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    Mein Feind der Broker? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.09.14 17:48:08 von
    neuester Beitrag 30.09.14 11:23:47 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 29.09.14 17:48:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dieses Wochenende erst wurde ich wieder auf das Misstrauen gegenüber den Market Makern aufmerksam durch zwei Leseranfragen. Dazu wollte ich schon länger einen Artikel verfassen, vielleicht ist er ja für den ein oder anderen interessant.

      Ein Broker ist notwendig, damit wir Trader über ihn am Handel an der Börse und auch außerbörslich aktiv teilnehmen können. Die Broker wollen natürlich genauso ihren Schnitt machen. Die empfehlenswerten Anbieter konzentrieren sich dabei auf eine Gebühr für die Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage. Während die sogenannten Pommesbuden tatsächlich teilweise auch unsere Gegenspieler sind.

      Market Maker

      Der Verlust des Kunden ist der Gewinn des Brokers. So werden fälschlicherweise in der Regel alle Market Maker eingeschätzt, dabei trifft das nicht auf alle zu. Ein Market Maker (MM) stellt den durchgängigen Handel auch illiquider Märkte sicher, indem er ständig An- und Verkaufskurse dafür stellt. Sehr häufig anzutreffen bei den Forex- und CFD-Brokern, aber auch der Direkthandel von Derivaten mit den Emittenten ist so ein außerbörsliches Geschäft. Das ist per se im Grunde ja etwas Gutes, da man so Anteile selbst dann erwerben kann, wenn an der Börse gerade kein Angebot vorliegt.

      Wo liegt hier nun der mögliche Interessenskonflikt?

      Ein MM wird im Sinne seiner Profitmaximierung zuerst versuchen, Kundenorders intern zu matchen. Was dann noch ungedeckt bleibt wird gehedgt, oder sogar ins eigene Buch genommen.

      Beispiel:

      Max will 40 CFDs auf den Dax30 kaufen.
      Moritz will 10 Anteile verkaufen und Wilhelm 5.

      Der Market Maker stellt für diesen CFD aktuell einen Kurs mit einem Spread von 1 Punkt. 1 CFD bewegt in der Regel 1 € pro Daxpunkt. Während der Dax-Future, an dem sich diese Kursstellungen orientieren, pro Kontrakt satte 25€ pro Punkt bewegt. Der FDax wird mit im Schnitt 0,5 Punkten Spread gehandelt. Die CFD-Broker sichern sich in diesem Fall ihr Einkommen also über den erhöhten Spread, was noch vollkommen in Ordnung geht. Dafür erhält man ja ein weitaus flexibleres Instrument mit minimalem Kapitalaufwand.

      Weiter mit unserem Beispiel: 15 Stück wechseln schon mal intern den Besitzer, und der MM streicht 15x 100% vom Spread ein, also jedes Mal den ganzen Punkt.

      Bleiben noch 25 Anteile offen. Ein solider MM hedgt diese sofort am Markt, indem er einen Kontrakt des FDax (=25€ pro Punkt) an der Börse kauft und diesen bildlich gesprochen an Max weiter reicht. Damit Max in Summe 40 CFDs bekommt. Der Broker steht dann neutral an der Seitenlinie, und verdient bei diesen 25 gehedgten Anteilen immer noch je 0,5 Punkte durch den höheren Spread.

      Das ist alles noch im grünen Bereich, daran gibt es nichts auszusetzen.

      Die zweite Möglichkeit aber, und diese Broker sollte man meiden: der MM nimmt diese 25 Anteile, die nach dem internen matchen noch offen sind, auf seine eigene Kappe bzw. in sein eigenes Buch. Damit verdient er wieder 100% vom Spread auf diesmal alle 40 Anteile. Hat aber das Risiko, vom Kunden realisierte Gewinne aus der eigenen Tasche bezahlen zu müssen.

      Nur: jeder Broker und Insider weiß ja, dass 70-80% seiner Kunden langfristig Geld verlieren laut Statistiken, also ist das langfristig gesehen ja leider ein gutes Geschäft...

      STP versus Dealing Desk

      Das ist eine beliebte Praxis sogar bei einem sehr bekannten Marktführer. Angenehmerweise erkennen aber laufend mehr Broker, dass die Kunden sich nicht länger an der Nase herumführen lassen, und wechseln von der sogenannten Dealing Desk-Ausführung zur STP- oder ECN-Ausführung. Dabei ist der Broker dann tatsächlich nur noch der Vermittler zwischen den Kundenwünschen und dem Angebot der an den Broker angeschlossenen Liquiditätsprovider und Börsen. Ohne selber Positionen ins eigene Buch zu nehmen.

      Aber noch einmal zur Klarstellung: es gibt sehr wohl vertrauenswürdige Market Maker! Nur wie erkennt man nun die schwarzen Schafe?

      Schwarze Schafe erkennen

      http://www.brokerdeal.de hat lange versucht, eine klare schriftliche Aussage von den Brokern dazu zu erhalten, ob sämtliche Kundenpositionen zu 100% gehedgt werden oder eben ins eigene Buch genommen werden. Das Ergebnis war selten ganz eindeutig, und die Kontrollmöglichkeit unsererseits nicht gegeben. Wir lassen uns da aber noch etwas einfallen.

      Bis dahin kann ich Ihnen folgende Tipps mit auf den Weg geben:

      - Skepsis bei hohen Einzahlungsboni und ständigen teuren Werbeaktionen!
      Der Broker muss diese ja wieder irgendwie verdienen, und die Gewinnmargen sind bei ehrlichen Brokern nicht mehr sehr hoch heutzutage. Gerade bei binären Optionen sind Einzahlungsboni von 100-300% keine Seltenheit, da muss man nur den gesunden Verstand einschalten und die Gier außen vor lassen.

      - Merkwürdige Ausführungen
      Relativ häufig erhalte ich Anfragen von Tradern, ob es denn normal sei, wenn diese in den ersten Wochen schöne Gewinne erzielen, und dies plötzlich sehr viel schwerer fällt.Nun, daran kann natürlich der Markt oder der Trader selbst ganz alleine schuld sein. Allerdings gibt es eben auch diese Pommesbuden, die erfolgreiche Trader, und das bedeutet ja Verluste für solche Broker, auf langsamere Orderausführungen umstellen etwa. Oder grundsätzlich 1-3 Pip/Punkte Slippage aufschlagen. Dann heißt es sofort die Zelte abbrechen, und andere Trader vor diesem Anbieter warnen.

      - Stop-Fishing
      Zu solchen merkwürdigen Ausführungen zählt auch das berühmte und lästige Abfischen von gesetzten Stopps. Der Vergleich des CFD-Charts mit jenem der Originalbörse macht hier zu Recht viele Kunden bei solchen Brokern misstrauisch. Wenn der Support hier keine zufriedenstellende Antwort geben kann, sollte auch in diesem Fall das Konto sofort aufgelöst werden. Ausnahmen toleriere ich bei sogenannten Mis-Ticks in den Charts. Wenn fehlerhafte Kursdaten zu einem Sprung im Chart führen, der dann manchmal automatisiert Stopps auslöst. Ein guter Kundenservice wird solche Ausführungen aber sofort rückgängig machen bzw. ersetzen.

      - Kundenbewertungen durchstöbern
      Die Beurteilungen echter Trader sind eine wahre Goldgrube für solche Recherchen. BrokerDeal.de legt denn auch viel Wert auf das Sammeln solcher Erfahrungen. An dieser Stelle auch ein Aufruf an alle Trader, die ihre Broker noch nicht bewertet haben, dies gerne jederzeit zu tun, dauert nur 5 Minuten und hilft Kollegen ungemein!
      http://www.brokerdeal.de/broker-bewerten

      Ich hoffe ich kann mit diesen Tipps so manchen Trader vor Schaden bewahren, und freue mich auf die Diskussion.

      Viel Erfolg beim Trading!
      Michael Hinterleitner
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.09.14 17:59:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      "jeder Broker und Insider weiß ja, dass 70-80% seiner Kunden langfristig Geld verlieren laut Statistiken, also ist das langfristig gesehen ja leider ein gutes Geschäft..."

      Dann muss man ja nur das Gegenteil von dem tun, was die Kunden tun, und schon gewinnt man, also wenn die Kunden short gehen, geht man long, und umgekehrt.....

      Und wenn die Kunden nun anfangen würden, genau da Gegenteil von dem zu tun, was sie eigentlich tun wollen, dann sind aber die Market Maker doof dran, denn dann tun sie ja genau dass, was die Kunden tun wollen, und verlieren zu 80 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 29.09.14 19:47:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tja, das ist das Wunder Mensch: man wähnt sich selbst immer auf der Gewinnerseite. Und wenn man das (in der Regel) noch nicht ist langfristig, dann wähnt man sich immer kurz davor.
      Avatar
      schrieb am 29.09.14 19:48:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Witzigerweise teste ich in Kürze einen Broker mit Social Trading, bei dem man genau auf die Gegenposition des Traders spekulieren kann. D.h. man sucht sich deutliche Verlierer, und lässt automatisch das Gegenteil nachhandeln *gg*
      Avatar
      schrieb am 29.09.14 21:23:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich glaube sowas ist nicht auswertbar. Die Meisten verlieren wegen des Spreads. Jedes mal 1% oder so. Nach 300-500 Trades ist gameover, selbst wenn die Trefferquote bei 50:50 lag. Bei 50,1:49,9 reicht es auch nur zu 1000 Trades bis zur Pleite...
      Manche schaffen das in einer Woche, andere brauchen dafür 50 Jahre.


      Der häufigste Trader wird den grössten Verlust versuchen, nicht der "schlechteste", wenn es sowas gibt. Somit ist so eine Gegenstrategie vom Broker schwierig.

      Bin aber trotzdem neugierigg auf deine Auswertung

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      Avatar
      schrieb am 30.09.14 08:30:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.901.275 von BrokerDeal am 29.09.14 17:48:08Danke für den Input!
      Avatar
      schrieb am 30.09.14 09:18:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.901.275 von BrokerDeal am 29.09.14 17:48:08Ist das vom Kunden anvertraute Geld bei den Online Brokern sicher?

      Oft handelt es sich um eine GmbH,Ltd. oder der Sitz ist in Zypern, Cayman Island, Channel Island u.s.w.

      Ich kann nicht sehen ob eine Trennung von Kundenkapital und Betriebskapital erfolgt?

      Wenn ich Aktien kaufe und der Broker schließt seinen Laden. Habe ich die Sicherheit, daß ich an meine Aktien komme? Tadegate?
      Avatar
      schrieb am 30.09.14 10:35:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Echte Wertpapiere sind von einer Insolvenz der Depotbank nie betroffen. Vorausgesetzt, die Depotbank ist nicht gleichzeitig der Emittent. Anders sieht die Sache aus, wenn die Depotbank diese Wertpapiere verliert oder veruntreut. Dann hat man aber ein Vorrecht im Insolvenzverfahren.

      Was FX- und CFD-Broker z.B. mit Sitz in Zypern angeht: die Gelder liegen ja nie auf Zypern. Sondern in der Regel in London, etwa bei der Barclays Bank. Zypriotische Gesetzt haben keinen Zugriff darauf, und bei allen Instituten der EU greift die Einlagensicherung bis mind. 20.000€. Bei Banken in UK sind es 50.000 GBP.

      In der Regel trennen die EU-Institute Kundengelder vom Betriebskapital. Sogenannte Segregated Accounts, der entsprechende Filterpunkt in unserem Brokervergleich lautet "Geschützte Kundengelder".

      vG
      Michael Hinterleitner
      www.brokerdeal.de
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 30.09.14 11:18:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.905.910 von BrokerDeal am 30.09.14 10:35:15Danke für die Antwort.

      Zusatzfrage: Welcher von den aufgeführten Online Brokern stellt eine Steuerbescheinigung aus?

      Hier im Forum war zu lesen, daß Lynx z.B. keinen Handel in der Nasdaq mehr macht.
      Avatar
      schrieb am 30.09.14 11:23:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Von welchen aufgeführten Brokern? Sie meinen jenen auf http://www.brokerdeal.de/brokervergleich ?

      Da müssen Sie nur in Schritt 2 des Filters "Erträgnisaufstellung" anhaken, zu finden unter "Weitere Optionen anzeigen" im Header oben.


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