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    Interessanten Bericht über Strategie von Parsytec im Web - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.06.01 11:03:05 von
    neuester Beitrag 08.06.01 21:14:12 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 07.06.01 11:03:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die folgende Analyse habe ich auf der Website
      http://members.tripod.de/MediTen/welcome.html gefunden:


      Unser Lieblingsunternehmen im Neuen Markt
      PARSYTEC - Im Zeichen des Tornados

      Viele Unternehmen sind am Neuen Markt gelistet; die wenigsten davon verfolgen eine langfristig durchdachte Strategie.

      Ganz anders die Parsytec Pattern AG aus Aachen. Eher zufällig hat sich CEO Falk Kübler und Gefolge einer Strategie angeschlossen, die der Unternehmensberater Geoffrey A. Moore in seinem Buch "Das Tornado-Phänomen" als Handlungsempfehlung für Geschäftsführer von Unternehmen in Hyperwachstumsmärkten abgibt.



      DIE STORY

      Das 1985 gegründete Unternehmen entwickelte bis 1992 parallel verarbeitende Computersysteme (daher der Name: PARallele SYstemTEChnik). Aufgrund des Anfang der 90er stärker werdenden Wettbewerbdrucks, Konkurrenten wie IBM, Hewlett Packard und Silicon Graphics traten in den Markt ein, sah sich Parsytec genötigt, ihre Sytem-Wertschöpfung insbesondere auf die Softwareseite zu konzentrieren.

      1996 dann der große Wandel. Man enstschloß sich, die im Laufe des Geschäfts angeeignete Kernkompetenz, Software für Paralellrechner-Systeme zu entwickeln, im Bereich Oberflächenkontrollsysteme für Bahnwaren anzuwenden. Der unter Kostendruck leidende Stahlmarkt sollte als Eintrittsmarkt dienen. Parsytecs erste rein softwarebasierte Lösung fand in diesem Markt Begeisterung und nur 4 Jahre Forschung und Praxiserfahrung brauchten die Aachener, um mit über 60 % Marktführer für Oberflächenkontrollsysteme in der Stahlproduktion zu werden. Seit Ende 1999 transferierte Parsytec ihr System in den Papiermarkt und konnte bis Anfang 2001 über 20 % Marktanteil gewinnen. Erste Lösungen für Kunststoff und Aluminium sind bereits im Einsatz.

      Neben dieser nach und nach horizontalen Ausweitung des Geschäftes erweitert Parsytec den Nutzen und damit der Wert des Produktes vertikal um die Komponenten Supply Chain Management und Qualitätsmanagement. Soll heißen: Die Daten, die das Oberflächeninspektionssystem (OIS) aus der -im Papiermarkt mit über 150 km/h vorbeirasende- Bahnware mittels Videokamera ermittelt, können zum einen angewendet werden, ein Coil (z.B. eine Walze Stahl) anhand der Fehler/Mängel in der Oberflächenstruktur in Güteklassen einzuteilen. Wichtig dabei: Aus Unwissenheit über die wirkliche Beschaffenheit werden Coils aus Angst von Reklamations-Runs häufig in niedrigere Klassen eingeteilt, als es die wirkliche Oberflächenbeschaffenheit zulassen könnte. Allein hier liegen 30% Wertschöpfung auf die Stahlproduzenten ohne OIS verzichten muss. Zum anderen kann durch genaues Erkennen der Fehler (es gibt über 1000 Fehlerarten, die meist nur 1qmm groß sind) Einfluss auf eine Optimierung des Produktionsvorganges genommen werden.



      DIE STRATEGIE

      Der typische Lebenslauf einer Produktinnovation: Einführungsphase, Wachstumsphase (=Tornado), Reifephase, Sättigungsphase und Degenerierung. Geoffrey A. Moore beschreibt in "Das Tornado-Phänomen" einen Abgrund, der zwischen der Einführungsphase und der Wachstumsphase liegt und aufgrund ganz unterschiedlicher Käufergruppen in diesen beiden Phasen liegt. Nur ganz wenige, so Moore, gelingt der Sprung über diesen Abgrund.

      "Das Tornado-Phänomen" gibt Handlungsempfehlungen zur Überwindung des Abgrundes, die Moore als "Kampf auf der Bowlingbahn" bezeichnet. Als Bowlingbahn ist der Markt des neuen Produktes (PAQ: OIS) zu sehen, ein Markt der eigentlich noch gar nicht existiert. Erstes Ziel soll es nun sein mit diesem neuen Produkt einen Teilmarkt/Marktnische (PAQ: Stahl) zu besetzen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um in dieser Marktnische Marktführer zu werden (PAQ: zu 60 %).

      Dadurch erhält das neue Produkt Dominanz gegenüber Konkurrenzprodukte. Das Produkt wird zum Standard und hat damit nicht zu beziffernde Wettberbsvorteile, da sich Zulieferer und Schnittstellenprodukte an dem Marktführer-Produkt orientieren. Ist dies geschafft, fällt der erste Kegel auf der Bowlingbahn (PAQ: Kegel des Stahlmarktes) und ermöglicht es wie beim Dominoeffekt weitere Kegel zum Fallen zu bringen (PAQ: Kegel des Papier-, Kunststoff- und Aluminiummarktes jeweils in der Oberflächenkontrolle, Supply Chain Management und Qualitätsmanagement). Da das Produkt sich schließlich in dem zu erst gewählten Markt bewährt hat, steht einem Markteintritt in weitere Marktnischen nichts im Wege.

      Parsytec scheint die Bowlingbahn erfolgreich in Bewegung gesetzt zu haben und anhand erster Großaufträge über gesamte Produktionslinien (Aufträge von 10 bis 15 Anlagen / 1,5 Millionen pro Anlage) scheint sich die nächste Phase schon anzukündigen: Die ersten Ausläufer des Tornados.

      Aufgrund der Kostenvorteile, die das Produkt den Unternehmen bringt (PAQ erlaubt den Return on Investment binnen des ersten Jahres), sind andere Unternehmen gezwungen auch das Produkt, vornehmlich natürlich das des Marktführers einzuführen. Das Produkt wird zur unvermeidlichen Infrastrukturinvestition.

      Aufgrund des dann ansetzenden Run auf das Produkt, sollte das Unternehmen frühzeitig eine leicht einzuführende vollständige Produktlösung anzubieten. Parsytec hat daher Ende 2000 das neue Produkt HTS4 eingeführt. Dieses Produkt ist mit geringem Customizing-Aufwand in jede Produktionsbahn installierbar.

      Gemäß einer Studie von A.T.Kearney sind lediglich 13% im Stahlmarkt mit einzelnen OIS ausgestattet. Bis 2005 soll die Penetrationsrate 59% für die gesamten Produktionslinien betragen. Ähnliche enorme Wachstumsraten gelten für Aluminium und Kunststoff.

      Nach Moore wird im Tornado der anfängliche Marktführer, wenn er einige Verhaltensweisen beachtet, die gesamte Tornadophase der "Gorilla" im Markt bleiben. Parsytec ist auf dem besten Weg den Rang des "Gorillas" unter den Oberflächeninspektionssystemen einzunehmen. Dann dürfte der Löwenanteil des Umsatzes auf das Aachener Unternehmen zukommen - ganz von alleine.



      PLUSPUNKTE IM ÜBERBLICK


      Kernkompetenz im Bereich Sofware für Parallelrechner
      Parsytec schreibt schwarze Zahlen
      Weltmarktführer im Marktsegment Oberflächenkontrollsysteme im Stahlmarkt
      Umsatzwachstum über 100%, Gewinnwachstum ab 2001 überproportional
      Hervorragendes Management
      Nähe zur Technischen Hochschule Aachen
      Avatar
      schrieb am 07.06.01 20:36:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielen Dank Pb 51 für den Bericht. Leider ist es so still um diese Klasseaktie.Wahrscheinlich sind die meisten Aktien längerfristig in "festen Händen". Die Umsätze sind sehr gering.
      Parsytec ist neben Articon meine Langzeitinvestition am Neuen Markt.
      Einen schönen Abend noch
      Gruß Mommax
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 20:41:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kleine nette Sache kann ich in dieser "ruhigen Zeit" noch zum besten geben.

      An der Uni in Aachen wurde in einer BWL-Klausur von den Studenten die Strategie von Parsytec erfragt!
      Für die richtige Beantwortung gab es dann 10 von 60 möglichen Punkte.

      Parsytec wird kommen...
      Avatar
      schrieb am 08.06.01 21:14:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gruß an den Schäfersee !!!;)


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