checkAd

    Gazprom übernimmt Sibneft - Grösster Deal der russischen Wirtschaft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.09.05 14:42:13 von
    neuester Beitrag 12.10.05 07:14:02 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.010.261
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.445
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.09.05 14:42:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      :cool:

      Es ist das grösste Geschäft in der russischen Wirtschaftsgeschichte: Der weltgrösste Gaskonzern Gazprom kauft für rund 13 Mrd. Dollar (10,83 Mrd. Euro) 72,6 Prozent des russischen Ölunternehmens Sibneft. Das teilte die staatlich kontrollierte Gazprom am Mittwoch in Moskau mit. Gazprom hatte erst vor kurzem einen Kredit über zwölf Mrd. Dollar mit einer Gruppe westlicher Banken vereinbart und hält bereits gut drei Prozent an Sibneft.

      Sibneft wurde bisher durch die Holding Millhouse Capital des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch kontrolliert. Abramowitsch ist Gouverneur der abgelegenen ostsibirischen Provinz Chukot und Eigner des britischen Ligaclubs Chelsea London.
      (APA)
      Avatar
      schrieb am 28.09.05 14:56:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      davon werden sie Sibir Energy wohl auch was abgeben müssen

      NEWS
      27/09/2005

      Sibir Puts Western Banks on Notice in Sibneft-Yugra Affair


      Sibir CEO, Henry Cameron, has written letters to the General Legal Counsels of several prominent western banks believed to be financing Gazprom’s bid to acquire Sibneft to put them on notice that Sibir will pursue its claims against Sibneft regardless of any change of ownership of that company. Mr. Cameron further warns the banks of undertakings that Sibneft has made to the court in the British Virgin Islands. The text of the letter is published below.


      Dear Sirs

      Dilution of Sibir Energy Plc`s ("Sibir") interest in Sibneft-Yugra

      I write in my capacity as CEO of Sibir. I understand from recent media coverage that Gazprom may be close to agreeing a deal to purchase Sibneft and that your bank may be involved in providing finance for the deal. Whilst I am only too aware that such rumours may be without substance or may come to nothing, it is important that you are aware that Sibir has brought proceedings against, among others, Sibneft in the British Virgin Islands in respect of assets valued at between $1.2 billion and $2.1 billion.

      Sibir`s claim against Sibneft arises out of a joint venture agreement entered into in November 2000 in relation to the development and exploration of oil fields, namely the Palyanovskoye and the south part of the Priobskoye Fields (the "Fields"). The development of the Fields was to take place through a joint venture vehicle called Sibneft Yugra. Sibir held its beneficial interest in Sibneft Yugra through its subsidiary, Yugraneft.

      On 28 September 2002 and 4 February 2003, the Board and members of Sibneft Yugra apparently resolved to increase the issued share capital of Sibneft Yugra. Additional shares were allotted to offshore companies, believed to be beneficially owned by Sibneft, and to Sibneft, but not to Yugraneft. The cumulative effect was to dilute Sibir`s beneficial interest in Sibneft Yugra from 50 per cent. to less than one per cent.

      Sibir commenced proceedings in the BVI on 13 July 2005. Sibir`s claim is that the above actions were a crude fraud perpetrated by Sibneft on Sibir, by which Sibneft gained a very substantial benefit. Sibir`s claim is that, in committing the fraud, Sibneft breached fiduciary obligations which it owed to Sibir pursuant to the joint venture agreement. Evidence has been filed by each side and a hearing has been fixed for 19 September 2005 with an estimate of three days at which the issue of BVI Court jurisdiction will be determined.

      Your bank should be aware that, by way of a confidential schedule to an Order dated 21 July 2005, various undertakings have been given by the Defendants. We would expect your bank to confirm with Sibneft that any prospective deal would not amount to a breach of such undertakings.

      Sibir considers, on advice, that its case against the Defendants is exceptionally strong and that Sibneft`s various explanations for the dilution are completely nonsensical and will be rejected by the Courts. We have already written to Gazprom in order to put them on notice as a prospective purchaser. Sibir`s claims against Sibneft will continue regardless of any changes in the ownership of that company. As matters currently stand, because Sibneft has refused to recognise the validity of Sibir`s claims, the assets of the Sibneft group are overstated to the value of our claim (i.e. between $1.2 and $2.1 billion).

      Yours faithfully

      Henry Cameron
      Avatar
      schrieb am 28.09.05 21:00:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 10.10.05 07:02:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      09-10-2005 Wirtschaft


      Sibneft wird Teil im Gasprom-Imperium


      (Dr. sc. oec. Sergej Koltschin wissenschaftlicher Hauptmitarbeiter des Instituts für Weltwirtschaft und politische Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften) OAO Gasprom und Millhouse Capital haben Ende September die Dokumente unterzeichnet, wonach der russische Gasmonopolist 72,663 Prozent der Aktien von OAO Sibneft erwirbt.

      Die Summe des Geschäfts macht umgerechnet 10,909 Milliarden Euro aus. Zuvor hatte Gasprom 3,016 Prozent der Sibneft-Aktien bei der Gasprombank erworben. Somit bekommt Gasprom im Ergebnis des Geschäfts die Kontrolle über 75,679 Prozent der Aktien von OAO Sibneft.

      Aus dem zustande gekommenen Geschäft kann man darauf schlussfolgern, dass der russische Gasprom nunmehr zu einem Mehrbranchen-Energieunternehmen wird, dessen Aktiva nicht nur zur Gasindustrie, sondern auch zur Erdölindustrie und Elektroenergetik gehören. Zusammen mit der eigenen Erdölförderung (bislang etwa 3 Prozent der gesamtrussischen Produktion) wird jetzt seine Gesamtförderung mehr als 10 Prozent der russischen betragen. Gasprom wird zum größten Akteur auf dem russischen Erdölmarkt. Aber der Föderale Antimonopoldienst der Russischen Föderation (FAS) versicherte schon, dass er keine Gründe sieht, Gasprom die Abwicklung des Geschäfts zum Erwerb des Sibneft-Aktienpakets zu versagen. „Heute gibt es auf dem Erdölmarkt keinen Akteur, der einen Anteil von über 20 Prozent hätte. Selbst mit diesem Geschäftsabschluss wird Gasprom keine dominierenden Positionen auf dem Markt bekommen“, erläuterte der stellvertretende FAS-Leiter Anatoli Golomolsin.

      Was aber hat Gasprom in Gestalt von Sibneft erworben? Die russische Erdölgesellschaft Sibneft gehörte zu Recht zu Spitzenreitern der Branche, obwohl ihre Produktionsergebnisse im Jahr 2005 im Vergleich zu anderen Erdölunternehmen relativ bescheiden sind. Der Umfang ihrer Erdölförderung nahm im ersten Halbjahr praktisch nicht zu. Mehr noch. Nach Mitteilungen in der Presse enttäuschte Sibneft die Investoren. Die Gesellschaft reduzierte den Gewinn im vorigen Jahr um 10,2 Prozent (als Ergebnis reichte der Gewinn nicht zur Ausschüttung von Dividenden). Unlängst wurden unerfreuliche Ergebnisse bezüglich der Fördermenge der Gesellschaft bekannt gegeben. Bekanntlich zeichnete sich Sibneft stets durch ein hohes Tempo der Produktionssteigerung aus. Jetzt kann sie die einzige inländische Gesellschaft werden, die in diesem Jahr weniger Erdöl als im vorigen fördern wird. Trotzdem betrug ihr Anteil an der russischen Erdölförderung im Jahr 2004 immerhin 3,4 Millionen Tonnen und unter Berücksichtigung des Anteils an Slawneft noch 10 Millionen Tonnen mehr.

      Außerdem erhöhte Sibneft, nach dem Bericht für 2004 zu urteilen, den die Gesellschaft selbst zur Verfügung stellte, immerhin den Erlös. Entsprechend den im Juli 2005 veröffentlichten konsolidierten Finanzergebnissen nach US-GAAP-Standards stieg der Erlös von OAO Sibneft im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent auf umgerechnet 7,4 Milliarden Euro an. Der Reingewinn von Sibneft betrug im Jahr 2004 fast 1,708 Milliarden Euro.

      Es sei auch betont, dass Gasprom mit den Sibneft-Aktien anscheinend auch Eigentümer anderer russischer Erdölaktiva der Gesellschaft Millhouse wird, die Sibneft nicht direkt besitzt, aber in der Berichterstattung nach US-GAAP-Standards konsolidiert. Zu solchen Aktiva gehören 49,5 Prozent der Aktien von Slawneft und ihrer Tochterstrukturen (ebensoviel gehört der TNK-BP), 36,84 Prozent der Stimmaktien der Moskauer Erdölraffinerie und 49 Prozent der Anteile an der OOO Sibneft-Jugra.

      Die Änderungen in der künftigen Kräftekonstellation im russischen Erdölkomplex sind durchaus offensichtlich. Viel interessanter ist unseres Erachtens das Ergebnis des Geschäfts vom Standpunkt der Wirtschaftspolitik. Nunmehr wird der Staat praktisch ein Drittel der gesamten Erdölförderung in Russland kontrollieren (Rosneft + verstaatlichte Juganskneftegas + Sibneft mit der Hälfte von Slawneft + Förderung der Gasprom selbst). Man kann diesen Fakt für ein Symptom der Rückkehr zur Konzeption des Staatskapitalismus halten. Zugleich erklärten der Finanzminister Alexej Kudrin und der Wirtschaftsminister German Gref, führende Minister des Wirtschaftsblocks in der Regierung, dass die weitere Heraufsetzung des Anteils des Staates an der Wirtschaft unzweckmäßig sei. Ob das ein Signal ist für den „äußeren Konsumenten“, das ihn bezüglich der Treue Russlands zur Ideologie der Marktreformen beruhigt, oder ein Zeugnis von bestehenden Meinungsverschiedenheiten in den höchsten Machtorganen über die Strategie ihrer Durchführung, ist vorläufig unklar. Umso mehr, als es die realen westlichen Partner nur wenig bewegt, wer - staatliche oder private Unternehmen - Erdöl und Erdgas an sie liefern wird. Wichtiger ist die Erfüllung der Verpflichtungen Russlands bei den Lieferungen. Wenn das ein Signal für den Westen ist, so ist das eher ein politisches Signal, das auf die öffentliche Meinung gerichtet ist. Dem seien die Erklärungen offizieller Personen hinzugefügt, das Geschäft sei unter „transparenten Marktbedingungen“ abgeschlossen worden, was auch den Westen zum Teil beruhigen soll.

      Die Reaktion des russischen Effektenmarktes auf das Geschäft war ziemlich eindeutig. Gasproms Erwerb des Sibneft-Aktienpaketes brachte den gesamten russischen Effektenmarkt in Bewegung. Gleich nach der Nachricht über einen derart großen Kauf überwand der RTS-Index die Marke von 1000 Punkten.

      Aber die größten Änderungen stehen dem russischen Erdöl- und Erdgasmarkt noch bevor. Es wird erwartet, dass der Erdöl- und Erdgassektor der Struktur nach in der nächsten Zeit dem gleichen wird, der in den Industriestaaten besteht: Seine Grundlage werden zwei bis drei transnationale Monopole bilden, die sich organisch in den Weltenergiemarkt einfügen und damit dem Land nicht gerade geringe Dividenden bringen werden.

      Der Beitritt einer der größten Erdölgesellschaften Russlands zur Gasprom-Holding führt nach Meinung von Experten zu einer Reihe von positiven Folgen, in erster Linie auf dem Gebiet der Integration unserer Erdöl- und Erdgasstrukturen in die Weltwirtschaft. Aber die vorangegangenen Erfahrungen bei Fusionen und Einverleibungen im russischen Erdöl- und Erdgaskomplex zeugen unseres Erachtens immerhin davon, dass es noch verfrüht ist, das abgeschlossene Geschäft zum Verkauf von Sibneft eindeutig zu bewerten.
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 07:14:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Gasprom reichte zweiten Antrag zur Übernahme des Kontrollpakets von Sibneft ein


      Gasprom hat beim Föderalen Anti-Monopoldienst Russlands den zweiten Antrag auf die Genehmigung des Erwerbs des Aktienkontrollpakets von Sibneft eingereicht.

      Der Antrag wurde in Übereinstimmung mit Artikel 7, Abs. 2 des Gesetzes über die natürlichen Monopole gestellt, teilte die Pressestelle des russischen Kartellamtes mit.

      Gemäß dieser Rechtsnorm behält sich der Staat die Kontrolle über jeden Geschäftsabschluss vor, bei dem natürliche Monopolisten Eigentumsrechte an Grundmittel erlangen, auf die das Gesetz über die natürlichen Monole Anwendung findet, wenn deren Bilanzwert die Marke von 10 Prozent des Eigenkapitals des natürlichen Monopolisten übersteigt, heißt es in der Pressemitteilung des Kartellamtes.

      Zuvor war schon ein Antrag bei dem Wettbewerbshüter eingegangen, gemäß dem ein Tochterunternehmen von Gasprom, die in Holland registrierte Firma Gazprom Finance B.V., die Genehmigung für den Erwerb eines Aktienpakets von mehr als 70 Prozent von Sibneft anstrebte.

      Der Anti-Monopol-Dienst behandelt die eingereichten Anträge als zusammenhängend, heißt es in der Pressemitteilung.

      Wie bereits aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Unternehmen hervorging, hatten Gasprom und der Mehrheitsaktionär von Sibneft, die Investmentgruppe Millhouse Capital, vereinbart, dass der Gaskonzern mit Erwerb von 72,663 Prozent des Aktienpakets in die Erdölgesellschaft einsteigt. Zuvor hatte Gasprom bereits ein Aktienpaket von 3,016 Prozent von der Gasprombank übernommen.

      „Im Ergebnis des Geschäfts bekommt Gasprom die Kontrolle über 75,678 Prozent der Aktien von Sibneft“, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Gasprom und Millhouse Capital.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      -1,55
      -0,44
      -2,13
      -1,14
      -0,50
      +0,09
      -1,47
      +0,57
      +0,53
      -42,00

      Meistdiskutiert

      WertpapierBeiträge
      49
      33
      19
      18
      18
      17
      17
      15
      15
      14
      Gazprom übernimmt Sibneft - Grösster Deal der russischen Wirtschaft