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    ******* " Verrückte können den Kapitalismus nicht gefährden" !!! ******* - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.01 00:09:18 von
    neuester Beitrag 16.09.01 09:34:46 von
    Beiträge: 3
    ID: 472.894
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      schrieb am 16.09.01 00:09:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Verrückte können den Kapitalismus nicht gefährden"

      MIT-Ökonom Rudi Dornbusch über die Folgen des Terrorkrieges


      WELT am SONNTAG: Professor Dornbusch, welchen Effekt wird der Terrorkrieg, der New York und die ganze Welt in dieser Woche paralysiert hat, auf die US-Wirtschaft haben?
      Rudi Dornbusch: Überhaupt keinen. Beim Dollarkurs und auf den Aktienmärkten hat es als unmittelbare Reaktion eine kleine Korrektur gegeben, natürlich. Ein Kollaps kommt aber nicht auf die USA zu. Rein finanziell liegt der Schaden zwar in eindrucksvoller Milliardenhöhe. Er ist aber viel geringer als bei Naturkatastrophen wie etwa den Erdbeben in Mexiko oder Japan. Hier geht es um ein Stück von Manhattan, das zerstört wurde. Die Ausgaben für den Wiederaufbau werden wieder positiv auf das Bruttoinlandsprodukt wirken. Daher wird es insgesamt keine negativen Effekte geben. Die Konsumenten in den USA haben ihr Vertrauen behalten, auch wenn sie um die ermordeten Menschen trauern.

      WamS: Dann gehen Sie wohl auch davon aus, dass es keine weiteren Folgen für die Weltwirtschaft gibt?

      Dornbusch: Genau richtig.

      WamS: Wie ist es dann zu verstehen, dass die Aktienmärkte in Fernost und Europa nach dem Angriff einbrachen?
      Dornbusch: Die Märkte reagieren nur auf die Möglichkeit, dass das US-Vertrauen sinken könnte. Wenn die Aktienkurse wirklich so stark fielen, dass es den Leuten unter die Haut ginge, dann würde die amerikanische Notenbank doch die Zinsen senken. Den Leuten, die damit nicht rechnen, sollte man gar nicht erst erlauben, am Marktgeschehen teilzunehmen.

      WamS: Amerika sieht sich derzeit im Krieg. Unterschätzen Sie nicht die Psychologie solcher Anschläge?

      Dornbusch: Derzeit gibt es für die US-Bürger keine tatsächliche Gefahr, ihre Jobs zu verlieren. Es wird einen großen Anstieg an Sicherheitsausgaben in den USA geben, und man wird in High-Tech-Verteidigung investieren. Das werden die echten ökonomischen Folgen sein. Die wirtschaftliche Lebensgrundlage der Haushalte wurde nicht zerstört, nur weil ein paar Gebäude zusammengebrochen sind.

      WamS: Die Verbraucher müssen aber davon ausgehen, dass es einen militärischen Gegenschlag geben wird.

      Dornbusch: Die Antwort muss jetzt ein gezielter Rückschlag sein - nicht eine zweimonatige Militärkampagne. Wenn einige Terroristen-Camps beschossen werden, ist das kein makroökonomisches Ereignis ...

      WamS: ... könnte aber trotzdem zu Attentismus bei den Verbrauchern führen.

      Dornbusch: Warum denn? Die Verbraucher warten doch nur darauf, endlich den Vergeltungsangriff im Fernsehen zu sehen. Der Golfkrieg war indes eine echte Gefahr, weil damals der Ölpreis auf 40 Dollar stieg.

      WamS: Sorgen Sie sich heute auch um den Ölpreis?

      Dornbusch: Die Menschen werden bemerken, dass sich die Ölfelder in Ländern befinden, die bei diesem Thema freundlich gestimmt sind. Man kann heute nicht davon ausgehen, dass die USA in eine Rezession stürzen und dass der Ölpreis das auslöst. Aber wenn die Leute an Terror denken, denken sie eben an den Nahen Osten und damit automatisch an Öl.

      WamS: Welche Aufgabe kommt jetzt auf die US-Notenbank zu?

      Dornbusch: Wenn es zu einer Vertrauenskrise in der US-Wirtschaft kommt, dann muss die Fed schon vor ihrem nächsten Treffen im Oktober die Zinsen senken.

      WamS: Sollten die Notenbanken in den USA, in Japan, Frankreich und Deutschland eine konzertierte Aktion starten?

      Dornbusch: Das wäre wohl eher Science-Fiction. Ich glaube vielmehr, dass es keinen großen Ausverkauf an den Aktienmärkten geben wird. Es kann doch nicht sein, dass ein paar bärtige Verrückte aus Afghanistan ernsthaft den Kapitalismus gefährden, oder?

      WamS: An der Frankfurter Börse wurde am Tag nach dem Anschlag gehandelt, das war in Deutschland umstritten.

      Dornbusch: Ein ernstes Thema! Am Dienstag war ich auf dem Parkett in London, als eine Investmentbank ein Geschäft über 500 Milliarden Dollar abwickeln wollte. Die Börse hat gesagt, dies sei nicht die Zeit, um Geld zu machen. Es würde in den USA extrem aggressiv aufgenommen werden, wenn wir in der nächsten Zeit herausfinden sollten, dass Spekulanten aus der Katastrophe Profit geschlagen haben. Außerdem ist das eine technische Frage: Bei besonderen Ereignissen, die schwer einzuschätzen sind, kann es manchmal angemessen sein, die Märkte zu schließen.

      WamS: Ist es sinnvoll, die IWF-Tagung Ende des Monats abzusagen?

      Dornbusch: Sicherlich nicht. Wir können uns nicht in ein Schneckenhaus zurückziehen, nur weil da draußen irgendwo eine Horde Wahnsinniger ist. Aber wir werden erkennen, dass sich die Globalisierungsgegner, künftig ganz stark von allen Gewalttätigen distanzieren werden.

      WamS: Der Terrorakt traf nicht irgendein Gebäude, sondern das Symbol der USA als globale Wirtschaftsmacht ...

      Dornbusch: ... und das ist der entscheidende Punkt. Das Land ist einig im Entsetzen. Leute, die Gewalt anwenden wollen, werden es künftig sehr viel schwerer haben, sich hinter friedlichen Protestierern zu verstecken. Das ist ein positiver Nebeneffekt dieser großen Krise.

      WamS: Hat der Anschlag das Verhältnis der Menschen zum Geld geändert?

      Dornbusch: Nein. Ich glaube nicht, dass irgendein Amerikaner ein Problem damit hat, Geld zu verdienen. Man kann den Kapitalismus kritisieren, sicher. Aber man kann nicht einfach ein paar Tausend Menschen umbringen. Jeder in den USA hält den Anschlag für sehr, sehr, sehr schrecklich. Ich glaube, dass die Einheit nach diesem Attentat so tragisch wie vollkommen ist. Man muss schon bis nach Afghanistan oder in die Palästinensergebiete schauen, um Menschen zu finden, die dieses fürchterliche Attentat für eine gute Idee halten.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 16.09.01 01:08:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      der ökonom dornbusch,wer ist das überhaupt?
      wenn er glaubt die börse nimmt rücksicht auf solche ereignisse muß ich ihm schon eine gewisse ahnungslosigkeit unterstellen.und wenn er schreibt ein paar bärtige verrückte können den kapitalismus nicht gefährden dann muß ich sagen er soll sich mal untersuchen lassen,leider.
      micro
      Avatar
      schrieb am 16.09.01 09:34:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      WARUM haben die Terroristen das eigentlich getan in
      New York??????


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