Prozentrechner und sonstige Rechenkünstler - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 30.06.01 13:57:54 von
neuester Beitrag 01.07.01 23:25:42 von
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ID: 430.053
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Es ist ein beliebter Trugschluß, daß einer Aktie, die schon 90 % gefallen ist, nur noch ein geringes Restrisiko attestiert wird.
Der Trugschluß wird dadurch unterstützt, daß das Restrisiko nicht in Prozenten, sondern in Euro und Cents angegeben wird. Was sind schon 20 Cents, wenn etwas mal 2 EUR gekostet hat? Das ist ja spottbillig! Richtig?
Falsch.
Eine derartige Euro/Cent-Angabe, verbunden mit dem alten Höchstkurs, der nach einem 90-%-Sturz logischerweise beim
10fachen der aktuellen Notierung liegt, erzeugt das subjektive Wohlbefinden, daß nach oben eine Menge Luft ist und der Boden schon sehr nah, das Risiko von 20 Cents erscheint angesichts des "gewaltigen Potentials" begrenzt, je geradezu lächerlich.
Das Risiko liegt immmer bei 100 %, egal ob dem ein 90 %iger oder 99%iger Absturz voranging. Diese Einsicht fällt leichter, wenn man in Prozenten denkt.
Nebenbei bemerkt ist die Chance, dass sich dieses "Restrisiko" - nämlich der Totalverlust - auch realisiert bei vielen sog. Turn-Around-Aktien am Neuen Markt auch gar nicht so gering. Ein Sturz um 90 % und mehr hat in der Regel Ursachen und ist nicht eine bloße Laune des Marktes.
Damit komme ich zum zweiten fatalen Trugschluß, der insbesondere bei den Pennystock-Zocken vorherrscht, da hier in den statischen Kategorien "niedrig" und "hoch" gedacht wird. Der Kurs war bei 2 EUR und ist jetzt bei 0,20 EUR also ist er "niedrig". Mag sein. Aber das kann m.E. nicht das entscheidende Kaufargument sein. Wissen wir daß die 2 EUR fair waren und die 0,20 EUR eine irrationale Übertreibung des Marktes sind, oder kann es nicht vielmehr genau umgekehrt sein: Die 0,20 EUR liegen viel näher an der Wahrheit als es die 2 EUR jemals taten. Was uns interessiert sind künftige Kurse und nicht vergangene, schließlich können wir den Markt nicht rückwärts handeln. Offenbar sind wir so gestrickt, daß wir die Erreichbarkeit eines Kursniveaus allein deshalb für wahrscheinlicher halten, nur weil es in der Vergangenheit schon einmal erreicht wurde. Entsprechend kommen uns Kurse unter 0,20 EUR auch äußerst unwahrscheinlich vor, weil wir noch nie so tief waren und der Wert ja schon "äußerst billig" ist (s.o.).
Da wir den künftigen Kurs nicht kennen können, ist die statische Argumentation "niedrig/hoch" ein, wenn auch naheliegender Trugschluß. Nur im Vergleich zu einem künftigen Kurs kann die Aussage, daß ein Kurs niedrig sei profitabel genutzt werden, nach dem Motto:
"Heute ist der Kurs bei 0,20 EUR in drei Monaten ist er bei 1 EUR, also ist der Kurs heute niedrig und ich kaufe."
Die rückwärtsgewandte statische Denkweise führt dagegen fast zwangsläufig in die Irre. M.E. ist es wesentlich hilfreicher in den dynamischen Kategorien "steigend/fallend" zu denken. Ein Wert der steigt, kann irgendwann neue Höchstkurse erreichen. Ein Grund zum Verkaufen? Schließlich war der Wert noch nie so "hoch"? Nein. Der Kurs ist nur "hoch", teuer, d.h. zu teuer muß er deshalb noch lange nicht sein. Solange er steigt, gibt es keinen Grund zu verkaufen. Wir können schließlich nicht wissen, wie lange und wie weit er noch steigt.
Andersherum: Ein Wert der fällt, erreicht vielleicht irgendwann neue Tiefstkurse. Ein Grund zum Kaufen? Schließlich war der Wert noch nie so "niedrig"? Nein, denn "niedrig" heißt nicht billig oder unterbewertet. Er hat den neuen Tiefstkurs im wesentlichen aus einem Grund erreicht, weil er fällt.
Einen schönen Sonntag.
Gruß
JLL
Der Trugschluß wird dadurch unterstützt, daß das Restrisiko nicht in Prozenten, sondern in Euro und Cents angegeben wird. Was sind schon 20 Cents, wenn etwas mal 2 EUR gekostet hat? Das ist ja spottbillig! Richtig?
Falsch.
Eine derartige Euro/Cent-Angabe, verbunden mit dem alten Höchstkurs, der nach einem 90-%-Sturz logischerweise beim
10fachen der aktuellen Notierung liegt, erzeugt das subjektive Wohlbefinden, daß nach oben eine Menge Luft ist und der Boden schon sehr nah, das Risiko von 20 Cents erscheint angesichts des "gewaltigen Potentials" begrenzt, je geradezu lächerlich.
Das Risiko liegt immmer bei 100 %, egal ob dem ein 90 %iger oder 99%iger Absturz voranging. Diese Einsicht fällt leichter, wenn man in Prozenten denkt.
Nebenbei bemerkt ist die Chance, dass sich dieses "Restrisiko" - nämlich der Totalverlust - auch realisiert bei vielen sog. Turn-Around-Aktien am Neuen Markt auch gar nicht so gering. Ein Sturz um 90 % und mehr hat in der Regel Ursachen und ist nicht eine bloße Laune des Marktes.
Damit komme ich zum zweiten fatalen Trugschluß, der insbesondere bei den Pennystock-Zocken vorherrscht, da hier in den statischen Kategorien "niedrig" und "hoch" gedacht wird. Der Kurs war bei 2 EUR und ist jetzt bei 0,20 EUR also ist er "niedrig". Mag sein. Aber das kann m.E. nicht das entscheidende Kaufargument sein. Wissen wir daß die 2 EUR fair waren und die 0,20 EUR eine irrationale Übertreibung des Marktes sind, oder kann es nicht vielmehr genau umgekehrt sein: Die 0,20 EUR liegen viel näher an der Wahrheit als es die 2 EUR jemals taten. Was uns interessiert sind künftige Kurse und nicht vergangene, schließlich können wir den Markt nicht rückwärts handeln. Offenbar sind wir so gestrickt, daß wir die Erreichbarkeit eines Kursniveaus allein deshalb für wahrscheinlicher halten, nur weil es in der Vergangenheit schon einmal erreicht wurde. Entsprechend kommen uns Kurse unter 0,20 EUR auch äußerst unwahrscheinlich vor, weil wir noch nie so tief waren und der Wert ja schon "äußerst billig" ist (s.o.).
Da wir den künftigen Kurs nicht kennen können, ist die statische Argumentation "niedrig/hoch" ein, wenn auch naheliegender Trugschluß. Nur im Vergleich zu einem künftigen Kurs kann die Aussage, daß ein Kurs niedrig sei profitabel genutzt werden, nach dem Motto:
"Heute ist der Kurs bei 0,20 EUR in drei Monaten ist er bei 1 EUR, also ist der Kurs heute niedrig und ich kaufe."
Die rückwärtsgewandte statische Denkweise führt dagegen fast zwangsläufig in die Irre. M.E. ist es wesentlich hilfreicher in den dynamischen Kategorien "steigend/fallend" zu denken. Ein Wert der steigt, kann irgendwann neue Höchstkurse erreichen. Ein Grund zum Verkaufen? Schließlich war der Wert noch nie so "hoch"? Nein. Der Kurs ist nur "hoch", teuer, d.h. zu teuer muß er deshalb noch lange nicht sein. Solange er steigt, gibt es keinen Grund zu verkaufen. Wir können schließlich nicht wissen, wie lange und wie weit er noch steigt.
Andersherum: Ein Wert der fällt, erreicht vielleicht irgendwann neue Tiefstkurse. Ein Grund zum Kaufen? Schließlich war der Wert noch nie so "niedrig"? Nein, denn "niedrig" heißt nicht billig oder unterbewertet. Er hat den neuen Tiefstkurs im wesentlichen aus einem Grund erreicht, weil er fällt.
Einen schönen Sonntag.
Gruß
JLL
Danke JLL, aber du kannst dir sicher sein, dass viele von uns das auch wissen, trotzdem lebt die Börse AUCH von der Fantasie (begründet od. unbegründet), berrechnen kann man fast nichts, denn wenn es möglich wäre, tja .... dann wäre ein jeder von uns jetzt schon mindestend milliardär !!
!
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Statistik ist das eine, Hoffnung das andere.
Bei den Pennystock-Anlegern scheint mir die Hoffung klar zu überwiegen. Nur dürfte Hoffnung alleine nicht ausreichend sein, um die Statistik zu besiegen.
Im übrigen ist mir nicht bekannt, dass auch nur einer der "Market Wizards" oder sonstigen Toptrader mit Pennystocks reich geworden wäre.
Gruß
JLL
Bei den Pennystock-Anlegern scheint mir die Hoffung klar zu überwiegen. Nur dürfte Hoffnung alleine nicht ausreichend sein, um die Statistik zu besiegen.
Im übrigen ist mir nicht bekannt, dass auch nur einer der "Market Wizards" oder sonstigen Toptrader mit Pennystocks reich geworden wäre.
Gruß
JLL
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