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    ********** Kaufen , was keiner haben will !! ********** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.10.01 09:43:52 von
    neuester Beitrag 18.10.01 10:08:38 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 18.10.01 09:43:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Do, 18.10.2001, 7:00
      Geldanlage: Kaufen, was keiner haben will
      Von Horst Fugger

      Der klassische Zyklus von Optimismus über Euphorie bis zu Enttäuschung und Panik seit Mitte 1999 hat wieder einmal gezeigt: An der Börse kann man kein Geld verdienen, wenn man das tut, was alle tun.

      Eigentlich ist die Börse ein Markt wie jeder andere auch: An Märkten werden Güter gehandelt. An der Börse handelt es sich bei diesen Gütern um Wertpapiere, deren Preise nach den Prinzipien von Angebot und Nachfrage festgesetzt werden. In einem sehr wichtigen Punkt aber unterscheidet sich die Börse offensichtlich von den Funktionsmechanismen anderer Märkte: Wer ein Auto, ein Haus oder auch nur ein paar Schuhe kaufen will, sucht in der Regel nach Sonderangeboten, und im Sommerschlussverkauf drängeln Massen von Schnäppchenjäger an die Wühltische.

      An der Börse scheint es ganz anders zu laufen: Je höher die Aktien steigen, desto mehr Kaufinteressenten gibt es. Wenn die Kurse dagegen stagnieren oder fallen, lässt die Begeisterung nach, und wenn sie am Tiefpunkt angelangt sind, haben sich viele schon vom Markt verabschiedet und geschworen, nie wieder Aktien zu kaufen.


      Es gibt noch einen weiteren Aspekt: Im Gegensatz zu Konsum- oder Gebrauchsgütern kauft man Aktien mit dem Ziel, sie später zu einem höheren Preis wieder abzustoßen. Je niedriger der Einstiegskurs liegt, desto leichter ist dieses Ziel zu erreich. Nicht umsonst besagt eine der verbreitetsten Börsenregeln, der Gewinn liege im billigen Einkauf.



      Logik wird nicht in Praxis umgesetzt


      So logisch das auch sein mag, viele Börsianer haben Probleme mit der Umsetzung dieser Regel in die alltägliche Praxis. Mit rationalem Anlegerverhalten hat das weit weniger zu tun als mit Psychologie und gruppendynamischen Prozessen. Je höher die Kurse klettern und je mehr Anleger einsteigen, desto optimistischer werden auch die Börsenkommentare in den Medien. Gerade solche Marktteilnehmer, die sich selbst kein sicheres Urteil zutrauen, lassen sich dadurch leicht manipulieren. Sie halten Aktienkäufe paradoxerweise erst dann für sicher, wenn sie am gefährlichsten sind, weil eine allgemeine Euphorie den Boden für einen empfindlichen Rückschlag bereitet hat.


      Von Mitte 1999 bis heute haben wir einen geradezu klassischen Zyklus von Optimismus über Euphorie und Enttäuschung bis zur Panik erlebt.Wieder einmal hat es sich gezeigt, dass man an der Börse kein Geld verdient, wenn man das tut, was alle tun.



      Antizyklisch handeln


      Es geht aber auch anders. Der Grundsatz: "Preiswert kaufen - teuer verkaufen" lässt sich in eine Börsenstrategie umsetzen, die als "antizyklische Vorgehensweise" bekannt geworden ist. Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil geht es dabei nicht darum, stets das Gegenteil dessen zu tun, was die Mehrheit der Anleger für richtig hält.


      Der entscheidende Unterschied zur Vorgehensweise der breiten Masse ist die Wahl von Kauf- und Verkaufszeitpunkt, verbunden mit einer Reihe klarer Auswahlkriterien, denn bei weitem nicht alle Aktien kommen für diese Strategie infrage. Das Ziel liegt darin, Aktien preiswert einzukaufen, deren wahrer Wert im Kurs nicht zum Ausdruck kommt. Früher oder später aber wird dieser Titel an der Börse angemessen bewertet werden. Wer längst gekauft hat, wenn die Masse der Anleger eine Aktie schließlich "entdeckt" und ihren Kurs in die Höhe treibt, darf mit attraktiven Gewinnen rechnen.



      Jetzt große Auswahl von billigen Blue Chips


      Das klingt nicht nur gut, es funktioniert auch. Es gibt zwar in jeder Börsenphase Titel, die für antizyklisches Investieren geeignet sind, aber gerade jetzt, nachdem die Ereignisse vom 11. September für eine klassische Verkaufspanik gesorgt haben, ist die Auswahl vor allem bei Blue Chips, also den hochkapitalisierten Standardwerten, so groß wie selten zuvor.


      Nun kann man zwar immer wieder lesen, Aktien seien trotz der gewaltigen Rückschläge noch immer nicht billig, aber der Antizykliker hat zwei schlagende Gegenargumente: Erstens sind Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren derzeit so niedrig bewertet, wie es nur alle paar Jahrzehnte einmal vorkommt, und zweitens ist die Bewertung des Gesamtmarkts ohnehin kaum von Bedeutung.


      Zur Tabelle

      Erstes und wichtigstes Kriterium: 50 Prozent Kursverlust


      Der Antizykliker kauft ja nicht den Markt oder - wie es viele Fondsmanager tun - einen repräsentativen Index, sondern er trifft eine gezielte Auswahl von Einzelwerten. Die derzeitige Unterbewertung der Aktienmärkte gegenüber Festverzinslichen liefert allerdings ein zusätzliches Argument. Aktien sind allgemein überverkauft, und diese Situation birgt ein Erholungspotenzial auf breiter Front.



      Erstes Auswahlkriterium: Der Kursverlust


      Erstes und wichtigstes Auswahlkriterium des Antizyklikers ist ein heftiger Kursverlust der betreffenden Aktie. Es gibt zwar verschiedene Variationen dieser Strategie, aber 50 Prozent unter dem Höchstkurs der vergangenen beiden Jahre muss eine Aktie schon notieren, um in Frage zu kommen. Diese Voraussetzung erfüllen derzeit sehr viele Titel.


      Die Auswahl wird aber rasch eingeschränkt, wenn man die zusätzlichen Kriterien anlegt: Die Aktie muss unter Ertragsgesichtspunkten unterbewertet sein (Faustregel: Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht höher als zwölf, Kurs-Cash-Flow-Verhältnis nicht höher als zehn). Zudem sollte das Kurs-Buchwert-Verhältnis nicht höher sein als 1,2, nach strenger Auslegung 1,0.


      Für das Kurs-Umsatz-Verhältnis gelten die gleichen Zahlen. Wenn eine Aktie deutlich unter dem Höchstkurs notiert und zwei der vier Zusatzkriterien erfüllt, kommt sie für ein antizyklisches Investment in Frage. Vorsicht ist allerdings geboten, falls sämtliche Kriterien erfüllt werden. Das kann daran liegen, dass den Gewinn- und Umsatzschätzungen veraltete Zahlen zu Grunde liegen, die später revidiert werden.



      Nicht mehr als 20 Prozent in eine Branche


      Nicht weniger wichtig als die Auswahl der Einzeltitel ist eine ausgewogene Depotstruktur: Nicht mehr als fünf Prozent des Gesamtportefeuilles sollen in eine einzelne Aktie, nicht mehr als 20 Prozent in eine bestimmte Branche fließen. Natürlich entwickelt sich nicht jede Aktie wie erhofft. Durch eine vernünftige Risikostreuung lässt sich aber gewährleisten, dass die Auswirkungen eines einzelnen Fehlinvestments auf das Depot eng begrenzt bleiben.


      In der Praxis hat es sich bewährt, bei der Auswahl die fundamentalen Kriterien anzulegen, bei der Festsetzung des Kaufzeitpunkts aber auch die Charttechnik zu ihrem Recht kommen zu lassen. Wenn sich nach einem heftigen Kursverlust eine Bodenbildung oder gar eine Trendumkehr abzeichnet, sinkt das Risiko eines Fehlkaufs.


      Sinnvollerweise sollte man sich eine Beobachtungsliste von Aktien zusammenstellen, die die fundamentalen Kriterien bereits erfüllen oder auf dem besten Weg dazu sind. Mit dem Kauf sollte man warten, bis auch die Charttechnik grünes Licht gibt. Auf diese Weise erwischt man zwar niemals den niedrigsten Einstiegskurs, aber von dieser Hoffnung sollte sich ohnehin verabschieden, wer an der Börse Erfolg haben will.



      Interessante Stiefkinder der Börse


      Was den Verkauf betrifft, kann man sich entweder feste Regeln setzen oder in jedem Einzelfall entscheiden. Von einigen Autoren wird empfohlen, nach 50 Prozent Kursgewinn oder nach zwei Jahren zu verkaufen - je nachdem, was früher eintrifft. Wer sich allerdings mit 50 Prozent Gewinn zufrieden gibt, schöpft die Möglichkeiten dieser Strategie nicht annähernd aus, wie die Praxis zeigt.


      Meist findet man die Stiefkinder der Börse vor allem im Bereich der Small Caps und der Mid Caps, also bei Unternehmen mit geringer bis mittlerer Marktkapitalisierung. Die Besonderheit der aktuellen Situation: Jetzt gibt es auch unter den Standardwerten eine ganze Reihe von Kaufkandidaten. Die Unterbewertung dieser Titel wird nicht von Dauer sein, sodass man sich jetzt eine Beobachtungsliste zusammenstellen und dann nach und nach kaufen kann. In der Grafik sind Aktien aufgeführt, die dafür in Frage kommen.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 09:48:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      ich kaufe nichts - trotzdem danke für den Artikel :D
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 10:00:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      SUPER ARTIKEL <<<DANKE!>>>>
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 10:08:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Warum machst Du Dir solche Mühe?

      Siehe NM in den letzten Tagen-es wird immer wieder so laufen!

      Darum nutze es!
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 10:08:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Warum machst Du Dir solche Mühe?

      Siehe NM in den letzten Tagen-es wird immer wieder so laufen!

      Darum nutze es!


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