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    Merck langfristig kaufen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.10.00 13:55:56 von
    neuester Beitrag 26.10.00 16:08:52 von
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      Avatar
      schrieb am 26.10.00 13:55:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Noch nicht alle Analysten seien von der Trendwende des Pharmakonzerns Merck überzeugt. Einige führten als Begründung den Verlust des weltweit umsatzstärksten Diabetesmedikaments Glucophage an.

      "Focus Money" berichtet jedoch, das Darmstädter Unternehmen hätte bereits einen Nachfolger am Markt. Da der Wert einer der billigsten an der Börse sei, hätte sie langfristig Chancen. Für andere Analysten sei Merck klar ein Kauf, da nach dem Führungswechsel der Kurs positive Signale aussende.

      Eine Fokussierung des Marktes auf das Krebsgeschäft prognostiziere man ferner. Ein deutlicher Kursschub wäre die Folge, meinte Analyst T. Schießle vom "Bankhaus Delbrück".

      Analyst: Focus Money
      WKN der Aktie: 659990
      KGV 01e: 20,5
      Besprechungskurs: k.A.
      Kursziel: k.A.
      Rating des Analysten: interessant


      Quelle: Aktienresearch


      Sartrader

      http://www.discountnetz.de
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 16:08:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      3 Super News von Tante Merck KGaA
      - Q3 Zahlen
      - Übernahme von Biovation Ltd.
      - Forschungspipline gefüllt



      Pressemitteilung

      Q3/2000: Merck stellt die Weichen für profitables Wachstum


      Umsatz +20 %, Operatives Ergebnis +29 %, EBIT +53 %
      Verbindliche Profitabilitätsziele für die Merck-Gruppe verabschiedet
      Starke Pharma-Entwicklungspipeline sichert ertragsstarkes Wachstum

      Mit einem um +29 Prozent höheren Operativen Ergebnis und einem um +53 Prozent gewachsenen EBIT hat die Merck-Gruppe im 3. Quartal erneut ihre hohe Ertragsstärke unter Beweis gestellt. Die weltweiten Umsätze des Unternehmens sind aufgrund einer anhaltend guten Geschäftslage, günstiger Wechselkurseffekte sowie Akquisitionen um +20 Prozent auf 1.712 Mio Euro gestiegen. Erstmals wurden für die Merck-Gruppe und ihre Unternehmensbereiche verbindliche Zielvorgaben für die Profitabilität vereinbart. Für künftiges profitables Wachstum sorgt eine starke Pharma-Entwicklungspipeline mit Schwerpunkten in Diabetes und Onkologie.

      London und Darmstadt, 26. Oktober 2000 - Der Umsatz der Merck-Gruppe ist im 3. Quartal um +20 Prozent auf 1.712 Mio Euro gewachsen. Dazu haben günstige Wechselkursrelationen (+8 Prozent), ein starkes organisches Wachstum (+7 Prozent) sowie Akquisitionen (+4 Prozent) beigetragen. Für die ersten neun Monate dieses Jahres wurde ein Umsatzzuwachs von +33 Prozent auf 4.972 Mio Euro erzielt. Die anhaltend gute Geschäftsentwicklung spiegelt sich im Operativen Ergebnis, das im 3. Quartal um +29 Prozent auf 193 Mio Euro stieg. Der EBIT wuchs um +53 Prozent auf 180 Mio Euro.

      "Mit diesem Ergebnis hat die Merck-Gruppe erneut ihre hohe Ertragskraft unter Beweis gestellt. Wir sind entschlossen, unsere Profitabilität weiter zu steigern", betonte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, Chief Executive Officer der Merck KGaA, vor Journalisten in London. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens habe Merck für alle Geschäftseinheiten sowie für die Gruppe verbindliche Zielvorgaben für die Umsatzrendite (Return on sales; ROS) sowie die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Return on capital employed; ROCE) vereinbart.

      Im 3. Quartal hat die Merck-Gruppe einen ROS von 11 Prozent und einen ROCE von 12 Prozent erzielt. Nach den Vorgaben will das Unternehmen insgesamt künftig bei beiden Kenngrößen die 15 Prozent-Marke überschreiten. Die gleiche Messlatte gilt für die Sparten der Spezialchemie. Im Bereich Pharma will Merck die Rentabilität in beiden Fällen auf mehr als 20 Prozent steigern. Die Labordistribution, die als reines Handelsgeschäft anderen Bedingungen unterliegt, soll künftig einen ROS von fünf Prozent und einen ROCE von zehn Prozent erreichen.

      "An diesen Zielen wollen wir uns messen lassen und wir werden die Messlatte überspringen", betonte Scheuble. Alle Mitarbeiter des Unternehmens seien gefordert, ihren eigenen Verantwortungsbereich selbst wie verantwortliche Unternehmer zu führen. Um die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu stärken, habe Merck inzwischen das von der Hauptversammlung 2000 genehmigte Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte weltweit eingeführt. "Wir werden das Konzept, unsere Mitarbeiter unmittelbar am Geschäftserfolg zu beteiligen, konsequent weiterverfolgen", kündigte Scheuble an.


      Unternehmensbereiche

      Pharma trug im 3. Quartal 42 Prozent zum Umsatz und 62 Prozent zum Betriebsergebnis der Merck-Gruppe bei und steigerte den Umsatz um +2 Prozent auf 726 Mio Euro. Zum Umsatzwachstum trugen Originalpräparate (+15 Prozent auf 455 Mio Euro), Generika (+16 Prozent auf 197 Mio Euro) und Consumer Healthcare (+12 Prozent auf 70 Mio Euro) gleichermaßen bei und konnten damit den Wegfall des Kontrastmittelgeschäftes (Bracco) im Vergleich zum Vorjahrsquartal überkompensieren. Bereinigt um die Veränderungen im Konsolidierungskreis (-9 Prozent) und Währungseffekte (+7 Prozent) wurde insgesamt ein gutes organisches Wachstum von +5 Prozent erzielt.

      Das Umsatzwachstum bei den Originalpräparaten wird weiterhin entscheidend von Glucophage getragen, einem der weltweit führenden Präparate zur Therapie des Typ 2 Diabetes. Glucophage hat im 3. Quartal um +62 Prozent auf 587 Mio Euro zugelegt und in den ersten neun Monaten weltweit einen Umsatz von 1.633 Mio Euro erzielt. Auch die Ausweitung des Geschäfts mit Bisoprolol (Concor) auf die neue Indikation Herzinsuffizienz verläuft erfolgreich. Hier stiegen die Umsätze im 3. Quartal um +126 Prozent auf 418 Mio Euro.

      Die vier Sparten der Spezialchemie trugen im 3. Quartal 16 Prozent zum Umsatz und 32 Prozent zum Betriebsergebnis der Merck-Gruppe bei. Der Umsatz stieg um +34 Prozent auf 280 Mio Euro, wobei ein beeindruckendes organisches Wachstum von +20 Prozent erzielt wurde. Wechselkurseffekte trugen mit +10 Prozent zum Umsatzwachstum bei.

      Das Umsatzwachstum wurde im 3. Quartal insbesondere von den Flüssigkristallen getragen, die um +77 Prozent auf 76 Mio Euro zulegten. Motor der Umsatzentwicklung sind Mischungen für Notebooks und Flachbild-Monitore, aber auch farbige Mobiltelefon-Displays, die derzeit in Japan den Markt erobern. Die Sparte Elektronikchemikalien, die von der stark anziehenden Konjunktur in der Halbleiterindustrie profitiert, hat ihre Umsätze im 3. Quartal um +59 Prozent auf 54 Mio Euro gesteigert und bereitet sich mit Investitionen in Taiwan, Singapur und Malaysia für die kommenden Jahre auf eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung vor. Die stärksten Wachstumsimpulse kommen hier aus dem südostasiatischen Raum, aber auch das Geschäft in Europa hat sich erholt.

      Die Sparte Pigmente/Technische Industrien lag bei voller Anlagenauslastung mit einem Umsatz von 71 Mio Euro um +16 Prozent über dem Vorjahresquartal, hauptsächlich getragen von einer außergewöhnlich guten Geschäftsentwicklung bei Perlglanzpigmenten. Da führende Automobilhersteller ihre Absicht bekundet haben, die neue Generation der Xirallic-Effektpigmente in der Serienlackierung einzusetzen, wurde im 3. Quartal eine neue Produktionsanlage am Standort Onahama in Japan in Betrieb genommen. Die Sparte Cosmetics-Health-Nutrition wuchs um +10 Prozent auf 79 Mio Euro; hier hat insbesondere das Geschäft mit Pigmenten für kosmetische Anwendungen zur guten Umsatzentwicklung beigetragen. Die Sparte ist nach wie vor von hohen Restrukturierungskosten belastet; hier hat Merck entschieden, die Produktion von Thioglykolsäure und Biotin aufzugeben und sich mittels einer Sonderabschreibung auf das Anlagevermögen von Ascorbinsäure (Vitamin C) die strategische Flexibilität bei der Entscheidung über künftige Optionen zu diesem Gebiet zu sichern. Merck hat die Absicht, die Profitabilität dieser Sparte nachhaltig zu steigern.

      Die beiden Sparten des Unternehmensbereichs Laborprodukte haben im 3. Quartal ihren Umsatz um +14 Prozent auf 139 Mio Euro ausgeweitet, sind aber im Operativen Ergebnis nach einem leichten Plus im 2. Quartal um -18 Prozent auf 7 Mio Euro zurückgefallen. Bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte wuchs das Geschäft organisch um +8 Prozent. Die Laborreagenzien wuchsen dabei in allen Geschäftsfeldern um insgesamt +13 Prozent auf 78 Mio Euro; Wissenschaftliche Laborprodukte legten um +16 Prozent auf 61 Mio Euro zu. Im Bereich Bioreagenzien für die Life Science-Industrie hat die Sparte im laufenden Jahr bereits mehr als 1.500 neue Produkte am Markt eingeführt.

      Der Unternehmensbereich Labordistribution steigerte den Umsatz um +49 Prozent auf 616 Mio Euro, im wesentlichen akquisitionsbedingt in Folge der erstmaligen Konsolidierung von VWR Scientific Products im August 1999. Die Umsätze von VWR in Nordamerika stiegen um +20 Prozent auf 438 Mio Euro. Merck Eurolab wuchs um +7 Prozent auf 178 Mio Euro. Beide Geschäfte sollen in den kommenden Monaten in einem rechtlich eigenständigen Unternehmen in den USA zusammengeführt, verselbständigt und in zwei bis drei Jahren zu einem nennenswerten Teil an die Börse gebracht werden. Die Vorbereitungen zur Zusammenführung der Organisation verlaufen planmäßig.

      Ausblick

      Die Merck-Gruppe erwartet im kommenden Quartal eine Fortsetzung des guten Geschäftsverlaufs und rechnet mit einem Jahresumsatz zwischen 6,5 und 7 Milliarden Euro. Risiken könnten sich aus deutlichen Verschiebungen der Wechselkurse ergeben. Auch das operative Ergebnis sollte im vierten Quartal ansteigen.

      Starke Impulse für das Wachstum werden im Pharmabereich von den oralen Antidiabetika erwartet. Dies betrifft neben Glucophage auch das im August in den USA eingeführte Glucovance, das Ende September bereits einen Marktanteil von 2,1 Prozent der Neuverschreibungen erzielte. Weitere Umsätze werden das erst kürzlich zugelassene Glucophage XR (in den USA) sowie das gemeinsam mit Novartis vermarktete Starlix (in der Schweiz) beitragen. In der Spezialchemie sollten vor allem die Sparten Flüssigkristalle und Elektronikchemikalien weiterhin hohe Zuwachsraten zeigen.


      Zahlen zur Geschäftsentwicklung: Q3 und Q1-3/2000
      Merck-Gruppe (Mio. Euro) Q3/2000 (+/- %) Q1-3/2000 (+/- %)

      Umsatzerlöse 1.712 20,3 4.972 33,0
      Forschungs- und Entwicklungskosten - 128 -0,2 - 409 8,7
      Patent- und Lizenzerlöse 45 153,3 103 86,2
      Operatives Ergebnis 193 28,9 559 19,2
      Sondermaßnahmen - 13 -60,3 1 -101,0
      EBIT 180 53,4 560 36,0
      Finanzergebnis - 53 40,4 - 169 67,2
      Ergebnis vor Steuern 128 59,5 391 25,9
      Ertragsteuern - 63 80,5 - 215 75,3
      Ergebnis nach Steuern 64 43,0 177 - 6,3
      Fremdanteile - 4 -1,1 - 11 28,0
      Ergebnis nach Fremdanteilen 60 47,7 166 - 7,9
      Ergebnis je Aktie (Euro) 0,28 27,3 0,87 -13,9
      Cash-Flow 241 73,4 760 76,7
      Investitionen in Sachanlagen 145 95,9 315 27,8
      Mitarbeiter (Stand: 30.09.2000) 33.371 2,2
      Umsatz nach Geschäften (Mio. Euro) Q3/2000 (+/- %) Q1-3/2000 (+/- %)

      Pharma 726,4 1,9 2.150,3 2,5
      - Originalpräparate 455,1 14,8 1.363,5 13,6
      - Generika 197,4 16,2 557,3 22,3
      - Consumer Healthcare 70,0 11,6 217,6 12,8
      Spezialchemie 279,5 33,5 807,8 29,2
      - Cosmetics, Health, Nutrition 78,9 10,2 248,7 5,9
      - Pigmente/Technische Industrien 70,5 16,0 220,0 18,6
      - Flüssigkristalle 76,2 76,6 199,2 88,5
      - Elektronikchemikalien 53,9 59,0 139,7 40,8
      Laborprodukte (LP) 139,1 14,2 400,6 10,3
      - Laborreagenzien 78,3 12,7 225,7 11,2
      - Wissenschaftliche Laborprodukte 60,8 16,3 174,9 9,2
      Labordistribution (LD) 616,2 49,3 1.752,0 136,4
      Innenumsatz (LP an LD) - 49,1 - 23,4 - 138,6 - 30,2
      Umsatz nach Regionen (Mio. Euro) Q3/2000 (+/- %) Umsatzanteil %

      Nordamerika 673 43 39
      Europa 610 - 5 36
      - davon in Deutschland 172 - 4 10
      Lateinamerika 114 68 7
      Asien/Australien/Afrika 316 28 18

      ----------------------------------------------------------------------

      Pressemitteilung

      Merck KGaA übernimmt das Biotech-Unternehmen Biovation Ltd.


      Einzigartige Technologie zur Entfernung immunogener Eigenschaften von Antikörpern und Proteinen könnte die Sicherheit und Verträglichkeit von Biotherapeutika entscheidend erhöhen

      London und Darmstadt, 26. Oktober 2000 - Die Merck KGaA hat das in Privatbesitz befindliche Biotechnologie-Unternehmen Biovation Ltd. in Aberdeen/Schottland übernommen. Biovation konzentriert sich auf das Bioengineering von Antikörpern und Proteinen und arbeitet an der Neuentwicklung von Technologien, die auf die Entfernung immunogener Eigenschaften von Antikörpern und Proteinen zielen. Mit Hilfe dieser Technik will Merck neue Biotherapeutika mit einem überlegenen Unbedenklichkeits- und Verträglichkeitsprofil herstellen. Die von Biovation entwickelten Technologien sollten auf eine ganze Reihe therapeutisch wirksamer Proteine anwendbar sein.

      Biovation wurde 1994 als Biotech-Startup von ehemaligen Industrieforschern mit Hilfe von Wagniskapital gegründet und beschäftigt heute in Forschungslabors in Aberdeen und Cambridge/UK rund 21 Mitarbeiter. Finanzielle Einzelheiten der Übernahme wurden nicht mitgeteilt.

      "Biovation ist eine nahezu ideale Ergänzung unserer Technologieplattformen zur Entwicklung neuer Biotherapeutika", sagte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, Chairman und CEO der Merck KGaA im Rahmen der Herbstpressekonferenz des Unternehmens vor Journalisten in London. "Antikörper haben einen entscheidenden Stellenwert im Portfolio unserer Onkologie-Projekte. Von daher sehen wir die klare Chance, dass Biovation mit exzellenten Forschern und Know-How dazu beitragen wird, innovative neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten in aller Welt zu entwickeln", fügte Scheuble hinzu.

      "Als Unternehmen der Merck-Gruppe wird Biovation seinen Namen behalten und über die notwendigen Resourcen zur Weiterentwicklung als eigenständiges, innovationsgetriebenes Biotech-Unternehmen vefügen", sagte Dr Frank Carr, Gründer und CEO von Biovation. "Wir wollen die Partnerschaft zu unseren bisherigen Kunden beibehalten und neue Partner aus der pharmazeutischen Industrie gewinnen, um gemeinsam mit ihnen auf Lizenzbasis spezifische Antikörper und Proteine für die präklinische Entwicklung zu generieren.", fügte Carr hinzu, der seine Position als Präsident und CEO von Biovation weiterhin innehaben wird.

      Die Übernahme von Biovation Ltd. ist ein weiteres Beispiel für das Konzept der intelligenten Allianzen, das Merck seit Mitte der neunziger Jahre konsequent umsetzt und das dem Unternehmen den Zugang zu innovativen Technologien und talentierten Forschern, wie in diesem Fall aus den Reihen von Biovation, ermöglicht.

      Biovation Ltd. und die von Merck bereits 1998 erworbene US-Tochtergesellschaft Lexigen Pharmaceuticals gehören zu den weltweit schlagkräftigsten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Immunologie und sind Eckpfeiler des Engagements der Merck KGaA für die Entwicklung und Vermarktung innovativer Biotheurapeutika, die Patienten in der ganzen Welt zugute kommen wer-den. Beide For-schungseinrichtungen berichten an Matthew Emmens, Mitglied des Pharma Management Board der Merck KGaA und CEO von EMD Pharmaceuticals Ltd., der amerikanischen Pharmagesellschaft der Merck KGaA in Durham, North Carolina.
      Weitere Informationen im Internet: www.biovation.co.uk; www.merck.de; www.emdpharmaceuticals.com; www.lexigenpharm.com

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      Pressemitteilung

      Merck Pharma: Klinische Forschungspipeline auf nachhaltiges ertragsstarkes Wachstum ausgerichtet


      Weltweit führend in der Onkologie: Ab 2003 jährlich mindestens eine neue Produkteinführung in der Krebstherapie vorgesehen
      Weltweit führend bei Typ 2 Diabetes: Umfassendes Portfolio für orale Therapie (Glucophage, Glucovance, Glucophage XR and Starlix) durch klinische Neuentwicklungen abgesichert
      Neuausrichtung der klinischen Entwicklungspipeline abgeschlossen: Schwerpunkt auf Projekten mit schneller Marktzulassung und hoher wirtschaftlicher Bedeutung

      London/Darmstadt, 26. Oktober 2000 - Die Pipeline der klinischen Pharma-Entwicklungsprojekte der Merck KGaA ist gut gefüllt. Sie wird in den nächsten Jahren innovative Medikamente für Therapiefelder liefern, in denen neue bzw. bessere Behandlungsmethoden notwendig sind. 25 Projekte in unterschiedlichen Phasen der klinischen Entwicklung werden in den kommenden Jahren entscheidend zum Wachstum und zum Ausbau der Marktposition der gesamten Unternehmensgruppe beitragen. "Die hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die wir in den letzten Jahren in unseren Geschäftsbereich Pharma investiert haben, waren gut angelegt. Jetzt gilt es, innovative Medikamente mit hohem medizinischen Nutzwert erfolgreich an den Markt zu bringen", sagte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, Chief Executive Officer der Merck KGaA, vor Journalisten in London.

      Das Unternehmen, so Scheuble, habe seine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den zurückliegenden Jahren weit mehr als in der Branche üblich ausgeweitet. 1999 hat Merck mehr als 514 Mio Euro in F&E investiert; rund zwei Drittel dieser Summe wurden für Forschung und Entwicklung im Pharmabereich für innovative Originalpräparate aufgewendet.

      Intelligente Forschungsallianzen und Lizenzen

      Ein Schwerpunkt der Forschungsstrategie von Merck ist die Etablierung intelligenter Forschungsallianzen und Lizenzvereinbarungen mit Partnern in aller Welt. Merck hat schon früh die Chance erkannt, auf Basis dieses Konzepts im internationalen Wettbewerb mit den Großunternehmen der Branche erfolgreich mitzuhalten und wird in der Weltliga der Forschung weiterhin mitspielen. Merck hat seit 1994 mehr als 25 größere Forschungs-und Lizenzvereinbarungen mit führenden internationalen Pharma- und Biotech-Unternehmen abgeschlossen. "Akquisitionen wie Lexigen/USA oder intelligente Forschungsallianzen wie mit ImClone Systems/USA sind wesentliche Bausteine unseres Erfolgs und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere klinische Entwicklungspipeline heute so eindrucksvoll ausgestattet ist", sagte Scheuble.

      Fokussierung auf schnelle Markteinführung

      In den zurückliegenden Monaten hat Merck die gesamte klinische Entwicklungspipeline einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen und dabei eine Reihe von Neuausrichtungen vorgenommen. "Unser Ziel war es, die verfügbaren Ressourcen gezielt auf besonders erfolgversprechende Projekte zu lenken, die bei hohem medizinischen Nutzen eine schnelle Markteinführung versprechen und hohe wirtschaftliche Bedeutung für Merck haben", sagte Scheuble. Dieses Ziel sei jetzt erreicht; die Projekte mit hoher Priorität seien definiert.

      Vor allem im Bereich der Onkologie verfolgt Merck ehrgeizige Ziele. Vom Jahr 2003 an will das Unternehmen in jedem Jahr eine neue Therapiemöglichkeit gegen Krebs - sei es ein neues Medikament oder eine zusätzliche Indikation - auf den Markt bringen. Zwei Entwicklungsprojekte - der monoklonale Antikörper Cetuximab (C225) sowie das Immunocytokin KS-IL2 - gelten dabei als strategisch wichtig und genießen bevorzugte Förderung. "Wir wollen unsere Position als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Onkologie auf unseren vier therapeutischen Plattformen verstärken und weiter ausbauen", betonte Scheuble.


      Onkologie
      Von der biologischen Krebsbehandlung werden höhere Selektivität und bessere Wirksamkeit bei weniger Nebenwirkungen erwartet - Innovative Therapieformen bilden Schwerpunkt der Onkologie-Forschung - Projekte mit hoher Priorität definiert

      Durch die Entwicklung innovativer Therapieansätze arbeitet Merck engagiert an der Ver-besserung der Krebsbehandlung. Ziel für den Schwerpunkt Onkologie ist, wichtige Erkenntnisse der Grundlagenforschung in neuartige Therapien umzusetzen, um so den Ärzten und Patienten neue Chancen der Krebstherapie zu eröffnen. Das entscheidende Merk-mal der Biotherapeutika von Merck ist die eindeutige Unter-scheidung zwischen Tumorzellen und gesunden Zellen, wodurch sich die Be-handlungswirkung gezielt auf die Tumorzellen ausrichten lässt. Von diesem Ansatz ist eine verbesserte Wirksamkeit der Therapie bei weniger Nebenwirkungen zu erwarten. Zur Zeit befinden sich vier unterschiedliche Strategien in der Entwicklung:


      Monoklonale Antikörper (zur Blockierung des Krebswachstums)
      Immunozytokine (zur lokalen Stimulation der Immunabwehr)
      Angiogenesehemmer (zum Aushungern von Tumoren)
      Tumorvakzine (zur Impfung gegen Krebs)


      Monoklonale Antikörper: Blockierung des Krebswachstums

      Merck entwickelt monoklonale Antikörper, die sich gezielt gegen Krebs-zellen richten und das Tumorwachstum blockieren. Antikörper sind Proteine, die das Immunsystem in Reaktion auf Antigene (Fremdsubstanzen wie etwa Krankheitserreger) bildet. Im menschlichen Körper ist jeder einzelne von Millionen unterschiedlicher Antikörper für die Bindung an ein bestimmtes Antigen angelegt. Aus speziellen Zellen, die in Standard-Laborverfahren kultiviert werden, können Antikörper in Form sogenannter monoklonaler Antikörper in großer Menge gewon-nen werden. Monoklonale Antikörper ermöglichen die Untersuchung der bei Krebs-erkrankungen auf molekularer Ebene ablaufenden Vorgänge. Dies hat zur Verbesse-rung der Krebsdiagnostik und -therapie beigetragen.

      Cetuximab (Phase III / erwartete Markteinführung 2002)

      Cetuximab (auch als C225 bezeichnet), das von Merck gemeinsam mit ImClone Systems Inc. in den USA für die Therapie von Karzinomen von Kopf und Hals, Kolon, Rek-tum und Pankreas entwickelt wird, ist der zur Zeit klinisch am weitesten fortgeschrittene monoklonale Antikörper. Cetuximab bindet spezifisch und mit hoher Affinität an einen Rezeptor auf der Zelloberfläche, den sogenannten epider-malen Wachstumsfaktorrezeptor (Epi-dermal Growth Factor Receptor, EGFR). Die Ak-tivierung dieses Rezeptors durch das Andocken des Wachstumsfaktors ist von entschei-dender Bedeutung für Wachstum und Ausbreitung solider Tumore unterschiedli-cher Art. Außerdem schützt die Aktivierung dieses Rezeptors offenbar die Krebszelle vor den toxischen Wirkungen der Chemo- und Strahlentherapie, wodurch sich die Wirksamkeit der Therapie abschwächt. Durch die Bindung von Cetuximab an den EGFR wird das Andocken des Wachstumsfaktors an den EGFR und damit dessen Aktivierung verhindert. Auf diese Weise blockiert Cetuximab das über EGFR vermittelte Überleben und Wachstum von Tumorzellen.

      Zur Zeit wird Cetuximab in klinischen Studien als Therapie gegen die vorstehend genannten Karzinome geprüft; bis einschließlich Juni 2000 wurden bereits mehr als 500 Patienten mit Cetuximab behandelt. Die Verträglichkeit von Cetuximab ist generell gut und die bisherigen Ergebnisse hinsichtlich der therapeutischen Wirk-samkeit sind - vor allem bei Kombination mit Chemo- oder Strahlentherapie - sehr vielversprechend. Beeindruckende Ergebnisse wurden auch bei Patienten erzielt, bei denen Standardtherapien unwirksam waren. Großangelegte inter-nationale Studien sind bereits angelaufen.

      Bispezifischer Antikörper H447

      Der bispezifische Antikörper H 447 wurde in einer Phase-II-Studie an Patienten mit Kopf- und Halskarzinomen getestet. Da Merck seine Ressourcen auf Projekte konzentriert, die eine frühere Markteinführung oder größeren kommerziellen Nutzen versprechen, wird die finanzielle Unterstützung für H 447 seitens Merck derzeit ausgesetzt.


      Tumorvakzine: Impfung gegen Krebs

      Mitumomab (Phase III / erwartete Markteinführung 2004)

      Ebenfalls in Kooperation mit ImClone Systems arbeitet Merck an der Entwick-lung von Antikörpern wie Mitumomab (auch als BEC2 bezeichnet), die als Vakzine gegen Krebszellen eingesetzt werden können. Diese Antikörper ahmen Oberflächenproteine der Tumorzelle nach und stimulieren dadurch das Immunsystem zum Angriff auf die Krebszellen. Ziel dieser Immuntherapie mit BEC2-Vakzinen ist es, beim Patienten eine Antitumorreaktion des Moleküls Gangliosid GD3 auszulösen. Dieses Gangliosid findet sich auf der Oberfläche von Krebszellen unterschiedlichen Typs, z.B. bei Lungen- und Hautkarzinomen. Zur Herstellung des BEC2-Impfstoffs wurde einer Maus GD3 injiziert und dadurch ein anti-GD3-Antikörper erzeugt, dessen Injektion dann bei einer anderen Maus zur Bildung eines "anti-idiotypischen" Antikörpers führte. Der so entstandene BEC2-Antikörper ähnelt dem ursprünglichen GD3-Antigen; da es sich bei diesem jedoch um ein Eiweiß handelt, löst er eine stärkere Immunantwort aus.

      BEC2 befindet sich zur Zeit in fortgeschrittenen Stadien der klinischen Entwick-lung. Die bei insgesamt 180 Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom bzw. malignem Melanom gewonnenen Daten sprechen dafür, dass die Behandlung mit BEC2 unbedenklich ist und generell gut vertragen wird. Eine Studie an Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom, die am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York (USA) durchgeführt wurde, erbrachte erste vielsprechende Hinweise auf eine Verbesserung der Lebenserwartung der Patienten durch die BEC2-Immuntherapie. Zur Zeit läuft in den USA und in Europa, Australien und Neuseeland eine großangelegte Prüfung von BEC2 an Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom.

      p21-RAS Peptid (Phase II)

      Im Zuge der laufenden Portfolio-Neubewertung wird die Merck KGaA alle Entwicklungsrechte für den Impfstoff auf Basis des p21-RAS Peptids an den ursprünglichen Lizenzgeber Norsk Hydro zurückgeben. Diese Vereinbarung beruht zum Teil auf einer deutlichen Abweichung von der ursprünglich geplanten Markteinführung im Jahr 2003 in der Indikation Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) im fortgeschrittenen Stadium.

      Die Zusammenarbeit der zwei Unternehmen gestaltete sich höchst erfolgreich. Das gemeinsame Know-how wurde in den Bereichen Produktion, Zulassung und Entwicklung einer spezifischen Tumorvakzine auf Peptidbasis weiterentwickelt. Die Ergebnisse einer von Merck durchgeführten Studie der Phase II bestätigten frühere Studien bezüglich der immunologischen Wirkung und der herausragenden Verträglichkeit der Substanz. In dieser Studie wurde jedoch auch der Bedarf an weitergehenden Untersuchungen deutlich, um vor Übergang in die Phase III die Dosierung des Impfstoffes zu optimieren. Weitere Ergebnisse zahlreicher ähnlicher Studien zu Tumorvakzinen deuten auf das therapeutische Potential dieses Produktes im Frühstadium der Erkrankung (nach chirurgischer Entfernung) hin. Aufgrund der längeren Dauer derartiger Studien war eine Markteinführung innerhalb des ursprünglichen Zeitplanes nicht haltbar. Mehrere unabhängige Studien zu dieser Thematik sind geplant.

      Aufgrund der längeren Entwicklungszeiten, die zur Untersuchung dieser Optionen notwendig sind, zieht Merck es vor, seine Ressourcen auf andere Onkologie-Projekte mit potentiell früherer Markteinführung zu konzentrieren.

      Immunzytokine: Lokale Stimulation des Immunsystems

      KS-IL2 / 14.18-IL2 (Phase I-II / erwartete Markteinführung 2005)

      Das Onkologie-Portfolio von Merck enthält auch Antikörper, die so modifiziert wur-den, dass sie das Immunsystem lokal stimulieren und damit gezielt zur Zerstörung von Krebszellen führen. Die bei Lexigen Pharmaceuticals, dem in Lexigen MA/USA ansässigen Onkologieforschungszentrum der Merck KGaA, entwickelten Immunzytokine huKS-IL2 und hu14.18-IL2 befinden sich derzeit in Frühstadien der klinischen Entwicklung. Immunzytokine sind Fusionsproteine, d.h. zwei unterschiedliche Proteine werden durch Fusion aneinander gekoppelt. Sie bestehen aus einem Antikörper, der das Fusionsprotein gezielt zur Tumorzelle lenkt, und einem Molekül wie Interleukin-2 (IL2), das eine Immunantwort auslöst. Erste Ergebnisse zeigen, dass diese Immunantwort Tu-morzellen abtöten und zur Entwicklung eines immuno-logischen "Gedächtnisses" führen kann, das auch nach Therapieende noch vor Tumorzellen schützt. Durch gezieltes Angehen unterschiedlicher Oberflächenmoleküle von Tumorzellen arbeitet Merck an der Entwicklung von Immunzytokinen für die Behandlung einer Vielzahl von Karzinomen. Studien belegen, dass diese Fusions-proteine in zahlreichen Modellsystemen Antitumorreaktionen auslösen, und auch die ersten Ergebnisse der klinischen Prüfungen sind vielversprechend. Merck hat beschlossen, die Entwicklung des Immunzytokinprojekts zu KS-IL2 mit hoher Priorität weiterzuentwickeln.

      Angiogenesehemmer: Tumore werden ausgehungert

      Cilengitide (Phase II / erwartete Markteinführung 2004)

      Mercks vierte Strategie der biologischen Krebsbekämpfung ist das "Aushungern" der Tumore mit Hilfe des Angiogenese-hemmers Cilengitide. Als tumoraktivierte Angiogenese bezeichnet man die Entstehung neuer Blutgefäße, die den Tumor an bereits vorhandene Blutgefäße anschließen. Dies ist sehr wichtig für die Versorgung des Tumors mit Nährstoffen und ermöglicht seine Ausbreitung im Körper. Da der Tumor ohne die Neubildung von Gefäßen nicht überleben und wachsen kann, ist die Angiogenese ein idealer Ansatzpunkt für die Therapie solider Tumore.

      Der Angiogenesehemmer Cilengitide wurde in Zusammenarbeit von Merck, der Technischen Universität München und dem Scripps Research Institute entwickelt. Cilengitide blockiert die Angiogenese durch spezifische Funktionshemmung der Integrine vß3 und vß5 (Rezeptormoleküle, die den Endothelzellen das Signal für die Bildung neuer Blutgefäße geben). Studien unter Verwendung unterschiedlicher Modellsysteme belegen, dass Cilengitide ein hochwirksamer, selektiver Angiogenesehemmer mit Antitumoraktivität ist. Die ersten Ergebnisse der zur Zeit mit Cilengitide laufenden klinischen Prüfungen der Phase I und II sprechen für seine Unbedenklichkeit und gute Verträglichkeit bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren.

      Stoffwechselstörungen

      Schwerpunkt auf Typ-2-Diabetes - Erweiterung der Glucophage-Familie - Neue Produkte in den USA erfolgreich eingeführt

      Medikamente zur Behandlung von Stoffwechselstörungen stellen - primär wegen des Erfolges von Glucophage (Metformin), einem der weltweit führenden oralen Antidiabetika - gegenwärtig das größte Therapiefeld der Merck KGaA dar. Glucophage ist das bei weitem meistverkaufte Produkt von Merck und hat nach seiner erfolgreichen Einführung in den USA durch den Lizenznehmer Bristol-Myers Squibb, einen bemerkenswerten Umsatzzuwachs erzielt. Die weltweiten Umsätze von Glucophage erreichten 1999 1,4 Mrd EUR. (+53 % gegenüber 1998) und 1,6 Mrd Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2000 (+ 61 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres). Mit diesem Produkt wird rund 15 % des Gesamtumsatzes der Merck KGaA bei Originalpräparaten (Ethicals) erzielt.

      Da der Produktschutz von Glucophage in den USA im September 2000 ausgelaufen ist, hat Merck hat in den letzten Jahren für das Produkt erfolgreich ein umfangreiches Life-Cycle-Management eingeführt. Als ein erstes Ergebnis dieses Programms wurde Glucovance, ein Kombinationspräparat, das Metformin und Glibenclamid enthält, im August 2000 von der FDA zugelassen und von Brystol-Myers Squibb im gleichen Monat auf den US-Markt gebracht. Seitdem hat Glucovance bereits einen Marktanteil von 2,1 Prozent der Neuverschreibungen erzielt und ist damit eine der erfolgreichsten Produkteinführungen, die jemals in den USA verzeichnet wurden.

      Glucovance ist, in Verbindung mit einem Ernährungs- und Sportprogramm, für die Anfangstherapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes bestimmt; außerdem soll es als so genannte "Second-line-Therapie" bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, deren Blutzuckerspiegel mit Metformin oder Sulfonylharnstoff allein nicht in den Griff zu bekommen sind. Glucovance verbindet Glyburid und Metformin in einer einzigen Tablette und bietet damit Compliance-Vorteile für Diabetiker, bei denen eine Behandlung mit beiden Substanzen erforderlich ist. Klinische Prüfungen in den USA und in Europa haben die Wirksamkeit von Glucovance mit einer engmaschigen Blutzuckerkontrolle bei gleichzeitig ausgezeichneter Verträglichkeit nachgewiesen. In Europa wurde Glucovance im April 2000 bei der französischen Zulassungsbehörde im Rahmen eines so genannte Mutual Recognition Procedures eingereicht.

      Das zweite aus dem Life-Cycle-Management hervorgegangene Produkt ist Glucophage XR, eine einmal tägliche Formulierung, die der herkömmlichen Formulierung mit zwei- oder dreimal täglicher Dosierung gegenüber einen Compliance-Vorteil besitzt. Glucophage XR hat als Zielgruppe Patienten, bei denen eine Monotherapie mit Metformin erforderlich ist oder die Metformin zusammen mit anderen Antidiabetika nehmen. In klinischen Studien an über 1200 Patienten wurde nachgewiesen, dass Glucophage XR den Blutzuckerspiegel der Patienten gleich wirksam senkt wie Glucophage. Glucophage XR wurde von der FDA Mitte Oktober 2000 zugelassen und wird demnächst auf dem US-Markt eingeführt. Die europäische Zulassung für Glucophage XR wurde im April 2000 beantragt.

      Anfang Oktober haben die Schweizer Zulassungsbehörden bereits das Medikament Starlix (Nateglinid) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Aufgrund eines Abkommens zwischen der Merck KGaA und der Novartis AG zur gemeinsamen Vermarktung, welches für Europa und bestimmte Länder in Afrika, Südostasien und Lateinamerika gilt, werden die beiden Unternehmen Starlix noch vor Jahresende in der Schweiz einführen. Starlix wurde sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Glucophage zur Behandlung von Patienten zugelassen, deren Hyperglykämie mit einem Ernährungs- und Sportprogramm allein nicht unter Kontrolle zu bringen ist.

      Die Zulassung basierte auf Daten von über 4000 Patienten weltweit und ist die erste für Starlix in Europa. Da Starlix jederzeit bis 30 Minuten vor einer Mahlzeit genommen werden kann, hilft das Präparat die Blutzuckerwerte bei den Mahlzeiten zu kontrollieren, indem es die Frühphase der Insulinsekretion wiederherstellt; diese ist bei Typ-2-Diabetes nicht mehr vorhanden. Der Ansatzpunkt des neuen Medikamentes ist also das Problem der Glucose-"Spikes" - ein gefährlicher scharfer Anstieg der Blutzuckerwerte bei den Mahlzeiten. Forschungen haben gezeigt, dass dies einen wichtigen Risikofaktor für die kardiovaskuläre Mortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes darstellt. Von Novartis in Lizenz von Ajinomoto Co. Inc., Japan, erworben, wurde Starlix bei der FDA und der European Medicines Evaluation Agency (EMEA) im Dezember 1999 zur Zulassung eingereicht.

      Zusammen mit Starlix stellt die Glucophage-Familie eines der stärksten Antidiabetika-Geschäfte in Europa dar. Um diese Position zu verteidigen, hat Merck sich entschlossen, sein Diabetesgeschäft mit drei neuen Antidiabetika-Projekten auszubauen:

      CRE 16336 (Phase I / Erwartete Markteinführung 2005)

      Als Teil eines Forschungsabkommens mit der Ono Pharmaceuticals Co. Ltd., Japan, entwickelt Merck den "Insulin-Sensitiser" CRE 16336 als potentielle Therapie für Typ-2-Diabetes. Die Wirkung der Insulin-Sensitiser beruht darauf, erhöhte Blutzuckerwerte durch Verbesserung der Insulinwirkung in den Zielgeweben zu senken - eine Wirkung, die normalerweise bei Patienten mit Typ-2-Diabetes beeinträchtigt ist. Klinische Prüfungen der Phase I wurden1998 begonnen.

      CRE 16257 (Phase I / Erwartete Markteinführung 2005)

      Die Substanz CRE 16257, die sich gegenwärtig in der Phase I der klinischen Entwicklung befindet, sensibilisiert Betazellen für die Behandlung von Typ-2-Diabetes und Insulinresistenz. Ebenso wie CRE 16336 wird diese Substanz in Zusammenarbeit mit Ono Pharmaceuticals entwickelt. "Beta-Cell-Sensitiser" haben einen anderen Wirkungsmechanismus als konventionelle oralen Antidiabetika. Sie senken den Blutzuckerspiegel, indem sie die Betazellen für die Wirkungen der zirkulierenden Glucose sensibilisieren. Dies führt dazu, dass diese Zellen indirekt zur Insulinsekretion stimuliert werden.

      IDD 676 (Phase I / Erwartete Markteinführung 2007

      IDD 676 befindet sich in der klinischen Entwicklung Phase I. Bei dieser Substanz handelt es sich um einen Aldose-Reduktase-Hemmer, der für die Behandlung diabetischer Neuropathien bestimmt ist. IDD 676 ist stark aldose-reduktase-spezifisch und besitzt eine gute Bioverfügbarkeit. Die Einführung ist für 2007 geplant.


      Herz-Kreislauf

      Schwerpunkt auf akuten und chronischen Herzerkrankungen mit hohem therapeutischen Bedarf - Erweiterung der Bisoprolol-Produktlinie

      Auf dem Gebiet der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Merck KGaA auf neuartige Therapieansätze und die Prävention von akuten und chronischen Herzerkrankungen (wie Herzinsuffizienz, Thrombose / Restenose), für die erfolgreiche Therapien dringend benötigt werden, sowie herzschützende (cardioprotektive) Maßnahmen. Die Einführung der Life-Cycle-Management-Projekte für Bisoprolol in der Form eines niedrigdosierten Kombinationspräparates, das Hydrochlorothiazid als Diuretikum enthält, läuft bereits in der Indikation Herzinsuffizienz. Die entsprechenden Aktivitäten werden unsere Bisoprolol-Produktlinie in den nächsten Jahren stabilisieren und weiter ausbauen.

      Einen wesentlichen Entwicklungsschwerpunkt stellen die Natrium-Protonen-Austauschhemmer, die sogenannten NHE-Inhibitoren (Na/H-Exchange = NHE), dar. Auf dieser Plattform laufen bereits mehrere Projekte mit unterschiedlichen Wirkstoffen, die auf die Indikationen akuter Myokardinfarkt, Herzchirurgie, nicht-kardiale Chirugie sowie chronische Herzerkrankungen zielen.

      NHE-Inhibitoren und orale GPIIb/IIIa-Antagonisten, insbesondere Eniporide und Gantofiban, sind Produkte der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung zwischen Merck KGaA und der japanischen Yamanouchi Pharmaceuticals. Im gegenseitigen Einvernehmen haben beide Unternehmen beschlossen, die Entwicklung eines der Projekte zu den NHE-Inhibitoren zu beenden. Dies betrifft Eniporide in der Indikation akuter Myokardinfarkt, da in der ESCAMI-Studie, einer multinationalen europäischen Studie der Phase II, kein Nutzen bei akuten Infarktpatienten festgestellt werden konnte. Beide Seiten beschlossen ferner, die Entwicklung von Gantofiban in der Indikation akute Koronarerkrankungen zu beenden, da die Ergebnisse aus Phase II für diese Substanz kein besseres Nutzen-Risiko-Profil aufzeigten als für andere orale Substanzen dieser Therapeutikaklasse. Die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung zwischen Merck KGaA und Yamanouchi bleibt jedoch für mehrere präklinische Projekte bestehen.

      Merck KGaA untersucht derzeit einen PDE-V-Hemmer in Prüfungen der Phase I. Im Vergleich zu verfügbaren Medikamenten für die Indikation Erektionsstörungen zeigt dieser ein besseres Profil. Es wird überlegt, für dieses Projekt eine Partnerschaft einzugehen.


      Zentrales Nervensystem

      Strategische Überprüfung abgeschlossen - Neupositionierung der Projekte anhand medizinischer Dringlichkeit der Indikationen

      Die strategische Überprüfung der CNS-Pipeline ist kürzlich abgeschlossen worden. Die drei Projekte wurde auf Basis ihres therapeutischen Nutzens neu ausgerichtet.

      EMD 68843 (Phase II / Erwartete Markteinführung 2005)

      EMD 68843, ein duales, serotonerges Antidepressivum befindet sich in Phase II der klinischen Entwicklung. Die antidepressive Wirkung dieser Substanz ist in ersten klinischen Prüfungen nachgewiesen worden. Ziel der Entwicklung von EMD 68843 ist es, im Vergleich zur aktuellen Standardtherapie mit SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), das Nebenwirkungsprofil vor allem im sexuellen Bereich zu verbessern. Die Markteinführung dieser Substanz wird für 2005 erwartet.

      Sarizotan (Phase II / Erwartete Markteinführung 2005)

      Sarizotan (EMD 128 130), eine Substanz, mit den Eigenschaften eines 5 HT1A-Agonisten, hat in Parkinsonmodellen an Affen L-Dopa-induzierte Dyskinesien signifikant verbessert. Die Entwicklung zielt dementsprechend aktuell nicht mehr auf Schizophrenie, sondern auf Dyskinesie bei Parkinson. In dieser Indikation wird Sarizotan derzeit in Prüfungen der frühen Phase II untersucht. Die Markteinführung soll 2005 erfolgen. Zur Zeit gibt es keine zugelassene Behandlungsform für diese Erkrankung.

      Asimadoline (Phase II / Erwartete Markteinführung 2007)

      Asimadolin (EMD 61 753) ist ein peripher wirkendes Opioid, ein spezifischer Kappa-Rezeptor-Agonist, der für die Schmerztherapie entwickelt wurde. Diese Substanz hat sich als gut verträglich erwiesen. In klinischen Studien zu Schmerzen in der Skelettmuskulatur konnten jedoch keine übereinstimmenden Daten zur Wirksamkeit erzielt werden. Allerdings zeigte Asimadolin in neueren präklinischen Studien an verschiedenen Schmerzmodellen aus dem Bereich gastrointestinaler Erkrankungen wie z.B. Reizkolon signifikante Wirkung. Für Anfang nächsten Jahres sind erste Studien der Phase II in dieser Indikation geplant und die Markteinführung ist für 2007 vorgesehen.


      Gesundheit der Frau (Women`s Health)

      Schwerpunkt Hormonsubstitutionstherapie und Schwangerschaftsverhütung -Stetiger Strom neuer Produkte

      Die Entwicklungspipeline der Merck KGaA auf dem Gebiet der Gesundheit der Frau wurde durch die Akquisition des Unternehmens Theramex, Monaco, im Jahr 1999 wesentlich erweitert. Das Therapiefeld konzentriert sich zur Zeit auf zwei Indikationen: Hormonsubstitutionstherapie (HRT) und Schwangerschaftsverhütung.

      Im Bereich HRT entwickelt Merck gegenwärtig transdermale und orale Darreichungsformen (Pflaster, Gel und Tabletten). Diese breite Produktpalette bietet dem Arzt Alternativen für die individuelle Behandlung von Frauen während der hormonellen Umstellungsphase, in der die Wahl der Therapie von höchster Bedeutung für die Compliance ist. Von den sechs HRT-Projekten werden drei noch vor Ende des Jahres 2002 auf den Markt kommen. Eins befindet sich gegenwärtig in der Phase III und die beiden anderen im Prozess der Zulassung. Die erfolgreiche Vermarktung dieser Produkte wird Merck zu einer starken Präsenz auf dem europäischen HRT-Markt verhelfen.

      Im Bereich Schwangerschaftsverhütung entwickelt Merck zur Zeit zwei sich ergänzende Projekte. Bei dem einen handelt es sich um ein vollkommen neues Gestagen (die Phase II beginnt im kommenden Jahr - geplante Einführung 2008) mit günstigen pharmakologischen Eigenschaften. Bei dem anderen geht es um das erste Schwangerschaftsverhütungsmittel mit einer neuen Behandlungsform, bei der ein natürliches Estradiol zum Einsatz kommt (Phase II läuft - geplante Einführung 2007).

      Alle Projekte sind entweder für Merck zum Patent angemeldet oder schon patentiert.


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      MfG haseharry


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