Bridgestone: Die Luft ist raus - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Die Aktie von Bridgestone ist auf ein Fünfjahrestief gefallen. Bislang scheint es auch keinen Weg aus dem Tal der Tränen zu geben. Anfang August musste das Unternehmen einen Rückruf von 6,5 Mio. Reifen ankündigen. Daraufhin stürzte der Kurs innerhalb von drei Wochen um 43 Prozent. Die Aktie notiert in Tokio bei 1.380 Yen (14,47 Euro), 6,5 Prozent in Minus. In Stuttgart fällt der Kurs 7 Prozent auf 14,70 Euro.

Bridgestone ist einer der größten Gummi- und Reifenhersteller der Welt. Das japanische Unternehmen kann auf 70 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Durch den Kauf des amerikanischen Reifenproduzenten Firestone etablierte sich Bridgestone 1988 auf dem Markt in Amerika. Ein Hauptabnehmer der Produkte ist Ford, der seine Wagen ab Werk mit Firestone Reifen ausrüstet.

Mit der Rückrufaktion der 6,5 Mio. Reifen kam Bridgestone einer Anordnung der amerikanischen Behörden zuvor, die eine Reihe von Unfällen ermitteln. Die National Highway Transportation Safety Administration (NHTSA) führt bis jetzt 750 Beschwerden auf Firestone Reifen zurück.

Ein überproportional großer Teil der Vorfälle ereignete sich in den wärmeren Südstaaten der USA. Bei höheren Temperaturen löste sich die Decke von den Reifen oder sie platzten einfach. Dabei gab es zahlreiche Unfälle mit mindestens 62 Toten und über 100 Verletzten. Die NHTSA ermittelte als Ursache die Firestone Reifen, die alle in einem Werk in Decatur gefertigt wurden.

Bridgestone reagiert darauf mit der Rückrufaktion. Die betroffenen Reifen werden ausgetauscht. Das Unternehmen geht sogar so weit, den Kunden bis zu 100 US-Dollar pro Reifen für Ersatz von der Konkurrenz zu bieten. Der Umfang des Austausches überfordert die verbliebenen Produktionskapazitäten, so dass Reifen aus Japan eingeflogen wurden.

Der Schaden für Bridgestone ist noch nicht einzuschätzen, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Konsumentengruppen in den USA fordern, dass weitere 7,9 Mio. Reifen in den Rückruf mit einbezogen werden. Am 12. September wird sich ein Senatskomitee mit der Affäre beschäftigen. Einige Senatoren haben sich schon jetzt kritisch zu Bridgestone und Ford geäußert.

Unterdessen steht eine weitere Krise an. In Venezuela liegt die Zahl der Unfälle bei über 400 und die der Toten bei über 100. Dort strebt man Strafprozesse gegen Bridgestone und Ford an. Analysten in Tokio befürchten nun, dass bis 40 Mio. Reifen zurückgerufen werden müssen, wenn sich die Konsumentengruppen durchsetzen.

Bislang beschränkt sich das Unternehmen auf Schadensbegrenzung. Der Halbjahresgewinn brach um 48 Prozent ein. Die Kosten werden bislang auf 37,2 Mrd. Yen (760 Mio. DM) beziffert. Allerdings ist das Ende noch nicht in Sicht und in den USA stehen zahlreiche Schadensersatzprozesse an.

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[compli+]

Dieser, wie immer sehr fundierte Bericht, bestärkt mich in meinem Entschluß von heute Morgen:
BUY ON BAD NEWS!
Nachdem die Aktie jetzt praktisch 50% verloren hat, sollte man anfangen, erste Positionen aufzubauen. Wenn die Charttechnik dann etwas besser aussieht, nochmals nachkaufen.
Bin doch ziemlich sicher, daß Bridgestone bis Ende 2000 bzw. 1.Quartal 2001 sich - vom heutigen Stand aus gesehen, um 20% (mindestens) erholen wird.
Ein sehr preiswerter Call ist hier z.B. WKN 932491 von UBS, Laufzeit bis 08.2001 und kostet z.Zt. nur 8 Cent!!!(Kommt von 74 Cent!)
Da läßt sich trefflich Geld verdienen.