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    Bush gegen den Rest der Welt - Washington erklärt Übereinkunft von Kyoto "für tot" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.03.01 16:23:08 von
    neuester Beitrag 01.05.01 20:19:16 von
    Beiträge: 32
    ID: 372.094
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      Avatar
      schrieb am 30.03.01 16:23:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Tja, was will man dazu noch sagen...

      Ich denke Ihr wisst was ich meine...

      Gegen solche Brecheraktionen ist selbst der Fortbestand der Totesstrafe eine Nichtigkeit!

      Oh man, eigentlich hat doch Gore gewonnen! Kann man da nicht noch was anfechten!

      Clinton würde auch schon reichen, blos nicht Bush!!!


      Mein letztes Fünkchen Respekt vor den Amis ist schon länger gewichen...






      Washington erklärt Übereinkunft von Kyoto "für tot"


      Klima-Vereinbarung vor dem Scheitern


      Empörte Reaktionen aus Europa und Japan / Bundeskanzler Schröder: USA müssen ihre Verantwortung begreifen



      Washington/Brüssel - Die Umsetzung der in Kyoto vereinbarten Regeln zum Klimaschutz wird immer unwahrscheinlicher. Nach der Abkehr Washingtons vom Klimaschutz-Protokoll haben sich am Donnerstag die Fronten zwischen den USA und der Europäischen Union verhärtet. Kritik an dem Kurswechsel durch Präsident George W. Bush kam auch aus Japan. Bundeskanzler Gerhard Schröder machte vor einem Gespräch mit Bush deutlich, dass er Meinungsverschiedenheiten offen benennen werde. In Berlin und Brüssel hieß es, ein Klimaabkommen könne auch ohne die USA abgeschlossen werden.



      Von Christoph Schwennicke und Cornelia Bolesch

      Der Meinungswandel in der amerikanischen Regierung hatte sich vor zehn Tagen angekündigt. Entgegen eines Wahlversprechens ließ Bush wissen, dass er Kraftwerke nicht zu einem reduzierten Ausstoß von Kohlendioxiden verpflichten werde. Am Mittwoch berichtete die Washington Post, das Weiße Haus suche nach einem juristischen Weg aus der Klima-Vereinbarung von Kyoto. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Leiterin der US-Umweltbehörde, Christine Todd Whitman, Bush vor einem Kurswechsel und massivem Widerstand aus aller Welt gewarnt habe. Öffentlich sagte Whitmann später, die Kyoto-Vereinbarung "ist tot, so weit diese Regierung davon betroffen ist". Der Sprecher des Weißen Hauses bestätigte, dass Präsident Bush das Abkommen ablehne, unter anderem weil es Entwicklungsländer nicht in die Pflicht nehme. :eek: (Anm: bitte nicht aus dem Fenster springen, ja, ich weiß, solche Aussagen tuen echt weh...!)

      Weit reichende Konsequenzen

      Die neue Linie der USA wird nach Einschätzung von Fachleuten weit reichende Konsequenzen für die über ein Jahrzehnt hinweg ausgehandelten Klima-Regeln haben. Andere Länder könnten sich von der harten Haltung Washingtons bestätigt fühlen und ihre Verpflichtung zum Klimaschutz aufkündigen. Die kanadische Regierung signalisierte am Donnerstag bereits Sympathie für Washingtons harte Linie. Die Umsetzung des Protokolls durch die USA ist auch deshalb bedeutend, weil das Land für etwa ein Viertel der Kohlendioxid-Emissionen weltweit verantwortlich ist.

      Die EU und Japan reagierten empört auf die Ankündigung Washingtons. Das Thema überschattete das erste Gespräch zwischen Kanzler Schröder und Bush in Washington. Man werde die Streitfragen offen diskutieren und Differenzen nicht kaschieren, hieß es vor dem Treffen von deutscher Seite. Allerdings mache sich Deutschland keine Illusionen , zu einer Einigung zu kommen. Schröder steht zu der Zusage vom letzten EU-Gipfel in Stockholm, das Klima-Abkommen beim nächsten Treffen im Juli in Bonn umzusetzen. Die USA müssten als größter Energieverbraucher ihre Verantwortung für das Weltklima begreifen, sagte der Kanzler der Los Angeles Times. Das Treffen mit Bush dient neben diversen Themen, die auf der Tagesordnung stehen, vor allem dem Kennenlernen.

      EU-Umweltkommissarin Margot Wallström reagierte "extrem besorgt" auf die Distanzierung der US-Regierung. Wenn die USA als einer der größten Produzenten von Treibhausgasen den Klimaschutz boykottierten, werde das Auswirkungen nicht nur auf das europäisch-amerikanische Verhältnis, sondern auch auf die Beziehungen zu den Entwicklungsländern und für die Chancen einer nachhaltigen Umweltpolitik haben, sagte sie. Die schwedische Kommissarin kündigte für die kommende Woche einen Besuch der EU-Troika in Washington an. Sie selbst und Vertreter der schwedischen und der belgischen Regierung wollen die Bush-Regierung dazu bewegen, "zur Klimaschutzkonferenz im Juli nach Bonn zu kommen und die Verhandlungen fortzusetzen". Notfalls müssten die anderen Staaten auch ohne die USA in der Klimapolitik vorangehen.

      Kommentare über eine Fortsetzung der Klimapolitik auch ohne die USA waren außerdem von Umweltfachleuten in Berlin zu hören. In Japan hieß es, gerade die USA müssten das Protokoll unterzeichnen. Das Kyoto-Protokoll sieht vor, dass der Kohlendioxidausstoß der Industrieländer bis 2010 um 5,2 Prozent reduziert werden muss. Umstritten ist, wie das umgesetzt werden soll. Darüber soll im Juli in Bonn verhandelt werden. Die USA könnten ohne große rechtliche Hindernisse aus dem Protokoll ausscheiden.




      mfg
      PoP:(
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 16:31:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mit dem werden wir noch viel Freude haben :(

      So ein A....l... !!!!!!

      Der kapiert garnichts, aber mit beschränkten Horizont kein Wunder!
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 16:31:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 30.03.01 16:34:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      ganz schön schreckliches Bild! :(
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 16:37:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      hauptsache die eigene ölindustrie floriert.
      und wenn kein öl mehr da ist, dann wird eben etwas anderes kaputt gemacht...

      genügend kohle hat er ja, sieht man daran, dass er präsident geworden ist...:eek:


      :(PoP

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      Avatar
      schrieb am 30.03.01 17:11:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      gestern habe ich in den Nachrichten gesehen, wie unser
      Gerhard im Namen der EU sein Missfallen an dieser Entscheidung Bush gegenüber bekundet hat.
      War echt cool, wie Georg während der Übersetzung allein durch Körpersprache und auf-dem-Stuhl-rumhampeln sein völliges Desinteresse zum Ausdruck gebracht hat...:D

      Einen hab ich noch:

      Avatar
      schrieb am 30.03.01 19:03:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi Pop,

      schön das Du wieder mit an Bord bist, vielleicht gelingt es dir ja das Niveau hier im Board ein wenig anzuheben.

      Zu unserem Ober AMI gibts eigentlich nicht viel zu sagen, kaum im Amt: ein paar Bömbchen für die Irakis, dann noch mal schnell sich mit den Russen anlegen. Ich denke, das war nur erst der Anfang der Mann ist dumm und darin sehe ich eine riesen Gefahr, die Paarung Dummheit, Arroganz hat bis
      heute immer eine große Bedrohung dargestellt.
      Können wir nur hoffen das einige Jungs aus seinem Beraterstab, nicht aus dem selben Elternhause kommen.


      So, dann gute Trades

      Grüße aus dem süden der Republick

      succes
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 19:24:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Was bleibt einem da noch gross zu sagen ???

      Total fassungslos... so ein arogantes ( ich schreib folgendes Wort bewusst aus, auch wenn solche Beschimpfungen sonst nicht meine Art sind ) ARSCHLOCH.
      Bin mal gespannt was man von diesem kurzsichtig denkende n Depp noch alles erwarten darf. Erst Bomaben, dann konflikte mit den Ruskies und nun die Absage.
      Was glaubt dieser pseudo Präs denn was er ist. GOTT auf erden, der sich über alle Dinge hinwegsetzen kann.
      Ich hoffe nur, dass sich das Amerikanische Volk schnellstens einig wird, dass solch ein Idiot nichts an der Spitze zu suchen hat.

      bye b<e
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 19:42:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich glaube kaum das die Amis dem Präsidenten seine Umweltpolitik übelnehmen.

      Solange er sich nicht mit Praktikantinnen einlässt und Falschaussagen macht sind die sicher stolz auf ihn.

      Vorwärts Georgy, zeig dem Rest der Welt wo der Hammer hängt.

      Als Ami darf ich soviel Dreck machen wie ich will, schließlich bezahle ich genug Steuern dafür.

      Ach ja, die will er ja auch noch senken.
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 19:47:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das ist so ähnlich wie bei der Sowjetunion in den 80ern. Dem wirtschaftlichen Verfall geht der geistige voraus. Die Vorsitzenden des Zentralkommitees der KPdSU allesamt geistig gebrechlich wie Andropow und Consorten praktizieren eine Politik vorbei an den Interessen vom Rest der Welt. Amerika steht mit dem Rücken an der Wand. Wer aus einem amerikanischen Vort zur Arbeit in die City fahren muß und dann noch einen hohen Spritpreis zahlen muß, der zieht blank. Vorsicht, die beißen ! Amerika braucht billiges Öl ! Die USA haben mit dieser strukturellen Fehlsteuerung der Volkswirtschaft dem Rest der Welt nichts mehr zu sagen. Aber - wir haben die Botschaft des demokratischen Gedankens sehr wohl verstanden. Demokratie kommt aus dem Griechischen, heißt Volksherrschaft und ist nicht auf eine Nation beschränkt. Es ist ein politisches System, das das Wohlbefinden einer Mehrheit über das einer Minderheit stellt. Die USA haben die globaliserte Wirtschaft postuliert. Aber sie wollen keine Verantwortung übernehmen. das heißt Abschied nehmen als moralisches Vorbild. Die Geburt des arroganten Amerikaners hat stattgefunden.
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 12:54:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...vielleicht (und ich bin nun mal Optimist),

      hat Bushs Absage an das Weltklima mehr positive Aspekte, als man zunächst vermuten möge.
      Auf seine Worte hin ging ein Sturm der Entrüstung durch die Welt, die Presse schreibt seit Tagen über fast nichts anderes in den Leitartikeln (weltweit), Regierungen aus fast der ganzen Welt sind sich einig in der Beurteilung und Entrüstung über Bushs starrsinnige (Anti)klimapolitik, vom australischen Premier Howard bis China, von der EU bis zu den Entwicklungs- und Schwellenländern.

      USA wird damit international isoliert werden und diese Entscheidung wird Bush vielleicht wohl noch leid tun (das meint ein nicht kleiner Teil der internationalen Presse). Nachdem sich Bush schon eine Reihe aussenpolitischer Fehltritte in seiner noch sehr kurzen Amtszeit leistete, wird den Yankees in Zukunft noch ein harter Klimawind ins Gesicht blasen...

      bäristlos
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 16:09:26
      Beitrag Nr. 12 ()
      @bäristlos

      Ganz deiner Meinung !

      Vor allem der Technologie Vorsprung den RudiRich hier schon einmal angeführt hat ist zu beachten !

      Wenn die Europäer jezt clever sind , dann setzen sie voll auf die erneuerbaren Energien und können dann gelassen in die wirtschaftliche Zukunft blicken !

      Den Technologievorsprung vor den USA voll ausnutzen !

      Bei den spritsparenden Autos machen wir es ja jetzt schon!
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 19:04:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Moin zusammen,

      nutzt doch die E-Mail : president@whitehouse.gov
      um eueren frust los zu werden.
      Ich bin Überzeugt, wenn der Präs. mit zig 1000 E-Mails
      zu dem gleichen Thema überhäuft wird, denkt er zumindest mal
      über seine Schwachfughaltung nach.

      bye b<e
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 06:50:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      ihr seid so trauemer...glaubt ihr wirklich das bush das interesiert was da einige leute in deutschland denken......ausserdem loest bush sich von einen vertrag der eh von keinen eingehalten wird auch von deutschland nicht also ab in papierkorb
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 08:06:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      Fassen wir zusammen:
      Gut, daß wir den Busch haben, eine regenerative Konjunkturlokomotive für Europa. Ich wußte, daß die Amerikaner unsere Freunde sind, auch wenn sie es nicht merken. Spaß beiseite - die Amerikaner können nicht anders. Der Patient ist hat ein schweres fossiles Leiden, ist jedoch noch nicht beim Arzt gewesen. Nun der Onkeldoktor wird ihm ein volkswirtschaftliches Umbauprogramm verschreiben, das ziemlich teuer kostet! Viel Flasche leer ! Aber je länger der Patient sich weigert, gesund zu werden umso länger und langwieriger die spätere Behandlung. Ich habe den Eindruck, wenn ich den Bush in der Presse sehe, daß er auch nur sehr wenig von dem begreift, was um ihn so passiert. Er wirkt gehetzt und unsicher.
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 00:01:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      @revers
      genau und die perser und araber können sich
      freuen weil sie noch mehr verdienen.und damit
      ihre "demokratischen" strukturen in ihren ländern
      weiter in tradition festigen können und sicher auch noch
      einiges als spendengelder ,zur freude der amis,bei
      weltweit operirenden organisationen landet. :) :)
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 00:17:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      Lese seit Monaten die Beiträge dieser Foren. Aber erst Mr President George Bush hat mich genügend motiviert um mich als User zu registrieren.
      Ich finde die Idee von telebim absolut richtig und habe vor wenigen Minuten Mr President folgendes Mail geschickt:

      < Your denial of the Kyoto agreement is a shame for the thinking of man. You are continuing with the extinction of this world as you nearly extincted the natives of Your country. But sometimes problems have to become bigger before some brain recognise it as a real problem. Your short sighted decision will in the long run damage the world and the economy of the United States so You already took care for Your own punishment.

      Good day Mr President

      PS I think it is my full right as a world citizen to send You this mail. If You don´t know, the average inhabitant of the US uses 165 times the amount of nature of this world every day than the average inhabitant of a developing country. It will be up to the next generation to decide, if Your decision including its argumentation is egoistic, arrogant, plain stupid or only short sighted.>

      Wenn alle Einwohner dieser Erde mit e-mail Möglichkeit die die Aufkündigung des Kyoto Vertrages entsetzt ein ähnliches Fax an Mr President senden wird Mr President von seinen Beratern sicherlich die Anzahl der negativen Kommentare zu seiner Entscheidung mitgeteilt werden. Sollten die negativen Mails viel zahlreicher als die positiven sein ist dies für jemanden der unbedingt wie Bush wiedergewählt werden möchte beeinflussend.
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 00:25:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      wie war das jeden tag nur 8 minuten sonnenschein
      und schon ist der weltbedarf an energie gedeckt.
      wer da kein potenzial sieht und weiter auf öl und
      kernkraft sezt hats wirklich an der waffel.
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 08:11:44
      Beitrag Nr. 19 ()
      Vom selbsternannten Weltpolizisten zum
      Totengräber des blauen Planeten!!!
      Wie schnell man doch so tief fallen kann.....
      moninger
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 10:17:36
      Beitrag Nr. 20 ()
      Vermute auch, daß die Entscheidung für Bush die folgenschwerste Fehlentscheidung im Jahr 2000 war.
      Wahrscheinlich hätte ein tree einen höheren IQ gehabt.....
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 13:49:04
      Beitrag Nr. 21 ()
      @götz: tja, eigentl. hatten sich ja die mehrheit für gore entschieden... mit diesem fakt im hinterkopf ist die situation umso tragischer :eek:

      @succes: schön von dir zu hören. keine angst, ich werde das niveau hier sicher nicht erhöhen! kein interesse! auf die anpöbeleien im nm board kann ich gut verzichten.
      das hier ist eines der wenigen foren, wo es sich wirklich noch lohnt zu posten...


      tja, der nächste streit ist in der zwischenzeit auich schon angestachelt (china), ich bin mal gespannt, was sich bush für europa, bzw. deutschland ausgedacht hat... :eek:


      mfg PoP



      ps:

      und der nächste streich:
      (gruß an idaho):

      Das verhasste K-Wort

      Viele Amerikaner halten das Kyoto-Abkommen zum Umweltschutz schon lange für eine Zumutung

      Von Wolfgang Koydl

      Manchmal kommen Krisen wie gerufen, und dies war sicher bei der kalifornischen Energiekrise der Fall. Denn die Stromabschaltungen im "Sonnenstaat" passten US-Präsident George W. Bush vortrefflich ins Konzept, als er Amerikas Ausstieg aus dem Kyoto-Protokoll erklären musste: "Zu einer Zeit, da Kalifornien Energieengpässe durchlebt und andere Bundesstaaten im Westen sich wegen Preis und Verfügbarkeit von Energie im kommenden Sommer sorgen, müssen wir sorgfältig alles vermeiden, was den Verbraucher belasten könnte". Bush sprach damit vielen aus dem Herzen - einem Teil der Energieindustrie sowieso, aber auch vielen Bürgern. Denn obgleich das Umweltbewusstsein in den USA in den vergangenen Jahren deutlich geschärft wurde, genießt der Klimaschutz bei weitem noch nicht denselben Stellenwert wie in der europäischen Öffentlichkeit. Und noch etwas kommt hinzu: Die USA wollen ihre Energiepolitik nicht von einem internationalen Abkommen bestimmen lassen.

      So war der transatlantische Streit über Washingtons Entschluss, aus der Kyoto-Vereinbarung zur Reduzierung der Emissionen von Kohlendioxid (CO2) auszusteigen, kaum einem Fernsehsender eine Nachricht wert. Und außer der Washington Post fragte kaum jemand, was eigentlich Ex-Vizepräsident Al Gore in diesen Tagen tut. Für ihn waren Umweltfragen im allgemeinen und die CO2-Frage im besonderen stets ein Herzensanliegen. Doch zu dem aktuellen Streit hat er sich bislang nicht zu Wort gemeldet. "Al, wo zum Teufel steckst du?", fragte das Blatt.

      Die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der europäischen Energiepolitik zeigen sich deutlich an den Reaktionen auf Engpässe. Derweil die Europäer für Sparprogramme plädieren, versuchen die Amerikaner, neue Vorkommen zu erschließen. Bushs umstrittener Plan, in der unberührten Natur Alaskas nach Erdöl bohren zu lassen, fällt in diese Kategorie.

      Doch der Kohlendioxid-Beschluss des Präsidenten stößt auch auf Kritik - sogar in den eigenen Reihen: Christie Whitman etwa, die Vorsitzende der Umweltschutzbehörde EPA, hatte den Präsidenten schon am 6.März in einem Memorandum vor unbedachten Handlungen in der Klimapolitik gewarnt: "Für die USA ist dies ein Glaubwürdigkeitsproblem in der internationalen Gemeinschaft", schrieb sie. Whitman regte an, die Fixierung auf das bei der US-Industrie verhasste "K-Wort" (für Kyoto-Protokoll) zu durchbrechen und auf mögliche Alternativen hinzuweisen. Doch die gibt es nicht: Die Bush-Regierung hat keine eigene Antwort auf das Problem der globalen Klimaveränderungen. "Wir marschieren unbewaffnet in die Höhle des Löwen", zitierte die New York Times einen Mitarbeiter des Weißen Hauses mit Blick auf künftige internationale Klimakonferenzen.

      In die Debatte mit den entrüsteten Partnern gehen die Amerikaner einstweilen mit zwei Argumenten: Deutschland etwa wird gerne gefragt, wie es die Energielücke schließen will, die sich nach dem Ausstieg aus der Kernenergie öffnet - wenn nicht mit CO2- produzierenden Kohlekraftwerken. Und die anderen 37 Industriestaaten, die sich in Kyoto zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes verpflichtet haben, werden sich von Washington die Frage gefallen lassen müssen, warum auch von ihnen erst ein einziger das Protokoll ratifiziert hat.
      Avatar
      schrieb am 17.04.01 18:39:32
      Beitrag Nr. 22 ()
      100.000 Protest-E-Mails gegen Bush

      Von Holger Kulick
      Umweltorganisationen rufen dazu auf, das Weiße Haus mit Protest-Mails gegen US-Präsident George W. Bushs Klimapolitik zu überfluten.


      © DPA

      Klimabelastung, wo denn? US-Präsident George W. Bush

      Berlin - Bushs Abneigung gegen das Internet dürfte sich gegenwärtig verstärken. Mehrere Umweltorganisationen appellieren im Internet dafür, seine Mailbox im Weißen Haus in Washington mit E-Mails zu überfluten. Anlass des Aufrufs ist die Weigerung des amerikanischen Präsidenten, das Kyoto-Protokoll zur Verringerung der Treibhausgase zu akzeptieren. Bush weist die längst ausgehandelte Verpflichtung zur Kohlendioxid-Reduktion mit dem Argument zurück, dies "mache ökonomisch keinen Sinn für Amerika".

      "Lassen Sie George W. Bush spüren, was Klimawandel bedeutet und wie viele Menschen darüber besorgt sind", fordert unter anderem die Gesellschaft "Freunde der Erde" im Internet auf, ein Verband von mehr als 30 Umweltorganisationen. Dem "Texas oil-man Bush" wirft die Organisation vor, dass Kyoto-Protokoll zerstören und sich umweltpolitisch isolieren zu wollen.

      Bereits 100.000 Mails an den Präsidenten registriert

      Auf ihrer Website "www.foeeurope.org" bieten die "Freunde der Erde" (friends of the earth) weitere Informationen zum Thema und Textmuster für einfallslosere E-Mail-Autoren an, außerdem als wichtigste Anschriften: president@whitehouse.gov oder vice.president@whitehouse.gov . Die Initiative bittet aber um Duplikate der Texte, um sie später zu dokumentieren.

      Bislang habe man über 100.000 E-Mails an George W. Bush gezählt. Laut "Freunde der Erde" würden zu Stoßzeiten im Sekundenabstand Protestmails im Weißen Haus eingehen.

      Vielfältiger Druck auf die US-Regierung

      Die Berliner Initiativgruppe "www.thepeoplesproject.com" , eine Ideenwerkstatt von Künstlern, Werbefachleuten und Wissenschaftlern empfiehlt unter dem Motto "climatize the White House" Bittbriefe aus dem gleichen Anlass auch an die Ehefrauen des Präsidenten und seines Vize Richard Cheney zu schicken, und zwar an: first.lady@whitehouse.gov und mrs.cheney@whitehouse.gov .

      Außerdem nennt "thepeoplesproject" in einer Rundmail die Telefonnummer und den Fax-Anschluss des Weißen Hauses, um Amerikas Regierung direkt zu erreichen.

      Wirkungslose Umweltallianz?


      © DPA

      Er strahlte noch mit George W. Bushs Vater - jetzt strahlt er nicht mehr über den Sohn: Russlands Ex-Staatschef Michail Gorbatschow

      Auch in den USA mehren sich inzwischen Appelle an Präsident Bush, im Netz, per Post und via Medien. "Die Zeit drängt zum Konsens und zum Handeln" rufen beispielsweise mehrere Prominente in einem offenen Brief im "Time Magazine" auf. Darunter die Ex-Präsidenten Jimmy Carter und Michail Gorbatschow, aber auch George Soros, Walter Cronkite, Harrison Ford und der Wissenschaftler Stephen Hawking, der mit seinem Daumendruck unterzeichnet hat. Sie drängen Bush, dass er trotz seiner Bedenken gegen das Kyoto-Protokoll, umgehend Strategien entwickeln lässt, weniger Treibhausgase in den USA zu produzieren: "Die Zukunft unsere Kinder und ihrer Kinder hängt davon ab, welche Entschlossenheit Sie und andere Staatsführer in dieser Frage zeigen", heißt es in dem Aufruf.

      Bislang bleibt Amerikas neuer Präsident jedoch stur.
      Avatar
      schrieb am 17.04.01 18:47:35
      Beitrag Nr. 23 ()
      Das Geld, was er für den Umweltschutz ausgeben könnte,
      verschenkt er lieber als Steuernachlaß für seine zu-
      künftigen Wähler. Die können dann mehr ausgeben und
      bringen die angeschlagene amerikanische Wirtschaft
      "vielleicht" wieder in Schwung. Jedoch eine Ver-
      schwendungswirtschaft, wie sie in Old-America schon
      immer stattgefunden hat.

      Simple, einfach, genial, texanisch, kurzsichtig.

      RR
      Avatar
      schrieb am 19.04.01 18:18:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      Tja,

      das Desaster geht immer weiter, im Nahen Osten nach dem Tode Rabins und des Könnigs von Jordanien brennt dort wieder die Luft, und die Amis freuen sich noch über ihren kleingeistig-dummdreisten Präsidenten.
      Er stärkt den amerikanischen Chauvinismus im besonderen Maße, zuletzt zu sehen in der Debatte mit China.

      So nun aber zum eigentlichen Grund meines Postings.
      Ich glaube im Blättchen "Die Woche" (Anfang April)stand wiedermal ein interessanter Artikel zur Energiegewinnung.
      In Deutschland wäre eine Solarflächenabdeckung von ´nur´ 10% der sowieso schon bebauten Fläche notwendig um die gesamte Energieversorgung zu decken-DIE GESAMTE-.
      Wenn man das weiß bekommt man nur noch das kotzen.
      Was also 1% schon bringen würde.

      Vom mittleren Westen der USA mit seiner immensen Sonneneinstrahlung ganz zu schweigen.

      Gruß Guido
      Avatar
      schrieb am 22.04.01 12:59:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.04.01 12:26:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      Yipeeeeeaaaaaaahhhhhhhhhhh!

      Avatar
      schrieb am 23.04.01 23:13:21
      Beitrag Nr. 27 ()
      !!
      USA PRÜFEN EIGENE KLIMAPOLITIK

      Große Hoffnung setzt der Umweltminister in den Überprüfungsprozess der Klimapolitik, den die US-Regierung angekündigt hat. Erste Ergebnisse habe die US-Regierung für Ende Mai oder Anfang Juni in Aussicht gestellt, sagte Trittin. “Eine erste Positionierung erwarten wir von Präsident George W. Bush Mitte Juni beim Gipfel der EU in Göteborg”, sagte Trittin. Was dabei herauskomme, sei allerdings auch in Ansätzen noch nicht klar. “Es bleibt abzuwarten, welchen Beitrag zum internationalen Klimaschutz die Amerikaner mit nationalen Maßnahmen erbringen.”

      Die Leiterin der US-Umweltschutzbehörde, Christie Whitman
      Die anderen Unterzeichner des Kyoto-Vertrags wollten auf jeden Fall an der Umsetzung festhalten. “Das Protokoll soll 2002 in Kraft treten”, sagte Trittin. Es gebe keine Alternative zu Kyoto. “Wir wollen die USA als Hauptemittent von CO-2 in den internationalen Prozess einbinden”, sagte Trittin. Aber auch, wenn nur die Europäische Union und die mittel- und ostdeutschen Staaten das Abkommen ratifizierten, könne es in Kraft treten. “Ob die Entscheidung so getroffen wird, werden wir im Sommer sehen”, sagte Trittin mit Blick auf die Bonner Konferenz.

      TREIBHAUSEFFEKT EINDÄMMEN
      Der völkerrechtlich bindende Vertrag von Kyoto sieht eine Reduzierung der Treibhausgase um durchschnittlich 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 vor. Die USA sind mit einem Viertel der Emissionen weltweit größter Verursacher. Ihre Emissionen sind bereits 15 Prozent über das Niveau von 1990 gestiegen.

      Die Entscheidung Washingtons, das Klimaprotokoll nicht umzusetzen, hatte weltweit Empörung ausgelöst. “Präsident Bush ist sehr umweltbewusst”, versicherte Whitman am Sonntag in einem Fernsehinterview. Die Energiekrise in den USA erlaube jedoch zurzeit keine Auflagen für Kraftwerke. Die CO-2-Emissionen zu verringern, würde die Stromkosten in die Höhe treiben. “Wir wollen, dass unsere Bürger eine sauberere Umwelt haben, aber auch den Lebensstandard, um diese Umwelt zu genießen”, sagte die Leiterin der Umweltbehörde.

      USA BEFÜRCHTEN ENERGIEKRISE
      Die amerikanischen Kraftwerke müssten mit voller Kraft und ohne behindernde Auflagen produzieren können, um den Strombedarf zu sichern, heißt es in Washington. In Kalifornien war wegen akuter Engpässe in diesem Jahr schon mehrmals der Strom abgestellt worden. “Präsident Bush fand eine Energiekrise vor, die schlimmer war als gedacht”, sagte Whitman. Kalifornien sei erst die Spitze des Eisbergs.

      Bundesumweltminister Trittin betonte nach eigenen Angaben im Gespräch mit Whitman, dass “aktiver Klimaschutz nicht aus ideologischen, sondern aus ökonomischen Gründen” Sinn mache. Allein in Deutschland seien 70.000 Arbeitsplätze in Bereichen der erneuerbaren Energien geschaffen worden.

      23. April 2001
      Mit Material von: DPA
      !!
      Avatar
      schrieb am 24.04.01 16:12:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      Danke Idaho für den schönen Spiegelbericht.

      Das schlimme daran ist, das ein Mann wie Bush jr. noch mehr als 3 Jahre im Amt ist und das bei den derzeitigen Krisen.

      Gott schütze Amerika-und den Rest der Welt vor den nächsten Ausrutschern.

      Guido
      Avatar
      schrieb am 24.04.01 16:35:35
      Beitrag Nr. 29 ()
      Leider wird in den USA eher ein potenter Präsident seiner Potenz zum Opfer fallen als ein unfähiger Präsident seiner Unfähigkeit....
      Avatar
      schrieb am 24.04.01 17:56:13
      Beitrag Nr. 30 ()
      @götz


      Starker spruch ;)
      Doch leider werden die weniger Politisch interessierten Jungs unter uns den nicht verstehen ;(


      bye b<e
      Avatar
      schrieb am 26.04.01 17:59:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      Gern geschehen Magoo!

      Am meisten Sorge macht mir momentan das Verhalten von Bush gegenüber China.
      Als Staatsmann sollte man schon mit etwas mehr Respekt auftreten.
      Ich hoffe der Wild-West-Stil von Bush gefährdet den Weltfrieden nicht. (Ich zähl da auf seine Berater, die sollten eigentlich schon ein bisschen Know-How besitzen)

      Mfg

      Idaho
      Avatar
      schrieb am 01.05.01 20:19:16
      Beitrag Nr. 32 ()
      Fuel crisis potentially volatile for Bush
      Summer price hike could spell trouble if president can`t win public support
      BY STEVEN THOMMA
      Knight Ridder Newspapers

      WASHINGTON: As energy woes threaten to spread across the country this summer, President Bush is facing a growing domestic crisis that will test his ability to convince Americans that he`s on their side in the face of hardship.

      That kind of empathetic link to everyday people is a political lifeline for a president in stormy seas. Bush`s father lacked it and quickly lost the public`s support when economic times turned bad late in his one-term presidency. Bill Clinton had it and held that support through all kinds of political storms, including impeachment.

      Bush, a son of wealth and privilege who is often accused of catering to the wealthy with his proposed tax cuts, is having mixed success convincing Americans that they have a friend in the White House. Three in 10 believe he is better than Clinton at understanding the concerns of average people, according to a new poll for NBC and the Wall Street Journal. But four in 10 think he`s worse.

      If gasoline bills skyrocket and brownouts spread, Americans will look to Bush even more.

      In California, electricity shortages are continuing. In New York City, power shortages could lead to blackouts this summer. And everywhere, the price of gas could soar past $2 a gallon. Heading into the fall and winter, the Northeast and Midwest again could face rising prices for heating oil and natural gas.

      Bush can likely escape lasting political damage if he can convince the country that he is working hard to help Americans fill their gas tanks, keep their lights on and cool their homes.

      If his policy ultimately fails to ease a crisis, his presidency could go the way of Jimmy Carter, the man in the Oval Office the last time Americans faced soaring fuel costs and energy shortages. That was a major factor in Carter`s re-election defeat in 1980.

      Yet, if Bush appears to be too much against the environment and too much on the side of the oil industry at a time it is enjoying record profits, he risks losing touch with the people.

      ``People are going to be looking to the Oval Office,`` said independent pollster John Zogby. ``Symbols are important. Even if it means a president just saying, `I understand and I care.` He could turn down his own thermostat.``

      Bush also could point to the energy-saving designs, such as geothermal water heating and passive solar room heating, at his recently built ranch home in Crawford, Texas.

      Bush agrees that the country should be more efficient.

      ``We`ve got to do a better job of developing new technologies, more mileage for cars,`` he said in a recent interview with CNN. But he did not suggest that he would propose requiring higher gas mileage in popular but gas-guzzling sport utility vehicles.

      Bush also appears reluctant to force Americans to conserve.

      But conservation as sacrifice is a view more in line with the 1970s than the 2000s, argued David Nemtzow, president of the Alliance to Save Energy, a Washington-based coalition that promotes energy efficiency.

      After 20 years of technological advances, Nemtzow said, people know they can get the same services out of appliances or cars with less energy.

      Nemtzow said Bush could call for increases in efficiency ``without the specter of Jimmy Carter telling Americans they had to make do with less.``

      A White House panel headed by Vice President Dick Cheney will recommend a comprehensive new energy-policy plan to Bush in mid-May; it`s expected to tilt heavily toward boosting energy supplies. Already, Bush has urged opening the Arctic National Wildlife Refuge to drill for oil and gas.

      That is particularly risky for a president and vice president who worked in the oil industry.

      ``What he doesn`t want to do is conjure up an image that he and Cheney represent Big Oil,`` said Zogby. ``He doesn`t want people to start saying, `Gosh, I wish Bill Clinton were here; he cared about us.` As soon as he starts hearing that, he has a real problem.``


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      Bush gegen den Rest der Welt - Washington erklärt Übereinkunft von Kyoto "für tot"