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    Demokratie in Deutschland bald am Ende ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.08.01 09:30:01 von
    neuester Beitrag 14.10.01 20:53:59 von
    Beiträge: 12
    ID: 457.594
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      schrieb am 19.08.01 09:30:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gemeinsam mit der Union?

      Rot-Grün hat Probleme, eine Mehrheit für den
      Mazedonien-Einsatz zu bekommen. Nun locken die
      CDU-Politiker Wolfgang Schäuble und Karl Lamers mit dem
      Vorschlag, die Zustimmung des Parlaments bei
      Auslandseinsätzen der Bundeswehr abzuschaffen.

      Schon seit Monaten hatten sich die Herren Schröder und Schlauch
      auf ihren gemeinsamen Trip nach Lateinamerika gefreut. Am
      kommenden Sonntag sollte es losgehen - Mexiko-Stadt, Brasilia,
      Buenos Aires. Doch am Freitag vergangener Woche begannen der
      Bundeskanzler und der Fraktionsvorsitzende der Grünen sich mit dem
      Gedanken vertraut zu machen, dass sie womöglich auf die Reise zum
      gegenwärtigen Zeitpunkt würden verzichten müssen - wegen der
      irrlichternden Debatte um die Entsendung von Bundeswehrsoldaten
      nach Mazedonien.

      Auch die Protokollabteilung des
      Auswärtigen Amtes schmiss nahezu im
      Stundenrhythmus Reisepläne für den
      Außenminister über den Haufen. Bis
      Freitag war immer noch nicht sicher,
      ob und wann Joschka Fischer seine
      lang geplante Nahost-Reise antreten
      könnte. Die Verwaltung des
      Bundestags hielt sich über die
      wechselnden Urlaubsadressen der
      Abgeordneten auf dem Laufenden:
      Würde am kommenden Freitag eine
      Sondersitzung des Parlaments
      einberufen oder nicht?
      Fraktionssitzung einen oder zwei Tage
      zuvor?

      Während sich im hitzeflirrenden Berlin
      bürokratische Hektik entzündete,
      zeigte der Kanzler in der ostdeutschen
      Provinz derweil seine ruhige Hand.
      Doch griff auch die immer häufiger
      zum Mobiltelefon: Unvorhersehbar und
      rasch wechselte die Nachrichtenlage -
      in Brüssel, in Skopje, in London und in
      Berlin. Gerhard Schröder tourte in
      einem Zustand durch die neuen
      Bundesländer, den er ganz und gar
      nicht mag: Er wusste nur selten,
      woran er wirklich war.

      Im fernen Mazedonien hatten die
      Kontrahenten zwar endlich eine
      gemeinsame Erklärung unterzeichnet,
      die der Nato ausreichen sollte, um mit
      3500 Mann Frieden zu stiften. Aber
      würde der zerbrechliche Pakt der
      Bürgerkriegsparteien halten? In Brüssel
      hatte der Nato-Rat am Mittwoch die
      Entsendung einer 400 Mann starken Voraustruppe beschlossen. Am
      Donnerstag erfuhren die Deutschen indes, dass die Briten ihr
      Kontingent aus "technischen Gründen" nicht sogleich
      zusammenbekommen.

      Doch mehr noch als der internationale Wirrwarr wurmte den Kanzler,
      wie er am Donnerstag in Jena sagte, "dass Deutschland - neben
      Holland - das einzige Land ist, das für solche
      Regierungsentscheidungen einen Parlamentsbeschluss braucht".

      Dieser Parlamentsvorbehalt, das wurde vergangene Woche klar, stellt
      die Machtverteilung der Bundesrepublik auf den Kopf: Die Prärogative
      in der Außenpolitik liegt zwar beim Regierungschef, im Kriegsfall ist
      der Kanzler sogar Oberbefehlshaber. Doch bei allen anderen
      militärischen Einsätzen sind die 670 Abgeordneten des Bundestags
      die eigentlichen Feldherren. Denn nach einem Urteil des
      Bundesverfassungsgerichts von 1994 darf sich die Bundeswehr zwar
      an Auslandseinsätzen beteiligen - aber nur, wenn das Parlament dies
      ausdrücklich beschließt. Jetzt stürzt diese Entscheidung Parlament
      und Regierung ins Chaos.

      Denn auf eine Mehrheit im eigenen Lager konnte die Regierung bis
      zum Wochenende nicht zählen. Angestrengt suchten der Kanzler und
      seine Minister nach plausiblen Begründungen dafür, dass die
      Deutschen, wie alle wichtigen europäischen Partner, bei der riskanten
      Entwaffnungsaktion in Mazedonien ihren Beitrag leisten müssten: Die
      mazedonische Regierung habe die Nato um Hilfe gebeten, den
      Albanern mehr Rechte eingeräumt, und die Guerrilleros der UÇK
      hätten sogar ihrer Entwaffnung zugestimmt.

      Vorsorglich zeigte Schröder den Abgeordneten schon vor dem Beginn
      der Debatte in den parlamentarischen Gremien auch noch die
      Totschlagskeule: "Bündnissolidarität ist Teil unserer Staatsräson."
      Und Fischer grummelte in Richtung seiner eigenen Fraktion: "Das ist
      eine zentrale innenpolitische Entscheidung geworden."

      Im Bundestag nutzten Parteitaktiker, Wichtigtuer und Moralisten
      derweil den starken Hebel des Abgeordnetenmandats, um
      innenpolitische Ziele zu erreichen oder sich zu profilieren. Und
      dazwischen saßen Dutzende einfache und ernsthafte Abgeordnete,
      die in dem Dickicht geschönter Informationen und parteitaktischer
      Ränke vergebens überzeugende Fingerzeige für ihre
      Gewissensentscheidung suchten.

      Dabei zeichnete sich Ende vergangener Woche eine paradoxe
      Situation ab: Während Sozialdemokraten und Grüne, die sich als die
      politischen Erbwalter von Pazifisten und Antimilitaristen sehen, das
      lästige Verfassungsgebot verteidigten, schlugen namhafte Politiker
      der oppositionellen CDU vor, der Bundesregierung das Regieren zu
      erleichtern - durch Abschaffung des Parlamentsvorbehalts.

      Wolfgang Schäuble, einst mächtiger Fraktionschef der Union, hält die
      Parlaments-Sperrklausel für "zu perfektionistisch": Nicht jedes
      Mitglied des Bundestags könne "sich als halber Außenminister
      verstehen". Sein Kollege Karl Lamers, außenpolitischer Sprecher der
      Unionsfraktion, findet das Parlament bei der Entscheidung über
      operative Einsätze schlicht "überfordert".

      Unmöglich, so Lamers, könnten alle Abgeordneten hinreichend
      fachkundig und informiert sein, um den Militärs und der Regierung
      heikle operative Entscheidungen abzunehmen. "Der
      Parlamentsvorbehalt beeinträchtigt die Handlungsfähigkeit unseres
      Landes", klagt Lamers, "die operative Leitung militärischer Einsätze
      muss Sache der Regierung und der Bundeswehr sein." Und Schäuble
      findet: "Das Verhältnis zwischen Legislative und Exekutive ist
      unglücklich justiert."

      Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts werde "mittlerweile
      überinterpretiert", sagt Schäuble. Die jetzt anstehende
      Entwaffnungsaktion sei womöglich gar kein "Einsatz", für den das
      Bundesverfassungsgericht die Zustimmung des Parlaments
      vorgeschrieben hat.

      Deshalb schlägt der Unionspolitiker der Bundesregierung vor, die
      Verfassung zu ändern. "Gemeinsam mit der Union" hätte die Regierung
      für eine "vernünftige gesetzliche Regelung" die notwendige
      Zweidrittelmehrheit. SPD und Grüne, so Schäuble, hätten nach fast
      drei Jahren Regierung nun "eine andere Beziehung zur Realität
      gefunden" - da sei eine derartig staatstragende Kooperation
      durchaus vorstellbar.

      Das Angebot ist allerdings durchaus nicht ungefährlich für den
      Kanzler. Denn die Regierung trüge nach dem Schäuble-Vorschlag
      ganz allein die Verantwortung für einen möglicherweise blutigen und
      unpopulären Einsatz. Schröder fand die Vorschläge von Schäuble und
      Lamers "interessant", hielt sich aber mit einer Bewertung zunächst
      zurück: "Da muss man erst mal sehen, ob sie sich im eignen Laden
      damit durchsetzen." Außenminister Fischer schlug sich auf die Seite
      des Parlaments: "Ich sehe diese Vorschläge mit tiefer Skepsis." Auch
      Kerstin Müller, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, plädierte "für den
      Beibehalt des Parlamentsvorbehalts".

      In der Regierung sehen manche freilich nur die Arbeitserleichterung.
      Beamte seufzen, dass sie bei der Formulierung des Mandatstextes für
      den skeptischen Bundestag eigentlich nur verlieren könnten. Wenn
      die Regierung zugäbe, dass etwa der Mazedonien-Einsatz durchaus
      länger, brutaler und aufwendiger werden könnte, so die Analyse im
      Auswärtigen Amt, würden die Abgeordneten einen solchen
      "Vorratsbeschluss" entrüstet zurückweisen. Fehlten entsprechende
      Formulierungen, witterten dieselben Abgeordneten Betrug.

      So ernst es die meisten Abgeordneten mit ihrer
      Gewissensentscheidung meinen mögen, so unbestreitbar ist, dass die
      Machtfülle, die das Verfassungsgericht dem Parlament durch sein
      "unglückseliges Urteil" (Lamers) verliehen hat, auch genutzt wird, um
      sich mit dramatischen Erklärungen und durch windige Machtspiele
      Geltung zu verschaffen.

      Volker Rühe, einst Verteidigungsminister bei Helmut Kohl, hat sich
      robust zum Wortführer einer Ablehnungsfront gegen den
      Mazedonien-Einsatz hochpolemisiert. Hinter dem bulligen Hamburger
      sammeln sich viele Unionsabgeordnete, die aus ganz
      unterschiedlichen Motiven Vorbehalte hegen. Doch selbst
      Parteifreunde kritisieren, dass Rühe die außenpolitische Klemme der
      Bundesregierung vorwiegend zur Mehrung seines eigenen politisches
      Kapitals nutze.

      Der flotte FDP-Anführer Guido Westerwelle kann hinter der
      Kokettiererei mit einem "Nein" seine Lust kaum verbergen, dem
      SPD-Kanzler endlich zu zeigen, dass er auf die Liberalen bauen kann:
      "Hier geht es nicht um Geschäfte. Hier geht es um Verantwortung."

      Bei den Grünen sammeln Radikalpazifisten wie Christian Ströbele seit
      Wochen Argumente und Abgeordnete gegen den bevorstehenden
      Militäreinsatz. "Ich hoffe ja immer noch, dass das Parlament seiner
      Verantwortung gerecht wird", sagt der Grüne. Für den Altlinken heißt
      das, gegen seinen eigenen Außenminister zu stimmen, obwohl der
      warnt: "Die Alternative wäre der Bürgerkrieg in Mazedonien."

      Weniger auftrumpfend und demonstrativ meldete sich eine
      Dissidenten-Gruppe von 28 Parlamentariern zu Wort, die dem Kanzler
      und Fraktionschef Peter Struck erheblichen Kummer bereitet. Doch
      Schröder hütete sich, sie als "Abweichler" abzuqualifizieren. Er
      akzeptiere, dass ihre Ablehnung nicht taktisch, sondern moralisch
      gemeint sei und keine eigennützigen Ziele verfolge. Allerdings könne
      er sich nicht vorstellen, ließ Schröder wissen, dass seine Leute im
      Licht der nun bekannt gewordenen Fakten bei ihrem "Nein" blieben.

      Der Anführer dieser Zufallsformation, Harald Friese, 56, findet den
      geplanten Einsatz "unlogisch: Wenn die UÇK ihre Waffen freiwillig
      abgibt, braucht man keine Nato". Sollten die Albaner jedoch ihr
      militärisches Gerät nicht herausrücken, würde der geplante
      Einsatzbefehl nicht reichen: "Dann dauert der Einsatz länger als 30
      Tage, und dann reichen auch die 3500 Soldaten nicht".

      Solche Skepsis ist durchaus auch im Kabinett selbst vorhanden. Dass
      der Weg riskant sein kann, dass der Einsatz länger dauern könnte,
      wissen auch die verantwortlichen Minister. Sie meinen, solche
      Bedenken aber beiseite schieben zu müssen, weil ihnen
      übergeordnete politische Ziele wichtiger erscheinen. "Es geht doch
      nicht um eine abstrakte Bündnisfrage", sagt Joschka Fischer, "wir
      stehen vor einer der großen Gestaltungsaufgaben Europas."

      Friese und seine Freunde lassen sich durch derart staatstragende
      Erwägungen nicht gleich von ihren Vorbehalten abbringen. "Wenn ein
      Parlament das Recht hat, über den Einsatz von Soldaten zu
      entscheiden", sagt er, "dann kann man keine außenpolitische Blamage
      daraus ableiten, wenn es diese Entscheidungsfreiheit auch
      wahrnimmt."

      Schäuble dagegen verweist auf das amerikanische Verfahren. Er hält
      eine Lösung "wie in den USA für denkbar", nach der die Regierung
      selbständig über den Einsatz von Truppen entscheide, das Parlament
      sie aber im Nachhinein widerrufen könne.

      Doch ob das Parlament sich trotz aller aktuellen Gewissensnöte zu
      einer neuen Debatte und womöglich zu einem Verzicht auf seine
      Hoheitsrechte durchringt, ist fraglich. "Der Vorbehalt ist eine
      Vorsichtsmaßnahme, die angesichts der deutschen Geschichte
      angemessen ist", meint die Grüne Kerstin Müller. "Die deutsche
      Gesellschaft hat in der Frage von Auslandseinsätzen noch
      Diskussionsbedarf."
      (SPIEGEL)
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 10:07:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn eine Regierung nichts taugt,

      dann sollte man nicht die Verfassung ändern

      sondern die REgierung austauschen!


      Die berechtigte CDU-Kritik an diesem BW-Einsatz wird vom
      Spiegel mal wieder total verdreht dargestellt.

      mfg
      insti
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 10:16:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bevor die Bundesrepublik einen Soldaten in einen Einsatz schickt, sollten die Hausaufgaben erledigt sein: gleicher Sold für alle. Nach meinem Kenntnisstand bekommen die Ossis wegen ihres Hauptwohnsitzes Ost weniger, auch auf dem Balkan. Vielleicht lässt Scharping eine Einheit aus lauter Ossis zusammenstellen, da kann er noch mehr sparen. Wenn irgendwo der Nonsens der Abstufung von Ostlöhnen deutlich wird, dann bei der Bundeswehr.
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 10:27:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      @tim01

      Erst wird die Einheit durch die SPDS -Koalition besiegelt.

      Dann erst geht es ins Detaille.

      mfg
      insti
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 10:41:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich bin gegen einen BW-Einsatz in Mazedonien.
      Er wird uns Milliarden kosten (Transport alleine 210 Mio)
      Bringen wird er gar nichts.
      Jugoslawien war schon immer Unruheherd und wird es immer bleiben.
      Unsere Politiker wollem immer nur mit ihrer Macht spielen, natürlich auf Kosten der Untertanen. Sollen sie doch selbst runter gehen und sich die Köpfe einschlagen.
      Den Entscheidungsgewalt über die `Kriegsspiele` in wenige Köpfe zu transferieren halte ich für sehr gefährlich und hat in der Vergangenheit schon zu manchem Krieg geführt.
      Die oft erwähnte `deutsche Sonderstellung aufgrund unserer Vergangenheit` sollte uns zur Neutralität verpflichten.
      Die Mitgliedschaft in der NATO sollten wir schnellstmöglich aufkündigen. Solche Bündnisse werden Deutschland immer wieder zwingen, uns in Konflikte einzumischen, die uns nichts angehen !

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      Avatar
      schrieb am 19.08.01 11:37:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zu jedem Einsatz der Bundeswehr muss meiner Meinung nach der Bundestag zustimmen, mir ist egal ob das im Rest von Europa ( ausser der Niederlande )nicht nötig ist, ist für mich auch gar kein Argument.
      Ich sehe in diesem Akt einen weitern Schritt in der "Bürokratisierung" unserer Demokratie - entscheiden ohne zu fragen zu müssen.

      mfg
      tageshoch
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 11:46:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Genau, Tageshoch hat vollkommen recht!!!
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 21:46:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn die einzige Aufgabe darin besteht, freiwillig
      abgegebene Waffen lediglich einzusammeln, dann ist
      der Einsatz v i e l zu teuer.

      Das könnte genauso das Rote Kreuz leisten, nur billiger!

      mfg
      insti
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 09:33:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ perkins + newark

      Ihr habt recht ;)

      Demnächst hat Deutschland wieder eine preußische militär Bürokratur !

      Fehlt nur noch die Hunnenrede vom Kanzler !

      Dann kann am deutsche Militärwesen wieder die Welt genesen !

      Nein DANKE ! Herr Schäuble etc. !


      Eine Bundeswehr ohne Bundestagsmandat in Kriegseinsätze schicken ? Die spinnen die Berliner !
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 09:45:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      M-B-S
      Du kannst ja beschimpfen, wen du willst, aber was hat das mit den Berlinern zu tun? Schröder, Schäuble u.u.u. kommen alle aus der Provinz ;)
      MM
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 11:09:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es gibt anscheinend keinen Fortschritt in der Geschichte,
      sondern alles wiederholt sich.


      Willie II,1900:

      Große überseeische Aufgaben sind es, die dem neu entstandenen Deutschen Reiche zugefallen sind, Aufgaben weit größer, als viele Meiner Landsleute es erwartet haben.
      Das Deutsche Reich hat seinem Charakter nach die Verpflichtung, seinen Bürgern, wofern diese im Ausland bedrängt werden, beizustehen.
      Die Aufgaben, welche das alte Römische Reich deutscher Nation nicht hat lösen können, ist das neue Deutsche Reich in der Lage zu lösen.
      Das Mittel, das ihm dies ermöglicht, ist unser Heer.
      In dreißigjähriger treuer Friedensarbeit ist es herangebildet worden nach den Grundsätzen Meines verewigten Großvaters.
      Auch ihr habt eure Ausbildung nach diesen Grundsätzen erhalten und sollt nun vor dem Feinde die Probe ablegen, ob sie sich bei euch bewährt haben.
      Eure Kameraden von der Marine haben diese Probe bereits bestanden, sie haben euch gezeigt, dass die Grundsätze unserer Ausbildung gute sind, und Ich bin stolz auf das Lob auch aus Munde auswärtiger Führer, das eure Kameraden draußen sich erworben haben.
      An euch ist es, es ihnen gleich zu tun.
      Eine große Aufgabe harrt eurer: ihr sollt das schwere Unrecht, das geschehen ist, sühnen.
      Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen, sie haben in einer in der Weltgeschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen. Es ist das um so empörender, als dies Verbrechen begangen worden ist von einer Nation, die auf ihre uralte Kultur stolz ist.
      Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt euch als Christen im freundlichen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm euren Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel.
      Ihr wisst es wohl, ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind."
      Avatar
      schrieb am 14.10.01 20:53:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11 ist wohl nichts hinzuzufügen!

      willkommen im letzten jahrhundert.


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