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    Alles Schwindel? Oder sind die Russen schlauer? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.01.01 11:28:09 von
    neuester Beitrag 15.01.01 21:27:50 von
    Beiträge: 13
    ID: 328.497
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      Avatar
      schrieb am 15.01.01 11:28:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Editorial aus raum&zeit Nr. 109


      Diese Informationen gibt es nur bei uns !




      Gentechnik: Voll daneben

      Was raum&zeit schon immer vermutet hatte, ist jetzt erstmals wissenschaftlich belegt worden. Die Informationen, Programme, „Bausteine des Lebens“ die für eine zielgerichtete Eiweißsynthese dienen sollen, sind nicht in der DNA enthalten. Vielmehr erweist sich die DNA als völlig labil, was die Programmierung künftiger Zellen betrifft. Wie in dieser Ausgabe nachzulesen ist, bildet die DNA ein Hologramm, das mit planetarischen, siderischen und galaktischen Feldern elektromagnetischer Art in Resonanz tritt. Über diese Resonanz holt sich die DNA die notwendigen Informationen für eine zielgerichtete Einweißsynthese bzw. für einen später strukturierten und spezialisierten Zellaufbau. Einfacher ausgedrückt: Das Hologramm der DNA kommuniziert mit dem morphogenetischen Feld.
      Was russischen Wissenschaftlern bereits seit mehr als 10 Jahren bekannt ist, weshalb man in diesen Kreisen bereits von der Wellen-Genetik spricht, ist im Westen unbekannt. Die Erklärung, warum die russischen Wissenschaftler einmal wieder wesentlich weiter sind als die im Westen, ist einfach: Es gab in Russland keine Pharmaindustrie. Das machte echte Grundlagenforschung möglich. Während man sich im Westen darauf versteifte, dass die chemischen Moleküle der DNA alle notwendigen Informationen zur Eiweißsynthese enthielten, denn nur dann kann die chemische Industrie den Finger darauf halten, erkannte man in Russland vorurteilsfrei, dass die DNA für diesen hohen Anspruch zu labil sei.
      Die russischen Forschungen erklären auch, warum es in der westlichen Gentechnik nur in höchstens 2 % der Fälle gelingt, Gene zielgerichtet auszutauschen und in 98 % der Fälle die Erwartungen der Gentechniker beim Einbau von genetischen Sequenzen in andere Erbsub-
      stanzen nicht erfüllt werden. Alles andere ist propagandistisches Getöse der Pharmaindustrie.
      Die russischen Erkenntnisse offenbaren aber auch, mit welcher Dreistigkeit westliche Wissenschaftlicher seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit verdummen und mit welcher Skrupellosigkeit sie eine These, die sich jetzt als völlig haltlos erweist, gewaltsam und oft wider besseres Wissen in die Praxis umsetzen. Sie missbrauchen damit die gesamte Menschheit als arglose Opfer für einen gigantischen Feldversuch, dessen Ausgang bis heute vollkommen ungewiss ist. Denn niemand von den Wissenschaftlern weiß, wie die von ihr verunstalteten Erbsubstanzen jetzt mit der Wellen-Genetik des morphogenetischen Feldes reagieren werden. Die Erkenntnisse der russischen Wissenschaftler sollten eigentlich ausreichen, um von den Politikern zu verlangen, die gesamte Gentechnik sofort zu stoppen, bevor noch mehr Unheil angerichtet wird. Die inzwischen wissenschaftlich nicht mehr anfechtbaren Erkenntnisse einer Wellen-Genetik haben aber auch noch einen anderen Aspekt:
      Die gesamte Patentierbarkeit der Gene kommt ins Rutschen. Denn wenn ein Gen in 98 % der Fälle nicht das tut, was es soll, sondern dazu das Hologramm erforscht werden muss, dessen Kommunikation mit dem morphogenetischen Feld eine halbwegs sichere Aussage darüber erlaubt, ob und wie das Gen in Verbindung mit anderen Erbsubstanzen überhaupt reagiert, dann fragt man sich, ob ein Patent auf ein solches Gen überhaupt noch haltbar ist. Nach dem Patentrecht jedenfalls nicht. Theoretisch könnten russische Wissenschaftler auf jedes westliche Patent ein neues Patent anmelden, denn das westliche Patent umfasst nicht die WellenGenetik.
      Wie ich jedoch die Macht und Ignoranz der Pharmaindustrie einschätze, wird sie zunächst nicht die russischen Erkenntnisse überprüfen, sondern versuchen, sie mit allen Tricks zu widerlegen. Außerdem werden sie wie bisher das Patentrecht so lange verbiegen, bis es auch die russischen Erkenntnisse umgeht.
      Eine ganz andere Frage ist freilich, wie die Börse reagieren wird. Sollte es sich herumsprechen, dass die bisherige Gentechnik voll neben der Realität liegt, dürften nicht nur die Hightech- und Biotech-Aktien, sondern vor allem auch die Aktien der Pharmaindustrie dramatisch in den Keller rutschen. Damit würde sich die überhitzte, ausschließlich profitgeile Forschungsatmosphäre des Westens abkühlen und vielleicht kommen Politik und Wissenschaft dabei nicht nur zur Besinnung, sondern man beginnt tatsächlich mit richtiger Grundlagenforschung.
      Bis dahin gilt der aus Bayern stammende Ausspruch: High-tech, Gentech, Scheißdreck.
      In diesem Sinne
      herzlichst Ihr



      Hans-Joachim Ehlers
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 11:51:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wellengenetik, ich habe ja schon viel Schwachsinn gehöhrt, aber dieses pseudosektenhafte Geblubbere ist absolut dämlich!!!

      Tatsache ist:
      Schon heute werden eine Reihe Eiweiße gentechnologisch hergestellt:
      - Insuline
      - Gerinnungsfaktoren, ...

      Ich könnte noch eine ganze Liste anhängen, aber lassen wir das.
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 11:59:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      WAAS?!?
      Zitat: "...bildet die DNA ein Hologramm, das mit planetarischen, siderischen und galaktischen Feldern elektromagnetischer Art in Resonanz tritt."
      So einen Müll hab ich ja noch nie gehört!!
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 12:05:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...gaaanz ruhig, der Pfleger kommt gleich!!
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 12:52:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Also jetzt mal sachte!

      Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als ihr euch vorstellen könnt.

      Oder sagt bloss, es gibt auch keine KLINGONEN?

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      Avatar
      schrieb am 15.01.01 18:50:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich hab auch noch 3 Sachen
      1.) Elvis lebt.
      2.) Das Bernsteinzimmer war "made in Japan".
      3.) Atlantis liegt in der Lüneburger Heide.

      Pffffffffffffffff..............
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 20:10:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Editorial aus raum&zeit Nr. 107


      Diese Informationen gibt es nur bei uns !




      Gentechnik –
      Ein großangelegter Menschenversuch

      Es scheint den Menschen schwer zu fallen, aus ihren Fehlern zu lernen. Dioxin, Asbest, PCB, Atomkraft ... es gibt unzählige Beispiele, die im Nachhinein zeigen, dass hier ein falscher Weg eingeschlagen wurde. Ein Einsehen ist jedoch bisher immer zu spät erfolgt und findet nur kurzfristig und äußerst eingeschränkt statt. Alle diese Beispiele zeigen, dass kritische Stimmen lange Zeit lächerlich gemacht, dass kritische Wissenschaftler diskreditiert, dass selbst beim Wis-
      sen um die Gefahren, diese lange Zeit totgeschwiegen werden. Die dann doch irgendwann unumgänglichen Sicherheitsmaßnahmen werden meist nur auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt.
      Der Grund für dieses Verhalten liegt nicht in der Sorge um die Gesundheit der Menschen und der Umwelt, der Grund liegt einzig und allein im Geld. Bedenke man doch die wirtschaftlichen Nachteile, wenn herauskommt, dass unsere wundervolle Technik nicht ganz so reibungslos funktioniert, wie die Propaganda behauptet. Man hat ja schließlich soo viel investiert.
      Die „fortschrittlichste“ Technik ist derzeit die Gentechnik. Doch die Gentechnik-Industrie hat – zumindest in Europa – ein Akzeptanzproblem. Dass Mais plötzlich ein eigenes Gift produziert, um Schädlinge abzuwehren, dass Lachse mit menschlichen Wachstumshormonen ausgestattet werden, um noch größer zu werden, dass Gemüse mit tierischen Genen ausgestattet wird, kommt doch einigen klardenkenden Menschen suspekt vor, und sie haben eine instinktive Abneigung vor dem neuartigen „Frankenstein-food“. Die Industrie hat also ein Akzeptanzproblem, und das gilt es zu ändern.
      Wer jetzt denkt, dass deswegen mehr geforscht wird, um die Auswirkungen des Gen-Foods zu untersuchen, hat sich jedoch getäuscht. Es geht nicht um die Gesundheit der Verbraucher, es geht darum, das Image des Gen-Foods gegenüber dem Verbraucher zu verbessern. Diese Strategie läuft nach altbewährtem Muster: Journalisten und Meinungsbildner werden mit Hochglanzbroschüren eingedeckt, die das Märchen von der sicheren Gentechnik verbreiten, in Talkshows reden sogenannte Wissenschaftler über die Unbedenklichkeit der Genmanipulation und großflächige Anzeigenkampagnen verbreiten einerseits das Bild einer schönen heilen Welt der Bio-Technologie und sorgen andererseits dafür, dass die Medien nicht allzu kritisch über das Thema berichten – man bedenke den immensen Werbe-Etat, der dahinter steht.
      Was man dann so liest und hört, sind die reinsten Märchen. So wird erklärt, dass die Sicherheit der Gentechnik erwiesen sei. Die Gefahren, angefangen vom horizontalen Gentransfer über den immensen Einsatz von Antibiotika-Resistenzgenen bis hin zu Todesfällen durch Gentherapie, werden jedoch völlig verschwiegen.
      Verschwiegen wird auch, dass es noch keine angemessenen Studien gibt, um die Sicherheit zu garantieren. Denn dazu braucht man Langzeit-Studien, die zehn bis 15 Jahre dauern. Langfristige Effekte sind also noch gar nicht abzusehen und vor allem nicht untersucht worden. So werden wir also heute mit technischen Errungenschaften „beglückt“, von denen keiner die Auswirkungen kennt. Wenn die Gefahren sich in einigen Jahren manifestieren, ist es jedoch zu spät, denn hier wird mit lebenden Organismen gespielt, die sich fortpflanzen und verbreiten und nicht einfach irgendwann wieder einzusammeln sind.
      Äußerst interessant ist auch das Argument für die Landwirtschaft: Mit unserer intensiven konventionellen Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte (die ja vom Staat subventioniert wird), hätten wir denn doch der Natur Gewalt angetan, wir hätten damit unseren Boden und unser Grundwasser vergiftet und herbizidresistente Unkräuter gezüchtet, wird plötzlich zugegeben. Jetzt gibt es ja wieder etwas Neues auf dem Markt, nämlich die wunderbare Gentechnik. Sie wird als einzig mögliche Rettung aus der Misere verkauft. Besonders bei diesem Argument ist die Schizophrenie kaum noch zu fassen. Genau das Problem, vor dem Ökologen bereits seit Jahren gewarnt haben, das aber bisher immer von den Politikern verworfen wurde, wird jetzt plötzlich respektiert. Jetzt, in dem Moment, in dem eine neue Methode wieder Geld bringen kann. Doch statt in diesem Moment, in dem man die Schäden der bisherigen Methode der Landwirtschaft endlich erkennt und zugibt, statt wenigstens
      jetzt umzudenken und auf eine nachhaltige, ökologisch vertretbare Landwirtschaft aufzubauen, geht man noch einen Schritt weiter weg von der Natur und investiert in weitaus größere Risiken.
      Indem die rot-grüne (!) Regierung jetzt angekündigt hat, dass Deutschland an die Weltspitze der Genforschung gelangen soll und der Etat entsprechend aufgestockt wird (auf 144 Mio. DM im Jahr 2001), zeigt sie ganz klar, wo ihre Priorität liegt: in der Wirtschaft.
      Dass die gesamte Genmanipulation bisher noch keinen einzigen Nutzen gebracht hat (Statistiken zeigen, dass bisher weder Pestizide eingespart, noch die Erträge vergrößert wurden und auch die Mär von der segensreichen Hilfe für die Medizin erweist sich als Flop), und dass die Gentechnologie uneinschätzbare Risiken und Gefahren birgt, die von den Wissenschaftlern zum Groß-
      teil ignoriert oder verschwiegen werden, scheint unsere Bundesregierung dabei nicht zu berücksichtigen.
      Die Genmanipulation ist also weiter nichts als ein globaler Menschenversuch auf Kosten unser aller Gesundheit.
      In diesem Sinne
      herzlichst Ihre

      Andrea Oellerich

      Das Editorial stammt diesmal von unserem Redaktionsmitglied Andrea Oellerich (M.A.), da in raum&zeit die nächste Generation auch zu Wort kommen soll.
      In diesem Sinne
      herzlichst Ihr

      Hans-Joachim Ehlers
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 20:24:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das neue Spiel des Lebens

      Ein paar Forscher begnügen sich nicht mehr damit, die Geheimnisse des Lebens zu entschlüsseln. Sie wollen von Grund auf völlig neue Wesen erschaffen.

      Wenn der Mikrobiologie-Professor Clyde Hutchison von der University of North Carolina über seine Arbeit redet, verstehen Laien meist nur die sprichwörtlichen böhmischen Dörfer. Von "reverser Transkriptase" erzählt er da, von "grampositiven Bakterien" und anderen Zungenbrechern. Doch als er zusammen mit Kollegen vor rund einem Jahr einen Artikel im Fachblatt "Science" veröffentlichte, horchte die Welt auf.

      Der Bericht beschrieb Experimente mit den wohl einfachsten Lebewesen der Welt – Mycoplasma genitalium. Die winzigen Einzeller tummeln sich in Lunge und Geschlechtstrakt des Menschen. Hutchison hatte mit einem Team von "The Institute for Genomic Research" (TIGR) herausgefunden: Die Schmarotzer leben weiter, auch wenn man sie eines Drittels ihrer Erbinformation beraubt – mit nur noch 265 bis 350 anstelle ihrer sonst 517 Gene, was schon wenig genug ist. Zum Vergleich: Menschen verfügen über schätzungsweise 50.000 bis 100.000 Gene.

      "Das war gar nicht überraschend, es gab vorher theoretische Berechnungen", wehrt Hutchison ab. Der US-Forscher im siebten Stock eines Hochhauses in Chapel Hill, North Carolina, staunt bis heute, welches Interesse das bei den Medien ausgelöst hat. "Ausgesprochen merkwürdig", schüttelt der blasse Mann in seinem vollgestopften Büro den Kopf.

      Was jedoch Journalisten und Öffentlichkeit faszinierte, ist der Umkehrschluß aus seiner Arbeit. Wenn nämlich Konstrukte mit so wenig Erbsubstanz lebensfähig sind – warum sollte es nicht möglich sein, aus den bekannten chemischen Bausteinen im Labor solche Minimal-Organismen zusammenzubauen? Mithin: aus unbelebter Materie Lebewesen zu erschaffen? Forscher spielen Gott, kommentierten manche Berichterstatter. Ein heißes Eisen – auch wenn Hutchison noch so verständnislos hinter großen Brillengläsern zwinkert.

      Quer über den Globus tasten sich Forscher in die Geheimnisse des Lebens vor, entziffern die Betriebsanleitungen der Natur und versuchen sie nachzubauen, zu entrümpeln oder sogar aufzufrisieren. Nur wenige Arbeitsgruppen sehen es als ihr Hauptziel an, künstliches Leben zu schaffen. Doch ihre Projekte sprengen bisweilen die Grenzen der Vorstellungskraft.

      Fans der Science-fiction-Fernsehserie "Akte X" erinnern sich vielleicht an eine Episode, in der eine geheimnisvolle Flüssigkeit todkranken Menschen erlaubte, unter Wasser zu atmen, und ihnen übermenschliche Kräfte verlieh. Eine Forscherin untersuchte die Flüssigkeit und warnte die Regierung: Die mirakulöse Substanz enthalte DNA–Erbsubstanz – aus drei Sorten von Basenpaaren! In allen irdischen Organismen ist die DNA-Doppelhelix aus nur zwei Sorten von Basenpaaren (A–T und C–G) aufgebaut. "Nicht von unserer Welt", erklärte die Fernseh-Forscherin. "Die Substanz ist außerirdisch."

      Entweder das – oder sie stammt aus Floyd Romesbergs Labor am Scripps Research Institute in Kalifornien. Er ist – verläuft alles nach Plan – nur noch ein Jahr davon entfernt, es der Akte X nachzutun und ein zusätzliches drittes Basenpaar in die DNA lebender Bakterien einzubauen. "Das gibt uns unglaubliche Möglichkeiten", schwärmt der Forscher. "Bis jetzt begrenzt uns die Natur auf 20 Aminosäuren, um Proteine zu bauen. Aber mit einem dritten Basenpaar können wir machen, was wir wollen – Proteine etwa, die gezielt Krebszellen attackieren."

      Doch kein Aspekt der neuen Schöpfungswelle scheint die Menschen so zu fesseln wie die Vorstellung, einfache organische Chemikalien aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff zu großen Molekülen zusammenzubrauen und irgendwann zu autonomem Leben zu erwecken. Bis das erste künstliche Wesen in einer Nährlösung schwimmt, werden allerdings noch mindestens zehn Jahre vergehen. "Obwohl in den vergangenen Jahren alles unglaublich schnell ging", sagt Hutchison.

      Sein Büro ist in die hintere Ecke eines Labors gezwängt, zwischen funkelnde Erlenmeyerkolben, Warnschilder und summende Geräte. Hutchison kann sich unruhige Blicke zum Computer nicht verkneifen. Dort trifft alle paar Minuten piepend eine neue E-Mail ein – von Kollegen und von neugierigen Journalisten, die wissen wollen, ob Hutchison der Genesis im Reagenzglas nähergekommen ist.

      Derzeit versucht der Mikrobiologe zu klären, wie entbehrlich die herausgeschnippelten Mycoplasma-Gene sind. Selbst beim Minimal-Genom von Mycoplasma grübeln die Wissenschaftler bei jedem dritten Gen darüber, was es eigentlich tut. "Eine ärgerliche Sache", lacht Hutchison. "Mikrobiologen meinen, sie verstünden schon alles, was in der Zelle passiert."

      Sie tun es nicht. Doch Computermodelle könnten Abhilfe schaffen. In Japan etwa entwarfen Wissenschaftler eine virtuelle Zelle, die lediglich als Simulation im Rechner existiert ("E-Cell") und mit nur 127 Genen auskommt. Sie besitzt eine abgespeckte Zellmembran, kann sich nicht teilen und benötigt eine unrealistisch reichhaltige Nährlösung. Doch sie kann simulieren, wie die Gene den Zusammenbau von Proteinen steuern, wie sich diese verhalten und wie sie miteinander reagieren.

      Andere Wissenschaftler arbeiten an Maschinen, die die komplizierte chemische Synthese der Erbsubstanz DNA rationalisieren sollen. "Wir können bisher kurze Stücke zusammenbauen, lange sind ein Problem", sagt Glen Evans. Vor wenigen Monaten gab er seine Professorenstelle an der University of Texas auf, um eine eigene Firma zu gründen.

      Theoretisch ließe sich zwar aus vielen kleinen Teilen ein langes, naturidentisches DNA-Molekül zusammenkleben, sagt Evans. Viel lieber wäre ihm aber, "eine Art Textverarbeitungsprogramm zu entwickeln, in das man seine Wünsche eintippt, und ein Roboter baut automatisch die Erbinformation zusammen".

      Das würde ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Haben Biologen erst die Baupläne des Lebens entschlüsselt, einen Satz genetischer Legosteine zur Verfügung und zudem eine automatische Synthesemaschine nach Evans’ Vorstellungen, "kann das wahre Abenteuer beginnen", prophezeit das US-Energieministerium: Passend gebaute Organismen könnten etwa radioaktive Abfälle fressen oder die Energie der Zukunft liefern, indem sie durch Wasserspaltung massenhaft Wasserstoff erzeugen.

      Vielleicht wäre es dann sogar möglich, ausgestorbene Tiere à la "Jurassic Park" wiederzuerwecken. "Die Leute glauben, wenn eine Lebensform ausstirbt, sei das unumkehrbar. Aber das stimmt nicht, wenn man die Gen-Sequenz kennt", grinst Hutchison, dessen sanfte Gesichtszüge seinen schwarzen Humor verbergen. "Wissen Sie was? Ich fände einen ,Jurassic Park‘ super!"

      Voraussichtlich werden die Forscher die ersten künstlich produzierten Gene in Zellen stecken, aus denen sie zuvor die alte DNA entfernt haben. Dann werden sie die Zellen in ein Schälchen Nährlösung geben – und warten. Sobald sich die weißen Schlieren einer wachsenden Zellkultur zeigen, nimmt die künstliche Lebensform offenbar Nahrung auf, scheidet Schadstoffe aus und teilt sich – mit anderen Worten: sie lebt. "Es wird keinen Blitz oder so was geben wie bei, na, wie heißt er noch gleich?", fragt Hutchison.

      "Er" heißt Frankenstein und ist eine Romanfigur von Mary Shelley. Doch die Gänsehaut, die das Monster seit fast zwei Jahrhunderten in Lesern und Kinobesuchern erweckt, liegt dem Mikrobiologen ebenso fern wie die romantische Vorstellung, daß das Leben neben seinen biologischen Grundlagen eine besondere "vitale Kraft" bräuchte, so wie es Gelehrte des 19. Jahrhunderts postulierten – und wie es auch heute etliche Menschen glauben möchten.

      Genau hier liegt für viele ein Problem. Als Hutchison und seine Forscherkollegen von TIGR im vergangenen Jahr ihren Bericht über das Mycoplasma mit Minimal-Genom veröffentlichten, nahm – auf Bitten von TIGR-Gründer Craig Venter – eine Gruppe von Ethikern dazu Stellung. Das Komitee, in dem katholische, evangelische und jüdische Theologen saßen, hatte zwar grundsätzlich keine Einwände gegen künstliches Leben. "Doch es besteht die große Gefahr, daß die Öffentlichkeit glaubt, Leben ließe sich auf nichts als DNA reduzieren", schrieb die Gruppe.

      "Nichts als DNA?", sinniert Hutchison, der jedwede Religion ablehnt. "Für mich wäre es nur noch eindrucksvoller, wenn sich herausstellen würde, daß alles Leben sich nur auf Atome zurückführen läßt." Um zu beweisen, daß das Leben ohne einen übernatürlichen Funken auskommt, würde Hutchison gern einen künstlichen Organismus schaffen – auch wenn ihm dazu momentan Zeit und Geld fehlen. Doch irgend jemand wird es tun, und es wird nicht bei Mikroorganismen bleiben. "In 20 Jahren werden wir selbst komplexe Lebensformen wie Würmer kreieren", glaubt Glen Evans. "Und in 50 oder 75 Jahren können wir vermutlich Menschen aus Chemikalien zeugen."

      Solche Aussagen wecken Ängste. Evans selbst würde ein Forschungsmoratorium begrüßen – eine internationale Übereinkunft, solche Experimente freiwillig zu unterlassen. Dabei treibt ihn – anders als die Umweltschützer – nicht die Sorge um, künstliche "Super-Mikroben" könnten aus dem Labor entkommen und ihre Umwelt überwuchern: "Die Chance, daß das passiert, ist ziemlich klein. Künstliche Bakterien könnten vermutlich nur unter idealen Laborbedingungen überleben."

      Etwas anderes ängstigt ihn: daß diese Technologie schreckliche Biowaffen hervorbringt. "Zumal sich jeder die entschlüsselten Genome aus dem Internet herunterladen kann", sagt Evans. Weil Viren, die zum Überleben andere Organismen brauchen, viel einfacher gebaut sind als autonome Einzeller, könnte diese Gefahr schon vor dem ersten künstlichen Mikroorganismus konkret werden. Evans etwa gelingt es nach eigener Aussage bereits, DNA-Ketten von 10.000 Basenpaaren Länge chemisch herzustellen. Das würde theoretisch reichen, um ein künstliches Virus – etwa das verheerende Pockenvirus – nachzubauen. "Das hat noch niemand getan", warnt auch Hutchison. "Aber es ist machbar."
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 20:40:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Leute, schaut doch mal auf http://raum-und-zeit.com, da gibts ne Menge kurzweiliger Sach- und Lachgeschichten, leider ohne die orangene Maus und ihren lila Elefanten ;).

      Ihr erfahrt was über die alternative Physik-Szene http://www.raum-und-zeit.com/Editorial/Editorial104.htm, über die "unerschöpflich [sic!] Energiequelle in Form einer stehenden, rhythmisch schwingenden Gravitationswelle" (Homepage).

      Wer dann noch nicht genug hat, geht auf http://www.raum-und-zeit.com/Shop/r+z-Ausgaben.htm und schaut sich ehemalige Titelblätter an. Hier schon mal einige absolute Tophits: "Die 7 Schöpfungsebenen der Aroma-Therapie"; "Psyphy-Biometer-System: Das universelle Meßgerät"; "Apokalypse durch Sättigungsströme"; "Dialog mit Koma-Patient", und natürlich die bösen "US-Militärs erhitzen die Ionosphäre" neben dem "Killer-Gen".

      Meine Bewertung: Ein absolutes strong buy für trübe Stunden!
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 21:11:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      Mann, zwischendurch noch eins! @flying_bull01: ist das auch aus dieser wunderbaren Gazette?
      Aber da frag ich mich was der letzte Artikel noch soll - ist doch sowieso alles obsolet nach den bahnbrechenden russischen Forschungen, die im "Editorial" aus raum & zeit 109 (siehe erstes Posting von flying_bull01 ) referiert wurden???

      Übrigens, "reverse Transkriptase" kennt jeder, der sich mal etwas intensiver mit dem Mechanismus der HIV-Infektion befaßt hat.

      Neben A-T und C-G - Basenpaarungen gibt es auch in nicht außerirdischen Regionen weitere, wenn auch seltenere (Interessierte können ja mal im Genetikbuch nachschauen. Oder für nicht so vergnügliche Informationen wie in diesem thread in Shakesbiers "Biotech-Die Grundlagen"-Thread Thread: Biotech - die Grundlagen schmökern).
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 21:19:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      hi dismas,

      den letzten Artikel hab ich reingestellt dass auch mal was seriöses in diesem thread steht. *g*

      Stimmt. ist aus raum & zeit. hatte das Schnuckelchen gerade entdeckt und wollte es niemanden vorenthalten. Ist ebenso unterhalsam und informativ wie die Neue Solidarität oder strategic alert!!!!! *LOL*

      sowas braucht der Mensch zwischendurch.
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 21:24:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      ach noch was:

      der Artikel von 20:24:50 ist aus Bild der Wissenschaft und durchaus ernst zu nehmen!

      hatte das aber mit Absicht nicht dazugepostet! *g* obwohl ich sonst eigentlich immer die Quelle angebe
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 21:27:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      hi flying_bull01,

      du wirst zugeben, daß auch der letzte Artikel *ein wenig* reißerisch ist - eigentlich wird über relativ nüchterne molekularbiologische Grundlagenforschung geschrieben, und entweder der Autor ist nicht so recht vom Fach (auch "grampositive Bakterien" sind was aus dem ersten Bio- oder Medizinsemester) oder eine im Erklären/Berichten unbeholfene Koryphäe.

      Auf deden Fall danke für die Kurzweil!


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