur mehr mit wenigen werten langfristig und sonst nur durch zocken sein geld holen kann, muss inzwischen ja auch schon dem letzten anfänger einleuchten. ich bin ja voriges jahr selbst auf die schnauze gefallen, habe inzwischen aber gelernt und falle nicht mehr auf irgendwelche marktschreier herein, lieber den spatz in der hand als die taube am dach, aber wie sagt man so schön bei uns in österreich, hinterher reitet die ursula. in diesem sinne
      schönen abend von tse
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 22:06:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Tse Tse

      richtig !

      Nur, jeden Tag fängt ein " Neu- " Börsianer seinen " Leidensweg an, ebenso wie an jedem Tag Kinder geboren werden u. im Verlauf " weitergebildet " werden müssen,
      o. herangezogen - wie auch immer.

      Einen letzten Anfaenger wird es daher niemals geben !

      Daher sind für " Neueinsteiger " solche informativen Postings ein " Warnsignal " erster Güteklasse - vorausgesetzt er ist in der Lage seine eigenen Schlüsse
      daraus zu ziehen.

      Gruss nach (Au)stria

      - Im lieben Sinne gemeint !

      HJL
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 22:26:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die schlechten Werte sind zum Zocken (wenn man das Geld wirklich über hat) und die guten zum Halten. Leider sind das viel zu wenig (max. 10-15).
      lg GG
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 22:34:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      @HJL

      Brauche ich wirklich Insiderinfos um festzustellen, das [wie zu Hochzeiten des TMT-Hype] ein Unternehmen wie EM-TV keine 15 Millarden wert ist, nur weil die ein bisschen Biene Maja und Ernie und Bert vermarkten????
      Viele Fallen hätte man schon mit gesundem Menschenverstand umgehen können.
      Um nicht mißverstanden zu werden, Anlegerbetrug ist ein schweres Vergehen; wenn dieser Nachweislich stattgefunden hat, hat auch der Anleger ein Recht auf Schadenersatz.
      Der Großteil der Pleiten am NM hängt meines Erachtens aber eher mit Unerfahrenheit des Managagements und deren nicht funktionierenden Geschäftsmodellen zusammen als mit vorsätzlichen Betrug.
      Aber auch hier sind viele Anleger einfach zu blauäugig [und gierig] gewesen.
      Der kritischen Haltung gegenüber den Banken und Analysten schließe ich mich an. Diese handeln eigennützig und sind eine größere Gefahr für Anleger, da sie immer noch viel Vorschußvertrauen bekommen.

      Gruß
      Tetris
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 22:44:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Da ich selbst Unternehmer bin, kann ich sagen, dass wir für
      alle, die mir bekannten Risiken, einen *was ist wenn-Plan*
      haben.
      Am NM leben die Manager immer noch vom Prinzip Hoffnung, also irgendwie wird es schon weiter gehen.
      Das hat nichts mit einem normalen Kaufmann zu tun, der
      so schnell wie möglich Gewinne erwirtschaften will und auch muss!
      Expansion nur, wenn du das Geld übrig hast oder es unmittelbar Gewinne bringt.
      Vielleicht schicken wir Mal 90% der Manger auf eine Unternehmerschule!
      lg GG
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 22:58:52
      Beitrag Nr. 17 ()
      einige Postings von Dagon [Threaderöffner]:

      von Dagon 14.03.01 17:00:46 3100036 OHB Teledata - 593612

      Frick : OHB ist meiner Meinung nach die bislang
      interessanteste Neuemission in diesem Jahr. Der
      Telematikmarkt steckt noch in den Kinderschuhen,
      Unternehmen die sich jetzt schon positionieren
      werden die Gewinner von morgen sein (siehe Comroad)!

      Strong buy now!

      von Dagon 04.02.01 21:27:26 2840440 Mit Intershop ist kein müder Blumentopf mehr zu
      gewinnen, daher sollten wir uns anderen aussichts-
      reichen Werten widmen. Internolix 622730 ist ein
      solcher Wert, der im Hinblick auf die ausstehenden
      Zahlen hohes Potential aufzuweisen hat.

      Das kurzfristige Kursziel ist zunächst 15 und danach
      sollte die 18 erreichbar sein!

      von Dagon 05.02.01 09:37:23 2841851 Wie ich sehe wurde der Beitrag über 500mal gelesen mit
      vollster Zustimmung. Laßt uns also die Rakete starten


      von Dagon 26.03.01 18:08:45 3177269
      .. Förtsch in den noch nicht entdeckten NM-Diamanten einsteigt??

      Momentan stehen wieder 2955 Stück im Bid. Jedes Ask
      wird zu günstigen Kursen weggefischt!

      Ich habe mal einige gekauft. In den nächsten Tagen müßten
      50 % drin sein.


      von Dagon 22.02.01 20:40:23 2964304
      Ich habe keine einzige Aktie mehr und werde auch
      so schnell keine mehr kaufen. Jetzt habe ich zwar
      einen Riesenverlust, aber mir geht es nun wesentlich
      besser. Vor allen Dingen bin ich glücklicher und
      brauche mir das tägliche Desaster nicht mehr länger
      mitanzusehen. Endlich wieder Zeit, um sich um die
      wirklich wichtigen Dinge im Leben (Familie, Gesundheit
      usw.) ausgiebig zu kümmern.

      So gut wie heute ging es mir lange nicht mehr. Ich bin
      froh verkauft zu haben. Was ist schon ein riesiger Geld-
      verlust gegenüber der Ruhe und Zeit die ich jetzt habe?
      Nichts, rein garnichts!

      Ich lege jetzt die Füße hoch, trinke ein kühles Bierchen
      und lasse die Amis den Nasdaq gegen Null traden. Jetzt
      können die schizophrenen Fondsmanager am Neuen Markt
      treiben was sie wollen. Ohne mich. Ich bin doch nicht
      verrückt

      Und hinterher beschwert man sich über die bösen Zocker, die den Markt kaputt machen. Hilfe schreit er nun, alles Betrug.

      Genau das ist es, was ich meine. Zocken bis der Arzt kommt, aber dann heulen, wenn das Geld weg ist. Schuld sind ja immer die anderen!!


      Gruß
      Tetris
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 23:13:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Dagon, fällt mir gerade so auf: am 22.02 postet Du, das Du so schnell keine Aktien mehr anfasst.
      Nun, - am 26.3 rennst Du schon wieder irgendeiner Förtsch-Kacke hinterher. Und heute fühlst Du dich mal wieder vom Markt betrogen!!!

      Manche lernen es wohl nie. Verstehe mich nicht falsch, ich zocke auch mal ganz gerne mit NM Werten. Nur beschwere ich mich nicht wenn es dann daneben geht. Das gehört eben dazu, wenn man Risiko fährt.
      Trotzdem viel Erfolg [ist ernst gemeint].
      Ich hoffe allerdings Du hast auch langfristige Sachen wie z.B solide Fondsanlagen und Fondssparpläne, denn dann wird man über den einen oder anderen Zockerfehltritt gerne hinwegsehen und ihn als Erfahrungsbereichung annehmen, sofern man den Schuldigen nicht immer bei anderen sucht.

      Gruß
      Tetris
      Avatar
      schrieb am 21.04.01 23:46:19
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Tetris

      Sicher, selbst " Insiderinformationen " werden oftmals " eingespeißt " siehe genügend vergangene Beispiele ! Also allein deren tatsächlichen Wert auf solche Info`s zu stützen, ist mehr als fragwürdig - siehe Lug u. Betrug ... !

      Zur Einschätzung hilft wirklich nur ein wenig " Gespür... / Erfahrung für Mach-/Umsetzbares... usw.

      Wenn selbst Banker hier oftmals mehr als nur " versagen " und von d. angeblich " Ehrlichen " soll es ja auch noch ein paar Wenige geben, wie kann ich von einem Otto-Normalver-braucher, der

      a. jung u. unerfahren ist
      b. noch blauäugig voller Ehrlichkeit steckt
      c. Geschäftsleben n. aus Vorlesungen bzw. TV, Medien kennt

      erwarten, dass er ein Gespür f. Geschäftsmodelle hat u. richtig einschätzen kann, was eine " Lusche " ist und was ein künftiger " Komet " ? Wenn dazu natürlich noch ein mehr als nur hinhaltender Informationsfluss seitens der Unternehmensleitung betrieben wird - will sagen Richtung Betrug - dann ist - " die K__ke mehr als nur am dampfen !

      Dass Gier nach " Profit " einen wesentlichen Beitrag hat, ist " klar wie Kloßbrühe. Nur in welcher Gesellschaft leben wir ? Machen es ! uns ! unsere " Oberen " sprich Volksverarscher nicht lfd. vor - ich meine - GIER - u. -
      viel schlimmer noch - Verlogenheit ? Wo soll man sich also als " Geldgeber-Anfänger " richtig u. sauber orientieren können unter solchen Umständen - wo man Betrug am Anleger als " cleveres Taktieren d. Unternehmensleitung " in die eigene Tasche - versteht und nicht mehr als das was es ist ? Schäbigste Abzocke d. untersten Schublade !! Fast, ich betone " fast " schon staatlich sanktioniert !

      Kritische Haltung erlernt man nur durch negative Erfahrung, oder aber m. ein wenig Intelligenz aus " Erfahrungen mitteilungsbereiter Geschädigter !

      Daher kann ich jedem Anfänger nur raten, informieren was das Zeug hält ! Noch ist das Internet frei, sich " halbwegs " ehrlich äussern zu können u. anderen Mitmenschen die schäbigen Machenschaften der " Moloch - " Society- Oberen mitteilen zu dürfen. Info`s aufsaugen - und natürlich verarbeiten !

      Wenn " Betrug " an den Kapitalmärkten behandelt wird wie ein besseres " Verkehrsvergehen " - in Deutschland ! ja solange glaube ich fest an die absolute Notwendigkeit solcher Postings.

      P.S. Ich bin am neuen Markt mit nur sehr geringer Aktivität unterwegs ( z. wissentlichen Zocken )- zumindest meine Altersversorgung/Absicherung beruht nicht darauf !
      Man kann guten Gewissens keinem den " Neuen Markt " empfehlen, das ist fast schon wie " Hamburg`s " Zockerhölle o. Paradies - je nach pers. Vorlieben!

      Nur u. nochmals :

      Wenn unsere " Polit-Gangster " schon d. Neuen Markt als künftige " Altersvorsorge " deklarieren, dann geht mir nicht nur die " Krawatte " hoch !" Dann tendiere ich impulsiv zu werden über soviel Tiefflug unterhalb der Grasnarbe !

      Ich hoffe das erklärt es in wesentlichen Punkten. Ich habe nichts gegen Zocken. Ich habe nur etwas gegen gezinkte Karten - ich bin noch ein wenig ein ! konservativer Knochen !

      Gruss

      HJL
      Avatar
      schrieb am 22.04.01 00:58:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Börse: Abbild unserer Gesellschaft.


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