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    Dell sitzt auf einer Zeitbombe aus Put Optionen!!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.06.01 20:44:28 von
    neuester Beitrag 24.06.01 12:11:27 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 19.06.01 20:44:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wow schlechte naive Manager gibt es also nicht nur am NM.





      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,140396,00.html


      Dell sitzt auf einer Zeitbombe

      Der US-Computerhersteller Dell hat sich mit Aktienoptionen kräftig verrechnet. Der Übermut könnte das Unternehmen umgerechnet 9,5 Milliarden Mark kosten. Einzige Hoffnung: Steigende Kurse.


      New York - Dell hat in den vergangenen Jahren Millionen so genannter Put-Optionsscheine im Wert von je 75 Cent ausgegeben. Damit garantierte das Unternehmen den Käufern, ihnen Dell-Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt für einen festgesetzten Preis von durchschnittlich 44 US-Dollar abzukaufen.
      Eigentlich eine gute Strategie - solange der Kurs über 44 US-Dollar blieb und die Puts nicht ausgeübt wurden. Bei der Ausgabe der Puts hatte das boomende Unternehmen Dell es sich nicht träumen lassen, dass der Kurs jemals unter diese Marke fallen könnte.

      Doch dann kam der Börsen-Crash. Die Dell-Aktie notiert derzeit nur noch bei 24 US-Dollar. Dell muss nun Millionen Aktien für den Preis von 47 US-Dollar zurückkaufen, berichtet das "Wall Street Journal". Eine kostspielige Angelegenheit: Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen bereits 750 Millionen Dollar für den Rückkauf von Aktien ausgegeben, schreibt die Zeitung. Das seien 91 Prozent des gesamten Cashflows in dieser Periode.

      Und es könnte noch schlimmer kommen. Bis zum 2. Mai 2003 werden noch Puts über 96 Millionen Aktien fällig - das bedeutet, wenn der Aktienkurs im Keller bleibt, eine Zeitbombe von 4,22 Milliarden Dollar (rund 9,5 Milliarden Mark).

      "Es war ein Riesenfehler, die Puts auszugeben. Es ist eine Selbstüberschätzung zu glauben, der Aktienkurs würde ewig steigen", zitiert die Zeitung einen Analysten.

      Ein Sprecher sagte, die Puts seien Teil eines größeren Aktienrückkaufprogramms. Dell sei auch bereit, seine Bar-Reserven von etwa 5,27 Milliarden Dollar dafür anzutasten.

      Nach den Angaben der Zeitung wollte Dell mit den Puts zusätzliche Einnahmen generieren und ein Gegengewicht zu den Call-Optionen schaffen, die sie wie fast jedes börsennotiertes Unternehmen an die Mitarbeiter ausgegeben hatten. Dieses Argument hält Thomas Selling, Professor für Buchhaltung, jedoch für unglaubwürdig: "Es ist reine Spekulation, egal was sie behaupten."
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 20:53:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      LONDON (dpa-AFX) - Der US-amerikanische Computerhersteller Dell Computer Corp will eigene Aktien zum annähernd doppelten Marktpreis zurückkaufen. Dell werde 47 US-Dollar je Aktie bieten, während der Markt die Titel derzeit mit 24 US-Dollar bewertet, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe am Dienstag unter Berufung auf das Unternehmen. Der Grund sei ein Options-Programm.

      Dell hat nach Angaben der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) derzeit Verkaufsoptionen über 96 Mio. Aktien zu einem durchschnittlichen Ausübungskurs von 44 US-Dollar gezeichnet. Diese haben unterschiedliche Laufzeiten bis zum 2. Mai 2003. Bei einem ingesamt schwachen Aktien-Markt entspreche dies Verbindlichkeiten von 4,22 Mrd. US-Dollar, hieß es.

      Dell hatte bereits in der Vergangenheit Put-Optionen verkauft, um sich die Kosten für die Aktien-Ausgabe zu sparen. Diese Strategie hatte Erfolg, solange der Aktienkurs über dem Ausübungskurs der Optionen lag, hieß es. Die PC-Aktien-Schwäche belaste nun allerdings das Unternehmen beim Rückkauf.

      Ein Dell-Sprecher hob hingegen hervor, dass die Verkaufsoptionen als Teil des Aktien-Rückkaufprogramms von 887 Mio. Aktien zu einem Durchschnittspreis von unter 9 US-Dollar je Aktie beigetragen hätten. Mit den Verkaufsoptionen seien die Kosten des Programms minimiert worden, sagte er.

      Dell sei bereit, seine Bar-Reserven von etwa 5,27 Mrd. US-Dollar für den Aktienrückkauf anzutasten, hieß es. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres (4. Mai) habe Dell 751 Mio. US-Dollar für den Aktienrückkauf ausgegeben, berichtete die Zeitung. Dies entspreche rund 91% des Cash Flows./FX/jh/rw/sk
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 12:11:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,141182,00.html





      Zeitbombe oder Schnäppchen - das Optionsroulette

      Von Felix Asch
      Egal ob die Kurse fallen oder steigen. Die Optionsprogramme der Technologiefirmen sorgen immer für knisternde Spannung.


      "Schnäppchen gemacht", heißt es, wenn man irgendetwas für die Hälfte des Preises bekommt, den man regulär zahlen müsste. Und wie heißt es, wenn man etwas zum Doppelten des normalen Marktpreises kauft: Boutique? Mieses Geschäft? Verspekuliert? Letzteres trifft im Falle Dell, des weltgrößten PC-Herstellers, den Nagel auf den Kopf. Die Computerfirma hat in Zeiten boomender Aktienkurse Optionsscheine (Puts) ausgegeben, die sie verpflichten, eigene Aktien dereinst zu Preisen um 44 Dollar zurückzukaufen, wenn der Optionsbesitzer es wünscht. Nie würde der eigene Kurs unter diese Marke fallen, hatte man bei Dell offenbar gedacht.

      Doch dann bekam der Boom-Markt kalte Füße und nannte sich fortan Bärenmarkt. Die Dell-Aktie bekam einen Hieb mit der Bärentatze, rutschte auf 17 Dollar und liegt heute bei etwa 25. Die Glücklichen, deren Optionen fällig werden, wenden sich angesichts solcher Preise vertrauensvoll an Dell. Dell bleibt nichts anderes übrig, als ins Portemonnaie zu greifen und 44 Dollar oder mehr zu zahlen. Schnäppchen für Optionsbesitzer - mieses Geschäft für Dell. Besonders unschön: 96 Millionen solcher Put-Optionen warten noch darauf, eingelöst zu werden.

      Für andere Optionsjongleure wirkte der Börsencrash jedoch wie ein Entschärfungstrupp für bilanzielle Sprengsätze. Denn mit nichts konnte man Mitarbeiter so schön in die Firma locken wie mit Optionen, diesmal so genannten Calls. Statt mehr Cash bekommt der Mitarbeiter das Recht, in einigen Jahren Aktien der Firma zu kaufen, zum Ausgabepreis oder zum Preis, den sie bei Arbeitsbeginn hatten. Dient man brav dem Shareholder-Value und steigt der Kurs, dann bekommt man billige Aktien und kann sie teuer verkaufen. Schnäppchen!

      Für die Unternehmen sind solche Optionsprogramme eine feine Möglichkeit, Personalkosten in die Zukunft zu verlagern, ohne dass der Aktionär etwas davon merkt. Denn erst wenn die Mitarbeiter ihre Optionen einlösen wollen, fallen die Kosten an und nicht schon heute. Dieses "Heute kaufen - später zahlen" hat beste Zeitzünder-Qualität, besonders weil man solche zukünftigen Personalkosten nach amerikanischem Bilanzrecht weit hinten in Bilanzen und Berichten verstecken darf, wo kein Kleinanleger und kaum ein Analyst hinschaut.

      Wirtschaftsforscher an der Uni Konstanz haben errechnet, dass viele Unternehmen an der Nasdaq schon 1999 tief in die Verlustzone gerutscht wären, wenn sie hinsichtlich ihrer Optionsprogramme mit offenen Karten gespielt hätten. Stattdessen nutzten sie die Freiheiten des Bilanzrechts und versteckten ihre echten Personalkosten. Yahoo! konnte auf diese Weise 60 Millionen Dollar Gewinn ausweisen, wo 250 Millionen Dollar Verlust hätten stehen sollen.

      Der Kurssturz hat die Lage jetzt etwas entschärft, denn viele Optionen sind auf die Mondpreise von vor zwei Jahren ausgerichtet und zur Zeit wertlos. Wer allerdings wie T-Online damit reagiert, dass er - angeblich aus Motivationsgründen - den Preis senkt, zu dem die Optionen ausgeübt werden können, der legt neue Sprengsätze, wo die alten gerade entschärft sind. Steigen die Kurse, bekommen die Firmen mit vielen Mitarbeiteroptionen kalte Füße, fallen sie, bekommt Dell weiche Knie. Man kann über Optionen also sagen, was man will: Spannend sind sie in jedem Fall.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,141182,00.html


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