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    +++ Metabox: Staatsanwalt ermittelt wg. Bilanzfälschung *** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.06.01 20:11:39 von
    neuester Beitrag 18.01.02 09:38:37 von
    Beiträge: 87
    ID: 429.105
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      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:11:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hannover - Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt nach einem Bericht der
      "Financial Times Deutschland" wegen des Verdachts der Bilanzfälschung bei der
      Hildesheimer Metabox AG.

      Das sei nach Angaben des Behördensprechers von Anfang an Gegenstand der
      Ermittlungen gewesen, heißt es in der Zeitung (Freitagausgabe). Das
      Multimedia-Unternehmen hatte im Mai einen Insolvenzantrag gestellt.

      Im Jahresabschluss für 1999 sei bei Metabox die Rede von einem Jahresumsatz in
      Höhe von 42,885 Millionen DM (21,92 Mio Euro) gewesen. Mit dieser Umsatzzahl
      war nach Informationen der Zeitung auch die Amstrad Distribution GmbH für das
      ganze Jahr bilanziert worden, obwohl das Unternehmen erst im Dezember 1999
      erworben worden war.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,142296,00.…

      .
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:14:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      "Das war
      von Anfang an auch Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Sprecher der
      Staatsanwaltschaft, Manfred Knothe, der "Financial Times Deutschland" (FTD -
      Freitagausgabe). Mit einem Abschluss der Ermittlungen sei erst in einigen
      Monaten zu rechnen.


      ....usw


      im westen nichts neues

      flyfish
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:23:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      schwer auf Zack, die Jungs und Mädels von der FTD
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:25:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      Lü wollte die Sache doch so schnellllllllllllllll aufklären bzw. aufklären helfen.

      Kann er nicht helfen?

      Oder darf er nicht helfen?

      Anscheinend war es doch kein "Missverständnis"


      LüLüLü
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:25:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      alles dritt und viertklassig...

      ...mit dieser... unsauberen....energie hätten mindestens 500% drin sein müssen...:D

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      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:28:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      jau - die Ermittlungen gehen seit Februar - wenn ich mich richtig entsinne - aber der ftd und im Besonderen unserem fixen manager magazin ist es auch jetzt noch eine Meldung wert.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:28:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ad hoc-Service: Met@box AG
      Ad-hoc Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist allein der Emittent verantwortlich.
      ------------------------------------------------------------------------------

      Neun-Monats-Zahlen der Met@box AG -
      Korrektur des konsolidierten Konzernabschlusses 1999


      Hildesheim, 30. November 2000. Die Met@box AG erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2000 einen Umsatz von 32 Mio DM und einen Verlust von 11 Mio DM. Das negative Ergebnis verursachten in erster Linie die hohen Vorlaufkosten der Entwicklung einer komplett neuen Produktgeneration, der met@boxen 1000 und 2000. Die Auslieferung dieser Set- Top-Boxen für Interaktives Fernsehen startet - anders als ursprünglich geplant und wie auch Ende September bekannt gegeben - erst ab dem ersten Quartal 2001. Auf Grund der bisherigen Orders für diese met@boxen rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2001 unverändert mit einem Umsatz von 600 Mio. Mark und einem Ergebnis von 33 Millionen Mark.

      Im Rahmen der Vorprüfung für den Jahresabschluss zum 31.12.2000 durch die Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH, der auf der Hauptversammlung vom 27. Juli 2000 gewählten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wurde nachträglich ein Konsolidierungsfehler innerhalb des testierten und der Hauptversammlung vorgelegten Konzernabschlusses 1999 gefunden. Dies betrifft ausschließlich den konsolidierten Konzernabschluß, die Einzelabschlüsse sind davon nicht betroffen. Danach wurden der gesamte Jahresumsatz wie auch die übrigen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der Amstrad Distribution GmbH für das Geschäftsjahr 1999 vollständig in den Konzernabschluss 1999 einbezogen, obwohl nach IAS nur die zeitanteilig - ab dem Erwerbszeitpunkt am 6. Dezember 1999 entstandenen Erträge und Aufwendungen konsolidierungsfähig gewesen wären. Auch bei anderen, in 1999 erworbenen Unternehmen wurde diese Konsolidierungs-Methode angewandt.Ohne diese vom damaligen Wirtschaftsprüfer testierte Konsolidierung betrug der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen 17,5 Mio. DM (ursprünglich 42,9 Mio. DM). Allein auf die Amstrad Distribution GmbH entfällt davon eine Umsatzdifferenz in Höhe von 24,2 Mio. DM. Im Zuge der Korrektur sinkt der Konzernverlust nach vorläufigen Berechnungen um 0,1 Mio. DM auf 5,5 Mio. DM. Nach Feststellung des Konsolidierungs-Fehlers hat die Met@box AG unverzüglich eine Nachtragsprüfung in Auftrag gegeben. Das Unternehmen wird einen neuen Konzernabschluss 1999 erstellen, gemäß § 316 Abs.3 HGB durch den für das Geschäftsjahr 1999 bestellten Wirtschaftsprüfer testieren lassen und der nächsten Hauptversammlung vorlegen.

      Die wichtigsten Zahlen im Überblick

      Zahlen in Mio. DM 1.1.-30.9.2000 1.1.-30.9.1999
      Umsatzerlöse 32,0 10,1
      Rohergebnis 14,9 6,3
      Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -12,0 -0,5
      Jahresüberschuss -11,0 -4,8
      Ergebnis je Aktie (in DM) -0,78 -1,92
      Eigenkapitalquote (in %) 55,9% 92,7%
      Mitarbeiter 196 109



      Der vollständige Neun-Monats-Bericht befindet sich im Internet unter http://www.metabox.de

      Für weitere Informationen:
      Stefan Domeyer, CEO, Met@box AG, Daimlerring 37, D-31135
      Hildesheim,
      Tel.05121-7533-0, Fax 05121-7533-75, E-Mail: shareholder-
      info@metabox.de
      Investor Relations-Partner der Met@box AG: Schumacher`s AG
      für Finanzmarketing, Sckellstr. 3, D-81667 München, Tel:
      01803/692120, E-Mail: metabox@schumachers.net
      Ende der Mitteilung 302052 Nov 00
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:34:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Thema: +++ METABOX FÄLSCHT BILANZ+++
      Die Vorgeschichte:

      von baracoa 02.12.00 20:45:24 2461091
      Der Prophet gilt im eigenen Lande nichts!
      Hildesheim Online - Neue Presse schreibt unter der Schlagzeile:

      Metabox fälscht Bilanz

      Der Neue Markt in Frankfurt kommt nicht zur Ruhe. Immer neue Hiobsbotschaften über Bilanz-Pannen verschrecken die Anleger. Jüngstes Beispiel: Metabox.

      Stefan Domeyer (39) erschien am Freitag zur Beichte in der Bischofsstadt Hildesheim. Den "sehr peinlichen Vorgang" vertraute der Vorstandschef der Multimedia-Firma Metabox allerdings keinem diskreten Seelsorger an, sondern der Öffentlichkeit. Denn es geht um nüchterne Zahlen und die Interessen der Aktionäre.

      Und die müssen hinnehmen, dass die längst testierte und der Hauptversamlung vorgelegte 99er-Bilanz der Firma ungültig ist. Grund: Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug nicht 43 Millionen Mark, sondern nur 17,5 Millionen.

      Grund der verspätet entdeckten Panne: Die Metabox-Buchhalter hatten den Jahresumsatz der Tochter Amstrad Distributions in vollem Umfang mitgerechnet - obwohl die Hildesheimer diese Firma erst am 6. Dezember 1999 übernommen hatten. Der Amstrad-Umsatz (24 Millionen Mark) durfte deshalb nur anteilig eingerechnet werden. Ähnlich verfuhr Metabox auch mit anderen Töchtern, die im Vorjahr erworben worden waren.

      Bereits im September hatten die Hildesheimer die Anleger am Neuen Markt geschockt und die Planzahlen stark nach unten korrigiert.
      Grund: Drei Großaufträge über 2,3 Milliarden Mark entpuppten sich als Absichtserklärungen oder als Rahmenvereinbarungen. Auch räumte Metabox ein, dass es statt geplanter 14 Millionen Mark Gewinn (bei 198 Millionen Mark Umsatz) wohl 15 Millionen Mark Verlust geben werde. Der Kurs rutschte damals um fast 50 Prozent.

      Der zweite Teil von Dohmeyers Beichte scheint kaum weniger folgenreich zu sein: Anders als im September angekündigt, wird die Auslieferung der neuen Set-Top-Boxen erst im ersten Quartal nächsten Jahres starten.

      Schon vor Monaten hatte Metabox erstmals Lieferverzögerungen angekündigt - wegen angeblicher Software-Probleme.

      Hintergrund: Die Set-Top-Boxen der Hildesheimer sind kleine Hightech-Kästen aus Computerbauteilen, mit denen die Nutzer digitale TV-Programme empfangen, CD abspielen, Videos gucken und im Internet surfen können - alles per TV-Gerät.

      Trotz der Pannen und Probleme bleibt Domeyer unverdrossen optimistisch, weil die von Metabox gefertigten Set-Top-Boxen "ohne Konkurrenz" seien. Im nächsten Jahr wolle Metabox bei 600 Millionen Mark Umsatz 33 Millionen Mark verdienen.

      Vorerst aber dauert die Durststrecke an: Bis Ende September entstanden elf Millionen Mark Verlust bei 32 Millionen Mark Umsatz. Die Kapitalkraft ders Unternehmen sei aber nicht gefährdet, versicherte Dohmeyer. Die Eigner würden 40 Millionen Mark zur Verfügung stellen - eine Summe, die nicht ausgeschöpft werden müsse.

      onl, HILDESHEIM

      Entweder der Redakteur hat Recht, oder es ist eine Verleumdung.
      So oder so ist es jedoch ein Fall für den Staatsanwalt.
      Wenn Metabox Hildesheim Online (Neue Presse) nicht verklagt, dann gehe ich von einer vorsätzlichen Bilanzfälschung aus

      von www.zockeraktien.de 02.12.00 20:55:29 2461109
      Das wäre natürlich schon der oberhammer.

      mfg,
      Michael Türk

      von Placido-Domingo 02.12.00 20:59:15 2461117
      Definitiv ein Fall für’s Gericht: Ob STA andere Frage, Vorsatz der Kreditgefährdung?
      Vorsatz üble Nachrede?

      Oder einfach nur ignorant, borniert und sensationsgeil? Dann ZivilR => Gegendarstellung / evtl. Schadensers. / Schmeg.!

      Definitiv falsch:

      -„verspätet entdeckten Panne“ ist unvereinbar mit reißerischer Überschrift: „M e t a b o x f ä l s c h t B i l a n z“ Fälschen ist ein krimineller Vorgang! Offenbar hat die alte WP nach HGB testiert statt IAS. Panne ist auch so peinlich + imageschädigend genug...

      - „Umsatz... 43 Millionen Mark, sondern nur 17,5 Millionen“ fairerweise hätte man erwähnen können, dass das Ergebnis durch diese Bilanzzierungsmethode sogar verschlechtert wurde.

      - „verspätet entdeckten“ war zur HV bekannt => neue WP

      - „Drei Großaufträge über 2,3 Milliarden Mark entpuppten sich als Absichtserklärungen oder als Rahmenvereinbarungen“ zu 3 / 4 falsch 2 fixed oders, nur ein Rahmenvertrag = WS, 1 Loi nach int.( anglsächs. ) Recht keine Absichtserklärung sondern Vorvertrag, d.h verbindlich sind Exklusivität !!, weigehend Lieferumfang, -Preis, -Fristen etc. bei Absprung ohne Verschulden empfindliche Vertragsstrafen.

      - „Dohmeyers“: spricht für die Sorgfalt den Namen hier nicht einmal richtig zu schreiben

      - „Anders als im September angekündigt“ falsch ad hoc 28.09: Produktion Dez & Auslieferung 1 Q

      Eigentlich ein Skandal. Man mokiert sich über fremde Verfehlungen und produziert in einem Miniartikel eine Vielzahl davon, die durchaus geeignet sind Schaden anzurichten. Elektrischer Stuhl ? Oder nur letzteres ?

      Lässt den Kurs nicht explodieren

      Gruß pd

      von lucky49 02.12.00 21:01:10 2461121
      Seid Ihr alle doof,

      ich vergleiche diese veraltete Box mit dem alten BTX-System der Telekom. Damals brauchte man auch eine "Box" von der Telekom. Heute gibts Internet und PC. Was wollt Ihr denn mit so einer blöden Box?
      Dank Aldi hat doch heute jeder einen multimediafähigen PC. Fernsehen mit neue Techniken zu verschmelzen ist der Wunsch der TV-Industrie, sie gaukeln euch etwas vor.

      Die alte TV-Technik stammt aus dem Jahre 1956, was die Äuflösung betrifft.Moderne Digitalkameras haben zwischenzeitlich eine Auflösung von 3,5 Millionen Pixel. Schaut Euch mal die Bilder, die mit einer solchen Kamera aufgenommen wurden auf einen 4000,- DM - 100 Hz Fernseher an, und vergleicht einmal. Dann wisst Ihr, dass Ihr verarscht werdet.

      Die Zukunft wird der PC und Internet sein, weil schon jetzt hohe Auflösungen möglich sind. Mit neuen Streamingverfahren wird auch Fernsehen in Zukunft übers Internet kommen.Oder glaubt Ihr, dass die Sendeanstalten riesige digitale Sender neu bauen werden. Im Zeitalter von Satelliten und PC wohl eher eine Energieverschwendung, weil herkömmliche analoge Sender riesige Mengen an Energie benötigen. Dieses wird sich auch bei neuen Sendern nicht wesentlich ändern.

      Metabox = Grosse Sprüche, keine Zukunft, nur etwas für Zocker. Aber aufpassen, die letzten beissen die Hunde !!

      Viel Spass!!
      Gruss Lucky49

      von baracoa 28.06.01 20:22:43 3841471
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:46:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      von lark 02.12.00 21:33:37 3812289252
      starke Recherche-Leistung, baracoa, alle Achtung.
      Du wirst mehr und mehr zur Lichtgestalt auf diesem Board.
      Wenn du jetzt vielleicht noch schnell den Beweis des Vorsatzes nachliefern könntest, der in deinem Heading unterstellt wird. Sollte für eine Investigationskoryphäe wie dich ein Leichtes sein.
      Und dann, nicht vergessen: den britischen Kunden anrufen und über das skandalöse Betrugsmanöver aufklären, damit er schnellstmöglich den Vertrag über die 100.000 Boxen stornieren kann. Hoffentlich geht das noch!
      Und dann ist da hoffentlich bald keine aufstrebende Firma mehr mit der Chance, am und für den deutschen Markt eine riesige Zukunftsbranche zu besetzen, von der du bisher keine Aktien hast und über die du schon eine feste Meinung hast.
      Best
      lark

      von psychokrüppel 02.12.00 22:23:04 3812289375
      Peinlich und außerordentlich ärgerlich" - so bezeichnet Stefan Dohmeyer, Vorstandvorsitzender der Metabox AG, den Fehler, den seine Gesellschaft am Freitag, 1. Dezember, öffentlich eingestanden hat: Der Jahresabschluss 1999 wurde falsch berechnet. Umsatz und Gewinn der in besagtem Jahr zugekauften Firmen, allen voran der Amstrad GmbH, sind voll in die Rechnungslegung eingebracht worden. Zulässig ist dies nach den Bilanzierungsrichtlinien laut IAS (International Accounting Standards) jedoch nur zeitanteilig, sprich: ab dem Zeitpunkt der Übernahme.

      Nach Korrektur des Fehlers beläuft sich der Umsatz 1999 nur noch auf 17,5 Millionen Mark - statt der zuvor angegebenen 42,9 Millionen Mark. Der Konzernverlust verringert sich von 5,7 Millionen auf 5,5 Millionen Mark. "Peinlich und außerordentlich ärgerlich", schreibt Dohmeyer dazu im Aktionärsbrief der Metabox. Ein schlüssiger Kommentar.

      Doch Dohmeyers Klarstellung: "Die beschriebenen Korrekturen beziehen sich auf die Vergangenheit", ist schon weniger schlüssig. Natürlich, es geht um einen Vorgang, der eigentlich Schnee von gestern sein sollte. Doch die Pfütze ist heute da! Wie soll man Prognosen und Ankündigungen für die Zukunft glauben, wenn sich die Meldungen der Vergangenheit im nachhinein als falsch entpuppen. Wieder hat die Glaubwürdigkeit der Metabox einen erheblichen Dämpfer erhalten. Nicht eingehaltene Zusagen, mysteriöse Großaufträge mit nicht näher benannten Partnern und Konditionen und jetzt die Korrektur eines Jahresergebnisses - all das trägt nicht dazu bei, das Vertrauen der Anleger zu stärken.

      "Peinlich und außerordentlich ärgerlich", meint Dohmeyer - allerdings ändere das "weder etwas an der damaligen, noch an der aktuellen Finanz- und Ertragslage". Auch diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen. Auf den ersten Blick erscheint sie korrekt, doch mit den alten 99er-Zahlen wurde die Umsatzsteigerung gegenüber 1998 beschrieben. Diese ist demnach längst nicht so hoch wie bisher angegeben: statt 215 Prozent nur noch 28,7 Prozent.

      Und auf der anderen Seite: Die jetzt revidierte, herabgesetzte Zahl dient wiederum als Vergleichsbasis für die Leistungssteigerung im kommenden Jahr. Die dürfte sich somit formal erhöhen. Für einen ungenügend informierten Aktionär ergibt sich so leicht ein Bild ungebrochenen kräftigen Wachstums bei der Metabox. Ein falsches Bild.

      Auch Dohmeyers Hinweis, er sei "hundertprozentig davon überzeugt" gewesen, dass der vom "Wirtschaftsprüfer testierte Abschluss sämtlichen gesetzlichen Vorgaben entspricht", bezeugt weniger uneingeschränkte Ehrlichkeit als eingeschränkte Kompetenz. Von einem Vorstandsvorsitzenden und nach eigenen Angaben ehemaligen "Prüfungsleiter in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft" sollte man mehr Durchblick erwarten dürfen. Zumal er einen - hoffentlich fachkundigen - Finanzvorstand an seiner Seite hat. Ein Unternehmen, das sein Wachstum durch Akquisitionen vorantreibt, muss auch über die Konsolidierungsgegebenheiten Bescheid wissen.

      "Peinlich und außerordentlich ärgerlich" für Metabox. Doch das ist nicht das Schlimmste. Wieder einmal hat ein Unternehmen des Neuen Marktes mangelnde Professionalität bewiesen. Wasser auf die Mühlen derjenigen, die das ganze Wachstumssegment - dem aktuellen Trend folgend - verteufeln. Dass es am Neuen Markt auch viele solide Gesellschaften gibt, die nicht nur schwarze Zahlen, sondern auch ein veritables (und tatsächliches) Wachstum vorweisen können, wird darüber leicht vergessen. Vorfälle wie der jüngste bei Metabox tragen dazu bei. Das ist peinlich für die betroffene Firma, außerordentlich ärgerlich aber für alle anderen Unternehmen am Neuen Markt.

      von carlo02 02.12.00 22:29:33 3812289400
      Wenn du mbx Betrug unterstellen willst, dann muß das erst bewiesen werden. Was haben Zahlen der Vergangenheit mit der zukünftigen Entwicklung zu tun? Vergiß nicht das zukünftige Auftragsvolumen, was ja inzwischen schon "bewiesen" ist. Oder meinst du, daß das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel mit mbx unter einer Decke steckt? Hätte mbx den letzten Auftrag nicht dem Bundesaufsichtsamt vorgelegt, dann würde man wieder sagen, es handelt sich um eine Seifenblase. Aber nein, diesmal findet man andere Mittel und Wege negativ zu argumentieren.

      Eine Abschlußfrage (an alle, die nichts von der mbx halten): Wieso regt ihr euch eigentlich immer so auf? Ihr habt doch keine Verluste, oder seid ihr etwa doch mbx-Aktionäre und wollt nur billig dazukaufen?

      Jeder kann sich ausmalen, wo der Kurs in den nächsten Monaten stehen wird, wenn die Lieferungen beginnen werden. Da werden weder bashen noch pushen etwas bewirken können.

      von psychokrüppel 02.12.00 22:38:06 3812289423
      Ich bin MBX-Aktionär.
      Mich nervt nur dies ständige gepushe, und die permanente Verharmlosung der unglaublichen Vorgänge.
      Darum habe ich gestern nacht dezent() gegengesteuert.
      Aufwachen, und kritisch beobachten.Nicht ständige Farcen wiederholen scheint mir angebrachter.
      Seit Monaten immer das gleiche!

      von frj 02.12.00 22:57:30 3812289465
      Betrug oder nicht, das ist eine abzuklärende juristische Frage.
      Aber die Angelegenheit von der (100%-)Umsatzverbuchung der am 6.Dez. 1999 übernommenen Gesellschaften zeugt von absoluter Inkompetenz des Vorstandes. Dies umso mehr als der Vorstandsvorsitzende Dohmeyer früher mal Prüfungsleiter einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft war.

      Strongest sell
      frj
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:50:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      von Oliver H. 28.06.01 20:28:22 3841523 MET(A)BOX AG

      jau - die Ermittlungen gehen seit Februar - wenn ich mich richtig entsinne - aber der ftd und im Besonderen unserem fixen manager magazin ist es auch jetzt noch eine Meldung wert.

      Bitte hört doch endlich mit der Medienschelte auf!
      Die Tatsache, dass ermittelt hierzu wird, ist heute erst öffentlich bekannt geworden.
      Verantwortungsbewuste Medien haben darüber sofort berichtet!
      Hätten wir im Dezember auf die Medien gehört, so hätten wir heute über 90% billiger einkaufen können!
      Nicht die Medien sind es!
      MBX hat nun mal den Zwang, Wahrheiten nicht einzugestehen. Medienschelte muss daher die zwangsläufige Folge sein.
      Mich beruhigt es ja inzwischen schon, dass MBX in den Medien überhaupt noch wahrgenommen wird!

      Was macht eigentlich der Neue?
      Da kommt eine derart destruktive Meldung, MH postet von abwarten, wie im Krankenhaus!
      Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr!
      tut mir leid!
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:50:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      von Oliver H. 28.06.01 20:28:22 3841523 MET(A)BOX AG

      jau - die Ermittlungen gehen seit Februar - wenn ich mich richtig entsinne - aber der ftd und im Besonderen unserem fixen manager magazin ist es auch jetzt noch eine Meldung wert.

      Bitte hört doch endlich mit der Medienschelte auf!
      Die Tatsache, dass ermittelt hierzu wird, ist heute erst öffentlich bekannt geworden.
      Verantwortungsbewuste Medien haben darüber sofort berichtet!
      Hätten wir im Dezember auf die Medien gehört, so hätten wir heute über 90% billiger einkaufen können!
      Nicht die Medien sind es!
      MBX hat nun mal den Zwang, Wahrheiten nicht einzugestehen. Medienschelte muss daher die zwangsläufige Folge sein.
      Mich beruhigt es ja inzwischen schon, dass MBX in den Medien überhaupt noch wahrgenommen wird!

      Was macht eigentlich der Neue?
      Da kommt eine derart destruktive Meldung, MH postet von abwarten, wie im Krankenhaus!
      Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr!
      tut mir leid!
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 20:53:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      Sorry, für das Doppelposting!
      WO ist heute sehr lahm!
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:03:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hildesheim, den 01.Dezember 2000

      Brief des Vorstandsvorsitzenden
      An die Aktionäre der Met@box AG Hildesheim


      Sehr verehrte Mitunternehmerinnen und Mitunternehmer,


      der gestern publizierte Neun-Monats-Bericht spiegelt
      ein Ergebnis wider, dessen Tendenz wir in den vergangenen
      Monaten erkannt und auch bereits kommuniziert haben:
      Die verzögerte Auslieferung der neuen Generation von
      Set-Top-Boxen führte im Ergebnis zu Verlusten in Höhe
      von 11 Millionen Mark. Den kompletten Neun-Monats-Bericht
      finden Sie auf unser Homepage http://www.metabox.de .

      An dieser Stelle möchte ich Ihnen noch einmal schildern,
      wie es zu dem erst jetzt entdeckten Fehler im Konzern-
      abschluss 1999 kommen konnte. Während der Vorprüfung
      für den Jahresabschluss 2000 fanden unsere neuen
      Wirtschaftsprüfer von der weltweit tätigen Gesellschaft
      Arthur Andersen einen Konsolidierungsfehler im letztjährigen
      Abschluss. Fälschlicherweise wurde damals der gesamte
      Jahresumsatz der Amstrad Distribution GmbH, die wir am
      6. Dezember 1999 endgültig erworben hatten, in den
      Konzernabschluss 1999 einbezogen. Dieses Vorgehen haben
      wir Ihnen auf der Hauptversammlung im Juli dargelegt.
      Nach IAS wäre der entstandene Umsatz nur zeitanteilig
      - ab dem Erwerbszeitpunkt - konsolidierungsfähig gewesen.
      Auch bei anderen, in 1999 erworbenen Unternehmen wurde
      diese Konsolidierungs-Methode angewandt.

      Wie konnte dieser Fehler passieren? Sämtliche Unternehmen
      des Met@box-Konzerns haben für das Geschäftsjahr 1999 korrekte
      und geprüfte Abschlüsse vorgelegt. Bei der Konsolidierung,
      die in enger Abstimmung mit unserem damaligen Wirtschafts-
      prüfer vorgenommen wurde, kam es dann zu dieser Fehlinter-
      pretation der IAS-Richtlinien.

      Ich war zum damaligen Zeitpunkt hundertprozentig davon
      überzeugt, dass der von unserem Wirtschaftsprüfer testierte
      Abschluss sämtlichen gesetzlichen Vorgaben entspricht.
      Ich habe daher sogar auf Nachfrage eines Aktionärs auf
      der Hauptversammlung ausdrücklich betont, dass der gesamte
      Amstrad-Umsatz für das Jahr 1999 in den Konzernabschluss
      einbezogen worden sei.

      Nach Aufdecken dieser Fehler ging es jetzt darum, schnellst-
      möglich Klarheit zu schaffen. So haben wir schon heute
      vorläufige neue Zahlen für den Konzernabschluss 1999 vorgelegt.
      Danach erwirtschaftete die Met@box AG im vergangenen Jahr
      einen Umsatz von 17,5 Millionen Mark (ursprünglich
      42,9 Millionen Mark). Der Konzernverlust lag bei
      5,5 Millionen Mark (ursprünglich: 5,7 Millionen Mark).
      Unverzüglich werden wir in den kommenden Wochen einen
      neuen Konzernabschluss erstellen und testieren lassen.
      Danach legen wir Ihnen diesen Abschluss zur Genehmigung vor.

      Der beschriebene Fehler bei der Bilanzierung ist für die
      Met@box AG peinlich und außerordentlich ärgerlich -
      ungeachtet der Tatsache, dass derartige Interpretations-
      fehler bei der Auslegung der IAS-Richtlinien auch andernorts
      vorkommen. Dennoch lassen Sie mich eins klarstellen:
      Die beschriebenen Korrekturen beziehen sich auf die
      Vergangenheit und ändern weder etwas an der damaligen,
      noch an der aktuellen Finanz- und Ertragslage.

      Diese wird vielmehr von der neuen Generation der met@boxen
      nachhaltig beeinflusst werden. Noch im Dezember werden wir
      der Öffentlichkeit die neue Set-Top-Boxen vorstellen.
      Anfang 2001 startet dann die Auslieferung an unseren
      ersten Großkunden. Die Dimension des Marktpotenzials für
      diese Produktreihe bestätigte sich diese Woche erneut.
      Wir konnten einen unterzeichneten Auftrag für die Lieferung
      von mindestens 100.000 Set-Top-Boxen nach Großbritannien
      melden. Um in diesem Fall sämtliche Zweifel über die
      Werthaltigkeit dieses Vertrages auszuräumen, habe ich
      diesen vor Veröffentlichung der entsprechenden Adhoc-Meldung
      am vergangenen Dienstag dem Bundesaufsichtsamt für den
      Wertpapierhandel vorgelegt.

      Angesichts der Marktresonanz und der außerordentlichen
      Arbeit unserer Entwickler bin ich überzeugt, dass es uns
      nach Präsentation und Auslieferung der ersten neuen
      met@boxen gelingt, an die alte Erfolgsgeschichte anzuknüpfen.

      Noch haben weite Kreise der Öffentlichkeit nicht erkannt,
      dass die Einführung des Interaktiven Fernsehens die Medien-
      und Freizeitlandschaft tiefgreifend verändern wird. Das Team
      der Met@box AG bringt seit bald fünf Jahren Visionen
      und Expertenwissen in unsere Produkte ein. Wir sind der
      "Early Bird" des Interactive TV - und Sie als Eigentümer
      des Unternehmens werden die Früchte ernten. Neue Technologien
      für Neue Märkte: Eine Belastungsprobe für Ihre Geduld.
      Wir danken Ihnen für das uns entgegengebrachte Vertrauen!


      Mit freundlichen Grüßen

      Stefan Domeyer (CEO)



      ........der vollständigkeit halber


      flyfish
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:08:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      Thats live ( Aus dem Chat ):

      - OliverH: MBX und im Speziellen Herr domeyer ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie ihre bilanzen im griff haben - bei allem Respekt.

      - OliverH: Humor gehört dazu - allerdings habe ich es nicht als Witz gemeint - bei MBX wird man langsam aber sicher zum Sarkasten.

      - OliverH: oje - neues Unbill - die FTD hat festgestellt, dass die StA unter anderem auch wegen der vermurksten 1999 Bilanz ermittelt.

      - OliverH: ein im übrigen sehr interssanter Punkt - immerhin war die Bilanz testiert.

      Tja :)
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:10:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hoffentlich verschwindet dieser Schrotthaufen bald von den Kurszetteln und mit ihm gleich noch zwanzig bis dreissig dieser "Kioske".

      MfG

      Bananendampfer
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:18:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      @baracoa

      "Hannover - Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" wegen des Verdachts der Bilanzfälschung bei der Hildesheimer Metabox AG. Das sei nach Angaben des Behördensprechers von Anfang an Gegenstand der Ermittlungen gewesen."


      von "unter anderem" steht da nicht´s!

      Allerdings muß man sicher unterscheiden zwischen Ermittlungen gegen MBX und Ermittlungen gegen Einzelpersonen aus dem MBX Umfeld.

      guckoil
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:24:29
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hört doch mal auf mit dem Schönreden!
      Scheinbar muss es wirklich erst einmal einen Crash auf 3 Euro-Cent geben, bevor hier einige Verantwortliche wach weden!
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:25:47
      Beitrag Nr. 18 ()
      OliverH aka Baracoa (lol),

      eben, testiert!!!

      Mal die Bilanzexperten vor (noch ein Tor).

      Kann es nicht auch sein (und das hast du Oliver auch damals
      im Chat so kommentiert), dass die >Berichtigung< nicht
      vielmehr eine >Änderung< der Bilanz 1999 war.

      Würde vieles was sonst noch so aus HI kommt in einen
      neuen Rahmen stellen !!!


      Rock !
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:04:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aufgepickt:

      von lesa 28.06.01 21:49:39 3842170 MET(A)BOX AG

      Hamburg (vwd) - Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen die Metabox AG, Hildesheim, wegen des Verdachts der Bilanzfälschung. "Das war von Anfang an auch Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Manfred Knothe, der "Financial Times Deutschland" (FTD - Freitagausgabe). Mit einem Abschluss der Ermittlungen sei erst in einigen Monaten zu rechnen. Im Jahresabschluss für 1999 habe der Hersteller von Set-Top-Boxen einen Umsatz von 42,885 Mio DEM ausgewiesen. In dieser Zahl sei aber nach Informationen der "FTD" auch die Amstrad Distribution GmbH für das ganze Jahr enthalten, obwohl sie erst im Dezember erworben worden war.
      Wäre statt des gesamten Jahresumsatzes nur der Dezember-Umsatz von Amstrad verbucht worden, hätte sich der Umsatz von Metabox nur auf 17,5 Mio DEM belaufen, schreibt die "FTD" weiter.
      +++Matthias Krust
      vwd/12/28.6.2001/mkr


      Wenn dann die Meldung von VWD stimmt, sollte man diesen Staatsanwalt aus dem Verkehr ziehen.
      Bilanzfälschung kann nur aktiv passieren. Hier aber hat der Wirtschaftsprüfer eine Bilanz testiert. Nachdem im Dezember 2000 von dem neuen WP erkannt worden ist, das Amstrad auf Grund von Bilanzrichtlinien nicht voll konsolidiert werden konnte, wurde von Seiten MBX umgehend eine Berichtigung gemeldet. Wo ist hier die Bilanzfälschung seitens MBX? - Und warum braucht der STA um dieses zu erkennen bisher 4 Monate und noch weitere um zu seinem abschließenden Urteil zu kommen?
      Sollte diese VWD- Meldung so wie geschrieben stimmen, so ist bei der STA der falsche Mann am Platz. Geschäftsschädigendes Verhalten ist hier eindeutig zu erkennen.
      Sollte die STA nicht mehr in Petto haben, so kann man davon ausgehen, das der Vorwurf von falschen Ad-Hoc- Meldungen und Kursmanipulationen durch Insiderhandel nicht mehr Gegenstand der Untersuchung sind.
      Was sagt uns das???
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:38:38
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Äusserungen einiger Boardteilnehmer sind für mich inzwischen
      nicht mehr nachzuvollziehen. Die Schuld liegt immer bei den
      anderen: Mal ist es die böse Wertpapieraufsicht, dann die
      üble Presse, dann ist es der Staatsanwalt, der angeblich
      falsch handelt. Oh Mann, da fällt einem nichts mehr ein.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:55:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      Kleiner Rückblick



      von Dr. Blue 20.03.00 13:20:11 657808

      Wer drückt bei Met@box die Kurse nach unten um die Papiere billig aufsammeln zu können. Es ist ja bekanntlich nicht mehr viel Zeit bis zur Veröffentlichung der Quartalszahlen. Ich kann nur jedem Aktionär dringend empfehlen keine Stücke aus der Hand zu geben. Met@box hatte nach 9 Monaten einen Umsatz von ca. 10 Mio DM erreicht.
      Laut Aussage von Hr. Kochan auf der Cebit wurde das avisierte Umsatzziel von 40 Mio DM locker erreicht. Ergo allein im vierten Quartal 99 wurde ein Umsatz von mehr als 30 Mio DM aquiriert. Das bedeutet eine Steigerung von mehr als 600% zum Vorjahresquartal.
      Was das in Bezug auf den Aktienkurs bedeutet kann sich ja wohl jeder denken. Für mich einer der billigsten, wenn nicht der billigste Titel am Neuen Markt. Also Met@box Aktionäre, laßt euch nicht nervös machen.
      In zwei Wochen weht wieder ein anderer Wind bei Met@box, und zwar Richtung Norden.
      Nutzt die Gunst der Stunde um euch nochmal billig einzudecken.
      .......................................................................................................................................................
      von buegelmann 21.03.00 12:45:29 664666

      Hallo Dr. Blue,

      die Formulierung in Deinem Posting ist einfach genial...

      >>Ergo allein im vierten Quartal 99 wurde ein Umsatz von mehr
      als 30 Mio DM aquiriert. <<

      Diese Aussage trifft es wohl 100%ig. MBX hat den Umsatz nicht mit ihren bestehenden Geschaeftsbereichen erzielt, sondern
      aquiriert - sprich dazugekauft....

      Na toll... Und ich dachte der Set-Top-Boxen Markt waere ein
      Wachstumsmarkt. Nunja... Vielleicht ja nicht fuer MBX
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:58:04
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nachlese

      von Janphil 29.06.00 23:46:09 1198454
      Allerdings sehr erfolgreich - wenn ich dem Metabox-Geschäfsbericht von 1999 entnehme, daß von den ca. 42 Mill. DM Umsatz von Metabox in 1999 allein 32 Mill. DM auf Satellitenempfangstechnik entfallen, also wohl Armstrad-Produkte! Ich weiß gar nicht, ob das hier bekannt ist.

      Die Metabox 1000 wird der Zukunftsrenner werden - bisher verdient das Unternehmen sein Geld mit ganz anderen Dingen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 07:40:46
      Beitrag Nr. 23 ()
      Eine weitere Hiobsbotschaft

      Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Bilanzfälschung.

      Hannover - Die Serie schlechter Nachrichten bei Metabox reisst nicht ab. Nachdem der Vorstand im Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatte, wurde nun bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Hannover wegen des Verdachts auf der Bilanzfälschung ermittelt. Wie Sprecher Manfred Knothe gegenüber der "Financial Times Deutschland" bestätigte, ist dieser Verdacht von Anfang an Gegenstand der Ermittlungen gewesen. Obwohl die Ermittlungen schon seit einiger Zeit laufen, ist mit einem Ergebnis erst in einigen Monaten zu rechnen.

      Hintergrund des Verfahrens: Im Jahresabschluss für 1999 war bei Metabox fälschlicherweise ein Jahresumsatz in Höhe von 42,88 Millionen DM (21,92 Millionen Euro) ausgewiesen worden. Dieser hohe Wert kam allerdings nur dadurch zustande, dass auch die Amstrad Distribution GmbH für das ganze Jahr bilanziert wurde, obwohl das Unternehmen erst im 6. Dezember 1999 - drei Wochen vor Jahresende - erworben worden war.

      Nach Korrektur der Falschbilanzierung ergab sich für den Umsatz ein neuer Wert von 17,5 Millionen Mark. Der Konzernverlust lag relativ unverändert bei 5,5 Millionen Mark.

      Vorstands-Chef Stefan Domeyer hatte den Fehler erst am 1. Dezember 2000 eingestanden, also rund 11 Monate nach Ende des betroffenen Jahres. Die Wirtschaftsprüfer von Arthur Andersen hätten die Falschbilanzierung erst in der letzten Novemberwoche entdeckt. Zur Begründung sagte Domeyer, der bis dahin tätige Wirtschaftsprüfer Willi Möller aus Göttingen habe die ursprüngliche Bilanzierung akzeptiert und ein uneingeschränktes Testat erteilt.

      In einem Brief an seine "sehr verehrten Mitunternehmerinnen und Mitunternehmer" schrieb der Vorstands-Chef: "Der beschriebene Fehler bei der Bilanzierung ist für die Metabox AG peinlich und außerordentlich ärgerlich - ungeachtet der Tatsache, dass derartige Interpretationsfehler bei der Auslegung der IAS-Richtlinien auch andernorts vorkommen. Dennoch lassen Sie mich eins klarstellen: Die beschriebenen Korrekturen beziehen sich auf die Vergangenheit und ändern weder etwas an der damaligen noch an der aktuellen Finanz- und Ertragslage. Diese wird vielmehr von der neuen Generation der met@boxen nachhaltig beeinflusst werden. Noch im Dezember werden wir der Öffentlichkeit die neue Set-Top-Boxen vorstellen. Anfang 2001 startet dann die Auslieferung an unseren ersten Großkunden."

      Als erste Reaktion auf die neue Sachlage hatte der Vorstand damals entschieden, sich aus dem Sport-Sponsoring zurückzuziehen. Metabox gab den 80-prozentigen Anteil an der Metabox Braunschweig Basketball GmbH an Klaus-Peter Klewe ab, der zuvor lediglich 20 Prozent an der Gesellschaft hielt. Der Kaufpreis lag bei 1,- Mark. Der Vorstand begründete den Rückzug damit, dass das Engagement nur Kosten verursacht habe. Die Rede war von insgesamt zwei Millionen Mark.

      Am Tag des Eingeständnisses kam es trotz der peinlichen Panne zwischenzeitlich zu einem Kurssprung von 25 Prozent bei der Metabox-Aktie. Hintergrund: Vorstands-Chef Domeyer hatte erneut seine optimistischen Prognosen bekräftigt und einen Umsatz von 600 Millionen Mark für das Jahr 2001 avisiert.

      Für den zu erwartenden Gewinn gab er eine Größenordnung von 33 Millionen Mark an. Außerdem verkündete er, einige Großaktionäre hätten bereits 20 Millionen Mark zusätzlich für die nächsten drei Monate zugesichert. Damit stehe einem baldigen Produktionsbeginn für die immer wieder gemeldeten Großaufträge nichts mehr im Wege.

      Das blieb nicht ohne Wirkung auf den Kurs der Aktie. Sie stieg im Handelsverlauf bis auf 7,50 Euro. Gegen Abend allerdings schloss der Titel wieder auf Vortagsniveau.

      Clemens von Frentz
      Aus dem Manager Magazin:
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,142296,00.…
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 08:30:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      Nachlese

      von u21 07.07.00 1255957

      Ging für viele einfach viel zu schnell der rassante Kursanstieg. Trotzallem sind Kurse über 250 E fundamental gerechtfertigt und werden in den nächsten Wochen auch erreicht werden. selbst dann kann bei Metabox noch nicht von einer Spekulationsblase gesprochen werden. Also ruhig Blut und Kurse um 190- 205 zum einsteigen oder nachkaufen nutzen.
      u21
      -------------------------------

      So, so, wir sollten also nachlaufen, ja, das hast du ja schön hinbekommen.

      Klaus
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 08:45:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      ...warum hab ich damals bloß nicht auf den mann gehört... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 09:37:52
      Beitrag Nr. 26 ()
      ....oder wenigstens uff mich.....:laugh:

      Wolltest wohl keene knete verliern...wat??

      :)
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 10:44:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      ich plädiere für eine Sammelklage ;)
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:10:59
      Beitrag Nr. 28 ()
      Staatsanwalt stellt Verfahren gegen Metabox teilweise ein

      Hannover (vwd) - Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im
      Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen der Metabox AG, Hildesheim,
      einen Teil des Verfahrens eingestellt. Allerdings betreffe dies
      ausschließlich den Tatvorwurf der Bilanzfälschung, teilte Oberstaatsanwalt
      Manfred Knothe am Freitag mit. Ein vorsätzliches Verhalten der Beschuldigten
      habe sich nicht nachweisen lassen. +++ Kirsten Bienk
      vwd/29.6.2001/kib/mr

      tja ......lol
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:17:42
      Beitrag Nr. 29 ()
      *lol*
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:36:18
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wo ist Tali?Wurde er Opfer eines Überfalls in Thailand?
      Schon lange nichts mehr gehört von ihm.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:50:38
      Beitrag Nr. 31 ()
      Bis heute morgen wusste ich nicht mal, dass wegen Bilanzbetrug ermittelt wurde ...

      oder hat da jemand einfach keine Ahnung gehabt und ein unglückliches Interview gegeben ?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 18:56:39
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ Walter Burns:

      Es wurde in der Tat wegen des Verdachts auf Bilanzbetrug
      ermittelt, aber es ist nicht gelungen, einen Nachweis für
      vorsätzliches Handeln zu finden. Deswegen wurde dieser Teil
      des Verfahrens eingestellt. Die anderen Ermittlungsverfahren
      wegen des Verdachts auf Kapitalbetrug und Insiderhandel
      laufen aber unverändert weiter. Schreibt jedenfalls mm.

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,142412,00.…

      .
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 19:08:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ist schon lustig. Der gleiche Mensch, der für die Freitagsausgabe der Financial Times Deutschland mitteilt, dass der Verdacht der Bilanzfälschung von Anfang an Bestandteil der Ermittlungen gewesen sei, erklärt an eben diesem Freitag, dass die Ermittlungen in diesem Punkt eingestellt wurden.
      Hätte er ja gleich sagen können, dass die Ermittlungen eingestellt wurden.

      Wenigstens kommt mal was von der Staatsanwaltschaft.
      Vielleicht werden ja bald schon neue Ergebnisse bekanntgegeben. Kann natürlich auch sein, dass sich der Verdacht in den anderen Punkten erhärtet. Kann auch sein, dass nicht. Ich bin jedenfalls gespannt. :-)


      MfG
      Phili
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 19:12:32
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ach ja, vor allem lustig ist das ganze, weil ja in dem FTD Bericht steht:
      "Das war von Anfang an auch Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Manfred Knothe, der "Financial Times Deutschland" (FTD - Freitagausgabe). Mit einem Abschluss der Ermittlungen sei erst in einigen
      Monaten zu rechnen.

      Vielleicht hat aber auch der FTD Reporter was durcheinander gebracht.

      MfG
      Phili
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:21:13
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ PhilG:

      Ich habe auch den Eindruck, die FTD hat da was durcheinander
      gebracht. Kann mir nicht vorstellen, dass der Staatsanwalt
      innerhalb von wenigen Stunden beschliesst, das Bilanz-
      fälschungs-Verfahren einzustellen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 01:06:01
      Beitrag Nr. 36 ()
      .
      Das war die erste Niederlage für die MBX-Basher. :)
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 01:15:00
      Beitrag Nr. 37 ()
      @As
      Mindestens, 1 von drei Verdachtsmomenten ist vielleicht ausgeräumt. Vielleicht gibts ja noch ne Klage von der AGe an den StA wegen Insiderhandel...
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 01:53:44
      Beitrag Nr. 38 ()
      der war gut. :laugh:

      das wäre übrigens eine anzeige oder eine sachverhaltsdarstellung, und niemals eine klage, schachfrucht. ;)

      r
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 03:28:51
      Beitrag Nr. 39 ()
      Relation kommt Dein nick von relativ oder Relativitätstheorie.. Du weisst ja, alles ist relativ im Leben, aber kommt dann doch anders...
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 10:25:19
      Beitrag Nr. 40 ()
      hat sich eigentlich schon jemand Gedanken gemacht warum gerade zum
      jetzigen Zeitpunkt und gerade zum Thema Bilanzfälschung ein Statement der Staatsanwaltschaft kommt?

      wäre der Vorwurf Bilanzfälschung seitens der Firma Metabox richtig gewesen, hätten auf eventuelle Investoren
      Schadensersatzklagen in unkalkulierbaren Ausmaßen seitens der Aktionäre gegen die Firma kommen können.
      Wenn derzeit mit Investoren verhandelt wird, was man von verschiedenen Seiten hier im Board bereits lesen konnte,
      dann werden diese Leute , wenn es sie gibt, mit Sicherheit darauf bestanden haben daß zu diesem o.g.Thema seitens der Staatsanwaltschaft eine Klarstellung erfolgt.
      (da die Zeit drängt)!!!!

      die Ermittlungen bezüglich Insidergeschäften und Kursbetrügereien richten sich immer gegen Einzelpersonen und nicht gegen die AG.
      Sollte hier je etwas kommen wäre dies für den Fortbestand der Firma nicht so relevant, da Personen im Management
      jederzeit ausgetauscht werden können.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 10:46:21
      Beitrag Nr. 41 ()
      sputnik,

      das ist quatsch.

      etwaige schadenersatzklagen bleiben von dieser einstellung der sta völlig unberührt und auch über deren aussichten sagt diese entscheidung der sta nichts aus, da das zivilrecht (schadenerstzrecht) hier keinen vorsatz (dessen fehlende nachweisbarkeit zur einstellung durch den sta führte) fordert.

      schachfrucht,

      relation kommt von relation.

      r
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 15:44:49
      Beitrag Nr. 42 ()
      @schachtfrucht
      relation kommt von kukident
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 16:32:50
      Beitrag Nr. 43 ()
      relation,

      Du hast Sputnicks Theorie nicht entkräftet - ich finde der Bezug zu laufenden Verhandlungen liefert einen interessanten Hinweis.

      Agnetha
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 17:40:53
      Beitrag Nr. 44 ()
      no.marks,

      dann noch mal für dich, möglichst simpel:

      1, die einstellung der untersuchungen wg. bilanzfälschung mangels geeignetem schädigungsvorsatz berühren etwaige zivilrechtliche ansprüche nicht, da im schadenersatzrecht kein solcher vorsatz erforderlich ist.
      das heißt es kann natürlich trotzdem zu diesen "schadenersatzklagen unkalkulierbaren ausmaßes" kommen.

      2, die staatsanwaltschaft kümmert sich i.d.r. nicht um die interessen irgendwelcher privatpersonen oder unternehmen sondern überprüft die anstehenden sachverhalte anhand des geltenden strafrechts und erhebt nach abschluss der untersuchungen anklage oder auch nicht.

      3, natürlich wird bezüglich insidergeschäften und kursbetruges immer gegen natürliche personen ermittelt.
      allerdings haftet die gesellschaft für rechtswidriges handeln ihrer organe, so dieses handeln der organtätigkeit zuzurechnen ist.
      fügt also ein organ durch rechtswidrige handlungen jemandem einen schaden zu (z.b. durch unrichtige angaben des organs zu geschäfts- oder vermögenslage der gesellschaft) so haftet für gesellschaft für diesen schaden, unbeschadet einer allfälligen schadenersatzforderung der gesellschaft gegen das organ im rahmen der organhaftung.
      die gesellschaft ist also auch diesbezüglich durchaus nicht aus dem schneider.

      etwas anderes sind dann die erfolgsaussichten eines solchen verfahrens, die ich persönlich durchaus nicht so positiv einschätze wie manche hier im board.

      time will tell ,

      r

      weitere fragen dazu wird dir rrocky sicherlich gerne beantworten, der muss soundso üben. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 17:43:34
      Beitrag Nr. 45 ()
      quatsch, war natürlich an agnetha. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 18:10:20
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ relation:

      Sehr gute Darstellung. Endlich mal eine fundierte Analyse
      der juristischen Situation.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 18:17:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Danke relation, aber Deine Klarstellung beantwortet die Fragestellung aus Sputnicks These nicht.

      Simpel formuliert lautet die Theorie, daß potentielle Investoren nur dann Kohle locker machen, wenn die Staatsanwaltschaft (warum auch immer...) eine Klarstellung zum Thema Bilanzfälschung liefert.

      Genau das ist passiert (warum auch immer...): Der Vorwurf der Bilanzfälschung wird nicht mehr erhoben.

      Fazit: Potentiellen Investoren wurde (warum auch immer...) ein Steinchen aus dem Weg geräumt. Nicht mehr und nicht weniger.


      Agnetha

      ... im übrigen bin ich der Meinung, daß weder ein Smalltalk noch eine sachliche Diskussion durch Juristenslang gehaltvoller werden kann.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 19:05:53
      Beitrag Nr. 48 ()
      @ Agnetha:

      Kleine Anmerkung zum Satz "Der Vorwurf der Bilanzfälschung
      wird nicht mehr erhoben": Soweit ich das verstanden habe,
      ist das so nicht ganz richtig. Der Verdacht besteht weiterhin,
      es konnte nur nicht hieb- und stichfest nachgewiesen werden,
      dass beim Erstellen der Bilanz vorsätzlich gegen die Regeln
      verstossen wurde. Deswegen musste der Staatsanwalt diesen
      Teil des Verfahrens einstellen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 19:31:33
      Beitrag Nr. 49 ()
      agnetha, dann versuche ich´s ein letztes mal zu erklären.

      mir scheint sputnicks these nicht schlüssig, da es einem potentiellen investor im prinzip schnurzegal sein kann ob gegen person xy ein strafantrag wg. bilanzfälschung seitens der sta eingebracht wird oder nicht, da das keine direkte auswirkung auf die vermögenslage der gesellschaft hätte.

      sehr wohl dürfte es einen investor kümmern, ob aufgrund unrichtiger angaben im geschäftsbericht schadenersatzklagen, die u.u. den wert oder bestand der gesellschaft gefährden könnten eingebracht werden können.
      und die können selbstverständlich eingebracht werden, da hierfür, anders als im strafverfahren nach § 331 HGB, kein vorsatz gefordert ist.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 22:31:39
      Beitrag Nr. 50 ()
      vom Buchstaben des Gesetzes her hat relation natürlich recht

      weil in der Praxis für Schadenersatz aber Verschulden (wenn auch nicht unbedingt Vorsatz) vom Zivilkläger bewiesen werden muß, ist das Thema in der Praxis vom Tisch, weil das Prozessrisiko des Klägers zu hoch wäre
      das sieht Agnetha wohl richtig

      ein Schrittchen zur Rehabilitierung ist getan

      ps
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 23:06:11
      Beitrag Nr. 51 ()
      welcher ist der Buchstaben des Gesetzes?
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 23:48:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      @ Pechsuse:

      Mit Verlaub, es handelt sich aber um eine sehr fragwürdige
      Rehabilitierung, wenn die Teileinstellung des Verfahrens
      ausschliesslich darauf zurück geht, dass man nicht genügend
      Beweise für vorsätzliches Handeln finden konnte.

      Erinnert mich irgendwie an unseren Freund Egbert Prior.
      Der ist aus den gleichen Gründen damals ungeschoren davon-
      gekommen, obwohl eigentlich alle wussten, was wirklich
      abgegangen war. Rehabilitiert ist er damit kein Stück,
      zumindest nicht in der Fachwelt.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 23:53:52
      Beitrag Nr. 53 ()
      pechsuse

      Lies mal das HGB, speziell die §§ zur kaufmännischen Sorgfaltspflicht. Und für die Haftung von Nicht-Kaufleuten das BGB.

      cu
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 20:44:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      wenn sich schon anerkannte Boardgrößen aus der Kontrafraktion um eine Beantwortung
      meiner These bemühen,(Relation)war meine Überlegung wohl nicht ganz so abwegig!
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 22:25:29
      Beitrag Nr. 55 ()
      .

      Phönix wird fliegen...


      Avatar
      schrieb am 02.07.01 22:27:50
      Beitrag Nr. 56 ()
      JETZT!
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 22:46:35
      Beitrag Nr. 57 ()
      Was sagt denn die Mehrheitsaktionärin zu diesen ganzen Angelegenheiten?

      Ob Ihr Mann zu Hause darüber mit Ihr gesprochen hat?

      Hat die "Alte" noch Geschenke von Lü?
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 23:30:16
      Beitrag Nr. 58 ()
      @HFLcom
      bitte heraus mit der Sprache!
      Nicht immer nur diese filigranen Andeutungen!
      Sag, was du sagen willst, und wir werden sehen, wie "gerichtsmassig" das dann ist!
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 23:33:22
      Beitrag Nr. 59 ()
      Außer Andeutungen, Vermutungen und Unterstellungen kommt da doch sowieso nichts brauchbares bei raus.

      Klaus
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 23:40:40
      Beitrag Nr. 60 ()
      @Klaus
      Lass dich doch nicht entmutigen!
      Dein nettes drehendes Rädchen hat mir immer sehr gefallen!
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 00:07:19
      Beitrag Nr. 61 ()
      Börsenflopp

      Ich glaube, wir drehen uns alle im Kreis.

      Keiner weiß wo Anfang und Ende ist.

      Klaus
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 14:05:59
      Beitrag Nr. 62 ()
      @ Klaus 39:

      Deine Aussage ist nur zur Hälfte richtig. Wo der Anfang ist,
      weiss man tatsächlich nicht, aber wo das Ende ist, ist klar:
      In Hildesheim... ;)
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 14:19:01
      Beitrag Nr. 63 ()
      @ teichhuhn

      gut das ihr es endlich eingesehen habt, daß ´die Phönix fliegen wird.......................................
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 14:41:45
      Beitrag Nr. 64 ()
      mit mbx aus dem nemax. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 15:56:22
      Beitrag Nr. 65 ()
      Wo bleibt der unhold heute ?
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 17:08:23
      Beitrag Nr. 66 ()
      relation,




      könnte gut sein, wäre aber bestimmt nicht das Schlechteste.
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 17:12:12
      Beitrag Nr. 67 ()
      wo bleibt der unhold heute ?
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 19:14:41
      Beitrag Nr. 68 ()
      Aufgepickt:

      von McD 05.07.01 18:44:04

      @ alle von wegen schlechter presse !

      heute in FTD Deutschland METABOX BILANZ IN ORDNUNG !
      Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Ermittlungen gegen die Metabox AG wegen des Verdachts der Bilanzfälschung eingestellt. Ein vorsätzliches Verhalten der Beschuldigten habe sich nicht nachweisen lassen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Mitte Februar hatten die Staatsnwälte Ermittlungen wegen des Verdachts des Kursbetrugs, der Bilanzfälschung und des Insiderhandels aufgenommen (FTD vom 28.6..Die Teileinstellung bedraf den Vorwurf der Bilanzfälschung, hieß es weiterhin. Mit Einem Abschluss der Untersuchungen wird möglicherweise kurzfristig gerechnet. FTD

      Der letzte Satz läßt doch hoffen .
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 19:35:27
      Beitrag Nr. 69 ()
      Man beachte auch, dass die FTD als erstes von den Ermitlungen
      wegen der vermeintlichen Bilanzfälschung berichet hat. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 21:02:50
      Beitrag Nr. 70 ()
      @AdamSmith1

      Danke das fürs reinkopieren . Das mit dem letzten Satz in Fett bekam ich leider nicht hin .

      Grüße
      McD
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 22:45:54
      Beitrag Nr. 71 ()
      @ McD

      Ist für mich eine absolute Hammermeldung.
      Mich wundert allerdings wie wenig Aufmerksamkeit sie momentan findet.

      P.S. :Textpassagen fett schreiben geht folgendermaßen:
      [b*] TEXT [/b*] *einfach weglassen.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 10:36:52
      Beitrag Nr. 72 ()
      @AdamSmith1

      auch ich finde es eine hammermeldung aber wahrscheinlich soll es nicht bemerkt werden .

      Danke für den Tipp für´s fettschreiben !
      Gruß

      McD
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:01:10
      Beitrag Nr. 73 ()
      @McD

      Sehe ich auch so.
      Dafür spricht auch, dass die Meldung Online nicht abrufbar ist.

      Gruss

      A.S.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:05:29
      Beitrag Nr. 74 ()
      Gehts euch noch ganz gut? Das ist doch schon seit zwei Tagen bekannt!!!
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 14:22:52
      Beitrag Nr. 75 ()
      @ Mamap:

      So sieht`s aus. Alles kalter Kaffee. War schon am 29.6. nachzulesen unter
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,142412,00.….

      .
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 16:43:05
      Beitrag Nr. 76 ()
      Also noch einmal:
      Es geht um den letzten Satz aus dem Bericht der FTD vom 05.07.01

      Mitte Februar hatten die Staatsnwälte Ermittlungen wegen des Verdachts des Kursbetrugs, der Bilanzfälschung und des Insiderhandels aufgenommen (FTD vom 28.6..Die Teileinstellung bedraf den Vorwurf der Bilanzfälschung, hieß es weiterhin. Mit Einem Abschluss der Untersuchungen wird möglicherweise kurzfristig gerechnet.
      FTD

      Der im Raum stehende kurzfristige Abschluss der Untersuchungen läßt schon tief blicken.
      Meiner meinung kann es bei einem Abschluss der Untersuchungen nur auf eine Einstellung des Verfahrens hinauslaufen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 17:01:51
      Beitrag Nr. 77 ()
      und wie gelangst du zu dieser seltsamen schlussfolgerung, adam?
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 19:08:43
      Beitrag Nr. 78 ()
      Vor kurzem hatte der Staatsanwaltschaft gesagt es sei alsbald nicht mit einer Anklage zu rechen.
      Also bleiben noch 2 Möglichkeiten offen.
      Es wird infolge eines fehlenden öffentlichen Interesses
      auf eine Anklage verzichtet (bei MBX mit Sicherheit nicht gegeben)
      oder es wird wegen dem Fehlen von Anhaltspunkten für eine Straftat das Verfahren eingestellt.
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 19:32:05
      Beitrag Nr. 79 ()
      adam,

      ist das dein ernst? :laugh:

      soll wohl eine neue ausformung der met@logik darstellen.

      anklageverzicht auf den vorwurf des kursbetruges mangels öffentlichen interesses? :laugh:
      naja, vergessen wir´s ...


      ohne anhaltspunkte hätte es nicht mal ermittlungen gegeben.

      kurz, ob die staatsanwaltschaft ein strafverfahren anstrengt oder nicht richtet sich nach dem ermittlungsergebnis und der nachweisbarkeit des vorwurfes.

      da kann man von der dauer der untersuchungen auf gar nichts schliessen, weder nach der einen noch nach der anderen richtung, da in beiden fällen zu ende ermittelt werden muss, es also gleich lang dauert.

      ausser natürlich, man wendet die met@logik an, die ja auch indirekt immer wieder die kunden, den produktionsbeginn, die solvenz etc. bestätigt. :laugh:

      r
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 19:32:24
      Beitrag Nr. 80 ()
      Hi Jung ! Könnt ihr mir erklären wie ich eine Graphik in den Thread mit einbaue? Danke im voraus !
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 19:42:49
      Beitrag Nr. 81 ()
      @ relation: Meines Wissens hat die StA ihre Ermittlungen aufgrund einer oder mehrerer Anzeigen aufgenommen. Eine davon kam von der BAWE, die wiederum aufgrund von mehreren Anzeigen aktiv wurde.

      Ob man dies als "Anhaltspunkte" werten kann bleibt ja doch fraglich.

      Fakt ist wohl, dass sollte die StA ihre Ermittlungen einstellen, ohne dass eine Verfahren eingeleitet wird (wovon ich immer noch ausgehe) - dann wird sie dies aus Mangel an beweisen tun. D.h. aber gar nichts.
      Selbst wenn MBX "unschuldig" ist, also wirklich nichts unredliches passiert ist, dann wird man sagen, die StA hat ja nur eingestellt, weil sie es nicht beweisen konnte.

      So wird es sein. Seine Reputation kann MBX erst wieder herstellen, wenn die gemeldeten Großaufträge in die Tat umgesetzt werden, vorausgesetzt, sie überleben die momentane Krise.
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 20:19:18
      Beitrag Nr. 82 ()
      @relation 08.07.01 19:32:05

      Adam schreibt:

      Es wird infolge eines fehlenden öffentlichen Interesses
      auf eine Anklage verzichtet (bei MBX mit Sicherheit nicht gegeben)

      Du schreibst:

      anklageverzicht auf den vorwurf des kursbetruges mangels öffentlichen interesses?
      naja, vergessen wir´s ...


      Kann es sein dass du da was vorschnell schreibst ohne den Inhalt des Postings, auf das du antwortest, genau zu lesen ?
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 20:28:44
      Beitrag Nr. 83 ()
      du hast schon recht, oliver h, aber die formulierung
      "Ein vorsätzliches Verhalten der Beschuldigten
      habe sich nicht nachweisen lassen." ist schon eine besondere und lässt m.e. rückschlüsse zu.

      üblicherweise heißt es m.w. "der vorwurf (oder tatverdacht) des ... konnte nicht ausreichend erhärtet werden".


      ein gerichtsurteil "freispruch aus mangel an beweisen" ist halt auch so etwas wie ein freispruch zweiter klasse. (auch wenn der egmr was dagegen hat)

      trotzdem, bilanzfälschung verlangt vorsatz, kann er nicht nachgewiesen werden, ist nichts.
      ausser vielleicht, dass man über die gesetzlichen regelungen nachdenken sollte.
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 20:52:09
      Beitrag Nr. 84 ()
      mausebiber,

      grundsätzlich kann es sein, hier aber nicht. ;)

      mir war bloss bisher nicht bekannt, dass ein verfahren nach §38 WpHG öffentliches interesse voraussetzt, und dass das fehlen desselben einen einstellungsgrund darstellen würde. :eek:

      aber man lernt ja nie aus, deshalb:
      hast du andere informationen? :)

      r
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 21:40:52
      Beitrag Nr. 85 ()
      @relation

      >Es wird infolge eines fehlenden öffentlichen Interesses auf eine Anklage verzichtet (bei MBX mit Sicherheit nicht gegeben)<
      Diese - in dem Zusammenhang nur theoretische - Möglichkeit habe ich nur der Vollständigkeit halber genannt.
      Wichtig ist die Aussage des Staatsanwaltes in der nächsten Zeit keine Anklage zu erheben.
      Im Zusammenhang mit dem Bericht der FTD wird daraus ein Schuh.
      Daher auch meine Aussage zu dem weiteren Verlauf des Verfahrens (s.u.).
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 22:13:10
      Beitrag Nr. 86 ()
      adam,

      ich weiss schon worauf du dich stützt.
      nur, der sprecher der sta heisst nicht domeyer, wo man immer zwischen den zeilen lesen muss. ;)

      ich möchte dir auch die hoffnung nicht nehmen, glaube nur, dass man aus diesen meldungen einfach gar nichts in hinblick auf den stand der ermittlungen schliessen kann.
      also keine verschlüsselte botschaft.
      weder so noch so.

      bleibt nur abwarten und weizen trinken. :)

      r
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:38:37
      Beitrag Nr. 87 ()
      Andersens Kampf ums Überleben

      Von Carsten Volkery, New York

      Der Enron-Skandal ist längst zum Andersen-Skandal geworden. Die fünftgrößte Wirtschaftsprüfungsfirma der Welt fährt alles auf, um den drohenden Absturz zu verhindern. Doch diesmal könnte es zu spät sein.

      New York - Andersen ist das, was man sturmerprobt nennt. Der Enron-Skandal ist für die Wirtschaftsprüfer aus Chicago bereits das dritte PR-Desaster innerhalb eines Jahres. Erst im Mai gab es eine außergerichtliche Einigung mit Aktionären von Sunbeam, kurz danach eine Zahlung an die Aktionäre der Firma Waste Management. Beide Male ging es um das Absegnen gefälschter Bilanzen, von Kennern auch gerne als "kreative Buchführung" verniedlicht. Beide Male flossen hinterher mehr als 100 Millionen Dollar, um die Episode vergessen zu machen.

      Doch Enron ist ein anderes Kaliber: Dieser Skandal könnte Andersen einigen Beobachtern zufolge die Existenz kosten. Die Chancen stünden Fifty-Fifty, zitiert das "Wall Street Journal" Ramon Weil, BWL-Professor an der Universität von Chicago. Die Vorwürfe sind diesmal gravierender: Zur Duldung der Bilanzfälschung kommt noch die Vernichtung von Dokumenten. Sollte sich der Verdacht kriminellen Handelns bestätigen, kämen auf Andersen erneut Millionenzahlungen zu, diesmal jedoch ungleich höhere.

      Diesmal hat der Kunde, selbst eine Skandalfirma, auch noch einmal nachgetreten: Am Donnerstag abend beschloss die Enron-Spitze, ihre Verbindungen zu Andersen mit sofortiger Wirkung zu beenden: "Wir können es uns im Lichte der zerstörten Dokumente und Disziplinarverfahren gegen Anderson-Mitarbeiter nicht leisten, länger zu warten", sagte Enron-Chef Lay zur Begründung.

      Mark Cheffers von der Beraterfirma AccountingMalpractice.com schätzt, dass die Forderungen jeden Branchenrekord brechen werden. Die Summe dürfte auch Andersens Versicherungs-Reserven, von Cheffers auf 300 Millionen Dollar geschätzt, sprengen. Auch die Börsenaufsicht SEC würde dem Unternehmen wahrscheinlich eine Rekordstrafe und eventuell weitere Sanktionen aufbrummen. Es wäre das zweite Mal: Im Fall von Waste Management hatte die SEC Andersen bereits zu der damaligen Rekordzahlung von sieben Millionen Dollar verdonnert.

      Um aus diesem Prozess nicht vollends marginalisiert hervorzukommen, sucht die 85.000-Mitarbeiter-Firma nach Aussage ehemaliger Partner die Fusion mit einem der großen Rivalen. Die Branche ist bereits seit längerem in einer Phase der Konsolidierung - ganz ausgeschlossen ist dieses Szenario daher nicht. Das Problem: Keiner der restlichen Big Five (PriceWaterhouseCoopers, Ernst and Young, KPMG, Deloitte and Touche) will sich die Probleme von Andersen aufhalsen. Stattdessen warten sie lieber mit offenen Armen auf die Andersen-Mandanten, von denen mit Sicherheit einige abspringen werden.

      Wenn Andersen keinen Partner findet, steht die 1913 gegründete Firma vor einer schwierigen Zukunft. In einer Branche, in der Vertrauen alles ist, wird Andersen auf absehbare Zeit das schwarze Schaf sein, sagen Image-Experten. Die ersten Mandanten haben sich bereits distanziert, darunter die Stadtverwaltungen von Seattle und Chicago. Andersen-Mitarbeiter klagen anonym gegenüber US-Medien, dass sie große Probleme haben, neue Mandanten zu akquirieren.

      Und Andersen scheint in diesen Tagen keine Schmach erspart zu bleiben. Die vorerst größte Demütigung kam am Donnerstag, als Enron seinen Wirtschaftsprüfer offiziell feuerte. Die Begründung: Vertrauensverlust. "Wir sind sehr besorgt über die Beratung, die wir bekommen haben", sagte der Anwalt der Bankrottfirma, Robert Bennett. In den Ohren von Andersen-Mitarbeitern muss das wie Hohn geklungen haben.

      Um den Verfall der Traditionsfirma aufzuhalten, hat Andersen-Chef Joseph Berardino landesweit bekannte Krisenmanager an Bord geholt, die Erfahrung mit Washingtoner Skandalen haben. Am Mittwoch startete die Image-Kampagne (Motto: "Wir betreiben brutalstmögliche Aufklärung" ) mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen und einem offenen Brief von Berardino. Darin verspricht er den Anlegern und Mandanten, "das Richtige zu tun". Doch mit ein paar Anzeigen und dem Rausschmiss einiger Mitarbeiter ist es längst nicht getan. "Die Anzeigen sind ein Tropfen in dem Ozean. Andersen wird noch mindestens ein Jahr lang ein Glaubwürdigkeitsproblem haben", sagte Robert Dilenschneider, Chef der gleichnamigen PR-Firma, gegenüber der "New York Times".
      Ein weiteres Problem wird es sein, die Mitarbeiter zu halten. Auf Message Boards im Internet machen die Mitarbeiter aus ihren Abwanderungsgedanken keinen Hehl. Um die in den verschiedenen Klagen anfallenden Kosten zu bezahlen, sollen Andersens Partner Berichten zufolge sogar Gehaltskürzungen hinnehmen. Das dürfte die Partner, die durchschnittlich 500.000 Dollar verdienen, nicht gerade überzeugen zu bleiben. Zwar hilft es, dass es in der Rezession nicht viele Alternativen gibt, doch gerade für die besten Mitarbeiter stellt das kein Hindernis dar.
      Darüberhinaus wird der Skandal Konsequenzen für die gesamte Branche haben. Der Vorsitzende der SEC, Harvey Pitt, kündigte am Donnerstag die Einrichtung eines neuen, strengeren Gremiums ein, das mit größeren Vollmachten ausgestattet ist. Die Sanktionen reichen von Geldstrafen bis hin zum Berufsverbot. Das bisherige Gremium hatte sich vor allem durch Wegschauen ausgezeichnet: Seit seiner Gründung 1977 hat keine einzige Untersuchung von Wirtschaftsprüfern zu einem negativen Ergebnis geführt.
      Kritiker bemängeln seit langem die Vermischung von Prüfung und Beratung. Die Big Five arbeiteten viel zu eng mit den Großunternehmen zusammen, als dass man noch von einer wirklichen Prüfung reden könne. Die Honorare für Beratung sind typischerweise höher als die für die Bilanzprüfung. Andersen beispielsweise hat im Jahr 2000 von Enron 25 Millionen Dollar für seine Prüfungstätigkeit erhalten, aber 27 Millionen Dollar für seine Beratung.
      Die SEC hatte bereits vor zwei Jahren die Beratungsleistungen der Wirtschaftsprüfer erheblich einschränken wollen. Doch die Lobbyarbeit der Big Five, allen voran Andersen, hatte das Vorhaben vereitelt. Der damalige SEC-Chef Arthur Levitt wittert jetzt neue Hoffnung. In einem Artikel in der "New York Times" fordert er Verschärfungen, die noch über die Vorschläge seines Nachfolgers Pitt hinausgehen. Levitt: "Der Kongress sollte diesen Skandal nutzen, um einige überfällige Veränderungen vorzunehmen."


      Andersen feuert Wirtschaftsprüfer

      Der heftig in die Kritik geratene Wirtschaftsprüfer von Enron hat erste Konsequenzen aus dem Debakel gezogen. Arthur Andersen feuerte am Dienstag den für die Prüfung zuständigen Partner David Duncan.

      New York - Mit David Duncan sollen noch drei weitere Partner entlassen werden. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag in Chicago mit. Duncan hatte vergangenen Herbst die Zerstörung zahlreicher Dokumente angeordnet, die sich auf die Buchführung von Enron bezogen. Zu dem Zeitpunkt liefen bereits mehrere Untersuchungen über die Geschäfte von Enron. Das Unternehmen hatte riesige Schuldenberge in dubiosen Partnerschaften versteckt.
      "Wir versprechen, dass wir offen mit dem Problem umgehen und dort durchgreifen, wo es notwendig wird", sagte der Andersen-Vorstandschef Joseph Berardino. Die Aktion sei erst gestoppt worden, nachdem ein Mitarbeiter der Partner andere Mitarbeiter aufgefordert hatte, "das Schreddern zu stoppen". Nach Darstellung von Andersen sei dies am 9. November geschehen, einem Tag nach der Anforderung von Unterlagen durch die SEC.

      Bereits in der vergangenen Woche hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft angekündigt, sie habe elektronisch gespeicherte Dokumente wieder herstellen können.

      Unterdessen werden die Aktien von Enron an der New Yorker Börse nicht mehr gehandelt. "Die Börse hat entschieden, dass die Wertpapiere sich nicht mehr für den Handel an der New York Stock Exchange eignen", teilte die Börse am Dienstag in New York mit und verwies auf die voraussichtlich langwierigen Verhandlungen, um die Firma abzuwickeln.

      Der Aktienpreis war von seinem Allzeit-Hoch im Sommer 2000 von fast 90 Dollar auf 0,67 Dollar vergangene Woche gestürzt. Die Börse kann Aktien, die 30 Tage für weniger als einen Dollar gehandelt werden, aus dem Geschäft nehmen. Das war bei den Enron-Papieren der Fall. Der Zusammenbruch Enrons im Dezember vergangenen Jahres war die größte Pleite in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte.


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